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DPFA - Diakonie Riesa-Großenhain gGmbH

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Freizeitpädagogische Angebote des JMD - Sportgruppe Gröditz<br />

Die Frage der Freizeitbeschäftigung der Jugendlichen ist immer aktuell,<br />

unabhängig von Zeit, Ort, Nationalität und Alter der Jugendlichen. Eine Möglichkeit,<br />

die jungen Leute zu beschäftigen ist, diesen etwas anzubieten, was sie gern<br />

machen wollen. Genau deswegen kriegen die Jugendlichen in Gröditz durch die<br />

<strong>Diakonie</strong> ein paar Stunden in der Woche den Besuch der Sporthalle angeboten.<br />

Die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen haben die Jugendlichen schon seit<br />

einigen Jahren. Am Anfang (2000-2001) wurde versucht, alle möglichen Sportarten<br />

zu treiben. Dazu gehört auch Leichtathletik. Aber mit der Zeit wurde festgestellt,<br />

dass die jungen Leute, die diese Sporthalle besuchten, viel lieber die Ballspielarten<br />

betreiben. Dazu gehören vor allem Volleyball, Basketball und Fußball. Es waren<br />

ganz viele, die Lust auf das Spielen hatten. Es waren Jugendliche zwischen 14<br />

und 27 Jahren, sowohl Jungs, als auch Mädchen.<br />

Anfangs haben sie sich mehr auf Fußball und Basketball konzentriert. An<br />

einem Abend sind oft mehr als 25 Jungen gekommen. In solchen Fällen muss<br />

man besonders auf Disziplin achten, denn Ordnung muss immer erhalten bleiben.<br />

Nur mit guter Disziplin kommt man weiter und macht man Fortschritte. Als Beweis<br />

der Disziplin dienen viele Pokale und Urkunden, die man in verschiedenen<br />

Sportarten gewonnen hat. Fast jedes Jahr nehmen diese jugendlichen Teilnehmer<br />

an verschiedensten Turnieren teil. Inzwischen wurden viele Preise in Basketball,<br />

Fußball und Volleyball gewonnen. Volleyball ist in letzter Zeit sehr beliebt. Man<br />

hat natürlich wenig Zeit für Training (1,5 h/Woche), aber die Fortschritte in dieser<br />

Sportart sind trotzdem zu sehen. Teilnahme an verschiedensten Turnieren<br />

kann man auch als Möglichkeit sehen, sich möglichst schnell in die heimische<br />

Gesellschaft zu integrieren, denn da ist man gezwungen, mit den Leuten<br />

(Organisatoren und Mannschaften) zu kommunizieren.<br />

Zur Zeit findet das Training montags 20.00 Uhr und dienstags 17.30 Uhr statt.<br />

Die Jugendlichen spielen Fußball und Volleyball. In Volleyball und Fußball sind<br />

feste Mannschaften entstanden. Sie haben vor kurzer Zeit den 1. Platz bei einem<br />

Turnier in <strong>Großenhain</strong> und den 3. Platz in Priestewitz gewonnen. Am Street-<br />

Fußballturnier in <strong>Riesa</strong> hat unsere Fußballmannschaft auch teilgenommen.<br />

Kathrin Hananov<br />

Gröditz, 30.04.2007<br />

gestalten, dass es die Gruppe der Kontingentflüchtlinge als ihr neues Zuhause<br />

annehmen konnte. Kaum war dieses Problem gelöst, erkannten wir, dass in einer<br />

Familie offenbar eine Herzerkrankung des Kindes vorlag. Das Kind litt unter akuter<br />

Atemnot. Um die Diagnose abzuklären, mussten wir die Eltern des Kindes als erstes<br />

überzeugen, dass ihr Sohn einem Kinderarzt vorgestellt werden musste. Dort wurde<br />

festgestellt, dass der Junge tatsächlich an einer schweren Herzerkrankung litt und in<br />

eine Spezialklinik nach Dresden verlegt werden sollte. Dies verweigerten die Eltern<br />

anfangs.<br />

Bei dem Gespräch mit den Eltern offenbarte sich die gesamte Lebensgeschichte<br />

der Familie. Die Eltern erklärten uns, dass von insgesamt acht geborenen Kindern<br />

nur noch dieser Junge lebte. Die Geschwister überlebten nicht aufgrund von<br />

Krankheit und Kriegsgeschehnissen. Auf keinen Fall würden sie ihr Kind allein im<br />

Krankenhaus ohne elterliche Fürsorge lassen. Die Mutter litt unter psychischen<br />

Wahnvorstellungen, vor allem unter einer Art Waschzwang, indem sie alle ihr<br />

zur Verfügung stehenden Behälter mit Wasser füllte und diese auf dem Gang<br />

des Krankenhauses entleerte. Nach zwei Tagen meldete sich ein Mitarbeiter der<br />

Klinik mit der Mitteilung bei uns, dass ihre Geduld am Ende sei und die Frau mit<br />

ihrem Kind nach Kmehlen zu holen wäre.<br />

Damit standen wir vor dem Problem, dem Kind helfen zu müssen und die Eltern<br />

dabei einzubeziehen. Der Vater verstand, dass eine Rettung des Kindes nur<br />

möglich war, wenn es schnellstmöglich im Krankenhaus Dresden behandelt<br />

werden würde. Die MitarbeiterInnen leiteten den Transport nach Dresden ein<br />

und begannen, ein Netzwerk zu knüpfen, deren Mitglieder die Eltern aller zwei<br />

Tage nach Dresden ins Krankenhaus zum Besuch fuhren, so dass sie Kontakt<br />

zum Kind halten konnten. Noch heute sind wir der Kirchgemeinde Kmehlen sehr<br />

dankbar, die diese regelmäßigen Besuche zum größten Teil organisierte und<br />

durchführte. Dazu muss gesagt werden, dass jeder Besuch ein Abenteuer war.<br />

Die Fahrt gestaltete sich schon sehr schwierig, da die Mutter sich mit uns nicht<br />

verständigen konnte, ihr aber während der Fahrt immer sehr schlecht wurde.<br />

Nicht immer erahnten wir den richtigen Zeitpunkt zum Anhalten...<br />

Weiterhin mussten auf der Intensivstation alle Schläuche und Apparate gesichert<br />

werden, da die Mutter an allen Gerätschaften drehte und sie verstellte. Im<br />

nachhinein sind wir sehr glücklich, dass der Junge nach der zweijährigen<br />

Behandlung spielen und Fahrrad fahren konnte. Er lernte wieder, wie alle Kinder<br />

in seinem Alter zu leben und zur Schule zu gehen. Seit ungefähr drei Jahren lebt<br />

er als junger Mann mit seiner Familie in seiner Heimat. Abschließend kann gesagt<br />

werden, dass alle im Zuge dieser Maßnahme eingereisten Personen wieder in ihr<br />

Heimatland zurückgekehrt sind. Es bestehen jetzt noch einige Kontakte zwischen<br />

Einwohnern aus Kmehlen und ehemaligen Flüchtlingen.<br />

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