Neue Szene Augsburg_2017-01
Das Stadtmagazin für Augsburg.
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27<br />
eauftragten Barbara Friedrichs<br />
Seit zweieinhalb Jahren ist Barbara<br />
Friedrichs Popkulturbeauftragte der<br />
Stadt <strong>Augsburg</strong>. Bereits seit 2008<br />
arbeitet die 33-Jährige im Kulturamt,<br />
im Juli 2<strong>01</strong>4 trat sie die Nachfolge<br />
von Stefan Schleifer an. Eines<br />
ihrer Aufgabenfelder zurzeit ist der<br />
anstehende Umzug des Kulturparks<br />
West ins Gaswerk, doch das ist bei<br />
Weitem nicht alles. Das Interview<br />
führte Florian Kapfer<br />
Zwischen<br />
<br />
<br />
nächsten Tag zurück. Den Bandmitgliedern konnten<br />
wir die Zugtickets bzw. die Spritkosten zahlen.<br />
für „Lebensgefühl“ gesorgt wird, sondern auch für<br />
Umsätze, Steuern und versicherungspflichtige Jobs.<br />
Nein, gar nicht. Das Büro für Popkultur hat deswegen<br />
auch nicht weniger Geld.<br />
Weißt du schon, ob es eine Wiederholung geben<br />
wird?<br />
Die Leute vom Feierwerk fanden’s gut, doch es gibt<br />
noch nichts Konkretes für nächstes Jahr. Die Veranstalter<br />
überlegen verständlicherweise, auch andere<br />
bayerische Städte einzuladen.<br />
Beim von dir geleiteten „lab30“ gab es zuletzt<br />
Rückmeldungen über sinkende Besucherzahlen.<br />
Kannst du das bestätigen?<br />
Es waren wirklich etwas weniger Besucher, nicht<br />
zuletzt wegen des Zeitpunkts Anfang der Herbstferien.<br />
Die Entwicklung ist außerdem so, dass abends<br />
weniger Leute kommen, dafür tagsüber mehr. Das<br />
lab ist generell keine so „hippe“ Abendveranstaltung<br />
mehr wie noch zu Anfangszeiten, sondern geht mit<br />
dem Workshopprogramm mehr in Richtung Familie.<br />
Früher war es auch anders, weil die Hochschule dabei<br />
war, und mein Anspruch ist schon, zumindest die<br />
relevanten Studiengänge wieder ins Boot zu holen.<br />
Du hast die Clubkommission bei der Gründung<br />
unterstützt – gibt es da noch Kontakt?<br />
Wir haben uns letztens getroffen, um die Idee einer<br />
Studie zu diskutieren: Welche Wirtschaftskraft hat die<br />
Club- und Veranstalterbranche? Da wäre konkretes<br />
Zahlenmaterial wirklich hilfreich, um auch gegenüber<br />
der Politik erklären zu können, dass hier nicht nur<br />
Wie ist dein Status in der Politik? Kennen dich<br />
alle Stadträte?<br />
Die kulturaffinen Stadträte und alle Referenten<br />
kennen mich auf jeden Fall und ich habe zu allen<br />
einen guten Draht, würde ich sagen. Ich muss auch<br />
niemandem mehr erklären, was ich mache, die breite<br />
Akzeptanz ist nach wie vor da.<br />
Bist du an der Theatersanierung beteiligt?<br />
Der Prozess interessiert mich natürlich privat wie beruflich,<br />
aber ich bin nicht aktiv involviert. Es ist meine<br />
feste Überzeugung, dass wir ein Theater brauchen<br />
und die Kollegen, die da am Tisch sitzen, ihre Sache<br />
gut machen. Und ich finde es ganz wichtig, dass man<br />
ins Gespräch kommt und im Gespräch bleibt, aber ich<br />
fände es auch okay, wenn wir nicht alle ständig nur<br />
quasseln.<br />
Wie meinst du das?<br />
Es gibt so viele Arbeitsbesprechungen – wie viel<br />
Zeit da draufgeht! Tatsächlich hör ich von Kollegen<br />
Sätze wie: „Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das<br />
alles runterarbeiten soll, ich hab heute noch drei<br />
Besprechungen.“<br />
Wird dir manchmal vorgeworfen, dass fürs Theater<br />
so viel Geld da ist und für die kleinen Künstler<br />
so wenig?<br />
Gab es Rückschläge aus deiner Sicht?<br />
Das Thema hatten wir schon: Wen spricht man mit<br />
den Angeboten an, wie kann man den Kreis vergrößern?<br />
Und komischerweise läuft der Bereich mit den<br />
Weiterbildungsangeboten gerade sehr schlecht, obwohl<br />
wir zum Beispiel bei „Go Professional“ wirklich<br />
Topreferenten haben. Die ganzen „Do it yourself“-<br />
und Bastelsachen funktionieren ja prima, aber um gut<br />
zu werden, muss man bisweilen Hilfe und Expertise<br />
von außen holen. Das Professionalisierungs- und<br />
Qualifizierungsthema ist einfach wichtig, da fühl ich<br />
mich persönlich betroffen, wir bezuschussen ja den<br />
Besuch der Veranstaltungen.<br />
Ist dein Vertrag eigentlich unbefristet?<br />
Ja, wir können uns also jetzt schon fürs nächste<br />
Interview in zwei Jahren verabreden. Und es ist mir<br />
schon lange nicht mehr so ergangen wie im Herbst<br />
2<strong>01</strong>4, als ich beim Bäcker in der Schlange stand und<br />
vor mir ein Mädel gesagt hat: „Von der Popkultur-<br />
Trulla hätte ich mir aber auch mehr erwartet.“<br />
Und dann?<br />
Habe ich sie angetippt und gefragt: „Was denn<br />
genau?“ Letztendlich ging es darum, dass sie mit<br />
ihrer Band auf dem Modular spielen wollte und eine<br />
Absage bekommen hat. Da konnte ich leider nicht<br />
viel machen.