Verfahrenstechnik 1-2/2015
Verfahrenstechnik 1-2/2015
Verfahrenstechnik 1-2/2015
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19098<br />
1-2<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
Februar <strong>2015</strong><br />
Mobil oder zentral?<br />
Auswahl von Saugern und Sauganlagen<br />
Schüttguttechnik<br />
Erfassung des<br />
Massedurchsatzes<br />
Pumpen<br />
Flugascheschlamm mit<br />
hohem Feststoffgehalt<br />
Messtechnik<br />
Vibrationsgrenzschalter<br />
schützt Turbinen vor Kondensat
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EDITORIAL<br />
Einfach mal kurz<br />
Pause machen<br />
Noch vier Monate bis zur Achema – 3200 Aussteller sind<br />
bereits registriert, 3800 sollen es werden. Die Top-Themen<br />
der diesjährigen Veranstaltung sind Biobased World,<br />
Prozessanalytik und industrielles Wassermanagement, aber auch<br />
die Dauerbrenner Energieeffizienz, Werkstoffe und Materialprüfung<br />
sowie Sicherheitstechnik stehen im Fokus. Veranstalter, Aussteller und natürlich<br />
auch die beteiligten Fachmedien geben jetzt nochmal Vollgas, um den Besuchern<br />
einen stimmigen Messeaufenthalt, interessante Exponate, gute Gespräche, ein attraktives Kongressprogramm<br />
und eine umfassende Berichterstattung rund um die Messe zu bieten.<br />
Spätestens zwei Wochen vor der Messe sind dann alle Weichen gestellt, und es ist Zeit, nochmal<br />
Pause zu machen und Kraft für die fünf Messetage zu tanken.<br />
Leider klappt das mit den Pausen und mit „mehr Freizeit, weniger<br />
Stress“ im Alltag ja nicht immer – obwohl wir uns das so oft und<br />
besonders zum Jahresanfang gerne vornehmen. Aber vielleicht<br />
sollten wir die Latte nicht gleich wieder so hoch hängen und es mal<br />
mit kurzen Pausen versuchen. Laut Entspannungstherapeut<br />
Johannes Lauterbach lassen sich diese im Alltag leichter umsetzen<br />
und sind ebenso wirksam. Das fängt beim Zähneputzen an und geht über die Bushaltestelle und<br />
den Stau bis zum Warten an der Kasse. Tipps und Übungen dazu finden sich in Lauterbachs Buch<br />
„Slowtime – einfach mal anhalten“.<br />
Wir geben jetzt aber gerne nochmal richtig Gas, denn die Achema-Aussteller verraten schon im<br />
Vorfeld einiges über neue Produkte und Technologien. Wir halten Sie in den nächsten Ausgaben<br />
der VERFAHRENSTECHNIK auf dem Laufenden und dann sehen wir uns hoffentlich im Juni<br />
in Frankfurt.<br />
Mit Vollgas und kurzen<br />
Entspannungspausen<br />
Richtung Achema<br />
Eva Linder<br />
Chefredakteurin<br />
e.linder@vfmz.de<br />
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VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 3
INHALT<br />
20<br />
28<br />
36<br />
Pumpen: Ein indisches Stahlwerk nutzt zur<br />
Entsorgung von Flugasche<br />
Kolbenmembranpumpen<br />
Messen: Ein Doppel-Dichtungs-Konzept<br />
macht diese Sensor zu einem hermetisch<br />
geschlossenen Messsystem<br />
Schützen: Explosionsentkopplungslösungen<br />
werden u. a. im Bereich der<br />
Prozessluft benötigt<br />
AKTUELLES<br />
5 Personen, Märkte, Unternehmen<br />
6 Seminare, Tagungen, Kurse<br />
8 Achema-Vorbereitungen gehen in die heiße Phase<br />
TOP-THEMA<br />
10 TITEL Auswahl von Saugern und Sauganlagen<br />
14 Erfassung des Massedurchsatzes schwieriger Schüttgüter<br />
13 Produktinformationen<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
20 Flugascheschlamm mit hohem Feststoffgehalt<br />
problemlos pumpen<br />
22 Mit neuentwickelten Koaxventilen verkürzte Testzeiten<br />
