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f+h fördern und heben 3/2015

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2884<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

3<br />

März <strong>2015</strong><br />

Robuste Industriemotoren<br />

für den Staplereinsatz<br />

Die Tücke steckt im Detail<br />

Logistikdienstleistung<br />

Sortimentsverfügbarkeit<br />

erhöhen<br />

Verladetechnik<br />

Falschverladungen vorbeugen<br />

dank RFID-Technik<br />

Krane <strong>und</strong> Hebezeuge<br />

Brückenkran hält schwere<br />

Lasten im Gleichgewicht


TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

www.industrie-service.de<br />

Produktinnovationen<br />

Report Sonderausgabe<br />

2884<br />

3<br />

März 2014<br />

www.industrie-service.de<br />

2884<br />

<strong>2015</strong><br />

der Zeitschrift F+H<br />

„Fördern <strong>und</strong> Heben“<br />

10 Print-Ausgaben im Jahr<br />

+ E-Paper-Archiv<br />

+ Sonderausgabe <strong>f+h</strong> Report<br />

(1x jährlich)<br />

Neue Geräte, Systeme <strong>und</strong><br />

Komponenten für die Intralogistik<br />

Staplermotoren aus einem Guss<br />

Mit Gleichteilen Kosten <strong>und</strong> Montageaufwand reduziert<br />

+E-Paper<br />

Logistikmanagement<br />

Wie integrierte Planung<br />

die Supply Chain<br />

verändern kann<br />

Flurförderzeuge<br />

Flottenmanagement:<br />

Systematische Analysen<br />

zeigen Potenziale auf<br />

Materialfluss Lager<br />

Sortieranlage für<br />

Retrofit: Kein<br />

unterschiedliche<br />

Spielraum für<br />

Warentypen kombiniert<br />

Fehlentscheidungen<br />

+<br />

FUH_AG_2014_Report_001 1 20.11.2014 07:14:12<br />

Markt <strong>und</strong> Technik<br />

Logistikimmobilien<br />

Materialfluss<br />

China auf dem Weg zum<br />

Schnelllauftore sorgen für<br />

Die Produktion flexibel<br />

Hightech-Land<br />

angenehmes Arbeitsumfeld<br />

gestalten<br />

FUH_AG_2014_03_001 1 19.02.2014 09:36:52<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

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❏ Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 140,- (Ausland € 150,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Funk-Wetterstation. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens 4 Wochen<br />

zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung bei der Vereinigte Fachverlage GmbH widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von ausgewählten Unternehmen<br />

genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung <strong>und</strong> Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />

„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

Deutsche<br />

Unternehmen <strong>und</strong><br />

Industrie 4.0<br />

Über Industrie 4.0 wird viel diskutiert <strong>und</strong> noch mehr geschrieben – für<br />

uns Journalisten ein sehr dankbares Thema. Jedoch stellt sich die Frage,<br />

wie deutsche Unternehmen die Auswirkungen von Industrie 4.0<br />

tatsächlich bewerten <strong>und</strong> für sich einschätzen.<br />

Eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft <strong>und</strong><br />

Organisation Stuttgart <strong>und</strong> der Ingenics AG, Ulm, fasst daher erstmals<br />

die Prognosen von 518 deutschen Industrieunternehmen zum Thema<br />

„Wie Automatisierung <strong>und</strong> Digitalisierung unsere Produktion verändern<br />

werden“ zusammen. Gr<strong>und</strong> genug, sich mit einigen wichtigen<br />

Ergebnissen der Untersuchung zu beschäftigen.<br />

Was das Thema Industrie 4.0 anbelangt, so ist die Erwartungshaltung in<br />

den Firmen ist generell hoch. Laut Studie rechnen die Befragten in der<br />

Intralogistik, der Fertigung <strong>und</strong> den indirekten Bereichen mit einer<br />

starken Zunahme des Automatisierungsgrads in den nächsten fünf<br />

Jahren. Damit verb<strong>und</strong>en prognostizieren mehr als drei Viertel eine<br />

Effizienzsteigerung in der Supply Chain, der Auftragsabwicklung <strong>und</strong><br />

der Maschinenvernetzung. Nötig ist dafür eine durchgängige<br />

IT-Infrastruktur, die in 45 Prozent der Industrieunternehmen mit WLAN<br />

<strong>und</strong> bei 41 Prozent mit einer Breitbandanbindung realisiert wird.<br />

Die Voraussetzungen scheinen also zu passen, doch befragt man die<br />

Studienteilnemer, so zeigt sich ein anderes Bild. Nur sechs Prozent der<br />

Firmen schätzen ihre Industrie 4.0-Fähigkeit als stark ausgeprägt ein, 55<br />

Prozent müssen diese nach eigenen Aussagen erst erarbeiten. Eine<br />

entsprechende Strategie haben 29 Prozent aufgestellt.<br />

Hier kommt zwangsläufig die Frage auf, welche Hemmnisse die<br />

Umsetzung von IT-Innovationen in der Produktion blockieren. An erster<br />

Stelle werden die fehlende Veränderungsfähigkeit<br />

genannt, gefolgt von mangelnden technischen<br />

Voraussetzungen. Hinderlich sind, laut Studie,<br />

auch der Umgang mit Arbeitnehmervertretungen,<br />

der Schutz personenbezogener Daten<br />

<strong>und</strong> die Berücksichtigung der Altersstruktur.<br />

Dennoch sind viele der befragten<br />

Unternehmen nicht untätig, 75 Prozent davon<br />

bauen besonders in der Logistik <strong>und</strong><br />

Intralogistik verstärkt IT-Kompetenz auf,<br />

was zur Folge hat, dass das Anforderungsprofil<br />

an die Mitarbeiter steigt. Im<br />

Gegenzug wird einfache Arbeit weiter<br />

abnehmen. Menschenleere Fabrikhallen<br />

wird es also auch in Zukunft nicht geben,<br />

dessen sind sich die Auftraggeber der<br />

Studie einig.<br />

Ihre<br />

Petra Gottwald<br />

Resch-Verlag, Dr. Ingo Resch GmbH, Maria-Eich-Straße 77, D-82166 Gräfelfing<br />

Auch Schutzengel<br />

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Das bleibt selbstverständlich Ihnen<br />

selbst überlassen. Nicht sich selbst<br />

überlassen sollten Sie die betriebliche<br />

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die Prävention von Unfällen geht.<br />

Darum schulen <strong>und</strong> unterweisen<br />

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INHALT<br />

16<br />

24<br />

32<br />

Flurförderzeuge: Der Elektro-Dreiradstapler<br />

Hy<strong>und</strong>ai 18BT-9 unter<br />

Testbedingungen<br />

Materialfluss: Spanische Supermarktkette<br />

setzt auf automatisiertes Logistik- <strong>und</strong><br />

Kommissioniersystem<br />

Software: Neues Logistikkonzept<br />

berücksichtigt Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

von Milcherzeugnissen<br />

EDITORIAL<br />

3 Deutsche Unternehmen <strong>und</strong> Industrie 4.0<br />

AKTUELLES<br />

9 Risiko einer Regalreparatur vermeiden<br />

AUS DER FORSCHUNG<br />

10 Flurförderzeuge sicherer machen –<br />

Sensoren im Reifen warnen Fahrer vor Reifenplatzer<br />

FLURFÖRDERZEUGE<br />

12 TITEL Robuste Industriemotoren für den Staplereinsatz –<br />

Die Tücke steckt im Detail<br />

15 Neue Geräte<br />

16 Staplertest: Kompletter Gesamteindruck –<br />

Der Elektro-Dreiradstapler Hy<strong>und</strong>ai 18BT-9 im Test<br />

20 Betondeckenlager in luftiger Höhe –<br />

Ein Schwerlaststapler will hoch hinaus<br />

MATERIALFLUSS<br />

22 China fit für E-Commerce machen –<br />

Fördertechnik aus Österreich ermöglicht<br />

Warenverfügbarkeit von 99,8 Prozent<br />

24 Automatisierung im spanischen LEH –<br />

Wirtschaftliche Logistiklösungen für zukünftiges Wachstum<br />

27 Produktinformationen<br />

28 Über den Wolken –<br />

Effizienter Transport für die Bordküche<br />

LOGISTIKDIENSTLEISTUNG<br />

30 Weniger „Ware in Arbeit“ – mehr Artikel im Umlauf –<br />

Dynamikpuffer erhöht Sortimentsverfügbarkeit im<br />

Multi-Channel-Handel<br />

VERLADETECHNIK<br />

36 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser –<br />

Falschverladungen vorbeugen dank RFID-Technik<br />

KRANE UND HEBEZEUGE<br />

38 Schwere Lasten im Gleichgewicht halten –<br />

Synchronissierte Kran-Hubwerke ermöglichen präzise<br />

Handhabung von Industrie-Papierrollen<br />

39 Produktinformationen<br />

40 Deutsche Krantechnik in der Türkei – Ein Zweiträgerlaufkran<br />

trotzt hoher Luftfeuchte <strong>und</strong> heißen Temperaturen<br />

RUBRIKEN<br />

5 Kurz notiert<br />

19 Impressum<br />

35, 41 Markt<br />

41 Inserentenverzeichnis<br />

42 Von damals bis heute<br />

43 F+H-Vorschau 4/<strong>2015</strong><br />

AUS DER FORSCHUNG<br />

Mehr Sicherheit beim<br />

Staplerfahren<br />

Am Produktionstechnischen Zentrum<br />

(PZH) der Leibniz Universität Hannover<br />

werden drahtlose Sensoren direkt in<br />

Vollgummireifen von Flurförderzeugen integriert, um den<br />

Reifenzustand während der Fahrt zu überwachen. So werden<br />

Staplerfahrer frühzeitig vor Reifenplatzern gewarnt. 10<br />

SOFTWARE<br />

32 Die Milch macht‘s –<br />

Ein neues Lager schafft Platz für Sahne, Joghurt <strong>und</strong> Milch<br />

4 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


KURZ NOTIERT<br />

Kito erhält Großauftrag von Windenergieunternehmen<br />

Eurus Energy<br />

Umfrage<br />

Die Kito Europe GmbH, Düsseldorf, Tochtergesellschaft<br />

des japanischen Hebezeugherstellers<br />

Kito, kann einen Großauftrag aus der Windenergiebranche<br />

auf der Habenseite verbuchen. Der<br />

Auftrag umfasst die Lieferung von 116 Elektro-<br />

Kettenzügen für den Betrieb mit hoher Hubgeschwindigkeit,<br />

jeweils ausgestattet mit 110 m<br />

vernickelter <strong>und</strong> korrosionsbeständiger Lastkette. Das Traditionsunternehmen<br />

Kito Corporation beliefert das Energieunternehmen<br />

Eurus Energy <strong>und</strong> ist zuständig für die Installation in der zur Präfektur<br />

Aomori/Japan gehörigen Windfarm Nobechi.<br />

Ausschlaggebend für die Auftragsvergabe war laut Kito die hochwertig<br />

gefertigte Lastkette der ERW-Baureihe. Die vernickelte Lastkette<br />

bietet dem Anwender durch ihre Kettenoberfläche einen verbesserten<br />

Korrosions- <strong>und</strong> Abriebswiderstand. Ferner kommt die<br />

Lastkette ohne zusätzliche Schmierung aus.<br />

www.kito.net<br />

Dass die vierte industrielle Revolution voll im Gange ist,<br />

hören <strong>und</strong> lesen wir immer wieder. Aber ist das Thema<br />

auch schon in der Industrie – also bei Ihnen, lieber Leser,<br />

angekommen? Welche Technologiebereiche werden eine<br />

führende Rolle spielen? Und wie wird Industrie 4.0 die<br />

Wertschöpfungskette verändern? Diese <strong>und</strong> weitere Fragen<br />

haben wir, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe<br />

AG, in einer Onlineumfrage unter den Besuchern der<br />

Hannover Messe 2014 gestellt. So können wir Ihnen unter<br />

dem folgenden Link die Meinungen von 1 177 Teilnehmern<br />

präsentieren.<br />

www.bit.ly/Umfrage-in40<br />

www.fh-intralogistics.com<br />

Kooperationsvertrag geschlossen<br />

Das Unternehmen Linde Material Handling, Aschaffenburg, <strong>und</strong><br />

der französische Robotik-Spezialist Balyo haben eine strategische<br />

Partnerschaft geschlossen. Mit der Kooperation möchte Linde Material<br />

Handling seine Aktivitäten auf dem Gebiet der robotergesteuerten<br />

Flurförderzeuge intensivieren, Balyo die Marktdurchdringung<br />

seiner Technologie erhöhen. Geplant ist eine Zusammenarbeit<br />

bei Entwicklung, Fertigung <strong>und</strong> Vertrieb unter dem Dach der<br />

„Linde robotics“. „Unser erklärtes Ziel ist es, das Angebot an Automatisierungslösungen<br />

auszuweiten <strong>und</strong> unseren K<strong>und</strong>en Lösungen<br />

unterschiedlicher Komplexität anzubieten. Mit Balyo konnten<br />

wir den Technologieführer auf dem Gebiet robotergesteuerter Flurförderzeuge<br />

für eine exklusive Zusammenarbeit gewinnen“, so<br />

Christophe Lautray (l. im Bild), Geschäftsführer Vertrieb von Linde<br />

Material Handling. „Geplant ist, die innovative Technologie von<br />

Balyo Stück für Stück in einen Großteil unserer Produkte zu integrieren<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig<br />

Synergien bei Fertigung<br />

<strong>und</strong> Vertrieb zu nutzen.“<br />

„Linde Material Handling<br />

ist europäischer Marktführer<br />

bei Flurförderzeugen<br />

<strong>und</strong> verfügt über ein großes<br />

Produktwissen sowie<br />

ein engmaschiges Beratungs-<br />

<strong>und</strong> Servicenetzwerk.<br />

Für uns ist es deshalb<br />

der ideale Partner bei<br />

der Entwicklung von Robotikgeräten“, begründet Fabien Bardinet<br />

(r. im Bild), Geschäftsführer von Balyo, die Entscheidung für eine<br />

Zusammenarbeit mit dem Flurförderzeughersteller.<br />

www.linde-mh.de<br />

PSI Logistics<br />

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- das Passagier- <strong>und</strong> Gepäckhandling<br />

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Logistische Netzwerke<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Gesutra ist neuer Mitsubishi-Gabelstapler-<br />

Händler für Norddeutschland<br />

Ab sofort ist die Gesutra GmbH aus Bremen der neue exklusive<br />

Händler für Mitsubishi Gabelstapler in Norddeutschland. Damit<br />

endet die Zusammenarbeit zwischen Mitsubishi <strong>und</strong> der Norgatec<br />

GmbH aus Hamburg.<br />

Gesutra ist ein Produktions- <strong>und</strong> Handelsunternehmen mit Standorten<br />

in Europa <strong>und</strong> Asien <strong>und</strong> seit mehr als 30 Jahren mit dem<br />

Hauptsitz fest in Norddeutschland verankert.<br />

Ein Standbein der Unternehmensgruppe<br />

umfasst den Vertrieb <strong>und</strong> den Service<br />

für Flurförderzeuge. Mit dem Exklusivvertrag<br />

von Mitsubishi Gabelstapler bietet<br />

Gesutra nun die ganze Produktpalette von<br />

Mitsubishi in den Postleitzahlengebieten 20<br />

bis 28 an. „Mitsubishi verfügt über eine<br />

überzeugende Produktpalette an Gabelstaplern<br />

<strong>und</strong> Lagertechnik“, so Gesutra-<br />

Geschäftsführer Dr. Jörg Lührs (Bild). „Vor<br />

allem überzeugt hat uns die innovative Entwicklungsarbeit<br />

hin zu mehr Vielseitigkeit,<br />

Ökologie <strong>und</strong> Leistungssteigerung.“<br />

www.mitsubishi-gabelstapler.de<br />

Neue Van-Carrier schonen die Umwelt<br />

Der HHLA Container Terminal Burchardkai hat Mitte Januar zwölf<br />

neue Van-Carrier in Betrieb genommen. „Mit den neuen Van-Carriern<br />

haben wir die Fahrzeugflotte des Container Terminals<br />

Burchardkai weiter ausgebaut. Vor allem zu Spitzenzeiten können<br />

wir so die Leistungsfähigkeit<br />

des Burchardkais zusätzlich<br />

steigern“, so Dr. Stefan Behn,<br />

im HHLA-Vorstand zuständig<br />

für das Segment Container.<br />

Die im Würzburger Werk von<br />

Terex Port Solutions gefertigten<br />

diesel-elektrischen Fahrzeuge<br />

erfüllen die Vorgaben<br />

der Europäischen Union nach<br />

der Schadstoffgrenzwert-Stufe<br />

4: Pro Kilowattst<strong>und</strong>e Leistung stoßen sie nur noch max. 0,5 g<br />

Stickoxide (NO x<br />

) <strong>und</strong> 0,025 g Feinstaub (PM) aus. Verglichen mit<br />

den Vorgänger-Fahrzeugen, die noch der Schadstoffgrenzwert-Stufe<br />

1 unterlagen, emittieren die neuen Van-Carrier 94 Prozent weniger<br />

Stickoxide sowie 95 Prozent weniger Feinstaubpartikel <strong>und</strong><br />

sparen pro Fahrzeug jährlich mehr als 130 000 kg CO 2<br />

ein.<br />

Insgesamt sind auf dem Terminal jetzt 133 Van-Carrier im Einsatz.<br />

www.hhla.de<br />

Geis übernimmt Logistik für Gr<strong>und</strong>ig<br />

In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen Gr<strong>und</strong>ig<br />

breiter aufgestellt – auch kleine Haushaltsgeräte, Produkte zur Körperpflege<br />

sowie Elektrogroßgeräte zählen jetzt zum Portfolio des<br />

europäischen Vollsortimenters. Die Lagerung, Kommissionierung<br />

<strong>und</strong> Distribution von mehr als 700 verschiedenen Gr<strong>und</strong>ig-Artikeln<br />

übernehmen jetzt die Geis Industrie Service GmbH (GIS) sowie die<br />

Geis Transport <strong>und</strong> Logistik GmbH (GTL).<br />

Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem Elektronikkonzern <strong>und</strong><br />

dem Logistikdienstleister war es zunächst, die beiden vorherigen<br />

Gr<strong>und</strong>ig-Standorte, die sich in Süd- <strong>und</strong> Westdeutschland befanden,<br />

an einem Ort zusammenzuführen. Nach einem Evaluierungsprozess<br />

fiel die Wahl auf das<br />

Multi-User Logistik- <strong>und</strong> Technologiezentrum<br />

von Geis in<br />

Erlangen-Frauenaurach, in dem<br />

Gr<strong>und</strong>ig mehr als 10 000 m² zur<br />

Verfügung stehen, inklusive<br />

Sonderflächen zum Kommissionieren<br />

<strong>und</strong> Kennzeichnen der<br />

Waren.<br />

www.geis-group.com<br />

Technisch-Wissenschaftlicher Beirat<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Dipl.-Ing. M. Kramm, Mönchengladbach;<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart<br />

Galler Lager- u. Regaltechnik GmbH<br />

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Tel.: 09221 700-0 • Fax: 700-149<br />

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Dematic erweitert Lösungsspektrum<br />

Die Dematic Group, Lieferant integrierter Technologien für die Automatisierung<br />

der Intralogistik, hat vor kurzem die FSU Investments<br />

Limited übernommen. FSU ist Mehrheitseigner der SDI Group Limited,<br />

Hersteller von Sortiertechnologie für Hänge- <strong>und</strong> Liegeware<br />

mit Sitz in Royston/Großbritannien. Mithilfe der Investition erweitert<br />

Dematic sein Leistungsspektrum im Bereich Auftragsabwicklung<br />

für die Märkte Bekleidung, Einzelhandel <strong>und</strong> E-Commerce.<br />

www.dematic.com<br />

Goodman realisiert Logistikzentrum für<br />

Havi Logistics<br />

Um die weitere Expansion in Europa sicherzustellen, beauftragte<br />

die Havi Global Logistics GmbH, Logistikdienstleister in der<br />

Systemgastronomie, den Immobilienentwickler Goodman am<br />

Standort Rheinberg ein 12 000 m² großes Logistikzentrum mit umfangreicher<br />

Kühltechnik zu realisieren. Havi Logistics mietet die<br />

Immobilie zunächst für einen Zeitraum von zehn Jahren <strong>und</strong> wird<br />

das Kühllager als Umschlagplatz für die deutschlandweite Waren-<br />

Distribution nutzen.<br />

Die Bauarbeiten auf dem Gr<strong>und</strong>stück in Rheinberg haben bereits<br />

begonnen. Goodman plant, die fertige Immobilie im Sommer <strong>2015</strong><br />

an den Betreiber zu übergeben.<br />

www.goodman.com<br />

6 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


Manz stattet neuen Standort von Logistikdienstleister Hammer<br />

mit Regaltechnik aus<br />

Der Aachener Logistikdienstleister Hammer GmbH & Co. KG hat Manz Lagertechnik, Wiehl, als<br />

Lieferant für sein neues, rd. 100 000 m² großes Logistikzentrum im Bedburger Gewerbegebiet Mühlenerft<br />

beauftragt. Der Intralogistikspezialist wird das Distributionszentrum<br />

mit Regaltechnik für insgesamt 60 000 Palettenstellplätze<br />

ausstatten.<br />

Die Übergabe des ersten Bauabschnitts fand im November 2014 statt.<br />

Damit wird die Zusammenarbeit fortgesetzt, die 2009 mit der Realisierung<br />

von 30 000 Palettenstellplätzen am bisherigen Standort in Pulheim<br />

begann.<br />

Hammer hat im Frühjahr 2014 mit dem Bau des von Investor Goodman<br />

entwickelten Logistikzentrums begonnen. Im vollen Betrieb sollen<br />

am Standort 750 Mitarbeiter beschäftigt werden. Im Fokus steht<br />

die Warendistribution einer bekannten Baumarktkette. Das komplette<br />

Projekt soll im Mai <strong>2015</strong> abgeschlossen werden.<br />

www.manz-lagertechnik.de<br />

Aldi optimiert britisches logistisches Netzwerk mit PSIglobal<br />

Die britische Tochter der Supermarktkette Aldi hat das Standardsystem PSIglobal für die strategische<br />

Planung, Steuerung <strong>und</strong> Optimierung von logistischen Netzwerken von der PSI Logistics<br />

GmbH, Berlin, erworben. Mit dem Einsatz des Systems beabsichtigt Aldi u. a. die Transportprozesse<br />

zwischen den Logistikzentren in Großbritannien <strong>und</strong> Irland zu verbessern.<br />

www.psilogistics.com<br />

Still siegt im Volkswagen-Logistikinnovations-Wettbewerb<br />

Nominated Supplier – so dürfen sich die zehn Sieger des vom Volkswagen Konzern in Kooperation<br />

mit dem Institut für Produktionsmanagement (IPM), Hannover, ausgelobten Wettbewerbs „Logistikinnovationen“<br />

fortan nennen. So auch die Still GmbH, Hamburg. Der Flurförderzeughersteller<br />

erhielt die Auszeichnung für die im Rahmen des „Marion-Projekts“ erzielten Forschungsergebnisse.<br />

Dabei steht „Marion“ für „Mobile autonome, kooperative Roboter in komplexen Wertschöpfungsketten“<br />

<strong>und</strong> ist ein vom B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi) initiiertes<br />

Projekt. In dessen Rahmen entwickelte Still, gemeinsam<br />

mit den Unternehmen Claas, Atos <strong>und</strong><br />

DFKI, ein Konzept für eine neue Generation autonomer<br />

Transportfahrzeuge. Der Entwicklungsfokus<br />

lag dabei auf der Maximierung der Flexibilität<br />

bei gleichzeitiger Minimierung der Nutzervorgaben<br />

für den Einsatz autonomer Fahrzeuge.<br />

www.still.de<br />

Siemens liefert neue Gepäckfördersysteme für Los Angeles<br />

International Airport<br />

Das Unternehmen Siemens hat von Southwest Airlines den Auftrag für ein neues Gepäckfördersystem<br />

im Terminal 1 des Los Angeles International Airport erhalten. Das Projekt umfasst Layout,<br />

