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365-MAGAZIN-No5-2016-17

Magazin 365 Tage fürs Leben Bundesverband-kinderhospiz e.V.

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KINDERHOSPIZARBEIT<br />

Nachgefragt in Berlin<br />

GESUNDHEITSPOLITISCHE SPRECHER DER BUNDESTAGSFRAKTIONEN<br />

ÄUSSERN SICH ZUR KINDERHOSPIZARBEIT<br />

1. Frage: Etwa 40.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind so schwer krank,<br />

dass sie absehbar nicht erwachsen werden. Für die betroffenen Familien bedeutet<br />

die Diagnose einer solchen Krankheit nicht nur ein Leben in Sorge und Angst um das<br />

eigene Kind. Vielmehr haben sie häufig auch mit Finanznot zu kämpfen, weil die Eltern<br />

ihre Berufstätigkeit einschränken müssen und zugleich hohe Therapiekosten anfallen.<br />

Außerdem wenden sich oft Freunde und Bekannte ab, weil sie das Schicksal der Betroffenen<br />

überfordert. All das sind kaum auszuhaltende Belastungen für die Familien. Was<br />

muss aus Ihrer Sicht passieren, damit unheilbar kranke Kinder mit begrenzter Lebenserwartung<br />

und ihre Angehörigen aus dem gesellschaftlichen Abseits geholt werden<br />

beziehungsweise gar nicht erst dorthin geraten?<br />

Maria Michalk, CDU<br />

Die natürliche Fröhlichkeit von Kindern macht es Eltern<br />

bei einer unheilbaren Erkrankung besonders schwer. Die<br />

medizinische Behandlung ist allumfassend gewährleistet.<br />

Weitere Aufwendungen der Eltern abzufedern, dem<br />

widmen sich immer mehr Prominente. Das ist gut! Ein<br />

gutes Vorbild ist ansteckend und trägt die Bereitschaft<br />

zu helfen in die Gesellschaft. Selbsthilfegruppen leisten<br />

mit ihrem Erfahrungsschatz dabei einen großen Beitrag.<br />

Politisch sind weitere Gesetze beschlossen, so die besonderen<br />

Maßnahmen für Kinderhospize und eine ehrenamtliche<br />

Begleitung für Eltern und Geschwister.<br />

Maria Klein-Schmeink, Bündnis 90/Grüne<br />

Betroffene Kinder und Eltern brauchen nach der schweren<br />

Diagnose Beistand, Begleitung und Unterstützung.<br />

Ambulante Kinderhospizdienste sind dann oft die richtige<br />

Hilfe. Leider gibt es auch heute noch viel zu wenige.<br />

Für manche Familien und in manchen Situationen ist das<br />

stationäre Kinderhospiz der Ort, wo sie Ruhe finden und<br />

sich aufgefangen fühlen können. Eine bedarfsgerechte<br />

Hospizversorgung ist daher ein wichtiges Anliegen. Als<br />

Zivilgesellschaft sind wir gefordert zu unterstützen.<br />

Das kann von Nachbarschaftshilfen bis zur Spendenaktion<br />

reichen.<br />

Hilde Mattheis, SPD<br />

Unsere Gesellschaft muss schwer kranke und sterbende<br />

Kinder und Jugendliche und ihre Angehörigen stärker<br />

wahrnehmen. Das beginnt in der Kommune und betrifft<br />

auch das Land und den Bund. Gute gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

müssen ambulante und stationäre Hospizarbeit<br />

ermöglichen. Ehrenamt muss gestärkt und<br />

wertgeschätzt werden. Wir alle sollten offen und ohne<br />

Angst mit Betroffenen umgehen. In den letzten Jahren<br />

sind beim Aufbau der Hospiz- und Palliativversorgung<br />

wichtige Fortschritte erzielt worden. Mit dem Gesetz<br />

zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung<br />

in Deutschland haben wir weitere wichtige Maßnahmen<br />

ergriffen. Es ist wichtig, die Akzeptanz für diese wichtige<br />

Arbeit weiter zu erhöhen.<br />

Birgit Wöllert, DIE LINKE<br />

Krankheit darf niemals zu einem Risiko für Armut werden!<br />

Deshalb müssen die Krankenkassen die Kosten<br />

aller notwendigen medizinischen Leistungen für Therapie<br />

sowie für Hospiz- und Palliativversorgung vollständig<br />

übernehmen. Dies haben wir beispielsweise in<br />

unserem Antrag »Hochwertige Palliativ- und Hospizversorgung«<br />

schon 2015 bei den Verhandlungen über ein<br />

neues Hospiz- und Palliativgesetz gefordert. Zudem muss<br />

der ambulante Hospizdienst für Kinder mit begrenzter<br />

Lebenserwartung qualitativ und quantitativ so ausgebaut<br />

werden, dass auch die gesamte Familiensituation<br />

berücksichtigt wird.<br />

56 Spendenkonto Bundesverband Kinderhospiz e. V.: IBAN DE03 4625 0049 0000 0290 33, BIC WELADED1OPE

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