23 Produktinformationen<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
26 Vibrationsgrenzschalter schützt Turbinen vor Kondensat<br />
28 Leitfähigkeitsmessung im prozess- und<br />
hygienegerechten Design<br />
30 Durchflussmessung auf Basis der SAW-Technologie<br />
32 Produktinformationen<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
36 Bedarfsgerechte Explosionsentkopplung gewährleistet<br />
hohen Schutzlevel<br />
38 Verminderung des Staubexplosions-Risikos in Anlagen<br />
37 Produktinformationen<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
42 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />
43 Impressum<br />
43 Inserentenverzeichnis<br />
43 Vorschau<br />
TOP-THEMA<br />
Schüttguttechnik<br />
Wiegen und Mischen, Filtern und<br />
Zerkleinern, Fördern, Lagern und<br />
Verpacken gehören zu den<br />
Grund operationen bei der Schüttgutverarbeitung.<br />
Alles über<br />
neue Produkte erfahren Sie in<br />
unserem Top-Thema. 10<br />
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4 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
AKTUELLES<br />
Abel baut Südamerikageschäft weiter aus<br />
Die Firma Abel baut ihr Südamerikageschäft<br />
weiter aus und setzt dabei<br />
auf ihre ursprüngliche Kernkompetenz:<br />
Bergbau. Kurz vor Weihnachten<br />
letzten Jahres verließen zwei große<br />
Kegelventil-Feststoffpumpen der<br />
Baureihe SH das Abel Werksgelände.<br />
Das Ziel ist eine Gold- und Silbermine<br />
inmitten von Peru auf 4800 m Höhe. Die Pumpen werden zur<br />
Rückverfüllung von Bergbauabraum verwendet. Hierbei wird<br />
fein zerkleinertes Abraumgestein mit Wasser und Bindemittel<br />
zu einer Paste gemischt, bevor diese dann mithilfe der Abel-SH-<br />
Pumpen in entstandene Minenhohlräume rückverfüllt wird.<br />
Dieses Verfahren dient der Abfallentsorgung und der Minenstabilisierung.<br />
Es werden pro Pumpe bis zu 95 m³/h Paste gefördert<br />
bei einem entstehenden Druck von bis zu 100 bar. Die Inbetriebnahme<br />
der Anlage ist für April <strong>2015</strong> geplant.<br />
www.abel.de<br />
Kahl-Gruppe liefert drei komplette<br />
Neuanlagen nach Saudi-Arabien<br />
Im Jahr 2014 nahm die Kahl-Gruppe drei<br />
komplette Anlagen von einem Kunden in<br />
Saudi-Arabien in Auftrag: eine vollständige<br />
Haferverarbeitungsanlage, eine komplette<br />
Kaffeerösterei und eine schlüsselfertige Futtermittelfabrik.<br />
Die drei Anlagen werden synchron<br />
geliefert, aufgebaut und im Laufe des<br />
Jahres in Betrieb genommen. Die Mitgliedsunternehmen<br />
der Kahl-Gruppe sind unabhängige,<br />
mittelständische Unternehmen auf<br />
dem Gebiet der <strong>Verfahrenstechnik</strong>, des Maschinenbaus,<br />
des Anlagenbaus und der Errichtung von schlüsselfertigen<br />
Produktionsanlagen für verschiedene Branchen.<br />
www.akahl.de<br />
77. Hauptsitzung der Namur<br />
Auf der 77. Hauptsitzung der Namur am 6. und 7. November 2014<br />
in Bad Neuenahr trafen sich Anwender von Automatisierungstechnik<br />
in der Prozessindustrie zum gemeinsamen Gespräch mit<br />
Experten und Managern von Herstellern und Verbänden. Die<br />
Veranstaltung stand unter dem Motto „Dezentrale Intelligenz –<br />
neue Wege in der Prozessautomatisierung“. 570 Personen nahmen<br />
an der zweitägigen Veranstaltung teil. In 29 Workshops wurde<br />
ein breites Spektrum von Themen wie Functional Safety, Security,<br />
Modularisierung, Energieeffizienz etc. diskutiert sowie ein<br />
Hochschul-Workshop für Studierende angeboten. Die Hauptsitzung<br />
