Der Betriebsleiter 4/2016
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MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
verschiedenen Federraten eingebaut<br />
werden, die die Verformungskonstanten des<br />
entsprechenden Körperteils darstellen.<br />
Fallbeispiel Autoindustrie<br />
Ein Automobilzulieferer aus dem Saarland<br />
beauftragte Experten von TÜV SÜD Industrie<br />
Service zu ermitteln, wie er den sicheren<br />
Betrieb eines Cobots gewährleisten kann.<br />
Dieser wird eingesetzt, um aus einer automatisierten<br />
Fertigung Filter zu entnehmen<br />
und zu sortieren. In der Ausgangssituation<br />
besteht das Risiko, von einem Roboter am<br />
Kopf, am Oberkörper sowie an den oberen<br />
Extremitäten getroffen zu werden. Das<br />
höchste Risiko ist ein Treffer am Kopf. Für<br />
mögliche Treffer in diesem Bereich ist das<br />
Messsystem mit einer Feder der Konstante<br />
75 N/mm² zu bestücken. Die maximal zulässige<br />
Stoßkraft liegt hier bei 90N. Als weiterer<br />
Grenzwert für einen Treffer am Kopf<br />
gilt eine Flächenpressung von 20N/cm².<br />
Beide Werte stellen die medizinisch-biomechanischen<br />
Anforderungen dar, wie sie<br />
in den BG/BGIA-Empfehlungen [1] für die<br />
„Gefährdungsbeurteilung nach Maschinenrichtlinie<br />
– Gestaltung von Arbeitsplätzen<br />
mit kollaborierenden Robotern“ zu finden<br />
sind. <strong>Der</strong> Messwert für die Stoßkraft betrug<br />
bei diesem Beispiel 143 N, die Kraft verteilte<br />
sich auf eine Fläche von 5 cm², was einer<br />
Flächenpressung von 28,6 N/cm² entspricht.<br />
Das Ergebnis: <strong>Der</strong> Cobot entspricht<br />
nicht den Anforderungen der BG/BGIA-<br />
Empfehlung. Für einen sicheren Beitrieb,<br />
sind Zusatzmaßnahmen erforderlich. Optionen<br />
sind hier beispielsweise die Begrenzung<br />
der Kraft des Roboters, die Ergänzung<br />
einer Teilumhausung, bei der nur Unterarm<br />
und Hand getroffen werden können, die<br />
Drosselung der Geschwindigkeit oder die<br />
Vergrößerung der Aufschlagfläche.<br />
Fazit<br />
Mit Hilfe der von TÜV SÜD umgebauten<br />
und eingesetzten Kraft-Druck-Messgeräte<br />
lassen sich Verletzungsrisiken für Mitarbeiter<br />
durch Cobots nach medizinischen/biomechanischen<br />
Gesichtspunkten simulieren.<br />
Anhand der gewonnenen Daten können<br />
auch bei dem Autozulieferer wirtschaftliche<br />
Anpassungsmaßnahmen<br />
ermittelt werden. So kann jeder <strong>Betriebsleiter</strong><br />
dafür Sorge tragen, dass Menschen und<br />
Cobots sicher Hand in Hand arbeiten und<br />
alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherheit<br />
der Mitarbeiter ergriffen werden.<br />
[1] Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />
(HVBG), Berufsgenossenschaftliches Institut<br />
für Arbeitsschutz – BGIA / künftig: Empfehlungen<br />
Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger,<br />
EGU<br />
Bild: ABB<br />
tuev-sued.de/is<br />
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