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DPFA - Diakonie Riesa-Großenhain gGmbH

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Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Schwestern und Brüder,<br />

Grußwort<br />

unter den Geboten Gottes gibt es nur wenige, die das Schutzgebot gegenüber<br />

Fremden und Flüchtlingen an Gewicht und Eindeutigkeit übertreffen:<br />

„Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken.<br />

Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn<br />

lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland.<br />

Ich bin der HERR, euer Gott. (3.Mose 19.33+34)<br />

Fremde stehen unter dem Schutz Gottes und den Einheimischen wird zugemutet,<br />

dass sie mit Fremden so umgehen, wie es recht ist und wie es Gott will.<br />

Die Migrationsberatungsstelle der <strong>Diakonie</strong> <strong>Riesa</strong>-<strong>Großenhain</strong> <strong>gGmbH</strong> hilft seit<br />

fünfzehn Jahren Spätaussiedlern, Zuwanderern und Flüchtlingen bei der Aufnahme<br />

und Orientierung im neuen Lebensumfeld. Die Mitarbeiter verfolgen das<br />

Ziel, Migranten zu unterstützen und darin zu bestärken, ihre Situation zu klären<br />

und eigene Entscheidungen hinsichtlich ihres zukünftigen Lebensweges zu treffen.<br />

Jeder einzelne Mensch, der sich auf den Weg macht, bringt seine Prägungen mit<br />

in die neue Heimat. Dort angekommen, müssen sich Zugewanderte in einer für<br />

sie oft sehr fremden Umgebung zurechtfinden. Die Einheimischen erleben das oft<br />

mit gemischten Gefühlen und werden durch die Mitbürger aus anderen Ländern<br />

in ihrer eigenen Lebenswelt verunsichert. Nicht selten prallen dabei unterschiedliche<br />

Lebens- und Wertvorstellungen aufeinander.<br />

Es gehört zu den besonderen Aufgaben unserer Kirchgemeinden, den Zuwanderern<br />

und Spätaussiedlern und ihren Familien freundliche Aufmerksamkeit zu<br />

schenken und ihnen die Erfahrung zu vermitteln, dass sie unter uns willkommen<br />

sind. Die Mitarbeiter der Migrationsberatungsstelle sind dabei wertvolle Brückenbauer<br />

zwischen Einheimischen und Zugewanderten.<br />

Ich danke all den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Förderern und<br />

Entscheidungsträgern für diese wertvolle Arbeit und verbinde damit den Wunsch,<br />

dass die <strong>Großenhain</strong>er Beratungsstelle mit ihrer Brücken- und Vermittlungsfunktion<br />

noch lange ihre Wirkung entfalten möge.<br />

Gott segne Sie.<br />

Ihr<br />

Eckhard Klabunde<br />

Superintendent des Kirchenbezirks <strong>Großenhain</strong><br />

2<br />

Liebe Leserinnen, lieber Leser,<br />

als ich vor knapp 2 Jahren meinen Dienst in der <strong>Diakonie</strong> <strong>Riesa</strong>-<strong>Großenhain</strong><br />

antrat, fühlte ich mich aufgrund verschiedener Faktoren gleich wie zu Hause.<br />

Und dies obwohl ich weder ein reines Hochdeutsch noch ein gängiges Sächsisch<br />

spreche bzw. sprach. Von Christian Morgenstern stammt ja der Ausspruch „Nicht<br />

da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern da, wo man verstanden<br />

wird“.<br />

Umso mehr fühlte ich mich dann in <strong>Großenhain</strong> heimisch, als ich merkte, dass<br />

auch in den Beratungszimmern der <strong>Diakonie</strong> in Englisch und Russisch telefoniert<br />

und beraten wurde. Besonders erinnerte ich mich an die Anfangszeiten meines<br />

5-jährigen Tansania-Aufenthaltes und an die Geduld und das überaus große<br />

Verständnis, was mir dort von den Einheimischen – seien es Mitarbeiter,<br />

Vorgesetzte oder Nachbarn – entgegengebracht wurde. Da ich weiß, dass diese<br />

Art von interkultureller Kommunikation nicht immer ganz einfach ist und neben<br />

einer Portion Mut auch viel Kraft verlangt, schätze ich die vorbildliche Arbeit<br />

unserer Migrationsberatung, die nun schon seit 15 Jahren ihren Dienst tut, ganz<br />

besonders. Auch bei der Recherche hinsichtlich dieses 15-jährigen Jubiläums<br />

ist mir bewusst geworden, welche großen Leistungen unter oft schwierigen<br />

Bedingungen die MitarbeiterInnen unserer Migrationsberatung erbrachten, was<br />

hohen Respekt und Anerkennung gebührt und wofür ich auch an dieser Stelle<br />

ganz herzlich danken möchte.<br />

„Integrationspolitik in der Einwanderungsgesellschaft ist Gesellschaftspolitik,“ formuliert<br />

die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung zutreffend. Ziel einer umfassenden<br />

Integrationspolitik muss es sein, dass Zuwanderinnen und Zuwanderer<br />

gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben und Chancengleichheit<br />

erhalten. Dabei sind alle Bereiche – Arbeitsmarkt, Bildung, Sprache, Kultur, soziale,<br />

rechtliche und politische Integration – einzeln und in ihrer Wechselwirkung<br />

zu fördern. Derzeit leben 14 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund unter<br />

uns in Deutschland.<br />

Das heißt, dass das Angebot der Mitgrationsberatung, die ja Hilfe zur Selbsthilfe<br />

leisten will, auch in Zukunft von großer Bedeutung sein wird. Die <strong>Diakonie</strong> <strong>Riesa</strong>-<br />

<strong>Großenhain</strong> ist bereit, sich auch in Zukunft für Zuwanderinnen und Zuwanderer<br />

kompetent und „anwaltlich“ mit zahlreichen Hilfs- und Beratungsangeboten<br />

– auch in einem größeren Territorium, wie z. B. dem neuen Landkreis Meißen -<br />

einzusetzen. Grundlage dafür ist der biblische Auftrag, sich den Fremden, zu uns<br />

Kommenden hinzuwenden. Die Migrationsarbeit ist also eine originär kirchlichdiakonische<br />

Aufgabe. Dass uns auch in der Zukunft der Mut, die Kraft, die<br />

Ideen sowie die Phantasie nicht ausgehen mögen, wünsche ich unserem Werk.<br />

Besonders unseren MitarbeiterInnen in der Migrationsberatung wünsche ich alles<br />

Gute, Gesundheit, Freude, Geduld, Gottes Segen sowie immer ein gutes liebes<br />

Wort für den Hilfesuchenden. Denn – wie einst Hans Thoma sagte - „Ein gutes<br />

liebes Wort ist immer ein Lichtstrahl, der von Seele zu Seele geht“.<br />

Hans-Georg Müller<br />

Geschäftsführer der <strong>Diakonie</strong> <strong>Riesa</strong>-<strong>Großenhain</strong> <strong>gGmbH</strong><br />

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