<strong>2015</strong> wird unter dem Motto „Smarte Sensorik für zukünftige<br />
Anwendungen“ stehen. In Shanghai fand unterdessen am 19.<br />
und 20. November die sechste Namur-Konferenz in China statt.<br />
Insgesamt wurden 170 Teilnehmer registriert.<br />
www.namur.de<br />
PERSONALIEN<br />
Am 05. Dezember 2014 verstarb Gert Bergjohann, Gründer<br />
der Pieralisi Deutschland GmbH in Eibelstadt, im Alter von 64<br />
Jahren nach schwerer Krankheit. <br />
Rolf Sandvoss (Bild), Ehrenvorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der Samson AG, ist Ende<br />
Dezember im Alter von 78 Jahren verstorben.<br />
Sandvoss war der Großneffe des Firmengründers<br />
und übernahm bereits mit 24 Jahren<br />
unternehmerische Verantwortung für den<br />
väterlichen Betrieb in Stuttgart. <br />
Seit 1. Januar ist Frank Stührenberg<br />
(Bild), Geschäftsführer<br />
Vertrieb, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Phoenix<br />
Contact GmbH & Co KG. Er hat<br />
damit das Amt sowie die Aufgaben<br />
übernommen, die bisher Klaus Eisert als geschäftsführender<br />
Gesellschafter innehatte. <br />
Dr. Joachim Kreysing (Bild) ist neuer<br />
Geschäftsführer von Infraserv Höchst:<br />
Gemeinsam mit Jürgen Vormann, dem<br />
Vorsitzenden der Geschäftsführung, lenkt<br />
Kreysing seit Jahresbeginn die Geschicke<br />
bei der Standortbetreibergesellschaft des<br />
Industrieparks Höchst. <br />
Werner Turck (Bild), Mitbegründer der<br />
Turck-Gruppe, ist mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse ausgezeichnet worden. Turck<br />
wird sowohl für seinen unternehmerischen<br />
Einsatz als auch das jahrzehntelange ehrenamtliche<br />
Engagement in seiner Heimatstadt<br />
Halver gewürdigt. <br />
Anlässlich seines 70. Geburtstages hat sich<br />
Ernst Greten, der bisherige Sprecher der<br />
Geschäftsführung und geschäftsführende<br />
Gesellschafter der Fagus-GreCon GmbH & Co.<br />
KG aus der Geschäftsleitung des Unternehmens<br />
zurückgezogen. Sein Neffe Kai Greten<br />
(Bild) übernimmt in 5. Generation die Führung des Familienunternehmens.<br />
<br />
Bei Endress+Hauser Deutschland ist zum<br />
Jahresende der langjährige Geschäftsführer<br />
Kurt Johannsen abgetreten. Sein Nachfolger,<br />
Günther Lukassen (Bild), wechselte bereits<br />
zum 1. September 2014 in die Geschäftsführung<br />
des Sales Centers. <br />
Im Ruhestand ist seit Ende 2014 der Geschäftsführer<br />
von Endress+Hauser Process<br />
Solutions, Dr. Raimund Sommer. Sein Nachfolger,<br />
Dr. Rolf Birkhofer (Bild), will die erfolgreiche<br />
Fokussierung auf die Bereiche digitale<br />
Integration und Plant Asset Management<br />
fortsetzen. <br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 5
AKTUELLES<br />
NEWSTICKER<br />
Mit dem Spatenstich für<br />
die Erweiterung der<br />
belgischen Tochtergesellschaft<br />
Jumo Automation<br />
PGmbH hat der Mess- und<br />
Regeltechnik-Hersteller<br />
Jumo aus Fulda in Belgien<br />
die Weichen für das<br />
weitere Unternehmenswachstum<br />
gestellt. Am<br />
Standort Eupen fertigen 35<br />
Mitarbeiter hochwertige<br />
Temperaturfühler für den<br />
industriellen Einsatz. <br />
Alle Pumpen der Marke<br />
Vogel werden jetzt unter<br />
der Xylem Premiummarke<br />
Lowara vermarktet. Vogel<br />
Pumpen wird in Zukunft als<br />
Lowara Vogel Series geführt<br />
und damit Teil des Lowara-<br />
Produktportfolios sein. Der<br />
Produktionsstandort<br />
Österreich bleibt ebenso<br />
erhalten wie die aktuellen<br />
Vertriebskanäle. <br />
Sartorius will seine Sparte<br />
