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365-MAGAZIN-No5-2016-17

Magazin 365 Tage fürs Leben Bundesverband-kinderhospiz e.V.

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TITELTHEMA<br />

Brigitte Kramer ist Pflegedienstleiterin im Kinder-<br />

und Jugendhospiz in Bielefeld-Bethel und<br />

legt viel Wert auf den persönlichen Kontakt zu<br />

den jungen Bewohnern.<br />

08:30<br />

Merle Fells leitet das<br />

Kinderhospiz Burgholz<br />

in Wuppertal seit dessen<br />

Eröffnung im März 2015.<br />

nehmen – und kommen nicht etwa, weil<br />

ihr Sohn absehbar dort sterben wird.<br />

Das nämlich unterscheidet Kinderhospize<br />

von Erwachsenenhospizen, in<br />

denen die schwerstkranken Gäste fast<br />

immer versterben.<br />

Der kleine Junge in Tambach-Dietharz<br />

ist heute Morgen gut drauf. Thomas<br />

Prinz wäscht ihn und zieht ihn an.<br />

Anschließend bringt er ihn und meist<br />

auch noch ein oder zwei andere Kinder<br />

zum Frühstück. »In Tambach-Dietharz<br />

schlafen die Eltern in der Regel eine<br />

Etage höher als die Kinder. Und viele<br />

von ihnen genießen es, dass sie sich<br />

zum Frühstück einfach mal an einen<br />

gedeckten Tisch setzen können und ihr<br />

Kind schon fertig angezogen dort sitzt.«<br />

Wie fast alle Mitarbeiter im Hospiz frühstückt<br />

der 43-Jährige mit den Familien.<br />

08:30 Noch bevor Brigitte Kramer<br />

ihre Jacke auszieht, hat sie im Kinderund<br />

Jugendhospiz in Bielefeld-Bethel<br />

alle begrüßt: Kinder, Eltern, Mitarbeiter.<br />

»Ich gehe immer morgens durch<br />

alle Zimmer und checke, wie die Stimmung<br />

ist, ob alles in Ordnung ist, wie<br />

die Nacht war und ob es irgendetwas<br />

zu besprechen gibt.« Dann erst geht die<br />

Pflegedienstleiterin in ihr Büro.<br />

09:00 Während Brigitte Kramer in<br />

Bielefeld-Bethel ihren Computer hochfährt,<br />

packt Friedhelm Bretschneider<br />

im Kinderhospiz Bärenherz in Leipzig<br />

im Snoezelenraum seine Instrumentenkiste<br />

aus. Einmal in der Woche um<br />

diese Zeit wartet der Klangtherapeut<br />

auf seinen ersten kleinen »Gast«: ein<br />

schwer krankes Mädchen. Sie knirscht<br />

massiv mit den Zähnen. Friedhelm<br />

Bretschneider will mit seiner Klangtherapie<br />

versuchen, ihre Verspannungen<br />

zu lösen. Geduldig spielt er nacheinander<br />

verschiedene Instrumente. Wie viel<br />

die Kleine wahrnimmt, aufnimmt, mitnimmt,<br />

weiß er genauso wenig wie ihre<br />

Eltern, die mit im Raum sind. Aber auf<br />

einmal hört das Zähneknirschen auf. »Zu<br />

beobachten, dass ein stark verkrampftes<br />

Kind sich langsam entspannt –<br />

das ist für mich und die Eltern ein großer<br />

Glücksfall«, sagt Bretschneider.<br />

Snoezelenraum<br />

Der Begriff kommt aus dem<br />

Niederländischen – von<br />

»snuffelen« für »schnuppern«<br />

und »doezelen« für<br />

»dösen«. In einem Snoezelenraum<br />

erleben Menschen<br />

eine im besten Fall<br />

entspannende Reise durch<br />

die Welt der Sinne. Deshalb<br />

hat so ein Raum oft unterschiedliche<br />

Lichtquellen,<br />

eine Spiegelkugel an der<br />

Decke und viele Sitz- und<br />

Liegemöglichkeiten. Leise<br />

Geräusche wie Wasserplätschern,<br />

sanfte Vibrationen<br />

und angenehme Düfte sollen<br />

zum Träumen anregen.<br />

12 Spendenkonto Bundesverband Kinderhospiz e. V.: IBAN DE03 4625 0049 0000 0290 33, BIC WELADED1OPE

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