f+h fördern und heben 3/2015
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f+h fördern und heben 3/2015
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2884<br />
Materialfluss, Warenwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Logistik-Management<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
3<br />
März <strong>2015</strong><br />
Robuste Industriemotoren<br />
für den Staplereinsatz<br />
Die Tücke steckt im Detail<br />
Logistikdienstleistung<br />
Sortimentsverfügbarkeit<br />
erhöhen<br />
Verladetechnik<br />
Falschverladungen vorbeugen<br />
dank RFID-Technik<br />
Krane <strong>und</strong> Hebezeuge<br />
Brückenkran hält schwere<br />
Lasten im Gleichgewicht
TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />
Materialfluss, Warenwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Logistik-Management<br />
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Produktinnovationen<br />
Report Sonderausgabe<br />
2884<br />
3<br />
März 2014<br />
www.industrie-service.de<br />
2884<br />
<strong>2015</strong><br />
der Zeitschrift F+H<br />
„Fördern <strong>und</strong> Heben“<br />
10 Print-Ausgaben im Jahr<br />
+ E-Paper-Archiv<br />
+ Sonderausgabe <strong>f+h</strong> Report<br />
(1x jährlich)<br />
Neue Geräte, Systeme <strong>und</strong><br />
Komponenten für die Intralogistik<br />
Staplermotoren aus einem Guss<br />
Mit Gleichteilen Kosten <strong>und</strong> Montageaufwand reduziert<br />
+E-Paper<br />
Logistikmanagement<br />
Wie integrierte Planung<br />
die Supply Chain<br />
verändern kann<br />
Flurförderzeuge<br />
Flottenmanagement:<br />
Systematische Analysen<br />
zeigen Potenziale auf<br />
Materialfluss Lager<br />
Sortieranlage für<br />
Retrofit: Kein<br />
unterschiedliche<br />
Spielraum für<br />
Warentypen kombiniert<br />
Fehlentscheidungen<br />
+<br />
FUH_AG_2014_Report_001 1 20.11.2014 07:14:12<br />
Markt <strong>und</strong> Technik<br />
Logistikimmobilien<br />
Materialfluss<br />
China auf dem Weg zum<br />
Schnelllauftore sorgen für<br />
Die Produktion flexibel<br />
Hightech-Land<br />
angenehmes Arbeitsumfeld<br />
gestalten<br />
FUH_AG_2014_03_001 1 19.02.2014 09:36:52<br />
Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />
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zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />
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genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung <strong>und</strong> Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
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Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />
„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
Deutsche<br />
Unternehmen <strong>und</strong><br />
Industrie 4.0<br />
Über Industrie 4.0 wird viel diskutiert <strong>und</strong> noch mehr geschrieben – für<br />
uns Journalisten ein sehr dankbares Thema. Jedoch stellt sich die Frage,<br />
wie deutsche Unternehmen die Auswirkungen von Industrie 4.0<br />
tatsächlich bewerten <strong>und</strong> für sich einschätzen.<br />
Eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft <strong>und</strong><br />
Organisation Stuttgart <strong>und</strong> der Ingenics AG, Ulm, fasst daher erstmals<br />
die Prognosen von 518 deutschen Industrieunternehmen zum Thema<br />
„Wie Automatisierung <strong>und</strong> Digitalisierung unsere Produktion verändern<br />
werden“ zusammen. Gr<strong>und</strong> genug, sich mit einigen wichtigen<br />
Ergebnissen der Untersuchung zu beschäftigen.<br />
Was das Thema Industrie 4.0 anbelangt, so ist die Erwartungshaltung in<br />
den Firmen ist generell hoch. Laut Studie rechnen die Befragten in der<br />
Intralogistik, der Fertigung <strong>und</strong> den indirekten Bereichen mit einer<br />
starken Zunahme des Automatisierungsgrads in den nächsten fünf<br />
Jahren. Damit verb<strong>und</strong>en prognostizieren mehr als drei Viertel eine<br />
Effizienzsteigerung in der Supply Chain, der Auftragsabwicklung <strong>und</strong><br />
der Maschinenvernetzung. Nötig ist dafür eine durchgängige<br />
IT-Infrastruktur, die in 45 Prozent der Industrieunternehmen mit WLAN<br />
<strong>und</strong> bei 41 Prozent mit einer Breitbandanbindung realisiert wird.<br />
Die Voraussetzungen scheinen also zu passen, doch befragt man die<br />
Studienteilnemer, so zeigt sich ein anderes Bild. Nur sechs Prozent der<br />
Firmen schätzen ihre Industrie 4.0-Fähigkeit als stark ausgeprägt ein, 55<br />
Prozent müssen diese nach eigenen Aussagen erst erarbeiten. Eine<br />
entsprechende Strategie haben 29 Prozent aufgestellt.<br />
Hier kommt zwangsläufig die Frage auf, welche Hemmnisse die<br />
Umsetzung von IT-Innovationen in der Produktion blockieren. An erster<br />
Stelle werden die fehlende Veränderungsfähigkeit<br />
genannt, gefolgt von mangelnden technischen<br />
Voraussetzungen. Hinderlich sind, laut Studie,<br />
auch der Umgang mit Arbeitnehmervertretungen,<br />
der Schutz personenbezogener Daten<br />
<strong>und</strong> die Berücksichtigung der Altersstruktur.<br />
Dennoch sind viele der befragten<br />
Unternehmen nicht untätig, 75 Prozent davon<br />
bauen besonders in der Logistik <strong>und</strong><br />
Intralogistik verstärkt IT-Kompetenz auf,<br />
was zur Folge hat, dass das Anforderungsprofil<br />
an die Mitarbeiter steigt. Im<br />
Gegenzug wird einfache Arbeit weiter<br />
abnehmen. Menschenleere Fabrikhallen<br />
wird es also auch in Zukunft nicht geben,<br />
dessen sind sich die Auftraggeber der<br />
Studie einig.<br />
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Petra Gottwald<br />
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INHALT<br />
16<br />
24<br />
32<br />
Flurförderzeuge: Der Elektro-Dreiradstapler<br />
Hy<strong>und</strong>ai 18BT-9 unter<br />
Testbedingungen<br />
Materialfluss: Spanische Supermarktkette<br />
setzt auf automatisiertes Logistik- <strong>und</strong><br />
Kommissioniersystem<br />
Software: Neues Logistikkonzept<br />
berücksichtigt Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
von Milcherzeugnissen<br />
EDITORIAL<br />
3 Deutsche Unternehmen <strong>und</strong> Industrie 4.0<br />
AKTUELLES<br />
9 Risiko einer Regalreparatur vermeiden<br />
AUS DER FORSCHUNG<br />
10 Flurförderzeuge sicherer machen –<br />
Sensoren im Reifen warnen Fahrer vor Reifenplatzer<br />
FLURFÖRDERZEUGE<br />
12 TITEL Robuste Industriemotoren für den Staplereinsatz –<br />
Die Tücke steckt im Detail<br />
15 Neue Geräte<br />
16 Staplertest: Kompletter Gesamteindruck –<br />
Der Elektro-Dreiradstapler Hy<strong>und</strong>ai 18BT-9 im Test<br />
20 Betondeckenlager in luftiger Höhe –<br />
Ein Schwerlaststapler will hoch hinaus<br />
MATERIALFLUSS<br />
22 China fit für E-Commerce machen –<br />
Fördertechnik aus Österreich ermöglicht<br />
Warenverfügbarkeit von 99,8 Prozent<br />
24 Automatisierung im spanischen LEH –<br />
Wirtschaftliche Logistiklösungen für zukünftiges Wachstum<br />
27 Produktinformationen<br />
28 Über den Wolken –<br />
Effizienter Transport für die Bordküche<br />
LOGISTIKDIENSTLEISTUNG<br />
30 Weniger „Ware in Arbeit“ – mehr Artikel im Umlauf –<br />
Dynamikpuffer erhöht Sortimentsverfügbarkeit im<br />
Multi-Channel-Handel<br />
VERLADETECHNIK<br />
36 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser –<br />
Falschverladungen vorbeugen dank RFID-Technik<br />
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
38 Schwere Lasten im Gleichgewicht halten –<br />
Synchronissierte Kran-Hubwerke ermöglichen präzise<br />
Handhabung von Industrie-Papierrollen<br />
39 Produktinformationen<br />
40 Deutsche Krantechnik in der Türkei – Ein Zweiträgerlaufkran<br />
trotzt hoher Luftfeuchte <strong>und</strong> heißen Temperaturen<br />
RUBRIKEN<br />
5 Kurz notiert<br />
19 Impressum<br />
35, 41 Markt<br />
41 Inserentenverzeichnis<br />
42 Von damals bis heute<br />
43 F+H-Vorschau 4/<strong>2015</strong><br />
AUS DER FORSCHUNG<br />
Mehr Sicherheit beim<br />
Staplerfahren<br />
Am Produktionstechnischen Zentrum<br />
(PZH) der Leibniz Universität Hannover<br />
werden drahtlose Sensoren direkt in<br />
Vollgummireifen von Flurförderzeugen integriert, um den<br />
Reifenzustand während der Fahrt zu überwachen. So werden<br />
Staplerfahrer frühzeitig vor Reifenplatzern gewarnt. 10<br />
SOFTWARE<br />
32 Die Milch macht‘s –<br />
Ein neues Lager schafft Platz für Sahne, Joghurt <strong>und</strong> Milch<br />
4 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
KURZ NOTIERT<br />
Kito erhält Großauftrag von Windenergieunternehmen<br />
Eurus Energy<br />
Umfrage<br />
Die Kito Europe GmbH, Düsseldorf, Tochtergesellschaft<br />
des japanischen Hebezeugherstellers<br />
Kito, kann einen Großauftrag aus der Windenergiebranche<br />
auf der Habenseite verbuchen. Der<br />
Auftrag umfasst die Lieferung von 116 Elektro-<br />
Kettenzügen für den Betrieb mit hoher Hubgeschwindigkeit,<br />
jeweils ausgestattet mit 110 m<br />
vernickelter <strong>und</strong> korrosionsbeständiger Lastkette. Das Traditionsunternehmen<br />
Kito Corporation beliefert das Energieunternehmen<br />
Eurus Energy <strong>und</strong> ist zuständig für die Installation in der zur Präfektur<br />
Aomori/Japan gehörigen Windfarm Nobechi.<br />
Ausschlaggebend für die Auftragsvergabe war laut Kito die hochwertig<br />
gefertigte Lastkette der ERW-Baureihe. Die vernickelte Lastkette<br />
bietet dem Anwender durch ihre Kettenoberfläche einen verbesserten<br />
Korrosions- <strong>und</strong> Abriebswiderstand. Ferner kommt die<br />
Lastkette ohne zusätzliche Schmierung aus.<br />
www.kito.net<br />
Dass die vierte industrielle Revolution voll im Gange ist,<br />
hören <strong>und</strong> lesen wir immer wieder. Aber ist das Thema<br />
auch schon in der Industrie – also bei Ihnen, lieber Leser,<br />
angekommen? Welche Technologiebereiche werden eine<br />
führende Rolle spielen? Und wie wird Industrie 4.0 die<br />
Wertschöpfungskette verändern? Diese <strong>und</strong> weitere Fragen<br />
haben wir, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe<br />
AG, in einer Onlineumfrage unter den Besuchern der<br />
Hannover Messe 2014 gestellt. So können wir Ihnen unter<br />
dem folgenden Link die Meinungen von 1 177 Teilnehmern<br />
präsentieren.<br />
www.bit.ly/Umfrage-in40<br />
www.fh-intralogistics.com<br />
Kooperationsvertrag geschlossen<br />
Das Unternehmen Linde Material Handling, Aschaffenburg, <strong>und</strong><br />
der französische Robotik-Spezialist Balyo haben eine strategische<br />
Partnerschaft geschlossen. Mit der Kooperation möchte Linde Material<br />
Handling seine Aktivitäten auf dem Gebiet der robotergesteuerten<br />
Flurförderzeuge intensivieren, Balyo die Marktdurchdringung<br />
seiner Technologie erhöhen. Geplant ist eine Zusammenarbeit<br />
bei Entwicklung, Fertigung <strong>und</strong> Vertrieb unter dem Dach der<br />
„Linde robotics“. „Unser erklärtes Ziel ist es, das Angebot an Automatisierungslösungen<br />
auszuweiten <strong>und</strong> unseren K<strong>und</strong>en Lösungen<br />
unterschiedlicher Komplexität anzubieten. Mit Balyo konnten<br />
wir den Technologieführer auf dem Gebiet robotergesteuerter Flurförderzeuge<br />
für eine exklusive Zusammenarbeit gewinnen“, so<br />
Christophe Lautray (l. im Bild), Geschäftsführer Vertrieb von Linde<br />
Material Handling. „Geplant ist, die innovative Technologie von<br />
Balyo Stück für Stück in einen Großteil unserer Produkte zu integrieren<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig<br />
Synergien bei Fertigung<br />
<strong>und</strong> Vertrieb zu nutzen.“<br />
„Linde Material Handling<br />
ist europäischer Marktführer<br />
bei Flurförderzeugen<br />
<strong>und</strong> verfügt über ein großes<br />
Produktwissen sowie<br />
ein engmaschiges Beratungs-<br />
<strong>und</strong> Servicenetzwerk.<br />
Für uns ist es deshalb<br />
der ideale Partner bei<br />
der Entwicklung von Robotikgeräten“, begründet Fabien Bardinet<br />
(r. im Bild), Geschäftsführer von Balyo, die Entscheidung für eine<br />
Zusammenarbeit mit dem Flurförderzeughersteller.<br />
www.linde-mh.de<br />
PSI Logistics<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Gesutra ist neuer Mitsubishi-Gabelstapler-<br />
Händler für Norddeutschland<br />
Ab sofort ist die Gesutra GmbH aus Bremen der neue exklusive<br />
Händler für Mitsubishi Gabelstapler in Norddeutschland. Damit<br />
endet die Zusammenarbeit zwischen Mitsubishi <strong>und</strong> der Norgatec<br />
GmbH aus Hamburg.<br />
Gesutra ist ein Produktions- <strong>und</strong> Handelsunternehmen mit Standorten<br />
in Europa <strong>und</strong> Asien <strong>und</strong> seit mehr als 30 Jahren mit dem<br />
Hauptsitz fest in Norddeutschland verankert.<br />
Ein Standbein der Unternehmensgruppe<br />
umfasst den Vertrieb <strong>und</strong> den Service<br />
für Flurförderzeuge. Mit dem Exklusivvertrag<br />
von Mitsubishi Gabelstapler bietet<br />
Gesutra nun die ganze Produktpalette von<br />
Mitsubishi in den Postleitzahlengebieten 20<br />
bis 28 an. „Mitsubishi verfügt über eine<br />
überzeugende Produktpalette an Gabelstaplern<br />
<strong>und</strong> Lagertechnik“, so Gesutra-<br />
Geschäftsführer Dr. Jörg Lührs (Bild). „Vor<br />
allem überzeugt hat uns die innovative Entwicklungsarbeit<br />
hin zu mehr Vielseitigkeit,<br />
Ökologie <strong>und</strong> Leistungssteigerung.“<br />
www.mitsubishi-gabelstapler.de<br />
Neue Van-Carrier schonen die Umwelt<br />
Der HHLA Container Terminal Burchardkai hat Mitte Januar zwölf<br />
neue Van-Carrier in Betrieb genommen. „Mit den neuen Van-Carriern<br />
haben wir die Fahrzeugflotte des Container Terminals<br />
Burchardkai weiter ausgebaut. Vor allem zu Spitzenzeiten können<br />
wir so die Leistungsfähigkeit<br />
des Burchardkais zusätzlich<br />
steigern“, so Dr. Stefan Behn,<br />
im HHLA-Vorstand zuständig<br />
für das Segment Container.<br />
Die im Würzburger Werk von<br />
Terex Port Solutions gefertigten<br />
diesel-elektrischen Fahrzeuge<br />
erfüllen die Vorgaben<br />
der Europäischen Union nach<br />
der Schadstoffgrenzwert-Stufe<br />
4: Pro Kilowattst<strong>und</strong>e Leistung stoßen sie nur noch max. 0,5 g<br />
Stickoxide (NO x<br />
) <strong>und</strong> 0,025 g Feinstaub (PM) aus. Verglichen mit<br />
den Vorgänger-Fahrzeugen, die noch der Schadstoffgrenzwert-Stufe<br />
1 unterlagen, emittieren die neuen Van-Carrier 94 Prozent weniger<br />
Stickoxide sowie 95 Prozent weniger Feinstaubpartikel <strong>und</strong><br />
sparen pro Fahrzeug jährlich mehr als 130 000 kg CO 2<br />
ein.<br />
Insgesamt sind auf dem Terminal jetzt 133 Van-Carrier im Einsatz.<br />
www.hhla.de<br />
Geis übernimmt Logistik für Gr<strong>und</strong>ig<br />
In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen Gr<strong>und</strong>ig<br />
breiter aufgestellt – auch kleine Haushaltsgeräte, Produkte zur Körperpflege<br />
sowie Elektrogroßgeräte zählen jetzt zum Portfolio des<br />
europäischen Vollsortimenters. Die Lagerung, Kommissionierung<br />
<strong>und</strong> Distribution von mehr als 700 verschiedenen Gr<strong>und</strong>ig-Artikeln<br />
übernehmen jetzt die Geis Industrie Service GmbH (GIS) sowie die<br />
Geis Transport <strong>und</strong> Logistik GmbH (GTL).<br />
Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem Elektronikkonzern <strong>und</strong><br />
dem Logistikdienstleister war es zunächst, die beiden vorherigen<br />
Gr<strong>und</strong>ig-Standorte, die sich in Süd- <strong>und</strong> Westdeutschland befanden,<br />
an einem Ort zusammenzuführen. Nach einem Evaluierungsprozess<br />
fiel die Wahl auf das<br />
Multi-User Logistik- <strong>und</strong> Technologiezentrum<br />
von Geis in<br />
Erlangen-Frauenaurach, in dem<br />
Gr<strong>und</strong>ig mehr als 10 000 m² zur<br />
Verfügung stehen, inklusive<br />
Sonderflächen zum Kommissionieren<br />
<strong>und</strong> Kennzeichnen der<br />
Waren.<br />
www.geis-group.com<br />
Technisch-Wissenschaftlicher Beirat<br />
Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />
Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />
Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />
Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Dipl.-Ing. M. Kramm, Mönchengladbach;<br />
Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />
Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart<br />
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Dematic erweitert Lösungsspektrum<br />
Die Dematic Group, Lieferant integrierter Technologien für die Automatisierung<br />
der Intralogistik, hat vor kurzem die FSU Investments<br />
Limited übernommen. FSU ist Mehrheitseigner der SDI Group Limited,<br />
Hersteller von Sortiertechnologie für Hänge- <strong>und</strong> Liegeware<br />
mit Sitz in Royston/Großbritannien. Mithilfe der Investition erweitert<br />
Dematic sein Leistungsspektrum im Bereich Auftragsabwicklung<br />
für die Märkte Bekleidung, Einzelhandel <strong>und</strong> E-Commerce.<br />
www.dematic.com<br />
Goodman realisiert Logistikzentrum für<br />
Havi Logistics<br />
Um die weitere Expansion in Europa sicherzustellen, beauftragte<br />
die Havi Global Logistics GmbH, Logistikdienstleister in der<br />
Systemgastronomie, den Immobilienentwickler Goodman am<br />
Standort Rheinberg ein 12 000 m² großes Logistikzentrum mit umfangreicher<br />
Kühltechnik zu realisieren. Havi Logistics mietet die<br />
Immobilie zunächst für einen Zeitraum von zehn Jahren <strong>und</strong> wird<br />
das Kühllager als Umschlagplatz für die deutschlandweite Waren-<br />
Distribution nutzen.<br />
Die Bauarbeiten auf dem Gr<strong>und</strong>stück in Rheinberg haben bereits<br />
begonnen. Goodman plant, die fertige Immobilie im Sommer <strong>2015</strong><br />
an den Betreiber zu übergeben.<br />
www.goodman.com<br />
6 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
Manz stattet neuen Standort von Logistikdienstleister Hammer<br />
mit Regaltechnik aus<br />
Der Aachener Logistikdienstleister Hammer GmbH & Co. KG hat Manz Lagertechnik, Wiehl, als<br />
Lieferant für sein neues, rd. 100 000 m² großes Logistikzentrum im Bedburger Gewerbegebiet Mühlenerft<br />
beauftragt. Der Intralogistikspezialist wird das Distributionszentrum<br />
mit Regaltechnik für insgesamt 60 000 Palettenstellplätze<br />
ausstatten.<br />
Die Übergabe des ersten Bauabschnitts fand im November 2014 statt.<br />
Damit wird die Zusammenarbeit fortgesetzt, die 2009 mit der Realisierung<br />
von 30 000 Palettenstellplätzen am bisherigen Standort in Pulheim<br />
begann.<br />
Hammer hat im Frühjahr 2014 mit dem Bau des von Investor Goodman<br />
entwickelten Logistikzentrums begonnen. Im vollen Betrieb sollen<br />
am Standort 750 Mitarbeiter beschäftigt werden. Im Fokus steht<br />
die Warendistribution einer bekannten Baumarktkette. Das komplette<br />
Projekt soll im Mai <strong>2015</strong> abgeschlossen werden.<br />
www.manz-lagertechnik.de<br />
Aldi optimiert britisches logistisches Netzwerk mit PSIglobal<br />
Die britische Tochter der Supermarktkette Aldi hat das Standardsystem PSIglobal für die strategische<br />
Planung, Steuerung <strong>und</strong> Optimierung von logistischen Netzwerken von der PSI Logistics<br />
GmbH, Berlin, erworben. Mit dem Einsatz des Systems beabsichtigt Aldi u. a. die Transportprozesse<br />
zwischen den Logistikzentren in Großbritannien <strong>und</strong> Irland zu verbessern.<br />
www.psilogistics.com<br />
Still siegt im Volkswagen-Logistikinnovations-Wettbewerb<br />
Nominated Supplier – so dürfen sich die zehn Sieger des vom Volkswagen Konzern in Kooperation<br />
mit dem Institut für Produktionsmanagement (IPM), Hannover, ausgelobten Wettbewerbs „Logistikinnovationen“<br />
fortan nennen. So auch die Still GmbH, Hamburg. Der Flurförderzeughersteller<br />
erhielt die Auszeichnung für die im Rahmen des „Marion-Projekts“ erzielten Forschungsergebnisse.<br />
Dabei steht „Marion“ für „Mobile autonome, kooperative Roboter in komplexen Wertschöpfungsketten“<br />
<strong>und</strong> ist ein vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi) initiiertes<br />
Projekt. In dessen Rahmen entwickelte Still, gemeinsam<br />
mit den Unternehmen Claas, Atos <strong>und</strong><br />
DFKI, ein Konzept für eine neue Generation autonomer<br />