Industrial Technologies<br />
(Intec) an die japanische<br />
Firma Minebea verkaufen<br />
und sich damit mehr auf<br />
seine beiden Kernaktivitäten<br />
Bioprozess und Labor<br />
konzentrieren. Intec ist<br />
Spezialist für industrielle<br />
Wäge- und Kontrolltechnologie<br />
mit ca. 350 Mitarbeitern<br />
an den deutschen<br />
Standorten Hamburg,<br />
Aachen und Bovenden. <br />
Zum 1. Januar hat die<br />
Vigot Industrietechnik aus<br />
Bremen die in Mainz<br />
ansässige Emoflexx<br />
Industrietechnik GmbH<br />
übernommen. Der<br />
Standort bleibt erhalten<br />
und wird zukünftig als<br />
Vigot Betriebsstätte Rhein-<br />
Main geführt. Damit hat<br />
die chemische und<br />
pharmazeutische Industrie<br />
einen Partner vor Ort, der<br />
auf Schlauchlösungen<br />
inklusive mobiler<br />
Schlauchprüfungen<br />
spezialisiert ist. <br />
Filtech <strong>2015</strong> setzt auf weiteres Wachstum<br />
Mit der Filtech <strong>2015</strong>, 26. Februar <strong>2015</strong>, wird Köln zum Treffpunkt der weltweiten Filtrations und Separationsindustrie<br />
mit Anwendern aller Branchen. Mit 350 erwarteten Ausstellern auf 12 000 m²<br />
Ausstellungsfläche ist die Messe weiter auf Wachstumskurs. Alle relevanten Themengebiete und<br />
Techniken der Abtrennung von Partikeln aus Flüssigkeiten und Gasen werden behandelt. Ein spannendes<br />
Programm gibt einen repräsentativen Querschnitt sowohl über die verschiedenen Verfahren<br />
und Apparate der Trenntechnik als auch branchenübergreifend über die Anwendungen von der<br />
Aufbereitung mineralischer Rohstoffe, der Chemie, der Umwelttechnik und Wasserreinigung bis<br />
hin zur Pharmazie und Biotechnologie. Neben aktuellen Ergebnissen grundlagenorientierter Forschung<br />
werden einem internationalen Fachpublikum<br />
apparative Lösungen und Verfahren vorgestellt. Der begleitende<br />
internationale Kongress mit 180 Vorträgen<br />
aus 27 Ländern ist eine weltweit anerkannte Plattform<br />
für den wissenschaftlichen Austausch neuester Forschungsergebnisse<br />
und den Wissenstransfer zwischen<br />
Theorie und Praxis.<br />
www.filtech.de<br />
Weiterbildung in der Prozessanalytik<br />
Mettler Toledo vermittelt seit vielen Jahren Know-how in Form von Spezial-<br />
Seminaren an Bedienpersonal. Die aktuellen Workshops beschäftigen sich<br />
mit den verschiedenen Aspekten der Online-Analytik, u. a. pH/Redox, Leitfähigkeit/TOC<br />
und O 2<br />
/TDL. Die Workshops vermitteln aktuelles Wissen<br />
und jahrzehntelange Erfahrung. Es wird sowohl einen theoretischer Teil, in<br />
dem die Grundlagen vermittelt werden, als auch einen praktischen Teil, in<br />
dem der Umgang mit den Messsystemen geübt wird, durchgeführt. Während<br />
der 2-Tages-Workshops erhalten die Teilnehmer einen vertieften theoretischen<br />
und praktischen Eindruck in die jeweilige Messtechnik. Individuelle<br />
Aufgaben und branchenspezifische Anforderungen werden ausführlich<br />
behandelt. Speziell in den praktischen Übungen lernen die Teilnehmer,<br />
typische Fragestellungen des Alltags zu bewältigen. Für kleinere Gruppen werden auch<br />
Seminare oder Workshops in Unternehmen vor Ort durchgeführt.<br />
www.mt.com<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />
MESSE Filtech 24.–26.02.15,<br />
Köln<br />
WEITERBILDUNG Experte für GMP 24.–26.02.15,<br />
Niederkassel<br />
SCHULUNG Transport von Gefahrgut 27.02.15,<br />
Offenbach<br />
INFO-VERANSTALTUNG Änderungen der<br />
Betriebssicherheitsverordnung<br />
TRAINING Engineering verfahrenstechnischer<br />
