Festspielzeit Winter 2023
Das Magazin der Bregenzer Festspiele
Das Magazin der Bregenzer Festspiele
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FESTSPIEL<br />
ZEIT<br />
DAS MAGAZIN DER<br />
BREGENZER FESTSPIELE<br />
AUSGABE 1 | BREGENZER FESTSPIELE 17. JULI – 18. AUGUST 2024<br />
GLÜCKLICHE ZUFÄLLE<br />
UND MUSIKALISCHE<br />
VIELFALT<br />
Intendantin Elisabeth Sobotka<br />
über das Programm der<br />
Bregenzer Festspiele 2024<br />
ZEITLOS<br />
EHRLICH<br />
Raffinierte Sprachduelle zu<br />
Ostern: Das Burgtheater zeigt<br />
Molières Der Menschenfeind<br />
»WER SICH HINAUS-<br />
WAGT, SETZT ETWAS<br />
AUFS SPIEL«<br />
Regisseur und Bühnenbildner<br />
Philipp Stölzl über seine<br />
Ideen für Der Freischütz
11<br />
Eine Oper<br />
als Volltreffer<br />
18<br />
Zeitlos ehrlich<br />
Raffinierte Sprachduelle zu Ostern:<br />
Von einer gefeierten Uraufführung<br />
und teuflisch guten Schützen<br />
Das Burgtheater zeigt Molières<br />
Der Menschenfeind<br />
INHALT<br />
4<br />
Glückliche Zufälle<br />
und musikalische<br />
Vielfalt<br />
Intendantin Elisabeth Sobotka<br />
über das Programm der<br />
Bregenzer Festspiele 2024<br />
12<br />
»Wer sich hinauswagt,<br />
setzt etwas aufs Spiel«<br />
Regisseur und Bühnenbildner<br />
Philipp Stölzl über seine Ideen<br />
für Der Freischütz<br />
22<br />
Verstrickter Fall<br />
8<br />
Das Deutsche Theater Berlin zeigt<br />
Heinrich von Kleists Gerichtsposse<br />
Der zerbrochne Krug<br />
Sommerschnee und<br />
Gruselmärchen<br />
Ein Blick in die Werkstätten<br />
der Bregenzer Festspiele<br />
24<br />
Programmübersicht<br />
Das Festspieljahr im Überblick
34<br />
Oper entdecken<br />
46<br />
Sitzpläne & Preise<br />
Spannendes Musiktheater für<br />
junge Besucher:innen<br />
Die Spielstätten im Überblick<br />
26<br />
Vom Schweigen<br />
der Frauen ...<br />
... und dem Zauber der reinen<br />
Kantilenen – über Gioachino<br />
Rossinis Tancredi<br />
28<br />
36<br />
Von verlorenen Seelen,<br />
großen Rätseln und<br />
korpulenten Papageien<br />
Aus dem vielfältigen Programm<br />
des Festspielsommers<br />
40<br />
Abschalten und<br />
eintauchen<br />
Entdeckenswertes rund um<br />
die Bregenzer Festspiele<br />
Impressum<br />
BREGENZER FESTSPIELE GMBH<br />
Platz der Wiener Symphoniker 1<br />
6900 Bregenz | Austria<br />
T +43 5574 407-5<br />
www.bregenzerfestspiele.com<br />
Herausgeber Bregenzer Festspiele GmbH<br />
Intendantin Elisabeth Sobotka<br />
Redaktion Florian Amort, Kathrin Grabher, Lisa Kloos<br />
Gestaltung moodley brand identity |<br />
Bregenzer Festspiele – Kathrin Grabher<br />
Druck Holzer Druck und Medien<br />
Lektorat Thorsten Bayer Text<br />
Tex te Florian Amort (S. 5ff., S. 37 u., S. 38, S. 39 o.) | Jutta Berger<br />
(S. 8ff.) | Dallmayr (S. 11 l.) | Olaf A. Schmitt (S. 13ff., S. 21 l.,<br />
S. 37 o.,) | Burgtheater – Anika Steinhoff (S. 19f.) | Deutsches<br />
Theater Berlin – David Heiligers (S. 22) | Werner Häußner<br />
(S. 26f.) | Ingrid Lughofer (S.28ff.) | illwerke vkw (S. 32) |<br />
Hypo Vorarlberg (S. 33) | Gwendolyne Melchinger (S.36) |<br />
klagenfurter ensemble (S. 39 u.) | Casinos Austria (S. 44) |<br />
Wiener Städtische (S. 45)<br />
Abbildungsnachweise Anja Köhler, andereart (Titelbild,<br />
S. 2 l. o., S. 2 m., S. 3 r. o., S. r. u., S. 4, S. 5, S. 9 l., S. 15, S. 16,<br />
S. 21, S. 39, S. 42 m., S. 42 u.) | moodley brand identity (S. 2 l. u.,<br />
S. 3 l. o., S. 27, S. 38) | Nikola Hergovich (S. 2 r.o., S. 18) | Arno<br />
Declair (S. 2 r. u., S. 23) | Lisa Mathis (S. 9 r., S. 10, S. 12, S. 42 o.,<br />
S. 43 o.) | Dallmayr (S. 11) | akg-images (S. 19) | Matthias Horn<br />
(S. 20) | Musikverein Wien / Julia Wesely (S. 30) | Karl Forster<br />
(S. 32) | Udo Mittelberger (S. 33) | Marcella Ruiz Cruz (S. 34) |<br />
Erin Angelina Bereuter (Illustrationen S. 34, S. 35) | Ivo von<br />
Renner (S. 36) | Marija Kanizaj (S. 37) | Dietmar Mathis (S. 43. m.) |<br />
visitbregenz, Christiane Setz (S. 43 l. u., S. 43 r. u.) | Casinos<br />
Austria (S. 44) | Michael Königshofer (S. 45)<br />
Erschienen im November <strong>2023</strong>. Es gelten die AGB<br />
sowie die Datenschutzerklärung der Bregenzer<br />
Festspiele GmbH. Änderungen vorbehalten.<br />
Wir möchten darauf hinweisen, dass uns alle<br />
Geschlechter gleich wichtig sind, selbst wenn es<br />
uns manchmal nicht gelingen sollte, dies auch<br />
schriftlich auszudrücken.<br />
INHALT<br />
»Ich sehe meine Aufgabe<br />
darin, Musik in<br />
die Welt zu tragen«<br />
Der Ausnahme-Cellist Kian Soltani<br />
im Interview über seinen Weg zur<br />
Musik und das Cello als Stimme<br />
Die QR-Codes in diesem Heft erweitern Artikel<br />
um Videos und Tonaufnahmen oder führen zu Webseiten<br />
mit weiteren spannenden Infos zum Thema.<br />
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Online-Bibliothek der Bregenzer Festspiele, in der<br />
auch alle Ausgaben des Magazins »<strong>Festspielzeit</strong>«<br />
zu finden sind.<br />
bregenzerfestspiele<br />
bregenzfestival
BREGENZER FESTSPIELE 2024
Glückliche Zufälle und<br />
musikalische Vielfalt<br />
Intendantin Elisabeth Sobotka über das<br />
Programm der Bregenzer Festspiele 2024<br />
ÜBER DAS PROGRAMM<br />
Die Bregenzer Festspiele<br />
stehen 2024 ganz im Zeichen<br />
von Carl Maria von Webers<br />
Oper Der Freischütz. Bislang sieht<br />
man auf der Seebühne allerdings<br />
nur schweres Gerät: Kräne, Bagger<br />
und Lastwagen tragen den über<br />
45 Jahre alten Betonkern vollständig<br />
ab, ehe eine neue, zweistöckige<br />
Anlage errichtet wird. Wie nervös<br />
sind Sie angesichts des straffen<br />
Zeitplans?<br />
Elisabeth Sobotka: Ich bin optimistisch,<br />
denn die notwendige<br />
Sanierung der Seebühne hat auch<br />
die Konzeption unseres neuen<br />
Freischütz inspiriert. Ich bin sehr<br />
fasziniert, wie sich Regisseur und<br />
Bühnenbildner Philipp Stölzl der<br />
Herausforderungen und Unwägbarkeiten<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Sanierung annimmt und künstlerisch<br />
umsetzt. 2024 können wir<br />
ein noch die da gewesenes Konzept<br />
präsentieren, das auch viel<br />
mit Wasser zu tun hat. Fast jede:r<br />
Bühnenbildner:in am See wünscht<br />
sich, so nah wie möglich ans Wasser<br />
heranzukommen. Durch den Umbau<br />
können wir diesem Wunsch<br />
noch viel mehr entsprechen als in<br />
der Vergangenheit.<br />
Manche Menschen behaupten, man<br />
könne auf der Seebühne hinsichtlich<br />
der Auslastung nur etwa 20 Titel<br />
aus dem Opernrepertoire zeigen.<br />
Der Freischütz war noch nie auf der<br />
Seebühne zu erleben. Was hat Sie<br />
bewogen, dieses Stück auszuwählen?<br />
Zuallererst die große Begeisterung<br />
von Philipp Stölzl für dieses Werk,<br />
aber auch die packende Szene in<br />
der Wolfsschlucht. Eine große<br />
Herausforderung sind allerdings<br />
die Dialoge. Der Freischütz ist ein<br />
Singspiel und somit kein durchkomponiertes<br />
Stück wie beispielsweise<br />
Giacomo Puccinis Madame<br />
Butterfly. Daher muss man sich<br />
von Anfang an überlegen, wie man<br />
mit den gesprochenen Dialogen<br />
umgeht. Aber musikalisch gehört<br />
Der Freischütz mit seinen Naturschauspielen,<br />
die ja nichts anderes<br />
abbilden als den Sturm der Seele<br />
im Inneren der Protagonist:innen,<br />
zu den ganz starken Opern des<br />
Repertoires, das definitiv auf die<br />
Seebühne gehört.<br />
Zu Ihren Lieblingskomponisten zählt<br />
Gioachino Rossini. Als Hausoper<br />
zeigen die Bregenzer Festspiele 2024<br />
5<br />
Tancredi, seine erste große ernste<br />
Oper, die er gerade mal mit 20 Jahren<br />
komponierte. Was verbindet Sie<br />
mit diesem Stück?<br />
Lieblingskomponisten habe ich<br />
ganz viele, für mich ist aber vor allem<br />
der ernste Rossini unterschätzt.<br />
Schon in meiner Studienzeit empfand<br />
ich es als ungerecht, dass man<br />
ihn hauptsächlich mit den heiteren<br />
Stücken verbindet, also mit Titeln<br />
wie Il barbiere di Siviglia, L’italiana<br />
in Algeri, und La Cenerentola. Es waren<br />
vor allem die ernsten Opern, die<br />
mir einen ganz neuen Kosmos aufgeschlossen<br />
haben. Im Rahmen meines<br />
Studiums und auch am Beginn meiner<br />
beruflichen Laufbahn habe ich<br />
mich intensiv mit Mosè in Egitto, aber<br />
auch Guillaume Tell beschäftigt:<br />
Da merkt man, dass Giuseppe Verdi<br />
in all seiner einmaligen Entwicklung<br />
nicht so ein Solitär ist, wie man ihn<br />
gerne darstellt. Rossini und auch<br />
Bellini bereiten Verdi durch die großen<br />
Ensembles und die ausdrucksstarke<br />
Musik sehr klar vor. Beide<br />
Elemente sind auch in dem »Jugendmeisterwerk«<br />
Tancredi zu entdecken.<br />
Meiner Meinung nach ist in der<br />
Oper die schönste Musik zu hören,<br />
die Rossini jemals geschrieben hat.
Ein schwieriger Aspekt ist sicherlich<br />
die Handlung. Kreuzzugsgeschichten<br />
können heute wirklich<br />
nicht mehr unhinterfragt auf die<br />
Bühne kommen. Ich habe mich dann<br />
mit Jan Philipp Gloger ausgetauscht<br />
und der hatte eine wunderbare,<br />
zündende Idee, wie man<br />
die Oper für heute relevant auf<br />
die Bühne bringen kann.<br />
Wir werden diese zündende Idee an<br />
dieser Stelle nicht verraten. Neben<br />
dem ernsten Rossini gibt es aber<br />
auch seine lustige Seite zu entdecken:<br />
Das Opernstudio präsentiert<br />
eine spannende Kombination bestehend<br />
aus Rossinis Operndebüt La<br />
cambiale di matrimonio und Puccinis<br />
Satire Gianni Schicchi.<br />
Diese Kombination kam im engen<br />
Austausch mit Kammersängerin<br />
Brigitte Fassbaender zustande.<br />
Uns eint die Begeisterung für<br />
Rossini – und für dieses große und<br />
einzige Buffostück von Puccini.<br />
Gianni Schicchi gehört zu den komplexesten<br />
und witzigsten Opern,<br />
die ich kenne, und zeigt zugleich<br />
die Welt und die Menschen in ihrer<br />
Zwiespältigkeit und Brüchigkeit.<br />
Darüber hinaus ist vor allem der<br />
Schlusssatz von Gianni Schicchi<br />
einer, den man jede:m Theatermacher:in<br />
ins Stammbuch schreiben<br />
kann: Wir machen Theater<br />
nicht zuletzt auch deshalb, um die<br />
Menschen zu unterhalten.<br />
Auf der Werkstattbühne sind in<br />
der kommenden Saison gleich zwei<br />
Uraufführungen zu erleben …<br />
… und wieder zwei ganz unterschiedliche<br />
Herangehensweisen<br />
an zeitgenössisches Musiktheater.<br />
Der Kern der Stückentwicklung<br />
von Unmögliche Verbindung ist der<br />
Komponist Ondřej Adámek, der<br />
sehr ungewöhnlich und phantasievoll<br />
mit Stimme umgeht. Gemeinsam<br />
mit dem Ensemble Modern sind<br />
wir an ihn herangetreten und es<br />
6
entwickelte sich sofort ein inspirierender<br />
Dialog. In seinem neuen<br />
Werk geht es um die Schwierigkeiten<br />
der Kommunikation zwischen<br />
den Menschen. Die Mitglieder des<br />
Ensemble Modern sind wieder die<br />
Hauptakteur:innen dieses Musiktheaterwerks.<br />
Ein wirklich spannendes<br />
Projekt.<br />
Die andere Produktion ist die dritte<br />
Auflage unseres Opernateliers<br />
in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus<br />
Bregenz. Der Grundgedanke<br />
ist, Künstler:innen aus unterschiedlichen<br />
Bereichen zusammenzubringen,<br />
die sich so sonst nicht begegnen<br />
würden, und einen Diskussionsraum<br />
für ein neues Musiktheaterprojekt<br />
zu schaffen. In der dritten<br />
Ausgabe beteiligt sind als Librettist<br />
und Regisseur Sir David Pountney,<br />
die Komponistin Éna Brennan<br />
und der bildende Künstler Hugo<br />
Canoilas. Auch in diesem Musiktheater<br />
geht es, diesmal aus einer<br />
anderen Perspektive, um die Beschreibung<br />
eines Zustandes von<br />
Gesellschaft und Kommunikation.<br />
Was beim Opernatelier noch hinzukommt,<br />
ist, dass wir den Weg<br />
freigegeben haben für die Begleitung<br />
durch das Publikum: In unseren<br />
Einblick-Veranstaltungen können<br />
Interessierte die Entwicklung<br />
samt spannenden Kreuzungen und<br />
Umwegen miterleben. Ich freue mich<br />
auf die Aufführungen und bin gespannt,<br />
was am Ende wirklich auf<br />
die Bühne kommen wird.<br />
Bei den Bregenzer Festspielen 2024<br />
sind noch drei weitere Auftragswerke<br />
zu erleben.<br />
Unsere Verbindung zum österreichischen<br />
Komponisten Thomas Larcher<br />
ist eng und daher bin ich glücklich,<br />
dass wir das große Werk für Chor<br />
und Orchester Love and the Fever<br />
nach acht Gedichten des japanischen<br />
Dichters Miyazawa Kenji<br />
mit in Auftrag geben konnten und<br />
erstmals in Österreich präsentieren<br />
werden. Marcus Nigsch ist ein Vorarlberger<br />
Komponist, der bereits für<br />
unser Jubiläum 2021 ein Orchesterwerk<br />
geschrieben hat. Gemeinsam<br />
mit Michael Köhlmeier erarbeitet<br />
er für uns einen Liederzyklus mit<br />
dem Titel Landkarte eines Verbrechens.<br />
Ferner setzen wir auch die<br />
Zusammenarbeit mit der Österreichischen<br />
Theaterallianz und dem<br />
Theater KOSMOS fort. Es wurde ein<br />
Theatertext zum Thema »Deal or<br />
no deal« gesucht, der noch einmal<br />
einen ganz anderen Blick auf den<br />
Freischütz-Stoff werfen soll. Das Gewinnerstück<br />
Mondmilch trinken von<br />
Josef Maria Krasanovsky hat beim<br />
Lesen viel Freude gemacht.<br />
Mit dem Burgtheater, dem Deutschen<br />
Theater Berlin und dem Staatsschauspiel<br />
Stuttgart gastieren gleich drei<br />
renommierte Bühnen in Bregenz.<br />
Diese Fülle in der kommenden<br />
Saison hat mit der kurzfristigen<br />
Absage des Gastspiels des Deutschen<br />
Theaters Berlin im vorigen<br />
Sommer zu tun und es freut mich,<br />
dass es uns gelungen ist, Heinrich<br />
von Kleists Der zerbrochne Krug<br />
in dieser exzellenten Inszenierung<br />
von Anne Lenk doch noch nach<br />
Bregenz zu holen. Zum vierten<br />
Mal dürfen wir zu Ostern das Burgtheater<br />
begrüßen, dieses Mal<br />
mit Molières Der Menschenfeind<br />
in einer Inszenierung von Burgtheater-Intendant<br />
Martin Kušej.<br />
Gern gesehener Gast ist natürlich<br />
auch die Musicbanda Franui, die<br />
mit der Hybridoperette Hotel<br />
Savoy zur Vielfalt unseres Spielplans<br />
beiträgt.<br />
Vielfältig sind auch die Jungen<br />
Festspiele, die wieder mit einer<br />
Opernproduktion, einem großen<br />
Konzert und vielen weiteren Veranstaltungen<br />
aufwartet.<br />
Gemeinsam mit der Taschenoper<br />