Konstruktion, Montage, Inbetriebnahme <strong>und</strong> Integration eines komplett neuen Erfassungs- <strong>und</strong><br />

Durchleuchtungssystems (Screeningsystem) für abgehendes Gepäck sowie eine neue Gepäcksortieranlage<br />

für ankommendes Gepäck.<br />

Die Erweiterungs- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen finden bei laufendem Betrieb statt <strong>und</strong> sollen im Sommer<br />

2017 abgeschlossen sein.<br />

www.mobility.siemens.com


KURZ NOTIERT<br />

Liebherr liefert Hafenmobilkrane<br />

an Katoen Natie<br />

Inconso vereinbart strategische Zusammenarbeit<br />

mit Rudolph Logistik Gruppe<br />

einen Monat später betriebsbereit.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Investition<br />

kann der Betreiber nun auch Güter<br />

mit einem Gewicht von bis zu<br />

416 Tonnen sicher bewegen.<br />

www.liebherr.com<br />

Im Januar <strong>2015</strong> feierten die beiden familiengeführten<br />

Unternehmen Katoen Natie <strong>und</strong> Liebherr<br />

die Übergabe der stärksten Liebherr-<br />

Hafenmobilkrane in Antwerpen. Katoen Natie<br />

bestellte 2014 zwei Hafenmobilkrane vom Typ<br />

LHM 600 mit einer maximalen Hubkapazität<br />

von 208 Tonnen <strong>und</strong> einer Ausladung von bis<br />

zu 58 Metern.<br />

Der erste LHM 600 wurde im November 2014<br />

voll aufgebaut geliefert. Der zweite Kran war<br />

SSI Schäfer baut Distributionszentrum<br />

für Dafgårds<br />

Das Unternehmen Dafgårds<br />

hat SSI Schäfer, Giebelstadt,<br />

mit dem Bau eines<br />

Tiefkühl-Distributionszentrums<br />

in Källby/<br />

Schweden beauftragt. Mit<br />

der Investition reagiert der<br />

Produzent von Fertigmahlzeiten<br />

auf das<br />

Wachstum der vergangenen Jahre. Die Intralogistik konnte mit dem<br />

wirtschaftlichen Erfolg nicht Schritt halten, sodass zu bestimmten<br />

Zeiten externe Lagerkapazitäten zur Bevorratung der Produkte herangezogen<br />

werden mussten.<br />

Die rd. 30 000 Palettenstellplätze des neuen Tiefkühllagers werden<br />

von sechs Regalfahrzeugen des Typs Exyz bedient. Im Liefer- <strong>und</strong><br />

Leistungsumfang von SSI Schäfer ist darüber hinaus u. a. ein neuer<br />

Verteilbereich sowie die Software Wamas enthalten.<br />

Die Fertigstellung des Tiefkühllagers ist auf Dezember <strong>2015</strong><br />

terminiert.<br />

www.ssi-schaefer.de<br />

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1,0 bis 30 Tonnen Transportgewicht<br />

www.herrmannhieber.de<br />

Hermann+Hieber-1.indd 1 13.01.<strong>2015</strong> 14:41:41<br />

Zur Steuerung <strong>und</strong> Unterstützung der logistischen Prozesse in den<br />

einzelnen Geschäftsfeldern setzt die Rudolph Logistik Gruppe mit<br />

Hauptsitz in Baunatal ab sofort auf die Produkte der Inconso AG,<br />

Bad Nauheim. Am Standort Wallersdorf ist Inconso WMS Automotive<br />

bereits in Betrieb <strong>und</strong> steuert die „Just in Time“-Belieferung.<br />

Vor allem der Leistungsumfang der Lösungen sowie die Möglichkeiten<br />

zur Prozesssteuerung haben diese Entscheidung beeinflusst.<br />

www.inconso.de<br />

Viastore baut K<strong>und</strong>enbetreuung aus<br />

Um die Betreuung von K<strong>und</strong>enanlagen <strong>und</strong> Softwaresystemen<br />

weltweit weiter zu optimieren<br />

<strong>und</strong> auszubauen, hat die Viastore Systems<br />

GmbH, Stuttgart, mit Michael Bois (Bild) einen<br />

weiteren ausgewiesenen Serviceexperten an<br />

Bord geholt. Bois leitete zuvor u. a. das internationale<br />

Servicegeschäft der MTU Onsite Energy<br />

GmbH in Augsburg. Die zentrale Aufgabe des<br />

Diplom-Ingenieurs der Fachrichtung Elektrotechnik wird sein, das<br />

After-Sales-Geschäft des Anbieters von schlüsselfertigen Intralogistik-Anlagen<br />

gruppenweit weiter auszubauen. Roland Lachenmaier<br />

wird sich mit seinem Team weiterhin um die K<strong>und</strong>en des Unternehmens<br />

in Deutschland kümmern.<br />

www.viastore.com<br />

TSC <strong>und</strong> Datalogic gehen Vertriebsallianz<br />

ein<br />

Die TSC Auto ID Technology EMEA GmbH aus Zorneding verzahnt<br />

ihre Vertriebsaktivitäten in der Region EMEA mit Datalogic, Bologna/Italien.<br />

Beide Unternehmen erhoffen sich durch die Bündelung<br />

Synergieeffekte <strong>und</strong> die Erschließung neuer Absatzchancen.<br />

TSC Auto ID gehört zu den weltweit führenden Herstellern von<br />

Thermodirekt- <strong>und</strong> -transferdruckern. Datalogic entwickelt Barcodescanner,<br />

mobile Datenerfassungs-Terminals, Sensoren sowie<br />

Bildverarbeitungs- <strong>und</strong> Lasermarkierungssysteme <strong>und</strong> liefert als<br />

Komplettanbieter Lösungen für z. B. die Produktion, den Einzelhandel<br />

<strong>und</strong> die Logistik.<br />

www.tscprinters.com<br />

1 000ster Hyster-Reachstacker lief vom Band<br />

Vor kurzem lief im Werk Nijmegen/Niederlande der Nacco<br />

Materials Handling Group, Inc. (NMHG), der 1 000. Reachstacker<br />

der Marke Hyster vom Band. Der Jubiläumsstapler geht an die PCH<br />

Packing Center Hamburg GmbH. Der Stapler<br />

ist einer von drei Reachstackern des Typs<br />

RS46-36CH, die bei dem Betreiber im Hamburger<br />

Hafen für den Transport <strong>und</strong> die Stapelung<br />

von Containern in 1., 2. <strong>und</strong> 3. Reihe<br />

zum Einsatz kommen werden.<br />

www.hyster.com<br />

8 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong><br />

Westphalen+Kann.indd 1 17.10.2012 10:40:04


AKTUELLES<br />

Risiko einer Regalreparatur vermeiden<br />

Im rauen Lageralltag kommt es schnell zu kleinen Unfällen.<br />

Selbst eine kleine Beule an einer Regalstütze führt durch die<br />

Ausbildung kleiner Mikrorisse im Metall zu einer dauerhaften<br />

Beschädigung des Regals. Die Instandsetzung von Regalanlagen<br />

unter Last stellt jedoch ein erhebliches Gefahrenpotenzial dar,<br />

das schnell zu einer lebensbedrohlichen Gefahr im Unternehmen<br />

werden kann.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> erschien im Februar <strong>2015</strong> eine Empfehlung<br />

des Verbandes für Lagertechnik <strong>und</strong> Betriebseinrichtungen e. V.<br />

zum Thema Risiko einer Reparatur. Das Positionspapier besagt,<br />

dass generell Reparaturen oder Instandsetzungen von Teilen<br />

unter Last nicht erlaubt sind. Das Leerräumen des Regals ist<br />

daher auf jeden Fall erforderlich.<br />

Prof. Dr.-Ing. Dieter Ungermann vom Lehrstuhl Stahl der TU<br />

Dortm<strong>und</strong> bezieht wie folgt Stellung: „Wesentlich ist, dass das<br />

Tragwerk nach der Reparatur wieder die ursprünglich festgelegte<br />

Trag- <strong>und</strong> Gebrauchssicherheit aufweist. Dies ist stets<br />

gegeben, wenn das beschädigte Bauteil durch eine Originalbauteil<br />

ausgetauscht wird <strong>und</strong> während des Austausches eine<br />

Entlastung des betroffenen Regalbereichs durchgeführt wird.“<br />

Uwe Reimuth vom Deutschen Institut für Bautechnik fügt<br />

hinzu: „Reparatur- respektive. Austauscharbeiten von Querstreben<br />

am Regal könne nur in spannungs- beziehungsweise<br />

lastfreien Zustand der Schadenstelle erfolgen. Ein Versagen des<br />

beschädigten Regals kann zeitversetzt stattfinden. Das Ladegut<br />

oberhalb der Schadensstelle kann im Fall des Einsturzes<br />

Lebensgefahr für den Monteur an der Schadenstelle bedeuten.“<br />

Der vermeintliche Vorteil einer Reparatur ohne die Verwendung<br />

von Originalteilen durch den Hersteller tritt in den Hintergr<strong>und</strong>,<br />

wenn man die langfristigen Risiken dieser Maßnahme betrachtet.<br />

Laut Verband sind folgende Punkte zu beachten:<br />

Eine Nachweisführung der statischen Auslegung ohne statische<br />

Neuberechnung durch einen Sachverständigen ist in aller Regel<br />

nur durch den Hersteller möglich. Die Nachhaltigkeit der<br />

Berechnung ist i. d. R. nur durch den Hersteller möglich. Es gibt<br />

keine Pauschalität der statischen Berechnungsergebnisse<br />

ebenso wie die des Schadensfalls. Eine Reparatur ohne die<br />

Verwendung von Originalersatzteilen entspricht nicht dem<br />

Stand der Technik mit den damit verb<strong>und</strong>enen Haftungsrisiken.<br />

Diese Aussagen werden durch die geltenden Normen DIN EN<br />

15635, Abschnitt 9.7.3. Originalteile <strong>und</strong> DIN EN 15512<br />

statische Bemessung bestätigt. Der Verband schreibt: „Argumente,<br />

die z. B. einen unterbrechungsfreien Arbeitsablauf oder<br />

vermeintlichen Kostenvorteil hervor<strong>heben</strong>, sind nachrangig<br />

gegenüber der Verwendung von Originalbauteilen. Nur dadurch<br />

sind die Risiken verringert <strong>und</strong> die Störungsfreiheit <strong>und</strong><br />

Langlebigkeit der Regalanlage garantiert – fachgerechte<br />

Ausführung vorausgesetzt. Nur unter der Beachtung der<br />

technischen Normen <strong>und</strong> des Standes der Technik wird auch der<br />

Verantwortliche in Bezug auf sie persönliche Haftung seiner<br />

Verantwortung gerecht. Eine Nichtbeachtung geltender<br />

Normen <strong>und</strong> des Standes der Technik indiziert im Schadensfall<br />

eine Verletzung der Arbeits sicherheit <strong>und</strong> gefährdet den<br />

Arbeitsschutz.“<br />

Text/Foto: Petra Gottwald<br />

www.verband-lb.de<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 9


AUS DER FORSCHUNG<br />

Flurförderzeuge sicherer machen<br />

Sensoren im Reifen warnen Fahrer vor Reifenplatzer<br />

Am Produktionstechnischen<br />

Zentrum (PZH) der Leibniz<br />

Universität Hannover werden<br />

drahtlose Sensoren direkt in<br />

Vollgummireifen integriert, um den<br />

Reifenzustand während der Fahrt<br />

zu überwachen.<br />

Die Reifen eines Flurförderzeugs sind in<br />

gewisser Weise dessen Achillesferse:<br />

Wenn mehr als eine Tonne Gewicht auf einem<br />

Vollgummireifen lastet <strong>und</strong> durch die<br />

Bewegung des Fahrzeugs der Reifen kontinuierlich<br />

verformt wird, dann können sich<br />

durch die in Wärme gewandelte Verformungsenergie<br />

im Innern des Reifens Temperaturen<br />

von bis zu 150 °C entwickeln. Das<br />

Reifengummi dort verflüssigt sich <strong>und</strong> kann<br />

den Belastungen nicht mehr standhalten.<br />

Von außen ist das oft bis zuletzt nicht<br />

erkennbar, da das Reifenmaterial eine sehr<br />

schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist.<br />

Platzt ein solcher Reifen dann unverhofft in<br />

einer Kurve, läuft verflüssigtes Gummi aus<br />

dem Inneren aus. Im schlimmsten Fall<br />

kippt das ganze Fahrzeug um <strong>und</strong> gefährdet<br />

Menschen. Aber selbst wenn es nur –<br />

immobil geworden – den Zugang zu Waren<br />

<strong>und</strong> Logistikflächen versperrt, ist der Schaden<br />

häufig immens.<br />

Steffen Kleinert vom Institut für Transport<strong>und</strong><br />

Automatisierungstechnik (ITA) am PZH<br />

der Fakultät für Maschinenbau der Leibniz<br />

Universität Hannover arbeitet in einem<br />

kürzlich gestarteten Forschungsprojekt an<br />

einer Lösung für dieses Problem. Die Idee ist<br />

simpel: Sensoren direkt im Reifen sollen<br />

Temperatur <strong>und</strong> Belastung messen <strong>und</strong> den<br />

Fahrer warnen, sobald die Werte den Normbereich<br />

verlassen, sodass dieser sein Fahrverhalten<br />

der Situation anpassen kann. Die<br />

Sensoren, die Kleinert für diese Anwendung<br />

nutzen wird, sind mit einem RF-Transponder<br />

verb<strong>und</strong>en. Ein elektromagnetisches<br />

Feld versorgt den Transponder mit Energie<br />

<strong>und</strong> überträgt die Mess ergebnisse. Das ist<br />

soweit etablierte Technik. „Die große<br />

Herausforderung dabei ist die Integration<br />

der Sensorik <strong>und</strong> Elektronik in den Vollgummireifen“,<br />

erklärt Kleinert.<br />

Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer, Leiter<br />

des ITA, erläutert den Zusammenhang mit<br />

10 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


AUS DER FORSCHUNG<br />

einem zentralen Forschungsvorhaben, das<br />

seit Jahren am Produktionstechnischen<br />

Zentrum der Leibniz Universität Hannover<br />

verfolgt wird: „Mit der Integration elektronischer<br />

Komponenten in die Reifen von Flurförderzeugen<br />

versetzen wir die Reifen in die<br />

Lage, sich selbst zu überwachen. Damit<br />

Die Reifen sind in der Lage,<br />

sich selbst zu überwachen<br />

knüpfen wir an die Erfahrungen aus dem<br />

Sonderforschungsbereich ‚Gentelligente<br />

Bauteile im Lebenszyklus‘ an.“<br />

Eine Vorstudie hat das ITA bereits durchgeführt:<br />

„Zusammen mit unserem Partner<br />

Continental haben wir bereits einen Transponder<br />

in den Reifen integrieren können,<br />

der sich mit seiner Kennung meldet“,<br />

schildert Kleinert die Ausgangslage für das<br />

aktuelle Vorhaben. Die Aufgabe ist jetzt die<br />

Auswahl <strong>und</strong> Integration der Sensorik, die<br />

zunächst die Reifen produktion unbeschadet<br />

überstehen muss: Sie wird bei der<br />

Herstellung der Reifen zwischen die<br />

auf gewickelten Gummilagen eingelegt <strong>und</strong><br />

bei hohem Druck <strong>und</strong> Temperaturen von<br />

etwa 140 °C vulkanisiert. Auch eine<br />

permanent hohe Belastung bei Temperaturen<br />

bis zu 150 °C, später im Reifen, müssen<br />

die Sensoren aushalten.<br />

Im Sommer 2016 soll das Projekt abgeschlossen<br />

sein. Dass die Ergebnisse marktkompatibel<br />

sein werden, dafür stehen die<br />

industriellen Projektpartner, die das<br />

Vorhaben begleiten. Und dass der Bedarf<br />

da ist, darüber besteht Kleinerts Ansicht<br />

nach kein Zweifel: „Ganz abgesehen von<br />

Verletzten nach schweren Staplerunfällen:<br />

Selbst wenn ein Reifen <strong>und</strong> damit ein Fahrzeug<br />

ausfällt <strong>und</strong> ‚nur‘ als Hindernis<br />

stehenbleibt, bekommt man es nur mit<br />

größerem Aufwand aus dem Weg.“<br />

Bild: ITA<br />

www.ita.uni-hannover.de<br />

Das Projekt wird als IGF-Vorhaben<br />

18066 n/1 der Forschungsvereinigung<br />

Intralogistik/Fördertechnik über die<br />

Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen „Otto von<br />

Guericke“ (AiF) im Rahmen des<br />

Programms zur Förderung der Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />

vom B<strong>und</strong>es ministerium für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Energie aufgr<strong>und</strong> eines<br />

Beschlusses des Deutschen B<strong>und</strong>estages<br />

gefördert.<br />

als E-Paper<br />

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FLURFÖRDERZEUGE I TITEL<br />

Robuste Industriemotoren<br />

für den Staplereinsatz<br />

Die Tücke steckt im Detail<br />

Industriemotoren arbeiten<br />

weltweit teils unter widrigsten<br />

Umständen <strong>und</strong> erzielen trotzdem<br />

enorme Laufzeiten. Ein hoher<br />

Nutzeffekt für den Anwender.<br />

Doch wie lassen sich solche<br />

Qualitäten darstellen?<br />

Weltweit produziert eine Vielzahl von<br />

Herstellern Dieselmotoren, deren<br />

Design sich meist an der jeweiligen Anwendung<br />

orientiert. So müssen z. B. stationäre<br />

Motoren i. d. R. hohe Laufleistungen erbringen,<br />

warten aber dafür meist mit üppigem<br />

Gewicht auf. Umgekehrt versucht man<br />

bei Motoren im automobilen Bereich, im<br />

Hinblick auf günstigen Verbrauch der Fahrzeuge,<br />

das Gewicht der Antriebsaggregate<br />

möglichst niedrig anzusetzen, was auch<br />

Herausforderungen hinsichtlich der Haltbarkeit<br />

der Motoren mit sich bringt. Einen<br />

Mittelweg bieten viele Industriemotoren,<br />

die bei relativ gemäßigter Leistungsdichte<br />

<strong>und</strong> Gewicht überraschend hohe Laufleistungen<br />

erreichen.<br />

Die Lebensdauer eines Motors hängt von<br />

der Belastung ab, aber für eine erste<br />

Betrachtung dient häufig die Formel:<br />

Betrachtet man vor diesem Ansatz die Laufleistung<br />

eines Pkw, so wären ca. 100 000 km<br />

mit 2 000 Betriebsst<strong>und</strong>en bei Industriemotoren<br />

gleichzusetzen. Jedoch hängt die<br />

Lebendsauer eines Motors aber auch von<br />

der Leistungsdichte ab. So kann man<br />

annehmen, dass ein Formel-1-Motor kaum<br />

an die Lebensdauer eines Pkw-Motors –<br />

schon gar nicht an die eines Industriemotors<br />

– herankommt. Letztere warten<br />

heute mit Literleistungen von z. B. 25 kW<br />

(34 PS) pro Liter Hubraum auf, bei automobilen<br />

Dieselmotoren beträgt dieser Wert<br />

schon bis zu einem Vierfachen.<br />

Aber allein mit gemäßigter Literleistung<br />

lässt sich kaum eine hohe Lebensdauer bei<br />

geringen Kosten bzw. geringem Servicebedarf<br />

erreichen. Worin liegen nun der gute<br />

Ruf <strong>und</strong> die sprichwörtliche Zuverlässigkeit<br />

begründet, die diversen Industriemotoren<br />

nachgesagt wird?<br />

Kurbeltrieb<br />

Findet man gelegentlich auch gegossene<br />

Kurbelwellen, so haben sich im Hinblick auf<br />

gutes Schwingungsverhalten <strong>und</strong> Dauerstabilität<br />

geschmiedete Bauteile weitgehend<br />

durchgesetzt. Beim Einbau in das Zylinderkurbelgehäuse<br />

trennt sich aber bereits die<br />

Spreu vom Weizen.<br />

Wellendichtringe sollen die Enden der<br />

Kurbelwelle beiderseits abdichten. Dies ist<br />

auf den ersten Blick keine Herausforderung,<br />

jedoch liegt die Tücke im Detail. Flurförder­<br />

zeuge arbeiten in teils extrem staubigem<br />

Umfeld. Ob auf losem Untergr<strong>und</strong>, in<br />

Gießereien oder auf Recyclinghöfen Staub<br />

dringt in die entlegensten Ecken <strong>und</strong> setzt<br />

sich gerne auch im Bereich der Kurbelwellendichtung<br />

fest. Überraschenderweise<br />

führt dies nicht zum Verschleiß des Wellendichtrings,<br />

sondern der Kurbelwelle.<br />

Kleinste Staubkörnchen werden in der weichen<br />

Oberfläche des Dichtrings eingebettet<br />

<strong>und</strong> schleifen eine Rille in den harten Stahl<br />

der Kurbelwelle, bis dort das Motoröl austritt<br />

(Bild 01). Auch ein neuer Dichtring<br />

hilft dann wenig. Die Kurbelwelle muss ausgebaut<br />

<strong>und</strong> repariert werden, eine höchst<br />

kostspielige Prozedur, die Ausfallzeit der<br />

ganzen Maschine dabei nicht gerechnet.<br />

Anspruchsvolle Industriemotoren liefern<br />

hier oft anwenderfre<strong>und</strong>liche Lösungen.<br />

12 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


TITEL I FLURFÖRDERZEUGE<br />

Aus unserem<br />

Buchprogramm<br />

01 Kurbelwelle mit Verschleißrillen durch festsitzenden Staub<br />

Dichtet z. B. die Wellendichtung auf einem<br />

Verschleißring, so lässt sich dieser mit geringem<br />

Aufwand leicht austauschen. Der<br />

Motor braucht in diesem Fall nur einen<br />

unwesentlich erweiterten Service <strong>und</strong> muss<br />

nicht ausgebaut oder zerlegt werden, sondern<br />

kann seinen Dienst auch unter rauen<br />

Bedingungen problemlos wieder fortsetzen<br />

(Bild 02).<br />

Die besondere Lebensdauer einiger<br />

Industriemotoren erklärt sich aber auch<br />

anhand manch innerer Werte. So ist man<br />

z. B. bei der Konstruktion im Gegensatz zu<br />

automobilen Anwendungen nicht den extremen<br />

Restriktionen eines vorgegebenen<br />

Einbauraumes unterworfen. Entsprechend<br />

können solche Motoren hinsichtlich der<br />

einzelnen Bauteile etwas üppiger ausgelegt<br />

werden, was i. d. R. auch dem Pleuel zugutekommt.<br />

Großzügig dimensionierte Lager<br />

erlauben hier niedrige Flächendrücke.<br />

Arbeitet z. B. ein solcher Motor in extremem<br />

Start-Stopp-Betrieb, leidet die Qualität<br />

des Motoröls durch Verdünnung infolge<br />

von Kondenswasser, Kraftstoff etc. unter<br />

Umständen erheblich. Niedrige Lagerdrücke<br />

bedeuten bei solch kritischen Schmierverhältnissen<br />

mehr Sicherheit, was direkt der<br />

Lebensdauer der Maschine zugutekommt.<br />

Pleuellager<br />

Bei den meisten Motoren wird das obere<br />

Pleuelauge durch Spritzöl geschmiert, das<br />

an den Kurbelwellenlagern austritt. Diese<br />

Art der Schmierung funktioniert meist ausreichend<br />

<strong>und</strong> benötigt keinen zusätzlichen<br />

Aufwand. Erwartet der K<strong>und</strong>e jedoch<br />

Besonderes, so wird auch das Lager des<br />

02 Leichter Austausch des Verschleißrings<br />

zusammen mit dem Wellendichtring<br />

Pleuelauges mit Drucköl versorgt. Eine<br />

lange dünne Bohrung durch einen an den<br />

Pleuelschaft angeschmiedeten Kanal führt<br />

Drucköl vom Kurbelzapfen bis zum Kolbenbolzen<br />

(Bild 03). Ein solcher Aufwand ist<br />

nicht alltäglich <strong>und</strong> wird allenfalls bei<br />

Motoren betrieben, an die höchste Anforderungen<br />

gestellt werden.<br />

Zahnräder oder Zahnriemen?<br />

Beim Antrieb der Nockenwellen zeigt sich<br />

häufig ein wesentlicher Unterschied im<br />

Konstruktionsansatz bei Motoren für automobile<br />

bzw. industrielle Anwendungen.<br />

Zahnriemen sind moderne, leichte <strong>und</strong><br />

kostengünstige Bauteile, die heute in den<br />

Motoren vieler Automobilhersteller zum<br />

Einsatz kommen. Sie gleichen Toleranzen<br />

aus, können Schwingungen dämpfen <strong>und</strong><br />

sind leicht zu montieren. Allerdings stehen<br />

diesen Vorteilen auch gewisse Nachteile gegenüber.<br />

So rotiert eine Kurbelwelle z. B. im<br />

Leerlauf des Motors (bedingt durch die ver-<br />

Eine technische Zeitreise<br />

Historische Darstellung der Entwicklungen in der Hebetechnik<br />

durch zwei Jahrtausende, von der Muskelkraft<br />

bis zum Regal bediengerät. Mit zahlreichen Abbildungen<br />

<strong>und</strong> Zeichnungen, welche die mechanischen<br />

Leistungen von der Frühzeit bis heute erklären <strong>und</strong><br />

auch visuell dokumentieren.<br />

Ein anspruchsvolles Geschenk für all diejenigen, die<br />

sich für die Geschichte der Hebetechnik interessieren.<br />

Faszination Hebetechnik<br />

von Wilhelm Ruckdeschel, 204 Seiten,<br />

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<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 13<br />