Anlagen<br />
SEMINAR Druckstöße, Dampfschläge und<br />
Pulsationen in Rohrleitungen<br />
SCHULUNG Ausbildung zum Explosionsschutzbeauftragten<br />
SEMINAR Stellventile<br />
02.03.15,<br />
Bochum<br />
02.–04.03.15,<br />
Frankfurt/M.<br />
09./10.03.15,<br />
München<br />
10.–13.03.15,<br />
München<br />
12./13.03.15, Schloß<br />
Holte-Stukenbrock<br />
ANWENDERKURS Prozesstitrator 17./18.03.15,<br />
Filderstadt<br />
KURS Methodenvalidierung in der<br />
analytischen Chemie<br />
20.03.15,<br />
Frankfurt/M.<br />
Filtech Exhibitions, Tel. 02132/935760,<br />
www.filtech.de<br />
PTS, Tel. 02932/51477,<br />
www.pts.eu<br />
Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />
www.umweltinstitut.de<br />
Dekra Exam, Tel. 0234/3696-107,<br />
www.dekra-exam.eu<br />
VDI Wissensforum, Tel. 0211/6214-201,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
Ari Armaturen, Tel. 05207/994176,<br />
www.ari-armaturen.de<br />
Deutsche Metrohm, Tel. 0711/77088-0,<br />
www.metrohm.de<br />
GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />
www.gdch.de/fortbildung<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
AKTUELLES<br />
Bartec übernimmt italienische<br />
Firmengruppe Top Group<br />
Das Unternehmen Bartec setzt seinen offensiven Wachstumskurs<br />
fort: Mit der Übernahme der Mehrheit der italienischen Top<br />
Group, bestehend aus den Firmen Feam, Nuova ASP und Fenex,<br />
baut die Unternehmensgruppe ihre globale Position weiter aus<br />
und steuert konsequent auf einen Jahresumsatz von 400 Mio. EUR<br />
Umsatz zu. Die Akquisition des italienischen Firmenverbundes ist<br />
die bislang größte in der ca. 40-jährigen Bartec-Firmengeschichte.<br />
Das Bartec-Produktportfolio wird durch die Akquisition mit Technologien,<br />
z. B. LED-Beleuchtungstechnik für den Einsatz im Ex-Bereich,<br />
abgerundet. Daneben vervollständigen künftig eigenproduzierte<br />
Komplettlösungen im Bereich der explosionsgeschützten<br />
Aluminium- und Edelstahlgehäuse sowie Steuerungen das Produktprogramm.<br />
„Diese Akquisition<br />
ist ein Schritt, um<br />
das kontinuierliche Wachstum<br />
unserer Unternehmensgruppe<br />
weiter zu unterstützen,<br />
indem wir unseren<br />
Kunden künftig noch<br />
umfassendere schlüsselfertige<br />
Lösungen bieten“,<br />
betont Dr. Ralf Köster, CEO<br />
der Bartec Gruppe.<br />
www.bartec.de<br />
Mannesmann-Preis für<br />
Siebtechnikhersteller Assonic<br />
Pumpen in Kraftwerken:<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
Die 19. Praktikerkonferenz „Pumpen in der Verfahrens- und Kraftwerkstechnik“<br />
findet vom 13.–15. April <strong>2015</strong> an der TU Graz statt.<br />
Experten aus der Industrie der Betreiber- und Herstellerseite berichten<br />
in praxisorientierten Beiträgen zu den aktuellen Themen<br />
Kraftwerkstechnik und Energiefragen. Außerdem werden Experten<br />
für Abwassertechnik Beiträge liefern. Im Rahmen der Konferenz<br />
findet auch wieder der Kraftwerkstag statt. Die Veranstaltung richtet<br />
sich an Betreiber, Hersteller und Planer von Pumpen oder verfahrenstechnischen<br />
Anlagen. Zum Rahmenprogramm gehören<br />
Führungen durch das Labor und zum 4-Quadranten-Großprüfstand<br />
des Instituts für Hydraulische Strömungsmaschinen der TU<br />
Graz. Bei einer Ausstellung zur Konferenz können sich Unternehmen<br />
mit einem Stand, Rollups oder Logo-Platzierungen präsentieren.<br />
Informationen dazu erteilt Benno Wiesenberger, E-Mail: benno.wiesenberger@tugraz.at,<br />
Tel: +43/316 / 873 7572.<br />
www.hfm.tugraz.at<br />
