Taxi Times DACH - Dezember 2016
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ANTRIEB<br />
HYBRID AUS KOREA<br />
Hyundai möchte mit seinem IONIQ den Toyota-Hybriden Konkurrenz<br />
machen. Ob man auch ein <strong>Taxi</strong>paket entwickelt, ist noch offen.<br />
Wir geben eine Entscheidungshilfe.<br />
FOTO: Hyundai<br />
Ein „Trio der Effizienz sorgt für Spannung bei alternativen<br />
Antrieben“. Mit diesen Worten kündigt der südkoreanische<br />
Hersteller die fünftürige Fließhecklimousine IONIQ an, die<br />
für drei unterschiedliche alternative Antriebssysteme konzipiert<br />
wurde. Das Modell wird als Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und reine<br />
Elektrovariante auf den Markt kommen. Wir haben die Hybridvariante<br />
getestet und natürlich mit den Eigenschaften des Prius<br />
verglichen, dem beliebtesten Hybrid-<strong>Taxi</strong> in Europa.<br />
Betrachtet man ausschließlich die Zahlen, ist der IONIQ die<br />
kostengünstigere Alternative. In der Standardvariante „Trend“<br />
kostet der Koreaner 20 000 Euro, der Prius IV 23 650 Euro, der<br />
Prius Plus 25 150 Euro. Die Benzin- und Hybridmotoren haben<br />
eine Systemleistung von 141 PS (IONIQ), 122 PS (IV) und 136 PS<br />
(Plus); Der Neue kann also mehr und kostet weniger.<br />
Die Hybridtechnik ist beim IONIQ allerdings bei Weitem nicht<br />
so ausgereift wie beim südöstlichen Nachbarn von der japanischen<br />
Insel. Schon beim sachten Beschleunigen schaltet sich der Benzinmotor<br />
zu. Die 5-Liter-Verbrauchsmarke, die geübte Prius-Taxler<br />
regelmäßig knacken, war beim IONIQ während der Testfahrten<br />
nicht zu realisieren. Knapp unter sechs Liter pro 100 Kilometer<br />
war der Mittelwert nach rund einer Woche Testfahren im zugegebenermaßen<br />
kalten und damit heizintensiven November.<br />
Ein weiteres Manko und damit auch nicht gerade verbrauchschonend:<br />
Das automatisierte 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
schaltet spät in den nächsten Gang, vor allem im Geschwindigkeitsbereich<br />
zwischen 30 und 40 km/h. Das bemängelt nahezu<br />
jeder Motorjournalist in den Testberichten.<br />
Absolut hochwertig wirkt dagegen die Innenraumkonzeption.<br />
Armaturen, Bediengeräte und Anzeigen sind modern, übersichtlich<br />
und einfach bedienbar. Die Ledersitze anstelle der im <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
unbeliebten Stoffsitze gibt es allerdings nur in der<br />
Topausstattung „Premium“, die ab 25 436 Euro erhältlich ist.<br />
Beim Einstieg in den Fondbereich benötigen große Fahrgäste<br />
eine gewisse Biegsamkeit im Kopf- und Nackenbereich. Sitzt man<br />
dann aber, ist auch hinten genügend Knie- und Kopffreiheit vorhanden.<br />
Abstriche müssten <strong>Taxi</strong>fahrer beim Kofferraum machen.<br />
Mehr als zwei Koffer passen nicht. Positiv dagegen: Die oberste<br />
TECHNIK Hyundai IONIQ Hybrid<br />
Getriebe: Automat. 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
(6DCT) • Verbrennungsmotor: 4-Zylinder, 1 580 ccm,<br />
Benzin direkteinspritzung • Elektromotor: 32 kW (44 PS)<br />
• Systemleistung: 104 kW (141 PS) • Max. Drehmoment:<br />
265 Nm • Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h • Verbrauch:<br />
3,9 Liter • Effizienzklasse: A+ • Abmessungen: Länge x Breite<br />
x Höhe (m): 4,47 x 1,82 (o. Spiegel) x 1,45 • Leergewicht:<br />
1 370 – 1 552 kg • Zulässiges Gesamtgewicht: 1 870 kg • Kofferraumvolumen:<br />
443 – 1 505 Liter • Wendekreis: 10,6 Meter<br />
Ab 20 000 Euro netto: Der Hyundai IONIQ Hybrid<br />
Ebene lässt sich anheben und es tauchen dann noch weitere<br />
Ablage fächer auf, in denen Kleingepäck der Fahrgäste und die<br />
Utensilien des Fahrers ihren Platz finden.<br />
Fazit: Hyundai sollte für seinen IONIQ auf jeden Fall ein <strong>Taxi</strong>paket<br />
entwickeln lassen. Die Branche hat eine kostengünstigere<br />
Hybridalternative verdient. Konkurrenz belebt das Geschäft.<br />
Wechselwillige <strong>Taxi</strong>unternehmer kämen wahrscheinlich gar<br />
nicht von Toyota, sondern vielleicht von den etablierten Dieselmarken.<br />
jh<br />
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TAXI DEZEMBER / <strong>2016</strong><br />
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