Hebetechnik_<strong>2015</strong>_01.indd 6 21.01.<strong>2015</strong> 08:12:04


FLURFÖRDERZEUGE I TITEL<br />

03 Druckölkanal zur Schmierung des<br />

Pleuelauges<br />

schiedenen Arbeitstakte) mit einem hohen<br />

Ungleichförmigkeitsgrad. Sie beschleunigt<br />

<strong>und</strong> verzögert vielfach <strong>und</strong> das innerhalb<br />

jeder Umdrehung. Gleiches gilt für die<br />

Nockenwelle der Ventilsteuerung, die zum<br />

Niederdrücken der Ventilfedern viel Kraft<br />

braucht, beim Schließen der Ventile aber<br />

bremsen muss. Dazwischen müht sich der<br />

Zahnriemen, diese beiden zappelnden<br />

Elemente im Zaum zu halten. Kunststoffriemen<br />

kommen hier dann irgendwann an<br />

ihre Grenzen <strong>und</strong> müssen gewechselt werden.<br />

Den hierfür notwendigen finanziellen<br />

Aufwand kennt jeder, der seinen Pkw schon<br />

einmal zu solch einem Austausch in die<br />

Werkstatt bringen musste. Wird dieser Wartungspunkt<br />

vergessen, sind Kapitalschäden<br />

unausweichlich. Fahrzeuge der gehobenen<br />

Klasse verzichten bereits seit längerem auf<br />

dieses Bauelement.<br />

Eine bei vielen Industriemotoren zum Einsatz<br />

kommende Alternative zum Antrieb<br />

der Nockenwellen sind Zahnräder<br />

(Bild 04). Ganz ohne Frage ist eine solche<br />

Übertragung der Drehbewegung der<br />

Kurbelwelle zu den Nockenwellen finanziell<br />

aufwändiger, zahlt sich jedoch für den<br />

Anwender mit zunehmender Laufzeit richtig<br />

aus, da er hier mit keinerlei Wartungen<br />

oder gar Kosten für mehrfachen Austausch<br />

über die komplette Lebenszeit des Antriebs<br />

rechnen muss. Ein Aspekt, der sich auch bei<br />

der Ermittlung des Wieder verkaufswertes<br />

eines Fahrzeugs deutlich niederschlägt.<br />

Zylinder <strong>und</strong> Kolben<br />

Wer meint, hier gäbe es kaum Weiterentwicklung,<br />

liegt falsch. Die immer strenger<br />

werdenden Abgasbestimmungen treiben<br />

auch im Motorblock die Evolution voran.<br />

War beim Auto früher z. B. ein Ölverbrauch<br />

von einem Liter auf 100 km keine Seltenheit,<br />

so gehört dies heute der Vergangenheit<br />

an. Öleintrag in den Brennraum bedeutet<br />

unverbrannte Kohlenwasserstoffe, ggf.<br />

Asche-Ablagerungen im Partikelfilter <strong>und</strong><br />

weitere Unannehmlichkeiten, die alle<br />

Motorenhersteller heute versuchen, auf ein<br />

Minimum zu reduzieren. Das Geheimnis<br />

hierfür liegt in einem möglichst formstabilen<br />

r<strong>und</strong>en Zylinder. Was auf den ersten<br />

Blick verw<strong>und</strong>ert, erklärt sich bei genauerer<br />

Betrachtung als anspruchsvolle Herausforderung.<br />

So entstehen bei der Verbrennung<br />

im oberen Bereich des Zylinders hohe<br />

Temperaturen, die zur Ausdehnung des<br />

Bauteils führen. Der untere Bereich des Zylinders<br />

kommt jedoch nie mit den heißen<br />

Verbrennungsgasen in Berührung, was<br />

seine Ausdehnung entsprechend wenig beeinflusst.<br />

Nun soll der Kolbenring auf seinem<br />

Weg entlang der Zylinderlaufbahn immer<br />

möglichst optimal an dieser anliegen,<br />

was sich bei (je nach Lastzustand) veränderlichen<br />

Durchmessern innerhalb des<br />

Zylinders schon recht schwierig gestaltet.<br />

Recht chaotisch wird es für die Kolbenringe,<br />

wenn die Zylinder innerhalb des Blocks<br />

zusammengegossen sind. Zwischen derart<br />

angeordneten Zylindern staut sich die Wärmeabfuhr<br />

<strong>und</strong> der Verzug der Laufbahn gerät<br />

außer Kontrolle. Abgesehen davon, dass<br />

die Kolbenringe in diesem Bereich dann<br />

nur noch bedingt das Öl vom Brennraum<br />

fernhalten können, braucht der Kolben<br />

mehr Spiel, um unliebsame Klemmer an<br />

dieser Stelle zu vermeiden.<br />

Die Lösung liegt in freistehenden Zylindern,<br />

die r<strong>und</strong>um von Kühlwasser umspült<br />

sind. Gießtechnisch nicht ganz einfach,<br />

erlaubt eine solche Zylinderkurbelgehäuse-<br />

Konstruktion für jeden Zylinder eine r<strong>und</strong>um<br />

gleichmäßige Wärmeabgabe, was den<br />

Zylinderverzug <strong>und</strong> damit den Ölverbrauch<br />

auf ein Minimum begrenzt (Bild 05).<br />

Moderne Industriemotoren bieten viele<br />

Vorteile. Ein Gewinn für die Umwelt <strong>und</strong><br />

den Geldbeutel des Besitzers.<br />

Fotos: Aufmacherfoto: Kubota (Deutschland)<br />

GmbH, Fotolia/Bearbeitung: VFV Grafik,<br />

01 – 05 Kubota (Deutschland) GmbH<br />

www.kubota.de<br />

04 Vergleich Zahnrädertrieb versus Zahnriementrieb<br />

05 Kühlwasser umspült freistehende<br />

Zylinder<br />

14 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


FLURFÖRDERZEUGE<br />

Palettengabeln sek<strong>und</strong>enschnell aufnehmen<br />

Für wechselnde Einsatzgebiete <strong>und</strong> unterschiedliche Traglasten<br />

hat APE Engineering einen Hochhubwagen mit integrierter<br />

Hydraulik-Schnellkupplung <strong>und</strong> Greifer-Schnellwechselsystem<br />

entwickelt. Das Flurförderzeug mit Palettengabeln hat eine<br />

Trag fähigkeit von bis zu 1 500 kg <strong>und</strong> erreicht mit ausgefahrenem<br />

Hubmast eine effektive Hubhöhe von 2 280 mm, z. B. zum<br />

Bestücken oder der Entnahme aus Regalen. Die eigene<br />

Stand sicherung der Palettengabeln ermöglicht es diese<br />

problemlos aufzunehmen. Dazu wird mit dem Schmalspurfahrwerk<br />

in die Gabeln eingefahren, bis sich ihre Sicherungshaken<br />

über der Auflage des Greifer-Schnellwechselsystems<br />

befinden. Jetzt lässt sich per Hebel<br />

der Hub betätigen, sodass die oberen<br />

Sicherungshaken sowie der untere<br />

Sicherungsdorn fest im Schnellwechselsystem<br />

automatisch einrasten. Einzig die<br />

Standsicherung ist noch zu entfernen <strong>und</strong> für<br />

eine spätere Umrüstung beiseite zu legen.<br />

www.ape-porta.de<br />

Effizienter arbeiten per<br />

Funkfernsteuerung<br />

Individuelle Anpassungen an<br />

unterschiedliche Bedarfsfälle<br />

Das Unternehmen Collé Rental &<br />

Sales hat nun auch Teleskopstapler<br />

von Magni mit Funkfernsteuerung im<br />

Programm. Das Fahren, Abstützen<br />

<strong>und</strong> alle weiteren Hydraulikfunktionen lassen sich per Funk<br />

bedienen. Der erste Anwender des funkfernsteuerbaren Teleskopstaplers<br />

ist die Firma v.d. Tillaar Gevelmontage in Someren/<br />

Niederlanden. Mithilfe der Funkfernsteuerung konnte ein<br />

Mitarbeiter von Tillaar bei einem Auftrag alleine Betonelemente<br />

anschlagen, die Elemente auf der Baustelle transportieren <strong>und</strong><br />

dann direkt anbringen.<br />

www.colle.eu<br />

Die neue Schlepperbaureihe 5 von Jungheinrich umfasst die<br />

Fahrzeuge vom Typ EZS 570, 580 <strong>und</strong> 590. Die Flurförderzeuge<br />

sind mit einem 48-V-Fahrmotor mit der aktuellen Generation der<br />

Drehstromtechnik ausgestattet. Das Koppeln mehrerer Anhänger<br />

ermöglicht es, die Ladefläche beliebig zu variieren, wobei die<br />

Kupplung für den Fahrer selbst aus der Sitzposition gut einsehbar<br />

ist. Eine optional verfügbare, halbautomatische<br />

Fernentriegelung der<br />

Kupplung sichert das Koppeln der<br />

Anhänger, ohne dass der Fahrer den<br />

Schlepper verlassen muss.<br />

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Stufe IIIB & Tier IV<br />

final zertifiziert<br />

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Modulare Industriemotoren<br />

von Volkswagen<br />

Sauber.<br />

– Ultra kompakt<br />

– Filter VERT zertifiziert<br />

– Bis zu 10.000 Betriebsst<strong>und</strong>en<br />

Modular.<br />

– Ein Basisaggregat<br />

– Konfiguration verschiedener<br />

Varianten<br />

Robust.<br />

– Spezielle Robustheitsmaßnahmen<br />

für besonders<br />

harte Einsatzbedingungen<br />

Ökonomisch.<br />

– Leichtester Motor seiner Klasse<br />

– Kraftstoffersparnis bei hoher<br />

Effizienz<br />

Beispielkonfiguration<br />

TDI 2.0 – 455 MC<br />

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Der Antrieb für Ihre Ideen


FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />

Kompletter Gesamteindruck<br />

Der Elektro-Dreiradstapler Hy<strong>und</strong>ai 18BT-9 im Test<br />

Hy<strong>und</strong>ai präsentierte 2014 eine<br />

völlig neue 9er-Staplerserie. Sowohl<br />

die Gabelstapler mit Verbrennungsmotor<br />

als auch mit Elektromotor<br />

wurden mit einem neuen Design<br />

<strong>und</strong> zahlreichen technischen<br />

Verbesserungen versehen. In<br />

diesem Test steht das Elektromodell<br />

18BT-9 mit 1,8 Tonnen <strong>und</strong> 48 Volt<br />

im Mittelpunkt.<br />

Gabelstapler. Schön frisch <strong>und</strong> ganz bestimmt<br />

auffällig <strong>und</strong> sicher. So auch unser<br />

1,8-Tonnen-Teststapler. Der kompakte<br />

Dreirad-Stapler mit doppelten AC-Fahrmotoren<br />

<strong>und</strong> doppeltem Hinterrad ist kompakt<br />

<strong>und</strong> verfügt dennoch über eine 750-Ah-<br />

Batterie. Trotz des Formats der Leistungsquelle<br />

ist der Einstieg in den Arbeitsbereich<br />

recht gut. Die Trittstufe hätte etwas größer<br />

sein können, ist aber alles in allem beim<br />

Ein- <strong>und</strong> Ausstieg durchaus brauchbar<br />

(Bild 01). Der gewählte Kunststoff ist sehr<br />

solide, wenngleich dieser bei nassen Bedingungen<br />

recht glatt wird. Ein etwas gröberes<br />

Profil wäre hier wünschenswert.<br />

nach vorne als auch nach hinten einwandfrei<br />

<strong>und</strong> ist praktisch in der Anwendung.<br />

Der Neigungswinkel der Lenksäule kann<br />

stufenlos <strong>und</strong> über eine große Spanne verstellt<br />

werden. Ist etwas mehr Beinfreiheit<br />

gewünscht, befindet sich die Lenksäule in<br />

einer sehr aufrechten Position. In diesem<br />

Fall ist die Position des Lenkrads nach<br />

unserem Gefühl für eine bequeme<br />

Bedienung etwas zu hoch.<br />

Hy<strong>und</strong>ai kommt als Gabelstaplermarke<br />

in unseren Tests nicht so häufig vor. In<br />

den vergangenen Jahren haben wir nur<br />

zwei Mal ein Treibgas-Modell <strong>und</strong> ein<br />

einziges Mal einen Dieselstapler aus der<br />

2,5- Tonnen-Klasse unter die Lupe genommen.<br />

Dies sollte sich unserer Meinung nach<br />

in Zukunft ändern. Die koreanische Marke<br />

erneuerte im vergangenen Jahr ihre<br />

gesamte Palette mit auffällig modern<br />

gestylten Staplern. Nicht nur der frische<br />

Entwurf zieht dabei die Aufmerksamkeit auf<br />

sich, auch die Details springen ins Auge.<br />

Auffallend frisch<br />

Wie viele andere koreanische Hersteller<br />

verwendet auch Hy<strong>und</strong>ai für die Typenbezeichnung<br />

nur ungerade Ziffern. Die 9er-<br />

Serie ist der Nachfolger der 7er-Serie. Nicht<br />

nur die Zahl ändert sich, sondern auch die<br />

Farbe. Während sich die Marke erst in einer<br />

orangegelben <strong>und</strong> später ockergelben<br />

Farbe präsentierte, beinhaltet die aktuelle<br />

Serie ausschließlich nahezu zitronengelbe<br />

Einfache Bedienung<br />

Das Platzangebot im Arbeitsbereich ist für<br />

ein derart kompaktes Modell großzügig. Die<br />

Bodenplatte ist frei von Hindernissen <strong>und</strong><br />

befindet sich im richtigen Neigungswinkel.<br />

Die Höhe der Pedale sowie deren Erreichbarkeit<br />

sind prima.<br />

Der Komfort auf dem Fahrersitz MSG65<br />

von Grammer ist in Ordnung. Der Sitz ist mit<br />

zwei verstellbaren Armlehnen <strong>und</strong> einer einfach<br />

zu bedienenden Gewichtseinstellung<br />

versehen. Von der Sitzposition aus sind die<br />

Hebel für die Mastfunktionen ebenfalls bequem<br />

erreichbar. Sie befinden sich vorne<br />

rechts bei der Batterieabdeckung <strong>und</strong> sorgen<br />

für eine präzise Bedienung der Gabelhöhe<br />

<strong>und</strong> Mastneigung. Besonders angenehm ist<br />

die Anordnung des Fahrtrichtungsschalters<br />

am seitlichen Hubhebel. Dort befindet sich<br />

auch eine Drucktaste für die Hupe. Am<br />

Neigungshebel finden wir eine Drucktaste<br />

vor, um den Mast automatisch in eine vertikale<br />

(<strong>und</strong> die Gabel in eine horizontale)<br />

Position zu bringen (Bild 02). Diese Funktion<br />

verrichtet ihren Dienst sowohl beim Neigen<br />

Die Testergebnisse im Überblick<br />

Hersteller/Typ<br />

Hy<strong>und</strong>ai/18BT-9<br />

Fahrgeschwindigkeit mit<br />

1 200 kg Last [km/h]<br />

Beschleunigung über<br />

27 m [s]<br />

Hubgeschwindigkeit mit<br />

1 200 kg Last [cm/s]<br />

Fahrmodus High 15,43 8,3 49,32 378<br />

Palettenumschlag pro<br />

8 St<strong>und</strong>en<br />

Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />

Fahrmodus Normal 15 9 42,66 354<br />

Fahrmodus Economic 12,71 10,5 42,28 346<br />

1) 13,9 9,26 44,72 373<br />

1) Durchschnittswerte der bisher von uns getesteten <strong>und</strong> vergleichbaren Elektrostapler in diesem Segment<br />

16 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />

Testverbrauch [kWh]<br />

6,93<br />

(14,67 kWh/100 Paletten)<br />

6,11<br />

(13,81 kWh/100 Paletten)<br />

5,83<br />

(13,44 kWh/100 Paletten)<br />

4,73<br />

(10,23 kWh/100 Paletten)<br />

Praktische Einsatzdauer in St<strong>und</strong>en:Minuten<br />

(bei max. Batteriegröße inkl. Regeneration)<br />

06:14<br />

07:04<br />

07:25<br />

07:59<br />

01 Die Größe der Trittstufe für den Ein- <strong>und</strong><br />

Ausstieg ist etwas knapp bemessen, allerdings<br />

sehr wohl brauchbar<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 17


FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />

02 Die Masthebel sind gut erreichbar <strong>und</strong><br />

sorgen für eine präzise Bedienung aller<br />

Hydraulikfunktionen<br />

03 Stiftablage, Papierklemme, Becherhalter<br />

<strong>und</strong> 12-V-Anschluss: Dies alles bietet der<br />

18BT-9 standardmäßig<br />

04 Das Armaturenbrett mit farbigem<br />

LCD-Bildschirm ist übersichtlich <strong>und</strong> bietet<br />

dem Fahrer die Möglichkeit, aus drei<br />

Betriebsmodi zu wählen<br />

Sicht <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Die Sicht vom Arbeitsplatz aus ist in<br />

Ordnung. Das Schutzblech ist auffallend<br />

niedrig <strong>und</strong> bietet direkt vor dem Stapler<br />

eine großzügige Sicht. Der dreiteilige Mast<br />

ist mit doppelten Zylindern für den<br />

Freihub versehen, wodurch die Durchsicht<br />

besser ist als bei einem zentralen einfachen<br />

Zylinder. Der Mast verfügt sowohl<br />

beim Heben als auch beim Senken über<br />

eine ordent liche Dämpfung zwischen den<br />

Zum Teststapler<br />

Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />

Länge bis zur Vorderseite des Gabelrückens<br />

Gerätebreite<br />

Masthöhe (eingezogen)<br />

Rahmenhöhe<br />

Gabeln (L×B×T)<br />

Radstand<br />

Bodenfreiheit<br />

Überhang Vorderseite/Rückseite<br />

Arbeitsgangbreite<br />

Maximal zulässige Traglast des Teststaplers<br />

Lastschwerpunkt<br />

Maximale Hubhöhe<br />

Hubhöhe bei maximaler Last von 1 530 kg<br />

Freihub<br />

1 975 mm<br />

1 105 mm<br />

2 120 mm<br />

2.065 mm<br />

1 200 × 100 × 35 mm<br />

1 420 mm<br />

90 mm<br />

369/195 mm<br />

3 440 mm<br />

1 530 kg<br />

750 mm<br />

4 735 mm<br />

4 530 mm<br />

150 mm<br />

Neigungswinkel Hubmast vorwärts/rückwärts 5°/5°<br />

Geschwindigkeiten<br />

Hubgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus High)<br />

Hubgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus Normal)<br />

Hubgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus Economic)<br />

Senkgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus High)<br />

Senkgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus Normal)<br />

Senkgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus Economic)<br />

Fahrgeschwindigkeit mit max. Last rückwärts/vorwärts (Modus High)<br />

Fahrgeschwindigkeit mit max. Last rückwärts/vorwärts (Modus Normal)<br />

Fahrgeschwindigkeit mit max. Last rückwärts/vorwärts (Modus Economic)<br />

Antriebstechnik<br />

Fahrmotor<br />

Hubmotor<br />

Batteriekapazität<br />

Stabilität<br />

49,32/57,05 cm/s<br />

42,66/48,32 cm/s<br />

42,28/46,42 cm/s<br />

53,20/41,17 cm/s<br />

53,20/41,17 cm/s<br />

48,32/41,17 cm/s<br />

16,88/17,14 km/h<br />

15,21/15,43 km/h<br />

12,86/12,86 km/h<br />

2 × 4,7 kW<br />

14 kW<br />

48 V, 750 Ah<br />

Eigengewicht/Prozentsatz Hinterachse 3 457 kg/47,87 %<br />

Gewicht bei max. Last/Prozentsatz Hinterachse 5 257 kg/10,75 %<br />

Reifen<br />

Maß vorne 200/50-10<br />

Maß hinten 15×4,5-8<br />

Hersteller/Marke<br />

Mastteilen. Der integrierte Seitenschieber<br />

ist praktisch, geht aber mit einem um<br />

einige Zentimeter größeren toten Winkel<br />

einher. Aufgr<strong>und</strong> des installierten Hubmasts<br />

<strong>und</strong> des vorhandenen Seitenschiebers<br />

hat unser Teststapler eine maximale<br />

Tragfähigkeit von 1 530 kg. In der Kabine<br />

finden wir rechts neben dem Sitz ein Ablagefach,<br />

eine Papierklemme, einen Becherhalter<br />

<strong>und</strong> einen 12-V-Anschluss (Bild 03).<br />

Bezüglich der Sicherheit schneidet der<br />

Hy<strong>und</strong>ai ebenfalls gut ab. Wird der Becken­<br />

Nexen/Solidpro<br />

(Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können Abweichungen zu den<br />

