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Der Betriebsleiter 4/2016

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DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Drucklufttechnik<br />

und Industrie 4.0<br />

Was bedeutet Industrie 4.0 für die Drucklufttechnik<br />

und wie ist der Stand der Entwicklungen<br />

in der Branche im Hinblick auf die Digitali sierung<br />

der Fabriken? Wir haben Experten um ihre<br />

Einschätzung zu dieser Thematik gebeten.<br />

Obwohl Druckluft nicht im<br />

Zentrum der Diskussionen um<br />

Industrie 4.0 steht – Produktionsprozesse<br />

und Automatisierung sind<br />

hier weitaus relevanter – wird sie davon<br />

berührt. Druckluft wird in erster Linie als<br />

ein Medium zur Aufrechterhaltung der<br />

Produktion gesehen. Insofern ist es<br />

wichtig, immer den Status der Drucklufterzeugung<br />

und -aufbereitung<br />

zu kennen, um<br />

schon vor dem<br />

Eintreten von<br />

Problemen aktiv<br />

eingreifen und<br />

handeln zu<br />

können. Denn<br />

wenn Produktionsabläufe<br />

ineinander greifen, müssen auch die<br />

unterstützenden Prozesse sicher<br />

beherrscht sein. Das steigert die<br />

Effizienz und senkt die Kosten. Hier sind<br />

intelligente Messtechnik und intelligente<br />

Produktkomponenten gefordert.<br />

Die Daten von Druckluftaufbereitungseinheiten<br />

können über definierte<br />

Schnittstellen ausgelesen, die Druckluftqualität<br />

kann gemessen werden.<br />

Gefordert sind die intelligente Vernetzung<br />

und die Fähigkeit zur Kommunikation<br />

untereinander. Offene Schnittstellen,<br />

um eine einfache Einbindung in<br />

Kundensysteme zu ermöglichen und um<br />

zukunftssicher auf kommende Standards<br />

der Industrie 4.0 vorbereitet zu sein.<br />

Rainer Stützel, Beko Technologies GmbH,<br />

Public & Corporate Relations, Neuss<br />

Was heute unter dem Label Industrie 4.0 läuft,<br />

ist in der Druckluftbranche schon seit einigen<br />

Jahren Realität. Bereits 2011 haben wir mit<br />

Boge airstatus und der dazugehörigen App ein<br />

wegweisendes Ferndiagnose-Tool auf den Markt<br />

gebracht, mit dem sich die komplette Druckluftversorgung<br />

in ein intelligentes,<br />

adaptives Gesamtsystem<br />

(„Smart Factory“) einbinden<br />

lässt. Das eigentliche Potenzial<br />

dieses Tools zeichnet sich für<br />

viele aber erst jetzt richtig ab:<br />

Das Ferndiagnose-Tool airstatus<br />

eröffnet ganz neue Möglichkeiten<br />

im Aftermarket-Bereich.<br />

Durch die intelligente Verknüpfung<br />

von Daten können nicht<br />

nur wir, sondern auch unsere Handelspartner neue<br />

Geschäftsmodelle in Form innovativer produktbegleitender<br />

Dienstleistungen entwickeln. <strong>Der</strong> Service-Partner<br />

kann heute frühzeitig erkennen, wann eine<br />

Wartung erforderlich ist. Daraus ergeben sich viele<br />

Vorteile im Hinblick auf Effizienz, Betriebssicherheit<br />

und Kapazitätenplanung. Letztlich erfreut ein immer<br />

weiter automatisierter Diagnoseprozess vor allem den<br />

Anwender.<br />

Matthias Eichler, Head of Branding and Marketing<br />

Services, Boge Kompressoren, Bielefeld<br />

Im Bereich der Drucklufterzeugung ist die Umsetzung<br />

der Idee von Industrie 4.0 mit einer ganzen<br />

Reihe von Vorteilen verbunden – allem voran mit<br />

einer optimalen Verfügbarkeit und einem Höchstmaß<br />

an Effizienz. Die Vernetzung der Maschinendaten des<br />

Anwenders mit dem Know-how von Atlas Copco<br />

ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der<br />

Druckluftanlage. Das Risiko eines Ausfalls wird<br />

minimal, und der Energieverbrauch und somit auch<br />

die Betriebskosten bleiben immer im optimalen<br />

Bereich. Darüber hinaus können alle Effizienzparameter einfach und<br />

kontinuierlich verfolgt und dokumentiert werden. Voraussetzung für dieses<br />

Plus an Sicherheit und Effizienz ist jedoch die Bereitschaft des Unternehmens,<br />

einen Teil seiner Betriebsdaten für einen externen Dienstleister<br />

transparent zu machen. Hier stehen die Unternehmen in Deutschland<br />

momentan zwar erst am Anfang, doch wird der beschriebene Service<br />

Voraussetzung sein, um die Digitale Fabrik der Zukunft wirtschaftlich und<br />

effizient mit Druckluft zu versorgen.<br />

Karsten Decker, Energiemanager und Systemberater, Atlas Copco<br />

Kompressoren und Drucklufttechnik GmbH, Essen<br />

34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2016</strong>

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