Sensible Stoffe zuverlässig temperieren:<br />
prozessorientiert und energieeffizient<br />
Die Assonic Mechatronics GmbH ist ein noch junges Unternehmen<br />
mit Sitz in Radevormwald, das im Bereich der Siebtechnik für<br />
diverse Grundstoffindustrien tätig ist. Bereits 2010 machte der<br />
Hersteller von Siebmaschinen für die Lebensmittel-, Chemie- und<br />
Pharmaindustrie auf sich aufmerksam, als es auf der Powtech den<br />
Innovation Award im Bereich „Grundverfahren Pulver & Schüttgüter“<br />
erhielt. Nun konnte das Unternehmen einen weiteren Erfolg<br />
verbuchen: Den Erhalt des Reinhard-und-Max-Mannesmann-<br />
Preises für Innovationsleistungen 2014. Verliehen wurde dem Unternehmen<br />
der Preis für die Entwicklung und den Bau von Hochleistungs-Wirbelstromsiebmaschinen.<br />
Diese haben in den letzten<br />
Jahren durch den Einsatz von Ultraschallanregern und tieffrequenten<br />
Klopfern eine Leistungssteigerung bis zum 5-Fachen traditioneller<br />
Anlagen erreicht. Die Sonic Speed Screen Technologie<br />
arbeitet dabei im Ultraschallbereich mit 32 – 38 000 Hz und mit tieffrequenten<br />
Schwingungen von 50 – 1000 Hz.<br />
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AKTUELLES<br />
Der Countdown läuft<br />
Achema-Vorbereitungen gehen in die heiße Phase<br />
Vom 15. bis zum 19. Juni <strong>2015</strong> öffnet die Achema <strong>2015</strong> ihre Pforten. Über<br />
3200 Aussteller sind bereits registriert; die Veranstalter erwarten wie in<br />
2012 etwa 3800 Aussteller. Und auch das Kongressprogramm wird in<br />
Kürze veröffentlicht.<br />
Es zeichnet sich ab, dass neben den drei<br />
Fokusthemen Biobased World, Prozessanalytik<br />
und industrielles Wassermanagement<br />
die Themen Energieeffizienz, Werkstoffe<br />
und Materialprüfung sowie Sicherheitstechnik<br />
zu den „hot topics“ des Weltforums<br />
der Prozessindustrie gehören werden<br />
– hier war die Zahl der Beitragseinreichungen<br />
besonders hoch. Die Resonanz nach<br />
Ausstellungsgruppen ist vor allem in der<br />
Mess-, Regel- und Prozessleittechnik, bei<br />
den mechanischen Verfahren, in der Laborund<br />
Analysentechnik sowie in der Pharma-,<br />
Verpackungs- und Lagertechnik ungebrochen<br />
hoch. Für letztere Ausstellungsgruppe<br />
wurden bereits zusätzliche Flächen zur Verfügung<br />
gestellt, um die Nachfrage möglichst<br />
umfassend bedienen zu können.<br />
Damit spiegelt die Achema die allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Trends in ihren Kernbranchen<br />
wie dem Maschinen- und Anlagenbau<br />
und der chemischen Industrie wider,<br />
die sich trotz des turbulenten internationalen<br />
Umfelds stabil präsentieren. Besonders<br />
international sind die Branchen weiterhin<br />
auf Wachstum gepolt: Der Schiefergasboom<br />
in den USA oder der anhaltende industrielle<br />
Aufstieg Indiens und Chinas schlagen sich in<br />
der Ausstellerbeteiligung nieder. Aber auch<br />
viele Aussteller aus europäischen Ländern<br />
wie Spanien oder Großbritannien nutzen die<br />
Chance, sich international zu präsentieren.<br />
Branchenübergreifende Themen<br />
Die drei Fokusthemen Biobased World, Prozessanalytik<br />
und industrielles Wassermanagement<br />
sind bewusst nicht in einem bestimmten<br />
Ausstellungsbereich lokalisiert.<br />
„Die Fokusthemen zeichnen sich dadurch<br />
aus, dass sie die Prozessindustrie insgesamt<br />
beeinflussen und verändern“, erklärt Dr.<br />
Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Dechema<br />