Transportfahrzeuge. Der Entwicklungsfokus<br />
lag dabei auf der Maximierung der Flexibilität<br />
bei gleichzeitiger Minimierung der Nutzervorgaben<br />
für den Einsatz autonomer Fahrzeuge.<br />
www.still.de<br />
Siemens liefert neue Gepäckfördersysteme für Los Angeles<br />
International Airport<br />
Das Unternehmen Siemens hat von Southwest Airlines den Auftrag für ein neues Gepäckfördersystem<br />
im Terminal 1 des Los Angeles International Airport erhalten. Das Projekt umfasst Layout,<br />
Konstruktion, Montage, Inbetriebnahme <strong>und</strong> Integration eines komplett neuen Erfassungs- <strong>und</strong><br />
Durchleuchtungssystems (Screeningsystem) für abgehendes Gepäck sowie eine neue Gepäcksortieranlage<br />
für ankommendes Gepäck.<br />
Die Erweiterungs- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen finden bei laufendem Betrieb statt <strong>und</strong> sollen im Sommer<br />
2017 abgeschlossen sein.<br />
www.mobility.siemens.com
KURZ NOTIERT<br />
Liebherr liefert Hafenmobilkrane<br />
an Katoen Natie<br />
Inconso vereinbart strategische Zusammenarbeit<br />
mit Rudolph Logistik Gruppe<br />
einen Monat später betriebsbereit.<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Investition<br />
kann der Betreiber nun auch Güter<br />
mit einem Gewicht von bis zu<br />
416 Tonnen sicher bewegen.<br />
www.liebherr.com<br />
Im Januar <strong>2015</strong> feierten die beiden familiengeführten<br />
Unternehmen Katoen Natie <strong>und</strong> Liebherr<br />
die Übergabe der stärksten Liebherr-<br />
Hafenmobilkrane in Antwerpen. Katoen Natie<br />
bestellte 2014 zwei Hafenmobilkrane vom Typ<br />
LHM 600 mit einer maximalen Hubkapazität<br />
von 208 Tonnen <strong>und</strong> einer Ausladung von bis<br />
zu 58 Metern.<br />
Der erste LHM 600 wurde im November 2014<br />
voll aufgebaut geliefert. Der zweite Kran war<br />
SSI Schäfer baut Distributionszentrum<br />
für Dafgårds<br />
Das Unternehmen Dafgårds<br />
hat SSI Schäfer, Giebelstadt,<br />
mit dem Bau eines<br />
Tiefkühl-Distributionszentrums<br />
in Källby/<br />
Schweden beauftragt. Mit<br />
der Investition reagiert der<br />
Produzent von Fertigmahlzeiten<br />
auf das<br />
Wachstum der vergangenen Jahre. Die Intralogistik konnte mit dem<br />
wirtschaftlichen Erfolg nicht Schritt halten, sodass zu bestimmten<br />
Zeiten externe Lagerkapazitäten zur Bevorratung der Produkte herangezogen<br />
werden mussten.<br />
Die rd. 30 000 Palettenstellplätze des neuen Tiefkühllagers werden<br />
von sechs Regalfahrzeugen des Typs Exyz bedient. Im Liefer- <strong>und</strong><br />
Leistungsumfang von SSI Schäfer ist darüber hinaus u. a. ein neuer<br />
Verteilbereich sowie die Software Wamas enthalten.<br />
Die Fertigstellung des Tiefkühllagers ist auf Dezember <strong>2015</strong><br />
terminiert.<br />
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1,0 bis 30 Tonnen Transportgewicht<br />
www.herrmannhieber.de<br />
Hermann+Hieber-1.indd 1 13.01.<strong>2015</strong> 14:41:41<br />
Zur Steuerung <strong>und</strong> Unterstützung der logistischen Prozesse in den<br />
einzelnen Geschäftsfeldern setzt die Rudolph Logistik Gruppe mit<br />
Hauptsitz in Baunatal ab sofort auf die Produkte der Inconso AG,<br />
Bad Nauheim. Am Standort Wallersdorf ist Inconso WMS Automotive<br />
bereits in Betrieb <strong>und</strong> steuert die „Just in Time“-Belieferung.<br />
Vor allem der Leistungsumfang der Lösungen sowie die Möglichkeiten<br />
zur Prozesssteuerung haben diese Entscheidung beeinflusst.<br />
www.inconso.de<br />
Viastore baut K<strong>und</strong>enbetreuung aus<br />
Um die Betreuung von K<strong>und</strong>enanlagen <strong>und</strong> Softwaresystemen<br />
weltweit weiter zu optimieren<br />
<strong>und</strong> auszubauen, hat die Viastore Systems<br />
GmbH, Stuttgart, mit Michael Bois (Bild) einen<br />
weiteren ausgewiesenen Serviceexperten an<br />
Bord geholt. Bois leitete zuvor u. a. das internationale<br />
Servicegeschäft der MTU Onsite Energy<br />
GmbH in Augsburg. Die zentrale Aufgabe des<br />
Diplom-Ingenieurs der Fachrichtung Elektrotechnik wird sein, das<br />
After-Sales-Geschäft des Anbieters von schlüsselfertigen Intralogistik-Anlagen<br />
gruppenweit weiter auszubauen. Roland Lachenmaier<br />
wird sich mit seinem Team weiterhin um die K<strong>und</strong>en des Unternehmens<br />
in Deutschland kümmern.<br />
www.viastore.com<br />
TSC <strong>und</strong> Datalogic gehen Vertriebsallianz<br />
ein<br />
Die TSC Auto ID Technology EMEA GmbH aus Zorneding verzahnt<br />
ihre Vertriebsaktivitäten in der Region EMEA mit Datalogic, Bologna/Italien.<br />
Beide Unternehmen erhoffen sich durch die Bündelung<br />
Synergieeffekte <strong>und</strong> die Erschließung neuer Absatzchancen.<br />
TSC Auto ID gehört zu den weltweit führenden Herstellern von<br />
Thermodirekt- <strong>und</strong> -transferdruckern. Datalogic entwickelt Barcodescanner,<br />
mobile Datenerfassungs-Terminals, Sensoren sowie<br />
Bildverarbeitungs- <strong>und</strong> Lasermarkierungssysteme <strong>und</strong> liefert als<br />
Komplettanbieter Lösungen für z. B. die Produktion, den Einzelhandel<br />
<strong>und</strong> die Logistik.<br />
www.tscprinters.com<br />
1 000ster Hyster-Reachstacker lief vom Band<br />
Vor kurzem lief im Werk Nijmegen/Niederlande der Nacco<br />
Materials Handling Group, Inc. (NMHG), der 1 000. Reachstacker<br />
der Marke Hyster vom Band. Der Jubiläumsstapler geht an die PCH<br />
Packing Center Hamburg GmbH. Der Stapler<br />
ist einer von drei Reachstackern des Typs<br />
RS46-36CH, die bei dem Betreiber im Hamburger<br />
Hafen für den Transport <strong>und</strong> die Stapelung<br />
von Containern in 1., 2. <strong>und</strong> 3. Reihe<br />
zum Einsatz kommen werden.<br />
www.hyster.com<br />
8 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong><br />
Westphalen+Kann.indd 1 17.10.2012 10:40:04
AKTUELLES<br />
Risiko einer Regalreparatur vermeiden<br />
Im rauen Lageralltag kommt es schnell zu kleinen Unfällen.<br />
Selbst eine kleine Beule an einer Regalstütze führt durch die<br />
Ausbildung kleiner Mikrorisse im Metall zu einer dauerhaften<br />
Beschädigung des Regals. Die Instandsetzung von Regalanlagen<br />
unter Last stellt jedoch ein erhebliches Gefahrenpotenzial dar,<br />
das schnell zu einer lebensbedrohlichen Gefahr im Unternehmen<br />
werden kann.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> erschien im Februar <strong>2015</strong> eine Empfehlung<br />
des Verbandes für Lagertechnik <strong>und</strong> Betriebseinrichtungen e. V.<br />
zum Thema Risiko einer Reparatur. Das Positionspapier besagt,<br />
dass generell Reparaturen oder Instandsetzungen von Teilen<br />
unter Last nicht erlaubt sind. Das Leerräumen des Regals ist<br />
daher auf jeden Fall erforderlich.<br />
Prof. Dr.-Ing. Dieter Ungermann vom Lehrstuhl Stahl der TU<br />
Dortm<strong>und</strong> bezieht wie folgt Stellung: „Wesentlich ist, dass das<br />
Tragwerk nach der Reparatur wieder die ursprünglich festgelegte<br />
Trag- <strong>und</strong> Gebrauchssicherheit aufweist. Dies ist stets<br />
gegeben, wenn das beschädigte Bauteil durch eine Originalbauteil<br />
ausgetauscht wird <strong>und</strong> während des Austausches eine<br />
Entlastung des betroffenen Regalbereichs durchgeführt wird.“<br />
Uwe Reimuth vom Deutschen Institut für Bautechnik fügt<br />
hinzu: „Reparatur- respektive. Austauscharbeiten von Querstreben<br />
am Regal könne nur in spannungs- beziehungsweise<br />
lastfreien Zustand der Schadenstelle erfolgen. Ein Versagen des<br />
beschädigten Regals kann zeitversetzt stattfinden. Das Ladegut<br />
oberhalb der Schadensstelle kann im Fall des Einsturzes<br />
Lebensgefahr für den Monteur an der Schadenstelle bedeuten.“<br />
Der vermeintliche Vorteil einer Reparatur ohne die Verwendung<br />
von Originalteilen durch den Hersteller tritt in den Hintergr<strong>und</strong>,<br />
wenn man die langfristigen Risiken dieser Maßnahme betrachtet.<br />
Laut Verband sind folgende Punkte zu beachten:<br />
Eine Nachweisführung der statischen Auslegung ohne statische<br />
Neuberechnung durch einen Sachverständigen ist in aller Regel<br />
nur durch den Hersteller möglich. Die Nachhaltigkeit der<br />
Berechnung ist i. d. R. nur durch den Hersteller möglich. Es gibt<br />
keine Pauschalität der statischen Berechnungsergebnisse<br />
ebenso wie die des Schadensfalls. Eine Reparatur ohne die<br />
Verwendung von Originalersatzteilen entspricht nicht dem<br />
Stand der Technik mit den damit verb<strong>und</strong>enen Haftungsrisiken.<br />
Diese Aussagen werden durch die geltenden Normen DIN EN<br />
15635, Abschnitt 9.7.3. Originalteile <strong>und</strong> DIN EN 15512<br />
statische Bemessung bestätigt. Der Verband schreibt: „Argumente,<br />
die z. B. einen unterbrechungsfreien Arbeitsablauf oder<br />
vermeintlichen Kostenvorteil hervor<strong>heben</strong>, sind nachrangig<br />
gegenüber der Verwendung von Originalbauteilen. Nur dadurch<br />
sind die Risiken verringert <strong>und</strong> die Störungsfreiheit <strong>und</strong><br />
Langlebigkeit der Regalanlage garantiert – fachgerechte<br />
Ausführung vorausgesetzt. Nur unter der Beachtung der<br />
technischen Normen <strong>und</strong> des Standes der Technik wird auch der<br />
Verantwortliche in Bezug auf sie persönliche Haftung seiner<br />
Verantwortung gerecht. Eine Nichtbeachtung geltender<br />
Normen <strong>und</strong> des Standes der Technik indiziert im Schadensfall<br />
eine Verletzung der Arbeits sicherheit <strong>und</strong> gefährdet den<br />
Arbeitsschutz.“<br />
Text/Foto: Petra Gottwald<br />
www.verband-lb.de<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 9
AUS DER FORSCHUNG<br />
Flurförderzeuge sicherer machen<br />
Sensoren im Reifen warnen Fahrer vor Reifenplatzer<br />
Am Produktionstechnischen<br />
Zentrum (PZH) der Leibniz<br />
Universität Hannover werden<br />
drahtlose Sensoren direkt in<br />
Vollgummireifen integriert, um den<br />
Reifenzustand während der Fahrt<br />
zu überwachen.<br />
Die Reifen eines Flurförderzeugs sind in<br />
gewisser Weise dessen Achillesferse:<br />
Wenn mehr als eine Tonne Gewicht auf einem<br />
Vollgummireifen lastet <strong>und</strong> durch die<br />
Bewegung des Fahrzeugs der Reifen kontinuierlich<br />
verformt wird, dann können sich<br />
durch die in Wärme gewandelte Verformungsenergie<br />
im Innern des Reifens Temperaturen<br />
von bis zu 150 °C entwickeln. Das<br />
Reifengummi dort verflüssigt sich <strong>und</strong> kann<br />
den Belastungen nicht mehr standhalten.<br />
Von außen ist das oft bis zuletzt nicht<br />
erkennbar, da das Reifenmaterial eine sehr<br />
schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist.<br />
Platzt ein solcher Reifen dann unverhofft in<br />
einer Kurve, läuft verflüssigtes Gummi aus<br />
dem Inneren aus. Im schlimmsten Fall<br />
kippt das ganze Fahrzeug um <strong>und</strong> gefährdet<br />
Menschen. Aber selbst wenn es nur –<br />
immobil geworden – den Zugang zu Waren<br />
<strong>und</strong> Logistikflächen versperrt, ist der Schaden<br />
häufig immens.<br />
Steffen Kleinert vom Institut für Transport<strong>und</strong><br />
Automatisierungstechnik (ITA) am PZH<br />
der Fakultät für Maschinenbau der Leibniz<br />
Universität Hannover arbeitet in einem<br />
kürzlich gestarteten Forschungsprojekt an<br />
einer Lösung für dieses Problem. Die Idee ist<br />
simpel: Sensoren direkt im Reifen sollen<br />
Temperatur <strong>und</strong> Belastung messen <strong>und</strong> den<br />
Fahrer warnen, sobald die Werte den Normbereich<br />
verlassen, sodass dieser sein Fahrverhalten<br />
der Situation anpassen kann. Die<br />
Sensoren, die Kleinert für diese Anwendung<br />
nutzen wird, sind mit einem RF-Transponder<br />
verb<strong>und</strong>en. Ein elektromagnetisches<br />
Feld versorgt den Transponder mit Energie<br />
<strong>und</strong> überträgt die Mess ergebnisse. Das ist<br />
soweit etablierte Technik. „Die große<br />
Herausforderung dabei ist die Integration<br />
der Sensorik <strong>und</strong> Elektronik in den Vollgummireifen“,<br />
erklärt Kleinert.<br />
Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer, Leiter<br />
des ITA, erläutert den Zusammenhang mit<br />
10 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
AUS DER FORSCHUNG<br />
einem zentralen Forschungsvorhaben, das<br />
seit Jahren am Produktionstechnischen<br />
Zentrum der Leibniz Universität Hannover<br />
verfolgt wird: „Mit der Integration elektronischer<br />
Komponenten in die Reifen von Flurförderzeugen<br />
versetzen wir die Reifen in die<br />
Lage, sich selbst zu überwachen. Damit<br />
Die Reifen sind in der Lage,<br />
sich selbst zu überwachen<br />
knüpfen wir an die Erfahrungen aus dem<br />
Sonderforschungsbereich ‚Gentelligente<br />
Bauteile im Lebenszyklus‘ an.“<br />
Eine Vorstudie hat das ITA bereits durchgeführt:<br />
„Zusammen mit unserem Partner<br />
Continental haben wir bereits einen Transponder<br />
in den Reifen integrieren können,<br />
der sich mit seiner Kennung meldet“,<br />
schildert Kleinert die Ausgangslage für das<br />
aktuelle Vorhaben. Die Aufgabe ist jetzt die<br />
Auswahl <strong>und</strong> Integration der Sensorik, die<br />
zunächst die Reifen produktion unbeschadet<br />
überstehen muss: Sie wird bei der<br />
Herstellung der Reifen zwischen die<br />
auf gewickelten Gummilagen eingelegt <strong>und</strong><br />
bei hohem Druck <strong>und</strong> Temperaturen von<br />
etwa 140 °C vulkanisiert. Auch eine<br />
permanent hohe Belastung bei Temperaturen<br />
bis zu 150 °C, später im Reifen, müssen<br />
die Sensoren aushalten.<br />
Im Sommer 2016 soll das Projekt abgeschlossen<br />
sein. Dass die Ergebnisse marktkompatibel<br />
sein werden, dafür stehen die<br />
industriellen Projektpartner, die das<br />
Vorhaben begleiten. Und dass der Bedarf<br />
da ist, darüber besteht Kleinerts Ansicht<br />
nach kein Zweifel: „Ganz abgesehen von<br />
Verletzten nach schweren Staplerunfällen:<br />
Selbst wenn ein Reifen <strong>und</strong> damit ein Fahrzeug<br />
ausfällt <strong>und</strong> ‚nur‘ als Hindernis<br />
stehenbleibt, bekommt man es nur mit<br />
größerem Aufwand aus dem Weg.“<br />
Bild: ITA<br />
www.ita.uni-hannover.de<br />
Das Projekt wird als IGF-Vorhaben<br />
18066 n/1 der Forschungsvereinigung<br />
Intralogistik/Fördertechnik über die<br />
Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen „Otto von<br />
Guericke“ (AiF) im Rahmen des<br />
Programms zur Förderung der Industriellen<br />
Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />
vom B<strong>und</strong>es ministerium für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Energie aufgr<strong>und</strong> eines<br />
Beschlusses des Deutschen B<strong>und</strong>estages<br />
gefördert.<br />
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FLURFÖRDERZEUGE I TITEL<br />
Robuste Industriemotoren<br />
für den Staplereinsatz<br />
Die Tücke steckt im Detail<br />
Industriemotoren arbeiten<br />
weltweit teils unter widrigsten<br />
Umständen <strong>und</strong> erzielen trotzdem<br />
enorme Laufzeiten. Ein hoher<br />
Nutzeffekt für den Anwender.<br />
Doch wie lassen sich solche<br />
Qualitäten darstellen?<br />
Weltweit produziert eine Vielzahl von<br />
Herstellern Dieselmotoren, deren<br />
Design sich meist an der jeweiligen Anwendung<br />
orientiert. So müssen z. B. stationäre<br />
Motoren i. d. R. hohe Laufleistungen erbringen,<br />
warten aber dafür meist mit üppigem<br />
Gewicht auf. Umgekehrt versucht man<br />
bei Motoren im automobilen Bereich, im<br />
Hinblick auf günstigen Verbrauch der Fahrzeuge,<br />
das Gewicht der Antriebsaggregate<br />
möglichst niedrig anzusetzen, was auch<br />
Herausforderungen hinsichtlich der Haltbarkeit<br />
der Motoren mit sich bringt. Einen<br />
Mittelweg bieten viele Industriemotoren,<br />
die bei relativ gemäßigter Leistungsdichte<br />
<strong>und</strong> Gewicht überraschend hohe Laufleistungen<br />
erreichen.<br />
Die Lebensdauer eines Motors hängt von<br />
der Belastung ab, aber für eine erste<br />
Betrachtung dient häufig die Formel:<br />
Betrachtet man vor diesem Ansatz die Laufleistung<br />
eines Pkw, so wären ca. 100 000 km<br />
mit 2 000 Betriebsst<strong>und</strong>en bei Industriemotoren<br />
gleichzusetzen. Jedoch hängt die<br />
Lebendsauer eines Motors aber auch von<br />
der Leistungsdichte ab. So kann man<br />
annehmen, dass ein Formel-1-Motor kaum<br />
an die Lebensdauer eines Pkw-Motors –<br />
schon gar nicht an die eines Industriemotors<br />
– herankommt. Letztere warten<br />
heute mit Literleistungen von z. B. 25 kW<br />
(34 PS) pro Liter Hubraum auf, bei automobilen<br />
Dieselmotoren beträgt dieser Wert<br />
schon bis zu einem Vierfachen.<br />
Aber allein mit gemäßigter Literleistung<br />
lässt sich kaum eine hohe Lebensdauer bei<br />
geringen Kosten bzw. geringem Servicebedarf<br />
erreichen. Worin liegen nun der gute<br />
Ruf <strong>und</strong> die sprichwörtliche Zuverlässigkeit<br />
begründet, die diversen Industriemotoren<br />
nachgesagt wird?<br />
Kurbeltrieb<br />
Findet man gelegentlich auch gegossene<br />
Kurbelwellen, so haben sich im Hinblick auf<br />
gutes Schwingungsverhalten <strong>und</strong> Dauerstabilität<br />
geschmiedete Bauteile weitgehend<br />
durchgesetzt. Beim Einbau in das Zylinderkurbelgehäuse<br />
trennt sich aber bereits die<br />
Spreu vom Weizen.<br />
Wellendichtringe sollen die Enden der<br />
Kurbelwelle beiderseits abdichten. Dies ist<br />
auf den ersten Blick keine Herausforderung,<br />
jedoch liegt die Tücke im Detail. Flurförder<br />
zeuge arbeiten in teils extrem staubigem<br />
Umfeld. Ob auf losem Untergr<strong>und</strong>, in<br />
Gießereien oder auf Recyclinghöfen Staub<br />
dringt in die entlegensten Ecken <strong>und</strong> setzt<br />
sich gerne auch im Bereich der Kurbelwellendichtung<br />
fest. Überraschenderweise<br />
führt dies nicht zum Verschleiß des Wellendichtrings,<br />
sondern der Kurbelwelle.<br />
Kleinste Staubkörnchen werden in der weichen<br />
Oberfläche des Dichtrings eingebettet<br />
<strong>und</strong> schleifen eine Rille in den harten Stahl<br />
der Kurbelwelle, bis dort das Motoröl austritt<br />
(Bild 01). Auch ein neuer Dichtring<br />
hilft dann wenig. Die Kurbelwelle muss ausgebaut<br />
<strong>und</strong> repariert werden, eine höchst<br />
kostspielige Prozedur, die Ausfallzeit der<br />
ganzen Maschine dabei nicht gerechnet.<br />
Anspruchsvolle Industriemotoren liefern<br />
hier oft anwenderfre<strong>und</strong>liche Lösungen.<br />
12 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
TITEL I FLURFÖRDERZEUGE<br />
Aus unserem<br />
Buchprogramm<br />
01 Kurbelwelle mit Verschleißrillen durch festsitzenden Staub<br />
Dichtet z. B. die Wellendichtung auf einem<br />
Verschleißring, so lässt sich dieser mit geringem<br />
Aufwand leicht austauschen. Der<br />
Motor braucht in diesem Fall nur einen<br />
unwesentlich erweiterten Service <strong>und</strong> muss<br />
nicht ausgebaut oder zerlegt werden, sondern<br />
kann seinen Dienst auch unter rauen<br />
Bedingungen problemlos wieder fortsetzen<br />
(Bild 02).<br />
Die besondere Lebensdauer einiger<br />
Industriemotoren erklärt sich aber auch<br />
anhand manch innerer Werte. So ist man<br />
z. B. bei der Konstruktion im Gegensatz zu<br />
automobilen Anwendungen nicht den extremen<br />
Restriktionen eines vorgegebenen<br />
Einbauraumes unterworfen. Entsprechend<br />
können solche Motoren hinsichtlich der<br />
einzelnen Bauteile etwas üppiger ausgelegt<br />
werden, was i. d. R. auch dem Pleuel zugutekommt.<br />
Großzügig dimensionierte Lager<br />
erlauben hier niedrige Flächendrücke.<br />
Arbeitet z. B. ein solcher Motor in extremem<br />
Start-Stopp-Betrieb, leidet die Qualität<br />
des Motoröls durch Verdünnung infolge<br />
von Kondenswasser, Kraftstoff etc. unter<br />
Umständen erheblich. Niedrige Lagerdrücke<br />
bedeuten bei solch kritischen Schmierverhältnissen<br />
mehr Sicherheit, was direkt der<br />
Lebensdauer der Maschine zugutekommt.<br />
Pleuellager<br />
Bei den meisten Motoren wird das obere<br />
Pleuelauge durch Spritzöl geschmiert, das<br />
an den Kurbelwellenlagern austritt. Diese<br />
Art der Schmierung funktioniert meist ausreichend<br />