Wien und dem Theater Granit<br />
zeigen wir eine sehr gelungene<br />
Musiktheaterproduktion nach<br />
Carlo Collodis Kinderbuchklassiker<br />
Pinocchio. Ferner den Zirkus<br />
Luft-i-Kuss, eine magische Blasmusik-Show<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit dem Vorarlberger Blasmusikverband.<br />
Aus einer während der<br />
Coronazeit entwickelten Idee ist<br />
nun ein »Mammutprojekt« geworden,<br />
ein großes Happening für die<br />
ganze Familie. Natürlich gibt es auch<br />
nach wie vor das Fest des Kindes<br />
und unsere Young People’s Night.<br />
Die Bregenzer Festspiele 2024 bieten<br />
ein neues Spiel auf dem See, eine<br />
neue Hausoper, mehrere Uraufführungen<br />
und viele weitere Produktionen.<br />
Es sind aber auch die letzten<br />
Festspiele in Ihrer Intendanz. Lassen<br />
Sie es am Ende noch einmal so richtig<br />
krachen?<br />
Es kommt viel zusammen – und<br />
es ist ein glücklicher Zufall, dass<br />
alle meine engen Partner:innen<br />
2024 nach Bregenz kommen werden.<br />
Wir haben zehn Jahre lang<br />
die Vielfalt gefeiert: von den großen<br />
Opernblockbustern am See, den<br />
Raritäten im Festspielhaus, den<br />
Opernstudioproduktionen, den<br />
Ur- und Erstaufführungen auf der<br />
Werkstattbühne über das Schauspiel<br />
bis hin zu Konzerten, Kammermusikabenden<br />
und den Jungen<br />
Festspielen. Die Bregenzer Festspiele<br />
2024 zeigen aber auch nur<br />
eine Station auf einem längeren<br />
Weg, der fortgesetzt werden wird.<br />
Ich möchte meine letzte Saison<br />
nicht als Endpunkt sehen, sondern<br />
vielmehr als einen Höhepunkt in<br />
einer Entwicklung.<br />
ÜBER DAS PROGRAMM<br />
7
SOMMERSCHNEE<br />
UND GRUSELMÄRCHEN<br />
SPIEL AUF DEM SEE<br />
ES WIRD FRISCH IM NÄCHSTEN SOMMER. WINTERLICH SOGAR.<br />
DENN PHILIPP STÖLZL LÄSST AUF DER SEEBÜHNE EINE<br />
SCHAURIG-SCHÖNE WINTERLANDSCHAFT FÜR CARL MARIA VON<br />
WEBERS DER FREISCHÜTZ ENTSTEHEN. DAS KASCHURTEAM<br />
DER BREGENZER FESTSPIELE HAT SICH BEREITS ANS WERK GEMACHT.<br />
Noch ist die Seebühne hinter<br />
einem Bauzaun verschwunden,<br />
die Seepromenade<br />
zwischen Bühne und Festspielhaus<br />
ist gesperrt. Doch für Festspielkiebitze,<br />
die bei ihrem täglichen<br />
Spaziergang die Entstehung des<br />
neuen Bühnenbildes verfolgen<br />
wollen, wurde eine Aus- und Einsichtsplattform<br />
errichtet. Tribüne,<br />
Aufgang F lautet die Adresse.<br />
Es gibt diesen Herbst noch wenig<br />
Bühne, aber viel Baustelle zu sehen,<br />
denn die Seebühne ist fast gänzlich<br />
verschwunden. Abgebaut, um<br />
sie von Grund auf zu sanieren.<br />
Nun dominieren Baumaschinen<br />
und Kräne das Bild.<br />
Vom intensiven Baugeschehen<br />
nicht stören lässt sich das vierköpfige<br />
Kaschurteam der Bregenzer<br />
Festspiele. Es hat bereits die neue,<br />
400 Quadratmeter große Montagehalle<br />
im Anbau des Festspielhauses<br />
bezogen. Erste Ergebnisse sind vor<br />
der Halle zu sehen: Bäume, abgestorbene<br />
Bäume. Sie sind Vorboten<br />
eines Bühnenbildes, das für Gänsehaut<br />
sorgen wird. Denn Bühnenbildner<br />
und Regisseur Philipp Stölzl<br />
will Carl Maria von Webers Oper<br />
Der Freischütz als das Schauermärchen<br />
inszenieren, das die Oper<br />
aus seiner Sicht ist. Stölzl gab 2005<br />
im deutschen Meiningen mit einer<br />
vielbeachteten Freischütz-Inszenierung<br />
sein Debüt als Opernregisseur.<br />
Er zeichnete ein düsteres Bild einer<br />
verelendeten Landbevölkerung in<br />
feudalistischen Strukturen. In Bregenz<br />
hat Stölzl das Festspielpublikum<br />
2019 und 2021 mit seinem<br />
Bühnenbild für Rigoletto und dem<br />
alles dominierenden, riesigen, aber<br />
hintergründigen Clownkopf begeistert.<br />
Den jungen Schreiber und<br />
Bewerber auf die Erbförsterei Max<br />
lässt er nun in einer unheimlichmagischen<br />
<strong>Winter</strong>landschaft seine<br />
Kugeln gießen.<br />
Carl Maria von Weber hatte seine<br />
Oper bei der Uraufführung 1821 in<br />
ein mittelalterliches böhmisches<br />
Dorf kurz nach dem Dreißigjährigen<br />
Krieg versetzt. Das Werk wurde<br />
enthusiastisch als »erste deutsche<br />
Oper« gefeiert, einige der Melodien<br />
wurden »Gassenlieder«, wie zeit-<br />
genössische Kritiker schrieben –<br />
heute würde man Hits dazu sagen.<br />
Wie genau Stölzl seine Inszenierung<br />
auf der Seebühne inhaltlich anlegen<br />
will, ist noch ein streng gehütetes<br />
Geheimnis. Weber und sein Librettist<br />
Friedrich Kind nahmen einen<br />
alten Mythos auf, jenen von magischen<br />
Kugeln, die niemals fehlgehen<br />
und Schützen erfolgreich machen.<br />
Hinter der Magie steckt jedoch der<br />
Teufel … Diesen Pakt mit dem Teufel<br />
geht auch der junge Schreiber Max<br />
ein, der sich als Schütze beweisen<br />
muss, um Agathe, die Tochter des<br />
Erbförsters, ehelichen zu dürfen.<br />
Max wird jedoch von Selbstzweifeln<br />
geplagt, erliegt der Versuchung,<br />
gießt in der Wolfsschlucht die magischen<br />
Kugeln und das Drama nimmt<br />
seinen Lauf.<br />
Philipp Stölzl lässt das Publikum<br />
ganz nahe an die Bühne kommen,<br />
das darf bereits verraten werden.<br />
Fast wird es Teil des Geschehens.<br />
Schauplatz ist ein mittelalterliches<br />
Dorf, eingebettet in eine winterliche<br />
Landschaft. Ein Dorf, das überflutet<br />
wurde, ein Wald aus abgestorbenen<br />
8
DER FREISCHÜTZ<br />
Kreativer Landschaftsbau: In den Montagehallen entstehen erste Bühnenlemente für den Freischütz.<br />
Bäumen, ein unheimlicher Sumpf<br />
zeugen davon.<br />
Man könnte sich nach Sleepy<br />
Hollow versetzt fühlen. Das fiktive<br />
US-amerikanische Dorf, in dem<br />
ein kopfloser Reiter sein Unwesen<br />
treibt, ist Schauplatz des gleichnamigen<br />
Gruselfilms von Tim<br />
Burton, den Philipp Stölzl dem<br />
Kaschurteam als Einstimmung<br />
für die Arbeit an der Landschaft<br />
empfohlen hat. »Damit wir uns vorstellen<br />
können, welche Stimmung<br />
er erzeugen will, war der Film eine<br />
sehr gute Referenz. Ein Dorf in<br />
einem düsteren Wald und in einer<br />
winterlichen Landschaft, sehr morbide«,<br />
erzählt Robert Grammel,<br />
Abteilungsleiter der Kaschur, Malerei<br />
und Requisite. Es wird »spooky«<br />
auf der Seebühne. Aus dem Bühnen-<br />
sumpf wird so einiges auftauchen<br />
und wieder verschwinden, schließlich<br />
war, wo nun Wasser ist, früher<br />
der Dorffriedhof ...<br />
Die Aufgabe des Kaschurteams<br />
ist nun, Dorfkulisse und Landschaft<br />
so zu gestalten, dass die Atmosphäre<br />
spürbar wird. »Philipp Stölzl will<br />
eine fotorealistische Darstellung,<br />
das ist die größte Herausforderung<br />
für uns«, erklärt Grammel. Begonnen<br />
wird mit dem Wald. »Die nächsten<br />
vier Monate machen wir Bäume«,<br />
sagt er lakonisch. Klingt einfach, ist<br />
es aber nicht. Präzise Technik und<br />
kreatives Bühnenhandwerk stecken<br />
in jedem Kunstbaum. Rund 30 Bäume<br />
werden aus Dorf, Wasser und<br />
Schlucht ragen. Sie werden wesentliche<br />
Elemente des Szenarios sein.<br />
Kahl sind sie und verwittert, und bis<br />
9<br />
zu zehn Meter hoch. »Sie sind in<br />
der Form überzeichnet, aber in<br />
der Materialität sollen sie echt<br />
aussehen«, beschreibt Grammel<br />
die Herausforderung. Mehrere<br />
Arbeitsschritte sind für einen Bühnenbaum<br />
notwendig: Zuerst wird<br />
die Unterkonstruktion aus Stahl<br />
oder Stahlrohr, je nach Stärke der<br />
Äste, gefertigt. »Darüber kommen<br />
ein Hasengitter und PU-Schaum,<br />
um die grobe Form anzulegen.«<br />
Schließlich wird in Mörtel getränktes<br />
Vlies als Putzträger um die<br />
Stämme, Äste und Zweige gewickelt<br />
und dann mit Mörtelmasse modelliert.<br />
Ganz zum Schluss bekommt<br />
der Bühnenbaum durch Rinde und<br />
Farbe sein realistisches Aussehen.<br />
Die fertigen Bäume dürfen den<br />
<strong>Winter</strong> über ins Freiland, als kleiner<br />
Teaser für die Kiebitze.
SPIEL AUF DEM SEE<br />
DER FREISCHÜTZ<br />
Carl Maria von Weber<br />
SPIEL AUF DEM SEE<br />
Romantische Oper in drei Aufzügen<br />
(1821) | Libretto Friedrich Kind nach<br />
der gleichnamigen Erzählung<br />
von August Apel (1810);<br />
Dialogfassung von Jan Dvořák nach<br />
einem Konzept von Philipp Stölzl<br />
Zusatzmusik von Ingo Ludwig Frenzel<br />
Musikalische Leitung<br />
Enrique Mazzola, Erina Yashima<br />
Insze nie rung | Bühne Philipp Stölzl<br />
Kostüme Gesine Völlm<br />
Licht Philipp Stölzl, Florian Schmitt<br />
Kunstwerke aus Stahl, Mörtel und Farbe: Täuschend echte Bühnenbäume<br />
wachsen derzeit am Bodenseeufer.<br />
Stunt- und Bewegungsregie<br />
Wendy Hesketh-Ogilvie<br />
Dramaturgie<br />
Olaf A. Schmitt<br />
Parallel zur kreativen Baumschule<br />
im Festspielhaus arbeitet im nahe<br />
gelegenen Lauterach die Firma<br />
Edelbunt an den großen Bühnenelementen.<br />
Quasi in Modulbauweise<br />
werden große Holzboxen gefertigt,<br />
die – mit Styropor verkleidet – die<br />
grobe Form der Kulisse vorgeben.<br />
Modelliert werden die Grundelemente<br />
mit Haftmörtel, zusammengefügt<br />
stellen sie dann die Landschaft dar.<br />
»Von Matsch über Gestein bis hin<br />
zum Schnee ist alles vorhanden«,<br />
verrät Grammel. Die einzelnen<br />
Elemente werden grundiert und<br />
zur weiteren Gestaltung in die Montagehalle<br />
gebracht. Der Festspielmitarbeiter<br />
erklärt die Arbeitsschritte:<br />
»Es werden auf den einzelnen<br />
Elementen erst einmal die<br />
Grundfarben angelegt, damit man<br />
weiß, welches Stück zu welchem<br />
Teil der Bühne gehört – was später<br />
Fels sein wird, Matsch oder Schnee.<br />
Händisch werden dann Felsen modelliert,<br />
mit dem Haftmörtel, der je<br />
nach Bedarf flüssig oder pastös sein<br />
kann. Schotter und Kies stempeln<br />
wir in den feuchten Mörtel hinein.«<br />
Ganz neu für die Seebühne ist<br />
das Wasser auf dem Wasser.<br />
Egal, ob man die Landschaft auf<br />
der Bühne als Sumpf oder Weiher<br />
bezeichnen will, sie wird das Geschehen<br />
prägen. »Hinter diesem<br />
Weiher baut sich die Landschaft<br />
auf. Im Halbrund der Häuser<br />
und in der Lagune davor spielt sich<br />
das Geschehen ab«, beschreibt<br />
Robert Grammel die Bühne und<br />
verspricht ȟberbordende Ideen<br />
mit vielen Effekten«. Philipp Stölzls<br />
Einfallsreichtum, die packende<br />
Handlung und die mitreißende<br />
Musik von Carl Maria von Weber<br />
werden beim Publikum bis zuletzt<br />
für Spannung sorgen.<br />
WIRED AERIAL THEATRE<br />
STATISTERIE DER<br />
BREGENZER FESTSPIELE<br />
BREGENZER FESTSPIELCHOR<br />
PRAGER PHILHARMONISCHER CHOR<br />
WIENER SYMPHONIKER<br />
PREMIERE<br />
17. Juli 2024 – 21.15 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN<br />
19., 20., 21., 23., 24., 25., 26., 27.,<br />
28., 30., 31. Juli 2024 – 21.15 Uhr<br />
1., 2., 3., 4., 6., 7., 9., 10., 11., 13., 14.,<br />
16., 17., 18. August 2024 – 21.00 Uhr<br />
Seebühne | Festspielhaus,<br />
Großer Saal<br />
VIDEO<br />
Hier geht es zum<br />
schaurig-schönen<br />
Trailer:<br />
10
EINE OPER<br />
ALS VOLLTREFFER<br />
Große und<br />
kleine Wunder<br />
VON EINER GEFEIERTEN URAUFFÜHRUNG<br />
UND TEUFLISCH GUTEN SCHÜTZEN<br />
Ein unwirtliches Dorf in<br />
Deutschland kurz nach<br />
dem Dreißigjährigen<br />
Krieg: Der junge Amtsschreiber<br />
Max liebt Agathe, die Tochter<br />
des Erbförsters Kuno. Doch damit<br />
Max sie heiraten kann, muss der<br />
ungeübte Schütze sich einem<br />
archaischen Brauch unterwerfen<br />
und einen Probeschuss absolvieren<br />
– für ihn eine unerfüllbare<br />
Herausforderung. Das weiß auch<br />
der zwielichtige Kriegsveteran<br />
Kaspar, der Max dazu überredet,<br />
mit ihm um Mitternacht in der<br />
Wolfsschlucht Freikugeln zu<br />
gießen, die niemals fehlgehen.<br />
In seiner ausweglosen Situation<br />
schließt Max in der Wolfsschlucht<br />
einen Pakt mit dem Teufel. Was er<br />
nicht weiß: Sechs von den verfluchten<br />
Freikugeln treffen, die siebte<br />
aber lenkt der Teufel dorthin, wo<br />
er will. Währenddessen versucht<br />
seine Verlobte Agathe vergeblich,<br />
in der stürmischen Nacht Schlaf<br />
zu finden. Am Morgen ihres Hochzeitstages<br />
packt sie eine düstere<br />
Vorahnung. Selbst ihre beste<br />
Freundin Ännchen kann sie nicht<br />
aufmuntern. Und als es zum Probeschuss<br />
kommt, hat Max ausgerechnet<br />
die siebte Kugel geladen. Er<br />
legt an, zielt und drückt ab …<br />
Friedrich Kind nach der Uraufführung<br />
ihrer gemeinsamen<br />
Oper Der Freischütz. Das Premierenpublikum<br />
in Berlin feierte<br />
1821 enthusiastisch das neue<br />
Werk, das mit seiner emotionsgeladenen<br />
und packenden Musik<br />
schon bald zum Inbegriff der<br />
deutschen romantischen Oper<br />
werden sollte.<br />
SAGENHAFTER SCHÜTZE<br />
Übrigens gibt es Freischützen<br />
nicht nur in der Oper, sondern<br />
auch in Vorarlberg. Zumindest<br />
gab es einen, wenn man der<br />
Legende glauben mag. Im Bregenzerwald<br />
auf der Schnepfegg –<br />
einer Anhöhe oberhalb des<br />
gar nicht unwirtlichen Dorfes<br />
Schnepfau – soll ein Schütze<br />
mit dem Teufel im Bunde gestanden<br />
sein, so erzählt die Sage.<br />
Mit einem Schuss auf ein Kruzifix<br />
habe er sich treffsichere Freikugeln<br />
erkauft und damit jedes<br />
Wild erlegt ...<br />
Ein »zweiter Mozart«! Das war<br />
das ehrgeizige Ziel des Vaters<br />
von Carl Maria von Weber.<br />
Sein Sohn sollte schaffen, was ihm<br />
selbst verwehrt blieb: ein berühmter<br />
Komponist zu werden. Das Talent<br />
war da – allein der Erfolg ließ auf<br />
sich warten. Da hatte der Vater die<br />
Idee, aus Carl Maria einen bildenden<br />
Künstler zu machen. Wie gut, dass<br />
Carl Maria engagiert seinen ursprünglichen<br />
Weg weiterverfolgte – nach<br />
dem Motto: »Der beste Orden, den<br />
ich weiß, ist eine Hand voll Schwielen.«<br />
Nach allerlei Umwegen und<br />
Zeiten notorischer Geldnot wurde<br />
er schlagartig über Nacht berühmt:<br />
mit der Oper Der Freischütz, die vor<br />
rund 200 Jahren uraufgeführt wurde.<br />
Als Sinnbild deutscher Romantik<br />
zählte sie im 19. Jahrhundert zu den<br />
Hits im Opernrepertoire. Der »Chor<br />
der Brautjungfern« wurde überall<br />
auf den Straßen gepfiffen. Die Melodie<br />
verbreitete bei Jung und Alt gute<br />
Laune, so wie es auch eine Tasse<br />
Kaffee vermag. Genießen Sie den<br />