Ausstellungs-GmbH. „Verschiedene<br />
Branchen und Disziplinen müssen zusammenspielen,<br />
um erfolgreich neue Technologien<br />
und Lösungsansätze zu entwickeln.“<br />
Entsprechend sind die Aussteller, die sich<br />
mit diesen Themen befassen, auch in unterschiedlichsten<br />
Bereichen angesiedelt. Das<br />
gilt für die Prozessanalytik, die Laborausrüster<br />
gleichermaßen beschäftigt wie Anbieter<br />
von Prozessleittechnik, ebenso wie für das<br />
industrielle Wassermanagement.<br />
Ganz besonders augenfällig wird der Querschnittscharakter<br />
der Fokusthemen am<br />
Beispiel Biobased World: Von der Prozessentwicklung<br />
bis zur Sensorik, vom Anbieter<br />
von Edelstahlfermentern bis zum Verarbeiter<br />
von biobasierten Verpackungsmaterialien<br />
reicht hier die Bandbreite derer, die<br />
Teil einer biobasierten Wirtschaft sind. Damit<br />
sich Besucher zurechtfinden, entstehen<br />
im Vorfeld der Achema themenspezifische<br />
Publikationen mit Rundgängen, die<br />
auch in der Achema App wiederzufinden<br />
sind.<br />
Praxisforen als neues Format<br />
Mit neuen Formaten wollen die Veranstalter<br />
außerdem den Austausch zwischen Anwendern<br />
und Anbietern weiter fördern: Die<br />
Achema-Praxisforen befassen sich mit Themen<br />
wie Single-Use-Technologien, pharmazeutische<br />
Produktion, Komponenten<br />
und Apparate, Misch- und Trenntechnik,<br />
Sicherheit und Anlagenüberwachung. Neue<br />
Entwicklungen aus der Praxis werden hier<br />
in Kurzvorträgen in unmittelbarer Nähe der<br />
jeweiligen Ausstellungshallen präsentiert.<br />
Damit sollen für Besucher mit spezifischen<br />
Interessengebieten die Wege zwischen Vorträgen<br />
und Ständen verkürzt werden, sodass<br />
sie ihren Besuch noch effizienter gestalten<br />
können.<br />
www.achema.de<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
AKTUELLES<br />
Fink Chem+Tec übernimmt K-Engineering<br />
Fink Chem+Tec GmbH & Co. KG, Hersteller spezialisierter<br />
Dosierpumpen, hat die Firma K-Engineering<br />
übernommen. Wolfgang Illgen, bisheriger Inhaber<br />
der K-Engineering, wurde als weiterer Gesellschafter<br />
in die Fink Chem+Tec GmbH & Co. KG aufgenommen<br />
und steht der Firma auch weiterhin mit seinem<br />
Know-how im Bereich Pumpen- und Mischtechnik<br />
zur Verfügung. Die Fink Chem+Tec GmbH & Co. KG stellt seit 1996 spezialisierte Dosierpumpen<br />
für Labor, Verfahrensoptimierung, Forschung und Entwicklung sowie für den<br />
industriellen Einsatz her. Das Pumpenprogramm reicht von PTFE-Präzisionsdosierpumpen<br />
bis zu speziellen Säuredosierpumpen, Mehrkanal-, Misch- und Probenahmenpumpen,<br />
auch in beheizbaren und kühlbaren Ausführungen und in ex-geschützten Versionen.<br />
Mit der Übernahme der K-Engineering erweitert sich das bisherige Dosierpumpenprogramm<br />
in entscheidender Weise um den Bereich Förderpumpen, Reaktionsmischpumpen,<br />
Mischtechnik und Gaszirkulationspumpen und markiert für die Fink Chem+Tec einen<br />
entscheidenden Schritt für weiteres Wachstum, Kontinuität und Erweiterung ihres<br />
ohnehin speziellen Produktprogramms rund um das Thema Dosieren, Fördern und Mischen<br />
in anspruchsvollsten Chemieapplikationen.<br />
www.finkct.de<br />
vogelsang-gmbh.com<br />
Halleneinweihung und Jubiläum bei Bungartz<br />
Das für seine Spezialkreiselpumpen bekannte Familienunternehmen<br />
Bungartz hat seine Produktionsstätte<br />
durch den Neubau einer Maschinenhalle um nochmals<br />
ca. 800 m² vergrößert. Die Erweiterungen am Standort in<br />