Herstellerangaben aufweisen)<br />

Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />

18 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />

gurt, in auffälligem Orange gehalten, nicht<br />

angelegt, folgt eine Warnmeldung. Nur<br />

durch Sitzkontakt werden die Mast- <strong>und</strong><br />

Fahrfunktionen freigegeben. Wenn man<br />

also nicht auf dem Sitz Platz genommen<br />

hat, sind das Fahren, Heben, Senken oder<br />

Neigen nicht möglich. Daneben ist der<br />

Teststapler mit einem Panoramaspiegel,<br />

einem kompletten Beleuchtungspaket,<br />

Blinklicht <strong>und</strong> einem Signal (Piepton) zum<br />

Rückwärtsfahren ausgestattet. Die Handbremse<br />

verriegelt den Antrieb vollständig<br />

<strong>und</strong> hält den Stapler an Ort <strong>und</strong> Stelle.<br />

Drei Betriebsmodi wählbar<br />

Einer der auffälligsten Merkmale in der<br />

Fahrerkabine ist das farbige Display. Dieses<br />

bietet alle notwendigen Informationen<br />

einschließlich dem Stand der Lenkräder<br />

<strong>und</strong> dem gewählten Fahrprogramm<br />

(Bild 04). Eine Gewichtsanzeige der<br />

auf genommenen Last ist optional.<br />

Der 18BT-9 verfügt über drei Betriebsmodi:<br />

Economic, Normal <strong>und</strong> High. Wir<br />

fahren den Stapler mit den standardmäßigen<br />

Werkseinstellungen <strong>und</strong> stellen dabei<br />

logische Unterschiede bei der Beschleunigung,<br />

Fahrgeschwindigkeit <strong>und</strong> Hubgeschwindigkeit<br />

fest. Im H-Modus zeigt der<br />

Hy<strong>und</strong>ai marktkonforme Leistungen. Der<br />

Stapler vermittelt einen kraftvollen<br />

Eindruck, wobei damit ein erheblicher<br />

Energieverbrauch einhergeht. Im N- oder<br />

E-Modus gehen die Leistungen <strong>und</strong> der<br />

Verbrauch zurück, dies allerdings weniger<br />

stark als gewöhnlich.<br />

Der Verbrauch<br />

bleibt relativ<br />

hoch, wenngleich<br />

dies für den<br />

durchschnittlichen<br />

Nutzer vielleicht<br />

weniger ein<br />

Hindernis sein<br />

wird, da die<br />

750-Ah-Batterie<br />

Wertung<br />

+ Einfache Bedienung<br />

+ Berechenbarkeit<br />

+ Solide Konstruktion<br />

– Höhe der Lenksäule<br />

– Rutschige Trittstufe bei<br />

– Nässe<br />

– Energieverbrauch<br />

einen ordentlichen<br />

Tageseinsatz<br />

ermöglicht. Womöglich bietet eine genaue<br />

Abstimmung der diversen Parameter noch<br />

einen Vorteil. Wer von der 750-Ah-Batterie<br />

nicht genug hat, kann über die Seitentür<br />

schnell <strong>und</strong> einfach die Batterie auswechseln<br />

(Bild 05). Dies ist auch im konventionellen<br />

Verfahren möglich, da der Hy<strong>und</strong>ai<br />

beide Optionen bietet.<br />

Berechenbar <strong>und</strong> solide<br />

Bei der Arbeit fällt die gute Berechenbarkeit<br />

des Hy<strong>und</strong>ai 18BT-9 auf. Dank der Curve-<br />

Control-Funktion behält er in scharfen<br />

Kurven seinen Kurs bei. Das Maß des<br />

Abbremsens mit dem Fahrpedal ist gut,<br />

könnte unserer Ansicht nach jedoch etwas<br />

höher sein. Die uns unbekannten koreanischen<br />

Nexen-Vollgummireifen vermitteln<br />

einen positiven ersten Eindruck.<br />

Ebenso positiv ist die auffallend solide<br />

Konstruktion des Gabelstaplers. Das Fahrgestell,<br />

die Karosserie, die Seitentür des<br />

05 Der Batteriewechsel ist sowohl seitlich<br />

als auch im konventionellen Verfahren<br />

möglich<br />

Batterieabteils, die Batteriefachabdeckung,<br />

das Schutzdach <strong>und</strong> der Mast: Alles ist stabil<br />

<strong>und</strong> robust. Dies komplettiert den Gesamteindruck<br />

dieses Koreaners: Er sieht<br />

modern aus, verfügt über die nötigen Sicherheitsvorkehrungen,<br />

ist berechenbar zu bedienen<br />

<strong>und</strong> erbringt erwartungsgemäße<br />

Leistungen. Um auch den energiebewussten<br />

K<strong>und</strong>en zufriedenzustellen, muss Hy<strong>und</strong>ai<br />

jedoch noch einige Herausforderungen<br />

meistern.<br />

Text/Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing<br />

IMPRESSUM<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

erscheint <strong>2015</strong> im 65. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

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Redaktion<br />

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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Grafik <strong>und</strong> Layout<br />

Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder, Conny<br />

Grothe, Melanie Lerch, Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

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<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 19


FLURFÖRDERZEUGE<br />

Betondeckenlager<br />

in luftiger Höhe<br />

Ein Schwerlaststapler will hoch hinaus<br />

Fellbach ist seit 1926 Heimat der Bürkle Baugruppe, die<br />

240 Mitarbeiter beschäftigt <strong>und</strong> in Deutschland, Polen<br />

<strong>und</strong> Skandinavien aktiv ist. Innerhalb der Baugruppe zählt<br />

dabei die Produktion von Fertig- <strong>und</strong> Betondecken zu den<br />

Kernkompetenzen der Bürkle Betonfertigteile GmbH & Co.<br />

KG. Da die Lagerfläche für die schweren Betondecken<br />

begrenzt war, entschied sich das Unternehmen für ein<br />

neues Kragarmlager, das durch einen Schwerlaststapler<br />

be- <strong>und</strong> entladen werden sollte.<br />

20 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


FLURFÖRDERZEUGE<br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

Bei einer 3-Schicht-Produktion muss der Schwerlast stapler<br />

zuverlässig r<strong>und</strong> um die Uhr arbeiten<br />

Die Bürkle-Elementdecke wird auf<br />

modernsten Umlauf-Fertigungsanlagen<br />

hergestellt. Die CAD/CAM-gesteuerte<br />

Produktion garantiert eine wirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> passgenaue Herstellung. Die filigranen<br />

Elementdeckenplatten mit integrierter Bewehrung<br />

<strong>und</strong> Gitterträgern für Transport,<br />

Montage <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>, werden auf der<br />

Baustelle auf die notwendigen Montageunterstützungen<br />

verlegt, die bauseitige<br />

obere Bewehrungslage eingebracht <strong>und</strong> mit<br />

Ortbeton auf die Gesamtdeckendicke aufbetoniert.<br />

Sie finden Anwendung in allen<br />

Bereichen mit Deckensystemen, auch für<br />

nicht vorwiegend ruhende Beanspruchung.<br />

Der Fertigungsprozess erlaubt die Ausführung<br />

in allen gängigen Betongüten <strong>und</strong> für<br />

alle Expositionsklassen. In die Elemente<br />

lassen sich Aufkantungen, Treppenauflager,<br />

Dämmkörper, Elektro-Einbauteile, Dübelleisten,<br />

Halfenschienen <strong>und</strong> vieles mehr<br />

einbauen.<br />

Bürkle-Betriebsleiter Martin Däuble ist für<br />

die Produktion von jährlich rd. 300 000 m²<br />

Elementdecken mit Breiten mit bis zu 2,5 m<br />

<strong>und</strong> Längen bis 14 m verantwortlich. Jedoch<br />

erschwerte der Standort im teuren Industriegebiet<br />

von Fellbach die weitere räumliche<br />

Ausdehnung der Produktionsanlagen. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> wurde ein Kragarmlager mit<br />

Kalmar-Frontstapler konzipiert.<br />

19 Ablagen mit 95 Plätzen nehmen die<br />

Betondeckenelemente auf. Die oberste<br />

Ablage befindet sich in 9,25 m Höhe.<br />

Karsten Pieckert, Inhaber der Stapler<br />

Centers Pieckert GmbH aus Empfingen,<br />

empfahl einen Kalmar-Frontstapler vom<br />

Typ DCE 170-12 mit 17 Tonnen Tragfähigkeit<br />

<strong>und</strong> einem Lastschwerpunkt von 1,2 m.<br />

Diese Serie besteht aus zwölf Maschinen<br />

von 10 000 kg/600 mm Lastschwerpunkt bis<br />

zu 18 000 kg/600 mm Lastschwerpunkt. Der<br />

Stapler verfügt zudem über einen modernen<br />

Antriebsstrang mit Kessler-Achsen <strong>und</strong><br />

ZF-Getriebe, Kalmar-CAN-Bus-Komponenten,<br />

einstellbaren Geschwindigkeiten <strong>und</strong><br />

eine geräumige <strong>und</strong> schallisolierte Spiritdelta-Kabine.<br />

Eine Besonderheit des DCE 170-12 ist ein<br />

Duplex-Freihubgerüst mit einer Hubhöhe<br />

von 10 m. Das Kalmar-Spezialhubgerüst<br />

hebt 16,5 Tonnen bis zu 7 m Hubhöhe<br />

<strong>und</strong> 13,5 Tonnen bei 10 m Hubhöhe. Die<br />

7,085 m Bauhöhe bei eingefahrenem<br />

Hubgerüst des Staplers machen bei<br />

Bürkle keine Probleme, denn nach oben<br />

ist Raum genug. Um die Deckenelemente<br />

sicher <strong>und</strong> schnell aufnehmen zu können,<br />

bestückte Karsten Pieckert den Stapler<br />

mit 2,5 m langen <strong>und</strong> 25 cm breiten Sondergabeln,<br />

die die Gewichtskräfte gut<br />

verteilen <strong>und</strong> die Deckenelemente nicht<br />

beschädigen.<br />

Däuble betont: „Wir arbeiten hier ohne<br />

Stand-by-Gerät, das heißt bei 3-Schicht-<br />

Produktion muss die Maschine an vielen<br />

Tagen ununterbrochen arbeiten – da<br />

kommt nur Qualitätstechnik zum Einsatz.“<br />

Kalmar bestückte den Frontstapler für<br />

sicheren Stand mit einer Antriebsachse mit<br />

3 m Spurweite – sie stammt aus der Leercontainerstapler-Serie.<br />

Auf K<strong>und</strong>enwunsch<br />

wurde der Frontstapler mit XZM-Radialreifen<br />

ausgerüstet, die im rauen Betonwerksalltag<br />

eine hohe Laufleistung, eine<br />

geringe Verletzungsgefahr <strong>und</strong> einen guten<br />

Fahrkomfort bieten.<br />

Ein 160 kW starker Tier-4i-Motor von<br />

Volvo treibt das Umschlaggerät an. Der<br />

Treibstoffzusatz Ad-Blue sorgt für die<br />

erforderlichen Emissionswerte – die<br />

Betankung ist einfache, ausgeklügelte<br />

Warnsysteme verhindern das Fahren ohne<br />

den Treibstoffzusatz. Rückspiegel auf den<br />

Kotflügeln, eine mechanische Neigungsanzeige<br />

für den Hubmast, Motorvorwärmung,<br />

Hochleistungsansaugfilter <strong>und</strong> eine<br />

nachträglich montierte Kamera aus dem<br />

Hause Motec erleichtern Cheffahrer Peter<br />

Hogh <strong>und</strong> seinen Kollegen die Arbeit mit<br />

dem Schwerlaststapler.<br />

Foto: Kalmar<br />

www.kalmarglobal.com<br />

www.facebook.com/intralogistik<br />

www.twitter.com/foerdern_<strong>heben</strong><br />

www.google.com/+Foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>De<br />

Mit <strong>f+h</strong> bleiben<br />

Sie stets auf dem<br />

Laufenden<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 21


MATERIALFLUSS<br />

China fit für E-Commerce machen<br />

Fördertechnik aus Österreich ermöglicht<br />

Warenverfügbarkeit von 99,8 Prozent<br />

7,5 Kilometer Fördertechnik auf<br />

fünf Ebenen verteilt, sichern den<br />

Versand von bis zu 7 500<br />

Packstücken pro St<strong>und</strong>e. Diesen<br />

Durchsatz leistet das neue<br />

Logistikzentrum des chinesischen<br />

E-Commerce-Spezialisten CNSS in<br />

Danyang/China. Umgesetzt hat<br />

das Projekt die TGW Logistics<br />

Group, Wels/ Österreich. Die<br />

Hochleistungs-Fördersysteme des<br />

Systemanbieters schaffen hier die<br />

Infrastruktur für einen schnellen<br />

Vertrieb von Waren aller Art.<br />

Eine hohe Leistungsfähigkeit, vor allem in<br />

Spitzenzeiten, war für den chinesischen<br />

Logistikdienstleister CNSS ausschlaggebend<br />

bei der Realisierung seines<br />

Distributionszentrums in Danyang. Denn<br />

das Geschäftsmodell des Betreibers, die<br />

Anlage an verschiedene Einzelhändler nur<br />

temporär zu vermieten, verlangt nach<br />

entsprechend hoher Umschlagsleistung.<br />

Fördern im großen Stil<br />

Seit dem Jahr 2012 hat sich das Unternehmen<br />

CNSS zu einem regelrechten „Logistikriesen“<br />

mit Expansionsplänen entwickelt.<br />

Das von TGW realisierte Distributionszentrum<br />

am Standort in Danyang, nimmt nur<br />

einen kleinen Teil der Gesamtfläche des<br />

Firmengeländes von CNSS ein. Allerdings<br />

ist die Anlage eines der ersten automatisierten<br />

Logistikzentren für den Bereich Logistikdienstleistung<br />

in der Region Schanghai.<br />

„Als erstes hochautomatisiertes Lager <strong>und</strong><br />

Distributionszentrum in China freuen wir<br />

uns über die Zusammenarbeit mit TGW, die<br />

uns mit ihrer internationalen Technologie<br />

unterstützt. Zusammen mit TGW wollen wir<br />

Chinas E-Commerce- Unternehmen in ein<br />

neues Logistikzeitalter führen“, so Jay Wang,<br />

CEO bei CNSS.<br />

Man denke an einen großen Einzelhändler,<br />

der seinen K<strong>und</strong>en ein umfangreiches<br />

Warensortiment anbieten will. Dieser<br />

Händler lässt seine komplette Ware im<br />

manuellen Lager von CNSS in Danyang<br />

bevorraten, von wo aus sie innerhalb von<br />

nur wenigen Tagen an die K<strong>und</strong>en in ganz<br />

China versendet werden kann. Das ist<br />

genau, was CNSS macht. „CNSS ist kein<br />

Logistikdienstleister im herkömmlichen<br />

Sinn“, ergänzt Albert Fischlmayr, Project<br />

Manager bei TGW. „Das Unternehmen hat<br />

sein eigenes Konzept für den E-Commerce<br />

in China entwickelt. Es gibt nicht nur einen<br />

fixen K<strong>und</strong>en, der seine Waren im Lager<br />

bevorratet, alle paar Wochen kann es ein<br />

anderer K<strong>und</strong>e sein. Deshalb wurde die<br />

Anlage auf die höchstmögliche Leistung<br />

während der Spitzenzeiten ausgelegt.“<br />

TGW nahm diese Herausforderung an<br />

<strong>und</strong> realisierte das neue Logistikzentrum,<br />

indem das bestehende, mit einem manuellen<br />

Lager ausgestattete, fünfstöckige Gebäude<br />

mit umfangreicher Fördertechnik<br />

ausgerüstet wurde. Alle vorhandenen Materialflussprozesse<br />

laufen nun unabhängig<br />

voneinander ab, wodurch kurze Durchlaufzeiten<br />

über die ganze Anlage ermöglicht<br />

werden.<br />

Das Wachstum im chinesischen<br />

E-Commerce-Geschäft verlangt nach neuen<br />

Ideen <strong>und</strong> Konzepten für die Verteilung<br />

von Schnelldrehern. Durch den Einsatz<br />

der Hochleistungssorter <strong>und</strong> Fördertechnik<br />

von TGW ist der Betreiber nun in der<br />

Lage, die Effizienz seiner E-Commerce-<br />

Prozesse zu steigern. Die hier realisierte<br />

Kombination moderner Fördertechnologien<br />

mit maßgeschneiderter Lagerverwaltungssoftware,<br />

schafft Kapazitäten, um durchschnittlich<br />

1,5 Millionen Packstücke pro<br />

Tag abzuwickeln. In der Hochsaison lassen<br />

sich so täglich zwei Millionen Einheiten<br />

bearbeiten.<br />

22 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


Kommissionierstrategie für<br />

idealen Durchsatz<br />

Das manuelle Lager in Danyang wird von<br />

bis zu 500 Mitarbeitern bedient. Die Waren<br />

müssen jedoch zu den verschiedenen<br />

Lagerbereichen – auf fünf Geschosse verteilt<br />

– befördert werden. Nachdem die Ware<br />

per Lkw angeliefert wurde, gelangt sie<br />

unmittelbar auf die neue Fördertechnik,<br />

um sie anschließend automatisch per<br />

Funksystem einzulagern. „Wir haben alle<br />

Ebenen über unsere Fördertechnik verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> transportieren die Ware auf Förderern<br />

mit einer Gesamtlänge von 7,5 Kilometern,<br />

drei Channelizern sowie zwei TGW-<br />

Natrix-Sortern“, erläutert Fischlmayr. „Der<br />

K<strong>und</strong>e setzt dabei sein eigenes Funksystem<br />

ein, deshalb haben wir uns um die nötige<br />

k<strong>und</strong>enspezifische Schnittstelle gekümmert.<br />

Man könnte die TGW-Gateway-Software als<br />

eine Übersetzungssoftware beschreiben, die<br />

alle Abläufe in der Anlage kennt.“<br />

Hat ein K<strong>und</strong>e seine Bestellung online<br />

aufgegeben, wird die georderte Ware manuell<br />

auf die Förderstrecken aufgesetzt <strong>und</strong><br />

gelangt über diese ins Untergeschoss.<br />

Scanner kontrollieren das Fördergut <strong>und</strong><br />

prüfen die Herkunft sowie den Inhalt der<br />

Behälter. Vom Untergeschoss aus werden<br />

die Behälter an ein „Pick to Wall“-Kommissioniersystem<br />

weiterbefördert. Dort befinden<br />

sich Regale, die von beiden Seiten<br />

zugänglich sind. Auf einer Seite stellt der<br />

Kommissionierer die Ware in das vom „Pick<br />

by Light“-System angezeigte Regal. Auf der<br />

anderen Seite des Regals signalisiert ein Licht,<br />

sobald ein Auftrag fertig zum Verpacken ist.<br />

Die Ware wird in Kartons verpackt <strong>und</strong> anschließend<br />

zum Sorter weitergeschickt.<br />

Der längste TGW-Natrix-Gleitschuhsorter<br />

(Bild) hat eine Länge von 100 m mit<br />

30 Versandrutschen. Er sorgt dafür, dass jede<br />

Wareneinheit auf die richtige Versandstrecke<br />

gelangt. Der andere TGW-Sorter,<br />

der über vier Rutschen verfügt, teilt die<br />

kommissionierten Behälter den richtigen<br />

„Pick to Wall“-Strecken zu. Am Ende jeder<br />

Verpackungslinie werden die Packstücke<br />

ein weiteres Mal gewogen <strong>und</strong> gescannt,<br />

um die Richtigkeit der Aufträge sicherzustellen.<br />

Stimmt etwas nicht mit den Systeminformationen<br />

überein, gelangt das Packstück<br />

zu einer anderen Förderstrecke – der<br />

Prüfstrecke. Dort findet eine manuelle<br />

Überprüfung der Kartons statt, um sie<br />

anschließend zur richtigen Versandlinie<br />

weiterzusenden. Mithilfe dieses Systems<br />

kann der Betreiber je nach Kartongröße bis<br />

zu 7 500 Packstücke pro St<strong>und</strong>e versenden.<br />

Stand-by-Modus<br />

senkt Energieverbrauch<br />

Aufgr<strong>und</strong> der hohen Anzahl an Förderern<br />

<strong>und</strong> unterschiedlichen Förderbereichen<br />

war ein intelligentes Energiemanagement<br />

unausweichlich. TGW löste diese Aufgabe<br />

mit einem automatischen Stand-by-<br />

Modus. „Wenn so viele Förderstrecken<br />

gleichzeitig laufen, braucht man eine<br />

Möglichkeit, einzelne Bereiche, die aktuell<br />

nicht benötigt werden, stillzusetzen“, so<br />

Fischlmayr. Außerhalb der Spitzenzeiten<br />

stelle CNSS so einen geringeren Energieverbrauch<br />

sicher <strong>und</strong> betreibe seine<br />

Anlage nachhaltig.<br />

Getestet wurde die komplette Anlage<br />

schließlich während eines wichtigen Festes<br />

in China, dem Drachenbootfest. Ein traditionelles<br />

Essen zu diesem Fest sind Zongzi,<br />

mit Fleisch gefüllte <strong>und</strong> in Blätter gewickelte<br />

Reisbällchen. Das Lager wurde für diesen<br />

besonderen Anlass mit tausenden Zongzis<br />

befüllt, die anschließend in „Rekordzeit“<br />

verteilt wurden. Am Ende ergaben die Tests<br />

eine Verfügbarkeit von 99,8 Prozent.<br />

Fotos: Aufmacherfoto: TGW, Fotolia/Bearbeitung:<br />

VFV Grafik, Foto S. 23 TGW<br />

www.tgw-group.com<br />

LAGER.<br />

WAREN.<br />

FLUSS.<br />

In der Welt der Logistik muss alles<br />

fließen. Wareneingang, Lagerung,<br />

Entnahme. Automatisch oder manuell.<br />

Reibungsloser Transport der Waren<br />

ist das A <strong>und</strong> O. Speziell dafür haben<br />

wir unsere Behälter konzipiert.<br />

Vielseitig einsetzbar in verschiedensten<br />

Lager- <strong>und</strong> Fördersystemen,<br />

formstabil, belastbar <strong>und</strong> auf Wunsch<br />

leitfähig, überzeugen sie einfach<br />

bei jedem Aspekt der Warenlogistik.<br />

Damit alles wie geschmiert läuft.<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Anuga FoodTec · 24.03.–27.03.<strong>2015</strong><br />

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MATERIALFLUSS<br />

Automatisierung im spanischen LEH<br />

Wirtschaftliche Logistiklösungen für zukünftiges Wachstum<br />

Um für kommende<br />

Herausforderungen gerüstet zu<br />

sein, vollzieht die spanische<br />

Supermarktkette Condis aktuell<br />

einen wichtigen Schritt: weg von<br />

einer konventionellen Lager-<br />

Logistik hin zu einem<br />

hochdynamischen, automatisierten<br />

Logistik- <strong>und</strong> Kommissioniersystem.<br />

Um das bestehende Distributionszentrum<br />

in der Nähe von<br />

Barcelona/Spanien auch in Zukunft<br />

wirtschaftlich <strong>und</strong> nachhaltig zu<br />

betreiben, wurde eine innovative,<br />

praxiserprobte Logistik-<br />

Gesamtlösung gesucht.<br />

Der spanische Lebensmittelhandel ist<br />

geprägt von starken, leistungsfähigen<br />

Wettbewerbern, die permanent in die Verbesserung<br />

ihrer Produktivität investieren.<br />

Dabei ist die aktuelle Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Finanzkrise deutlich zu spüren, die die<br />