<strong>und</strong> benötigt keinen zusätzlichen<br />
Aufwand. Erwartet der K<strong>und</strong>e jedoch<br />
Besonderes, so wird auch das Lager des<br />
02 Leichter Austausch des Verschleißrings<br />
zusammen mit dem Wellendichtring<br />
Pleuelauges mit Drucköl versorgt. Eine<br />
lange dünne Bohrung durch einen an den<br />
Pleuelschaft angeschmiedeten Kanal führt<br />
Drucköl vom Kurbelzapfen bis zum Kolbenbolzen<br />
(Bild 03). Ein solcher Aufwand ist<br />
nicht alltäglich <strong>und</strong> wird allenfalls bei<br />
Motoren betrieben, an die höchste Anforderungen<br />
gestellt werden.<br />
Zahnräder oder Zahnriemen?<br />
Beim Antrieb der Nockenwellen zeigt sich<br />
häufig ein wesentlicher Unterschied im<br />
Konstruktionsansatz bei Motoren für automobile<br />
bzw. industrielle Anwendungen.<br />
Zahnriemen sind moderne, leichte <strong>und</strong><br />
kostengünstige Bauteile, die heute in den<br />
Motoren vieler Automobilhersteller zum<br />
Einsatz kommen. Sie gleichen Toleranzen<br />
aus, können Schwingungen dämpfen <strong>und</strong><br />
sind leicht zu montieren. Allerdings stehen<br />
diesen Vorteilen auch gewisse Nachteile gegenüber.<br />
So rotiert eine Kurbelwelle z. B. im<br />
Leerlauf des Motors (bedingt durch die ver-<br />
Eine technische Zeitreise<br />
Historische Darstellung der Entwicklungen in der Hebetechnik<br />
durch zwei Jahrtausende, von der Muskelkraft<br />
bis zum Regal bediengerät. Mit zahlreichen Abbildungen<br />
<strong>und</strong> Zeichnungen, welche die mechanischen<br />
Leistungen von der Frühzeit bis heute erklären <strong>und</strong><br />
auch visuell dokumentieren.<br />
Ein anspruchsvolles Geschenk für all diejenigen, die<br />
sich für die Geschichte der Hebetechnik interessieren.<br />
Faszination Hebetechnik<br />
von Wilhelm Ruckdeschel, 204 Seiten,<br />
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<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 13<br />
Hebetechnik_<strong>2015</strong>_01.indd 6 21.01.<strong>2015</strong> 08:12:04
FLURFÖRDERZEUGE I TITEL<br />
03 Druckölkanal zur Schmierung des<br />
Pleuelauges<br />
schiedenen Arbeitstakte) mit einem hohen<br />
Ungleichförmigkeitsgrad. Sie beschleunigt<br />
<strong>und</strong> verzögert vielfach <strong>und</strong> das innerhalb<br />
jeder Umdrehung. Gleiches gilt für die<br />
Nockenwelle der Ventilsteuerung, die zum<br />
Niederdrücken der Ventilfedern viel Kraft<br />
braucht, beim Schließen der Ventile aber<br />
bremsen muss. Dazwischen müht sich der<br />
Zahnriemen, diese beiden zappelnden<br />
Elemente im Zaum zu halten. Kunststoffriemen<br />
kommen hier dann irgendwann an<br />
ihre Grenzen <strong>und</strong> müssen gewechselt werden.<br />
Den hierfür notwendigen finanziellen<br />
Aufwand kennt jeder, der seinen Pkw schon<br />
einmal zu solch einem Austausch in die<br />
Werkstatt bringen musste. Wird dieser Wartungspunkt<br />
vergessen, sind Kapitalschäden<br />
unausweichlich. Fahrzeuge der gehobenen<br />
Klasse verzichten bereits seit längerem auf<br />
dieses Bauelement.<br />
Eine bei vielen Industriemotoren zum Einsatz<br />
kommende Alternative zum Antrieb<br />
der Nockenwellen sind Zahnräder<br />
(Bild 04). Ganz ohne Frage ist eine solche<br />
Übertragung der Drehbewegung der<br />
Kurbelwelle zu den Nockenwellen finanziell<br />
aufwändiger, zahlt sich jedoch für den<br />
Anwender mit zunehmender Laufzeit richtig<br />
aus, da er hier mit keinerlei Wartungen<br />
oder gar Kosten für mehrfachen Austausch<br />
über die komplette Lebenszeit des Antriebs<br />
rechnen muss. Ein Aspekt, der sich auch bei<br />
der Ermittlung des Wieder verkaufswertes<br />
eines Fahrzeugs deutlich niederschlägt.<br />
Zylinder <strong>und</strong> Kolben<br />
Wer meint, hier gäbe es kaum Weiterentwicklung,<br />
liegt falsch. Die immer strenger<br />
werdenden Abgasbestimmungen treiben<br />
auch im Motorblock die Evolution voran.<br />
War beim Auto früher z. B. ein Ölverbrauch<br />
von einem Liter auf 100 km keine Seltenheit,<br />
so gehört dies heute der Vergangenheit<br />
an. Öleintrag in den Brennraum bedeutet<br />
unverbrannte Kohlenwasserstoffe, ggf.<br />
Asche-Ablagerungen im Partikelfilter <strong>und</strong><br />
weitere Unannehmlichkeiten, die alle<br />
Motorenhersteller heute versuchen, auf ein<br />
Minimum zu reduzieren. Das Geheimnis<br />
hierfür liegt in einem möglichst formstabilen<br />
r<strong>und</strong>en Zylinder. Was auf den ersten<br />
Blick verw<strong>und</strong>ert, erklärt sich bei genauerer<br />
Betrachtung als anspruchsvolle Herausforderung.<br />
So entstehen bei der Verbrennung<br />
im oberen Bereich des Zylinders hohe<br />
Temperaturen, die zur Ausdehnung des<br />
Bauteils führen. Der untere Bereich des Zylinders<br />
kommt jedoch nie mit den heißen<br />
Verbrennungsgasen in Berührung, was<br />
seine Ausdehnung entsprechend wenig beeinflusst.<br />
Nun soll der Kolbenring auf seinem<br />
Weg entlang der Zylinderlaufbahn immer<br />
möglichst optimal an dieser anliegen,<br />
was sich bei (je nach Lastzustand) veränderlichen<br />
Durchmessern innerhalb des<br />
Zylinders schon recht schwierig gestaltet.<br />
Recht chaotisch wird es für die Kolbenringe,<br />
wenn die Zylinder innerhalb des Blocks<br />
zusammengegossen sind. Zwischen derart<br />
angeordneten Zylindern staut sich die Wärmeabfuhr<br />
<strong>und</strong> der Verzug der Laufbahn gerät<br />
außer Kontrolle. Abgesehen davon, dass<br />
die Kolbenringe in diesem Bereich dann<br />
nur noch bedingt das Öl vom Brennraum<br />
fernhalten können, braucht der Kolben<br />
mehr Spiel, um unliebsame Klemmer an<br />
dieser Stelle zu vermeiden.<br />
Die Lösung liegt in freistehenden Zylindern,<br />
die r<strong>und</strong>um von Kühlwasser umspült<br />
sind. Gießtechnisch nicht ganz einfach,<br />
erlaubt eine solche Zylinderkurbelgehäuse-<br />
Konstruktion für jeden Zylinder eine r<strong>und</strong>um<br />
gleichmäßige Wärmeabgabe, was den<br />
Zylinderverzug <strong>und</strong> damit den Ölverbrauch<br />
auf ein Minimum begrenzt (Bild 05).<br />
Moderne Industriemotoren bieten viele<br />
Vorteile. Ein Gewinn für die Umwelt <strong>und</strong><br />
den Geldbeutel des Besitzers.<br />
Fotos: Aufmacherfoto: Kubota (Deutschland)<br />
GmbH, Fotolia/Bearbeitung: VFV Grafik,<br />
01 – 05 Kubota (Deutschland) GmbH<br />
www.kubota.de<br />
04 Vergleich Zahnrädertrieb versus Zahnriementrieb<br />
05 Kühlwasser umspült freistehende<br />
Zylinder<br />
14 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
FLURFÖRDERZEUGE<br />
Palettengabeln sek<strong>und</strong>enschnell aufnehmen<br />
Für wechselnde Einsatzgebiete <strong>und</strong> unterschiedliche Traglasten<br />
hat APE Engineering einen Hochhubwagen mit integrierter<br />
Hydraulik-Schnellkupplung <strong>und</strong> Greifer-Schnellwechselsystem<br />
entwickelt. Das Flurförderzeug mit Palettengabeln hat eine<br />
Trag fähigkeit von bis zu 1 500 kg <strong>und</strong> erreicht mit ausgefahrenem<br />
Hubmast eine effektive Hubhöhe von 2 280 mm, z. B. zum<br />
Bestücken oder der Entnahme aus Regalen. Die eigene<br />
Stand sicherung der Palettengabeln ermöglicht es diese<br />
problemlos aufzunehmen. Dazu wird mit dem Schmalspurfahrwerk<br />
in die Gabeln eingefahren, bis sich ihre Sicherungshaken<br />
über der Auflage des Greifer-Schnellwechselsystems<br />
befinden. Jetzt lässt sich per Hebel<br />
der Hub betätigen, sodass die oberen<br />
Sicherungshaken sowie der untere<br />
Sicherungsdorn fest im Schnellwechselsystem<br />
automatisch einrasten. Einzig die<br />
Standsicherung ist noch zu entfernen <strong>und</strong> für<br />
eine spätere Umrüstung beiseite zu legen.<br />
www.ape-porta.de<br />
Effizienter arbeiten per<br />
Funkfernsteuerung<br />
Individuelle Anpassungen an<br />
unterschiedliche Bedarfsfälle<br />
Das Unternehmen Collé Rental &<br />
Sales hat nun auch Teleskopstapler<br />
von Magni mit Funkfernsteuerung im<br />
Programm. Das Fahren, Abstützen<br />
<strong>und</strong> alle weiteren Hydraulikfunktionen lassen sich per Funk<br />
bedienen. Der erste Anwender des funkfernsteuerbaren Teleskopstaplers<br />
ist die Firma v.d. Tillaar Gevelmontage in Someren/<br />
Niederlanden. Mithilfe der Funkfernsteuerung konnte ein<br />
Mitarbeiter von Tillaar bei einem Auftrag alleine Betonelemente<br />
anschlagen, die Elemente auf der Baustelle transportieren <strong>und</strong><br />
dann direkt anbringen.<br />
www.colle.eu<br />
Die neue Schlepperbaureihe 5 von Jungheinrich umfasst die<br />
Fahrzeuge vom Typ EZS 570, 580 <strong>und</strong> 590. Die Flurförderzeuge<br />
sind mit einem 48-V-Fahrmotor mit der aktuellen Generation der<br />
Drehstromtechnik ausgestattet. Das Koppeln mehrerer Anhänger<br />
ermöglicht es, die Ladefläche beliebig zu variieren, wobei die<br />
Kupplung für den Fahrer selbst aus der Sitzposition gut einsehbar<br />
ist. Eine optional verfügbare, halbautomatische<br />
Fernentriegelung der<br />
Kupplung sichert das Koppeln der<br />
Anhänger, ohne dass der Fahrer den<br />
Schlepper verlassen muss.<br />
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Stufe IIIB & Tier IV<br />
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Modulare Industriemotoren<br />
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Sauber.<br />
– Ultra kompakt<br />
– Filter VERT zertifiziert<br />
– Bis zu 10.000 Betriebsst<strong>und</strong>en<br />
Modular.<br />
– Ein Basisaggregat<br />
– Konfiguration verschiedener<br />
Varianten<br />
Robust.<br />
– Spezielle Robustheitsmaßnahmen<br />
für besonders<br />
harte Einsatzbedingungen<br />
Ökonomisch.<br />
– Leichtester Motor seiner Klasse<br />
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Effizienz<br />
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TDI 2.0 – 455 MC<br />
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Der Antrieb für Ihre Ideen
FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />
Kompletter Gesamteindruck<br />
Der Elektro-Dreiradstapler Hy<strong>und</strong>ai 18BT-9 im Test<br />
Hy<strong>und</strong>ai präsentierte 2014 eine<br />
völlig neue 9er-Staplerserie. Sowohl<br />
die Gabelstapler mit Verbrennungsmotor<br />
als auch mit Elektromotor<br />
wurden mit einem neuen Design<br />
<strong>und</strong> zahlreichen technischen<br />
Verbesserungen versehen. In<br />
diesem Test steht das Elektromodell<br />
18BT-9 mit 1,8 Tonnen <strong>und</strong> 48 Volt<br />
im Mittelpunkt.<br />
Gabelstapler. Schön frisch <strong>und</strong> ganz bestimmt<br />
auffällig <strong>und</strong> sicher. So auch unser<br />
1,8-Tonnen-Teststapler. Der kompakte<br />
Dreirad-Stapler mit doppelten AC-Fahrmotoren<br />
<strong>und</strong> doppeltem Hinterrad ist kompakt<br />
<strong>und</strong> verfügt dennoch über eine 750-Ah-<br />
Batterie. Trotz des Formats der Leistungsquelle<br />
ist der Einstieg in den Arbeitsbereich<br />
recht gut. Die Trittstufe hätte etwas größer<br />
sein können, ist aber alles in allem beim<br />
Ein- <strong>und</strong> Ausstieg durchaus brauchbar<br />
(Bild 01). Der gewählte Kunststoff ist sehr<br />
solide, wenngleich dieser bei nassen Bedingungen<br />
recht glatt wird. Ein etwas gröberes<br />
Profil wäre hier wünschenswert.<br />
nach vorne als auch nach hinten einwandfrei<br />
<strong>und</strong> ist praktisch in der Anwendung.<br />
Der Neigungswinkel der Lenksäule kann<br />
stufenlos <strong>und</strong> über eine große Spanne verstellt<br />
werden. Ist etwas mehr Beinfreiheit<br />
gewünscht, befindet sich die Lenksäule in<br />
einer sehr aufrechten Position. In diesem<br />
Fall ist die Position des Lenkrads nach<br />
unserem Gefühl für eine bequeme<br />
Bedienung etwas zu hoch.<br />
Hy<strong>und</strong>ai kommt als Gabelstaplermarke<br />
in unseren Tests nicht so häufig vor. In<br />
den vergangenen Jahren haben wir nur<br />
zwei Mal ein Treibgas-Modell <strong>und</strong> ein<br />
einziges Mal einen Dieselstapler aus der<br />
2,5- Tonnen-Klasse unter die Lupe genommen.<br />
Dies sollte sich unserer Meinung nach<br />
in Zukunft ändern. Die koreanische Marke<br />
erneuerte im vergangenen Jahr ihre<br />
gesamte Palette mit auffällig modern<br />
gestylten Staplern. Nicht nur der frische<br />
Entwurf zieht dabei die Aufmerksamkeit auf<br />
sich, auch die Details springen ins Auge.<br />
Auffallend frisch<br />
Wie viele andere koreanische Hersteller<br />
verwendet auch Hy<strong>und</strong>ai für die Typenbezeichnung<br />
nur ungerade Ziffern. Die 9er-<br />
Serie ist der Nachfolger der 7er-Serie. Nicht<br />
nur die Zahl ändert sich, sondern auch die<br />
Farbe. Während sich die Marke erst in einer<br />
orangegelben <strong>und</strong> später ockergelben<br />
Farbe präsentierte, beinhaltet die aktuelle<br />
Serie ausschließlich nahezu zitronengelbe<br />
Einfache Bedienung<br />
Das Platzangebot im Arbeitsbereich ist für<br />
ein derart kompaktes Modell großzügig. Die<br />
Bodenplatte ist frei von Hindernissen <strong>und</strong><br />
befindet sich im richtigen Neigungswinkel.<br />
Die Höhe der Pedale sowie deren Erreichbarkeit<br />
sind prima.<br />
Der Komfort auf dem Fahrersitz MSG65<br />
von Grammer ist in Ordnung. Der Sitz ist mit<br />
zwei verstellbaren Armlehnen <strong>und</strong> einer einfach<br />
zu bedienenden Gewichtseinstellung<br />
versehen. Von der Sitzposition aus sind die<br />
Hebel für die Mastfunktionen ebenfalls bequem<br />
erreichbar. Sie befinden sich vorne<br />
rechts bei der Batterieabdeckung <strong>und</strong> sorgen<br />
für eine präzise Bedienung der Gabelhöhe<br />
<strong>und</strong> Mastneigung. Besonders angenehm ist<br />
die Anordnung des Fahrtrichtungsschalters<br />
am seitlichen Hubhebel. Dort befindet sich<br />
auch eine Drucktaste für die Hupe. Am<br />
Neigungshebel finden wir eine Drucktaste<br />
vor, um den Mast automatisch in eine vertikale<br />
(<strong>und</strong> die Gabel in eine horizontale)<br />
Position zu bringen (Bild 02). Diese Funktion<br />
verrichtet ihren Dienst sowohl beim Neigen<br />
Die Testergebnisse im Überblick<br />
Hersteller/Typ<br />
Hy<strong>und</strong>ai/18BT-9<br />
Fahrgeschwindigkeit mit<br />
1 200 kg Last [km/h]<br />
Beschleunigung über<br />
27 m [s]<br />
Hubgeschwindigkeit mit<br />
1 200 kg Last [cm/s]<br />
Fahrmodus High 15,43 8,3 49,32 378<br />
Palettenumschlag pro<br />
8 St<strong>und</strong>en<br />
Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />
Fahrmodus Normal 15 9 42,66 354<br />
Fahrmodus Economic 12,71 10,5 42,28 346<br />
1) 13,9 9,26 44,72 373<br />
1) Durchschnittswerte der bisher von uns getesteten <strong>und</strong> vergleichbaren Elektrostapler in diesem Segment<br />
16 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />
Testverbrauch [kWh]<br />
6,93<br />
(14,67 kWh/100 Paletten)<br />
6,11<br />
(13,81 kWh/100 Paletten)<br />
5,83<br />
(13,44 kWh/100 Paletten)<br />
4,73<br />
(10,23 kWh/100 Paletten)<br />
Praktische Einsatzdauer in St<strong>und</strong>en:Minuten<br />
(bei max. Batteriegröße inkl. Regeneration)<br />
06:14<br />
07:04<br />
07:25<br />
07:59<br />
01 Die Größe der Trittstufe für den Ein- <strong>und</strong><br />
Ausstieg ist etwas knapp bemessen, allerdings<br />
sehr wohl brauchbar<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 17
FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />
02 Die Masthebel sind gut erreichbar <strong>und</strong><br />
sorgen für eine präzise Bedienung aller<br />
Hydraulikfunktionen<br />
03 Stiftablage, Papierklemme, Becherhalter<br />
<strong>und</strong> 12-V-Anschluss: Dies alles bietet der<br />
18BT-9 standardmäßig<br />
04 Das Armaturenbrett mit farbigem<br />
LCD-Bildschirm ist übersichtlich <strong>und</strong> bietet<br />
dem Fahrer die Möglichkeit, aus drei<br />
Betriebsmodi zu wählen<br />
Sicht <strong>und</strong> Sicherheit<br />
Die Sicht vom Arbeitsplatz aus ist in<br />
Ordnung. Das Schutzblech ist auffallend<br />
niedrig <strong>und</strong> bietet direkt vor dem Stapler<br />
eine großzügige Sicht. Der dreiteilige Mast<br />
ist mit doppelten Zylindern für den<br />
Freihub versehen, wodurch die Durchsicht<br />
besser ist als bei einem zentralen einfachen<br />
Zylinder. Der Mast verfügt sowohl<br />
beim Heben als auch beim Senken über<br />
eine ordent liche Dämpfung zwischen den<br />
Zum Teststapler<br />
Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />
Länge bis zur Vorderseite des Gabelrückens<br />
Gerätebreite<br />
Masthöhe (eingezogen)<br />
Rahmenhöhe<br />
Gabeln (L×B×T)<br />
Radstand<br />
Bodenfreiheit<br />
Überhang Vorderseite/Rückseite<br />
Arbeitsgangbreite<br />
Maximal zulässige Traglast des Teststaplers<br />
Lastschwerpunkt<br />
Maximale Hubhöhe<br />
Hubhöhe bei maximaler Last von 1 530 kg<br />
Freihub<br />
1 975 mm<br />
1 105 mm<br />
2 120 mm<br />
2.065 mm<br />
1 200 × 100 × 35 mm<br />
1 420 mm<br />
90 mm<br />
369/195 mm<br />
3 440 mm<br />
1 530 kg<br />
750 mm<br />
4 735 mm<br />
4 530 mm<br />
150 mm<br />
Neigungswinkel Hubmast vorwärts/rückwärts 5°/5°<br />
Geschwindigkeiten<br />
Hubgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus High)<br />
Hubgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus Normal)<br />
Hubgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus Economic)<br />
Senkgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus High)<br />
Senkgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus Normal)<br />
Senkgeschwindigkeit mit max. Last/ohne Last (Modus Economic)<br />
Fahrgeschwindigkeit mit max. Last rückwärts/vorwärts (Modus High)<br />
Fahrgeschwindigkeit mit max. Last rückwärts/vorwärts (Modus Normal)<br />
Fahrgeschwindigkeit mit max. Last rückwärts/vorwärts (Modus Economic)<br />
Antriebstechnik<br />
Fahrmotor<br />
Hubmotor<br />
Batteriekapazität<br />
Stabilität<br />
49,32/57,05 cm/s<br />
42,66/48,32 cm/s<br />
42,28/46,42 cm/s<br />
53,20/41,17 cm/s<br />
53,20/41,17 cm/s<br />
48,32/41,17 cm/s<br />
16,88/17,14 km/h<br />
15,21/15,43 km/h<br />
12,86/12,86 km/h<br />
2 × 4,7 kW<br />
14 kW<br />
48 V, 750 Ah<br />
Eigengewicht/Prozentsatz Hinterachse 3 457 kg/47,87 %<br />
Gewicht bei max. Last/Prozentsatz Hinterachse 5 257 kg/10,75 %<br />
Reifen<br />
Maß vorne 200/50-10<br />
Maß hinten 15×4,5-8<br />
Hersteller/Marke<br />
Mastteilen. Der integrierte Seitenschieber<br />
ist praktisch, geht aber mit einem um<br />
einige Zentimeter größeren toten Winkel<br />
einher. Aufgr<strong>und</strong> des installierten Hubmasts<br />
<strong>und</strong> des vorhandenen Seitenschiebers<br />
hat unser Teststapler eine maximale<br />
Tragfähigkeit von 1 530 kg. In der Kabine<br />
finden wir rechts neben dem Sitz ein Ablagefach,<br />
eine Papierklemme, einen Becherhalter<br />
<strong>und</strong> einen 12-V-Anschluss (Bild 03).<br />
Bezüglich der Sicherheit schneidet der<br />
Hy<strong>und</strong>ai ebenfalls gut ab. Wird der Becken<br />
Nexen/Solidpro<br />
(Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können Abweichungen zu den<br />
Herstellerangaben aufweisen)<br />
Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />
18 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />
gurt, in auffälligem Orange gehalten, nicht<br />
angelegt, folgt eine Warnmeldung. Nur<br />
durch Sitzkontakt werden die Mast- <strong>und</strong><br />
Fahrfunktionen freigegeben. Wenn man<br />
also nicht auf dem Sitz Platz genommen<br />
hat, sind das Fahren, Heben, Senken oder<br />
Neigen nicht möglich. Daneben ist der<br />
Teststapler mit einem Panoramaspiegel,<br />
einem kompletten Beleuchtungspaket,<br />
Blinklicht <strong>und</strong> einem Signal (Piepton) zum<br />
Rückwärtsfahren ausgestattet. Die Handbremse<br />
verriegelt den Antrieb vollständig<br />
<strong>und</strong> hält den Stapler an Ort <strong>und</strong> Stelle.<br />
Drei Betriebsmodi wählbar<br />
Einer der auffälligsten Merkmale in der<br />
Fahrerkabine ist das farbige Display. Dieses<br />
bietet alle notwendigen Informationen<br />
einschließlich dem Stand der Lenkräder<br />
<strong>und</strong> dem gewählten Fahrprogramm<br />
(Bild 04). Eine Gewichtsanzeige der<br />
auf genommenen Last ist optional.<br />
Der 18BT-9 verfügt über drei Betriebsmodi:<br />
Economic, Normal <strong>und</strong> High. Wir<br />
fahren den Stapler mit den standardmäßigen<br />
