365-MAGAZIN-No5-2016-17
Magazin 365 Tage fürs Leben Bundesverband-kinderhospiz e.V.
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TITELTHEMA<br />
Pflegehelfer Thomas Prinz<br />
verbringt häufig gemeinsam mit<br />
den Kindern die Mittagsruhe im<br />
Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland<br />
in Tambach-Dietharz<br />
und schaukelt sie dann in einer<br />
Hängematte im Atrium.<br />
12:30<br />
multiprofessionell sein muss, damit<br />
sie perfekt funktioniert«. Deshalb legt<br />
sie großen Wert darauf, in den Alltag<br />
im Hospiz eingebunden zu sein, wenngleich<br />
sie in der Regel nur dreimal in<br />
der Woche vor Ort ist. »Schön ist, dass<br />
es nie hektisch ist. Ich kann mir für alles<br />
so viel Zeit nehmen, wie ich brauche.«<br />
13:00 Auch im Kinderhospiz Magdeburg<br />
ist gerade Mittagessenzeit – und<br />
Besuch ist da: Hans Bartosch kommt<br />
zweimal in der Woche vorbei. Wie viele<br />
andere stationäre Kinderhospize auch<br />
arbeitet die Einrichtung in Magdeburg<br />
eng mit einem Seelsorger zusammen.<br />
Der 53-Jährige macht seine Runde<br />
durchs Haus und unterhält sich dabei<br />
zwanglos mit allen, die er trifft. »Meist<br />
sind es die Mitarbeiter, die etwas loswerden<br />
wollen, denn die haben ja doch<br />
intensiven Kontakt zu den schwerstkranken<br />
Kindern und deren Familien<br />
und sind manchmal von Ereignissen<br />
sehr bewegt. Es geht aber nicht immer<br />
nur um Krankheit, Sterben und Tod,<br />
sondern auch um Fröhliches.« Hans Bartosch<br />
hört geduldig zu. »Die Mitarbeiter<br />
und auch die Familien sollen immer<br />
wieder spüren, dass weltanschauliche,<br />
religiöse Themen und Fragen eine<br />
wichtige Rolle im Hospiz spielen.« Der<br />
gebürtige Duisburger war 15 Jahre<br />
lang Krankenhauspfarrer in Düsseldorf,<br />
bevor er 2012 als Pfarrer bei den<br />
Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg<br />
anfing und seit 2013 auch das Kinderhospiz<br />
mit betreut. Dort leben derzeit<br />
auch zwei mehrfach schwerstbehinderte,<br />
verwaiste Mädchen aus dem<br />
Ausland, zwölf und 15 Jahre alt. Hans<br />
Bartosch besucht sie fast immer, wenn<br />
er da ist – auch heute. »Die beiden können<br />
keinen Blick halten und reagieren<br />
auch auf Laute nur eingeschränkt. Trotzdem<br />
haben sie eine absolut hohe Präsenz<br />
im Raum. Und ich finde es in einer<br />
diakonischen Einrichtung wie dieser<br />
absolut wichtig, dass ich als Pfarrer dort<br />
regelmäßig vorbeischaue, mich vor den<br />
kleinen verneige und ein stilles Gebet<br />
spreche. Denn wer – außer den Mitarbeitern<br />
– besucht sie sonst? Niemand!«<br />
Während Hans Bartosch sich noch mit<br />
Mitarbeitern und den Familien an den<br />
Mittagstisch setzt, ist 165 Kilometer weiter,<br />
im Snoezelenraum in Leipzig, Friedhelm<br />
Bretschneiders letzter Patient von<br />
multiprofessionell<br />
Ein multiprofessionelles<br />
Team in der Palliativversorgung<br />
setzt sich meist<br />
aus speziell geschulten<br />
Ärzten, Pflegefachkräften,<br />
Sozialpädagogen, Psychologen,<br />
Therapeuten und<br />
Seelsorgern zusammen. Sie<br />
arbeiten bei der Behandlung<br />
eines Patienten eng<br />
zusammen.<br />
16 Spendenkonto Bundesverband Kinderhospiz e. V.: IBAN DE03 4625 0049 0000 0290 33, BIC WELADED1OPE