Unternehmen einem zusätzlichen Optimierungsdruck<br />

aussetzt. Permanentes Ziel ist<br />

es, Betriebskosten zu minimieren, den Servicegrad<br />

für die K<strong>und</strong>en weiter zu steigern<br />

<strong>und</strong> attraktive Arbeitsbedingungen für die<br />

Mitarbeiter in den Distributionszentren zu<br />

schaffen.<br />

Um diese komplexen Anforderungen<br />

umsetzen zu können, erhielt die Witron<br />

Logistik + Informatik GmbH mit eigener<br />

Niederlassung in Madrid Ende 2011 von<br />

Condis den Auftrag für die Automatisierung<br />

des bestehenden Logistikzentrums in<br />

Montcada i Reixac, nahe Barcelona. Aus<br />

diesem Standort werden seit Herbst 2013<br />

über 350 Filialen in den Regionen Katalonien<br />

mit einem Trockensortiment von gut 4 500<br />

Artikeln beliefert. Inklusive der manuellen<br />

Bereiche hat die Anlage eine Fläche von<br />

31 700 m². Der automatisierte Logistikbereich<br />

beinhaltet in etwa 4 700 m 2 . An<br />

einem Spitzentag werden gut 140 000<br />

Versandeinheiten kommissioniert.<br />

Als Generalunternehmer war Witron für die<br />

Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung aller Materialfluss-<br />

sowie IT-Systeme (WMS <strong>und</strong> MFC),<br />

Steuerungssysteme (PLC) <strong>und</strong> Mechanikkomponenten<br />

verantwortlich. Alle Fördertechnikelemente<br />

<strong>und</strong> Regalbediengeräte<br />

wurden von der Witron-Tochter FAS entwickelt<br />

<strong>und</strong> hergestellt.<br />

Integration in bestehende<br />

Systemwelt<br />

Eine zentrale Herausforderung bei Condis<br />

war, das neue automatisierte Logistik-System,<br />

das hauptsächlich für die Kommissionierung<br />

von B- <strong>und</strong> C-Artikeln genutzt wird,<br />

zum einen in ein bestehendes Gebäude zu<br />

installieren, ohne den laufenden Betrieb zu<br />

beeinträchtigen sowie mit dem vorerst weiterhin<br />

manuell betriebenen Schnelldreher-<br />

Bereich softwaretechnisch zu kombinieren.<br />

Zum anderen sollte das schon vorhandene<br />

Hochregallager weiter genutzt <strong>und</strong> in die<br />

neuen Logistikprozesse integriert werden.<br />

„Bisher hatten wir keinerlei praktische<br />

Erfahrung mit automatisierten Logistikprozessen<br />

<strong>und</strong> haben wie eine Vielzahl von<br />

mittelständischen spanischen Lebensmitteleinzelhändlern<br />

mit manuellen


MATERIALFLUSS<br />

‚Pick by Voice‘-Systemen gearbeitet“, sagt<br />

Condis-Logistikchef Victor Escanciano.<br />

Besonderes Augenmerk legte Condis hinsichtlich<br />

der Systemauswahl vor allem auf<br />

die Steigerung der Effizienz in den logistischen<br />

Abläufen, die Reduzierung der Logistik-Gesamtkosten,<br />

eine hohe Kommissionierqualität<br />

<strong>und</strong> die Vermeidung von<br />

Produktschäden. Ein weiterer wichtiger<br />

Faktor für die Entscheidung war auch, dass<br />

bestehende Ressourcen, z. B. die vorhandenen<br />

Gebäudeflächen, noch effizienter<br />

genutzt werden können.<br />

Mehr als die Hälfte aller 400 Condis-<br />

Supermärkte sind kleine, stark frequentierte<br />

Innenstadtlagen die von Franchisenehmern<br />

betrieben werden. Diese stellen hinsichtlich<br />

der Belieferung ganz andere<br />

Anforderungen an die Logistik als z. B. die<br />

eigenen großen Filialen von Condis. „Doch<br />

auch unterschiedliche Rahmenbedingungen,<br />

wie etwa spezielle Shop-Layouts,<br />

Kleinmengenlieferungen oder eine individuelle<br />

Festlegung des Maximalgewichts<br />

können durch das exakte Stammdaten-<br />

Handling mit OPM oder DPS für jeden<br />

K<strong>und</strong>enauftrag flexibel umgesetzt werden“,<br />

erklärt Escanciano.<br />

Herausforderungen gab es für Witron<br />

auch bei der Logistikplanung. Aufgr<strong>und</strong> lokaler<br />

Bauvorschriften durfte eine Gebäudehöhe<br />

von zwölf Metern nicht überschritten<br />

werden. Ebenso war die Gebäudefläche fest<br />

definiert, auf der die automatisierten Logistikkomponenten<br />

implementiert werden sollten.<br />

Und zu guter Letzt musste die Inbetriebnahme<br />

parallel zum Betrieb des Altsystems<br />

stattfinden, ohne die Auslieferung in die<br />

Märkte zu beeinträchtigen.<br />

Filialgerechte Kommissionierung<br />

mit OPM <strong>und</strong> DPS<br />

01 Vollautomatisches Produkthandling<br />

Condis kann nun kleinvolumige Artikel auf kleinster Fläche<br />

mit hohem Durchsatz kommissionieren<br />

Witron setzt bei Condis seine beiden<br />

Systemlösungen „Order Picking Machinery<br />

(OPM)“ <strong>und</strong> „Dynamic Picking System<br />

(DPS)“ ein. Kleinvolumige Artikel werden<br />

im Behälter-Kommissioniersystem DPS<br />

nach dem Prinzip „Ware zum Mann“ bzw.<br />

„Mann zur Ware“ kommissioniert. Die<br />

Artikel befinden sich, abhängig von der<br />

Auftragsstruktur, permanent bzw. bedarfsgerecht<br />

in der Pickfront. Der Nachschub in<br />

die Kommissioniergasse geschieht ausschließlich<br />

systemgesteuert durch Regalbedien<br />

geräte, ebenso die Rückführung von<br />

aktuell nicht für die Kommissionierung benötigter<br />

Produkte. Die Klassifikation der Artikelstruktur<br />

wird durch DPS kontinuierlich<br />

überprüft <strong>und</strong> angepasst. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

statischen <strong>und</strong> dynamischen Bereitstellung<br />

der Lagerartikel verkürzen sich die Laufwege<br />

der Mitarbeiter um bis zu 75 Prozent.<br />

Die Ergonomie spielt bei allen Prozessen eine<br />

zentrale Rolle.<br />

Das DPS bei dem Lebensmitteleinzelhändler<br />

besteht aus einem eingassigen<br />

automatischen Kleinteilelager mit 5 100<br />

Behälterstellplätzen. An drei Arbeitsplätzen<br />

kommissioniert das Personal, geführt durch<br />

ein „Pick by Light“-System, die Artikel direkt<br />

vom Lagerbehälter in den K<strong>und</strong>enauftragsbehälter.<br />

Handelseinheiten kommissioniert der<br />

Betreiber mithilfe des OPM-/COM-Systems,<br />

das ein vollautomatisches Produkthandling<br />

vom Wareneingang bis zum Warenausgang<br />

weitgehend ohne Personaleinsatz ermöglicht.<br />

Denn durch die „Case Order Machinery<br />

(COM)“-Technologie werden die Auftragspaletten/Auftrags-Rollcontainer<br />

sozusagen<br />

vollautomatisch produziert. Statt zu<br />

greifen, schieben die COMs die Artikel exakt<br />

auf die vom System via Schlicht-Algorithmus<br />

berechnete Position der Auftrags-<br />

Rollcontainer (Bild 01). Der komplette Vorgang<br />

läuft sensorüberwacht, um eine hohe<br />

Verfügbarkeit sicherzustellen. Dabei werden<br />

die Artikel im Prozess produktschonend<br />

getragen oder geschoben, da herkömmliche<br />

Greiftechniken die Bandbreite<br />

automatisch kommissionierfähiger Waren<br />

einschränken.<br />

Zu Beginn des OPM-Prozesses werden<br />

sortenreine Vollpaletten aus einem manuellen<br />

Palettenlager mithilfe einer Konturenkontrollstation<br />

vollautomatisch auf Art,<br />

Menge, Gewicht <strong>und</strong> Größe überprüft.<br />

Ebenso kontrolliert das OPM-System Palettenbeschaffenheit<br />

<strong>und</strong> Verpackungsqualität.<br />

Anschließend werden die Artikel lagenweise<br />

depalettiert, mit Trays unterschiedlicher<br />

Größe verheiratet, in vorgelagerten<br />

Fine-Tuning-Prozessen mechanisiert sortiert<br />

<strong>und</strong> vor der filialgerechten Kommissionierung<br />

wieder vom Tray getrennt. Sind die<br />

Paletten bzw. Rollcontainer fertig kommissioniert,<br />

schleust das OPM-System diese an<br />

die Wickelstationen aus, wo sie mit Folie<br />

gesichert werden. Dann gelangen die Paletten<br />

über ein Fördertechniknetzwerk Richtung<br />

Warenausgang in einen Pufferbereich,<br />

werden mit weiteren K<strong>und</strong>enaufträgen tourengerecht<br />

konsolidiert <strong>und</strong> stehen anschließend<br />

für den Versand bereit. Eine<br />

Auftragskonsolidierung von bereits im DPS<br />

kommissionierten Behältern mit OPM-<br />

Artikeln ist per COM problemlos möglich.<br />

Bei Condis sind derzeit sechs COM-<br />

Maschinen im Einsatz, mit denen bis zu<br />

60 000 Handelseinheiten pro Tag ohne Personaleinsatz<br />

vollautomatisch, filialgerecht<br />

<strong>und</strong> fehlerfrei auf Rollcontainer kommissio-<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 25


MATERIALFLUSS<br />

niert werden können (Bild 02). Vorgeschaltet<br />

ist ein zwölfgas siges Tray-AKL mit<br />

129 000 Stellplätzen (Bild 03). Ein zukünftiger<br />

Ausbau auf acht Maschinen wurde in<br />

der Planung bereits berücksichtigt.<br />

Bei jeder Durchsatzgröße flexibel<br />

einsetzbar<br />

„Mit dieser hochautomatisierten Logistiklösung<br />

schaffen wir bei Lebensmitteleinzelhändlern<br />

enorme Mehrwerte innerhalb<br />

der kompletten Prozesskette –<br />

beginnend bei Lieferanten, über das Distri-<br />

butionszentrum, dem Transport, bis hin in<br />

die Filiale“, so Witron-Business Development<br />

Manager Jose Luis Fernandez. „Ebenso<br />

ist die Lösung für Lebensmitteleinzelhändler<br />

aller Größenkategorien wirtschaftlich<br />

sehr interessant. Denn es spielt für<br />

OPM keine Rolle, ob die Technologie im<br />

Trockensortiment, Frischebereich oder im<br />

Tiefkühlbereich zum Einsatz kommt, das<br />

Artikelspektrum aus nur 300 oder fast 18 000<br />

verschiedenen Artikeln besteht, ob drei<br />

COMs oder über 70 COMs an einem Standort<br />

kommissionieren, oder ob pro Tag<br />

13 000 oder fast 600 000 Handelseinheiten<br />

ausgeliefert werden.“<br />

Pro COM-Maschine sind Kommissionierleistungen<br />

von ca. 500 Handelseinheiten<br />

pro St<strong>und</strong>e möglich. Gleichzeitig sind mit<br />

OPM geschlichtete Auftragspaletten bzw.<br />

Auftrags-Rollcontainer bis zu 20 Prozent<br />

dichter gepackt, wodurch auch bei den<br />

Transportkosten gespart werden kann.<br />

„Dieser Paradigmenwechsel – weg von<br />

einer rein manuell betriebenen Intralogistik<br />

hin zu einer automatisierten Lösung in<br />

Sachen Materialfluss- <strong>und</strong> Lagertechnik –<br />

ist für uns als Multi-Channel-Anbieter ein<br />

strategischer Meilenstein“, so Escanciano.<br />

„Wir profitieren von einer deutlichen Effizienzsteigerung<br />

in der Intralogistik –<br />

sowohl im automatisierten Bereich als<br />

auch in den manuellen Bereichen. Positive<br />

Auswirkungen sehen wir vor allem hinsichtlich<br />

Flexibilität, Schnelligkeit, Verfügbarkeit,<br />

Qualitätssteigerung <strong>und</strong> beim<br />

Filialservice.“<br />

Wachsendes Potenzial im<br />

Multi-Channel-Geschäft<br />

Im spanischen Lebensmitteleinzelhandel<br />

sieht sich Condis als Innovationstreiber in<br />

verschiedener Hinsicht. So praktiziert die<br />

Supermarktkette bereits seit etwa zehn<br />

Jahren ein Modell der Nachtanlieferung in<br />

Teilen von Barcelona <strong>und</strong> befindet sich<br />

permanent im Austausch mit regionalen<br />

Behörden, um diese Belieferungsstrategie<br />

weiter auszubauen <strong>und</strong> somit Lieferspitzen<br />

weiter zu glätten. Denn das Modell kleinerer<br />

Läden in Innenstadtlagen ist in Spanien<br />

momentan sehr gefragt. Gerade absolute<br />

Frischeprodukte wie Obst, Fisch oder<br />

Gemüse würden hier stark nachgefragt.<br />

„Auch Konzepte zum Home- oder Online-<br />

Shopping haben wir bereits seit dem Jahr<br />

2000 in unserem Programm“, so Escanciano.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sei es bei steigenden Mengen<br />

möglich, die E-Commerce-Direktbelieferung<br />

aus dem automatisierten Distributionszentrum<br />

in Montcada i Reixac heraus zu<br />

steuern <strong>und</strong> diese Prozesse in die Witron-<br />

Anlage zu integrieren. Hier sehen beide<br />

Partner weiteres zukünftiges Potenzial.<br />

„Das Geschäft mit E-Commerce <strong>und</strong> dem<br />

Multi-Channel-Versandhandel nimmt auf<br />

dem spanischen Markt immer weiter zu“, so<br />

Fernandez.<br />

Fotos: Aufmacherbild, 01 <strong>und</strong> 02 Witron,<br />

03 Thomas Wöhrle<br />

www.witron.de<br />

02 Dicht gepackte Ladungsträger –<br />

fehlerfrei kommissioniert<br />

03 Tray-Lager mit 129 000 Stellplätzen<br />

26 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


MATERIALFLUSS<br />

Dynamische Waage beherrscht auch<br />

unterschiedliche Packungsgrößen<br />

Die dynamische Waage CWL Max aus dem Hause Bizerba ist mit<br />

zwei oder drei integrierten Wägesystemen ausgestattet <strong>und</strong><br />

überzeugt gegenüber Systemen mit nur einer Waage vor allem bei<br />

unterschiedlichen Packungsgrößen. Je nach Packungslänge wählt<br />

das System das passende Wägesystem aus <strong>und</strong> ermittelt schnell<br />

<strong>und</strong> effizient den Gewichtswert, auch wenn das nächste Produkt<br />

schon bereit steht. Paket-, Kurier- <strong>und</strong><br />

Expressdienstleister können so den<br />

Durchsatz bei gleicher Gesamtlänge<br />

<strong>und</strong> Bandgeschwindigkeit merklich<br />

steigern <strong>und</strong> ein noch größeres<br />

Produktspektrum wiegen.<br />

Sichere Konturenprüfung <strong>und</strong><br />

Defekterkennung<br />

Mit Vipac-D-Systemen aus<br />

dem Hause Vitronic lassen<br />

sich die Oberflächen <strong>und</strong><br />

Konturen von Packstücken mit<br />

beliebiger Drehlage auf der<br />

Förderstrecke erfassen <strong>und</strong><br />

vermessen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

zusätzlichen Softwarefunktion<br />

zur Konturenprüfung können<br />

Abweichungen von der idealen Kartonform wie Ausbauchungen<br />

<strong>und</strong> Eindellungen erfasst werden. So lassen sich Fehlfunktionen<br />

der automatischen Lagertechnik bei der Einlagerung in automatische<br />

Kartonlager <strong>und</strong> ein verringerter Warendurchsatz wirkungsvoll<br />

verhindern. Darüber hinaus kann aus deformierten Kartons<br />

auf beschädigte Waren geschlossen werden, die noch vor der<br />

Einlagerung überprüft <strong>und</strong> aussortiert werden können.<br />

www.vitronic.de<br />

Fördern in „leisen“ Umgebungen<br />

Das Förderband vom Typ BTB der Montech AG transportiert<br />

Produkte oder Werkstücke schnell <strong>und</strong> leise. Das Förderband<br />

arbeitet mit einem Schalldruckpegel von 45 bis 50 dB(A) <strong>und</strong><br />

entspricht damit einem Geräuschpegel einer ruhigen Wohnung<br />

oder von leiser Radiomusik. Die<br />

Technologie ist gut einsetzbar in<br />

Umgebungen bzw. für Montageprozesse<br />

mit Handarbeitsplätzen,<br />

bei denen eine hohe Konzentration<br />

gefordert ist – z. B. in der Produktion<br />

von Hörakustikgeräten, Uhren<br />

oder Smartphones. Das Förderband<br />

ist mit einem kompakten<br />

Antrieb ausgestattet, der im Förderbetrieb<br />

Lasten bis zu 40 kg<br />

bewegen kann. Verfügbar ist das neue Förderband in sieben<br />

verschiedenen Breiten zwischen 45 <strong>und</strong> 250 mm <strong>und</strong> lässt sich<br />

mit fünf verschiedenen Bandgeschwindigkeiten betreiben.<br />

www.montech.com<br />

www.bizerba.com<br />

Ladungsträger nach dem „Kofferprinzip“<br />

entwickelt<br />

Der Kunststoff-Logistikbehälter Dixie von W.AG Funktion +<br />

Design ist nach dem „Kofferprinzip“ mit stabilen Seitenwänden,<br />

belastbaren Scharnieren sowie fest zupackenden Clipverschlüssen<br />

konstruiert.<br />

Der Ladungsträger wird in fünf auf das Europalettenmaß<br />

abgestimmten Größen angeboten. Dabei lassen sich alle fünf<br />

Varianten modulartig auf einer Europalette miteinander<br />

kombinieren <strong>und</strong> mithilfe<br />

integrierter Stapelecken stapeln.<br />

Für die sichere Aufnahme <strong>und</strong><br />

den geordneten Halt des<br />

Transportguts sorgen Inlays, die<br />

der Hersteller individuell an<br />

Produktform <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enwünsche<br />

anpasst. Als Innenraumteiler<br />

lässt sich optional eine<br />

Zwischenplatte aus transparentem<br />

Polycarbonat einsetzen, die eine gute Raumnutzung <strong>und</strong><br />

übersichtliche Kontrolle des Inhalts ermöglicht.<br />

Der „Logistikkoffer“ ist in fünf Größen von 370 × 165 × 115 bis<br />

567 × 290 × 150 mm (Innenmaße) sowie in sieben verschiedenen<br />

Standardfarben (Sonderfarben optional) verfügbar.<br />

www.wag.de<br />

Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />

Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />

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Typ BK - Mittelachsrampe<br />

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<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 27<br />

BUTT.indd 1 21.07.2014 10:34:17


MATERIALFLUSS<br />

Über den Wolken<br />

Effizienter Transport für die Bordküche<br />

Vom Snack über Lachs <strong>und</strong> Kaviar bis hin zum Champagner – auch über<br />

den Wolken wollen Reisende gut versorgt sein. Kaum ein Fluggast macht<br />

sich Gedanken, wie alles an Bord kommt. Ob in Frankfurt, Dubai oder<br />

Korea, im Flughafenalltag sorgen die Elektrohängebahnen der Louis<br />

Schierholz GmbH, Bremen, für einen hochfrequenten Transport von<br />

unterschiedlichen Airline-Carts für Bordverpflegung, Duty-Free- <strong>und</strong><br />

