365-MAGAZIN-No5-2016-17
Magazin 365 Tage fürs Leben Bundesverband-kinderhospiz e.V.
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TITELTHEMA<br />
13:00<br />
Hans Bartosch ist Seelsorger und<br />
hat für alle Menschen bei den<br />
Pfeifferschen Stitungen in Magdeburg<br />
– und auch im Kinderhospiz –<br />
jederzeit ein offenes Ohr.<br />
seiner Klangreise »zurückgekehrt«. »Ich bin<br />
zufrieden mit dem Tag«, sagt der 56-Jährige:<br />
»Ich glaube, ich konnte heute einiges bewirken.«<br />
Leise packt er ein – und erzählt dabei: »Der<br />
spirituelle Bereich ist einer von vier Bereichen,<br />
die in der Palliativversorgung mit abgedeckt<br />
werden sollten. Allerdings wird er nicht überall<br />
hoch angesehen. Hier, im Bärenherz, wird zum<br />
Glück sehr großer Wert darauf gelegt, Menschen<br />
in Schwellensituationen rituell zu begleiten.<br />
Hier ist ein Paradies für meine Arbeit. Und ich<br />
als Klangtherapeut habe sogar die Chance – im<br />
Vergleich zu Physiotherapeuten etwa –, bis zur<br />
letzten Lebensminute eines Kindes und sogar<br />
über dessen Tod hinaus die Familie mit meinen<br />
Instrumenten zu begleiten.«<br />
14:00 Im Garten von »Joshuas Engelreich« in<br />
Wilhelmshaven hängt Christian Jack gerade ein<br />
repariertes Vogelhäuschen auf, als eine Familie,<br />
die schon seit einigen Wochen im Hospiz zu Gast<br />
ist, ein Gespräch mit ihm sucht. »Manchmal ist<br />
es nur ein Guten Tag und eine kurze Unterhaltung<br />
– manchmal eine längere Unterhaltung.«<br />
Gerade zu den Familien, die immer wiederkommen,<br />
baue man häufig eine Beziehung auf,<br />
sagt er. »Ich bin zwar der Hausmeister, aber ich<br />
brauche diese Momente des persönlichen Kontakts.«<br />
Deshalb engagiert er sich über seine<br />
Hausmeistertätigkeit hinaus weiterhin ehrenamtlich:<br />
Immer montags hilft er, das Frühstück<br />
für die Familien zuzubereiten. Einige Stunden<br />
später deckt er die Tische fürs Mittagessen,<br />
stellt Getränke bereit oder richtet auch mal<br />
einen Salat an. Ehrenamt und Hausmeisterjob<br />
versucht Christian Jack bewusst zu trennen. »Ich<br />
kann nur das eine oder das andere an einem<br />
Tag gut machen. Aber ich würde auch auf das<br />
Ehrenamt nicht verzichten wollen.« Gleich<br />
macht er Schluss für heute. »Ich habe nicht alles<br />
geschafft, was ich schaffen wollte. Ich komme<br />
einfach übermorgen zusätzlich.« Diese Freiheit<br />
hat der Hausmeister hier.<br />
In Dudenhofen regnet es. Deshalb will Sozialpädagoge<br />
Christian Woll den Nachmittag mit den<br />
Kindern im »Sterntaler«-Hospiz verbringen. »Ich<br />
nutze am liebsten den Geschwisterbereich –<br />
ein großer Spielbereich auf mehreren Ebenen,<br />
schön verwinkelt –, in dem man tolle Höhlen<br />
bauen kann. Es ist ein kleines Abenteuer, dort<br />
zu spielen. Viele Kinder entwickeln richtig Fantasie,<br />
wenn sie dort sind.« Heute spielt er mit<br />
einem Jungen Briefträger. »Es ist so schön zu<br />
beobachten, wie die Geschwisterkinder hier im<br />
›Frei-Spiel‹ ihre bemerkenswerte kindliche Fantasie<br />
ausleben und in vollen Zügen genießen.«<br />
15:00 Thomas Prinz hat den Kollegen aus der<br />
Spätschicht eben noch geholfen, das Zimmer für<br />
eine neu ankommende Familie herzurichten.<br />
Jetzt hat er Feierabend. Immer wieder mal nimmt<br />
er Dinge, die in seinem Arbeitsalltag im Hospiz<br />
passiert sind, gedanklich mit nach Hause. Sehr<br />
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