Werkseinstellungen <strong>und</strong> stellen dabei<br />
logische Unterschiede bei der Beschleunigung,<br />
Fahrgeschwindigkeit <strong>und</strong> Hubgeschwindigkeit<br />
fest. Im H-Modus zeigt der<br />
Hy<strong>und</strong>ai marktkonforme Leistungen. Der<br />
Stapler vermittelt einen kraftvollen<br />
Eindruck, wobei damit ein erheblicher<br />
Energieverbrauch einhergeht. Im N- oder<br />
E-Modus gehen die Leistungen <strong>und</strong> der<br />
Verbrauch zurück, dies allerdings weniger<br />
stark als gewöhnlich.<br />
Der Verbrauch<br />
bleibt relativ<br />
hoch, wenngleich<br />
dies für den<br />
durchschnittlichen<br />
Nutzer vielleicht<br />
weniger ein<br />
Hindernis sein<br />
wird, da die<br />
750-Ah-Batterie<br />
Wertung<br />
+ Einfache Bedienung<br />
+ Berechenbarkeit<br />
+ Solide Konstruktion<br />
– Höhe der Lenksäule<br />
– Rutschige Trittstufe bei<br />
– Nässe<br />
– Energieverbrauch<br />
einen ordentlichen<br />
Tageseinsatz<br />
ermöglicht. Womöglich bietet eine genaue<br />
Abstimmung der diversen Parameter noch<br />
einen Vorteil. Wer von der 750-Ah-Batterie<br />
nicht genug hat, kann über die Seitentür<br />
schnell <strong>und</strong> einfach die Batterie auswechseln<br />
(Bild 05). Dies ist auch im konventionellen<br />
Verfahren möglich, da der Hy<strong>und</strong>ai<br />
beide Optionen bietet.<br />
Berechenbar <strong>und</strong> solide<br />
Bei der Arbeit fällt die gute Berechenbarkeit<br />
des Hy<strong>und</strong>ai 18BT-9 auf. Dank der Curve-<br />
Control-Funktion behält er in scharfen<br />
Kurven seinen Kurs bei. Das Maß des<br />
Abbremsens mit dem Fahrpedal ist gut,<br />
könnte unserer Ansicht nach jedoch etwas<br />
höher sein. Die uns unbekannten koreanischen<br />
Nexen-Vollgummireifen vermitteln<br />
einen positiven ersten Eindruck.<br />
Ebenso positiv ist die auffallend solide<br />
Konstruktion des Gabelstaplers. Das Fahrgestell,<br />
die Karosserie, die Seitentür des<br />
05 Der Batteriewechsel ist sowohl seitlich<br />
als auch im konventionellen Verfahren<br />
möglich<br />
Batterieabteils, die Batteriefachabdeckung,<br />
das Schutzdach <strong>und</strong> der Mast: Alles ist stabil<br />
<strong>und</strong> robust. Dies komplettiert den Gesamteindruck<br />
dieses Koreaners: Er sieht<br />
modern aus, verfügt über die nötigen Sicherheitsvorkehrungen,<br />
ist berechenbar zu bedienen<br />
<strong>und</strong> erbringt erwartungsgemäße<br />
Leistungen. Um auch den energiebewussten<br />
K<strong>und</strong>en zufriedenzustellen, muss Hy<strong>und</strong>ai<br />
jedoch noch einige Herausforderungen<br />
meistern.<br />
Text/Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing<br />
IMPRESSUM<br />
Materialfluss, Warenwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Logistik-Management<br />
erscheint <strong>2015</strong> im 65. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />
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Redaktion<br />
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Holger Seybold (Sey), Tel. 06131/992-254,<br />
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<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 19
FLURFÖRDERZEUGE<br />
Betondeckenlager<br />
in luftiger Höhe<br />
Ein Schwerlaststapler will hoch hinaus<br />
Fellbach ist seit 1926 Heimat der Bürkle Baugruppe, die<br />
240 Mitarbeiter beschäftigt <strong>und</strong> in Deutschland, Polen<br />
<strong>und</strong> Skandinavien aktiv ist. Innerhalb der Baugruppe zählt<br />
dabei die Produktion von Fertig- <strong>und</strong> Betondecken zu den<br />
Kernkompetenzen der Bürkle Betonfertigteile GmbH & Co.<br />
KG. Da die Lagerfläche für die schweren Betondecken<br />
begrenzt war, entschied sich das Unternehmen für ein<br />
neues Kragarmlager, das durch einen Schwerlaststapler<br />
be- <strong>und</strong> entladen werden sollte.<br />
20 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
FLURFÖRDERZEUGE<br />
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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
Bei einer 3-Schicht-Produktion muss der Schwerlast stapler<br />
zuverlässig r<strong>und</strong> um die Uhr arbeiten<br />
Die Bürkle-Elementdecke wird auf<br />
modernsten Umlauf-Fertigungsanlagen<br />
hergestellt. Die CAD/CAM-gesteuerte<br />
Produktion garantiert eine wirtschaftliche<br />
<strong>und</strong> passgenaue Herstellung. Die filigranen<br />
Elementdeckenplatten mit integrierter Bewehrung<br />
<strong>und</strong> Gitterträgern für Transport,<br />
Montage <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>, werden auf der<br />
Baustelle auf die notwendigen Montageunterstützungen<br />
verlegt, die bauseitige<br />
obere Bewehrungslage eingebracht <strong>und</strong> mit<br />
Ortbeton auf die Gesamtdeckendicke aufbetoniert.<br />
Sie finden Anwendung in allen<br />
Bereichen mit Deckensystemen, auch für<br />
nicht vorwiegend ruhende Beanspruchung.<br />
Der Fertigungsprozess erlaubt die Ausführung<br />
in allen gängigen Betongüten <strong>und</strong> für<br />
alle Expositionsklassen. In die Elemente<br />
lassen sich Aufkantungen, Treppenauflager,<br />
Dämmkörper, Elektro-Einbauteile, Dübelleisten,<br />
Halfenschienen <strong>und</strong> vieles mehr<br />
einbauen.<br />
Bürkle-Betriebsleiter Martin Däuble ist für<br />
die Produktion von jährlich rd. 300 000 m²<br />
Elementdecken mit Breiten mit bis zu 2,5 m<br />
<strong>und</strong> Längen bis 14 m verantwortlich. Jedoch<br />
erschwerte der Standort im teuren Industriegebiet<br />
von Fellbach die weitere räumliche<br />
Ausdehnung der Produktionsanlagen. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> wurde ein Kragarmlager mit<br />
Kalmar-Frontstapler konzipiert.<br />
19 Ablagen mit 95 Plätzen nehmen die<br />
Betondeckenelemente auf. Die oberste<br />
Ablage befindet sich in 9,25 m Höhe.<br />
Karsten Pieckert, Inhaber der Stapler<br />
Centers Pieckert GmbH aus Empfingen,<br />
empfahl einen Kalmar-Frontstapler vom<br />
Typ DCE 170-12 mit 17 Tonnen Tragfähigkeit<br />
<strong>und</strong> einem Lastschwerpunkt von 1,2 m.<br />
Diese Serie besteht aus zwölf Maschinen<br />
von 10 000 kg/600 mm Lastschwerpunkt bis<br />
zu 18 000 kg/600 mm Lastschwerpunkt. Der<br />
Stapler verfügt zudem über einen modernen<br />
Antriebsstrang mit Kessler-Achsen <strong>und</strong><br />
ZF-Getriebe, Kalmar-CAN-Bus-Komponenten,<br />
einstellbaren Geschwindigkeiten <strong>und</strong><br />
eine geräumige <strong>und</strong> schallisolierte Spiritdelta-Kabine.<br />
Eine Besonderheit des DCE 170-12 ist ein<br />
Duplex-Freihubgerüst mit einer Hubhöhe<br />
von 10 m. Das Kalmar-Spezialhubgerüst<br />
hebt 16,5 Tonnen bis zu 7 m Hubhöhe<br />
<strong>und</strong> 13,5 Tonnen bei 10 m Hubhöhe. Die<br />
7,085 m Bauhöhe bei eingefahrenem<br />
Hubgerüst des Staplers machen bei<br />
Bürkle keine Probleme, denn nach oben<br />
ist Raum genug. Um die Deckenelemente<br />
sicher <strong>und</strong> schnell aufnehmen zu können,<br />
bestückte Karsten Pieckert den Stapler<br />
mit 2,5 m langen <strong>und</strong> 25 cm breiten Sondergabeln,<br />
die die Gewichtskräfte gut<br />
verteilen <strong>und</strong> die Deckenelemente nicht<br />
beschädigen.<br />
Däuble betont: „Wir arbeiten hier ohne<br />
Stand-by-Gerät, das heißt bei 3-Schicht-<br />
Produktion muss die Maschine an vielen<br />
Tagen ununterbrochen arbeiten – da<br />
kommt nur Qualitätstechnik zum Einsatz.“<br />
Kalmar bestückte den Frontstapler für<br />
sicheren Stand mit einer Antriebsachse mit<br />
3 m Spurweite – sie stammt aus der Leercontainerstapler-Serie.<br />
Auf K<strong>und</strong>enwunsch<br />
wurde der Frontstapler mit XZM-Radialreifen<br />
ausgerüstet, die im rauen Betonwerksalltag<br />
eine hohe Laufleistung, eine<br />
geringe Verletzungsgefahr <strong>und</strong> einen guten<br />
Fahrkomfort bieten.<br />
Ein 160 kW starker Tier-4i-Motor von<br />
Volvo treibt das Umschlaggerät an. Der<br />
Treibstoffzusatz Ad-Blue sorgt für die<br />
erforderlichen Emissionswerte – die<br />
Betankung ist einfache, ausgeklügelte<br />
Warnsysteme verhindern das Fahren ohne<br />
den Treibstoffzusatz. Rückspiegel auf den<br />
Kotflügeln, eine mechanische Neigungsanzeige<br />
für den Hubmast, Motorvorwärmung,<br />
Hochleistungsansaugfilter <strong>und</strong> eine<br />
nachträglich montierte Kamera aus dem<br />
Hause Motec erleichtern Cheffahrer Peter<br />
Hogh <strong>und</strong> seinen Kollegen die Arbeit mit<br />
dem Schwerlaststapler.<br />
Foto: Kalmar<br />
www.kalmarglobal.com<br />
www.facebook.com/intralogistik<br />
www.twitter.com/foerdern_<strong>heben</strong><br />
www.google.com/+Foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>De<br />
Mit <strong>f+h</strong> bleiben<br />
Sie stets auf dem<br />
Laufenden<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 21
MATERIALFLUSS<br />
China fit für E-Commerce machen<br />
Fördertechnik aus Österreich ermöglicht<br />
Warenverfügbarkeit von 99,8 Prozent<br />
7,5 Kilometer Fördertechnik auf<br />
fünf Ebenen verteilt, sichern den<br />
Versand von bis zu 7 500<br />
Packstücken pro St<strong>und</strong>e. Diesen<br />
Durchsatz leistet das neue<br />
Logistikzentrum des chinesischen<br />
E-Commerce-Spezialisten CNSS in<br />
Danyang/China. Umgesetzt hat<br />
das Projekt die TGW Logistics<br />
Group, Wels/ Österreich. Die<br />
Hochleistungs-Fördersysteme des<br />
Systemanbieters schaffen hier die<br />
Infrastruktur für einen schnellen<br />
Vertrieb von Waren aller Art.<br />
Eine hohe Leistungsfähigkeit, vor allem in<br />
Spitzenzeiten, war für den chinesischen<br />
Logistikdienstleister CNSS ausschlaggebend<br />
bei der Realisierung seines<br />
Distributionszentrums in Danyang. Denn<br />
das Geschäftsmodell des Betreibers, die<br />
Anlage an verschiedene Einzelhändler nur<br />
temporär zu vermieten, verlangt nach<br />
entsprechend hoher Umschlagsleistung.<br />
Fördern im großen Stil<br />
Seit dem Jahr 2012 hat sich das Unternehmen<br />
CNSS zu einem regelrechten „Logistikriesen“<br />
mit Expansionsplänen entwickelt.<br />
Das von TGW realisierte Distributionszentrum<br />
am Standort in Danyang, nimmt nur<br />
einen kleinen Teil der Gesamtfläche des<br />
Firmengeländes von CNSS ein. Allerdings<br />
ist die Anlage eines der ersten automatisierten<br />
Logistikzentren für den Bereich Logistikdienstleistung<br />
in der Region Schanghai.<br />
„Als erstes hochautomatisiertes Lager <strong>und</strong><br />
Distributionszentrum in China freuen wir<br />
uns über die Zusammenarbeit mit TGW, die<br />
uns mit ihrer internationalen Technologie<br />
unterstützt. Zusammen mit TGW wollen wir<br />
Chinas E-Commerce- Unternehmen in ein<br />
neues Logistikzeitalter führen“, so Jay Wang,<br />
CEO bei CNSS.<br />
Man denke an einen großen Einzelhändler,<br />
der seinen K<strong>und</strong>en ein umfangreiches<br />
Warensortiment anbieten will. Dieser<br />
Händler lässt seine komplette Ware im<br />
manuellen Lager von CNSS in Danyang<br />
bevorraten, von wo aus sie innerhalb von<br />
nur wenigen Tagen an die K<strong>und</strong>en in ganz<br />
China versendet werden kann. Das ist<br />
genau, was CNSS macht. „CNSS ist kein<br />
Logistikdienstleister im herkömmlichen<br />
Sinn“, ergänzt Albert Fischlmayr, Project<br />
Manager bei TGW. „Das Unternehmen hat<br />
sein eigenes Konzept für den E-Commerce<br />
in China entwickelt. Es gibt nicht nur einen<br />
fixen K<strong>und</strong>en, der seine Waren im Lager<br />
bevorratet, alle paar Wochen kann es ein<br />
anderer K<strong>und</strong>e sein. Deshalb wurde die<br />
Anlage auf die höchstmögliche Leistung<br />
während der Spitzenzeiten ausgelegt.“<br />
TGW nahm diese Herausforderung an<br />
<strong>und</strong> realisierte das neue Logistikzentrum,<br />
indem das bestehende, mit einem manuellen<br />
Lager ausgestattete, fünfstöckige Gebäude<br />
mit umfangreicher Fördertechnik<br />
ausgerüstet wurde. Alle vorhandenen Materialflussprozesse<br />
laufen nun unabhängig<br />
voneinander ab, wodurch kurze Durchlaufzeiten<br />
über die ganze Anlage ermöglicht<br />
werden.<br />
Das Wachstum im chinesischen<br />
E-Commerce-Geschäft verlangt nach neuen<br />
Ideen <strong>und</strong> Konzepten für die Verteilung<br />
von Schnelldrehern. Durch den Einsatz<br />
der Hochleistungssorter <strong>und</strong> Fördertechnik<br />
von TGW ist der Betreiber nun in der<br />
Lage, die Effizienz seiner E-Commerce-<br />
Prozesse zu steigern. Die hier realisierte<br />
Kombination moderner Fördertechnologien<br />
mit maßgeschneiderter Lagerverwaltungssoftware,<br />
schafft Kapazitäten, um durchschnittlich<br />
1,5 Millionen Packstücke pro<br />
Tag abzuwickeln. In der Hochsaison lassen<br />
sich so täglich zwei Millionen Einheiten<br />
bearbeiten.<br />
22 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
Kommissionierstrategie für<br />
idealen Durchsatz<br />
Das manuelle Lager in Danyang wird von<br />
bis zu 500 Mitarbeitern bedient. Die Waren<br />
müssen jedoch zu den verschiedenen<br />
Lagerbereichen – auf fünf Geschosse verteilt<br />
– befördert werden. Nachdem die Ware<br />
per Lkw angeliefert wurde, gelangt sie<br />
unmittelbar auf die neue Fördertechnik,<br />
um sie anschließend automatisch per<br />
Funksystem einzulagern. „Wir haben alle<br />
Ebenen über unsere Fördertechnik verb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> transportieren die Ware auf Förderern<br />
mit einer Gesamtlänge von 7,5 Kilometern,<br />
drei Channelizern sowie zwei TGW-<br />
Natrix-Sortern“, erläutert Fischlmayr. „Der<br />
K<strong>und</strong>e setzt dabei sein eigenes Funksystem<br />
ein, deshalb haben wir uns um die nötige<br />
k<strong>und</strong>enspezifische Schnittstelle gekümmert.<br />
Man könnte die TGW-Gateway-Software als<br />
eine Übersetzungssoftware beschreiben, die<br />
alle Abläufe in der Anlage kennt.“<br />
Hat ein K<strong>und</strong>e seine Bestellung online<br />
aufgegeben, wird die georderte Ware manuell<br />
auf die Förderstrecken aufgesetzt <strong>und</strong><br />
gelangt über diese ins Untergeschoss.<br />
Scanner kontrollieren das Fördergut <strong>und</strong><br />
prüfen die Herkunft sowie den Inhalt der<br />
Behälter. Vom Untergeschoss aus werden<br />
die Behälter an ein „Pick to Wall“-Kommissioniersystem<br />
weiterbefördert. Dort befinden<br />
sich Regale, die von beiden Seiten<br />
zugänglich sind. Auf einer Seite stellt der<br />
Kommissionierer die Ware in das vom „Pick<br />
by Light“-System angezeigte Regal. Auf der<br />
anderen Seite des Regals signalisiert ein Licht,<br />
sobald ein Auftrag fertig zum Verpacken ist.<br />
Die Ware wird in Kartons verpackt <strong>und</strong> anschließend<br />
zum Sorter weitergeschickt.<br />
Der längste TGW-Natrix-Gleitschuhsorter<br />
(Bild) hat eine Länge von 100 m mit<br />
30 Versandrutschen. Er sorgt dafür, dass jede<br />
Wareneinheit auf die richtige Versandstrecke<br />
gelangt. Der andere TGW-Sorter,<br />
der über vier Rutschen verfügt, teilt die<br />
kommissionierten Behälter den richtigen<br />
„Pick to Wall“-Strecken zu. Am Ende jeder<br />
Verpackungslinie werden die Packstücke<br />
ein weiteres Mal gewogen <strong>und</strong> gescannt,<br />
um die Richtigkeit der Aufträge sicherzustellen.<br />
Stimmt etwas nicht mit den Systeminformationen<br />
überein, gelangt das Packstück<br />
zu einer anderen Förderstrecke – der<br />
Prüfstrecke. Dort findet eine manuelle<br />
Überprüfung der Kartons statt, um sie<br />
anschließend zur richtigen Versandlinie<br />
weiterzusenden. Mithilfe dieses Systems<br />
kann der Betreiber je nach Kartongröße bis<br />
zu 7 500 Packstücke pro St<strong>und</strong>e versenden.<br />
Stand-by-Modus<br />
senkt Energieverbrauch<br />
Aufgr<strong>und</strong> der hohen Anzahl an Förderern<br />
<strong>und</strong> unterschiedlichen Förderbereichen<br />
war ein intelligentes Energiemanagement<br />
unausweichlich. TGW löste diese Aufgabe<br />
mit einem automatischen Stand-by-<br />
Modus. „Wenn so viele Förderstrecken<br />
gleichzeitig laufen, braucht man eine<br />
Möglichkeit, einzelne Bereiche, die aktuell<br />
nicht benötigt werden, stillzusetzen“, so<br />
Fischlmayr. Außerhalb der Spitzenzeiten<br />
stelle CNSS so einen geringeren Energieverbrauch<br />
sicher <strong>und</strong> betreibe seine<br />
Anlage nachhaltig.<br />
Getestet wurde die komplette Anlage<br />
schließlich während eines wichtigen Festes<br />
in China, dem Drachenbootfest. Ein traditionelles<br />
Essen zu diesem Fest sind Zongzi,<br />
mit Fleisch gefüllte <strong>und</strong> in Blätter gewickelte<br />
Reisbällchen. Das Lager wurde für diesen<br />
besonderen Anlass mit tausenden Zongzis<br />
befüllt, die anschließend in „Rekordzeit“<br />
verteilt wurden. Am Ende ergaben die Tests<br />
eine Verfügbarkeit von 99,8 Prozent.<br />
Fotos: Aufmacherfoto: TGW, Fotolia/Bearbeitung:<br />
VFV Grafik, Foto S. 23 TGW<br />
www.tgw-group.com<br />
LAGER.<br />
WAREN.<br />
FLUSS.<br />
In der Welt der Logistik muss alles<br />
fließen. Wareneingang, Lagerung,<br />
Entnahme. Automatisch oder manuell.<br />
Reibungsloser Transport der Waren<br />
ist das A <strong>und</strong> O. Speziell dafür haben<br />
wir unsere Behälter konzipiert.<br />
Vielseitig einsetzbar in verschiedensten<br />
Lager- <strong>und</strong> Fördersystemen,<br />
formstabil, belastbar <strong>und</strong> auf Wunsch<br />
leitfähig, überzeugen sie einfach<br />
bei jedem Aspekt der Warenlogistik.<br />
Damit alles wie geschmiert läuft.<br />
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MATERIALFLUSS<br />
Automatisierung im spanischen LEH<br />
Wirtschaftliche Logistiklösungen für zukünftiges Wachstum<br />
Um für kommende<br />
Herausforderungen gerüstet zu<br />
sein, vollzieht die spanische<br />
Supermarktkette Condis aktuell<br />
einen wichtigen Schritt: weg von<br />
einer konventionellen Lager-<br />
Logistik hin zu einem<br />
hochdynamischen, automatisierten<br />
Logistik- <strong>und</strong> Kommissioniersystem.<br />
Um das bestehende Distributionszentrum<br />
in der Nähe von<br />
Barcelona/Spanien auch in Zukunft<br />
wirtschaftlich <strong>und</strong> nachhaltig zu<br />
betreiben, wurde eine innovative,<br />
praxiserprobte Logistik-<br />
Gesamtlösung gesucht.<br />
Der spanische Lebensmittelhandel ist<br />
geprägt von starken, leistungsfähigen<br />
Wettbewerbern, die permanent in die Verbesserung<br />
ihrer Produktivität investieren.<br />
Dabei ist die aktuelle Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Finanzkrise deutlich zu spüren, die die<br />
Unternehmen einem zusätzlichen Optimierungsdruck<br />
aussetzt. Permanentes Ziel ist<br />
es, Betriebskosten zu minimieren, den Servicegrad<br />
für die K<strong>und</strong>en weiter zu steigern<br />
<strong>und</strong> attraktive Arbeitsbedingungen für die<br />
Mitarbeiter in den Distributionszentren zu<br />
schaffen.<br />
Um diese komplexen Anforderungen<br />
umsetzen zu können, erhielt die Witron<br />
Logistik + Informatik GmbH mit eigener<br />
Niederlassung in Madrid Ende 2011 von<br />
Condis den Auftrag für die Automatisierung<br />
des bestehenden Logistikzentrums in<br />
Montcada i Reixac, nahe Barcelona. Aus<br />
diesem Standort werden seit Herbst 2013<br />
über 350 Filialen in den Regionen Katalonien<br />
mit einem Trockensortiment von gut 4 500<br />
Artikeln beliefert. Inklusive der manuellen<br />
Bereiche hat die Anlage eine Fläche von<br />
31 700 m². Der automatisierte Logistikbereich<br />
beinhaltet in etwa 4 700 m 2 . An<br />
einem Spitzentag werden gut 140 000<br />
Versandeinheiten kommissioniert.<br />
Als Generalunternehmer war Witron für die<br />
Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung aller Materialfluss-<br />
sowie IT-Systeme (WMS <strong>und</strong> MFC),<br />
Steuerungssysteme (PLC) <strong>und</strong> Mechanikkomponenten<br />
verantwortlich. Alle Fördertechnikelemente<br />
<strong>und</strong> Regalbediengeräte<br />
wurden von der Witron-Tochter FAS entwickelt<br />
<strong>und</strong> hergestellt.<br />
Integration in bestehende<br />
Systemwelt<br />
Eine zentrale Herausforderung bei Condis<br />
war, das neue automatisierte Logistik-System,<br />
das hauptsächlich für die Kommissionierung<br />