Serviceartikel.<br />

Flughäfen sind besondere Orte mit speziellen<br />

Anforderungen: Anders als auf<br />

Kreuzfahrtschiffen, gibt es in Flugzeugen<br />

keine Bordküche, zu wenig Platz <strong>und</strong> strenge<br />

Sicherheitsvorschriften. Die Köche arbeiten<br />

am Boden, in der Luft wird nur noch<br />

erhitzt oder gegart. Durch zunehmend steigende<br />

Passagierzahlen <strong>und</strong> verstärkten Einsatz<br />

von Großraumflugzeugen im internationalen<br />

Luftverkehr sind die Ansprüche an<br />

Kapazitäten <strong>und</strong> Transportgeschwindigkeiten<br />

im Flughafen-Catering sehr gestiegen.<br />

Ein höherer Automatisierungsgrad aller<br />

Dienstleistungen für die Flugzeugversorgung<br />

ist gefragt. Alle Arbeitsschritte in der<br />

Flugküche <strong>und</strong> bei der Konfektionierung<br />

der unterschiedlichsten Airline-Carts müssen<br />

schnell, in time <strong>und</strong> präzise aufeinander<br />

abgestimmt sein.<br />

Wurde früher noch von Flugküchen<br />

gesprochen, so haben sich diese heute zu<br />

großen Distributionszentren entwickelt.<br />

Die Tabletts, auf denen die Mahlzeiten im<br />

Flugzeug serviert werden, bestückt das<br />

Bodenpersonal nach einer strengen Ordnung<br />

mit Geschirr, Besteck, Vorspeisen <strong>und</strong> kalten<br />

Getränken, bevor sie in Airline-Carts oder<br />

Trolleys geschoben werden. Auf dem Rückweg<br />

müssen Unmengen von Tabletts mit<br />

Essensresten <strong>und</strong> schmutzigem Geschirr<br />

der Reinigung zugeführt werden.<br />

Küche, Flugzeug <strong>und</strong> zurück<br />

Viele Arbeitsschritte sind notwendig, um<br />

mehr als 130 000 Mahlzeiten am Tag zu produzieren<br />

<strong>und</strong> zu transportieren. Durch täglich<br />

variierende Flugpläne, deutlich mehr<br />

Passagiere <strong>und</strong> größere Flugzeuge wurden<br />

die Aufgaben zunehmend anspruchsvoller.<br />

Clevere Logistiksysteme, die die komplexen<br />

Anforderungen der Bordverpflegung erfüllen,<br />

gehören daher heute zum Flughafenalltag:<br />

Ist ein Flugzeug gelandet, bringen spezielle<br />

Fahrzeuge, z. B. High-Loader Carts, die<br />

Tabletts mit Essensresten <strong>und</strong> schmutzigem<br />

Geschirr an die Rücklauframpe des Cateringbetriebs.<br />

Dort werden sie vom Bedienpersonal<br />

manuell in die Hanger oder Lastaufnahmemittel<br />

eines EHB-Fahrzeugs geschoben<br />

(Bild 01). Dieser Bereich, die<br />

Inbo<strong>und</strong> Area, besteht aus mehreren<br />

parallel geschalteten Förderstrecken, die<br />

die Carts zwischenzeitlich durch Hub- <strong>und</strong><br />

Senkstationen auf den Hallenboden absenken,<br />

damit sie vom Personal hineingestellt<br />

bzw. entnommen werden können. Dann<br />

geht es weiter zu den verschiedenen Entladebereichen<br />

(Bild 02), den Stripping Stations.<br />

Dort werden die Carts von Mitarbeitern<br />

zügig ausgeräumt. Die Hanger werden<br />

zu diversen Wasch- <strong>und</strong> Reinigungsanlagen<br />

geleitet <strong>und</strong> der Abfall wird entsorgt<br />

(Bild 03). Drehscheiben an den Stripping<br />

Stations erlauben einen beidseitigen Zugriff<br />

<strong>und</strong> erleichtern das Entladen. Um das Flugzeug<br />

wieder mit frischer Verpflegung zu<br />

versorgen, beginnt der Prozess von vorn. Im<br />

Bereich Tray Setting werden die Carts mit<br />

vorbereiteten Essentabletts gefüllt. Die<br />

warmen Mahlzeiten werden heruntergekühlt<br />

<strong>und</strong> separat in Trolleys mit „Oven<br />

Racks“ ans Flugzeug geliefert. In Warmluftöfen<br />

werden die Mahlzeiten an Bord nur<br />

noch kurz erwärmt <strong>und</strong> auf die vorbereiteten<br />

Tabletts verteilt.<br />

28 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


Komplexer, passgenauer<br />

Materialfluss<br />

Hoch dynamisch bewegen sich die<br />

EHB-Fahrzeuge mit unterschiedlichen Gebinden<br />

an Bord durch die Flugküche. Eine<br />

Herausforderung sind die verschiedenen<br />

Größen <strong>und</strong> Formen der Carts, auf die<br />

Schierholz den Bau seiner Transport-<br />

Hanger exakt abstimmt. So können unterschiedlich<br />

große Carts in den Hangern<br />

speziell fixiert werden. Ohne zu verrutschen<br />

oder herunter zu fallen, laufen sie<br />

sicher die unterschiedlichen Bereiche der<br />

Flugküche an. Wichtig ist auch, dass die<br />

Trolleys <strong>und</strong> Carts möglichst wenige Berührungspunkte<br />

mit dem Hanger haben, damit<br />

sie auf ihrer Reinigungsfahrt durch eine<br />

spezielle Waschmaschine effektiv gewaschen<br />

<strong>und</strong> getrocknet werden. Ein leichtes,<br />

schnelles Öffnen der Hanger sorgt für minimale<br />

Handlingzeiten. Eine Besonderheit ist<br />

das automatische Trennen der Hanger vom<br />

EHB-Fahrzeug. Nachdem der Hanger mit<br />

den geleerten Carts <strong>und</strong> Trolleys über eine<br />

separate Fördertechnik durch eine Waschmaschine<br />

befördert wurde, wird er wieder<br />

an das gleiche Fahrzeug übergeben. Wurden<br />

früher Hanger mit gereinigten Carts<br />

noch in Clean Cart Buffern gespeichert,<br />

werden sie heute möglichst schnell wieder<br />

den entsprechenden Stationen zugeführt.<br />

Da sich Flugküchen oftmals über bis zu vier<br />

Ebenen erstrecken, kommen Etagenhubwerke<br />

mit Geschwindigkeiten von bis zu<br />

70 m/min zum Einsatz. Um hohe Kapazitäten<br />

zu erreichen, bewegen sie mindestens<br />

zwei EHB-Fahrzeuge <strong>und</strong> Hanger gleichzeitig.<br />

Clevere Layouts erlauben den synchronen<br />

Wechsel der EHB-Fahrzeuge auf der<br />

Hubschiene des Etagenhubwerks.<br />

01 Inbo<strong>und</strong> Area – Die Catering-Carts<br />

werden in die Hanger aus Edelstahl geschoben<br />

Weltweit auf Flughäfen im<br />

Einsatz<br />

Die Visualisierung <strong>und</strong> Steuerung des effizienten<br />

Fördersystems für Flughafen-Carts<br />

geschieht über entsprechende Leitrechner,<br />

die den kompletten Prozess zentral überwachen<br />

<strong>und</strong> optimieren können. Dazu gehört<br />

auch die Anbindung an übergeordnete<br />

Host-Rechner. Auf Basis aktueller Flugpläne<br />

werden Transportstrategien entwickelt,<br />

Prozess daten übermittelt <strong>und</strong> Vorgaben<br />

umgesetzt. Zudem hat jedes EHB-Fahrzeug<br />

eine eigene Steuerung, die z. B. für den notwendigen<br />

Abstand zum benachbarten Hanger<br />

sorgt. Das Cateringpersonal kann über<br />

ein Be dienpanel die Wege der EHB-Fahrzeuge<br />

zu den unterschiedlichen Stationen steuern.<br />

Wurden früher noch „Power & Free“-<br />

Systeme mit großen Speichern ein gesetzt,<br />

kommt heute mit der Elektrohängebahn<br />

hoch dynamische Fördertechnik zum Einsatz.<br />

Als einer der ersten Fördertechnikhersteller<br />

setzte sie Schierholz im Flughafen-<br />

Catering ein. Seit 1990 profitieren Luftfahrt-<br />

Caterer u. a. in Frankfurt, Hongkong, Singapur,<br />

Taipeh, Seoul <strong>und</strong> Dubai von der<br />

intelligenten Fördertechnik made in Germany.<br />

„Unsere 25-jährige Fördertechnikerfahrung<br />

im Airline-Catering sorgt für die<br />

exakte Umsetzung der anspruchsvollen Vorgaben,<br />

die unseren K<strong>und</strong>en zugutekommt“,<br />

erklärt Dieter Bolling, Key-Account-Manager<br />

Catering bei Schierholz.<br />

Aber auch in anderen Bereichen von Logistik<br />

<strong>und</strong> Distribution ist der Fördertechnikanbieter<br />

versiert. Ob Elektrohängebahn,<br />

„Power & Free“-Anlage, Boden- oder Kreisförderer,<br />

gemeinsam ist allen Fördersystemen:<br />

Sie sind nach den seit 2012 verschärften<br />

Maschinen-Sicherheitsrichtlinien geplant<br />

<strong>und</strong> umgesetzt, um Gefahrenpotenziale<br />

für das Bedienpersonal zu reduzieren.<br />

Und eins ist ebenso sicher: Passagiere,<br />

die an Bord eines Flugzeugs genüsslich ihre<br />

Speisen verzehren, ahnen nicht im Entferntesten,<br />

wie viel Know-how, Hightech <strong>und</strong><br />

Aufwand nötig ist, um ein erstklassiges<br />

Flugzeug-Menü in time an Bord zu bringen.<br />

Fotos: Aufmacherfoto: Fotolia/Bearbeitung:<br />

VFV Grafik, 01 – 03 Schierholz<br />

www.schierholz.de<br />

02 Buffer Area – Zwischen Inbo<strong>und</strong> Area <strong>und</strong> Stripping Area<br />

werden die Hanger kurzzeitig zwischengepuffert<br />

03 Stripping Area – Die Carts werden von<br />

Unrat befreit <strong>und</strong> anschließend gereinigt<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 29


LOGISTIKDIENSTLEISTUNG<br />

Weniger „Ware in Arbeit“ –<br />

mehr Artikel im Umlauf<br />

Dynamikpuffer erhöht Sortimentsverfügbarkeit im Multi-Channel-Handel<br />

Die Sportscheck GmbH, eines der führenden deutschen<br />

Handelsunternehmen für Sportartikel, hat seine komplette Lagerlogistik<br />

an den Kontraktlogistiker Fiege aus Greven übertragen. Damit hat der<br />

Dienstleister einen weiteren namhaften Multi-Channel-K<strong>und</strong>en im Bereich<br />

der Fashionlogistik gewonnen. Der Sportartikelhändler kann durch die<br />

Zusammenarbeit seinen K<strong>und</strong>en einen noch besseren Service bieten.<br />

D<br />

as Multi-Channel-Unternehmen Sportscheck<br />

ist Ausrüstungs- <strong>und</strong> Bekleidungsspezialist<br />

für verschiedene Sportarten.<br />

Dabei umfasst das Sortiment mehr als<br />

30 000 Artikel von über 500 Marken <strong>und</strong> ist<br />

in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz<br />

verfügbar. „Sportscheck ist Treffpunkt für<br />

alle Aktiven in Sport <strong>und</strong> Freizeit. Und aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> bieten wir unseren K<strong>und</strong>en<br />

neben Bekleidung <strong>und</strong> Ausrüstung auch<br />

vielfältige Möglichkeiten, Sport zu treiben“,<br />

erklärt Guido Jaenisch, Geschäftsführer<br />

Sportscheck.<br />

Um die firmeninternen Voraussetzungen<br />

für einen zukunfts- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten<br />

Multi-Channel-Handel weiterzuentwickeln<br />

<strong>und</strong> voranzutreiben, hat das<br />

Unternehmen in den vergangenen beiden<br />

Jahren zwei Großprojekte umgesetzt. So<br />

wurde mit dem IT-Projekt „Storm“ eine<br />

einheitliche SAP-Landschaft als Basis aller<br />

Geschäftsprozesse etabliert, sowie mit<br />

dem Logistik-Projekt „Lana“ die „Logistische<br />

Abwicklung Neu Aufgestellt“ – so der<br />

Name der gemeinsam mit Fiege umgesetzten<br />

Maßnahme. Die Prämissen für beide<br />

Projekte waren dabei folgende:<br />

n Sportscheck wechselt gleichzeitig zum<br />

Logistiksystem die komplette IT-Landschaft.<br />

n Vollständige SAP-Einführung inkl. Reorganisation<br />

der etablierten Geschäftsprozesse –<br />

prototypisches, iteratives Projektvorgehen.<br />

n Keine Anbindung der heutigen Logistik<br />

an die neue IT sowie keine Anbindung des<br />

Logistikdienstleisters an die alte IT.<br />

n Keine Unterbrechung in den Belieferungen<br />

von Endk<strong>und</strong>en im Onlinehandel oder<br />

in der Versorgung von Filialen.<br />

n Kein Bestandsaufbau, auch nicht temporär<br />

während der Phase des Umzugs bei<br />

voller Sortimentsverfügbarkeit in beiden<br />

„Welten“.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Logistikdienstleister<br />

Fiege umfasst das B2B-<br />

Geschäft, d. h. die Filialbelieferung in<br />

Deutschland sowie das B2C-Geschäft für<br />

die Endk<strong>und</strong>enbelieferung in Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> der Schweiz. Außerdem<br />

integriert der Logistikdienstleister verschiedene<br />

Value-Added-Services <strong>und</strong> verantwortet<br />

die Retouren logistik für den Bereich<br />

B2B <strong>und</strong> B2C. Darüber hinaus wurde die<br />

Reklamationsabwicklung komplett in die<br />

logistischen Abläufe eingeb<strong>und</strong>en.<br />

30 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


LOGISTIKDIENSTLEISTUNG<br />

Retouren schneller in Umlauf<br />

bringen<br />

Die Leistungen die Fiege für Sportscheck<br />

erbringt, sind in den Multi-User-Standort<br />

des Dienstleisters in Apfelstädt bei Erfurt<br />

integriert. Herzstück des automatisierten<br />

Konzepts bildet ein Hängetaschensorter. Eine<br />

vergleichbare Anlage wird bereits am<br />

Standort in Greven genutzt.<br />

In der ersten Stufe der zweistufigen<br />

Kommissionierung (Bild 01) werden die<br />

benötigten Artikel, der im jeweiligen Batch<br />

verplanten Aufträge, k<strong>und</strong>enneutral gepickt,<br />

Mithilfe der Sorteranlage lässt<br />

sich die Retourenlogistik in die<br />

„Vorwärtslogistik“ einbinden<br />

um mithilfe von Hängetaschen (Bild 02) in<br />

der zweiten Stufe auftragsindividuell sortiert<br />

zu werden. Mithilfe der Sorteranlage – inkl.<br />

integriertem Dynamikpuffer – lässt sich die<br />

Retourenlogistik unmittelbar in die<br />

„Vorwärtslogistik“ der beiden Vertriebskanäle<br />

integrieren, sodass eingehende Retouren<br />

zeitnah zum Wiedereinsatz kommen können.<br />

Diese Retouren werden nach der Bearbeitung<br />

<strong>und</strong> der k<strong>und</strong>enkontowirksamen<br />

Verbuchung – soweit es sich um 1a-Artikel<br />

handelt <strong>und</strong> diese hängetaschensorterfähig<br />

sind – nicht in die regulären Fachbodenregalanlagen<br />

zurück gelagert, sondern in einer<br />

der 40 000 Hängetaschen im Dynamikpuffer<br />

gespeichert. Die Retourenware steht so direkt<br />

wieder zur Bedienung von Aufträgen aus dem<br />

Online- oder Filialhandel zur Verfügung.<br />

Nach der Umbau-, Installations- <strong>und</strong><br />

Inbetriebnahmephase folgte ab April 2014<br />

sukzessive die Bestandübernahme vom<br />

vorherigen Dienstleister. Mit mehr als 700<br />

Wechselbehältern wurde ein Bestand von<br />

etwa drei Millionen Artikeln nach Apfelstädt<br />

transferiert. Die Go-Live-Setzung lief<br />

schrittweise, nach Vertriebskanälen <strong>und</strong><br />

Ländern differenziert ab, sodass sich etwa<br />

ein Monat später das erste Endk<strong>und</strong>enpaket<br />

für den Onlinemarkt Österreich versenden<br />

ließ. Die stufenweise Aufschaltung<br />

mit der Aufschaltung der Versorgung der<br />

letzten Filiale konnte Ende Juli 2014 „in<br />

time“ abgeschlossen werden.<br />

01 In der zweistufigen<br />

Kommissionierung wird<br />

k<strong>und</strong>enneutral gepickt <strong>und</strong><br />

auftragsindividuell sortiert<br />

Der Sportartikelhändler erhöht durch die<br />

Zusammenarbeit mit Fiege u. a. den Servicegrad<br />

in der Belieferung <strong>und</strong> senkt die<br />

Umlaufbestände, um zukünftig sowohl im<br />

Filialgeschäft als auch im Katalog- <strong>und</strong> Internethandel<br />

weiter zu wachsen. Für den<br />

Standort bei Erfurt sprachen die geografische<br />

Lage im Herzen Deutschlands <strong>und</strong> die<br />

dadurch möglichen späten Cut-Off-Zeiten,<br />

die vor allem für Endk<strong>und</strong>en im Onlinegeschäft<br />

zusätzlich den Service erhöhen.<br />

Von der Lagerung bis zur<br />

Qualitätssicherung<br />

Der Logistikdienstleister ist in seinem Multi-<br />

User-Standort auf rd. 39 000 m² Gr<strong>und</strong>fläche<br />

für die Lagerung, die Kommissionierung,<br />

den Versand sowie für die Retouren <strong>und</strong><br />

Mehrwertdienstleistungen des kompletten<br />

Sportscheck-Sortiments verantwortlich.<br />

Neben Standard-Value Added-Services wie<br />

Preisetikettierung oder Anbringen von<br />

Diebstahlsicherungen, betreibt Fiege im<br />

Auftrag des Multi-Channel-Händlers auch<br />

eine Ski- <strong>und</strong> Fahrradwerkstatt. In diesen<br />

Werkstätten werden für Endk<strong>und</strong>en z. B. die<br />

Bindungen auf die bestellten Skier montiert<br />

<strong>und</strong> die vormontierten Fahrräder vor dem<br />

Versand betriebsbereit gemacht. Darüber<br />

hinaus zählt auch die Qualitätssicherung<br />

für die im Wareneingang eingehenden<br />

Artikel zu den Dienstleistungen. Ebenfalls<br />

werden von Seiten des Logistikdienstleisters<br />

Artikel für das am Standort angesiedelte<br />

Fotostudio ausgeschleust, aufbereitet<br />

<strong>und</strong> der Fotoproduktion zugeführt.<br />

Das Logistiksystem am Standort Apfelstädt<br />

der Fiege-Gruppe sichert Sportscheck<br />

die Basis für eine „standardisierte next day<br />

Belieferung“ von K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Filialen in<br />

Deutschland <strong>und</strong> ein skalierbares sowie<br />

02 Der Hängetaschensorter ermöglicht eine<br />

„dynamische“ Retourenabwicklung<br />

„atmungsfähiges“ Logistikrückgrad. Ausgelegt<br />

auf eine Durchsatzleistung von<br />

ca. 80 000 Teilen pro Tag im 2-Schicht-<br />

Betrieb erhält der Händler die Kapazität,<br />

um auch saisonale <strong>und</strong> werbebedingte<br />

Spitzen bewältigen zu können <strong>und</strong> dem<br />

K<strong>und</strong>en eine gleichbleibend hohe Logistikqualität<br />

zu bieten.<br />

Fotos: Fiege<br />

www.fiege.de<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 31


SOFTWARE<br />

Die Milch macht‘s<br />

Ein neues Lager schafft Platz für Sahne, Joghurt <strong>und</strong> Milch<br />

Mit einem neuen vollautomatischen Hochregallager, der<br />

Reorganisation der Fertigwarenlogistik <strong>und</strong> der Einführung<br />

eines Warehouse-Management-Systems der Team GmbH,<br />

Paderborn, hat die Osterhusumer Meierei Witzwort eG ihre<br />

Logistik umfassend verbessert. Konsequent hält das<br />

Unternehmen damit sein Versprechen, strenge<br />

Qualitätsstandards in allen Bereichen zu erfüllen.<br />

32 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


Die Meierei aus Witzwort blickt auf eine<br />

100 Jahre alte Tradition zurück. Im<br />

Mittelpunkt steht die Herstellung von Milch,<br />

Sahne <strong>und</strong> Joghurt. Das Unternehmen sieht<br />

sich als Partner sowohl für Eigen- als auch für<br />

Handelsmarken <strong>und</strong> hat einen starken Bezug<br />

zur schleswig-holsteinischen Heimatregion,<br />

doch beliefert werden K<strong>und</strong>en in ganz<br />

Deutschland <strong>und</strong> Dänemark. Die Produktionsanlagen<br />

gelten als eine der modernsten in<br />

Europa. Da war es nur konsequent, auch im<br />

Bereich Logistik nachzuziehen, um die hochwertigen<br />

Milchprodukte weiterhin effizient<br />

<strong>und</strong> verlässlich zum K<strong>und</strong>en zu bringen.<br />

Mehr Kapazität <strong>und</strong> optimierte<br />

Prozesse<br />

Ein wichtiges Ziel der Milchspezialisten war<br />

die Schaffung neuer Lagerkapazitäten. So<br />

entschied man sich für den Neubau eines<br />

vollautomatischen zweigassigen Hochregallagers<br />

mit mehr als 2 000 Europalettenstellplätzen.<br />

Im Zuge der Überlegungen wurde<br />

schnell klar, dass auch die Prozesse zu<br />

reorganisieren wären <strong>und</strong> dies den Einsatz<br />

neuer Technologien sowie einer modernen<br />

Softwarelösung erforderlich machen würde.<br />

Die Meierei beauftragte ein Planungsbüro<br />

mit der Ausarbeitung eines Konzepts<br />

<strong>und</strong> der anschließenden Auswahl einer geeigneten<br />

Softwarelösung. Das Warehouse-<br />

Management-System Prostore von Team<br />

konnte sich in diesem umfangreichen Auswahlverfahren<br />

durchsetzen.<br />

Ein detailliertes Pflichtenheft spezifizierte<br />

den Funktionsumfang der Software <strong>und</strong> legte<br />

fest, wie die Kommunikation zwischen<br />

Prostore <strong>und</strong> dem übergeordneten ERP-System<br />

umgesetzt werden sollte. Da die Software<br />

auch die Aufgaben eines Materialflussrechners<br />

erfüllen sollte, wurden auch Schnittstellen<br />

zur Fördertechnik <strong>und</strong> den Regalbediengeräten<br />

im neuen Hochregallager definiert.<br />

Die Inbetriebnahme des neuen Systems<br />

sollte im laufenden Betrieb geschehen.<br />

Zunächst wurde das System parallel zum<br />

Altsystem im Testbetrieb eingeführt <strong>und</strong> die<br />

Gelegenheit für letzte Änderungen in den<br />

Abläufen <strong>und</strong> Systemanpassungen genutzt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der baulichen Situation wurde<br />

die Inbetriebnahme des Echtsystems dann<br />

in zwei Schritten vorgenommen. Die<br />

Software übernahm zunächst nur die<br />

Verwaltung der Vollpalettenaufträge, nach<br />

Fertigstellung des Kommissionierbereichs<br />

wurde auch dieser integriert.<br />

Der Vertriebsleiter der Osterhusumer<br />

Meierei Witzwort, Tore Frauen, zeigt sich<br />

sowohl mit der Zusammenarbeit als auch<br />

mit dem Ergebnis zufrieden: „Das Projektteam<br />

hat eine große Flexibilität gezeigt <strong>und</strong><br />

umsichtig gehandelt. Durch das zweistufige<br />

Vorgehen bei der Softwareeinführung war<br />

die Versorgung unserer K<strong>und</strong>en jederzeit<br />

sichergestellt.“<br />

Durchgängiger Materialfluss<br />

Das neue Logistikzentrum wurde im Spätsommer<br />

2012 in Betrieb genommen. Die<br />

Arbeit der Software beginnt am Identifikationspunkt<br />

der Fördertechnik aus der<br />

Produktion. Das übergeordnete ERP-<br />

System avisiert die Paletten an das Lagerverwaltungssystem.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der übermittelten<br />

Daten werden am Identifikationspunkt<br />

Plausibilitätsprüfungen zum Gewicht<br />

<strong>und</strong> zum Mindesthaltbarkeitsdatum durchgeführt.<br />

Die zulässigen prozentualen<br />

Gewichtstoleranzen lassen sich zudem frei<br />

konfigurieren. Auch wird zu jedem Artikel<br />

ein zulässiges Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

im Artikelstamm hinterlegt. Am Identifikationspunkt<br />

überprüft die Software außerdem<br />

die Konturen der Palette (Höhe, Breite,<br />

Gabelfreiheit) sowie das Etikett auf Beschädigungen.<br />

Paletten, die den Vorgaben nicht<br />

entsprechen, schleust das System am Nichtin-Ordnung-Platz<br />

aus.<br />

Für reguläre Paletten ermittelt das System<br />

am Identifikationspunkt die Zielplätze <strong>und</strong><br />

generiert die entsprechenden Transportaufträge.<br />

Dabei werden verschiedene<br />

Konstellationen sowie der Qualitätsstatus<br />

berücksichtigt. Artikel, die nicht akut in der<br />

Kommissionierung oder im Versand benötigt<br />

werden, werden im Hochregallager<br />

nach definierten Strategien eingelagert. So<br />

wird z. B. Joghurt, der noch reifen muss, bei<br />

der Osterhusumer Meierei Witzwort eG<br />

stets in den oberen zwei Ebenen des Hochregallagers<br />

eingelagert. Des Weiteren berücksichtigt<br />

die Software bei der Zuweisung<br />

der Lagerplätze im Hochregallager die<br />

Klassifizierung nach ABC <strong>und</strong> sorgt dafür,<br />

dass die Artikel immer auf beide Gassen<br />

verteilt werden, um eine permanente Verfügbarkeit<br />

sicherzustellen. Zusätzlich sorgt<br />

ein automatischer Reorganisationsprozess<br />

für eine optimierte Stellplatzbelegung.<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringen Haltbarkeit der<br />