Moment, nehmen Sie sich Zeit für<br />
eine Pause. Und freuen Sie sich<br />
auf den nächsten Sommer, wenn<br />
Der Freischütz auf der Seebühne<br />
Premiere feiert.<br />
Dallmayr wünscht Ihnen<br />
viel Genuss und eine<br />
wunderbare <strong>Festspielzeit</strong>!<br />
DER FREISCHÜTZ | PARTNER<br />
VON ANFANG AN EIN HIT<br />
»Ins Schwarze getroffen«,<br />
schrieb Carl Maria von Weber<br />
jubilierend seinem Librettisten<br />
11
SPIEL AUF DEM SEE<br />
12
»WER SICH<br />
HINAUSWAGT,<br />
SETZT ETWAS<br />
DER FREISCHÜTZ<br />
AUFS SPIEL«<br />
Der Regisseur und Bühnenbildner Philipp Stölzl über<br />
seine Ideen für Carl Maria von Webers Der Freischütz<br />
13
SPIEL AUF DEM SEE<br />
Zum zweiten Mal nach Giuseppe<br />
Verdis Rigoletto entwickelst<br />
du nun Bühne und Inszenierung<br />
für die Bregenzer Festspiele.<br />
Was begeistert dich so daran?<br />
Philipp Stölzl: Ich habe mich während<br />
der Arbeit an Rigoletto in<br />
Bregenz als Ort für Oper verliebt.<br />
Es ist beflügelnd, dass hier Oper<br />
für alle gespielt wird, jenseits der<br />
manchmal etwas geschlossen wirkenden<br />
Kreise um Opernhäuser<br />
oder andere große Festivals. Das<br />
Publikum ist vielfältig. Ich habe<br />
das Gefühl, es werden junge Menschen<br />
erreicht, aber auch ältere<br />
Menschen, die vielleicht noch nie in<br />
einem Opernhaus waren oder sich<br />
von einem bestimmten Vokabular<br />
dort nicht mehr angesprochen<br />
fühlen. Das Festival hat offene Arme<br />
für alle. Die Kraft der Oper, die Sinnlichkeit<br />
der Musik und Bilder, der<br />
gut erzählten Geschichte sind auf<br />
eine ungefilterte Weise zu erleben.<br />
Ich hatte von Anfang an das Gefühl,<br />
hier am richtigen Platz zu sein.<br />
Worin liegt das Besondere an der<br />
Arbeit für die Seebühne?<br />
Ganz banal gesprochen: Man ist<br />
draußen. Alles, was man für die Seebühne<br />
entwirft, spricht unmittelbar<br />
mit allem darum herum: dem<br />
Wasser, dem Wetter, den Menschen<br />
an der Promenade. Es ist eine Kunstform,<br />
die sich mitten im Leben ereignet.<br />
Es kann auch toll sein, in der<br />
quasi geschlossenen Kapsel eines<br />
Opernhauses zu sitzen, aber diese<br />
Freiluftatmosphäre stellt etwas<br />
an mit der Oper, die gespielt wird,<br />
und dem Publikum, das dorthin<br />
kommt. Bereits die pure Anzahl<br />
an Menschen erzeugt eine unglaubliche<br />
Energie. Ich habe in der Vergangenheit<br />
auch für Popkonzerte<br />
im Stadion gearbeitet, auch dort<br />
gibt es diese einzigartige Energie.<br />
So viele Menschen, die auf denselben<br />
Moment hören, im selben<br />
Moment erschrecken, lachen, das<br />
ist ein Kraftwerk an menschlichen<br />
Gefühlen, die sich jeden Abend<br />
wie ein Schwarm unter freiem Himmel<br />
zusammenfinden.<br />
Der Freischütz begleitet dich schon<br />
sehr lang, es war die erste Oper,<br />
die du 2005 in Meiningen inszeniert<br />
hast. Was fasziniert dich so an diesem<br />
Stück?<br />
Der Freischütz ist – abgesehen<br />
von Mozarts Singspielen und dem<br />
ganz eigenen Universum Richard<br />
Wagners – einer der ganz wenigen<br />
deutschsprachigen Opern-Hits.<br />
Packend erzählt, einprägsame<br />
Melodien, große Gefühle, geheimnisvolle<br />
Atmosphären, Grusel, man<br />
kann in diesem Stück das ganze<br />
Füllhorn des Theaters ausschütten<br />
und erlebbar machen. Gleichzeitig<br />
hat die Geschichte eine psychologische<br />
Wucht, die von der »Druckkammer«<br />
eines Dorfs handelt, von<br />
der Versagensangst des Helden,<br />
von Schuld und Sühne.<br />
Und das alles auf Deutsch, das<br />
finde ich auch klasse. Nichts gegen<br />
italienische Oper, aber wenn ich<br />
ein Stück von Verdi oder Puccini<br />
höre und außer »Tagliatelle con<br />
funghi« kein Italienisch spreche,<br />
liegt mein Fokus trotz Übertitel<br />
eher auf der Musik und nicht so<br />
sehr auf den Worten und den Anliegen<br />
der Figuren. Auch schön, klar.<br />
Aber bei deutschsprachigen Opern<br />
nehmen wir Musik und Sprache<br />
gleichwertig wahr. Das geht direkt<br />
in die Blutbahn, ohne den Umweg<br />
der Übersetzung. Ich habe das Gefühl,<br />
dass wir hier die Menschen auf<br />
der Bühne unmittelbarer erleben.<br />
Der Freischütz besitzt auch eine<br />
Menge gesprochene Dialoge.<br />
Was bedeutet diese Mischform aus<br />
gesungenem und gesprochenem<br />
Text für die Inszenierung?<br />
Dazu müssen wir einen kurzen Blick<br />
darauf werfen, wie wir momentan in<br />
Europa Oper produzieren. Es gibt<br />
sprachlich gemischte Ensembles,<br />
die Sänger:innen kommen aus der<br />
ganzen Welt, um hier aufzutreten.<br />
Diese kulturelle Vielfalt ist großartig,<br />
macht aber die Aufführung von<br />
Freischütz kompliziert, weil es eben<br />
auch ein gesprochenes Theaterstück<br />
ist. Das Freischütz-Klischee<br />
ist eine nicht deutschsprachige<br />
Sopranistin, die sich mühsam durch<br />
die Biedermeier-Dialoge des Librettos<br />
kämpft. Deshalb wird der Text<br />
oft auf ein Minimum gekürzt und<br />
dient nur noch als Überleitung zwischen<br />
den musikalischen Nummern.<br />
Viele Aufführungen wirken daher<br />
seltsam fragmentarisch, wie ein<br />
Theaterstück mit Musik, bei dem<br />
der Text fehlt. Das Stück wird zwar<br />
oft gespielt, gilt aber als schwierig.<br />
Für die Seebühne haben wir uns vorgenommen,<br />
die Oper ausschließlich<br />
mit deutschsprachigen Sänger:innen<br />
zu besetzen, die auch das Theaterstück<br />
schauspielerisch glaubhaft<br />
sprechen können. Wir haben ein<br />
großartiges Ensemble zusammengestellt<br />
aus Sänger:innen, die sich alle<br />
auf diese Mischung aus Singen und<br />
Sprechen freuen.<br />
Und was geschieht mit den<br />
Biedermeier-Dialogen?<br />
Jan Dvořák und ich haben eine<br />
ganz neue Textfassung erstellt.<br />
Die Mischform im Freischütz bietet<br />
die große Chance, das Stück zu<br />
modernisieren, wie man das im<br />
Schauspiel oft macht. Man kann<br />
kürzen, umstellen, neu schreiben –<br />
alles ist möglich. Das ist bei einer<br />
durchgesungenen Oper nicht in<br />
dieser Form gegeben.<br />
Wie bei fast jeder älteren Kunst<br />
gibt es auch im Freischütz überkommene<br />
Rollenbilder, vor allem<br />
ein antiquiertes Frauenbild, das<br />
14
legt: Wie kommt der Wald in den<br />
See? Und sind auf Sümpfe und<br />
Mangrovenwälder gekommen,<br />
auch überflutete Landstriche.<br />
Alles gefährlich-gruselige Orte,<br />
in denen tote Bäume fast wie<br />
Schlangenarme wirken. Wer sich<br />
dort hinauswagt, setzt etwas<br />
aufs Spiel.<br />
PHILIPP STÖLZL<br />
begeisterte bereits mit<br />
seiner Bühne und der<br />
Inszenierung für Giuseppe<br />
Verdis Rigoletto 2019|21<br />
das Festspielpublikum.<br />
Ursprünglich Bühnenbildner,<br />
widmete er sich später<br />
der Regie für Musikvideos<br />
und Werbefilme, schließlich<br />
für die große Kinoleinwand.<br />
2005 kehrte er in Meiningen<br />
für Der Freischütz an die<br />
Bühne zurück und ist seither<br />
erfolgreich in beiden<br />
Welten – Film und<br />
Theater – zu Hause.<br />
der Entstehungszeit des Stücks<br />
im frühen 19. Jahrhundert entspricht.<br />
Wir haben versucht, die<br />
Figuren moderner zu gestalten,<br />
so dass sie uns als heutiges Publikum<br />
etwas angehen und nicht nur<br />
»historisch« wirken. Gleichzeitig<br />
haben wir aber auch das Spektakel<br />
und die Abenteuergeschichte geschärft,<br />
die das Stück so seebühnentauglich<br />
machen.<br />
Von welchen Atmosphären lässt<br />
du dich für das Bühnenbild leiten,<br />
welche Welt wird im See entstehen?<br />
Am Beginn der Überlegungen<br />
für ein Bühnenbild steht für mich<br />
immer die Frage, wie man die<br />
Geschichte am besten befeuert.<br />
Der Freischütz spielt in einem<br />
kleinen Dorf, umzingelt von einem<br />
dunklen Wald, wo es um Mitternacht<br />
spukt. Mein Instinkt war,<br />
dieses fast kinohafte Setup in<br />
einer Art »poetischer Realismus«<br />
zu bedienen und diesmal nicht<br />
zu abstrahieren wie zuletzt bei<br />
Rigoletto. Dann haben wir über-<br />
Im Hinblick auf die Entstehungszeit<br />
von Freischütz muss man sich<br />
vor Augen halten, dass die Menschen<br />
noch bis ins 19. Jahrhundert<br />
Angst vor der wilden Natur hatten.<br />
Die Leute sind zum Beispiel kaum<br />
auf Berge gestiegen, weil sie sich<br />
sagten, da haben wir nichts verloren,<br />
wer weiß, welche Geister und<br />
Mächte dort ihr Unwesen treiben.<br />
Auch der Wald war gefährlich und<br />
wimmelte von Tieren, Gesetzlosen,<br />
das spiegelt sich in Märchen und<br />
eben auch im Freischütz. Das können<br />
wir uns heute, wo das gesamte<br />
Land von Straßen, Gewerbegebieten<br />
und Gondelbahnen durchzogen<br />
ist, nicht mehr vorstellen.<br />
Und das »umzingelte« Dorf ?<br />
Das ist eigentlich wie in einem<br />
düsteren Western: ein paar zugige<br />
Hütten, in denen ganz essenzielle<br />
Konflikte ausgetragen werden.<br />
Hier wird mit harten Bandagen<br />
um wenige Ressourcen gekämpft.<br />
Der eher zarte Schreiber Max ist<br />
ein Außenseiter, der in die Männerwelt<br />
der Jäger und Viehtreiber<br />
nicht passt. Er will trotzdem in diese<br />
Welt einheiraten, die Ehe mit Agathe<br />
macht ihn außerdem automatisch<br />
zum Erben des Oberförsters, es<br />
geht also auch um einen »Platz im<br />
Leben« für ihn. Doch dafür muss er<br />
sich als »echter Mann« beweisen<br />
und einen Meisterschuss abgeben.<br />
Ein Ritual, in dem es im übertragenen<br />
Sinn um Potenz geht. In seiner<br />
Angst vor dem Schuss – als<br />
Schreiber hat er keinerlei Können –<br />
lässt er sich mit dem Teufel ein.<br />
Der Freischütz ist eigentlich eine<br />
dunkle Faust-Geschichte, jemand<br />
verkauft seine Seele für ein irdisches<br />
Glück und bezahlt bitter dafür.<br />
DER FREISCHÜTZ<br />
15
»Zu Recht<br />
weltberühmt«<br />
BR KLASSIK ONLINE<br />
ÜBER DAS SPIEL AUF DEM SEE
Gute Unterhaltung wünschen die Hauptsponsoren
BURGTHEATER ZU GAST<br />
18
ZEITLOS<br />
EHRLICH<br />
Ein nicht anpassungswilliger Melancholiker im Kampf<br />
gegen die Heuchelei der Gesellschaft und für die Liebe<br />
zu einer Frau: Molières Der Menschenfeind kommt am<br />
Osterwochenende auf die Bühne des Festspielhauses.<br />
DER MENSCHENFEIND<br />
Alceste verachtet die ihn<br />
umgebende Gesellschaft<br />
für ihre Heuchelei und<br />
Oberflächlichkeit. Sein Ideal ist<br />
die unbedingte Aufrichtigkeit und<br />
Wahrhaftigkeit. Fanatisch versucht<br />
er, sein Umfeld zu bekehren.<br />
Alcestes Weigerung, sich den<br />
gesellschaftlichen Spielregeln<br />
anzupassen und sich diplomatisch<br />
zu verhalten, führt zu bitteren<br />
Erfahrungen. Da er den Dichter<br />
Oronte nicht lobt, sondern radikal<br />
kritisiert, macht er sich diesen zum<br />
Feind. Den von Oronte angestrengten<br />
Prozess verliert Alceste, da er<br />
sich weigert, die Richter zu bestechen.<br />
Die gut gemeinten Ratschläge<br />
in Lebensfragen seines treuen<br />
Freundes Philinte schlägt er in den<br />
Wind. Die schwerste Niederlage<br />
erfährt Alceste aber in der Liebe:<br />
Die von ihm umworbene lebenslustige<br />
Witwe Célimène lehnt es trotz<br />
ihrer Zuneigung zu Alceste ab, zusammen<br />
mit ihm die Einsamkeit auf<br />
dem Land zu suchen. Ob Alceste die<br />
von ihm angekündigte Weltflucht<br />
am Ende allein antritt, bleibt offen.<br />
Mit der Figur des Alceste hat<br />
der Dramatiker, Schauspieler und<br />
Regisseur Jean-Baptiste Poquelin,<br />
genannt Molière (1622–1673), den<br />
wohl bekanntesten Menschenfeind<br />
der Literaturgeschichte geschaffen.<br />
Molière verankert ihn in der<br />
Gesellschaft seiner Zeit – einer<br />
Gesellschaft im Umbruch, in der<br />
es zu grundlegenden Veränderungen<br />
der sozialen und politischen<br />
Praxis kommt und in der die Regeln<br />
gesellschaftlichen Umgangs neu definiert<br />
werden. Die herrschaftlichen<br />
Häuser von Adel und Bürgertum<br />
öffnen sich, es werden von Frauen<br />
geführte »Salons« eingerichtet,<br />
repräsentative Räume, in denen<br />
Gäste empfangen werden können.<br />
Mit dem Öffnen dieser Räume<br />
verändert sich die Kommunikationssituation,<br />
es ergeben sich neue<br />
Möglichkeiten, Herausforderungen<br />
und Zumutungen der zwischenmenschlichen<br />
Begegnung. Höflichkeit<br />
gilt als wesentliches Merkmal<br />
einer gelingenden Kommunikation.<br />
Diese Förmlichkeit im Umgang ist<br />
gleichzeitig auch eine Form von<br />
Abgrenzung gegenüber jenen, die<br />
nicht am Hof verkehren, und kann<br />
elegant und eloquent maskieren,<br />
wie viel Brutalität, Konkurrenz,<br />
Korruption und Eigeninteressen<br />
in der (höfischen) Gesellschaft<br />
lauern. In Der Menschenfeind lotet<br />
Molière in Gestalt des Alceste (den<br />
er wie so oft selbst gespielt hat)<br />
die Vielfalt und die Grenzen der<br />
Höflichkeit aus.<br />
19<br />
JEAN-BAPTISTE POQUELIN,<br />
GENANNT MOLIÈRE<br />
Seine Grenzverletzungen und<br />
-überschreitungen machen diese<br />
Grenzen überhaupt erst sichtbar<br />
und zeigen nicht nur gelingende,<br />
sondern auch kollabierende Gesprächssituationen<br />
– Stoff für die<br />
Komödie und gleichzeitig eine subversive<br />
Kritik am herrschenden<br />
Zeitgeist und an den Autoritäten.<br />
Auf der einen Seite hat man<br />
also einen unglücklich verliebten,<br />
egozentrischen, rechthaberischen
Leseprobe im Burgtheater. Schauspieler<br />
Itay Tiran spielt Alceste, der mit seiner<br />
schonungslosen Offenheit die adelige<br />
Gesellschaft provoziert.<br />
Bereits zum vierten Mal ist das renom-<br />
BURGTHEATER ZU GAST<br />
mierte Burgtheater an Ostern zu Gast<br />
bei den Bregenzer Festspielen.<br />
Protagonisten und auf der anderen<br />
Seite Adelige, die um ihre Position<br />
im sozialen Raum und um Célimènes<br />
Gunst rangeln. In ihrer Überzeichnung<br />
stellen sie nicht unbedingt<br />
vorbildliche Repräsentant:innen<br />
ihres Standes dar. Alle sind einsam.<br />
Keiner ist höflich. Mit Philinte und<br />
Éliante, der Cousine Célimènes,<br />
verkörpern zumindest zwei Figuren<br />
in ihrer Kultivierung eines maßvollen,<br />
freundlichen, und diplomatischen<br />
Auftretens das Ideal<br />
der Zeit. Und dann ist da noch<br />
Célimène, nach dem Tod ihres<br />
Mannes eine femme libres; eine<br />
Figur, die Grenzen austestet, sich<br />
