365-MAGAZIN-No5-2016-17
Magazin 365 Tage fürs Leben Bundesverband-kinderhospiz e.V.
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TITELTHEMA<br />
10:00 11:00<br />
Hausmeister Christian Jack bei der Arbeit:<br />
Im Angelika Reichelt Kinder- und Jugendhospiz<br />
Joshuas Engelreich in Wilhelmshaven gehört auch<br />
das Aufhängen von Bildern zu seinen Aufgaben.<br />
Die Ärztin Doktor Sabine Schraut (rechts) betreut die erkrankten<br />
Kinder im Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden palliativmedizinisch<br />
– mindestens an drei festen Tagen in der Woche.<br />
fall einen Dämmerzustand zwischen<br />
Wachsein und Schlafen hervor. Viele<br />
Eltern, die seit Jahren eine sehr anstrengende,<br />
häufig schlaflose Zeit mit ihrem<br />
kranken Kind erleben, können ihre<br />
Anspannung dabei sehr gut loslassen.«<br />
Neben Klangschalen, Gitarren,<br />
einer Flöte, einem Gong – »mein größtes<br />
Instrument« –, Zimbeln und einer<br />
Ocean-Drum arbeitet Bretschneider<br />
mit Instrumenten, mit denen Tierstimmen<br />
wie Bienensummen oder Grillenzirpen<br />
nachgeahmt werden können. In<br />
diesem Moment betritt ein Geschwisterkind<br />
den Snoezelenraum: Der 56-Jährige<br />
kennt den Jungen schon länger,<br />
dessen Schwester schwerstkrank ist<br />
und irgendwann – möglicherweise im<br />
Hospiz – sterben wird. Er ist mit seiner<br />
Familie zum wiederholten Mal hier und<br />
möchte gern ein Klangmärchen hören.<br />
Vom Bärenherz in Leipzig ins Bärenherz<br />
nach Wiesbaden: Doktor Sabine<br />
Schraut kommt zur Arbeit ins Kinderhospiz.<br />
Sie ist eine von zwei Ärzten, die<br />
die erkrankten Kinder dort palliativmedizinisch<br />
betreuen. Die Fachärztin für<br />
Kinder- und Jugendmedizin mit dem<br />
Schwerpunkt Kinderneurologie hat seit<br />
25 Jahren eine Praxis in Niedernhausen<br />
bei Wiesbaden. An drei festen Tagen in<br />
der Woche – zusätzlich bei Bedarf und<br />
zu Ihrer 24-Stunden-Rufbereitschaft –<br />
fährt sie von dort aus ins Hospiz, um<br />
ihre »Runde« zu machen oder nachmittags<br />
an der Übergabe des Pflegepersonals<br />
teilzunehmen. »Meine engsten<br />
Kooperationspartner. Jeder berichtet<br />
mir über die Kinder, die er oder sie<br />
versorgt. Ich kann nicht jedes Mal alle<br />
Kinder komplett untersuchen, sondern<br />
schaue mir die Kinder an, bei denen beispielsweise<br />
etwas mit einer Sonde<br />
nicht in Ordnung ist, eine Wunde nicht<br />
gut heilt oder bei denen Medikamente<br />
plötzlich Nebenwirkungen zeigen.«<br />
In Tambach-Dietharz widmet sich auch<br />
Pflegehelfer Thomas Prinz vornehmlich<br />
den erkrankten Kindern. »Je nachdem,<br />
was sich die Eltern für ihr Kind<br />
wünschen, gehen wir morgens an die<br />
frische Luft oder in unserem eigenen<br />
Therapiebad hier im Hospiz schwimmen.«<br />
Bei schlechtem Wetter nutzt der<br />
43-Jährige mit den Kindern gern den<br />
Snoezelenraum.<br />
11:00 Doktor Sabine Schraut nimmt<br />
im »Bärenherz« gerade zwei Kindern<br />
Sonde<br />
Der Begriff Sonde steht in<br />
der Palliativmedizin häufig<br />
vereinfachend für Magensonde,<br />
mit der ein Mensch<br />
künstlich ernährt wird. Sie<br />
ist ein Schlauch, der durch<br />
den Mund oder die Nase<br />
zum Magen geschoben<br />
wird. Bei schwerstkranken<br />
Menschen wird häufig eine<br />
PEG-Sonde direkt durch<br />
Haut und Bauchwand in<br />
den Magen gelegt.<br />
14 Spendenkonto Bundesverband Kinderhospiz e. V.: IBAN DE03 4625 0049 0000 0290 33, BIC WELADED1OPE