von B- <strong>und</strong> C-Artikeln genutzt wird,<br />
zum einen in ein bestehendes Gebäude zu<br />
installieren, ohne den laufenden Betrieb zu<br />
beeinträchtigen sowie mit dem vorerst weiterhin<br />
manuell betriebenen Schnelldreher-<br />
Bereich softwaretechnisch zu kombinieren.<br />
Zum anderen sollte das schon vorhandene<br />
Hochregallager weiter genutzt <strong>und</strong> in die<br />
neuen Logistikprozesse integriert werden.<br />
„Bisher hatten wir keinerlei praktische<br />
Erfahrung mit automatisierten Logistikprozessen<br />
<strong>und</strong> haben wie eine Vielzahl von<br />
mittelständischen spanischen Lebensmitteleinzelhändlern<br />
mit manuellen
MATERIALFLUSS<br />
‚Pick by Voice‘-Systemen gearbeitet“, sagt<br />
Condis-Logistikchef Victor Escanciano.<br />
Besonderes Augenmerk legte Condis hinsichtlich<br />
der Systemauswahl vor allem auf<br />
die Steigerung der Effizienz in den logistischen<br />
Abläufen, die Reduzierung der Logistik-Gesamtkosten,<br />
eine hohe Kommissionierqualität<br />
<strong>und</strong> die Vermeidung von<br />
Produktschäden. Ein weiterer wichtiger<br />
Faktor für die Entscheidung war auch, dass<br />
bestehende Ressourcen, z. B. die vorhandenen<br />
Gebäudeflächen, noch effizienter<br />
genutzt werden können.<br />
Mehr als die Hälfte aller 400 Condis-<br />
Supermärkte sind kleine, stark frequentierte<br />
Innenstadtlagen die von Franchisenehmern<br />
betrieben werden. Diese stellen hinsichtlich<br />
der Belieferung ganz andere<br />
Anforderungen an die Logistik als z. B. die<br />
eigenen großen Filialen von Condis. „Doch<br />
auch unterschiedliche Rahmenbedingungen,<br />
wie etwa spezielle Shop-Layouts,<br />
Kleinmengenlieferungen oder eine individuelle<br />
Festlegung des Maximalgewichts<br />
können durch das exakte Stammdaten-<br />
Handling mit OPM oder DPS für jeden<br />
K<strong>und</strong>enauftrag flexibel umgesetzt werden“,<br />
erklärt Escanciano.<br />
Herausforderungen gab es für Witron<br />
auch bei der Logistikplanung. Aufgr<strong>und</strong> lokaler<br />
Bauvorschriften durfte eine Gebäudehöhe<br />
von zwölf Metern nicht überschritten<br />
werden. Ebenso war die Gebäudefläche fest<br />
definiert, auf der die automatisierten Logistikkomponenten<br />
implementiert werden sollten.<br />
Und zu guter Letzt musste die Inbetriebnahme<br />
parallel zum Betrieb des Altsystems<br />
stattfinden, ohne die Auslieferung in die<br />
Märkte zu beeinträchtigen.<br />
Filialgerechte Kommissionierung<br />
mit OPM <strong>und</strong> DPS<br />
01 Vollautomatisches Produkthandling<br />
Condis kann nun kleinvolumige Artikel auf kleinster Fläche<br />
mit hohem Durchsatz kommissionieren<br />
Witron setzt bei Condis seine beiden<br />
Systemlösungen „Order Picking Machinery<br />
(OPM)“ <strong>und</strong> „Dynamic Picking System<br />
(DPS)“ ein. Kleinvolumige Artikel werden<br />
im Behälter-Kommissioniersystem DPS<br />
nach dem Prinzip „Ware zum Mann“ bzw.<br />
„Mann zur Ware“ kommissioniert. Die<br />
Artikel befinden sich, abhängig von der<br />
Auftragsstruktur, permanent bzw. bedarfsgerecht<br />
in der Pickfront. Der Nachschub in<br />
die Kommissioniergasse geschieht ausschließlich<br />
systemgesteuert durch Regalbedien<br />
geräte, ebenso die Rückführung von<br />
aktuell nicht für die Kommissionierung benötigter<br />
Produkte. Die Klassifikation der Artikelstruktur<br />
wird durch DPS kontinuierlich<br />
überprüft <strong>und</strong> angepasst. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
statischen <strong>und</strong> dynamischen Bereitstellung<br />
der Lagerartikel verkürzen sich die Laufwege<br />
der Mitarbeiter um bis zu 75 Prozent.<br />
Die Ergonomie spielt bei allen Prozessen eine<br />
zentrale Rolle.<br />
Das DPS bei dem Lebensmitteleinzelhändler<br />
besteht aus einem eingassigen<br />
automatischen Kleinteilelager mit 5 100<br />
Behälterstellplätzen. An drei Arbeitsplätzen<br />
kommissioniert das Personal, geführt durch<br />
ein „Pick by Light“-System, die Artikel direkt<br />
vom Lagerbehälter in den K<strong>und</strong>enauftragsbehälter.<br />
Handelseinheiten kommissioniert der<br />
Betreiber mithilfe des OPM-/COM-Systems,<br />
das ein vollautomatisches Produkthandling<br />
vom Wareneingang bis zum Warenausgang<br />
weitgehend ohne Personaleinsatz ermöglicht.<br />
Denn durch die „Case Order Machinery<br />
(COM)“-Technologie werden die Auftragspaletten/Auftrags-Rollcontainer<br />
sozusagen<br />
vollautomatisch produziert. Statt zu<br />
greifen, schieben die COMs die Artikel exakt<br />
auf die vom System via Schlicht-Algorithmus<br />
berechnete Position der Auftrags-<br />
Rollcontainer (Bild 01). Der komplette Vorgang<br />
läuft sensorüberwacht, um eine hohe<br />
Verfügbarkeit sicherzustellen. Dabei werden<br />
die Artikel im Prozess produktschonend<br />
getragen oder geschoben, da herkömmliche<br />
Greiftechniken die Bandbreite<br />
automatisch kommissionierfähiger Waren<br />
einschränken.<br />
Zu Beginn des OPM-Prozesses werden<br />
sortenreine Vollpaletten aus einem manuellen<br />
Palettenlager mithilfe einer Konturenkontrollstation<br />
vollautomatisch auf Art,<br />
Menge, Gewicht <strong>und</strong> Größe überprüft.<br />
Ebenso kontrolliert das OPM-System Palettenbeschaffenheit<br />
<strong>und</strong> Verpackungsqualität.<br />
Anschließend werden die Artikel lagenweise<br />
depalettiert, mit Trays unterschiedlicher<br />
Größe verheiratet, in vorgelagerten<br />
Fine-Tuning-Prozessen mechanisiert sortiert<br />
<strong>und</strong> vor der filialgerechten Kommissionierung<br />
wieder vom Tray getrennt. Sind die<br />
Paletten bzw. Rollcontainer fertig kommissioniert,<br />
schleust das OPM-System diese an<br />
die Wickelstationen aus, wo sie mit Folie<br />
gesichert werden. Dann gelangen die Paletten<br />
über ein Fördertechniknetzwerk Richtung<br />
Warenausgang in einen Pufferbereich,<br />
werden mit weiteren K<strong>und</strong>enaufträgen tourengerecht<br />
konsolidiert <strong>und</strong> stehen anschließend<br />
für den Versand bereit. Eine<br />
Auftragskonsolidierung von bereits im DPS<br />
kommissionierten Behältern mit OPM-<br />
Artikeln ist per COM problemlos möglich.<br />
Bei Condis sind derzeit sechs COM-<br />
Maschinen im Einsatz, mit denen bis zu<br />
60 000 Handelseinheiten pro Tag ohne Personaleinsatz<br />
vollautomatisch, filialgerecht<br />
<strong>und</strong> fehlerfrei auf Rollcontainer kommissio-<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 25
MATERIALFLUSS<br />
niert werden können (Bild 02). Vorgeschaltet<br />
ist ein zwölfgas siges Tray-AKL mit<br />
129 000 Stellplätzen (Bild 03). Ein zukünftiger<br />
Ausbau auf acht Maschinen wurde in<br />
der Planung bereits berücksichtigt.<br />
Bei jeder Durchsatzgröße flexibel<br />
einsetzbar<br />
„Mit dieser hochautomatisierten Logistiklösung<br />
schaffen wir bei Lebensmitteleinzelhändlern<br />
enorme Mehrwerte innerhalb<br />
der kompletten Prozesskette –<br />
beginnend bei Lieferanten, über das Distri-<br />
butionszentrum, dem Transport, bis hin in<br />
die Filiale“, so Witron-Business Development<br />
Manager Jose Luis Fernandez. „Ebenso<br />
ist die Lösung für Lebensmitteleinzelhändler<br />
aller Größenkategorien wirtschaftlich<br />
sehr interessant. Denn es spielt für<br />
OPM keine Rolle, ob die Technologie im<br />
Trockensortiment, Frischebereich oder im<br />
Tiefkühlbereich zum Einsatz kommt, das<br />
Artikelspektrum aus nur 300 oder fast 18 000<br />
verschiedenen Artikeln besteht, ob drei<br />
COMs oder über 70 COMs an einem Standort<br />
kommissionieren, oder ob pro Tag<br />
13 000 oder fast 600 000 Handelseinheiten<br />
ausgeliefert werden.“<br />
Pro COM-Maschine sind Kommissionierleistungen<br />
von ca. 500 Handelseinheiten<br />
pro St<strong>und</strong>e möglich. Gleichzeitig sind mit<br />
OPM geschlichtete Auftragspaletten bzw.<br />
Auftrags-Rollcontainer bis zu 20 Prozent<br />
dichter gepackt, wodurch auch bei den<br />
Transportkosten gespart werden kann.<br />
„Dieser Paradigmenwechsel – weg von<br />
einer rein manuell betriebenen Intralogistik<br />
hin zu einer automatisierten Lösung in<br />
Sachen Materialfluss- <strong>und</strong> Lagertechnik –<br />
ist für uns als Multi-Channel-Anbieter ein<br />
strategischer Meilenstein“, so Escanciano.<br />
„Wir profitieren von einer deutlichen Effizienzsteigerung<br />
in der Intralogistik –<br />
sowohl im automatisierten Bereich als<br />
auch in den manuellen Bereichen. Positive<br />
Auswirkungen sehen wir vor allem hinsichtlich<br />
Flexibilität, Schnelligkeit, Verfügbarkeit,<br />
Qualitätssteigerung <strong>und</strong> beim<br />
Filialservice.“<br />
Wachsendes Potenzial im<br />
Multi-Channel-Geschäft<br />
Im spanischen Lebensmitteleinzelhandel<br />
sieht sich Condis als Innovationstreiber in<br />
verschiedener Hinsicht. So praktiziert die<br />
Supermarktkette bereits seit etwa zehn<br />
Jahren ein Modell der Nachtanlieferung in<br />
Teilen von Barcelona <strong>und</strong> befindet sich<br />
permanent im Austausch mit regionalen<br />
Behörden, um diese Belieferungsstrategie<br />
weiter auszubauen <strong>und</strong> somit Lieferspitzen<br />
weiter zu glätten. Denn das Modell kleinerer<br />
Läden in Innenstadtlagen ist in Spanien<br />
momentan sehr gefragt. Gerade absolute<br />
Frischeprodukte wie Obst, Fisch oder<br />
Gemüse würden hier stark nachgefragt.<br />
„Auch Konzepte zum Home- oder Online-<br />
Shopping haben wir bereits seit dem Jahr<br />
2000 in unserem Programm“, so Escanciano.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sei es bei steigenden Mengen<br />
möglich, die E-Commerce-Direktbelieferung<br />
aus dem automatisierten Distributionszentrum<br />
in Montcada i Reixac heraus zu<br />
steuern <strong>und</strong> diese Prozesse in die Witron-<br />
Anlage zu integrieren. Hier sehen beide<br />
Partner weiteres zukünftiges Potenzial.<br />
„Das Geschäft mit E-Commerce <strong>und</strong> dem<br />
Multi-Channel-Versandhandel nimmt auf<br />
dem spanischen Markt immer weiter zu“, so<br />
Fernandez.<br />
Fotos: Aufmacherbild, 01 <strong>und</strong> 02 Witron,<br />
03 Thomas Wöhrle<br />
www.witron.de<br />
02 Dicht gepackte Ladungsträger –<br />
fehlerfrei kommissioniert<br />
03 Tray-Lager mit 129 000 Stellplätzen<br />
26 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
MATERIALFLUSS<br />
Dynamische Waage beherrscht auch<br />
unterschiedliche Packungsgrößen<br />
Die dynamische Waage CWL Max aus dem Hause Bizerba ist mit<br />
zwei oder drei integrierten Wägesystemen ausgestattet <strong>und</strong><br />
überzeugt gegenüber Systemen mit nur einer Waage vor allem bei<br />
unterschiedlichen Packungsgrößen. Je nach Packungslänge wählt<br />
das System das passende Wägesystem aus <strong>und</strong> ermittelt schnell<br />
<strong>und</strong> effizient den Gewichtswert, auch wenn das nächste Produkt<br />
schon bereit steht. Paket-, Kurier- <strong>und</strong><br />
Expressdienstleister können so den<br />
Durchsatz bei gleicher Gesamtlänge<br />
<strong>und</strong> Bandgeschwindigkeit merklich<br />
steigern <strong>und</strong> ein noch größeres<br />
Produktspektrum wiegen.<br />
Sichere Konturenprüfung <strong>und</strong><br />
Defekterkennung<br />
Mit Vipac-D-Systemen aus<br />
dem Hause Vitronic lassen<br />
sich die Oberflächen <strong>und</strong><br />
Konturen von Packstücken mit<br />
beliebiger Drehlage auf der<br />
Förderstrecke erfassen <strong>und</strong><br />
vermessen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
zusätzlichen Softwarefunktion<br />
zur Konturenprüfung können<br />
Abweichungen von der idealen Kartonform wie Ausbauchungen<br />
<strong>und</strong> Eindellungen erfasst werden. So lassen sich Fehlfunktionen<br />
der automatischen Lagertechnik bei der Einlagerung in automatische<br />
Kartonlager <strong>und</strong> ein verringerter Warendurchsatz wirkungsvoll<br />
verhindern. Darüber hinaus kann aus deformierten Kartons<br />
auf beschädigte Waren geschlossen werden, die noch vor der<br />
Einlagerung überprüft <strong>und</strong> aussortiert werden können.<br />
www.vitronic.de<br />
Fördern in „leisen“ Umgebungen<br />
Das Förderband vom Typ BTB der Montech AG transportiert<br />
Produkte oder Werkstücke schnell <strong>und</strong> leise. Das Förderband<br />
arbeitet mit einem Schalldruckpegel von 45 bis 50 dB(A) <strong>und</strong><br />
entspricht damit einem Geräuschpegel einer ruhigen Wohnung<br />
oder von leiser Radiomusik. Die<br />
Technologie ist gut einsetzbar in<br />
Umgebungen bzw. für Montageprozesse<br />
mit Handarbeitsplätzen,<br />
bei denen eine hohe Konzentration<br />
gefordert ist – z. B. in der Produktion<br />
von Hörakustikgeräten, Uhren<br />
oder Smartphones. Das Förderband<br />
ist mit einem kompakten<br />
Antrieb ausgestattet, der im Förderbetrieb<br />
Lasten bis zu 40 kg<br />
bewegen kann. Verfügbar ist das neue Förderband in sieben<br />
verschiedenen Breiten zwischen 45 <strong>und</strong> 250 mm <strong>und</strong> lässt sich<br />
mit fünf verschiedenen Bandgeschwindigkeiten betreiben.<br />
www.montech.com<br />
www.bizerba.com<br />
Ladungsträger nach dem „Kofferprinzip“<br />
entwickelt<br />
Der Kunststoff-Logistikbehälter Dixie von W.AG Funktion +<br />
Design ist nach dem „Kofferprinzip“ mit stabilen Seitenwänden,<br />
belastbaren Scharnieren sowie fest zupackenden Clipverschlüssen<br />
konstruiert.<br />
Der Ladungsträger wird in fünf auf das Europalettenmaß<br />
abgestimmten Größen angeboten. Dabei lassen sich alle fünf<br />
Varianten modulartig auf einer Europalette miteinander<br />
kombinieren <strong>und</strong> mithilfe<br />
integrierter Stapelecken stapeln.<br />
Für die sichere Aufnahme <strong>und</strong><br />
den geordneten Halt des<br />
Transportguts sorgen Inlays, die<br />
der Hersteller individuell an<br />
Produktform <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enwünsche<br />
anpasst. Als Innenraumteiler<br />
lässt sich optional eine<br />
Zwischenplatte aus transparentem<br />
Polycarbonat einsetzen, die eine gute Raumnutzung <strong>und</strong><br />
übersichtliche Kontrolle des Inhalts ermöglicht.<br />
Der „Logistikkoffer“ ist in fünf Größen von 370 × 165 × 115 bis<br />
567 × 290 × 150 mm (Innenmaße) sowie in sieben verschiedenen<br />
Standardfarben (Sonderfarben optional) verfügbar.<br />
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Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />
Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />
direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />
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<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 27<br />
BUTT.indd 1 21.07.2014 10:34:17
MATERIALFLUSS<br />
Über den Wolken<br />
Effizienter Transport für die Bordküche<br />
Vom Snack über Lachs <strong>und</strong> Kaviar bis hin zum Champagner – auch über<br />
den Wolken wollen Reisende gut versorgt sein. Kaum ein Fluggast macht<br />
sich Gedanken, wie alles an Bord kommt. Ob in Frankfurt, Dubai oder<br />
Korea, im Flughafenalltag sorgen die Elektrohängebahnen der Louis<br />
Schierholz GmbH, Bremen, für einen hochfrequenten Transport von<br />
unterschiedlichen Airline-Carts für Bordverpflegung, Duty-Free- <strong>und</strong><br />
Serviceartikel.<br />
Flughäfen sind besondere Orte mit speziellen<br />
Anforderungen: Anders als auf<br />
Kreuzfahrtschiffen, gibt es in Flugzeugen<br />
keine Bordküche, zu wenig Platz <strong>und</strong> strenge<br />
Sicherheitsvorschriften. Die Köche arbeiten<br />
am Boden, in der Luft wird nur noch<br />
erhitzt oder gegart. Durch zunehmend steigende<br />
Passagierzahlen <strong>und</strong> verstärkten Einsatz<br />
von Großraumflugzeugen im internationalen<br />
Luftverkehr sind die Ansprüche an<br />
Kapazitäten <strong>und</strong> Transportgeschwindigkeiten<br />
im Flughafen-Catering sehr gestiegen.<br />
Ein höherer Automatisierungsgrad aller<br />
Dienstleistungen für die Flugzeugversorgung<br />
ist gefragt. Alle Arbeitsschritte in der<br />
Flugküche <strong>und</strong> bei der Konfektionierung<br />
der unterschiedlichsten Airline-Carts müssen<br />
schnell, in time <strong>und</strong> präzise aufeinander<br />
abgestimmt sein.<br />
Wurde früher noch von Flugküchen<br />
gesprochen, so haben sich diese heute zu<br />
großen Distributionszentren entwickelt.<br />
Die Tabletts, auf denen die Mahlzeiten im<br />
Flugzeug serviert werden, bestückt das<br />
Bodenpersonal nach einer strengen Ordnung<br />
mit Geschirr, Besteck, Vorspeisen <strong>und</strong> kalten<br />
Getränken, bevor sie in Airline-Carts oder<br />
Trolleys geschoben werden. Auf dem Rückweg<br />
müssen Unmengen von Tabletts mit<br />
Essensresten <strong>und</strong> schmutzigem Geschirr<br />
der Reinigung zugeführt werden.<br />
Küche, Flugzeug <strong>und</strong> zurück<br />
Viele Arbeitsschritte sind notwendig, um<br />
mehr als 130 000 Mahlzeiten am Tag zu produzieren<br />
<strong>und</strong> zu transportieren. Durch täglich<br />
variierende Flugpläne, deutlich mehr<br />
Passagiere <strong>und</strong> größere Flugzeuge wurden<br />
die Aufgaben zunehmend anspruchsvoller.<br />
Clevere Logistiksysteme, die die komplexen<br />
Anforderungen der Bordverpflegung erfüllen,<br />
gehören daher heute zum Flughafenalltag:<br />
Ist ein Flugzeug gelandet, bringen spezielle<br />
Fahrzeuge, z. B. High-Loader Carts, die<br />
Tabletts mit Essensresten <strong>und</strong> schmutzigem<br />
Geschirr an die Rücklauframpe des Cateringbetriebs.<br />
Dort werden sie vom Bedienpersonal<br />
manuell in die Hanger oder Lastaufnahmemittel<br />
eines EHB-Fahrzeugs geschoben<br />
(Bild 01). Dieser Bereich, die<br />
Inbo<strong>und</strong> Area, besteht aus mehreren<br />
parallel geschalteten Förderstrecken, die<br />
die Carts zwischenzeitlich durch Hub- <strong>und</strong><br />
Senkstationen auf den Hallenboden absenken,<br />
damit sie vom Personal hineingestellt<br />
bzw. entnommen werden können. Dann<br />
geht es weiter zu den verschiedenen Entladebereichen<br />
(Bild 02), den Stripping Stations.<br />
Dort werden die Carts von Mitarbeitern<br />
zügig ausgeräumt. Die Hanger werden<br />
zu diversen Wasch- <strong>und</strong> Reinigungsanlagen<br />
geleitet <strong>und</strong> der Abfall wird entsorgt<br />
(Bild 03). Drehscheiben an den Stripping<br />
Stations erlauben einen beidseitigen Zugriff<br />
<strong>und</strong> erleichtern das Entladen. Um das Flugzeug<br />
wieder mit frischer Verpflegung zu<br />
versorgen, beginnt der Prozess von vorn. Im<br />
Bereich Tray Setting werden die Carts mit<br />
vorbereiteten Essentabletts gefüllt. Die<br />
warmen Mahlzeiten werden heruntergekühlt<br />
<strong>und</strong> separat in Trolleys mit „Oven<br />
Racks“ ans Flugzeug geliefert. In Warmluftöfen<br />
werden die Mahlzeiten an Bord nur<br />
noch kurz erwärmt <strong>und</strong> auf die vorbereiteten<br />
Tabletts verteilt.<br />
28 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
Komplexer, passgenauer<br />
Materialfluss<br />
Hoch dynamisch bewegen sich die<br />
EHB-Fahrzeuge mit unterschiedlichen Gebinden<br />
an Bord durch die Flugküche. Eine<br />
Herausforderung sind die verschiedenen<br />
Größen <strong>und</strong> Formen der Carts, auf die<br />
Schierholz den Bau seiner Transport-<br />
Hanger exakt abstimmt. So können unterschiedlich<br />
große Carts in den Hangern<br />
speziell fixiert werden. Ohne zu verrutschen<br />
oder herunter zu fallen, laufen sie<br />
sicher die unterschiedlichen Bereiche der<br />
Flugküche an. Wichtig ist auch, dass die<br />
Trolleys <strong>und</strong> Carts möglichst wenige Berührungspunkte<br />
mit dem Hanger haben, damit<br />
sie auf ihrer Reinigungsfahrt durch eine<br />
spezielle Waschmaschine effektiv gewaschen<br />
<strong>und</strong> getrocknet werden. Ein leichtes,<br />
schnelles Öffnen der Hanger sorgt für minimale<br />
Handlingzeiten. Eine Besonderheit ist<br />
das automatische Trennen der Hanger vom<br />
EHB-Fahrzeug. Nachdem der Hanger mit<br />
den geleerten Carts <strong>und</strong> Trolleys über eine<br />
separate Fördertechnik durch eine Waschmaschine<br />
befördert wurde, wird er wieder<br />
an das gleiche Fahrzeug übergeben. Wurden<br />
früher Hanger mit gereinigten Carts<br />