äußeren Zuschreibungen nicht<br />
unterordnen möchte und die Spielregeln<br />
beherrscht – bis sie zu weit<br />
geht. Sie ist eine erstaunlich moderne<br />
Figur, die mit ihrem Freiheitsdenken<br />
und ihrer libertären Haltung<br />
in Liebesfragen provoziert.<br />
Auch das ist ein Verdienst von<br />
Molière: Er lässt adelige Figuren in<br />
einer Komödie auftreten, zeichnet<br />
hellsichtig ganz unterschiedliche<br />
Freundschafts- und Liebesmodelle<br />
und zeigt selbstbestimmte Frauen<br />
mit einem neuen Rollenverständnis.<br />
Aus den Kollisionen, die diese Neuerungen<br />
auslösen, schlägt er die<br />
Funken seiner Komödien.<br />
Die Uraufführung von Der Menschenfeind<br />
findet 1666 im Palais<br />
Royal in Paris statt – der Erfolg<br />
bleibt aus. Das zeitgenössische<br />
Publikum lehnt die trügerische<br />
Komik des Stücks ab. Das abrupte,<br />
offene Ende empfindet es als unbefriedigend<br />
und hadert vor allem<br />
mit der Ambivalenz der Hauptfigur.<br />
Ist Alceste eine unsympathische,<br />
dogmatische Nervensäge mit einem<br />
fast pathologischen Widerspruchsgeist<br />
oder ist er ein mutiger Einzelgänger,<br />
der unbequeme, aber nötige<br />
Wahrheiten ausspricht, Veränderungen<br />
einfordert und sich gegen<br />
die Gesellschaft stellt? Darüber<br />
wird seit Jahrhunderten gestritten<br />
und unzählige Lesarten sind auf<br />
den Bühnen zu sehen. Im 17. Jahrhundert<br />
wird er eher als komische<br />
Figur wahrgenommen, im<br />
18. Jahrhundert, vornehmlich von<br />
Jean-Jacques Rousseau, zu einer<br />
tragischen Figur umgedeutet: vom<br />
Menschenfeind zu einem verkannten<br />
Menschenfreund. Wer sind die<br />
Menschenfeinde heute?<br />
Unbestritten ist, dass Molières<br />
Der Menschenfeind ein großes<br />
Menschheitsthema beleuchtet:<br />
das spannungsvolle Verhältnis<br />
zwischen Individuum und Gesellschaft.<br />
Bis heute befragt Alceste<br />
den Status quo einer Gesellschaft,<br />
die Ethik unseres Zusammenlebens.<br />
Vielleicht lachen wir an anderen<br />
Stellen als das Publikum zu Zeiten<br />
Molières, aber den unbarmherzigen<br />
Spiegel, den er seiner Zeit vorhält,<br />
und die Fragen, die er aufwirft,<br />
sollten wir ernst nehmen<br />
und versuchen, für unsere Zeit<br />
zu beantworten.<br />
BURGTHEATER ZU GAST<br />
DER MENSCHENFEIND<br />
Molière<br />
Komödie in fünf Akten (1666)<br />
Übersetzung von Hans Magnus<br />
Enzensberger, bearbeitet von<br />
Martin Kušej (<strong>2023</strong>)<br />
Inszenierung Martin Kušej<br />
Bühne Martin Zehetgruber<br />
Kostüme Heide Kastler<br />
Musik Bert Wrede<br />
Licht Reinhard Traub<br />
Dramaturgie Anika Steinhoff<br />
PREMIERE<br />
30. März 2024 – 19.30 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNG<br />
31. März – 16.00 Uhr<br />
Festspielhaus | Großer Saal<br />
Gastspiel des Burgtheaters<br />
20
AUS DEN<br />
KÖPFEN AUF<br />
DIE BÜHNE<br />
Bereits zum dritten Mal<br />
mündet ein mehrjähriger<br />
Prozess gemeinsam mit dem<br />
Publikum in eine Uraufführung auf<br />
der Werkstattbühne. Das Opernatelier<br />
der Bregenzer Festspiele<br />
und des Kunsthaus Bregenz zeigt<br />
den kreativen Prozess – Inspiration<br />
und Austausch zwischen den<br />
verschiedenen Künstler:innen.<br />
Bevor Hold Your Breath im August<br />
2024 zum ersten Mal zu erleben<br />
ist, vermittelt eine weitere Veranstaltung<br />
den Weg zu diesem neuen<br />
Musiktheaterwerk.<br />
Wie die Komponistin und Geigerin<br />
Éna Brennan mit live gespielten<br />
und elektronischen Klängen im<br />
gesamten Raum unsere Wahrnehmung<br />
verändert, war bereits bei<br />
mehreren Einblick-Veranstaltungen<br />
sowie in zwei Konzerten im<br />
Kunsthaus Bregenz zu erleben.<br />
Für die mitwirkenden Sänger:innen<br />
und Musiker:innen plant die Komponistin<br />
innerhalb der notierten<br />
Klänge auch kleine Inseln für Improvisationen.<br />
Wie diese herausfordernde<br />
Idee praktisch umgesetzt<br />
werden kann, soll auch im<br />
Rahmen des kommenden Einblicks<br />
für das Publikum erkundet werden.<br />
Der bildende Künstler Hugo<br />
Canoilas schafft in seinen<br />
Werken häufig eine besondere,<br />
auch physische Nähe zu den<br />
betrachtenden Personen. Sein<br />
riesiges Gemälde mit Elementen<br />
eines Oktopus, das er ursprünglich<br />
für die Ausstellung Phantasmagoria<br />
im portugiesischen<br />
Coimbra geschaffen hatte, war<br />
bereits im Jänner <strong>2023</strong> in Bregenz<br />
zu bestaunen. Welche Möglichkeiten<br />
die Werkstattbühne<br />
bietet, um die aktive Wahrnehmung<br />
des sich auch bewegenden<br />
Publikums zu beflügeln, war von<br />
Anfang an ein Thema in den Gesprächen<br />
mit Éna Brennan und<br />
dem Regisseur sowie Librettisten<br />
Sir David Pountney. Der ehemalige<br />
Intendant der Bregenzer<br />
Festspiele hat sämtliche Ideen in<br />
einer ergreifenden Geschichte<br />
gebündelt, die klangliche, räumliche<br />
und szenische Vorgänge<br />
erweckt. Das faszinierend intelligente<br />
Wesen Oktopus spielt<br />
auch hier eine bedeutende Rolle.<br />
OPERNATELIER<br />
EINBLICK 3<br />
28. Mai 2024 – 19.00 Uhr<br />
Festspielhaus | Seestudio<br />
Eintritt frei<br />
Kartenreservierung unter<br />
T +43 5574 407-5<br />
Neue Kunst<br />
im Februar<br />
Mit der STAGE Bregenz<br />
entsteht im kommenden<br />
Jahr eine neue Bühne<br />
für zeitgenössische Kunst. Bei der<br />
ersten Ausgabe vom 22. bis 25. Februar<br />
2024 präsentieren im Festspielhaus<br />
über 50 Galerien Werke<br />
aus den Sparten Design, Fotografie<br />
und digitale Kunst.<br />
Kuratiert wird die erste STAGE<br />
Bregenz von einem fachkundigen<br />
Trio: Fiammetta Griccioli, Kuratorin<br />
im Mailänder Pirelli HangarBicocca,<br />
widmet sich einem aktuellen Thema<br />
und lädt dazu zehn Galerien ein;<br />
Elise Lammer, Direktorin der<br />
Forschungsplattform Alpina Huus,<br />
präsentiert Arbeiten junger Künstler:innen<br />
aus dem Bodenseeraum<br />
und die Designerin und Kuratorin<br />
Matylda Krzykowski widmet sich in<br />
experimentellen Arbeiten der Performance<br />
und Wirkung von Raum<br />
und Architektur. Ferner präsentiert<br />
die Messe Sonderprojekte aus<br />
unterschiedlichen Sparten und beschäftigt<br />
sich in einer Konferenz mit<br />
der Nachhaltigkeit im Kunstbetrieb.<br />
Gegründet von Renger van den<br />
Heuvel, Leiter der Kunstmessen<br />
viennacontemporary und SPARK<br />
Art Fair Vienna, ist STAGE Bregenz<br />
eine Zusammenarbeit von Stadt<br />
Bregenz, Stadtmarketing Bregenz<br />
und Kongresskultur Bregenz. Kooperationspartner:innen<br />
der Messe<br />
2024 sind namhafte Institutionen<br />
wie Creative Institute Vorarlberg,<br />
Forum Würth Rorschach, Kunsthaus<br />
Bregenz, die Kunstmuseen<br />
Liechtenstein und Ravensburg,<br />
Kunstraum Dornbirn, Museums-<br />
Quartier Wien, Vorarlberger Architektur<br />
Institut, vorarlberg museum<br />
sowie das Tanzfestival Bregenzer<br />
Frühling. Die Messe bildet den Auftakt<br />
der Kunst & Design Week mit<br />
zahlreichen Veranstaltungen in und<br />
um Bregenz. Infos gibt es online auf<br />
stage-bregenz.art.<br />
OPERNATELIER<br />
21
VERSTRICKTER<br />
FALL<br />
DEUTSCHES THEATER BERLIN ZU GAST<br />
In Heinrich von Kleists<br />
Gerichtsposse Der zerbrochne<br />
Krug liegt weit<br />
mehr als nur ein Krug in<br />
Scherben. Im Zentrum<br />
des Stücks steht Richter<br />
Adam, der versucht, die<br />
Geschehnisse einer Nacht<br />
zu rekonstruieren.<br />
Doch die Teile wollen<br />
nicht so recht<br />
zusammenpassen …<br />
Im Dorfe Huisum ist Gerichtstag<br />
und Richter Adam stolpert gleich<br />
am Morgen aus dem Bett und über<br />
sich selbst. Jedenfalls behauptet er<br />
das. Denn sosehr dieser Adamsfall als<br />
Metapher stimmt, ist dies tatsächlich<br />
nur die erste einer Vielzahl von<br />
Lügen, die der Richter ungeniert von<br />
sich geben wird. Der wirkliche Grund<br />
für seinen lädierten Fuß und das zerschundene<br />
Gesicht ist die Folge eines<br />
Missbrauchs, den er in der Nacht zuvor<br />
begangen hat: Die junge Eve in deren<br />
Zimmer bedrängend, wird er überrascht<br />
von ihrem Verlobten Ruprecht<br />
und verletzt sich beim flüchtenden<br />
Sprung durchs Fenster. Obendrein<br />
geht dabei ein Krug entzwei. Mit diesem<br />
zieht Eves Mutter Marthe nun vor<br />
Gericht und bezichtigt Ruprecht des<br />
nächtlichen Übergriffs. Jener widerspricht<br />
heftig, während Eve von Adam<br />
erpresst wird und schweigt. Dies alles<br />
im Beisein von Schreiber Licht, der<br />
klüger und mitwissender ist, als er es<br />
zeigt, sowie unter den Augen der neuen<br />
Gerichtsrätin Walter, die zur Prüfung<br />
und Revision der Justiz angereist ist.<br />
In aller Öffentlichkeit macht Adam sich<br />
demnach selbst den Prozess, wobei<br />
sein Ziel offensichtlich ist: Ruprecht als<br />
Täter verurteilen und den Fall schnell<br />
zu den Akten legen.<br />
Was Kleists Drama von 1811 zur<br />
Komödie macht, ist vor allem die<br />
Dreistigkeit, mit der hier vom Patriarchat<br />
Macht ausgeübt wird, Positionen<br />
gesichert und Verhältnisse zementiert<br />
werden. Die Wahrheit zählt dabei nicht<br />
im Geringsten; stattdessen gilt es, unverfroren<br />
und skrupellos jede Verantwortung<br />
von sich zu schieben, gestützt<br />
von einer Gesellschaft, die scheinheilig<br />
mitspielt und sich vormacht, es würde<br />
sie die Gerechtigkeit interessieren.<br />
DEUTSCHES THEATER BERLIN<br />
ZU GAST<br />
DER ZERBROCHNE KRUG<br />
Heinrich von Kleist<br />
Ein Lustspiel (1808, rev. 1811)<br />
Fassung von Anne Lenk und<br />
David Heiligers (2021)<br />
Inszenierung Anne Lenk<br />
Bühne Judith Oswald<br />
Kostüme Sibylle Wallum<br />
Musik Lenny Mockridge<br />
Licht Cornelia Gloth<br />
Dramaturgie David Heiligers<br />
PREMIERE<br />
18. Juni 2024 – 19.30 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNG<br />
19. Juni 2024 – 19.30 Uhr<br />
Theater am Kornmarkt<br />
Gastspiel des Deutschen<br />
Theaters Berlin<br />
22
PARTNER DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
Bregenz-Reise mit Verspätung:<br />
Ursprünglich für die Saison <strong>2023</strong><br />
geplant, zeigt das Ensemble<br />
des Deutschen Theaters Berlin im<br />
kommenden Sommer Kleists<br />
Lustspiel Der zerbrochne Krug.<br />
Hier geht es zum Trailer:<br />
23
DAS FESTSPIELJAHR<br />
IM ÜBERBLICK<br />
EINBLICKE<br />
SPIEL AUF DEM SEE<br />
SPIELPLAN 2024<br />
OPERNATELIER – EINBLICK SPEZIAL<br />
Öffentliches Gespräch zum Opernatelier mit<br />
Intendantin Elisabeth Sobotka, dem bildenden<br />
Künstler Hugo Canoilas und KUB-Direktor<br />
Thomas D. Trummer im Rahmen der STAGE Bregenz.<br />
24. Februar – 11.00 Uhr<br />
MEISTERKLASSE BRIGITTE FASSBAENDER<br />
Mit Solist:innen des Opernstudios<br />
der Bregenzer Festspiele<br />
7. März – 19.30 Uhr<br />
OPERNATELIER – EINBLICK 3<br />
Einblicke in die Entstehung und die Musik des<br />
neuen Musiktheaterwerks Hold Your Breath.<br />
28. Mai – 19.00 Uhr<br />
DER FREISCHÜTZ<br />
Carl Maria von Weber<br />
Musikalische Leitung Enrique Mazzola, Erina Yashima<br />
Inszenierung | Bühne Philipp Stölzl<br />
17., 19., 20., 21., 23., 24., 25., 26., 27., 28.,<br />
30., 31. Juli – 21.15 Uhr<br />
1., 2., 3., 4., 6., 7., 9., 10., 11., 13., 14., 16.,<br />
17., 18. August – 21.00 Uhr<br />
OPER IM FESTSPIELHAUS<br />
TANCREDI<br />
Gioachino Rossini<br />
Musikalische Leitung Yi-Chen Lin<br />
Inszenierung Jan Philipp Gloger<br />
18., 29. Juli – 19.30 Uhr<br />
21. Juli – 11.00 Uhr<br />
SCHAUSPIEL<br />
BURGTHEATER ZU GAST<br />
DER MENSCHENFEIND<br />
Molière<br />
Inszenierung Martin Kušej<br />
30. März – 19.30 Uhr<br />
31. März – 16.00 Uhr<br />
WERKSTATTBÜHNE<br />
UNMÖGLICHE VERBINDUNG<br />
Ondřej Adámek<br />
Musikalische Leitung Ondřej Adámek<br />
Inszenierung Thomas Fiedler<br />
27., 28. Juli – 20.00 Uhr<br />
DEUTSCHES THEATER BERLIN ZU GAST<br />
DER ZERBROCHNE KRUG<br />
Heinrich von Kleist<br />
Inszenierung Anne Lenk<br />
18., 19. Juni – 19.30 Uhr<br />
HOLD YOUR BREATH<br />
Éna Brennan<br />
Inszenierung Sir David Pountney<br />
Raum | Visuelle Welten Hugo Canoilas<br />
15., 17. August – 20.00 Uhr<br />
THEATER KOSMOS<br />
MONDMILCH TRINKEN<br />
Josef Maria Krasanovsky<br />
Inszenierung | Bühne Josef Maria Krasanovsky<br />
1., 3., 4. August – 20.00 Uhr<br />
THEATER AM KORNMARKT<br />
FRANUI ZU GAST<br />
HOTEL SAVOY<br />
Musicbanda Franui<br />
Musikalische Leitung Andreas Schett<br />
Inszenierung Corinna von Rad<br />
21., 23., 24. Juli – 19.30 Uhr
Das ausführliche Programm der Bregenzer<br />
Festspiele 2024 finden Sie auf unserer<br />
Website www.bregenzerfestspiele.com.<br />
OPERNSTUDIO AM KORNMARKT<br />
DER EHEVERTRAG<br />
Gioachino Rossini<br />
GIANNI SCHICCHI<br />
Giacomo Puccini<br />
Musikalische Leitung Leo McFall<br />
Inszenierung Brigitte Fassbaender<br />
12., 14., 16., 17. August – 19.30 Uhr<br />
KONZERTE<br />
WIENER SYMPHONIKER 1<br />
Dirigentin Giedrė Šlekytė<br />
Violoncello Kian Soltani<br />
Robert Schumann Konzert für Violoncello und<br />
Orchester a-Moll, op. 129<br />
Gustav Mahler Symphonie Nr. 1 (»Titan«) D-Dur<br />
22. Juli – 19.30 Uhr<br />
WIENER SYMPHONIKER 2<br />
Dirigent Enrique Mazzola<br />
Klarinette Sabine Meyer<br />
Emilie Mayer Faust-Ouvertüre, op. 46<br />
Carl Maria von Weber Konzert für Klarinette<br />
und Orchester Nr. 1 f-Moll, op. 73<br />
Modest Mussorgski Eine Nacht auf dem kahlen<br />
Berge. Symphonische Dichtung für Orchester<br />
Igor Strawinski Der Feuervogel. Ballettsuite für<br />
Orchester (1945)<br />
28. Juli – 11.00 Uhr<br />
KONZERT IM KUB<br />
THE PRESENT<br />
Sopran Hanna Herfurtner, Olivia Stahn<br />
Alt Bernadette Beckermann<br />
Tenor Tim Karweick<br />
Bass Felix Schwandtke<br />
6. August – 21.00 Uhr<br />
ORCHESTERAKADEMIE<br />
der Bregenzer Festspiele und der Wiener<br />
Symphoniker in Zusammenarbeit mit der<br />
Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik<br />
Dirigent Daniel Cohen<br />
Sopran Marlis Petersen<br />
Werke von Arnold Schönberg, Richard Strauss und<br />
Béla Bartók<br />
11. August – 11.00 Uhr<br />
SYMPHONIE ORCHESTER VORARLBERG<br />
Dirigent Leo McFall<br />
Violine Franziska Hölscher<br />
Antonín Dvořák Carneval. Ouvertüre<br />
für großes Orchester, op. 92<br />
Ondřej Adámek Follow me. Konzert für<br />
Violine und Orchester<br />
Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 6<br />
(Pastorale) F-Dur, op. 68<br />
18. August – 11.00 Uhr<br />
JUNGE FESTSPIELE<br />
SPIELPLAN 2024<br />
WIENER SYMPHONIKER 3<br />
Dirigent Petr Popelka<br />
Prager Philharmonischer Chor<br />
Carl Maria von Weber Ouvertüre zur Oper Euryanthe<br />
Robert Schumann Symphonie Nr. 3<br />
(»Rheinische«) Es-Dur, op. 97<br />
Thomas Larcher Love and the Fever für Chor und<br />
Orchester nach acht Gedichten von Miyazawa Kenji<br />
5. August – 19.30 Uhr<br />
PINOCCHIO<br />
Christof Dienz<br />
Inszenierung Jevgenij Sitochin<br />
Für Schulen: 24., 25., 26. Juni – 10.00 Uhr<br />
Für Familien: 22. Juni – 18.00 Uhr<br />
23. Juni – 11.00 Uhr<br />
ZIRKUS LUFT-I-KUSS<br />
Dirigenten Martin Schelling, Mathias Schmidt<br />
Musiker:innen des Vorarlberger Blasmusikverbands<br />
Für Schulen: 3. Juni – 10.00 Uhr<br />
Für Familien: 2. Juni – 11.00 Uhr
DIE OPER IM FESTSPIELHAUS 2024:<br />
GIOACHINO ROSSINIS TANCREDI<br />
OPER IM FESTSPIELHAUS<br />
VOM SCHWEIGEN<br />
DER FRAUEN UND DEM<br />
ZAUBER DER REINEN<br />
KANTILENE<br />
Amenaide hat gelernt, in<br />
einem von Männern errichteten<br />
System von Werten<br />
zu schweigen. In dieser Welt, in<br />
Gioachino Rossinis Oper Tancredi in<br />
ein fernes Syrakus des Jahres 1005<br />
gerückt, haben Frauen eine Funktion,<br />
aber keine Stimme. Was sie selbstbestimmt<br />
tun, muss heimlich geschehen.<br />
Das Sagen haben mächtige<br />
Männer wie Amenaides Vater<br />
Argirio. Der hat sich gerade mit<br />
seinem Feind Orbazzano zweckversöhnt.<br />
Denn draußen, vor den<br />
Mauern des Gemeinwesens droht<br />
ein Dritter, ein machtvoller Gegner:<br />
Solamir, der Fremde, der »moro«.<br />
Amenaide findet sich im Zentrum<br />
dieses fatalen Beziehungsnetzes<br />
wieder. Sie ist das Pfand des Friedens<br />
innerhalb der Stadt. Ihr Vater wird<br />
sie mit Orbazzano verheiraten, so,<br />
wie man in alten Zeiten Versöhnung<br />
zwischen Familien besiegelt hat.<br />
Den Ausschlag für Orbazzano gibt:<br />
Er ist ein tüchtiger Mann von nobler<br />
Herkunft, hohem Rang, Vermögen<br />
und Glück. Aber auch der Feind<br />
meldet alte Forderungen an.<br />
Einst hatte Solamir die Hand<br />
Amenaides als Pfand des Friedens<br />
gefordert; nun will er sich die Frau<br />
mit Gewalt erzwingen. Bekommt<br />
er seinen Willen nicht, mögen die<br />
Syrakuser zittern: Ȇber euch wird<br />
er seine Wut, seinen Hass niederfahren<br />
lassen.«<br />
Nach der jungen Frau fragt dabei<br />
niemand. Amenaide hat, wie ihr<br />
Vater Argirio bekräftigt, ihre Pflicht<br />
zu tun. Ihre Reaktion ist Schweigen<br />
und Verschweigen. Sie verschweigt,<br />
dass sie für sich selbst längst eine<br />
andere Entscheidung getroffen<br />
hat, der sie treu zu bleiben gedenkt:<br />
Nur durch eine Randbemerkung<br />
ihrer Vertrauten Isaura erfahren wir,<br />
dass sie einst in Byzanz einen jungen<br />
Mann namens Tancredi kennen und<br />
lieben gelernt und ihm die Treue geschworen<br />
hat. Sprechen Frauen über<br />
ihre Wirklichkeit, muss es »beiseite«<br />
geschehen, in kurzen Anmerkungen,<br />
in Nebensätzen.<br />
Amenaide schweigt auch über einen<br />
Brief, den sie an Tancredi geschickt<br />
hat. Darin fordert sie – ohne seinen<br />
Namen zu nennen – ihren Geliebten<br />
auf, nach Syrakus zurückzukehren,<br />
um über die Stadt und ihr Herz zu<br />
herrschen. Der Brief wird abgefangen,<br />
die empörten Syrakuser sind<br />
überzeugt, er sei an Solamir, den<br />
Feind gerichtet. Amenaide gilt als<br />
Verräterin, ihr Vater unterschreibt<br />
unter Qualen ihr Todesurteil.<br />
Das Schweigen bleibt. Es ist ein<br />
Schweigen der Angst, die Identität<br />
des aus der Stadt verbannten<br />
Tancredi zu enthüllen; ein Schweigen<br />
der Ohnmacht im Machtgefüge<br />
der Männerwelt. Selbst außerhalb<br />
der zivilisierten Stadt, in der wilden<br />
zerklüfteten Berglandschaft, in<br />
der die letzten existenziellen Entscheidungen<br />
fallen, bleibt Amenaide<br />
das Objekt des Handelns anderer.<br />
Der sterbende Tancredi hängt bis<br />
zum Schluss an seiner fixen Idee<br />
einer möglichen Untreue Amenaides.<br />
Erst im letzten Moment klärt der<br />
Vater Argirio den Irrtum auf.<br />
Tancredi war die erste ernste<br />
Oper des knapp 21-jährigen Rossini<br />
für Venedig. Sie entstand in einer<br />
Zeit extremer Arbeitsbelastung:<br />
Erst ein gutes Jahr vor der Premiere<br />
am 6. Februar 1813 war die Laufbahn<br />
des jungen Komponisten mit der<br />
komischen Kurzoper L’inganno felice<br />
am Teatro San Moisé in Venedig<br />
so richtig in Fahrt gekommen.<br />
Der Impresario Antonio Cera zeigte<br />
sich begeistert: »Es war kein Erfolg,<br />
sondern wahrhaftige Furore«,<br />
26
schrieb er an Rossinis Mutter. Schlag<br />
auf Schlag folgten nun Aufträge und<br />
Premieren: im März 1812 die ernste<br />
Oper Ciro in Babilonia für Ferrara,<br />
im Mai La scala di seta in Venedig, im<br />
September La pietra del paragone<br />
für Mailand und danach noch einmal<br />
zwei der unterhaltsamen kurzen<br />
»Farse« für das Teatro San Moisé.<br />
Tancredi bedeutete einen wichtigen<br />
Sprung für Rossinis Karriere: Erstmals<br />
spielte Venedigs bedeutendstes<br />
Opernhaus, das Teatro La Fenice, ein<br />
Werk des jungen Mannes aus Pesaro.<br />
Die Premiere und die folgende Aufführung<br />
waren von der Indisposition<br />
der beiden Primadonnen Adelaide<br />
Malanotte (Tancredi) und Elisabetta<br />
Manfredini (Amenaide) überschattet:<br />
Sie mussten in der Mitte des zweiten<br />
Aktes abgebrochen werden. Erst<br />
in der dritten Vorstellung konnten<br />
Publikum und Rezensenten die<br />
ganze Oper hören, lobten die beiden<br />
Damen, bemerkten aber auch, dass<br />
nicht alle Stücke der Novität gefielen.<br />
Der Siegeszug von Tancredi wurde<br />
davon nicht aufgehalten: Rossini<br />
selbst als »maestro al cembalo« und<br />
ein Teil des venezianischen Uraufführungsensembles<br />
bestritten die zweite<br />
Produktion in Ferrara. Vermutlich<br />
auf Vorschlag des Literaten Luigi<br />
Lechi, des Lebensgefährten Adelaide<br />
Malanottes, schrieb Rossini auf dessen<br />
Verse einen neuen, tragischen<br />
Schluss für die Oper, der auch bei<br />
der Inszenierung der Bregenzer Festspiele<br />
verwendet wird. Er entspricht<br />
der Vorlage, Voltaires Tragödie<br />
Tancrède, befremdete in seiner düsteren<br />
Radikalität aber das Publikum.<br />
Die »Mehrheit auf Seiten der<br />
Fröhlichkeit« (so eine Kritik aus<br />
Ferrara) setzte sich gegen die<br />
»Verfechter der Melancholie« durch,<br />
und die »sehr entgegenkommende<br />
Frau Malanotti« brillierte fortan<br />
wieder mit dem glücklichen Ende.<br />
Von Bergamo und Mailand bis Bologna<br />
und Rom verwendeten die zahlreichen<br />
Produktionen den versöhnlichen<br />
Schluss, in dem der sterbende<br />
Solamir dem siegreichen Tancredi<br />
offenbart, dass Amenaide nie untreu<br />
gewesen sei. Das tragische Finale<br />
verschwand im Archiv der Familie<br />
Lechi und wurde erst 1977 wiederentdeckt.<br />
Tancredi erreichte 1816<br />
Wien, 1817 Dresden, 1820 London<br />
und 1825 New York – das »Rossini-<br />
Fieber« war entzündet.<br />
Auch Rossini als vergöttertes und<br />
verachtetes Massenphänomen<br />
nahm mit Tancredi seinen Anfang:<br />
Die mit den Worten »Di tanti palpiti«<br />
beginnende Cabaletta der Auftrittsszene<br />
des Tancredi »Oh patria …<br />
Tu che accendi questo core« entwickelte<br />
sich in kürzester Zeit zum<br />
Schlager, der förmlich von den<br />
Dächern gepfiffen wurde. Von der<br />
Popularität dieser effektvollen Melodie<br />
zeugen zahllose Bearbeitungen.<br />
Auch für eine legendäre Rossini-Sängerin<br />
der jüngsten Vergangenheit,<br />
Marilyn Horne, wurden die »tanti<br />
palpiti« ein Markenzeichen.<br />
Der als Kind aus Syrakus verbannte<br />
Tancredi, der nach zwanzig Jahren<br />
unerkannt in seine Heimat zurückkehrt,<br />
schwärmt in dieser Szene<br />
von der Erde seiner Ahnen, von<br />
Amenaide als dem »himmlischen<br />
Gegenstand seiner Wünsche«<br />
und vom Liebeslohn für erduldete<br />
Bangen und Mühen. Rossini legt in<br />
diesen kaum zehn Minuten ein Kompendium<br />
seiner kompositorischen<br />
Fähigkeiten vor. Er leitet sie ein mit<br />
einer Barkarole, die als Hommage<br />
an Venedig verstanden werden kann,<br />
die das sanfte Gestade, an dem<br />
Tancredi landet, naturmalerisch<br />
umschreibt, die aber vor allem in<br />
einer formvollendeten Miniatur<br />
melancholisch-heitere Gelassenheit<br />
verbreitet – ein Wesenszug, der<br />
Rossinis Musik in dieser Oper generell<br />
auszeichnet. Der französische<br />
Schriftsteller und Journalist<br />
Stendhal sprach von der »goldenen<br />
Mitte des Reichtums und des Luxus«<br />
zwischen Gesang und Orchester in<br />
Tancredi. Er rühmt die Eleganz einer<br />
Musik, die noch weit entfernt von<br />
den romantischen Anklängen der<br />
späteren neapolitanischen Opern<br />
einer noblen Ausgewogenheit, einem<br />
graziösen Gleichgewicht und dem<br />
Zauber der reinen Kantilene huldigt.<br />
OPER IM FESTSPIELHAUS<br />
TANCREDI<br />
Gioachino Rossini<br />
Melodramma eroico in zwei Akten<br />
(1813) – Ferrara-Fassung<br />
Libretto von Gaetano Rossi<br />
nach der Tragödie Tancrède<br />
von Voltaire (1760)<br />
In italienischer Sprache mit<br />
deutschen Übertiteln<br />
Musikalische Leitung<br />
Yi-Chen Lin<br />
Insze nie rung Jan Philipp Gloger<br />
Bühne Ben Baur<br />
Kostüme Justina Klimczyk<br />
Licht Martin Gebhardt<br />
Kampfchoreographie<br />
Ran Arthur Braun<br />
Dramaturgie Claus Spahn,<br />
Florian Amort<br />
STUNT-FACTORY<br />
PRAGER PHILHARMONISCHER CHOR<br />
WIENER SYMPHONIKER<br />
PREMIERE<br />
18. Juli 2024 – 19.30 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN<br />
21. Juli 2024 – 11.00 Uhr<br />
29. Juli 2024 – 19.30 Uhr<br />
Festspielhaus | Großer Saal<br />
TANCREDI<br />
27
»ICH SEHE MEINE<br />
ORCHESTERKONZERTE<br />
AUFGABE DARIN,<br />
MUSIK IN DIE WELT<br />
ZU TRAGEN«<br />
31 Jahre ist er jung und schon ein Stern am Cello-Himmel: Kian Soltani.<br />
Aus einer persischen Musikerfamilie stammend, begann er mit vier Jahren,<br />
Cello zu lernen. Mit elf Jahren studierte er bereits bei Ivan Monighetti,<br />
einem Schüler von Mstislaw Rostropowitsch, an der Musik-Akademie Basel.<br />
2014 bekam er ein Stipendium der Anne-Sophie Mutter Stiftung.<br />
Mittlerweile tritt er als Solist in der New Yorker Carnegie Hall und bei den<br />
Salzburger Festspielen auf und spielt mit führenden Orchestern unter<br />
anderem in Wien, London, Paris, Berlin und München. Derzeit ist Kian<br />
Soltani Artist in Residence des Tonhalle-Orchesters Zürich.
29<br />
KIAN SOLTANI
ORCHESTERKONZERTE<br />
Herr Soltani, welch ein Glücksfall,<br />
dass Sie Cello gelernt<br />
haben. Wie kam es dazu?<br />
Kian Soltani: Musik war in meiner<br />
Familie immer präsent. Mein Vater<br />
spielt Fagott und verschiedenste<br />
persische Blasinstrumente, meine<br />
Mutter spielte Harfe. Auch meine<br />
Tante und mein Onkel machten<br />
Musik. Und mein drei Jahre älterer<br />
Cousin hat mit vier Jahren mit<br />
Cello begonnen. Das habe ich ihm<br />
nachgemacht.<br />
Sie sind in Vorarlberg mit klassischer<br />
und mit persischer Musik<br />
aufgewachsen?<br />
Meine Eltern sind aus dem Iran<br />
für ein Stipendium nach Wien gekommen<br />
und erhielten Lehraufträge<br />
in Vorarlberg und der Schweiz.<br />
Persische Musik gab es nur zuhause<br />
in Koblach, klassische Musik hingegen<br />
überall in Vorarlberg.<br />
Würden Sie sich selbst im Rückblick<br />
als ein »Wunderkind« bezeichnen?<br />
Es war ein großes Glück, dass ich<br />
Talent hatte und gleichzeitig ideal<br />
gefördert wurde. Es gab keine<br />
Barrieren, ich musste nie darum<br />
kämpfen, Musik machen zu dürfen.<br />
Das hat meine Entwicklung um<br />
einiges beschleunigt.<br />
Blieb genug Zeit, um mit Freund:innen<br />
zu spielen?<br />
Als ich ein Kind war, gab es noch<br />
kein Internet, kein Handy, ich war<br />
mit meinen Freund:innen gefühlt<br />
von morgens bis abends mit einem<br />
Ball auf der Straße und wir haben<br />
Spiele erfunden. Ich habe vielleicht<br />
eine halbe Stunde am Tag geübt.<br />
Zeit mit Freund:innen ist bis heute<br />
ein wichtiger Teil meines Lebens.<br />
In Basel ging es weiter ...<br />
Bis dahin war Musik etwas rein<br />
Spielerisches für mich, doch mit<br />
elf Jahren kam der Wendepunkt.<br />
Ich bin ein Mal pro Woche zu Ivan<br />
Monighetti gependelt – und es wurde<br />
nach und nach klar, dass Musik<br />
für mich ein Lebensweg sein könnte.<br />
Monighetti vermittelte mir Musik<br />
als Lebenseinstellung, als Lebensaufgabe,<br />
als Vision.<br />
Welche Vision haben Sie als Musiker?<br />
Auf der Bühne ist Kommunikation<br />
für mich der allerwichtigste Aspekt.<br />
Ich sehe meine Aufgabe darin, Musik<br />
in die Welt zu tragen und das Publikum<br />
daran teilhaben zu lassen, so<br />
dass wir gemeinsam etwas erleben.<br />
Ich versuche, zusammen mit dem<br />
Orchester alle zu umarmen.<br />
Sie sind nicht nur musikalisch fantastisch,<br />
sondern stecken mit Ihrer<br />
Spielfreude und Ihrer temperamentvollen<br />
Ausdruckskraft an. Haben<br />
Sie sich konkret auf eine solistische<br />
Karriere vorbereitet?<br />
Die Solistentätigkeit hat sich als<br />
Stärke von mir herauskristallisiert.<br />
Aber ich hatte Augen und Ohren<br />
offen, habe für ein Projekt als<br />
Solocellist beim SWR Symphonieorchester<br />
ausgeholfen und war<br />
sieben Jahre lang jeden Sommer<br />
beim West-Eastern Divan Orchestra<br />
von und mit Daniel Barenboim.<br />
Dadurch lernte ich viele Menschen<br />
kennen, wurde mit dem symphonischen<br />
Repertoire von Ludwig van<br />
Beethoven und Peter Tschaikowski<br />
näher vertraut und spielte sogar<br />
Wagner-Opern. Heute bin ich nicht<br />
mehr im Orchester, mache aber<br />
möglichst viel Kammermusik.<br />
Sie treten bei den BBC Proms oder<br />
auf der Berliner Waldbühne vor<br />
tausenden Menschen auf. Fühlen Sie<br />
sich da wie ein Rockstar?<br />
Na ja, an Rockstars kommt man<br />
als klassischer Musiker wohl<br />
nicht heran, aber das hat Vorteile.<br />
Egal, wie erfolgreich und berühmt<br />
man in seiner Nische ist, man ist<br />
doch anonym in der Öffentlichkeit.