Frischmilcherzeugnisse hat die Meierei bei<br />

der Reorganisation der Fertigwarenlogistik<br />

vor allem auf eine geringe Verweildauer im


SOFTWARE<br />

Lager <strong>und</strong> die zuverlässige Berücksichtigung<br />

des Mindesthaltbarkeitsdatums <strong>und</strong><br />

der Restlaufzeit geachtet. Zur Umsetzung<br />

dieser Anforderungen hat der Betreiber<br />

eine GS1-konforme Kennzeichnung <strong>und</strong><br />

Etikettierung aller Ladehilfsmittel eingeführt,<br />

die sich nun exakt erfassen <strong>und</strong><br />

buchen lassen können. Bei allen Vorgängen<br />

berücksichtigt das System zuverlässig das<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum <strong>und</strong> hält genau<br />

nach, wo sich welche Charge befindet bzw. in<br />

welchen Versandauftrag welche Charge<br />

geflossen ist. Für die Osterhusumer Meierei<br />

ist so ein schneller <strong>und</strong> detaillierter Zugriff auf<br />

alle chargenrelevanten Daten sichergestellt.<br />

Es wird dafür gesorgt, dass ein älteres<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum immer zuerst<br />

vollständig ausgeliefert wird, bevor Ware<br />

mit einem jüngeren Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

das Lager verlässt. In diesem Zusammenhang<br />

können auch zusätzliche<br />

Kommissionieraufträge erforderlich<br />

werden. Da die Vorteile überwiegen, stellt<br />

dieser Prozess sicher, dass K<strong>und</strong>en stets<br />

Ware mit einem aktuelleren Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

erhalten.<br />

Workflow mit mobilen<br />

Endgeräten<br />

Eine Besonderheit der Osterhusumer<br />

Meierei Witzwort eG: Die Kommissionierung,<br />

die Versorgung mit Nachschub, die<br />

Bildung von Sandwichpaletten <strong>und</strong> die<br />

Einlagerung der kommissionierten Paletten<br />

in das Hochregallager ist ein durchgängiger<br />

Workflow, der von einem einzelnen Mitarbeiter<br />

erledigt wird. Die Systemsoftware<br />

bietet hierbei eine optimale Unterstützung<br />

<strong>und</strong> zeigt dem Mitarbeiter auf einem mobilen<br />

Funkterminal genau die Dialoge in<br />

genau der Reihenfolge an, die er für den<br />

Workflow benötigt. Der Einsatz von mobilen<br />

Funkterminals mit integriertem Scanner<br />

Der Funktionsumfang des Warehouse-Management-<br />

Systems sichert die Prozesseffizienz<br />

brachte dem Milchverarbeiter einen<br />

weiteren Vorteil: Alle Vorgänge werden<br />

sofort online gebucht <strong>und</strong> damit datenbankwirksam,<br />

sodass stets eine sehr hohe<br />

Bestandsgenauigkeit gegeben ist.<br />

Vollautomatischer Versand<br />

Die Versandbereitstellung verfügt über acht<br />

Rollbahnen, die Platz für je 16 Euro- bzw. 32<br />

Düsseldorfer Paletten bieten. Ferner<br />

befinden sich in dem Bereich eine Bahn für<br />

Sonderauslagerungen <strong>und</strong> eine Bahn für<br />

Leerpaletten. Bereits bis zu 24 St<strong>und</strong>en vor<br />

einer geplanten Tour reserviert das System<br />

die benötigten Paletten im Hochregallager.<br />

Die Informationen bekommt das Lagerverwaltungssystem<br />

vom ERP-System, das<br />

auch für die Tourenplanung zuständig ist.<br />

Über einen automatischen Versandbereitstellungsprozess<br />

sorgt die Software dafür,<br />

dass die Voll-, Kommissionier- <strong>und</strong> Sandwichpaletten<br />

rechtzeitig <strong>und</strong> in der richtigen<br />

Reihenfolge aus dem Hochregallager<br />

ausgelagert werden, reserviert eine der acht<br />

regulären Versandbahnen für die Tour <strong>und</strong><br />

generiert die entsprechenden Transportaufträge.<br />

Zum Teil wird für einen Versandauftrag<br />

auch Ware benötigt, die sich noch in<br />

der Produktion befindet. Sobald Prostore<br />

diese am Identifikationspunkt in Empfang<br />

nimmt, gelangt sie direkt in den Versand.<br />

Auch hierbei wird auf die geplante Beladereihenfolge<br />

geachtet, allerdings nur bis zu<br />

einem definierten Zeitpunkt, um Verzögerungen<br />

bei der Versandbereitstellung zu<br />

vermeiden.<br />

Durch Abnahme der Ware von der<br />

Fördertechnik wird diese in den Lkw gebucht.<br />

Auch aus den manuellen Bereichen<br />

wird die Ware per Staplerleitsystem<br />

gebucht. Hat der Fahrer die Verladung<br />

abgeschlossen, meldet er dies am Versandleitstand.<br />

Die Waren werden ausgebucht,<br />

eine entsprechende Meldung an das<br />

ERP-System gesendet, das anschließend die<br />

Lieferscheine druckt.<br />

Weitere positive Entwicklung<br />

Mit der neuen Fertigwarenlogistik hat die<br />

Osterhusumer Meierei Witzwort eG einen<br />

wichtigen Meilenstein für effiziente <strong>und</strong><br />

zuverlässige Versorgungsprozesse erzielt.<br />

Das neue System sorgt für eine hohe<br />

Bestandsgenauigkeit. „Das ist mehr als ein<br />

gutes Gefühl – die Gewissheit, unseren<br />

hohen Qualitätsanspruch in allen Unternehmensbereichen<br />

zu erfüllen <strong>und</strong> nachhaltig<br />

für eine hohe K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />

zu sorgen“, so Frauen.<br />

Mit dem neuen System ist die Osterhusumer<br />

Meierei Witzwort eG nun auch auf intralogistischer<br />

Ebene in der Lage, deutlich<br />

mehr Milchwaren in hoher Qualität zu verarbeiten.<br />

Damit ist die Basis für die weitere positive<br />

Entwicklung des Unternehmens gelegt.<br />

Fotos: Team, Fotolia/Bearbeitung: VFV Grafik<br />

www.team-pb.de<br />

34 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


LAGER<br />

Geringe bewegte Masse stellt bei neuem<br />

Sequenzer Energieeffizienz sicher<br />

Der Neo Stahl Sequenzer der MFI AG wird zur Andienung von<br />

Wareneingangs- oder Kommissionierplätzen eingesetzt.<br />

Adaptieren lassen sich unterschiedliche Lastaufnahmemittel, z. B.<br />

ein Kombiteleskop des Herstellers für doppelttiefe Ein- oder<br />

Auslagerung von Kisten bzw. Körben mit einem maximalen<br />

Einzelgewicht von 50 kg (Nutzlast<br />

2 × 50 kg).<br />

Als Antwort auf die Anforderungen<br />

eines Betreibers hat der Hersteller<br />

einen Riementeleskop entwickelt, mit<br />

dessen Hilfe sich sowohl Behälter in<br />

einem Regal ein- <strong>und</strong> auslagern sowie<br />

Kartons mit unterschiedlichen<br />

Abmessungen aufnehmen lassen, um<br />

diese z. B. auf Durchlaufbahnen zu<br />

übergeben.<br />

Konzipiert ist der Neo Stahl Sequenzer für ca. 140 Doppelspiele<br />

pro St<strong>und</strong>e. Zu den weiteren Merkmalen des Sequenzers gehören<br />

geringe Anfahrmaße sowie eine geringe bewegte Masse (Gesamtnutzlast<br />

inkl. Lastaufnahmemittel ca. 300 kg). In Edelstahlbauweise<br />

ausgeführt, ist das Gerät auch im Lebensmittelbereich<br />

einsetzbar.<br />

www.mfi-lb.de<br />

Neues Shuttle lässt sich flexibel in<br />

Materialflusssysteme integrieren<br />

Steigende Anforderungen an die Umschlagsleistung bei<br />

wachsender Artikel- <strong>und</strong> Variantenvielfalt erfordern skalierbare<br />

Intralogistiksysteme. Mit dem Shuttle Mmove Crossdrive hat das<br />

Unternehmen Kardex Mlog eine Lösung entwickelt, die moderne<br />

Technologie <strong>und</strong> die Reduktion auf das wirklich Nötige in sich<br />

vereint. Das Fahrzeug lässt sich einfach integrieren <strong>und</strong> mit<br />

unterschiedlichen Systemen kombinieren, etwa mit einem<br />

Regalbediengerät oder einem Verteilwagen. Mehrere Shuttles<br />

können in einer Gasse arbeiten <strong>und</strong> im Regal auf benachbarte<br />

Gassen übersetzen. Dadurch lässt<br />

sich die Durchsatzleistung<br />

flexibel den wechselnden<br />

Erfordernissen im Lager<br />

anpassen.<br />

www.kardex-mlog.com<br />

Hauptkatalog <strong>2015</strong>: Kompetenz in der<br />

Gefahrstofflagerung<br />

Vor kurzem ist druckfrisch der Hauptkatalog<br />

<strong>2015</strong> von Denios erschienen. Mit mehr als<br />

10 000 Artikeln auf über 800 Seiten bietet das<br />

Unternehmen eine breit angelegte Produktpalette.<br />

International erprobte Produkte<br />

zum Handling <strong>und</strong> der Lagerung von<br />

Gefahrstoffen ergänzen sich mit Artikeln zur<br />

Verbesserung von Arbeitssicherheit <strong>und</strong><br />

Personenschutz. Auch der Hauptkatalog<br />

<strong>2015</strong> enthält wieder eine Reihe von<br />

Neuheiten. Ein Beispiel sind die Polysafe-Depots, die durch ihre<br />

Variabilität überzeugen. Bis zu acht Fässer à 200 l finden hierin<br />

ebenso Platz wie zwei IBC à 1 000 l. Die Polysafe-Depots sind zur<br />

Lagerung wassergefährdender Stoffe (WGK1-3) zugelassen <strong>und</strong><br />

können innen wie außen aufgestellt werden.<br />

Der neue Katalog liefert zudem nützliche Anregungen <strong>und</strong> Tipps<br />

zur Gefahrstofflagerung <strong>und</strong> eignet sich damit für einen schnellen<br />

Überblick zu aktuellen Gesetzen, Verordnungen <strong>und</strong> Regelungen.<br />

www.denios.de<br />

Platz sparend lagern<br />

Das Turmlagersystem<br />

Unitower der Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG ist in<br />

drei Varianten verfügbar.<br />

Diese sind vor allem für<br />

Stabmaterialien, Profile,<br />

Bleche <strong>und</strong> Platten bis zu<br />

einer Länge von 14 600 mm<br />

ausgelegt, aber auch für<br />

Europaletten sowie Behälter.<br />

Das Turmlager ist als Baukastensystem<br />

mit einzelnen<br />

Modulen konzipiert. Systemhöhen<br />

bis zu 25 m sind möglich, <strong>und</strong> mit ihrer variablen Beladehöhe<br />

sind die Turmlager Platz sparend zu betreiben. Das<br />

Handling der Ladungsträger übernimmt ein Regalbediengerät mit<br />

Lasttraverse. Das sorgt für schnelle Zugriffszeiten <strong>und</strong> spart –<br />

auch mithilfe effizienter Antriebe – Energie. Die Ein- <strong>und</strong><br />

Auslagerstationen lassen sich mit automatischer Fördertechnik<br />

oder mit Bearbeitungsmaschinen verbinden.<br />

www.kasto.de<br />

SICHERE LAGERUNG VON GEFAHRSTOFFEN<br />

AUFFANGWANNEN<br />

GEFAHRSTOFF-REGALE<br />

GEFAHRSTOFF-LAGERCONTAINER<br />

GASFLASCHEN-CONTAINER<br />

700 WEITERE ARTIKEL<br />

KATALOG-DOWNLOAD:<br />

WWW.SAEBU.DE<br />

SÄBU Morsbach GmbH | Tel.: 02294 694-0 | Internet: www.saebu.de | E-Mail: safe-fh@saebu.de<br />

SAEBU.indd 1 02.02.<strong>2015</strong> 14:07:50<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 35


VERLADETECHNIK<br />

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser<br />

Falschverladungen vorbeugen dank RFID-Technik<br />

Zeit ist Geld, so auch in der Logistik.<br />

Folglich kommt es auf effiziente<br />

Planung <strong>und</strong> einen reibungslos<br />

zügigen Transportablauf an.<br />

Die Ladebrücken mit integrierter<br />

RFID-Technologie der Hörmann KG,<br />

Steinhagen, sorgen für einen<br />

zuverlässigen <strong>und</strong> schnellen Be<strong>und</strong><br />

Entladevorgang <strong>und</strong> beugen<br />

Falschverladungen vor.<br />

D<br />

ass das Thema RFID in der Verladetechnik<br />

nicht mehr Zukunftsmusik, sondern<br />

bereits etablierte Praxis ist, zeigt das Beispiel<br />

Wilms OHG in Melle. Sie ist u. a. als<br />

Logistikdienstleister <strong>und</strong> System integrator<br />

für RFID-Technologie bei der Felix<br />

Schoeller Gruppe, einem Papierhersteller<br />

in Osnabrück, tätig. Als Mitentwickler der<br />

Ladebrücken mit integrierter RFID-Technik,<br />

verfügt Wilms über zwei der mit der<br />

innovativen Technologie ausgestatteten<br />

Verladestellen in ihrem Logistic- Process-<br />

Center in Melle.<br />

Der Unterschied zu anderen Lösungen:<br />

Werden RFID-Antennen normalerweise in<br />

Form von Gates um das Verladetor installiert,<br />

befindet sich die RFID-Antenne bei<br />

Hörmann direkt unter der Ladebrücke –<br />

<strong>und</strong> damit in unmittelbarer Nähe zu dem<br />

an der Europalette platzierten Transponder.<br />

Durch den kurzen Abstand zwischen<br />

Antenne <strong>und</strong> Transponder können alle<br />

lieferscheinrelevanten Daten zuverlässiger<br />

ausgelesen <strong>und</strong> erfasst werden.<br />

Kommissionieren der Ware beim<br />

Lieferanten<br />

Zunächst wird die Ware beim Lieferanten<br />

kommissioniert. Dafür wird zunächst die<br />

auf der Palette transportierte Ware gescannt<br />

<strong>und</strong> in das Warenwirtschaftssystem übertragen.<br />

Anschließend muss der Transponder<br />

von dem System erfasst <strong>und</strong> zum<br />

Schluss die im Warenwirtschaftssystem eingegebenen<br />

Daten gespeichert werden.<br />

Nun kann der Beladevorgang beginnen.<br />

Der zuständige Mitarbeiter muss den relevanten<br />

Lieferschein im Warenwirtschaftssystem<br />

der Verladestation auswählen.<br />

Nachdem in dem System der richtige<br />

Lieferschein ausgewählt wurde, kann der<br />

Staplerfahrer die Palette in den Lkw verladen.<br />

Drei RFID-Antennen werden über<br />

Schlitze in die Hörmann-Ladebrücken<br />

integriert <strong>und</strong> befinden sich somit in<br />

unmittelbarer Nähe zu dem an der Palette<br />

angebrachten Transponder (Bild). Der<br />

Warenausgang wird automatisch von den


VERLADETECHNIK<br />

BUCHTIPP<br />

Ladebrücke mit RFID-Transponder<br />

Antennen in der Ladebrücke erfasst <strong>und</strong><br />

mit dem ausgewählten Lieferschein im<br />

Warenwirtschaftssystem abgeglichen.<br />

Während des Abgleichs leuchtet eine gelbe<br />

Lampe. Ist der Abgleich erfolgt <strong>und</strong> die im<br />

System ausgewählten Daten stimmen mit<br />

denen der RFID-Antenne überein, leuchtet<br />

zusätzlich eine grüne Lampe. Sollten die<br />

von der RFID-Antenne in der Ladebrücke<br />

erfassten Daten nicht mit den im Warenwirtschaftssystem<br />

gemäß ausgewähltem<br />

Lieferschein angegebenen Daten übereinstimmen,<br />

also falsche Ware verladen werden,<br />

wird dies dem Personal über ein lautes<br />

Warnsignal <strong>und</strong> eine rote Lampe angezeigt.<br />

Bei vielen Transportgütern sind keine Gates<br />

r<strong>und</strong> um das Tor notwendig, um die<br />

verladene Ware zuverlässig zu erfassen.<br />

Nachdem die Ware gemäß dem angegebenen<br />

Lieferschein beladen wurde, ist der<br />

Beladevorgang beim Lieferanten abgeschlossen.<br />

Wareneingang beim K<strong>und</strong>en<br />

Nach Ankunft beim K<strong>und</strong>en, muss der zuständige<br />

Mitarbeiter an der Verladestation<br />

den relevanten Lieferschein auswählen.<br />

Dann ist das System bereit <strong>und</strong> die<br />

Entladung der Ware kann beginnen.<br />

Die Paletten können dann über die mit<br />

RFID-Antennen ausgestattete Ladebrücke<br />

entladen werden. Auch bei der Entladung<br />

werden die von der RFID-Antenne erfassten<br />

Daten mit denen gemäß Lieferschein im<br />

Warenwirtschaftssystem ausgewählten<br />

Daten abgeglichen <strong>und</strong> kontrolliert. Stimmt<br />

alles überein, leuchtet die grüne Lampe.<br />

Der Entladevorgang beim K<strong>und</strong>en ist<br />

abgeschlossen. Das manuelle Erfassen <strong>und</strong><br />

Kontrollieren der Ware durch einen Mitarbeiter<br />

ist nicht mehr notwendig. Durch<br />

die platzsparende Lösung der in die Ladebrücke<br />

integrierten RFID-Antennen, kann<br />

der Raum r<strong>und</strong> um das Tor genutzt werden<br />

<strong>und</strong> die Antennen sind vor Beschädigungen<br />

mit Flurförderzeugen geschützt.<br />

Praxistests<br />

„Um sicherzustellen, dass die Ladebrücken<br />

mit integrierter RFID-Technik die<br />

Waren des K<strong>und</strong>en zuverlässig erkennen,<br />

überprüfen wir in einer Testphase die<br />

Kompatibilität unserer Technik mit der Art<br />

der zu bewegenden Ware <strong>und</strong> dem eingesetzten<br />

Transpondersystem des K<strong>und</strong>en“,<br />

erklärt Rüdiger Bierhenke, Verkaufsleiter<br />

Industrie bei Hörmann. „Nachdem diese<br />

Punkte in einem Beratungsgespräch<br />

geklärt wurden, wird der Test gemeinsam<br />

mit dem K<strong>und</strong>en bei der Firma Wilms<br />

durchgeführt. Wir simulieren die K<strong>und</strong>ensituation<br />

mit dessen Waren <strong>und</strong> Paletten<br />

<strong>und</strong> eruieren, ob die Erfassung zuverlässig<br />

funktioniert“, so Bierhenke.<br />

Der Hersteller proklamiert derzeit eine<br />

Erfassungshöhe von 1,8 m <strong>und</strong> eine Erfassungsbreite<br />

von 2,4 m, in diesem Raum<br />

sollen die Daten zuverlässig ausgelesen<br />

werden. Nach einer solchen Testphase<br />

folgt auf Empfehlung der Firma Wilms für<br />

eine mögliche RFID-Systemintegration eine<br />

Kostenkalkulation für den K<strong>und</strong>en. Die<br />

Kosten hängen von der Art der zu bewegenden<br />

Waren, deren Verpackungen <strong>und</strong><br />

dem eingesetzten Transpondersystem ab.<br />

Bierhenke ist sich sicher, dass es<br />

Hörmann mithilfe der Simulation in dem<br />

Testzentrum bei der Firma Wilms gelingen<br />

wird, K<strong>und</strong>en von der Technik zu überzeugen.<br />

„Der K<strong>und</strong>e kann sich anhand des<br />

Testzentrums ein genaues Bild von den Vorteilen<br />

der intelligenten Ladebrücke machen<br />

<strong>und</strong> kann sicher sein, dass das System nach<br />

Einbau zuverlässig arbeitet.“<br />

Fotos: Hörmann<br />

www.hoermann.com<br />

Dieses Buch erleichtert durch<br />

eine möglichst anschauliche <strong>und</strong><br />

anwendungsorientierte Darstellung<br />

der Zusammenhänge dem Leser<br />

den Zugang zu dem interessanten<br />

Fachgebiet der elektrohydraulischen<br />

Antriebe <strong>und</strong> Steuerungen, ohne<br />

allerdings auf die notwendigen<br />

physikalischen <strong>und</strong> mathematischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen zu verzichten.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen elektrohydraulischer<br />

Antriebe<br />

<strong>und</strong> Steuerungen<br />

von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser<br />

380 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />

broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1<br />

€ 32,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Online-Shop<br />

unter<br />

www.engineering-news.net<br />

Bitte bestellen Sie bei:<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />

Telefon: 06131/992-0<br />

Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 37<br />

OUP_Buch_elektrohydraulische_Antriebe_60x265_<strong>2015</strong>_01.indd 21.01.<strong>2015</strong>1<br />

07:37:25


KRANE UND HEBEZEUGE<br />

Schwere Lasten im<br />

Gleichgewicht halten<br />

Synchronisierte Kran-Hubwerke ermöglichen präzise<br />

Handhabung von Industrie-Papierrollen<br />

Gleich drei Aufträge hatte der<br />

Kranspezialist Blumenbecker im<br />

Jahr 2013 für Mitsubishi Hitec<br />

Paper Europe abgewickelt. Das<br />

jüngste Projekt: Der Bau <strong>und</strong> die<br />

Montage eines Sonderkrans zum<br />

präzisen Heben <strong>und</strong> Senken von<br />

Industrie-Papierrollen. Das<br />

Besondere: Die Anlage ist trotz<br />

beengter Raumverhältnisse voll<br />

begehbar.<br />

Die Mitsubishi Hitec Paper Europe<br />

GmbH ist einer der führenden Hersteller<br />

für gestrichene Spezialpapiere weltweit.<br />

Pro Jahr verlassen 180 000 Tonnen Spezialpapiere,<br />

z. B. für Thermodrucker, Etiketten<br />

oder Digital Imaging, die Firmengelände in<br />

Bielefeld <strong>und</strong> Flensburg. Zur Produktion<br />

dieser Mengen setzt das Unternehmen entsprechende<br />

Fertigungsmaschinen ein, die<br />

mit tonnenschweren Rohpapier-Rollen bestückt<br />

werden. Das Einlegen der Rollen<br />

muss dabei gleichmäßig vonstattengehen,<br />

damit diese sich nicht verkanten. Um dies<br />

zu bewerkstelligen, setzt der Hersteller auf<br />

einen speziell ent-wickelten Zweiträgerbrückenkran<br />

der Blumenbecker Industrie-Service<br />

GmbH.<br />

Die Anlage arbeitet mit zwei baugleichen,<br />

synchronisierten Hubwerken (Hubwerkseinstufung:<br />

FEM M5 (2m)/Hubgeschwindigkeit:<br />

5 m/min) mit jeweils fünf<br />

Tonnen Tragfähigkeit. Der Brückenkran hat<br />

ein Eigengewicht – einschließlich Katzen –<br />

von ca. vier Tonnen, eine Spurweite von<br />

5,3 m <strong>und</strong> eine Hubhöhe von 6 m. Als<br />

Hauptträger kommen Profile der Klassifizierung<br />

HEB200-Mat235 zum Einsatz.<br />

Die Einstufung des Tragwerks fand noch<br />

nach der alten Normung im Kranbau<br />

DIN 15018 H2/B4 (Hubklasse/Bean -<br />

spruchungs gruppe) statt. Zur Vereinfachung<br />

von Wartungsarbeiten wurde die<br />

Anlage, trotz beengter Raumverhältnisse,<br />

komplett begehbar ausgeführt.<br />

Passgenau konzipiert<br />

Aufgr<strong>und</strong> der schwierigen Einbauverhältnisse<br />

konnte kein Standardprodukt verwendet<br />

werden. Die Krananlage befindet sich<br />

im ersten Stockwerk <strong>und</strong> ließ sich nur durch<br />

eine Bodenluke in die Halle einbringen.<br />

Deshalb mussten alle Bauteile auf diese<br />

Situation hin passgenau konzipiert werden.<br />

Eine weitere Herausforderung waren die<br />

beengten Verhältnisse am Installationsort<br />

selbst. Um die erforderlichen Sicherheitsabstände<br />

zu anderen Bauteilen einzuhalten<br />

<strong>und</strong> die Begehbarkeit des Krans sicherzustellen,<br />

entwarf <strong>und</strong> baute Blumenbecker<br />

eine spezielle Kranbrücke (Bild). Hierfür<br />

war ein exaktes Aufmaß vor Ort notwendig,<br />

<strong>und</strong> der Kranspezialist erfasste dabei jede<br />

noch so kleine Störkontur.<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage dieses millimetergenauen<br />