noch in Clean Cart Buffern gespeichert,<br />
werden sie heute möglichst schnell wieder<br />
den entsprechenden Stationen zugeführt.<br />
Da sich Flugküchen oftmals über bis zu vier<br />
Ebenen erstrecken, kommen Etagenhubwerke<br />
mit Geschwindigkeiten von bis zu<br />
70 m/min zum Einsatz. Um hohe Kapazitäten<br />
zu erreichen, bewegen sie mindestens<br />
zwei EHB-Fahrzeuge <strong>und</strong> Hanger gleichzeitig.<br />
Clevere Layouts erlauben den synchronen<br />
Wechsel der EHB-Fahrzeuge auf der<br />
Hubschiene des Etagenhubwerks.<br />
01 Inbo<strong>und</strong> Area – Die Catering-Carts<br />
werden in die Hanger aus Edelstahl geschoben<br />
Weltweit auf Flughäfen im<br />
Einsatz<br />
Die Visualisierung <strong>und</strong> Steuerung des effizienten<br />
Fördersystems für Flughafen-Carts<br />
geschieht über entsprechende Leitrechner,<br />
die den kompletten Prozess zentral überwachen<br />
<strong>und</strong> optimieren können. Dazu gehört<br />
auch die Anbindung an übergeordnete<br />
Host-Rechner. Auf Basis aktueller Flugpläne<br />
werden Transportstrategien entwickelt,<br />
Prozess daten übermittelt <strong>und</strong> Vorgaben<br />
umgesetzt. Zudem hat jedes EHB-Fahrzeug<br />
eine eigene Steuerung, die z. B. für den notwendigen<br />
Abstand zum benachbarten Hanger<br />
sorgt. Das Cateringpersonal kann über<br />
ein Be dienpanel die Wege der EHB-Fahrzeuge<br />
zu den unterschiedlichen Stationen steuern.<br />
Wurden früher noch „Power & Free“-<br />
Systeme mit großen Speichern ein gesetzt,<br />
kommt heute mit der Elektrohängebahn<br />
hoch dynamische Fördertechnik zum Einsatz.<br />
Als einer der ersten Fördertechnikhersteller<br />
setzte sie Schierholz im Flughafen-<br />
Catering ein. Seit 1990 profitieren Luftfahrt-<br />
Caterer u. a. in Frankfurt, Hongkong, Singapur,<br />
Taipeh, Seoul <strong>und</strong> Dubai von der<br />
intelligenten Fördertechnik made in Germany.<br />
„Unsere 25-jährige Fördertechnikerfahrung<br />
im Airline-Catering sorgt für die<br />
exakte Umsetzung der anspruchsvollen Vorgaben,<br />
die unseren K<strong>und</strong>en zugutekommt“,<br />
erklärt Dieter Bolling, Key-Account-Manager<br />
Catering bei Schierholz.<br />
Aber auch in anderen Bereichen von Logistik<br />
<strong>und</strong> Distribution ist der Fördertechnikanbieter<br />
versiert. Ob Elektrohängebahn,<br />
„Power & Free“-Anlage, Boden- oder Kreisförderer,<br />
gemeinsam ist allen Fördersystemen:<br />
Sie sind nach den seit 2012 verschärften<br />
Maschinen-Sicherheitsrichtlinien geplant<br />
<strong>und</strong> umgesetzt, um Gefahrenpotenziale<br />
für das Bedienpersonal zu reduzieren.<br />
Und eins ist ebenso sicher: Passagiere,<br />
die an Bord eines Flugzeugs genüsslich ihre<br />
Speisen verzehren, ahnen nicht im Entferntesten,<br />
wie viel Know-how, Hightech <strong>und</strong><br />
Aufwand nötig ist, um ein erstklassiges<br />
Flugzeug-Menü in time an Bord zu bringen.<br />
Fotos: Aufmacherfoto: Fotolia/Bearbeitung:<br />
VFV Grafik, 01 – 03 Schierholz<br />
www.schierholz.de<br />
02 Buffer Area – Zwischen Inbo<strong>und</strong> Area <strong>und</strong> Stripping Area<br />
werden die Hanger kurzzeitig zwischengepuffert<br />
03 Stripping Area – Die Carts werden von<br />
Unrat befreit <strong>und</strong> anschließend gereinigt<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 29
LOGISTIKDIENSTLEISTUNG<br />
Weniger „Ware in Arbeit“ –<br />
mehr Artikel im Umlauf<br />
Dynamikpuffer erhöht Sortimentsverfügbarkeit im Multi-Channel-Handel<br />
Die Sportscheck GmbH, eines der führenden deutschen<br />
Handelsunternehmen für Sportartikel, hat seine komplette Lagerlogistik<br />
an den Kontraktlogistiker Fiege aus Greven übertragen. Damit hat der<br />
Dienstleister einen weiteren namhaften Multi-Channel-K<strong>und</strong>en im Bereich<br />
der Fashionlogistik gewonnen. Der Sportartikelhändler kann durch die<br />
Zusammenarbeit seinen K<strong>und</strong>en einen noch besseren Service bieten.<br />
D<br />
as Multi-Channel-Unternehmen Sportscheck<br />
ist Ausrüstungs- <strong>und</strong> Bekleidungsspezialist<br />
für verschiedene Sportarten.<br />
Dabei umfasst das Sortiment mehr als<br />
30 000 Artikel von über 500 Marken <strong>und</strong> ist<br />
in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz<br />
verfügbar. „Sportscheck ist Treffpunkt für<br />
alle Aktiven in Sport <strong>und</strong> Freizeit. Und aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> bieten wir unseren K<strong>und</strong>en<br />
neben Bekleidung <strong>und</strong> Ausrüstung auch<br />
vielfältige Möglichkeiten, Sport zu treiben“,<br />
erklärt Guido Jaenisch, Geschäftsführer<br />
Sportscheck.<br />
Um die firmeninternen Voraussetzungen<br />
für einen zukunfts- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten<br />
Multi-Channel-Handel weiterzuentwickeln<br />
<strong>und</strong> voranzutreiben, hat das<br />
Unternehmen in den vergangenen beiden<br />
Jahren zwei Großprojekte umgesetzt. So<br />
wurde mit dem IT-Projekt „Storm“ eine<br />
einheitliche SAP-Landschaft als Basis aller<br />
Geschäftsprozesse etabliert, sowie mit<br />
dem Logistik-Projekt „Lana“ die „Logistische<br />
Abwicklung Neu Aufgestellt“ – so der<br />
Name der gemeinsam mit Fiege umgesetzten<br />
Maßnahme. Die Prämissen für beide<br />
Projekte waren dabei folgende:<br />
n Sportscheck wechselt gleichzeitig zum<br />
Logistiksystem die komplette IT-Landschaft.<br />
n Vollständige SAP-Einführung inkl. Reorganisation<br />
der etablierten Geschäftsprozesse –<br />
prototypisches, iteratives Projektvorgehen.<br />
n Keine Anbindung der heutigen Logistik<br />
an die neue IT sowie keine Anbindung des<br />
Logistikdienstleisters an die alte IT.<br />
n Keine Unterbrechung in den Belieferungen<br />
von Endk<strong>und</strong>en im Onlinehandel oder<br />
in der Versorgung von Filialen.<br />
n Kein Bestandsaufbau, auch nicht temporär<br />
während der Phase des Umzugs bei<br />
voller Sortimentsverfügbarkeit in beiden<br />
„Welten“.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Logistikdienstleister<br />
Fiege umfasst das B2B-<br />
Geschäft, d. h. die Filialbelieferung in<br />
Deutschland sowie das B2C-Geschäft für<br />
die Endk<strong>und</strong>enbelieferung in Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> der Schweiz. Außerdem<br />
integriert der Logistikdienstleister verschiedene<br />
Value-Added-Services <strong>und</strong> verantwortet<br />
die Retouren logistik für den Bereich<br />
B2B <strong>und</strong> B2C. Darüber hinaus wurde die<br />
Reklamationsabwicklung komplett in die<br />
logistischen Abläufe eingeb<strong>und</strong>en.<br />
30 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
LOGISTIKDIENSTLEISTUNG<br />
Retouren schneller in Umlauf<br />
bringen<br />
Die Leistungen die Fiege für Sportscheck<br />
erbringt, sind in den Multi-User-Standort<br />
des Dienstleisters in Apfelstädt bei Erfurt<br />
integriert. Herzstück des automatisierten<br />
Konzepts bildet ein Hängetaschensorter. Eine<br />
vergleichbare Anlage wird bereits am<br />
Standort in Greven genutzt.<br />
In der ersten Stufe der zweistufigen<br />
Kommissionierung (Bild 01) werden die<br />
benötigten Artikel, der im jeweiligen Batch<br />
verplanten Aufträge, k<strong>und</strong>enneutral gepickt,<br />
Mithilfe der Sorteranlage lässt<br />
sich die Retourenlogistik in die<br />
„Vorwärtslogistik“ einbinden<br />
um mithilfe von Hängetaschen (Bild 02) in<br />
der zweiten Stufe auftragsindividuell sortiert<br />
zu werden. Mithilfe der Sorteranlage – inkl.<br />
integriertem Dynamikpuffer – lässt sich die<br />
Retourenlogistik unmittelbar in die<br />
„Vorwärtslogistik“ der beiden Vertriebskanäle<br />
integrieren, sodass eingehende Retouren<br />
zeitnah zum Wiedereinsatz kommen können.<br />
Diese Retouren werden nach der Bearbeitung<br />
<strong>und</strong> der k<strong>und</strong>enkontowirksamen<br />
Verbuchung – soweit es sich um 1a-Artikel<br />
handelt <strong>und</strong> diese hängetaschensorterfähig<br />
sind – nicht in die regulären Fachbodenregalanlagen<br />
zurück gelagert, sondern in einer<br />
der 40 000 Hängetaschen im Dynamikpuffer<br />
gespeichert. Die Retourenware steht so direkt<br />
wieder zur Bedienung von Aufträgen aus dem<br />
Online- oder Filialhandel zur Verfügung.<br />
Nach der Umbau-, Installations- <strong>und</strong><br />
Inbetriebnahmephase folgte ab April 2014<br />
sukzessive die Bestandübernahme vom<br />
vorherigen Dienstleister. Mit mehr als 700<br />
Wechselbehältern wurde ein Bestand von<br />
etwa drei Millionen Artikeln nach Apfelstädt<br />
transferiert. Die Go-Live-Setzung lief<br />
schrittweise, nach Vertriebskanälen <strong>und</strong><br />
Ländern differenziert ab, sodass sich etwa<br />
ein Monat später das erste Endk<strong>und</strong>enpaket<br />
für den Onlinemarkt Österreich versenden<br />
ließ. Die stufenweise Aufschaltung<br />
mit der Aufschaltung der Versorgung der<br />
letzten Filiale konnte Ende Juli 2014 „in<br />
time“ abgeschlossen werden.<br />
01 In der zweistufigen<br />
Kommissionierung wird<br />
k<strong>und</strong>enneutral gepickt <strong>und</strong><br />
auftragsindividuell sortiert<br />
Der Sportartikelhändler erhöht durch die<br />
Zusammenarbeit mit Fiege u. a. den Servicegrad<br />
in der Belieferung <strong>und</strong> senkt die<br />
Umlaufbestände, um zukünftig sowohl im<br />
Filialgeschäft als auch im Katalog- <strong>und</strong> Internethandel<br />
weiter zu wachsen. Für den<br />
Standort bei Erfurt sprachen die geografische<br />
Lage im Herzen Deutschlands <strong>und</strong> die<br />
dadurch möglichen späten Cut-Off-Zeiten,<br />
die vor allem für Endk<strong>und</strong>en im Onlinegeschäft<br />
zusätzlich den Service erhöhen.<br />
Von der Lagerung bis zur<br />
Qualitätssicherung<br />
Der Logistikdienstleister ist in seinem Multi-<br />
User-Standort auf rd. 39 000 m² Gr<strong>und</strong>fläche<br />
für die Lagerung, die Kommissionierung,<br />
den Versand sowie für die Retouren <strong>und</strong><br />
Mehrwertdienstleistungen des kompletten<br />
Sportscheck-Sortiments verantwortlich.<br />
Neben Standard-Value Added-Services wie<br />
Preisetikettierung oder Anbringen von<br />
Diebstahlsicherungen, betreibt Fiege im<br />
Auftrag des Multi-Channel-Händlers auch<br />
eine Ski- <strong>und</strong> Fahrradwerkstatt. In diesen<br />
Werkstätten werden für Endk<strong>und</strong>en z. B. die<br />
Bindungen auf die bestellten Skier montiert<br />
<strong>und</strong> die vormontierten Fahrräder vor dem<br />
Versand betriebsbereit gemacht. Darüber<br />
hinaus zählt auch die Qualitätssicherung<br />
für die im Wareneingang eingehenden<br />
Artikel zu den Dienstleistungen. Ebenfalls<br />
werden von Seiten des Logistikdienstleisters<br />
Artikel für das am Standort angesiedelte<br />
Fotostudio ausgeschleust, aufbereitet<br />
<strong>und</strong> der Fotoproduktion zugeführt.<br />
Das Logistiksystem am Standort Apfelstädt<br />
der Fiege-Gruppe sichert Sportscheck<br />
die Basis für eine „standardisierte next day<br />
Belieferung“ von K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Filialen in<br />
Deutschland <strong>und</strong> ein skalierbares sowie<br />
02 Der Hängetaschensorter ermöglicht eine<br />
„dynamische“ Retourenabwicklung<br />
„atmungsfähiges“ Logistikrückgrad. Ausgelegt<br />
auf eine Durchsatzleistung von<br />
ca. 80 000 Teilen pro Tag im 2-Schicht-<br />
Betrieb erhält der Händler die Kapazität,<br />
um auch saisonale <strong>und</strong> werbebedingte<br />
Spitzen bewältigen zu können <strong>und</strong> dem<br />
K<strong>und</strong>en eine gleichbleibend hohe Logistikqualität<br />
zu bieten.<br />
Fotos: Fiege<br />
www.fiege.de<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 31
SOFTWARE<br />
Die Milch macht‘s<br />
Ein neues Lager schafft Platz für Sahne, Joghurt <strong>und</strong> Milch<br />
Mit einem neuen vollautomatischen Hochregallager, der<br />
Reorganisation der Fertigwarenlogistik <strong>und</strong> der Einführung<br />
eines Warehouse-Management-Systems der Team GmbH,<br />
Paderborn, hat die Osterhusumer Meierei Witzwort eG ihre<br />
Logistik umfassend verbessert. Konsequent hält das<br />
Unternehmen damit sein Versprechen, strenge<br />
Qualitätsstandards in allen Bereichen zu erfüllen.<br />
32 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
Die Meierei aus Witzwort blickt auf eine<br />
100 Jahre alte Tradition zurück. Im<br />
Mittelpunkt steht die Herstellung von Milch,<br />
Sahne <strong>und</strong> Joghurt. Das Unternehmen sieht<br />
sich als Partner sowohl für Eigen- als auch für<br />
Handelsmarken <strong>und</strong> hat einen starken Bezug<br />
zur schleswig-holsteinischen Heimatregion,<br />
doch beliefert werden K<strong>und</strong>en in ganz<br />
Deutschland <strong>und</strong> Dänemark. Die Produktionsanlagen<br />
gelten als eine der modernsten in<br />
Europa. Da war es nur konsequent, auch im<br />
Bereich Logistik nachzuziehen, um die hochwertigen<br />
Milchprodukte weiterhin effizient<br />
<strong>und</strong> verlässlich zum K<strong>und</strong>en zu bringen.<br />
Mehr Kapazität <strong>und</strong> optimierte<br />
Prozesse<br />
Ein wichtiges Ziel der Milchspezialisten war<br />
die Schaffung neuer Lagerkapazitäten. So<br />
entschied man sich für den Neubau eines<br />
vollautomatischen zweigassigen Hochregallagers<br />
mit mehr als 2 000 Europalettenstellplätzen.<br />
Im Zuge der Überlegungen wurde<br />
schnell klar, dass auch die Prozesse zu<br />
reorganisieren wären <strong>und</strong> dies den Einsatz<br />
neuer Technologien sowie einer modernen<br />
Softwarelösung erforderlich machen würde.<br />
Die Meierei beauftragte ein Planungsbüro<br />
mit der Ausarbeitung eines Konzepts<br />
<strong>und</strong> der anschließenden Auswahl einer geeigneten<br />
Softwarelösung. Das Warehouse-<br />
Management-System Prostore von Team<br />
konnte sich in diesem umfangreichen Auswahlverfahren<br />
durchsetzen.<br />
Ein detailliertes Pflichtenheft spezifizierte<br />
den Funktionsumfang der Software <strong>und</strong> legte<br />
fest, wie die Kommunikation zwischen<br />
Prostore <strong>und</strong> dem übergeordneten ERP-System<br />
umgesetzt werden sollte. Da die Software<br />
auch die Aufgaben eines Materialflussrechners<br />
erfüllen sollte, wurden auch Schnittstellen<br />
zur Fördertechnik <strong>und</strong> den Regalbediengeräten<br />
im neuen Hochregallager definiert.<br />
Die Inbetriebnahme des neuen Systems<br />
sollte im laufenden Betrieb geschehen.<br />
Zunächst wurde das System parallel zum<br />
Altsystem im Testbetrieb eingeführt <strong>und</strong> die<br />
Gelegenheit für letzte Änderungen in den<br />
Abläufen <strong>und</strong> Systemanpassungen genutzt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der baulichen Situation wurde<br />
die Inbetriebnahme des Echtsystems dann<br />
in zwei Schritten vorgenommen. Die<br />
Software übernahm zunächst nur die<br />
Verwaltung der Vollpalettenaufträge, nach<br />
Fertigstellung des Kommissionierbereichs<br />
wurde auch dieser integriert.<br />
Der Vertriebsleiter der Osterhusumer<br />
Meierei Witzwort, Tore Frauen, zeigt sich<br />
sowohl mit der Zusammenarbeit als auch<br />
mit dem Ergebnis zufrieden: „Das Projektteam<br />
hat eine große Flexibilität gezeigt <strong>und</strong><br />
umsichtig gehandelt. Durch das zweistufige<br />
Vorgehen bei der Softwareeinführung war<br />
die Versorgung unserer K<strong>und</strong>en jederzeit<br />
sichergestellt.“<br />
Durchgängiger Materialfluss<br />
Das neue Logistikzentrum wurde im Spätsommer<br />
2012 in Betrieb genommen. Die<br />
Arbeit der Software beginnt am Identifikationspunkt<br />
der Fördertechnik aus der<br />
Produktion. Das übergeordnete ERP-<br />
System avisiert die Paletten an das Lagerverwaltungssystem.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der übermittelten<br />
Daten werden am Identifikationspunkt<br />
Plausibilitätsprüfungen zum Gewicht<br />
<strong>und</strong> zum Mindesthaltbarkeitsdatum durchgeführt.<br />
Die zulässigen prozentualen<br />
Gewichtstoleranzen lassen sich zudem frei<br />
konfigurieren. Auch wird zu jedem Artikel<br />
ein zulässiges Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
im Artikelstamm hinterlegt. Am Identifikationspunkt<br />
überprüft die Software außerdem<br />
die Konturen der Palette (Höhe, Breite,<br />
Gabelfreiheit) sowie das Etikett auf Beschädigungen.<br />
Paletten, die den Vorgaben nicht<br />
entsprechen, schleust das System am Nichtin-Ordnung-Platz<br />
aus.<br />
Für reguläre Paletten ermittelt das System<br />
am Identifikationspunkt die Zielplätze <strong>und</strong><br />
generiert die entsprechenden Transportaufträge.<br />
Dabei werden verschiedene<br />
Konstellationen sowie der Qualitätsstatus<br />
berücksichtigt. Artikel, die nicht akut in der<br />
Kommissionierung oder im Versand benötigt<br />
werden, werden im Hochregallager<br />
nach definierten Strategien eingelagert. So<br />
wird z. B. Joghurt, der noch reifen muss, bei<br />
der Osterhusumer Meierei Witzwort eG<br />
stets in den oberen zwei Ebenen des Hochregallagers<br />
eingelagert. Des Weiteren berücksichtigt<br />
die Software bei der Zuweisung<br />
der Lagerplätze im Hochregallager die<br />
Klassifizierung nach ABC <strong>und</strong> sorgt dafür,<br />
dass die Artikel immer auf beide Gassen<br />
verteilt werden, um eine permanente Verfügbarkeit<br />
sicherzustellen. Zusätzlich sorgt<br />
ein automatischer Reorganisationsprozess<br />
für eine optimierte Stellplatzbelegung.<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
Aufgr<strong>und</strong> der geringen Haltbarkeit der<br />
Frischmilcherzeugnisse hat die Meierei bei<br />
der Reorganisation der Fertigwarenlogistik<br />
vor allem auf eine geringe Verweildauer im
SOFTWARE<br />
Lager <strong>und</strong> die zuverlässige Berücksichtigung<br />
des Mindesthaltbarkeitsdatums <strong>und</strong><br />
der Restlaufzeit geachtet. Zur Umsetzung<br />
dieser Anforderungen hat der Betreiber<br />
eine GS1-konforme Kennzeichnung <strong>und</strong><br />
Etikettierung aller Ladehilfsmittel eingeführt,<br />
die sich nun exakt erfassen <strong>und</strong><br />
buchen lassen können. Bei allen Vorgängen<br />
berücksichtigt das System zuverlässig das<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum <strong>und</strong> hält genau<br />
nach, wo sich welche Charge befindet bzw. in<br />
welchen Versandauftrag welche Charge<br />
geflossen ist. Für die Osterhusumer Meierei<br />
ist so ein schneller <strong>und</strong> detaillierter Zugriff auf<br />
alle chargenrelevanten Daten sichergestellt.<br />
Es wird dafür gesorgt, dass ein älteres<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum immer zuerst<br />
vollständig ausgeliefert wird, bevor Ware<br />
mit einem jüngeren Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
das Lager verlässt. In diesem Zusammenhang<br />
können auch zusätzliche<br />
Kommissionieraufträge erforderlich<br />
werden. Da die Vorteile überwiegen, stellt<br />
dieser Prozess sicher, dass K<strong>und</strong>en stets<br />
Ware mit einem aktuelleren Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
erhalten.<br />
Workflow mit mobilen<br />
Endgeräten<br />
Eine Besonderheit der Osterhusumer<br />
Meierei Witzwort eG: Die Kommissionierung,<br />
die Versorgung mit Nachschub, die<br />
Bildung von Sandwichpaletten <strong>und</strong> die<br />
Einlagerung der kommissionierten Paletten<br />
in das Hochregallager ist ein durchgängiger<br />
Workflow, der von einem einzelnen Mitarbeiter<br />
erledigt wird. Die Systemsoftware<br />
bietet hierbei eine optimale Unterstützung<br />
<strong>und</strong> zeigt dem Mitarbeiter auf einem mobilen<br />
Funkterminal genau die Dialoge in<br />
genau der Reihenfolge an, die er für den<br />
Workflow benötigt. Der Einsatz von mobilen<br />
Funkterminals mit integriertem Scanner<br />
Der Funktionsumfang des Warehouse-Management-<br />
Systems sichert die Prozesseffizienz<br />
brachte dem Milchverarbeiter einen<br />
weiteren Vorteil: Alle Vorgänge werden<br />
sofort online gebucht <strong>und</strong> damit datenbankwirksam,<br />
sodass stets eine sehr hohe<br />