Auf der Bühne wird man zelebriert,<br />
das ist toll, aber wenn man von<br />
der Bühne abtritt, wird man als<br />
normaler Mensch behandelt und<br />
darauf würde ich nie verzichten<br />
wollen. Klar, auf der Waldbühne<br />
bekommt man einen enormen<br />
Adrenalin-Kick und das beflügelt,<br />
aber man landet sehr schnell wieder<br />
auf dem Boden.<br />
Zum Beispiel beim Unterrichten.<br />
Seit diesem Semester sind Sie in Wien<br />
an der Universität für Musik und darstellende<br />
Kunst. Dort haben Sie die<br />
Möglichkeit, viel weiterzugeben.<br />
Das ist der Gedanke dahinter.<br />
Bevor wir allerdings über musikalische<br />
Konzepte sprechen, liegt mein<br />
Fokus darauf, den Studierenden<br />
zu vermitteln, wie man gezielt und<br />
effizient arbeitet. Es ist ein offenes<br />
Geheimnis, dass das korrekte Üben<br />
enorm wichtig ist.<br />
Bleibt für Sie neben Üben, Unterrichten,<br />
Proben und Konzerten noch Zeit<br />
für Hobbys?<br />
Ich bin kein Fan von Reisen, obwohl<br />
sie einen Teil meines Lebens ausmachen.<br />
Beim Unterwegssein schaue<br />
ich gerne Filme – als Zuflucht und<br />
Ablenkung. Ich spiele online Schach<br />
und mache Sport, bin lange gejoggt<br />
und habe letzes Jahr Crossfit für<br />
mich entdeckt. Das kann man gut<br />
unterwegs machen.<br />
Wo ist aktuell Ihr Basislager?<br />
Ich habe mehrere Stationen: In<br />
Koblach bin ich nach wie vor gerne,<br />
ich lebe in Zürich und in Wien und<br />
ansonsten bin ich, wo der Wind<br />
mich hinweht.<br />
... und haben immer Ihr Cello dabei.<br />
Welches Instrument spielen Sie?<br />
Seit ein paar Jahren spiele ich ein<br />
Stradivari-Cello. Diese Leihgabe<br />
ist ein großes Privileg. Das Cello<br />
ist aus dem Jahr 1694 und trägt<br />
den Beinamen »The London, ex<br />
Boccherini«. Luigi Boccherini war<br />
ein bedeutender Komponist und<br />
Cellist. Mir selbst gehört nur ein<br />
einziges Cello und das habe ich<br />
einer Studentin geborgt.<br />
Was fasziniert Sie an Ihrem Meister-<br />
Cello besonders?<br />
Es hat eine einmalige Klangfarbe, in<br />
der ich mich so wohl fühle. Es ist wie<br />
eine Stimme für mich. Ich würde sie<br />
als Bariton beschreiben. Die höchste<br />
Saite, die A-Saite, ist strahlend und<br />
markant, die mittleren Register<br />
sind schön weich und in der Tiefe ist<br />
es ein eher schlanker Klang.<br />
Haben Sie Vorbilder am Cello?<br />
Giovanni Sollima, der seine eigenen<br />
Kompositionen spielt. Yo-Yo Ma,<br />
der Brücken zwischen Cello und<br />
anderen Kulturen und Musiken<br />
auf allerhöchstem Level mit extrem<br />
gutem Gespür schlägt. Steven<br />
Isserlis als purer klassischer Musiker<br />
mit unheimlicher Gesanglichkeit<br />
und Natürlichkeit. Sie sind<br />
für mich die Heilige Dreifaltigkeit<br />
des Cellospielens.<br />
Bei den Bregenzer Festspielen<br />
wurden Sie in den letzten beiden<br />
Saisonen für Dmitri Schostakowitschs<br />
Cellokonzert Nr. 1 und Nr. 2<br />
gefeiert. Im Sommer 2024 spielen<br />
Sie RobertSchumanns Cellokonzert.<br />
Was verbinden Sie mit diesem Stück?<br />
Ich habe das Schumann-Konzert<br />
mit den Wiener Symphonikern<br />
und der Dirigentin Giedrė Šlekytė<br />
bereits diesen Oktober gespielt und<br />
es lief sehr, sehr gut. Mein Professor<br />
wollte, dass ich wirklich reif bin für<br />
dieses Stück, deshalb spielte ich das<br />
Konzert mit 25 Jahren zum ersten<br />
Mal, das ist spät für einen Cellisten.<br />
In den letzten fünf, sechs Jahren<br />
habe ich es oft gespielt und diesen<br />
Dezember nehme ich das Konzert<br />
endlich auf.<br />
In dem Konzert gibt es ein wunderbares<br />
Liebesduett zwischen zwei<br />
Celli – dem Solocello und dem Solocello<br />
im Orchester. Ein herrlicher<br />
Moment. Der erste Satz ist der herausforderndste,<br />
weil man als Cellist<br />
nicht typischerweise als Virtuose<br />
gefordert ist, sondern man ist mehr<br />
als Poet gefragt, es ist ein ständiges<br />
Zwischensingen und -sprechen.<br />
Dazu kommt das Hin- und Hergerissene<br />
von Schumann, von himmelhoch<br />
euphorisch zu tief betrübt<br />
innerhalb einer Sekunde. Das verlangt<br />
einem emotional sehr viel ab.<br />
Der zweite Satz ist mit Abstand<br />
der schönste und der dritte Satz<br />
ist sehr freudig.<br />
Haben Sie Rituale vor dem Auftritt?<br />
Eine Stunde vor dem Konzert fange<br />
ich an, das Stück auf der Bühne<br />
ganz langsam durchzuspielen.<br />
Kurz vor dem Saaleinlass wechsle<br />
ich in das Übezimmer und mache<br />
dort weiter. Danach folgen zehn<br />
Minuten Atemübungen, die ich von<br />
einem Tenniscoach gelernt habe,<br />
und dann sitze ich bis zum letzten<br />
Moment wieder am Cello und wiederhole<br />
meditativ die erste Phrase<br />
des Konzerts.<br />
Was wünschen Sie sich für Ihre<br />
musikalische Zukunft?<br />
Ich möchte möglichst viele neugeschriebene<br />
Stücke auf die Konzertbühnen<br />
der Welt bringen. Am liebsten<br />
eigene Kompositionen, aber<br />
dieser Wunsch wird wahrscheinlich<br />
seltener in Erfüllung gehen. Doch<br />
ich möchte mit Komponist:innen<br />
arbeiten: Jedes Jahr zwei neue große<br />
Werke für Cello und Orchester<br />
uraufzuführen, das wäre ein Traum.<br />
Eine Übersicht zum Programm<br />
der Orchesterkonzerte finden<br />
Sie in der Heftmitte.<br />
Die Orchesterkonzerte<br />
werden präsentiert von<br />
KIAN SOLTANI<br />
31
WENN DIE<br />
SPANNUNG STEIGT<br />
SEIT 2013 IST DIE ILLWERKE VKW GREEN ENERGY PARTNER<br />
DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
PARTNER DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
Bevor sich bei den Bregenzer<br />
Festspielen der imaginäre<br />
Vorhang hebt, ist sie allerorts<br />
zu spüren: diese besondere Spannung,<br />
die in der Luft liegt. Bei den<br />
Künstler:innen hinter der Seebühne<br />
ebenso wie bei den Musiker:innen<br />
im Orchester und dem Publikum<br />
auf der Tribüne. Und da gibt es<br />
noch die vielen »unsichtbaren«<br />
Mitwirkenden, die abseits des<br />
Rampenlichts für einen reibungslosen<br />
Ablauf, für den richtigen Ton<br />
und das beste Licht sorgen. Sie alle<br />
vereint vor jeder Aufführung das<br />
besondere Gefühl des Lampenfiebers<br />
und die Vorfreude auf eine<br />
gelungene Vorführung.<br />
stabile und zuverlässige Energieversorgung,<br />
sondern auch dafür,<br />
dass die eingesetzte Energie sparsam,<br />
effizient und umweltfreundlich<br />
zum Einsatz gelangt.<br />
So wird es auch 2024 sein, wenn<br />
Der Freischütz von Carl Maria<br />
von Weber auf der Seebühne zur<br />
Aufführung kommt. Und schon<br />
beim Gedanken daran ist sie wieder<br />
da: diese Spannung, gepaart mit<br />
einer gewissen Neugier. Wie wird<br />
die Bühne für diese populäre Oper<br />
aussehen? Werden Rigoletto-Regisseur<br />
und -Bühnenbildner Philipp<br />
Stölzl und sein Team den »Clown«<br />
noch toppen? Welche technischen<br />
Überraschungen wird es geben? …<br />
Fragen über Fragen, von denen<br />
wir an dieser Stelle eine bereits zu<br />
beantworten wagen: Die Bregenzer<br />
Festspiele werden auch in der kommenden<br />
Saison einmal mehr alle<br />
Stücke spielen.<br />
Dabei können sie auf uns zählen –<br />
genauso wie unsere Kund:innen, die<br />
sich täglich auf unsere Leistungen<br />
verlassen. Und das dürfen sie, denn<br />
unser Anspruch als illwerke vkw<br />
ist es, verlässlicher Versorger und<br />
Zukunftsgestalter zu sein. Auch in<br />
spannenden Zeiten.<br />
Dieses unbeschreibliche Gefühl<br />
macht die Atmosphäre der<br />
Bregenzer Festspiele aus und<br />
begeistert auch uns als langjährigen<br />
Partner immer wieder aufs Neue.<br />
Umso mehr ist es unser Anspruch<br />
als Energiedienstleister, unseren<br />
Teil zum erfüllten Operngenuss<br />
beizutragen – und dabei Verantwortung<br />
für Gesellschaft und Umwelt<br />
zu übernehmen. Als Green Energy<br />
Partner der Festspiele sorgt die<br />
illwerke vkw daher nicht nur für eine<br />
Philipp Stölzls Rigoletto auf der See-<br />
bühne 2019|21: ein beeindruckendes<br />
Zusammenspiel von Kunst und Technik.<br />
Damit auf der Bühne alles klappt, sind<br />
auch hinter den Kulissen verlässliche<br />
Partner:innen unverzichtbar.<br />
32
EINE MILLION EURO<br />
FÜR DIE REGION<br />
SEIT ÜBER 125 JAHREN TEILT DIE HYPO VORARLBERG<br />
IHREN WIRTSCHAFTLICHEN ERFOLG MIT DEN MENSCHEN,<br />
DIE HIER LEBEN UND VORARLBERG MITGESTALTEN.<br />
PARTNER DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
Die Hypo Vorarlberg bekennt<br />
sich seit ihrer Gründung<br />
zum Prinzip des nachhaltigen<br />
Handelns, übernimmt gesellschaftliche<br />
Verantwortung und<br />
leistet einen Beitrag zum Erhalt<br />
der Lebensqualität in Vorarlberg,<br />
sowie in den Regionen, in denen<br />
sie vertreten ist. In diesem Sinne<br />
investiert die Bank jährlich über<br />
eine Million Euro im Zuge von Partnerschaften<br />
und Sponsorings sowie<br />
über ihren Spendenfonds in eine<br />
zukunftsorientierte Entwicklung in<br />
ihren Marktgebieten.<br />
SPONSORING-ENGAGEMENT<br />
Gerade Kunst und Kultur wird dabei<br />
große Bedeutung beigemessen,<br />
entsprechend umfangreich gestaltet<br />
sich das Engagement in diesem<br />
Bereich. Als Sponsor pflegt die Bank<br />
schon mehr als 35 Jahre – seit 2013<br />
als Hauptsponsor – eine beständige<br />
Partnerschaft mit den Bregenzer<br />
Festspielen. Erst kürzlich wurde der<br />
Vertrag bis Ende 2025 verlängert.<br />
Darüber hinaus ist sie langjähriger<br />
Partner und seit 2017 Hauptsponsor<br />
der Vorarlberger Kulturhäuser.<br />
TALENTEFÖRDERUNG<br />
UND AUSZEICHNUNGEN<br />
Die Hypo Vorarlberg leistet aber<br />
nicht nur einen Beitrag, um Kunst<br />
und Kultur in die Mitte der Gesellschaft<br />
zu bringen, sondern auch<br />
Exzellenz in den Bereichen Musik,<br />
Architektur und Bildende Kunst<br />
zu fördern. So unterstützt sie seit<br />
2009 junge Talente der Stella Vorarlberg<br />
Privathochschule für Musik.<br />
Highlight der Partnerschaft sind<br />
zwei jährlich stattfindende Konzerte<br />
für rund 2.000 Kund:innen<br />
der Bank.<br />
Mit ihrem Bauherrenpreis zeichnet<br />
die Hypo Vorarlberg seit über<br />
30 Jahren in Kooperation mit dem<br />
vai Vorarlberger Architektur Institut<br />
Gebäude aus, die von besonders<br />
hoher architektonischer, städteund<br />
ortsbaulicher sowie ökologischer<br />
Qualität sind. Seit 1984 wird<br />
der Kunstpreis der Hypo Vorarlberg<br />
verliehen, in dessen Rahmen<br />
die Bank ausgewählte Kunstwerke<br />
für ihre eigene, mittlerweile 400<br />
Werke umfassende Kunstsammlung<br />
erwirbt. Erstmalig wird 2024 unter<br />
den Ankäufen ein Publikumspreis<br />
ausgeschrieben. Mehr dazu unter<br />
www.hypovbg.at/kunstpreis.<br />
SPENDENFONDS<br />
Nicht zuletzt teilt die Bank ihren<br />
wirtschaftlichen Erfolg mit den Menschen<br />
in der Region. So wird jährlich<br />
ein Teil des erzielten Gewinnes in den<br />
Spendenfonds der Hypo Vorarlberg<br />
einbezahlt, um Menschen, die unverschuldet<br />
in Not geraten sind, unbürokratisch<br />
zu helfen oder unterstützungswürdige<br />
Projekte zu fördern.<br />
33
OPER<br />
ENTDECKEN<br />
JUNGE FESTSPIELE<br />
JUNGE FESTSPIELE<br />
34
Musiktheater ist eine Schatztruhe voller Geschichten, Emotionen<br />
und Musik. Sie bietet ein umfassendes Erlebnis, das die Fantasie anregt,<br />
wichtige Themen vermittelt und Kulturen miteinander verbindet.<br />
Das Programm der Jungen Festspiele ermöglicht Kindern und Jugendlichen,<br />
diesen Schatz zu entdecken und darin zu stöbern.<br />
Bereits Anfang Juni gibt es<br />
im Rahmen der Jungen Festspiele<br />
ein musikalisches<br />
Abenteuer zu erleben: den Zirkus<br />
Luft-i-Kuss – Eine magische Blasmusik-Show.<br />
In diesem tierischen Vergnügen<br />
für die ganze Familie dreht<br />
sich alles um einen bunten Zirkus,<br />
der mit seinem Sonderzug kurz vor<br />
der Schweizer Grenze entgleist. Ein<br />
Schicksalsschlag, der unerwartete<br />
Probleme nach sich zieht und den<br />
Direktor schier verzweifeln lässt.<br />
Doch zum Glück hat die Zirkusmagierin<br />
eine Idee: Kurzerhand verwandelt<br />
sie alle Artist:innen in zauberhafte<br />
Instrumententiere, um mit<br />
einem Benefizkonzert im Bregenzer<br />
Festspielhaus die Weiterfahrt zu<br />
retten. In Zusammenarbeit mit dem<br />
Vorarlberger Blasmusikverband<br />
stehen zwei Vorstellungen auf dem<br />
Spielplan – am 2. Juni für Familien,<br />
tags darauf für Schulklassen.<br />
PINOCCHIO IM THEATER KOSMOS<br />
Ebenfalls im Juni kommt in<br />
Koproduktion mit der Taschenoper<br />
Wien und dem Theater Granit ein<br />
Kinderbuchklassiker auf die Bühne<br />
des Theater KOSMOS: Pinocchio.<br />
Der Junge aus Holz ist ein Wirbelwind,<br />
ein Hans Guckindieluft – laut,<br />
aufgedreht, springt herum, stört<br />
und unterbricht andere Kinder.<br />
Eigentlich geht er allen auf die<br />
Nerven und gerät dabei immer<br />
wieder in Gefahr. Zugleich ist er<br />
kontaktfreudig, kreativ und kann<br />
sich leicht für eine Sache begeistern.<br />
Warum streunt er durch die Welt<br />
und kehrt nicht zu seinem Vater<br />
Geppetto zurück? Aus Lust und<br />
Laune? Wehrt er sich gegen etwas?<br />
Ist er einfach ein hyperaktives Kind<br />
oder vielleicht auf dem Weg zum<br />
Erwachsenwerden? Zuletzt ist er<br />
es, der seinen Vater rettet, an diesem<br />
Moment reift und Verantwortung<br />
übernimmt.<br />
Für Schulklassen gibt es Workshops<br />
und umfangreiche Begleitmaterialien<br />
für die Nutzung im<br />
Unterricht. So werden die Kinder<br />
auf ihren möglicherweise allerersten<br />
Opernbesuch vorbereitet und<br />
können das Erlebnis in vollen Zügen<br />
und nachhaltig genießen.<br />
ENTDECKEN UND PROBIEREN<br />
Auch abseits der Aufführungen<br />
im Großen Saal und im Theater<br />
KOSMOS geben die Bregenzer Festspiele<br />
ihren jungen Besucher:innen<br />
Möglichkeiten zum Mitmachen und<br />
Entdecken. Beim Fest des Kindes<br />
in der ersten Sommerferienwoche<br />
kommen kreative Kinder ganz auf<br />
ihre Kosten. Gemeinsam erschaffen<br />
die Nachwuchskünstler:innen in unterschiedlichen<br />
Bereichen – es gibt<br />
die Schwerpunkte Tanz, Gesang,<br />
Kostüm und Bühnenbild – ihr eigenes<br />
Theaterstück und präsentieren<br />
es schließlich stolz vor Publikum.<br />
Den etwas Älteren – Jugendlichen<br />
zwischen 14 und 26 Jahren – bietet<br />
die Young People’s Night am 13. Juli<br />
einen Tag voller Einblicke rund um<br />
die Oper. Auf dem gesamten Festspielgelände,<br />
im vorarlberg museum<br />
und im Kunsthaus Bregenz laden<br />
verschiedene Programmpunkte<br />
zum Zuhören und Mitmachen ein.<br />
Höhepunkt der Young People’s<br />
Night ist der exklusive Besuch der<br />
Neuproduktion von Carl Maria<br />
von Webers Der Freischütz auf<br />
der Seebühne.<br />