Bauaufmaßes wurde der Kran im Werk in<br />

Hamm gefertigt, getestet <strong>und</strong> anschließend<br />

in Einzelteile zerlegt. Die einzelnen Kranbauteile<br />

wurden anschließend lackiert <strong>und</strong><br />

nach Bielefeld transportiert. Während eines<br />

viertägigen Betriebsstillstands im Oktober<br />

2013 ließ sich, nach Demontage der alten<br />

Krananlage, der neue Kran installieren.<br />

Zur Montage der neuen<br />

Kranbrücke wurde der vorhandene<br />

Zweiträgerbrückenkran genutzt<br />

Fotos: Blumenbecker/Fotolia<br />

www.blumenbecker.com<br />

38 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


Keine Lösung von der Stange<br />

Von Zeit zu Zeit müssen bei einem Chemiebetrieb innerhalb einer<br />

komplexen Anlage diverse Pumpen <strong>und</strong> Aggregate mit einem<br />

Gewicht von bis zu 150 kg zu Wartungszwecken demontiert <strong>und</strong><br />

aus der Anlage gehoben werden. Aufgr<strong>und</strong> schlechter Zugänglichkeit<br />

verschiedener Anlagenbereiche <strong>und</strong> einiger Störkonturen<br />

mit Höhen bis nahezu 2 m, war der Einsatz eines herkömmlichen<br />

Krans nicht möglich.Gefragt war eine individuelle Lösung, die<br />

selbst unter Belastung problemlos fahrbar bleibt. Eine erste<br />

Analyse der widrigen Bedingungen durch die Techniker des<br />

Unternehmens Heidkamp Hebezeuge ergab, dass eine Lösung in<br />

Leichtbauweise benötigt wird. Da sich die zu <strong>heben</strong>den Lasten<br />

nicht unterfahren lassen, musste der Kran auch mit Gegengewichten<br />

geplant werden. Im Folgenden entschied sich das<br />

Heidkamp-Team für einen handbetriebenen <strong>und</strong> fahrbaren<br />

Schwenkkran mit einer Bauhöhe von 1,95 m, bei dem die<br />

Gr<strong>und</strong>elemente Rahmen, Säule <strong>und</strong> Ausleger in Aluminium<br />

gefertigt wurden. Der Kran verfügt über<br />

einen Schwenk bereich von 360 ° <strong>und</strong> eine in<br />

zwei Richtungen mögliche Ausladung von<br />

1 m. An der Spitze des Schwenkarms ist ein<br />

handbetriebenes Hebezeug montiert, mit<br />

dessen Hilfe sich Lasten bis zu 150 kg<br />

an<strong>heben</strong> <strong>und</strong> verfahren lassen. Die<br />

benötigte Ausladung lässt sich einfach<br />

fixieren <strong>und</strong> die leicht zugängliche<br />

Aufnahme schafft die Voraussetzungen für<br />

eine problemlose Bestückung der<br />

benötigten Gegengewichte.<br />

www.heidkamp-hebezeuge.de<br />

Krananalyse in Echtzeit<br />

Mit Demag Statuscontrol bringt Terex Material Handling ein<br />

neues Diagnosesystem für Krananlagen auf den Markt. Die<br />

Lösung besteht aus einem Interface, das in die Krananlage<br />

integriert wird, sowie einer dazugehörigen Software zur Visualisierung<br />

des Zustandes der Krananlage. Auch von unterwegs<br />

können die Anwender mit mobilen windowsbasierten Endgeräten<br />

jederzeit auf alle betriebsrelevanten Daten zugreifen.Das Diagnosesystem<br />

liefert nicht nur kontinuierlich alle aktuellen Betriebsdaten<br />

der angeschlossenen Krananlagen, etwa zu Restlebensdauer<br />

oder Laufleistung der<br />

Katze. Zusätzlich analysiert<br />

<strong>und</strong> interpretiert die<br />

Software anhand von<br />

Vergleichsdaten <strong>und</strong> vordefinierten<br />

Schwellwerten den<br />

tatsächlichen Zustand der<br />

Krane <strong>und</strong> Hebezeuge. In<br />

einer Ampel-Systematik sieht<br />

der Anwender, an welcher Stelle Handlungsbedarf besteht. Bei<br />

Unterschreitung eines bestimmten Werts der Restlebensdauer<br />

müssen z. B. Seilzüge laut gesetzlicher Bestimmungen generalüberholt<br />

werden. Die Ampel-Systematik zeigt dies rechtzeitig an<br />

<strong>und</strong> unterstützt dadurch bei der Einhaltung der Sicherheitsvorgaben<br />

durch die FEM (Europäische Vereinigung der Förder- <strong>und</strong><br />

Lagertechnik).<br />

Aufgr<strong>und</strong> der intuitiven Benutzeroberfläche der Software sind<br />

keine Schulungen zur Bedienung erforderlich. Das System lässt<br />

sich unabhängig von Hersteller oder Marke in jeder Krananlage<br />

einsetzen <strong>und</strong> ist jederzeit nachrüstbar.<br />

www.demagcranes.de<br />

Wir Japaner ringen<br />

traditionell gerne mit<br />

viel Gewicht.<br />

Jede Branche hat ihre Schwergewichte. Aber als japanisches Unternehmen<br />

legen wir auch unsere traditionellen Tugenden in den Ring.<br />

Nicht umsonst überzeugt der Kito EQ mit einer Leistungsfähigkeit <strong>und</strong><br />

Steuerung, die mit keinem anderen verfügbaren Produkt seiner Art<br />

vergleichbar ist. Als weltweit größter Premiumanbieter von Elektrokettenzügen<br />

haben unsere Innovationen eben Gewicht.<br />

EQ<br />

ELEKTROKETTENZUG<br />

Bis 1 t<br />

Modernste Umrichtertechnologie<br />

Frei einstellbare Hubgeschwindigkeiten,<br />

unter Teillast 1,3-fache<br />

Geschwindigkeit<br />

Reduziertes Lastpendeln<br />

Intelligente Steuerung mit<br />

weniger Bauteilen<br />

Ersatz von Trafo, elektromagnetischer<br />

Bremse oder Schütze entfällt!<br />

Äußerst robuste <strong>und</strong><br />

sichere Ausführung<br />

Elektronischer <strong>und</strong> mechanischer<br />

Hubbegrenzer mit thermischem<br />

Motorschutz<br />

KITO HOISTS<br />

Always on the safe side<br />

MADE IN<br />

JAPAN<br />

Kito Europe GmbH Heerdter Lohweg 93 D-40549 Düsseldorf<br />

Telefon (49) 211- 52 80 09 - 0 info@kito.net www.kito.net


KRANE UND HEBEZEUGE<br />

Hohe Anforderungen<br />

Bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90<br />

Prozent <strong>und</strong> Umgebungstemperaturen bis<br />

+50 °C war die Anlage mit Standard-Krantechnik<br />

nicht zu realisieren. Stahl Cranesystems<br />

führte die Krananlage daher als<br />

Sonderlösung mit klimatisierten Schaltschränken<br />

aus. Dazu kamen hohe Anforderungen<br />

an die Einsatzdauer: Die Produktionskrane<br />

laufen 16 St<strong>und</strong>en am Tag, sieben<br />

Tage die Woche, was mit zwei hoch eingestuften<br />

Seilzügen des Typs SH mit je 20<br />

Tonnen Tragfähigkeit realisiert wurde.<br />

Kurze Montagezeit<br />

Deutsche Krantechnik<br />

in der Türkei<br />

Ein Zweiträgerlaufkran trotzt hoher Luftfeuchte <strong>und</strong> heißen<br />

Temperaturen<br />

Das türkische Unternehmen Parlak<br />

Sistem beliefert seit zehn Jahren als<br />

Partner der Stahl Cranesystems<br />

GmbH, Künzelsau, die türkische<br />

Industrie mit Krananlagen. In den<br />

letzten Jahren konnte das<br />

Unternehmen ein gutes Netzwerk<br />

aus türkischen Kranbauern<br />

aufbauen. Parlak Sistem berät die<br />

Kranbauer bei der Wahl <strong>und</strong><br />

Auslegung der Hebezeuge,<br />

organisiert die Bestellung <strong>und</strong><br />

Lieferung <strong>und</strong> verschafft damit den<br />

einheimischen Unternehmen<br />

Zugang zu den Hebezeugen <strong>und</strong><br />

Krankomponenten aus Künzelsau.<br />

Erst kürzlich installierte Parlak Sistem<br />

eine Krananlage bei einem großen, türkischen<br />

Papierhersteller – gefertigt in der<br />

Türkei, ausgerüstet mit Hebezeugen <strong>und</strong><br />

Krankomponenten aus dem Hause Stahl<br />

Crane systems. Zum Transportieren der<br />

schweren Papierrollen benötigt der Betreiber<br />

einen zuverlässigen Kran für den täglichen,<br />

harten Produktionseinsatz. Der vorhandene<br />

Kran war in die Jahre gekommen<br />

<strong>und</strong> sollte durch eine leistungsfähigere Anlage<br />

ersetzt werden. Das von Parlak Sistem<br />

konstruierte Kransystem besteht aus einem<br />

Zweiträgerlaufkran mit zwei Seilzügen auf<br />

Obergurtfahrwerken <strong>und</strong> einer Gesamt-<br />

Tragfähigkeit von 25 Tonnen. Genutzt wird<br />

die vorhandene, 188 m lange Kranbahn, die<br />

Stromzuführung findet über offene<br />

Schleifleitungen statt. Eine Synchronisierung<br />

der Hubwerke sowie ein zuverlässiger<br />

Kollisionsschutz schafft die Voraussetzungen<br />

für die Sicherheit des Systems. Die<br />

Bedienung geschieht per Funk.<br />

Der Kontakt zu dem Papierhersteller, der in<br />

der Türkei sechs Standorte betreibt <strong>und</strong><br />

mehr als 1 200 Mitarbeiter beschäftigt, entstand<br />

auf der Messe WIN in Istanbul, auf<br />

der Parlak Sistem mit einem eigenen Stand<br />

vertreten war. Mit seiner technisch<br />

anspruchsvollen Kranlösung <strong>und</strong> dem<br />

starken Vor-Ort-Service setzte sich Parlak<br />

gegen zwei deutsche <strong>und</strong> drei türkische<br />

Wettbewerber durch. Auch bei der Installation<br />

erfüllte Parlak die strengen Vorgaben<br />

des Papierherstellers: Demontage der alten<br />

<strong>und</strong> Montage der neuen Krananlage fand an<br />

einem einzigen Wochenende statt, was der<br />

kompetenten Arbeit zweier unabhängiger<br />

Montageteams von Parlak Sistem zu verdanken<br />

war. Aufgr<strong>und</strong> der guten Erfahrungen<br />

konnte sich das Unternehmen bereits<br />

über Folgeaufträge des Papierherstellers<br />

freuen.<br />

Deutschland ist der größte Handelspartner<br />

der Türkei <strong>und</strong> deutsche Produkte sind<br />

in der Türkei sehr gefragt. Das gute Verhältnis<br />

der beiden Staaten wird auch durch<br />

persönliche Verbindungen gestärkt: Viele<br />

in Deutschland aufgewachsene Türken<br />

gehen zurück in die Heimat ihrer Vorfahren<br />

<strong>und</strong> bauen dort eigene Unternehmen auf.<br />

Stahl Cranesystems profitiert vom guten<br />

Kontakt zur Türkei, da türkische Unternehmen<br />

oft nicht nur die Türkei beliefern, sondern<br />

auch gute Beziehungen zu den angrenzenden<br />

Ländern pflegen.<br />

Foto: Stahl Cranesystems<br />

www.stahlcranes.com<br />

40 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


MARKT<br />

Viele Funktionen,<br />

kompaktes Design<br />

Der Multifunktionseingang der<br />

Digitalanzeige DI32-1 der Wika<br />

Alexander Wiegand SE & Co. KG bietet 23 Eingangskonfigurationen.<br />

Damit lassen sich die Messwerte von Messumformern mit<br />

Strom- <strong>und</strong> Spannungssignalen sowie von Widerstandsthermometern<br />

<strong>und</strong> Thermoelementen anzeigen. Das Gerät ist mit seinen<br />

Abmessungen von 48 × 24 × 52 mm gut geeignet für bauraumkritische<br />

Applikationen <strong>und</strong> eignet sich außerdem zur Frequenz<strong>und</strong><br />

Drehzahlmessung sowie als Auf- bzw. Abwärtszähler. Die<br />

Anzeige erfasst auch Minimal-Maximal-Werte, ermöglicht die<br />

Linearisierung von Sensorwerten<br />

mit bis zu fünf<br />

Stützpunkten <strong>und</strong> hat eine<br />

Tara-Funktion. Alle Angaben<br />

werden auf einem vierstelligen<br />

großen Display angezeigt.<br />

www.wika.de<br />

Anzeige<br />

Automatikkrane<br />

Effektiv bei beengten Platzverhältnissen<br />

www.herrmannhieber.de<br />

Mit Sicherheit kosteneffizient<br />

Unter dem Leitmotto „Mit Sicherheit kosteneffizient“ präsentierte<br />

die I.D. Systems GmbH während der Logimat die komplette<br />

Produktbandbreite an Lösungen für ein prozessoptimiertes<br />

Flurförderzeug-Flottenmanagement. Highlight auf dem<br />

Messestand war die Vorstellung des<br />

VAC4-Transpondermoduls – der vierten VAC<br />

(Vehicle Asset Communication)-Produktgeneration<br />

<strong>und</strong> technischen Weiterentwicklung des<br />

erprobten Moduls VAC03.<br />

Das VAC4-Transpondermodul bietet neben<br />

einem neuen Design noch mehr benutzer- <strong>und</strong><br />

installationsfre<strong>und</strong>liche Merkmale, die zu einer<br />

weiteren Prozess- <strong>und</strong> Kostenoptimierung<br />

innerhalb einer Staplerflotte führen.<br />

www.id-systems.com<br />

Faltbarer Großladungsträger<br />

Antrieb mit hoher Leistung für die<br />

Automatisierung<br />

Bei der ECI-Motorenfamilie von ebm-papst handelt es sich um<br />

eine breite Auswahlpalette an Antrieben, Regelelektroniken,<br />

Getrieben, Brems- <strong>und</strong> Sensormodulen, die sich zu einem Antrieb<br />

kombinieren lassen. Nun erweitert der Hersteller die Motorenpalette<br />

von 30 bis 63 mm Durchmesser <strong>und</strong> Leistungen von 30 bis<br />

400 W um eine Leistungsstufe: Der ECI 80 mit 80 mm<br />

Durchmesser bietet bis zu 750 W Nenn-Antriebsleistung aus<br />

kompaktem Bauraum für Aufgaben z. B. bei Fahrerlosen<br />

Transportfahrzeugen. Der Motor ist in<br />

drei Paketlängen mit 20, 40 <strong>und</strong> 60 mm<br />

jeweils in 24 oder 48 V verfügbar. Die<br />

größte Variante erreicht bei 750 W<br />

Nenn-Abtriebsleistung ein Nenndrehmoment<br />

von 1,8 Nm.<br />

www.ebmpapst.com<br />

Inserentenverzeichnis Heft 03/<strong>2015</strong><br />

Bekuplast, Ringe23<br />

BUTT, Großenkneten27<br />

Dürkopp, Bielefeld33<br />

Galler Lager-u. Regaltechnik, Kulmbach6<br />

Gruse Maschinenbau, Aerzen7<br />

Herrmann + Hieber, Denkendorf8 + 41<br />

KITO Europe, Düsseldorf39<br />

LAWECO Maschinen-u. Apparatebau,<br />

Espelkamp11<br />

Hermann+Hieber-2.indd 1 13.01.<strong>2015</strong> 14:41:17<br />

PSI Logistics, Berlin5<br />

Resch-Verlag, Gräfelfing3<br />

SÄBU, Morsbach35<br />

Volkswagen AG, Wolfsburg15<br />

Wanko Informationslogistik, Ainring41<br />

Westphalen & Kann, Fleckeby8<br />

Der Kunststoffbehälter Magnum Optimum von Schoeller Allibert<br />

ist eine praktische <strong>und</strong> zuverlässige Alternative zur klassischen<br />

Gitterbox. Aufgr<strong>und</strong> seines geringen Eigengewichts ist der<br />

Ladungsträger leicht zu handhaben <strong>und</strong> verbraucht im gefalteten<br />

Zustand wenig Platz. Die glatten Kunststoffflächen sorgen für ein<br />

hohes Maß an Hygiene <strong>und</strong> verringern die<br />

Verletzungsgefahr. Der Behälter ist in<br />

verschiedenen Größen <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />

Ausführungen mit praktischen<br />

Features verfügbar.<br />

www.schoellerallibert.de<br />

Hygienestellfüße verhindern<br />

Schmutzablagerungen<br />

Die Edelstahl-Hygienefüße GN 341.1 der Otto<br />

Ganter GmbH & Co. KG ermöglichen die Justage<br />

der aufgestellten Anlagen im Bereich von bis zu<br />

40 mm. Dabei verdeckt eine Verstellhülse das<br />

zugehörige Gewinde <strong>und</strong> verhindert so Ablagerungen<br />

im Gewindegang. Die Konstruktion aus Edelstahl vermeidet<br />

scharfe Kanten oder kleine Radien. Der abger<strong>und</strong>ete Teller des<br />

Stellfußes verfügt über eine Gummiauflage – sie absorbiert Stöße<br />

<strong>und</strong> sorgt dafür, dass sich keine Ablagerungen zwischen Stellfußunterseite<br />

<strong>und</strong> der Aufstellfläche ansammeln können. Die robuste<br />

Gummischicht ist fest aufvulkanisiert <strong>und</strong> läuft nahtlos in den<br />

massiven Blech-Teller über. Traditionell ist diese Gummiauflage<br />

schwarz gefärbt, nun bietet der Hersteller den Stellfuß zusätzlich<br />

als weiße Variante GN 341.2 an.<br />

www.ganter-griff.de<br />

Tourenoptimierung<br />

Lagermanagement<br />

Telematik<br />

1000 Wege eine Lösung<br />

Flexibel <strong>und</strong> zielführend planen mit der WANKO-Logistiksoftware.<br />

www.wanko.de<br />

Wanko.indd 1 18.02.<strong>2015</strong> 18:06:04<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 41


VON DAMALS BIS HEUTE<br />

2014/15<br />

Umsetzung<br />

„Baka<br />

<strong>2015</strong>- Konzept“<br />

01<br />

2002<br />

Erweiterung<br />

der Produktion<br />

1930<br />

Eintragung ins<br />

Handelsregister<br />

Management-<br />

Buy-out<br />

1960<br />

1816<br />

02<br />

2012<br />

Fertigung der ersten<br />

Mobilen<br />

Montageeinheiten<br />

1995<br />

Präsentation des<br />

ersten Hub-Staplers<br />

auf der Hannover<br />

Messe<br />

David Bader<br />

gründet<br />

Dorfschmiede<br />

Von der Dorfschmiede zum<br />

Maschinenbau-Spezialisten<br />

Baka: Seit 200 Jahre Erfahrung in der<br />

Metallverarbeitung nach Maß<br />

„Nichts ist unmöglich“ – mit dieser Philosophie entwickelt <strong>und</strong> fertigt die<br />

D. Bader Söhne GmbH & Co. KG (Baka) aus Remshalden Fahrzeug-<br />

Sonderlösungen für die Produktions- <strong>und</strong> Lagerlogistik. Ob an<strong>heben</strong>,<br />

kippen, drehen, wechseln <strong>und</strong> be<strong>fördern</strong> unterschiedlicher Lasten – der<br />

Hersteller bietet ein breites Spektrum an speziellen Flurförderzeugen,<br />

betreiberspezifisch konzipiert <strong>und</strong> für die jeweilige Anwendung genau<br />

durchdacht.<br />

Das technische Know-how von Baka ist<br />

bei Unternehmen unterschiedlicher<br />

Industriesparten gefragt, denn stoßen beim<br />

Lastenhandling herkömmliche Flurförderzeuge<br />

an ihre Grenzen, kommen die Sondergeräte<br />

des Herstellers zum Einsatz. Aber<br />

wie entwickelte sich ein Metall verarbeitendes<br />

Unternehmen zum Spezialisten für Sonderlösungen<br />

für produktionslogistische<br />

Anwendungen?<br />

Die Ursprünge der heutigen D. Bader Söhne<br />

GmbH & Co. KG gehen fast bis in die Zeit<br />

der französischen Revolution zurück. Im Jahre<br />

1816 gründete David Bader seine Dorfschmiede<br />

in Kernen-Stetten im Remstal <strong>und</strong><br />

schuf damit die Gr<strong>und</strong>lage für eine fast<br />

200-jährige Familientradition in der Metallverarbeitung.<br />

Die Schmiedehandwerkskunst<br />

verlangte genaue Kenntnisse über die Materialeigenschaften<br />

des Metalls <strong>und</strong> der Möglichkeiten<br />

es fachgerecht zu verarbeiten. Dieses<br />

Fachwissen ist bei Baka über die Jahrzehnte<br />

bewahrt <strong>und</strong> weiterentwickelt worden.<br />

Am heutigen Stammsitz in Remshalden<br />

besteht das Unternehmen seit dem Jahr<br />

1930 mit der Eintragung ins Handelsregister.<br />

Wurden dort zu Anfang noch Stalleinrichtungen<br />

hergestellt, orientierte sich die Firma<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst<br />

auf die Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung von<br />

Bau- <strong>und</strong> Transportfahrzeugen, u. a. auf die<br />

namensgebenden Schub- <strong>und</strong> Sack karren<br />

(Baka = Bader Karren).<br />

Während des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />

im Nachkriegs-Deutschland legte man die<br />

Unternehmensstrategie auf die Gerätefunktionen<br />

„Heben“ <strong>und</strong> „motorisches Verfahren“<br />

fest. Und so konnte im Jahr 1960 der erste<br />

Baka-Hubstapler auf der Hannover Messe bew<strong>und</strong>ert<br />

werden. Ebenfalls in den 60er-Jahren<br />

hatte das Unternehmen Elektro-Geh-Hochhubwagen<br />

(Bild 01) entwickelt – für den ergonomischen<br />

<strong>und</strong> bequemen Einsatz beim Verfahren<br />

<strong>und</strong> Heben von Lasten. Die Geräte ließen<br />

sich einfach bedienen <strong>und</strong> ohne Stapler-<br />

führerschein nutzen. Seit der Übernahme<br />

der Firma im Jahr 1995 durch einen Teil der<br />

heutigen Gesellschafter im Rahmen eines<br />

Management-Buy-outs, wurde das Produktprogramm<br />

erheblich erweitert. Eine Gr<strong>und</strong>lage<br />

dafür bildeten Investitionen am Standort<br />

Remshalden u. a. in den Neubau einer<br />

Montagehalle.<br />

Das Portfolio des Herstellers umfasst<br />

heute den innerbetrieblichen Transport,<br />

das Schleppen <strong>und</strong> die Manipulation von<br />

schweren Bauteilen, i. d. R. mithilfe von<br />

Hubwagen bzw. Schleppern. Geräte zum<br />

Wechsel <strong>und</strong> Transport von Werkzeugen<br />

<strong>und</strong> den Transport <strong>und</strong> Manipulation von<br />

r<strong>und</strong>en Lasten zählen ebenso zum Portfolio.<br />

Der Hersteller hat sich auch zunehmend<br />

mit der Entwicklung <strong>und</strong> Produktion von Mobilen<br />

Montageeinheiten (MME) befasst. Dahinter<br />

verbergen sich multifunktionale Geräte<br />

auf der Basis eines Gegengewichtsstaplers<br />

zum Einsatz bei der Montage von kleinen Serien<br />

im Fließprinzip. Ein Beispiel dafür ist die<br />

Montagestation (Bild 02) die bei der Fertigung<br />

des Porsche 918 Spyder zum Einsatz<br />

kommt.<br />

Auch die Zukunft hat das Unternehmen<br />

im Blick: Die Umsetzung des „Baka <strong>2015</strong>-Konzeptes“<br />

schreitet zügig voran. Im Rahmen dieses<br />

Konzepts plant der Hersteller u. a. die Kapazitäten<br />

in der Konstruktion zu erhöhen. Mit<br />

den Kernkompetenzen einer eigenen mechanischen<br />

Fertigung, Schlosserei, Lackiererei,<br />

Elektrowerkstatt <strong>und</strong> Montage will das<br />

Unternehmen durch eine hohe Fertigungstiefe<br />

<strong>und</strong> Flexibilität die Realisierung<br />

aller anwendungsspezifischen „Sonderwünsche“<br />

ermöglichen. Und hier schließt sich<br />

der Kreis zur alten Dorfschmiede von David<br />

Bader, denn auch das Konzept <strong>2015</strong> setzt<br />

unverändert auf „Made in Germany“.<br />

Fotos: Baka<br />

www.baka.de<br />

42 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2015</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 31. 03. <strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 16. 03. <strong>2015</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Norma automatisiert Lagerprozesse an 13 Standorten<br />

Lebensmitteldiscounter trennt sich von papiergeb<strong>und</strong>ener Kommissionierung<br />

<strong>und</strong> führt elektronisches <strong>und</strong> sprachgesteuertes Verfahren ein<br />

02 Logistikgebäude bedarfsgerecht planen<br />

Nützliche Tipps zum Bau von Logistikgebäuden<br />

03 Flexibel <strong>und</strong> effizient: Die Vielfalt der Hubtische<br />

In unserem Special stellen wir Ihnen eine Auswahl verschiedener<br />

Hubtische <strong>und</strong> deren Einsatzgebiete vor<br />

04 Hohe Umschlagleistung bei bis zu 17 km/h<br />

Wir testen für Sie den Elektrostapler Still RX 60-60/80<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

p.gottwald@vfmz.de<br />

<strong>f+h</strong> Intralogistics:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 43

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