Bestandsgenauigkeit gegeben ist.<br />
Vollautomatischer Versand<br />
Die Versandbereitstellung verfügt über acht<br />
Rollbahnen, die Platz für je 16 Euro- bzw. 32<br />
Düsseldorfer Paletten bieten. Ferner<br />
befinden sich in dem Bereich eine Bahn für<br />
Sonderauslagerungen <strong>und</strong> eine Bahn für<br />
Leerpaletten. Bereits bis zu 24 St<strong>und</strong>en vor<br />
einer geplanten Tour reserviert das System<br />
die benötigten Paletten im Hochregallager.<br />
Die Informationen bekommt das Lagerverwaltungssystem<br />
vom ERP-System, das<br />
auch für die Tourenplanung zuständig ist.<br />
Über einen automatischen Versandbereitstellungsprozess<br />
sorgt die Software dafür,<br />
dass die Voll-, Kommissionier- <strong>und</strong> Sandwichpaletten<br />
rechtzeitig <strong>und</strong> in der richtigen<br />
Reihenfolge aus dem Hochregallager<br />
ausgelagert werden, reserviert eine der acht<br />
regulären Versandbahnen für die Tour <strong>und</strong><br />
generiert die entsprechenden Transportaufträge.<br />
Zum Teil wird für einen Versandauftrag<br />
auch Ware benötigt, die sich noch in<br />
der Produktion befindet. Sobald Prostore<br />
diese am Identifikationspunkt in Empfang<br />
nimmt, gelangt sie direkt in den Versand.<br />
Auch hierbei wird auf die geplante Beladereihenfolge<br />
geachtet, allerdings nur bis zu<br />
einem definierten Zeitpunkt, um Verzögerungen<br />
bei der Versandbereitstellung zu<br />
vermeiden.<br />
Durch Abnahme der Ware von der<br />
Fördertechnik wird diese in den Lkw gebucht.<br />
Auch aus den manuellen Bereichen<br />
wird die Ware per Staplerleitsystem<br />
gebucht. Hat der Fahrer die Verladung<br />
abgeschlossen, meldet er dies am Versandleitstand.<br />
Die Waren werden ausgebucht,<br />
eine entsprechende Meldung an das<br />
ERP-System gesendet, das anschließend die<br />
Lieferscheine druckt.<br />
Weitere positive Entwicklung<br />
Mit der neuen Fertigwarenlogistik hat die<br />
Osterhusumer Meierei Witzwort eG einen<br />
wichtigen Meilenstein für effiziente <strong>und</strong><br />
zuverlässige Versorgungsprozesse erzielt.<br />
Das neue System sorgt für eine hohe<br />
Bestandsgenauigkeit. „Das ist mehr als ein<br />
gutes Gefühl – die Gewissheit, unseren<br />
hohen Qualitätsanspruch in allen Unternehmensbereichen<br />
zu erfüllen <strong>und</strong> nachhaltig<br />
für eine hohe K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
zu sorgen“, so Frauen.<br />
Mit dem neuen System ist die Osterhusumer<br />
Meierei Witzwort eG nun auch auf intralogistischer<br />
Ebene in der Lage, deutlich<br />
mehr Milchwaren in hoher Qualität zu verarbeiten.<br />
Damit ist die Basis für die weitere positive<br />
Entwicklung des Unternehmens gelegt.<br />
Fotos: Team, Fotolia/Bearbeitung: VFV Grafik<br />
www.team-pb.de<br />
34 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
LAGER<br />
Geringe bewegte Masse stellt bei neuem<br />
Sequenzer Energieeffizienz sicher<br />
Der Neo Stahl Sequenzer der MFI AG wird zur Andienung von<br />
Wareneingangs- oder Kommissionierplätzen eingesetzt.<br />
Adaptieren lassen sich unterschiedliche Lastaufnahmemittel, z. B.<br />
ein Kombiteleskop des Herstellers für doppelttiefe Ein- oder<br />
Auslagerung von Kisten bzw. Körben mit einem maximalen<br />
Einzelgewicht von 50 kg (Nutzlast<br />
2 × 50 kg).<br />
Als Antwort auf die Anforderungen<br />
eines Betreibers hat der Hersteller<br />
einen Riementeleskop entwickelt, mit<br />
dessen Hilfe sich sowohl Behälter in<br />
einem Regal ein- <strong>und</strong> auslagern sowie<br />
Kartons mit unterschiedlichen<br />
Abmessungen aufnehmen lassen, um<br />
diese z. B. auf Durchlaufbahnen zu<br />
übergeben.<br />
Konzipiert ist der Neo Stahl Sequenzer für ca. 140 Doppelspiele<br />
pro St<strong>und</strong>e. Zu den weiteren Merkmalen des Sequenzers gehören<br />
geringe Anfahrmaße sowie eine geringe bewegte Masse (Gesamtnutzlast<br />
inkl. Lastaufnahmemittel ca. 300 kg). In Edelstahlbauweise<br />
ausgeführt, ist das Gerät auch im Lebensmittelbereich<br />
einsetzbar.<br />
www.mfi-lb.de<br />
Neues Shuttle lässt sich flexibel in<br />
Materialflusssysteme integrieren<br />
Steigende Anforderungen an die Umschlagsleistung bei<br />
wachsender Artikel- <strong>und</strong> Variantenvielfalt erfordern skalierbare<br />
Intralogistiksysteme. Mit dem Shuttle Mmove Crossdrive hat das<br />
Unternehmen Kardex Mlog eine Lösung entwickelt, die moderne<br />
Technologie <strong>und</strong> die Reduktion auf das wirklich Nötige in sich<br />
vereint. Das Fahrzeug lässt sich einfach integrieren <strong>und</strong> mit<br />
unterschiedlichen Systemen kombinieren, etwa mit einem<br />
Regalbediengerät oder einem Verteilwagen. Mehrere Shuttles<br />
können in einer Gasse arbeiten <strong>und</strong> im Regal auf benachbarte<br />
Gassen übersetzen. Dadurch lässt<br />
sich die Durchsatzleistung<br />
flexibel den wechselnden<br />
Erfordernissen im Lager<br />
anpassen.<br />
www.kardex-mlog.com<br />
Hauptkatalog <strong>2015</strong>: Kompetenz in der<br />
Gefahrstofflagerung<br />
Vor kurzem ist druckfrisch der Hauptkatalog<br />
<strong>2015</strong> von Denios erschienen. Mit mehr als<br />
10 000 Artikeln auf über 800 Seiten bietet das<br />
Unternehmen eine breit angelegte Produktpalette.<br />
International erprobte Produkte<br />
zum Handling <strong>und</strong> der Lagerung von<br />
Gefahrstoffen ergänzen sich mit Artikeln zur<br />
Verbesserung von Arbeitssicherheit <strong>und</strong><br />
Personenschutz. Auch der Hauptkatalog<br />
<strong>2015</strong> enthält wieder eine Reihe von<br />
Neuheiten. Ein Beispiel sind die Polysafe-Depots, die durch ihre<br />
Variabilität überzeugen. Bis zu acht Fässer à 200 l finden hierin<br />
ebenso Platz wie zwei IBC à 1 000 l. Die Polysafe-Depots sind zur<br />
Lagerung wassergefährdender Stoffe (WGK1-3) zugelassen <strong>und</strong><br />
können innen wie außen aufgestellt werden.<br />
Der neue Katalog liefert zudem nützliche Anregungen <strong>und</strong> Tipps<br />
zur Gefahrstofflagerung <strong>und</strong> eignet sich damit für einen schnellen<br />
Überblick zu aktuellen Gesetzen, Verordnungen <strong>und</strong> Regelungen.<br />
www.denios.de<br />
Platz sparend lagern<br />
Das Turmlagersystem<br />
Unitower der Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG ist in<br />
drei Varianten verfügbar.<br />
Diese sind vor allem für<br />
Stabmaterialien, Profile,<br />
Bleche <strong>und</strong> Platten bis zu<br />
einer Länge von 14 600 mm<br />
ausgelegt, aber auch für<br />
Europaletten sowie Behälter.<br />
Das Turmlager ist als Baukastensystem<br />
mit einzelnen<br />
Modulen konzipiert. Systemhöhen<br />
bis zu 25 m sind möglich, <strong>und</strong> mit ihrer variablen Beladehöhe<br />
sind die Turmlager Platz sparend zu betreiben. Das<br />
Handling der Ladungsträger übernimmt ein Regalbediengerät mit<br />
Lasttraverse. Das sorgt für schnelle Zugriffszeiten <strong>und</strong> spart –<br />
auch mithilfe effizienter Antriebe – Energie. Die Ein- <strong>und</strong><br />
Auslagerstationen lassen sich mit automatischer Fördertechnik<br />
oder mit Bearbeitungsmaschinen verbinden.<br />
www.kasto.de<br />
SICHERE LAGERUNG VON GEFAHRSTOFFEN<br />
AUFFANGWANNEN<br />
GEFAHRSTOFF-REGALE<br />
GEFAHRSTOFF-LAGERCONTAINER<br />
GASFLASCHEN-CONTAINER<br />
700 WEITERE ARTIKEL<br />
KATALOG-DOWNLOAD:<br />
WWW.SAEBU.DE<br />
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SAEBU.indd 1 02.02.<strong>2015</strong> 14:07:50<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 35
VERLADETECHNIK<br />
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser<br />
Falschverladungen vorbeugen dank RFID-Technik<br />
Zeit ist Geld, so auch in der Logistik.<br />
Folglich kommt es auf effiziente<br />
Planung <strong>und</strong> einen reibungslos<br />
zügigen Transportablauf an.<br />
Die Ladebrücken mit integrierter<br />
RFID-Technologie der Hörmann KG,<br />
Steinhagen, sorgen für einen<br />
zuverlässigen <strong>und</strong> schnellen Be<strong>und</strong><br />
Entladevorgang <strong>und</strong> beugen<br />
Falschverladungen vor.<br />
D<br />
ass das Thema RFID in der Verladetechnik<br />
nicht mehr Zukunftsmusik, sondern<br />
bereits etablierte Praxis ist, zeigt das Beispiel<br />
Wilms OHG in Melle. Sie ist u. a. als<br />
Logistikdienstleister <strong>und</strong> System integrator<br />
für RFID-Technologie bei der Felix<br />
Schoeller Gruppe, einem Papierhersteller<br />
in Osnabrück, tätig. Als Mitentwickler der<br />
Ladebrücken mit integrierter RFID-Technik,<br />
verfügt Wilms über zwei der mit der<br />
innovativen Technologie ausgestatteten<br />
Verladestellen in ihrem Logistic- Process-<br />
Center in Melle.<br />
Der Unterschied zu anderen Lösungen:<br />
Werden RFID-Antennen normalerweise in<br />
Form von Gates um das Verladetor installiert,<br />
befindet sich die RFID-Antenne bei<br />
Hörmann direkt unter der Ladebrücke –<br />
<strong>und</strong> damit in unmittelbarer Nähe zu dem<br />
an der Europalette platzierten Transponder.<br />
Durch den kurzen Abstand zwischen<br />
Antenne <strong>und</strong> Transponder können alle<br />
lieferscheinrelevanten Daten zuverlässiger<br />
ausgelesen <strong>und</strong> erfasst werden.<br />
Kommissionieren der Ware beim<br />
Lieferanten<br />
Zunächst wird die Ware beim Lieferanten<br />
kommissioniert. Dafür wird zunächst die<br />
auf der Palette transportierte Ware gescannt<br />
<strong>und</strong> in das Warenwirtschaftssystem übertragen.<br />
Anschließend muss der Transponder<br />
von dem System erfasst <strong>und</strong> zum<br />
Schluss die im Warenwirtschaftssystem eingegebenen<br />
Daten gespeichert werden.<br />
Nun kann der Beladevorgang beginnen.<br />
Der zuständige Mitarbeiter muss den relevanten<br />
Lieferschein im Warenwirtschaftssystem<br />
der Verladestation auswählen.<br />
Nachdem in dem System der richtige<br />
Lieferschein ausgewählt wurde, kann der<br />
Staplerfahrer die Palette in den Lkw verladen.<br />
Drei RFID-Antennen werden über<br />
Schlitze in die Hörmann-Ladebrücken<br />
integriert <strong>und</strong> befinden sich somit in<br />
unmittelbarer Nähe zu dem an der Palette<br />
angebrachten Transponder (Bild). Der<br />
Warenausgang wird automatisch von den
VERLADETECHNIK<br />
BUCHTIPP<br />
Ladebrücke mit RFID-Transponder<br />
Antennen in der Ladebrücke erfasst <strong>und</strong><br />
mit dem ausgewählten Lieferschein im<br />
Warenwirtschaftssystem abgeglichen.<br />
Während des Abgleichs leuchtet eine gelbe<br />
Lampe. Ist der Abgleich erfolgt <strong>und</strong> die im<br />
System ausgewählten Daten stimmen mit<br />
denen der RFID-Antenne überein, leuchtet<br />
zusätzlich eine grüne Lampe. Sollten die<br />
von der RFID-Antenne in der Ladebrücke<br />
erfassten Daten nicht mit den im Warenwirtschaftssystem<br />
gemäß ausgewähltem<br />
Lieferschein angegebenen Daten übereinstimmen,<br />
also falsche Ware verladen werden,<br />
wird dies dem Personal über ein lautes<br />
Warnsignal <strong>und</strong> eine rote Lampe angezeigt.<br />
Bei vielen Transportgütern sind keine Gates<br />
r<strong>und</strong> um das Tor notwendig, um die<br />
verladene Ware zuverlässig zu erfassen.<br />
Nachdem die Ware gemäß dem angegebenen<br />
Lieferschein beladen wurde, ist der<br />
Beladevorgang beim Lieferanten abgeschlossen.<br />
Wareneingang beim K<strong>und</strong>en<br />
Nach Ankunft beim K<strong>und</strong>en, muss der zuständige<br />
Mitarbeiter an der Verladestation<br />
den relevanten Lieferschein auswählen.<br />
Dann ist das System bereit <strong>und</strong> die<br />
Entladung der Ware kann beginnen.<br />
Die Paletten können dann über die mit<br />
RFID-Antennen ausgestattete Ladebrücke<br />
entladen werden. Auch bei der Entladung<br />
werden die von der RFID-Antenne erfassten<br />
Daten mit denen gemäß Lieferschein im<br />
Warenwirtschaftssystem ausgewählten<br />
Daten abgeglichen <strong>und</strong> kontrolliert. Stimmt<br />
alles überein, leuchtet die grüne Lampe.<br />
Der Entladevorgang beim K<strong>und</strong>en ist<br />
abgeschlossen. Das manuelle Erfassen <strong>und</strong><br />
Kontrollieren der Ware durch einen Mitarbeiter<br />
ist nicht mehr notwendig. Durch<br />
die platzsparende Lösung der in die Ladebrücke<br />
integrierten RFID-Antennen, kann<br />
der Raum r<strong>und</strong> um das Tor genutzt werden<br />
<strong>und</strong> die Antennen sind vor Beschädigungen<br />
mit Flurförderzeugen geschützt.<br />
Praxistests<br />
„Um sicherzustellen, dass die Ladebrücken<br />
mit integrierter RFID-Technik die<br />
Waren des K<strong>und</strong>en zuverlässig erkennen,<br />
überprüfen wir in einer Testphase die<br />
Kompatibilität unserer Technik mit der Art<br />
der zu bewegenden Ware <strong>und</strong> dem eingesetzten<br />
Transpondersystem des K<strong>und</strong>en“,<br />
erklärt Rüdiger Bierhenke, Verkaufsleiter<br />
Industrie bei Hörmann. „Nachdem diese<br />
Punkte in einem Beratungsgespräch<br />
geklärt wurden, wird der Test gemeinsam<br />
mit dem K<strong>und</strong>en bei der Firma Wilms<br />
durchgeführt. Wir simulieren die K<strong>und</strong>ensituation<br />
mit dessen Waren <strong>und</strong> Paletten<br />
<strong>und</strong> eruieren, ob die Erfassung zuverlässig<br />
funktioniert“, so Bierhenke.<br />
Der Hersteller proklamiert derzeit eine<br />
Erfassungshöhe von 1,8 m <strong>und</strong> eine Erfassungsbreite<br />
von 2,4 m, in diesem Raum<br />
sollen die Daten zuverlässig ausgelesen<br />
werden. Nach einer solchen Testphase<br />
folgt auf Empfehlung der Firma Wilms für<br />
eine mögliche RFID-Systemintegration eine<br />
Kostenkalkulation für den K<strong>und</strong>en. Die<br />
Kosten hängen von der Art der zu bewegenden<br />
Waren, deren Verpackungen <strong>und</strong><br />
dem eingesetzten Transpondersystem ab.<br />
Bierhenke ist sich sicher, dass es<br />
Hörmann mithilfe der Simulation in dem<br />
Testzentrum bei der Firma Wilms gelingen<br />
wird, K<strong>und</strong>en von der Technik zu überzeugen.<br />
„Der K<strong>und</strong>e kann sich anhand des<br />
Testzentrums ein genaues Bild von den Vorteilen<br />
der intelligenten Ladebrücke machen<br />
<strong>und</strong> kann sicher sein, dass das System nach<br />
Einbau zuverlässig arbeitet.“<br />
Fotos: Hörmann<br />
www.hoermann.com<br />
Dieses Buch erleichtert durch<br />
eine möglichst anschauliche <strong>und</strong><br />
anwendungsorientierte Darstellung<br />
der Zusammenhänge dem Leser<br />
den Zugang zu dem interessanten<br />
Fachgebiet der elektrohydraulischen<br />
Antriebe <strong>und</strong> Steuerungen, ohne<br />
allerdings auf die notwendigen<br />
physikalischen <strong>und</strong> mathematischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen zu verzichten.<br />
Gr<strong>und</strong>lagen elektrohydraulischer<br />
Antriebe<br />
<strong>und</strong> Steuerungen<br />
von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser<br />
380 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />
broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1<br />
€ 32,- (zzgl. Versandkosten)<br />
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www.engineering-news.net<br />
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Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />
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Telefax: 06131/992-100<br />
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<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 37<br />
OUP_Buch_elektrohydraulische_Antriebe_60x265_<strong>2015</strong>_01.indd 21.01.<strong>2015</strong>1<br />
07:37:25
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
Schwere Lasten im<br />
Gleichgewicht halten<br />
Synchronisierte Kran-Hubwerke ermöglichen präzise<br />
Handhabung von Industrie-Papierrollen<br />
Gleich drei Aufträge hatte der<br />
Kranspezialist Blumenbecker im<br />
Jahr 2013 für Mitsubishi Hitec<br />
Paper Europe abgewickelt. Das<br />
jüngste Projekt: Der Bau <strong>und</strong> die<br />
Montage eines Sonderkrans zum<br />
präzisen Heben <strong>und</strong> Senken von<br />
Industrie-Papierrollen. Das<br />
Besondere: Die Anlage ist trotz<br />
beengter Raumverhältnisse voll<br />
begehbar.<br />
Die Mitsubishi Hitec Paper Europe<br />
GmbH ist einer der führenden Hersteller<br />
für gestrichene Spezialpapiere weltweit.<br />
Pro Jahr verlassen 180 000 Tonnen Spezialpapiere,<br />
z. B. für Thermodrucker, Etiketten<br />
oder Digital Imaging, die Firmengelände in<br />
Bielefeld <strong>und</strong> Flensburg. Zur Produktion<br />
dieser Mengen setzt das Unternehmen entsprechende<br />
Fertigungsmaschinen ein, die<br />
mit tonnenschweren Rohpapier-Rollen bestückt<br />
werden. Das Einlegen der Rollen<br />
muss dabei gleichmäßig vonstattengehen,<br />
damit diese sich nicht verkanten. Um dies<br />
zu bewerkstelligen, setzt der Hersteller auf<br />
einen speziell ent-wickelten Zweiträgerbrückenkran<br />
der Blumenbecker Industrie-Service<br />
GmbH.<br />
Die Anlage arbeitet mit zwei baugleichen,<br />
synchronisierten Hubwerken (Hubwerkseinstufung:<br />
FEM M5 (2m)/Hubgeschwindigkeit:<br />
5 m/min) mit jeweils fünf<br />
Tonnen Tragfähigkeit. Der Brückenkran hat<br />
ein Eigengewicht – einschließlich Katzen –<br />
von ca. vier Tonnen, eine Spurweite von<br />
5,3 m <strong>und</strong> eine Hubhöhe von 6 m. Als<br />
Hauptträger kommen Profile der Klassifizierung<br />
HEB200-Mat235 zum Einsatz.<br />
Die Einstufung des Tragwerks fand noch<br />
nach der alten Normung im Kranbau<br />
DIN 15018 H2/B4 (Hubklasse/Bean -<br />
spruchungs gruppe) statt. Zur Vereinfachung<br />
von Wartungsarbeiten wurde die<br />
Anlage, trotz beengter Raumverhältnisse,<br />
komplett begehbar ausgeführt.<br />
Passgenau konzipiert<br />
Aufgr<strong>und</strong> der schwierigen Einbauverhältnisse<br />
konnte kein Standardprodukt verwendet<br />
werden. Die Krananlage befindet sich<br />
im ersten Stockwerk <strong>und</strong> ließ sich nur durch<br />
eine Bodenluke in die Halle einbringen.<br />
Deshalb mussten alle Bauteile auf diese<br />
Situation hin passgenau konzipiert werden.<br />
Eine weitere Herausforderung waren die<br />
beengten Verhältnisse am Installationsort<br />
selbst. Um die erforderlichen Sicherheitsabstände<br />
zu anderen Bauteilen einzuhalten<br />
<strong>und</strong> die Begehbarkeit des Krans sicherzustellen,<br />
entwarf <strong>und</strong> baute Blumenbecker<br />
eine spezielle Kranbrücke (Bild). Hierfür<br />
war ein exaktes Aufmaß vor Ort notwendig,<br />
<strong>und</strong> der Kranspezialist erfasste dabei jede<br />
noch so kleine Störkontur.<br />
Auf Gr<strong>und</strong>lage dieses millimetergenauen<br />
Bauaufmaßes wurde der Kran im Werk in<br />
Hamm gefertigt, getestet <strong>und</strong> anschließend<br />
in Einzelteile zerlegt. Die einzelnen Kranbauteile<br />
wurden anschließend lackiert <strong>und</strong><br />
nach Bielefeld transportiert. Während eines<br />
viertägigen Betriebsstillstands im Oktober<br />
2013 ließ sich, nach Demontage der alten<br />
Krananlage, der neue Kran installieren.<br />
Zur Montage der neuen<br />
Kranbrücke wurde der vorhandene<br />
Zweiträgerbrückenkran genutzt<br />
Fotos: Blumenbecker/Fotolia<br />
www.blumenbecker.com<br />
38 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
Keine Lösung von der Stange<br />
Von Zeit zu Zeit müssen bei einem Chemiebetrieb innerhalb einer<br />
komplexen Anlage diverse Pumpen <strong>und</strong> Aggregate mit einem<br />
Gewicht von bis zu 150 kg zu Wartungszwecken demontiert <strong>und</strong><br />
aus der Anlage gehoben werden. Aufgr<strong>und</strong> schlechter Zugänglichkeit<br />
verschiedener Anlagenbereiche <strong>und</strong> einiger Störkonturen<br />
mit Höhen bis nahezu 2 m, war der Einsatz eines herkömmlichen<br />
Krans nicht möglich.Gefragt war eine individuelle Lösung, die<br />
selbst unter Belastung problemlos fahrbar bleibt. Eine erste<br />
Analyse der widrigen Bedingungen durch die Techniker des<br />
Unternehmens Heidkamp Hebezeuge ergab, dass eine Lösung in<br />
Leichtbauweise benötigt wird. Da sich die zu <strong>heben</strong>den Lasten<br />
nicht unterfahren lassen, musste der Kran auch mit Gegengewichten<br />