Was die Schatzkiste der Jungen<br />
Festspiele sonst noch zu bieten hat<br />
sowie alle Details zum angeführten<br />
Programm finden Sie online unter<br />
www.bregenzerfestspiele.com.<br />
Mit freundlicher Unterstützung<br />
Verzauberte Blasmusik-<br />
tiere erwarten das<br />
junge Publikum in<br />
der magischen<br />
Blasmusik-Show<br />
Zirkus Luft-i-Kuss.<br />
OPER ENTDECKEN<br />
35
VON VERLORENEN SEELEN,<br />
GROSSEN RÄTSELN UND<br />
KORPULENTEN PAPAGEIEN<br />
AUS DEM VIELFÄLTIGEN PROGRAMM DES<br />
KOMMENDEN FESTSPIELSOMMERS<br />
BREGENZER FESTSPIELE 2024<br />
FRANUI ZU GAST<br />
HOTEL SAVOY<br />
ODER ICH HOL’ DIR VOM<br />
HIMMEL DAS BLAU<br />
MUSICBANDA FRANUI<br />
In Joseph Roths frühem Roman<br />
wird ein Hotel zur Metapher<br />
für die durch den Ersten Weltkrieg<br />
aus den Fugen geratene Welt.<br />
Die Erfahrungen von Exil und<br />
Verlorenheit sind dem Text eingeschrieben.<br />
Gestrandete Existenzen,<br />
Soldaten, Bankrotteure, üble und<br />
andere Profiteure, echte und unechte<br />
Künstler:innen sowie Prostituierte<br />
haben sich dort niedergelassen.<br />
Sie alle warten auf die Ankunft<br />
des Hotelbesitzers und Milliardärs<br />
Bloomfield aus Amerika – wie<br />
auf den Messias. Allen voran der<br />
Kriegsheimkehrer Gabriel Dan.<br />
Aber Bloomfield hat mit seinem<br />
Besuch etwas ganz anderes im Sinn<br />
als die Rettung des Hotel Savoy<br />
und seiner Gäste ...<br />
Der Roman dient als Handlungsfaden<br />
dieses Musiktheaters. Nahezu<br />
alle Komponisten der Silbernen<br />
Operettenära verbindet eine gemeinsame<br />
Geschichte: Sie wurden<br />
von den Nationalsozialist:innen<br />
vertrieben. So verschwand auch die<br />
Kunst der Unterhaltungsmusik aus<br />
dem deutschsprachigen Raum – ein<br />
Verlust, den die europäische Klassikwelt<br />
bis heute nicht überwunden<br />
hat. Das Schicksal Paul Abrahams<br />
steht sinnbildlich für das Leid vieler<br />
erfolgreicher Musiker der Weimarer<br />
Republik: Verrückt geworden<br />
dirigiert er am Times Square den<br />
Verkehr.<br />
In Kenntnis dieser Lebensgeschichte<br />
kann die Operettenmusik,<br />
sozusagen mit einem Ohr rückwärts<br />
und einem weit in der Zukunft, auch<br />
anders und aufregend neu gehört<br />
werden. In dieser neuen Lesart<br />
werden die größten Hits aus der<br />
Zeit zwischen 1900 und 1935 von<br />
der Musicbanda Franui musikalisch<br />
bearbeitet und rekomponiert.<br />
Hybridoperette (2024) | Konzeption<br />
von Gwendolyne Melchinger,<br />
Corinna von Rad und Andreas<br />
Schett nach dem gleichnamigen<br />
Roman von Joseph Roth (1924)<br />
In deutscher Sprache mit<br />
deutschen Übertiteln<br />
Musikalische Leitung Andreas Schett<br />
Insze nie rung Corinna von Rad<br />
Bühne Ralf Käselau<br />
Kostüme Sabine Blickenstorfer<br />
Dramaturgie Gwendolyne Melchinger<br />
MUSICBANDA FRANUI<br />
PREMIERE<br />
21. Juli 2024 – 19.30 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN<br />
23., 24. Juli 2024 – 19.30 Uhr<br />
Theater am Kornmarkt<br />
Eine Produktion des Schauspiels<br />
Stuttgart und der Staatsoper Stuttgart<br />
36
WERKSTATTBÜHNE<br />
HOLD YOUR BREATH<br />
ÉNA BRENNAN<br />
In einer Gesellschaft, deren<br />
Leben emotionslos von einzelnen<br />
Akteur:innen organisiert<br />
wird, versucht eine junge Frau, die<br />
Erinnerung an ihre Großmutter<br />
wachzuhalten. Die Menschen finden<br />
sich plötzlich mit einer Kreatur konfrontiert,<br />
deren Bewegungen alle<br />
ergreift und verändert. Einige behaupten,<br />
dieses an einen geheimnisvollen<br />
Oktopus erinnernde Wesen<br />
geschaffen zu haben. Was hat diese<br />
Kreatur mit den Menschen selbst<br />
zu tun und haben sie ihr Leben in<br />
der Hand?<br />
Aus einem mehrjährigen Arbeitsprozess<br />
im Opernatelier zwischen<br />
der Komponistin Éna Brennan,<br />
dem Regisseur und Librettisten<br />
Sir David Pountney und dem bildenden<br />
Künstler Hugo Canoilas<br />
entsteht ein Musiktheater für die<br />
Werkstattbühne. Eines der faszinierendsten<br />
– und wohl intelligentesten<br />
– Lebewesen auf unserem Planeten,<br />
ein Oktopus, spielt dabei von<br />
Anfang an eine wesentliche Rolle.<br />
Die Stimmen und Bewegungen der<br />
Sänger:innen und Tänzer:innen<br />
verbinden sich mit live gespielten<br />
und elektronisch weitergetragenen<br />
Klängen der Musiker:innen zu<br />
einem Musiktheater für alle Sinne.<br />
Als Geigerin und Komponistin<br />
wandelt Éna Brennan zwischen<br />
verschiedenen Welten. Ihre Kurzoper<br />
Rupture als Teil der 20 Shots<br />
of Opera an der Irish National Opera<br />
fand 2020 international Beachtung.<br />
Hugo Canoilas verwandelt seine<br />
Ausstellungsräume oft in begehbare<br />
Bühnen. In Lissabon geboren,<br />
lebt der multimedial arbeitende<br />
Künstler in Wien, New York und<br />
Portugal. Sir David Pountney kehrt<br />
zurück nach Bregenz, wo er mit<br />
mehreren Inszenierungen für die<br />
Seebühne die Bregenzer Festspiele<br />
prägte, die er von 2004 bis 2014 als<br />
Intendant leitete.<br />
Musiktheater (2024)<br />
Libretto von Sir David Pountney<br />
Uraufführung | In englischer<br />
Sprache mit deutschen Übertiteln<br />
Komposition | Elektronik<br />
Éna Brennan<br />
Insze nie rung Sir David Pountney<br />
Raum | Kostüme Hugo Canoilas<br />
Choreographie Caroline Finn<br />
Dramaturgie Olaf A. Schmitt<br />
Mitglieder des<br />
SYMPHONIEORCHESTERS<br />
VORARLBERG<br />
PREMIERE<br />
15. August 2024 – 20.00 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNG<br />
17. August 2024 – 20.00 Uhr<br />
Werkstattbühne<br />
Auftragswerk der Bregenzer<br />
Festspiele im Rahmen des Opern-<br />
ateliers. In Zusammenarbeit mit<br />
dem Kunsthaus Bregenz<br />
AUS DEM PROGRAMM<br />
MUSIK & POESIE<br />
Überraschende Blickwinkel<br />
auf die Vielfalt des Festspielprogramms<br />
zeigt<br />
sich auch in der Reihe Musik &<br />
Poesie: Erneut ist der »Meister des<br />
Erzählens«, Michael Köhlmeier, im<br />
Seestudio zu Gast. Der mehrfach<br />
ausgezeichnete Komponist Marcus<br />
Nigsch vertont mehrere seiner Gedichte<br />
zu einem kammermusikalischen<br />
Werk mit dem Titel Landkarte<br />
eines Verbrechens. Bei der Uraufführung<br />
können Besucher:innen neben<br />
Mezzosopranistin Corinna Scheurle<br />
und Bariton Maximilian Krummen<br />
auch Michael Köhlmeier selbst<br />
als Erzähler erleben.<br />
Außerdem präsentiert Kunstpfeifer<br />
Nikolaus Habjan unter dem<br />
Titel »Ich pfeif ’ auf die Sobotka«<br />
ein ganz spezielles Programm und<br />
lässt humorvoll die zehn Jahre<br />
der zu Ende gehende Intendanz<br />
von Elisabeth Sobotka in Bregenz<br />
Revue passieren.<br />
Das gesamte Programm der Reihe<br />
Musik & Poesie finden Sie online auf<br />
www.bregenzerfestspiele.com.<br />
37
OPERNSTUDIO AM KORNMARKT<br />
DER EHEVERTRAG<br />
GIOACHINO ROSSINI<br />
GIANNI SCHICCHI<br />
GIACOMO PUCCINI<br />
BREGENZER FESTSPIELE 2024<br />
Über 100 Jahre liegen zwischen<br />
Gioachino Rossinis<br />
erster öffentlich aufgeführter<br />
Oper Der Ehevertrag und<br />
dem Einakter Gianni Schicchi aus<br />
Giacomo Puccinis Il trittico. Beiden<br />
Werken ist das Gespür für ironische<br />
Situationskomik und witzige lautmalerische<br />
Effekte gemein.<br />
Diese lustige wie ungewöhnliche<br />
Kombination setzt erneut die Grande<br />
Dame der Opernwelt, Kammersängerin<br />
Brigitte Fassbaender, mit den<br />
jungen Sänger:innen des Opernstudios<br />
in Szene.<br />
In Der Ehevertrag bietet der<br />
Geschäftsmann Tobia Mill seine<br />
Tochter Fanní dem kanadischen<br />
Geschäftsmann Slook zum Kauf an:<br />
Sie ist aus gutem Hause, nicht älter<br />
als 30 Jahre, mit einwandfreiem<br />
Charakter und bei guter Gesundheit.<br />
Perfekt also für die Überfahrt<br />
nach Kanada. Fanní liebt allerdings<br />
den mittellosen Edoardo.<br />
Nach einigen Turbulenzen macht<br />
Slook schließlich Edoardo zum<br />
Universalerben – und jetzt gibt<br />
auch der bärbeißige Vater seine<br />
Einwilligung zur Hochzeit.<br />
Gianni Schicchi spinnt das Thema<br />
Erbschaft fort: Mit dieser Oper hat<br />
Puccini eine geradezu singuläre<br />
Erbschleichersatire geschaffen.<br />
In scheinheiliger Anteilnahme versammeln<br />
sich die zuvor enterbten<br />
Hinterbliebenen am Totenbett des<br />
wohlhabenden Patriziers Buoso<br />
Donati, echauffieren sich über<br />
das aufgefundene Testament und<br />
werden schlussendlich von Gianni<br />
Schicchi übers Ohr gehauen, der<br />
als falscher Donati vor dem Notar<br />
das Vermögen unter den gierigen<br />
Verwandten verteilt, sich jedoch<br />
die besten Immobilien kurzerhand<br />
selbst vermacht.<br />
DER EHEVERTRAG<br />
(LA CAMBIALE DI MATRIMONIO)<br />
GIOACHINO ROSSINI<br />
Farsa comica in einem Akt (1810)<br />
Libretto von Gaetano Rossi nach<br />
der gleichnamigen Komödie<br />
von Camillo Federici (1790)<br />
In italienischer Sprache mit<br />
deutschen Übertiteln<br />
GIANNI SCHICCHI<br />
GIACOMO PUCCINI<br />
Oper in einem Akt (1918)<br />
Libretto von Giovacchino Forzano<br />
nach einer Episode aus dem<br />
30. Gesang des Inferno aus der<br />
Commedia von Dante Alighieri<br />
(1321) | In italienischer Sprache<br />
mit deutschen Übertiteln<br />
Musikalische Leitung<br />
Leo McFall<br />
Insze nie rung Brigitte Fassbaender<br />
Bühne | Kostüme<br />
Dietrich von Grebmer<br />
Dramaturgie Florian Amort<br />
SYMPHONIEORCHESTER<br />
VORARLBERG<br />
PREMIERE<br />
12. August 2024 – 19.30 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN<br />
14., 16., 17. August 2024 –<br />
19.30 Uhr<br />
Theater am Kornmarkt<br />
In Kooperation mit<br />
Das Opernstudio wird<br />
präsentiert von<br />
38
WERKSTATTBÜHNE<br />
UNMÖGLICHE<br />
VERBINDUNG<br />
ONDŘEJ ADÁMEK<br />
Ob der Tod eines geliebten<br />
Menschen, Kommunikationsverbote<br />
in Gefängnissen<br />
oder polarisierende Stimmungen,<br />
Erwartungen und Vorwürfe im politischen<br />
Diskurs: In Situationen<br />
emotionaler Überforderung fühlen<br />
sich Menschen oftmals sprachlos.<br />
An diesen Schnittstellen, an denen<br />
Kommunikation scheitert, erschwert<br />
oder verhindert wird, setzt das<br />
neue performative Musiktheater<br />
Unmögliche Verbindung des deutschen<br />
Regisseurs und Autors<br />
Thomas Fiedler und des tschechischen<br />
Komponisten und Dirigenten<br />
Ondřej Adámek an, das eigens für<br />
das Ensemble Modern konzipiert<br />
und komponiert wird. Für Bühne<br />
und Kostüm zu dieser Uraufführung<br />
zeichnet Christian Wiehle verantwortlich,<br />
der die Werkstattbühne in<br />
einen magischen Versammlungsort<br />
verwandeln wird.<br />
Mit Unmögliche Verbindung<br />
erprobt Ondřej Adámek auch eine<br />
für ihn neue Art des Komponierens:<br />
Die Musiker:innen des Ensemble<br />
Modern sind von Anfang an in den<br />
kreativen Prozess eingebunden und<br />
gestalten experimentell durch musikalisch<br />
neue Ausdrucksmittel die<br />
Komposition entscheidend mit.<br />
Musiktheater (2024) | Konzeption<br />
von Thomas Fiedler und<br />
Ondřej Adámek | Uraufführung<br />
In mehreren Sprachen mit<br />
deutschen Übertiteln<br />
Komposition | Musikalische Leitung<br />
Ondřej Adámek<br />
Insze nie rung Thomas Fiedler<br />
Bühne | Kostüme Christian Wiehle<br />
Dramaturgie Florian Amort<br />
ENSEMBLE MODERN<br />
PREMIERE<br />
27. Juli 2024 – 20.00 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNG<br />
28. Juli 2024 – 20.00 Uhr<br />
Werkstattbühne<br />
Auftragswerk der Bregenzer Festspiele<br />
und des Ensemble Modern<br />
AUS DEM PROGRAMM<br />
THEATER KOSMOS<br />
MONDMILCH TRINKEN<br />
JOSEF MARIA KRASANOVSKY<br />
Schauspiel in drei Teilen (<strong>2023</strong>-24)<br />
Uraufführung<br />
Kugeln schwitzen zu Gymnastik,<br />
Köchinnen mischen<br />
Mondmilch, eine Braut mit<br />
Vorschlaghammer räumt Wände<br />
zur Seite, übergewichtige Papageien<br />
kämpfen um Gerechtigkeit.<br />
Das neue Stück des in Salzburg<br />
geborenen Autors und Regisseurs<br />
Josef Maria Krasanovsky verdichtet<br />
die Fragen der Gegenwart zu<br />
einem temporeichen Bilderreigen.<br />
Die unter den Rädern sind nicht<br />
immer am gesellschaftlichen Rand<br />
und weit weg – die sind auch wir.<br />
Menschen, Tiere, das Klima, der<br />
Weltraum, die eigenen und die<br />
geliehenen Meinungen. Wir dealen<br />
nicht offensichtlich mit dem Teufel,<br />
sondern vielmehr mit uns selbst und<br />
unserem Gegenüber, beim Liebemachen,<br />
beim Wählen, beim Protestieren,<br />
beim Spenden … Das Stück<br />
verhandelt die unzähligen kleinen<br />
und großen Deals, die wir alle als<br />
Teil des gegenwärtigen westlichen<br />
Wertekanons Tag für Tag mit uns<br />
selbst verhandeln. Aus dem Wettbewerb<br />
der Österreichischen Theaterallianz<br />
zum Thema »Deal or no<br />
to deal« ging Mondmilch trinken als<br />
Siegerstück hervor.<br />
Insze nie rung | Bühne<br />
Josef Maria Krasanovsky<br />
Video Dominika Kalcher<br />
PREMIERE<br />
1. August 2024 – 20.00 Uhr<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN<br />
3., 4. August 2024 – 20.00 Uhr<br />
Theater KOSMOS<br />
Koproduktion mit dem klagenfurter<br />
ensemble und dem Theater KOSMOS |<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Österreichischen Theaterallianz<br />
39
ABSCHALTEN<br />
UND EINTAUCHEN
AUCH ABSEITS DER GROSSEN DRAMEN AUF DEN FESTSPIELBÜHNEN<br />
LÄSST SICH IN BREGENZ VIEL ERLEBEN. ZWISCHEN BERG<br />
UND SEE GELEGEN, BIETEN SICH UNZÄHLIGE MÖGLICHKEITEN FÜR<br />
ABWECHSLUNGSREICHE TAGE. WER VON KULTUR NICHT<br />
GENUG BEKOMMEN KANN, FINDET IM RAHMENPROGRAMM<br />
DER BREGENZER FESTSPIELE, IN GALERIEN UND MUSEEN<br />
KULTUR-URLAUB<br />
EIN BREITES ANGEBOT FÜR EINEN KURZURLAUB AM BODENSEE.<br />
ANREISE UND UNTERKÜNFTE<br />
BLICK HINTER DIE KULISSEN<br />
EINFÜHRUNGSVORTRÄGE<br />
In unmittelbarer Nähe zum Bregenzer<br />
Bahnhof gelegen, ist das<br />
Festspielhaus mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln bestens erreichbar.<br />
Eintrittskarten mit dem Aufdruck<br />
»vmobil« gelten am Tag der<br />
Aufführung als Gratis-Fahrschein<br />
für Bus und Bahn innerhalb des<br />
Verkehrsverbundes Vorarlberg.<br />
Die Fahrplanauskunft finden Sie<br />
unter www.vmobil.at.<br />
Auch die Bodenseeschifffahrt<br />
bietet Zubringer nach Bregenz an,<br />
einige Schiffe bringen Sie sogar<br />
direkt bis zur Seebühne.<br />
Tipps für Unterkünfte bieten die<br />
Tourismuspartner der Region.<br />
Die Kontakte finden Sie auf unserer<br />
Webseite in der Rubrik »Besuch«.<br />
Haben Sie sich schon einmal gefragt,<br />
wie die Seebühne von hinten<br />
ausschaut? Wie die Technik<br />
funktioniert? Und was für ein Gefühl<br />
es wohl ist, selbst auf der Bühne<br />
zu stehen? All das erfahren Interessierte<br />
im Rahmen einer Führung<br />
hinter die Kulissen. Gleichzeitig<br />