geplant werden. Im Folgenden entschied sich das<br />
Heidkamp-Team für einen handbetriebenen <strong>und</strong> fahrbaren<br />
Schwenkkran mit einer Bauhöhe von 1,95 m, bei dem die<br />
Gr<strong>und</strong>elemente Rahmen, Säule <strong>und</strong> Ausleger in Aluminium<br />
gefertigt wurden. Der Kran verfügt über<br />
einen Schwenk bereich von 360 ° <strong>und</strong> eine in<br />
zwei Richtungen mögliche Ausladung von<br />
1 m. An der Spitze des Schwenkarms ist ein<br />
handbetriebenes Hebezeug montiert, mit<br />
dessen Hilfe sich Lasten bis zu 150 kg<br />
an<strong>heben</strong> <strong>und</strong> verfahren lassen. Die<br />
benötigte Ausladung lässt sich einfach<br />
fixieren <strong>und</strong> die leicht zugängliche<br />
Aufnahme schafft die Voraussetzungen für<br />
eine problemlose Bestückung der<br />
benötigten Gegengewichte.<br />
www.heidkamp-hebezeuge.de<br />
Krananalyse in Echtzeit<br />
Mit Demag Statuscontrol bringt Terex Material Handling ein<br />
neues Diagnosesystem für Krananlagen auf den Markt. Die<br />
Lösung besteht aus einem Interface, das in die Krananlage<br />
integriert wird, sowie einer dazugehörigen Software zur Visualisierung<br />
des Zustandes der Krananlage. Auch von unterwegs<br />
können die Anwender mit mobilen windowsbasierten Endgeräten<br />
jederzeit auf alle betriebsrelevanten Daten zugreifen.Das Diagnosesystem<br />
liefert nicht nur kontinuierlich alle aktuellen Betriebsdaten<br />
der angeschlossenen Krananlagen, etwa zu Restlebensdauer<br />
oder Laufleistung der<br />
Katze. Zusätzlich analysiert<br />
<strong>und</strong> interpretiert die<br />
Software anhand von<br />
Vergleichsdaten <strong>und</strong> vordefinierten<br />
Schwellwerten den<br />
tatsächlichen Zustand der<br />
Krane <strong>und</strong> Hebezeuge. In<br />
einer Ampel-Systematik sieht<br />
der Anwender, an welcher Stelle Handlungsbedarf besteht. Bei<br />
Unterschreitung eines bestimmten Werts der Restlebensdauer<br />
müssen z. B. Seilzüge laut gesetzlicher Bestimmungen generalüberholt<br />
werden. Die Ampel-Systematik zeigt dies rechtzeitig an<br />
<strong>und</strong> unterstützt dadurch bei der Einhaltung der Sicherheitsvorgaben<br />
durch die FEM (Europäische Vereinigung der Förder- <strong>und</strong><br />
Lagertechnik).<br />
Aufgr<strong>und</strong> der intuitiven Benutzeroberfläche der Software sind<br />
keine Schulungen zur Bedienung erforderlich. Das System lässt<br />
sich unabhängig von Hersteller oder Marke in jeder Krananlage<br />
einsetzen <strong>und</strong> ist jederzeit nachrüstbar.<br />
www.demagcranes.de<br />
Wir Japaner ringen<br />
traditionell gerne mit<br />
viel Gewicht.<br />
Jede Branche hat ihre Schwergewichte. Aber als japanisches Unternehmen<br />
legen wir auch unsere traditionellen Tugenden in den Ring.<br />
Nicht umsonst überzeugt der Kito EQ mit einer Leistungsfähigkeit <strong>und</strong><br />
Steuerung, die mit keinem anderen verfügbaren Produkt seiner Art<br />
vergleichbar ist. Als weltweit größter Premiumanbieter von Elektrokettenzügen<br />
haben unsere Innovationen eben Gewicht.<br />
EQ<br />
ELEKTROKETTENZUG<br />
Bis 1 t<br />
Modernste Umrichtertechnologie<br />
Frei einstellbare Hubgeschwindigkeiten,<br />
unter Teillast 1,3-fache<br />
Geschwindigkeit<br />
Reduziertes Lastpendeln<br />
Intelligente Steuerung mit<br />
weniger Bauteilen<br />
Ersatz von Trafo, elektromagnetischer<br />
Bremse oder Schütze entfällt!<br />
Äußerst robuste <strong>und</strong><br />
sichere Ausführung<br />
Elektronischer <strong>und</strong> mechanischer<br />
Hubbegrenzer mit thermischem<br />
Motorschutz<br />
KITO HOISTS<br />
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MADE IN<br />
JAPAN<br />
Kito Europe GmbH Heerdter Lohweg 93 D-40549 Düsseldorf<br />
Telefon (49) 211- 52 80 09 - 0 info@kito.net www.kito.net
KRANE UND HEBEZEUGE<br />
Hohe Anforderungen<br />
Bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90<br />
Prozent <strong>und</strong> Umgebungstemperaturen bis<br />
+50 °C war die Anlage mit Standard-Krantechnik<br />
nicht zu realisieren. Stahl Cranesystems<br />
führte die Krananlage daher als<br />
Sonderlösung mit klimatisierten Schaltschränken<br />
aus. Dazu kamen hohe Anforderungen<br />
an die Einsatzdauer: Die Produktionskrane<br />
laufen 16 St<strong>und</strong>en am Tag, sieben<br />
Tage die Woche, was mit zwei hoch eingestuften<br />
Seilzügen des Typs SH mit je 20<br />
Tonnen Tragfähigkeit realisiert wurde.<br />
Kurze Montagezeit<br />
Deutsche Krantechnik<br />
in der Türkei<br />
Ein Zweiträgerlaufkran trotzt hoher Luftfeuchte <strong>und</strong> heißen<br />
Temperaturen<br />
Das türkische Unternehmen Parlak<br />
Sistem beliefert seit zehn Jahren als<br />
Partner der Stahl Cranesystems<br />
GmbH, Künzelsau, die türkische<br />
Industrie mit Krananlagen. In den<br />
letzten Jahren konnte das<br />
Unternehmen ein gutes Netzwerk<br />
aus türkischen Kranbauern<br />
aufbauen. Parlak Sistem berät die<br />
Kranbauer bei der Wahl <strong>und</strong><br />
Auslegung der Hebezeuge,<br />
organisiert die Bestellung <strong>und</strong><br />
Lieferung <strong>und</strong> verschafft damit den<br />
einheimischen Unternehmen<br />
Zugang zu den Hebezeugen <strong>und</strong><br />
Krankomponenten aus Künzelsau.<br />
Erst kürzlich installierte Parlak Sistem<br />
eine Krananlage bei einem großen, türkischen<br />
Papierhersteller – gefertigt in der<br />
Türkei, ausgerüstet mit Hebezeugen <strong>und</strong><br />
Krankomponenten aus dem Hause Stahl<br />
Crane systems. Zum Transportieren der<br />
schweren Papierrollen benötigt der Betreiber<br />
einen zuverlässigen Kran für den täglichen,<br />
harten Produktionseinsatz. Der vorhandene<br />
Kran war in die Jahre gekommen<br />
<strong>und</strong> sollte durch eine leistungsfähigere Anlage<br />
ersetzt werden. Das von Parlak Sistem<br />
konstruierte Kransystem besteht aus einem<br />
Zweiträgerlaufkran mit zwei Seilzügen auf<br />
Obergurtfahrwerken <strong>und</strong> einer Gesamt-<br />
Tragfähigkeit von 25 Tonnen. Genutzt wird<br />
die vorhandene, 188 m lange Kranbahn, die<br />
Stromzuführung findet über offene<br />
Schleifleitungen statt. Eine Synchronisierung<br />
der Hubwerke sowie ein zuverlässiger<br />
Kollisionsschutz schafft die Voraussetzungen<br />
für die Sicherheit des Systems. Die<br />
Bedienung geschieht per Funk.<br />
Der Kontakt zu dem Papierhersteller, der in<br />
der Türkei sechs Standorte betreibt <strong>und</strong><br />
mehr als 1 200 Mitarbeiter beschäftigt, entstand<br />
auf der Messe WIN in Istanbul, auf<br />
der Parlak Sistem mit einem eigenen Stand<br />
vertreten war. Mit seiner technisch<br />
anspruchsvollen Kranlösung <strong>und</strong> dem<br />
starken Vor-Ort-Service setzte sich Parlak<br />
gegen zwei deutsche <strong>und</strong> drei türkische<br />
Wettbewerber durch. Auch bei der Installation<br />
erfüllte Parlak die strengen Vorgaben<br />
des Papierherstellers: Demontage der alten<br />
<strong>und</strong> Montage der neuen Krananlage fand an<br />
einem einzigen Wochenende statt, was der<br />
kompetenten Arbeit zweier unabhängiger<br />
Montageteams von Parlak Sistem zu verdanken<br />
war. Aufgr<strong>und</strong> der guten Erfahrungen<br />
konnte sich das Unternehmen bereits<br />
über Folgeaufträge des Papierherstellers<br />
freuen.<br />
Deutschland ist der größte Handelspartner<br />
der Türkei <strong>und</strong> deutsche Produkte sind<br />
in der Türkei sehr gefragt. Das gute Verhältnis<br />
der beiden Staaten wird auch durch<br />
persönliche Verbindungen gestärkt: Viele<br />
in Deutschland aufgewachsene Türken<br />
gehen zurück in die Heimat ihrer Vorfahren<br />
<strong>und</strong> bauen dort eigene Unternehmen auf.<br />
Stahl Cranesystems profitiert vom guten<br />
Kontakt zur Türkei, da türkische Unternehmen<br />
oft nicht nur die Türkei beliefern, sondern<br />
auch gute Beziehungen zu den angrenzenden<br />
Ländern pflegen.<br />
Foto: Stahl Cranesystems<br />
www.stahlcranes.com<br />
40 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
MARKT<br />
Viele Funktionen,<br />
kompaktes Design<br />
Der Multifunktionseingang der<br />
Digitalanzeige DI32-1 der Wika<br />
Alexander Wiegand SE & Co. KG bietet 23 Eingangskonfigurationen.<br />
Damit lassen sich die Messwerte von Messumformern mit<br />
Strom- <strong>und</strong> Spannungssignalen sowie von Widerstandsthermometern<br />
<strong>und</strong> Thermoelementen anzeigen. Das Gerät ist mit seinen<br />
Abmessungen von 48 × 24 × 52 mm gut geeignet für bauraumkritische<br />
Applikationen <strong>und</strong> eignet sich außerdem zur Frequenz<strong>und</strong><br />
Drehzahlmessung sowie als Auf- bzw. Abwärtszähler. Die<br />
Anzeige erfasst auch Minimal-Maximal-Werte, ermöglicht die<br />
Linearisierung von Sensorwerten<br />
mit bis zu fünf<br />
Stützpunkten <strong>und</strong> hat eine<br />
Tara-Funktion. Alle Angaben<br />
werden auf einem vierstelligen<br />
großen Display angezeigt.<br />
www.wika.de<br />
Anzeige<br />
Automatikkrane<br />
Effektiv bei beengten Platzverhältnissen<br />
www.herrmannhieber.de<br />
Mit Sicherheit kosteneffizient<br />
Unter dem Leitmotto „Mit Sicherheit kosteneffizient“ präsentierte<br />
die I.D. Systems GmbH während der Logimat die komplette<br />
Produktbandbreite an Lösungen für ein prozessoptimiertes<br />
Flurförderzeug-Flottenmanagement. Highlight auf dem<br />
Messestand war die Vorstellung des<br />
VAC4-Transpondermoduls – der vierten VAC<br />
(Vehicle Asset Communication)-Produktgeneration<br />
<strong>und</strong> technischen Weiterentwicklung des<br />
erprobten Moduls VAC03.<br />
Das VAC4-Transpondermodul bietet neben<br />
einem neuen Design noch mehr benutzer- <strong>und</strong><br />
installationsfre<strong>und</strong>liche Merkmale, die zu einer<br />
weiteren Prozess- <strong>und</strong> Kostenoptimierung<br />
innerhalb einer Staplerflotte führen.<br />
www.id-systems.com<br />
Faltbarer Großladungsträger<br />
Antrieb mit hoher Leistung für die<br />
Automatisierung<br />
Bei der ECI-Motorenfamilie von ebm-papst handelt es sich um<br />
eine breite Auswahlpalette an Antrieben, Regelelektroniken,<br />
Getrieben, Brems- <strong>und</strong> Sensormodulen, die sich zu einem Antrieb<br />
kombinieren lassen. Nun erweitert der Hersteller die Motorenpalette<br />
von 30 bis 63 mm Durchmesser <strong>und</strong> Leistungen von 30 bis<br />
400 W um eine Leistungsstufe: Der ECI 80 mit 80 mm<br />
Durchmesser bietet bis zu 750 W Nenn-Antriebsleistung aus<br />
kompaktem Bauraum für Aufgaben z. B. bei Fahrerlosen<br />
Transportfahrzeugen. Der Motor ist in<br />
drei Paketlängen mit 20, 40 <strong>und</strong> 60 mm<br />
jeweils in 24 oder 48 V verfügbar. Die<br />
größte Variante erreicht bei 750 W<br />
Nenn-Abtriebsleistung ein Nenndrehmoment<br />
von 1,8 Nm.<br />
www.ebmpapst.com<br />
Inserentenverzeichnis Heft 03/<strong>2015</strong><br />
Bekuplast, Ringe23<br />
BUTT, Großenkneten27<br />
Dürkopp, Bielefeld33<br />
Galler Lager-u. Regaltechnik, Kulmbach6<br />
Gruse Maschinenbau, Aerzen7<br />
Herrmann + Hieber, Denkendorf8 + 41<br />
KITO Europe, Düsseldorf39<br />
LAWECO Maschinen-u. Apparatebau,<br />
Espelkamp11<br />
Hermann+Hieber-2.indd 1 13.01.<strong>2015</strong> 14:41:17<br />
PSI Logistics, Berlin5<br />
Resch-Verlag, Gräfelfing3<br />
SÄBU, Morsbach35<br />
Volkswagen AG, Wolfsburg15<br />
Wanko Informationslogistik, Ainring41<br />
Westphalen & Kann, Fleckeby8<br />
Der Kunststoffbehälter Magnum Optimum von Schoeller Allibert<br />
ist eine praktische <strong>und</strong> zuverlässige Alternative zur klassischen<br />
Gitterbox. Aufgr<strong>und</strong> seines geringen Eigengewichts ist der<br />
Ladungsträger leicht zu handhaben <strong>und</strong> verbraucht im gefalteten<br />
Zustand wenig Platz. Die glatten Kunststoffflächen sorgen für ein<br />
hohes Maß an Hygiene <strong>und</strong> verringern die<br />
Verletzungsgefahr. Der Behälter ist in<br />
verschiedenen Größen <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />
Ausführungen mit praktischen<br />
Features verfügbar.<br />
www.schoellerallibert.de<br />
Hygienestellfüße verhindern<br />
Schmutzablagerungen<br />
Die Edelstahl-Hygienefüße GN 341.1 der Otto<br />
Ganter GmbH & Co. KG ermöglichen die Justage<br />
der aufgestellten Anlagen im Bereich von bis zu<br />
40 mm. Dabei verdeckt eine Verstellhülse das<br />
zugehörige Gewinde <strong>und</strong> verhindert so Ablagerungen<br />
im Gewindegang. Die Konstruktion aus Edelstahl vermeidet<br />
scharfe Kanten oder kleine Radien. Der abger<strong>und</strong>ete Teller des<br />
Stellfußes verfügt über eine Gummiauflage – sie absorbiert Stöße<br />
<strong>und</strong> sorgt dafür, dass sich keine Ablagerungen zwischen Stellfußunterseite<br />
<strong>und</strong> der Aufstellfläche ansammeln können. Die robuste<br />
Gummischicht ist fest aufvulkanisiert <strong>und</strong> läuft nahtlos in den<br />
massiven Blech-Teller über. Traditionell ist diese Gummiauflage<br />
schwarz gefärbt, nun bietet der Hersteller den Stellfuß zusätzlich<br />
als weiße Variante GN 341.2 an.<br />
www.ganter-griff.de<br />
Tourenoptimierung<br />
Lagermanagement<br />
Telematik<br />
1000 Wege eine Lösung<br />
Flexibel <strong>und</strong> zielführend planen mit der WANKO-Logistiksoftware.<br />
www.wanko.de<br />
Wanko.indd 1 18.02.<strong>2015</strong> 18:06:04<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 41
VON DAMALS BIS HEUTE<br />
2014/15<br />
Umsetzung<br />
„Baka<br />
<strong>2015</strong>- Konzept“<br />
01<br />
2002<br />
Erweiterung<br />
der Produktion<br />
1930<br />
Eintragung ins<br />
Handelsregister<br />
Management-<br />
Buy-out<br />
1960<br />
1816<br />
02<br />
2012<br />
Fertigung der ersten<br />
Mobilen<br />
Montageeinheiten<br />
1995<br />
Präsentation des<br />
ersten Hub-Staplers<br />
auf der Hannover<br />
Messe<br />
David Bader<br />
gründet<br />
Dorfschmiede<br />
Von der Dorfschmiede zum<br />
Maschinenbau-Spezialisten<br />
Baka: Seit 200 Jahre Erfahrung in der<br />
Metallverarbeitung nach Maß<br />
„Nichts ist unmöglich“ – mit dieser Philosophie entwickelt <strong>und</strong> fertigt die<br />
D. Bader Söhne GmbH & Co. KG (Baka) aus Remshalden Fahrzeug-<br />
Sonderlösungen für die Produktions- <strong>und</strong> Lagerlogistik. Ob an<strong>heben</strong>,<br />
kippen, drehen, wechseln <strong>und</strong> be<strong>fördern</strong> unterschiedlicher Lasten – der<br />
Hersteller bietet ein breites Spektrum an speziellen Flurförderzeugen,<br />
betreiberspezifisch konzipiert <strong>und</strong> für die jeweilige Anwendung genau<br />
durchdacht.<br />
Das technische Know-how von Baka ist<br />
bei Unternehmen unterschiedlicher<br />
Industriesparten gefragt, denn stoßen beim<br />
Lastenhandling herkömmliche Flurförderzeuge<br />
an ihre Grenzen, kommen die Sondergeräte<br />
des Herstellers zum Einsatz. Aber<br />
wie entwickelte sich ein Metall verarbeitendes<br />
Unternehmen zum Spezialisten für Sonderlösungen<br />
für produktionslogistische<br />
Anwendungen?<br />
Die Ursprünge der heutigen D. Bader Söhne<br />
GmbH & Co. KG gehen fast bis in die Zeit<br />
der französischen Revolution zurück. Im Jahre<br />
1816 gründete David Bader seine Dorfschmiede<br />
in Kernen-Stetten im Remstal <strong>und</strong><br />
schuf damit die Gr<strong>und</strong>lage für eine fast<br />
200-jährige Familientradition in der Metallverarbeitung.<br />
Die Schmiedehandwerkskunst<br />
verlangte genaue Kenntnisse über die Materialeigenschaften<br />
des Metalls <strong>und</strong> der Möglichkeiten<br />
es fachgerecht zu verarbeiten. Dieses<br />
Fachwissen ist bei Baka über die Jahrzehnte<br />
bewahrt <strong>und</strong> weiterentwickelt worden.<br />
Am heutigen Stammsitz in Remshalden<br />
besteht das Unternehmen seit dem Jahr<br />
1930 mit der Eintragung ins Handelsregister.<br />
Wurden dort zu Anfang noch Stalleinrichtungen<br />
hergestellt, orientierte sich die Firma<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst<br />
auf die Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung von<br />
Bau- <strong>und</strong> Transportfahrzeugen, u. a. auf die<br />
namensgebenden Schub- <strong>und</strong> Sack karren<br />
(Baka = Bader Karren).<br />
Während des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />
im Nachkriegs-Deutschland legte man die<br />
Unternehmensstrategie auf die Gerätefunktionen<br />
„Heben“ <strong>und</strong> „motorisches Verfahren“<br />
fest. Und so konnte im Jahr 1960 der erste<br />
Baka-Hubstapler auf der Hannover Messe bew<strong>und</strong>ert<br />
werden. Ebenfalls in den 60er-Jahren<br />
hatte das Unternehmen Elektro-Geh-Hochhubwagen<br />
(Bild 01) entwickelt – für den ergonomischen<br />
<strong>und</strong> bequemen Einsatz beim Verfahren<br />
<strong>und</strong> Heben von Lasten. Die Geräte ließen<br />
sich einfach bedienen <strong>und</strong> ohne Stapler-<br />
führerschein nutzen. Seit der Übernahme<br />
der Firma im Jahr 1995 durch einen Teil der<br />
heutigen Gesellschafter im Rahmen eines<br />
Management-Buy-outs, wurde das Produktprogramm<br />
erheblich erweitert. Eine Gr<strong>und</strong>lage<br />
dafür bildeten Investitionen am Standort<br />
Remshalden u. a. in den Neubau einer<br />
Montagehalle.<br />
Das Portfolio des Herstellers umfasst<br />
heute den innerbetrieblichen Transport,<br />
das Schleppen <strong>und</strong> die Manipulation von<br />
schweren Bauteilen, i. d. R. mithilfe von<br />
Hubwagen bzw. Schleppern. Geräte zum<br />
Wechsel <strong>und</strong> Transport von Werkzeugen<br />
<strong>und</strong> den Transport <strong>und</strong> Manipulation von<br />
r<strong>und</strong>en Lasten zählen ebenso zum Portfolio.<br />
Der Hersteller hat sich auch zunehmend<br />
mit der Entwicklung <strong>und</strong> Produktion von Mobilen<br />
Montageeinheiten (MME) befasst. Dahinter<br />
verbergen sich multifunktionale Geräte<br />
auf der Basis eines Gegengewichtsstaplers<br />
zum Einsatz bei der Montage von kleinen Serien<br />
im Fließprinzip. Ein Beispiel dafür ist die<br />
Montagestation (Bild 02) die bei der Fertigung<br />
des Porsche 918 Spyder zum Einsatz<br />
kommt.<br />
Auch die Zukunft hat das Unternehmen<br />
im Blick: Die Umsetzung des „Baka <strong>2015</strong>-Konzeptes“<br />
schreitet zügig voran. Im Rahmen dieses<br />
Konzepts plant der Hersteller u. a. die Kapazitäten<br />
in der Konstruktion zu erhöhen. Mit<br />
den Kernkompetenzen einer eigenen mechanischen<br />
Fertigung, Schlosserei, Lackiererei,<br />
Elektrowerkstatt <strong>und</strong> Montage will das<br />
Unternehmen durch eine hohe Fertigungstiefe<br />
<strong>und</strong> Flexibilität die Realisierung<br />
aller anwendungsspezifischen „Sonderwünsche“<br />
ermöglichen. Und hier schließt sich<br />
der Kreis zur alten Dorfschmiede von David<br />
Bader, denn auch das Konzept <strong>2015</strong> setzt<br />
unverändert auf „Made in Germany“.<br />
Fotos: Baka<br />
www.baka.de<br />
42 <strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong>
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2015</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 31. 03. <strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 16. 03. <strong>2015</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Norma automatisiert Lagerprozesse an 13 Standorten<br />
Lebensmitteldiscounter trennt sich von papiergeb<strong>und</strong>ener Kommissionierung<br />
<strong>und</strong> führt elektronisches <strong>und</strong> sprachgesteuertes Verfahren ein<br />
02 Logistikgebäude bedarfsgerecht planen<br />
Nützliche Tipps zum Bau von Logistikgebäuden<br />
03 Flexibel <strong>und</strong> effizient: Die Vielfalt der Hubtische<br />
In unserem Special stellen wir Ihnen eine Auswahl verschiedener<br />
Hubtische <strong>und</strong> deren Einsatzgebiete vor<br />
04 Hohe Umschlagleistung bei bis zu 17 km/h<br />
Wir testen für Sie den Elektrostapler Still RX 60-60/80<br />
Der direkte Weg<br />
im Internet:<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
als E-Paper:<br />
www.engineering-news.net<br />
Redaktion:<br />
p.gottwald@vfmz.de<br />
<strong>f+h</strong> Intralogistics:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>f+h</strong> 3/<strong>2015</strong> 43