erhalten sie einen Einblick in die<br />
aktuelle Inszenierung.<br />
Vom 3. Juni bis 16. Juli finden Führungen<br />
jeden Montag, Mittwoch<br />
und Freitag um 16.00 Uhr statt, vom<br />
18. Juli bis 18. August täglich zwischen<br />
10.30 und 15.30 Uhr im Stundentakt.<br />
Wichtig: Zum Schutz der<br />
Bühnenoberfläche und zur eigenen<br />
Sicherheit darf die Seebühne nur<br />
mit festen Schuhen ohne Absätze<br />
betreten werden.<br />
In den Einführungsvorträgen geben<br />
Beteiligte der Aufführungen einen<br />
Überblick über die Geschichte, die<br />
Handlung und die Komposition des<br />
Werks. Gäste erhalten exklusive<br />
Einblicke und erfahren Wissenswertes<br />
zur Inszenierung und zu den<br />
technischen Raffinessen der Bühne.<br />
Die Vorträge zu Der Freischütz<br />
finden an Spieltagen um 19.00 Uhr<br />
und 19.30 Uhr statt, zu Tancredi<br />
jeweils 45 Minuten vor Beginn der<br />
Aufführung.<br />
Einführungsvorträge zu den Inszenierungen<br />
auf der Werkstattbühne,<br />
dem Opernstudio am Kornmarkt<br />
sowie den Orchesterkonzerten<br />
können bei freiem Eintritt jeweils<br />
45 Minuten vor Beginn der Veranstaltung<br />
besucht werden.<br />
41
FESTSPIEL-GESPRÄCHE<br />
KULTURGENUSS<br />
BREGENZER FESTSPIELE<br />
Gemeinsam mit dem ORF Vorarlberg<br />
lädt der Verein der Freunde<br />
der Bregenzer Festspiele an drei<br />
Sonntagen zum Festspielfrühstück<br />
mit Künstler:innen. Im Interview<br />
sprechen sie über ihr Leben und<br />
ihren Beruf. Der Regisseur und<br />
Bühnenbildner Philipp Stölzl (Der<br />
Freischütz) eröffnet die Reihe am<br />
14. Juli. Am Sonntag darauf steht<br />
die Oper Unmögliche Verbindung im<br />
Mittelpunkt – zu Gast sind Komponist<br />
Ondřej Adámek und Regisseur<br />
Thomas Fiedler. Zum Frühstück am<br />
11. August ist Kammersängerin und<br />
Opernstudio-Regisseurin Brigitte<br />
Fassbaender eingeladen.<br />
Außerdem bieten Künstler:innen<br />
und Mitwirkende im Werkstattgespräch<br />
am 1. Juli Einblicke in die<br />
Entstehung der Oper im Festspielhaus<br />
Tancredi.<br />
Mit über 60 Häusern bei fast<br />
400.000 Einwohnern weist Vorarlberg<br />
eine außergewöhnliche Dichte<br />
an Museen und Ausstellungen zu<br />
vielfältigen Themen und Sammlungen<br />
auf. Zu den attraktivsten<br />
zählen renommierte Häuser wie<br />
das vorarlberg museum, das KUB,<br />
die inatura in Dornbirn oder das<br />
Jüdische Museum in Hohenems.<br />
Aber auch viele kleinere Museen<br />
erzählen spannende Geschichten –<br />
von Österreichs einzigem Frauenmuseum<br />
bis hin zum Rolls Royce<br />
Automobilmuseum ist alles dabei.<br />
In Kooperation mit dem KUB und<br />
dem vorarlberg museum erhalten<br />
Besucher:innen gegen Vorlage ihres<br />
Festspieltickets Vergünstigungen.<br />
Informationen dazu finden Sie auf<br />
unserer Webseite in der Rubrik<br />
»Karten – Ermäßigungen«.<br />
AUSFLÜGE IN DER REGION<br />
TAG DER WIENER SYMPHONIKER<br />
Die schönen Berg- und Tallandschaften<br />
rund um Bregenz lassen<br />
sich auf vielfältige Weise erkunden:<br />
beim Wandern zu Fuß oder mit<br />
den zahlreichen Bergbahnen, per<br />
Fahrrad, mit Ausflugsschiffen auf<br />
dem Bodensee oder mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln. Zahlreiche<br />
Wanderwege erzählen Geschichten<br />
auf Themenpfaden, bieten kulturelle<br />
und architektonische Highlights<br />
und kulinarische Zwischenstopps.<br />
Und für alle, die die Atmosphäre<br />
des Freischütz einfangen möchten:<br />
Gleich mehrere eindrucksvolle<br />
Schluchten lassen sich in Vorarlberg<br />
auf schmalen Wegen erwandern.<br />
Noch mehr Ideen und Tipps finden<br />
Sie online auf vorarlberg.travel.<br />
Einen Einblick in die unvergleichliche<br />
Musikalität der Wiener Symphoniker<br />
lässt sich am 13. Juli<br />
erleben: Als Orchestra in Residence<br />
der Bregenzer Festspiele gestalten<br />
die Wiener Symphoniker zum<br />
Festival-Auftakt einen Tag in der<br />
Vorarlberger Landeshauptstadt.<br />
Am alljährlichen Tag der Wiener<br />
Symphoniker können Gäste an<br />
verschiedenen Orten in der Bregenzer<br />
Innenstadt die Vielfalt der<br />
Ensembles und Orchestermusiker:innen<br />
erleben. Der Eintritt<br />
ist frei.<br />
42
VERLÄSSLICHE<br />
PARTNER<br />
PARTNER DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
CASINOS AUSTRIA UND DIE BREGENZER FESTSPIELE VERBINDET<br />
SEIT 1980 EINE STARKE UND VERTRAUENSVOLLE PARTNERSCHAFT<br />
Eine bessere Nachbarschaft<br />
als zwischen Seebühne und<br />
Festspielhaus auf der einen<br />
und dem Casino Bregenz auf der<br />
anderen Seite ist kaum denkbar –<br />
gerade einmal 100 Meter ist Österreichs<br />
westlichstes Casino vom<br />
Festspielbezirk entfernt. Diese<br />
räumliche Nähe steht als Sinnbild<br />
für die starke Verbindung zwischen<br />
dem kulturellen Fixstern Bregenzer<br />
Festspiele und dem österreichischen<br />
Vorzeigeunternehmen<br />
Casinos Austria. Die Verbindung<br />
besteht in einer beeindruckenden,<br />
über mehr als 40 Jahre währenden<br />
Sponsorpartnerschaft, die<br />
auf Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit<br />
und bestmöglicher Zusammenarbeit<br />
basiert.<br />
Das Spiel auf dem See und das<br />
Spiel im Casino: Bei aller Unterschiedlichkeit<br />
gibt es hier auch<br />
zahlreiche verbindende Elemente,<br />
wie Casinos Austria-Generaldirektor<br />
Erwin van Lambaart betont:<br />
»Faszinierende Erlebnisse in höchster<br />
Qualität – dafür stehen auch<br />
unsere Casinos. Und auch wir haben<br />
den Anspruch, Tradition und<br />
Innovation für die bestmögliche<br />
Unterhaltung unserer Gäste zu<br />
vereinen.« Es geht um Faszination<br />
und Spannung und damit jene Emotionen,<br />
die auch die Besucher:innen<br />
der Bregenzer Festspiele erleben.<br />
Die zwölf österreichischen<br />
Casinos bringen als österreichische<br />
Leitbetriebe mit ihrem Angebot<br />
einen Mehrwert in viele Regionen<br />
und tragen damit weit über die<br />
eigene Umsatzleistung wesentlich<br />
zur Wertschöpfung bei. Im Entertainment<br />
»Best in class« zu sein<br />
und Verantwortung in Österreich<br />
zu übernehmen, sind für Casinos<br />
Austria seit 1968 innerer Antrieb<br />
und tiefste Überzeugung, mit einem<br />
klaren Fokus auf Nachhaltigkeit.<br />
Gesellschaftspolitische Verantwortung<br />
in und für Österreich zu<br />
übernehmen, gehört zum Selbstverständnis<br />
des Unternehmens,<br />
das deshalb auch in Zukunft ein<br />
starker und verlässlicher Partner<br />
der Bregenzer Festspiele sein wird.<br />
44
»DIE KUNST<br />
DER RICHTIGEN<br />
VORSORGE«<br />
Alexander Meier,<br />
Landesdirektor der<br />
Wiener Städtischen, über<br />
private Vorsorge in<br />
Zeiten hoher Inflation<br />
und weshalb der<br />
frühzeitige Start so<br />
wichtig ist<br />
Ist private Vorsorge in Zeiten<br />
hoher Inflation überhaupt<br />
sinnvoll?<br />
Alexander Meier: Eindeutig ja!<br />
Private Vorsorge sollte stets unabhängig<br />
von aktuellen Entwicklungen<br />
gesehen und vor allem langfristig<br />
gedacht werden, damit sie im Alter<br />
die volle Wirkung entfalten kann.<br />
Grundsätzlich gilt: Wer früh beginnt,<br />
hat am Ende mehr. Um im<br />
Alter ein zusätzliches finanzielles<br />
Polster zu haben, ist die Bereitschaft,<br />
mit dem Ansparen frühzeitig<br />
zu beginnen, entscheidender<br />
als die Höhe der Rendite.<br />
Warum ist es so wichtig, privat<br />
vorzusorgen, wenn es doch eine<br />
staatliche Pension gibt?<br />
Private Vorsorge bedeutet, in<br />
die eigene finanzielle Freiheit und<br />
Unabhängigkeit zu investieren.<br />
Es ist immer vernünftig, auf zwei<br />
Beinen zu stehen – so auch in der<br />
Altersvorsorge. Ein Verlassen auf<br />
Staat oder Partner:in wird nicht<br />
reichen, um den gewohnten Lebensstandard<br />
im Alter halten zu können.<br />
Zentrales Ziel ist es, später einmal<br />
eine garantierte lebenslange Rente<br />
zu bekommen – egal wie alt man<br />
wird. Und das kann nur die Lebensversicherung,<br />
kein anderes Finanzprodukt.<br />
Vor allem angesichts des<br />
demografischen Wandels ist die<br />
finanzielle Selbstbestimmung<br />
schon jetzt ein Gebot der Stunde –<br />
immerhin leben in Österreich<br />
45<br />
mehr Senior:innen über 65 Jahre,<br />
als Kinder und Jugendliche unter<br />
20. Weiter Pensionsreformen sind<br />
damit vorprogrammiert.<br />
Was würden Sie einer heute<br />
30-jährigen Person empfehlen?<br />
Ich würde jungen Menschen jedenfalls<br />
die prämienbegünstigte<br />
Zukunftsvorsorge als Basisaltersvorsorge<br />
ans Herz legen. Denn<br />
neben der staatlichen Förderung<br />
gibt es hier sehr attraktive Steuervorteile.<br />
Wichtig ist: Jede:r Einzelne<br />
sollte sich mit dem Thema Pension<br />
schon in jungen Jahren beschäftigen<br />
und sich fragen: Welchen Lebensstandard<br />
möchte ich im Alter einmal<br />
haben? Die Kunst ist es also, jetzt zu<br />
leben, aber schon an später zu denken<br />
und entsprechend vorzusorgen.
TICKET-<br />
INFORMATION<br />
Oper im Festspielhaus Tancredi<br />
PREISE Tancredi<br />
Festspielhaus | Großer Saal<br />
Kategorie 1 2 3 4 5 6 7<br />
EUR 168 148 125 102 72 36 22<br />
Premierenzuschlag<br />
pro Ticket EUR 25 (Kate gorie 1 und 2).<br />
Für die Premiere gilt ein eigener Sitzplan.<br />
Orchesterkonzerte im Festspielhaus<br />
PREISE Wiener Symphoniker<br />
Festspielhaus | Großer Saal<br />
Kategorie 1 2 3 4 5 6 7<br />
EUR 98 82 72 60 50 36 20<br />
PREISE Symphonieorchester Vorarlberg<br />
Festspielhaus | Großer Saal<br />
Kategorie 1 2 3 4 5 6 7<br />
SITZPLÄTZE UND PREISE<br />
EUR 60 50 42 35 28 24 20<br />
PREISE Festspielhaus | Werkstattbühne | KUB | Theater am Kornmarkt | Theater KOSMOS<br />
Der Menschenfeind<br />
Der zerbrochne Krug<br />
Der Ehevertrag | Gianni Schicchi<br />
Festspielhaus | Großer Saal<br />
Theater am Kornmarkt<br />
Theater am Kornmarkt<br />
Kategorie 1 2 3 4<br />
EUR 52 42 32 20<br />
Kategorie 1 2 3 4<br />
EUR 52 42 32 20<br />
Kategorie 1 2 3 4<br />
EUR 56 44 34 22<br />
Hotel Savoy<br />
Theater am Kornmarkt<br />
Kategorie 1 2 3 4<br />
EUR 56 44 34 22<br />
Orchesterakademie<br />
Festspielhaus | Großer Saal<br />
Kategorie 1 2 3<br />
EUR 28 22 16<br />
Mondmilch trinken<br />
Theater KOSMOS<br />
EUR 28<br />
Unmögliche Verbindung<br />
Werkstattbühne<br />
EUR 38<br />
Konzert im KUB<br />
Kunsthaus Bregenz<br />
EUR 20<br />
Musik & Poesie<br />
Festspielhaus | Seestudio<br />
EUR 30<br />
Hold Your Breath<br />
Werkstattbühne<br />
Kategorie 1 2 *<br />
EUR 38 22<br />
* Stehplätze<br />
Meisterklasse Brigtte Fassbaender,<br />
Wiener Symphoniker ganz persönlich<br />
Festspielhaus | Seestudio<br />
EUR 20<br />
Pinocchio, Zirkus Luft-i-Kuss<br />
Festspielhaus | Großer Saal<br />
EUR 8<br />
für Schulklassen und mit Familienpass,<br />
pro Person | Normalpreis: EUR 10<br />
(inkl. Begleitmaterial)<br />
FESTSPIEL-ABOS<br />
Mit dem Seeplus-Abo erhalten<br />
Festspielbesucher:innen, die<br />
gleichzeitig mit dem Spiel auf dem<br />
See noch mindestens zwei weitere<br />
Veranstaltungen buchen, für jene<br />
eine Preisreduktion von 30 Prozent.<br />
Die Karten für das Spiel auf dem See<br />
werden zum Vollpreis verrechnet.<br />
Wer gleichzeitig mindestens drei<br />
Orchesterkonzerte bucht, erhält<br />
mit dem Festspiel-Abo 20 Prozent<br />
Ermäßigung. Weitere Informationen<br />
zu ermäßigten Karten finden Sie<br />
auf www.bregenzerfestspiele.com.<br />
Bitte beachten Sie, dass ermäßigte<br />
Karten online nicht gekauft werden<br />
können. Für Ihre Bestellung erreichen<br />
Sie uns unter +43 5574 407-5.<br />
46
Spiel auf dem See Der Freischütz<br />
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ROLLSTUHLPLÄTZE<br />
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FESTSPIEL-LOUNGE<br />
PREISE Der Freischütz<br />
Seebühne, Festspielhaus | Großer Saal<br />
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PREMIUM - TICKET<br />
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SITZPLÄTZE UND PREISE<br />
Kategorie 1 2 3 4 5 6 7<br />
So–Do EUR 165 150 125 95 70 55 30<br />
Fr EUR 178 163 138 108 83 68 43<br />
Sa EUR 191 176 151 121 96 81 56<br />
Kategorie 1plus* So–Do Fr Sa<br />
EUR 180 193 206<br />
* mit erweiterter Beinfreiheit<br />
Premium-Ticket So–Do Fr Sa<br />
EUR 305 318 331<br />
Festspiel-Lounge So–Do Fr Sa<br />
EUR 415 428 441<br />
WETTERINFORMATION<br />
Die Aufführung auf der Seebühne<br />
ist eine Open-Air-Veranstaltung.<br />
Die Entscheidung, ob die Vorstellung<br />
auf der Seebühne gespielt werden<br />
kann, wird erst kurz vor Beginn<br />
getroffen, da die Wetterentwicklung<br />
trotz hoher Vorhersage-Qualität<br />
nicht völlig genau bestimmt werden<br />
kann und aufgrund der tatsächlichen<br />
Situation entschieden werden<br />
muss. Bitte beachten Sie, dass gegebenenfalls<br />
auch bei Regen gespielt<br />
wird. Wir empfehlen allen unseren<br />
Gästen daher, warmer und regensicherer<br />
Kleidung den Vorzug zu<br />
geben, auf Regenschirme aber zu<br />
verzichten, da diese die Sicht beeinträchtigen.<br />
Das Spiel auf dem<br />
See wird ohne Pause gespielt.<br />
KARTEN DER KATEGORIE 1PLUS,<br />
1, 2, DER FESTSPIEL-LOUNGE UND<br />
PREMIUM-TICKETS<br />
sind bei Absage oder einer Spielzeit<br />
der Seeaufführung unter 90 Minuten<br />
für die halbszenische Aufführung<br />
von Der Freischütz im Festspielhaus |<br />
Großer Saal gültig und werden nicht<br />
rückerstattet. Bei einer Verlegung<br />
der Aufführung ins Festspielhaus<br />
befinden sich die Plätze der Kategorie<br />
1PLUS und 1 im Parkett, jene<br />
der Festspiel-Lounge, Premium-<br />
Tickets und Kategorie 2 im Rang.<br />
Auf der Seetribüne nebeneinanderliegende<br />
Plätze können aufgrund der<br />
unterschiedlichen Reiheneinteilung<br />
im Festspielhaus getrennt sein.<br />
KARTEN DER KATEGORIE 3 BIS 7<br />
sind nur für die Aufführung auf der<br />
Seebühne gültig. Bei einer Verlegung<br />
der Aufführung ins Festspielhaus<br />
erhalten Besitzer:innen dieser<br />
Karten den Kartenwert rückerstattet<br />
bzw. können nach Verfügbarkeit<br />
auf einen späteren Termin umtauschen,<br />
wenn die Aufführung auf<br />
der Seebühne nicht bzw. kürzer als<br />
60 Minuten gespielt worden ist.<br />
47
Viel Vorfreude wünschen<br />
die Partner der Bregenzer Festspiele.<br />
HAUPTSPONSOREN<br />
GREEN ENERGY PARTNER<br />
PRODUKTIONSSPONSOREN<br />
GrECo International AG<br />
Hilti Foundation<br />
Wiener Städtische Versicherung AG<br />
CO-SPONSOREN & PARTNER<br />
Coca-Cola<br />
Dallmayr Kaffee<br />
Hendrick’s Gin<br />
Kryolan<br />
Leica Camera<br />
METRO<br />
Mohrenbrauerei<br />
Paul Mitchell<br />
Pfanner & Gutmann<br />
Rauch Fruchtsäfte<br />
Red Bull<br />
Römerquelle<br />
Schlumberger (Wein- und<br />
Sektkellerei)<br />
SUBVENTIONSGEBER<br />
PARTNER