der Eifel starteten bereits im Jahr 2000 mit einem hallenartigen<br />
Anbau für einen Online-Prüfstand. Die gute Geschäftsentwicklung<br />
und der damit einhergehende Platzbedarf<br />
führten 2012 zum Bau einer modernen Montagehalle.<br />
Diese schon wieder zu klein gewordene Halle wird<br />
jetzt durch den Neubau ergänzt. Ein wichtiger Grund, der zur Modernisierung des Maschinenparks<br />
führte, war das CNC-Bearbeitungszentrum. Mit der leistungsstarken und energieeffizienten<br />
Zyklendrehmaschine für schwere Werkstücke kam 2013 ein weiterer Höhepunkt<br />
für den Bereich großer Zerspanungsleistungen hinzu. Mit dem Neubau, in dem jetzt auch<br />
das 50-jährige Arbeitsjubiläum des aktiven Seniors gefeiert werden konnte, hat das Unternehmen<br />
die gesetzten Ziele für das Optimierungskonzept erreicht. Das Bild zeigt Frank<br />
Bungartz bei einem Rundgang an einem Vorführstand wie er die Besonderheiten der Spezialkreiselpumpe<br />
V-AN erläutert.<br />
www.bungartz.de<br />
Usetec kehrt zurück nach Karlsruhe<br />
Die Weltmesse für Gebraucht-Technik Usetec zieht zurück an den Messestandort Karlsruhe.<br />
Die Leitmesse für den weltweiten Used-Market findet in diesem Jahr vom 13. bis<br />
15. April auf dem Messegelände und damit parallel zur Hannover Messe statt. Das Angebot<br />
umfasst gebrauchte Maschinen und Anlagen für alle Branchen und Industriezweige<br />
– von der Werkzeugmaschine im Metall- oder Holzverarbeitungsbereich bis hin zu<br />
Kunststoffverarbeitung, Robotik, Baumaschinen, Landtechnik, Nutzfahrzeuge, Druckerei-<br />
und Nahrungsmittelmaschinen. Dazu kommen Werkzeug-Anbieter und Dienstleister<br />
aus Bereichen wie Retrofitting und Spedition. Es werden 380 Aussteller und 6000 Einkäufer<br />
aus über 100 Ländern erwartet. Ein Drittel der Aussteller und zwei Drittel der Einkäufer<br />
werden aus dem Ausland kommen. Veranstalter sind die Hess GmbH und die<br />
Karlsruher Messe- und Kongress GmbH. Fachlicher<br />
Träger ist der Fachverband des Maschinen- und<br />
Werkzeug-Großhandels (FDM).<br />
www.hessgmbh.com<br />
IQ-Serie<br />
Setzt Maßstäbe und<br />
wird Sie begeistern!<br />
Drehkolbenpumpen für die<br />
Chemie- und Lebensmittelindustrie<br />
mit innovativen<br />
Eigenschaften:<br />
• freier Zugriff auf alle Förderelemente<br />
nach Abnahme des<br />
Pumpengehäuses und ohne<br />
Ausbau aus der Rohrleitung<br />
• Ausstattung mit InjectionSystem<br />
und eingebaute Trockenlaufsicherheit<br />
• kompakte Maße, flexibler Einbau<br />
in unterschiedlichen Positionen<br />
• intelligentes Fremdkörper-<br />
Handling steigert die Standzeit<br />
um bis zu 150 %<br />
ENGINEERED TO WORK<br />
Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />
49632 Essen/Oldb.<br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 9<br />
Vogelsang.indd 1 23.07.2014 12:00:56
TOP-THEMA I TITEL<br />
Mobil oder zentral?<br />
Auswahl von Saugern und Sauganlagen<br />
Eva-Maria Lohmann<br />
Welche Vorteile bietet eine zentrale<br />
Absauganlage gegenüber mobilen<br />
Saugern? Diese Frage sollten sich<br />
Unternehmen stellen, die entsprechende<br />
Investitionen oder Optimierungen<br />
planen. Die Antwort fällt je<br />
nach Einsatzanforderungen und<br />
-bedingungen unterschiedlich aus.<br />
Wenn es um das Absaugen und Aufsaugen<br />
von Staub und anderen Verunreinigungen<br />
geht, hat der Anwender viele Möglichkeiten.<br />
In einem der ersten Auswahlschritte<br />
geht es um eine Grundsatzentscheidung:<br />
Sollen mobile Sauger zum Einsatz<br />
kommen oder eine zentrale Sauganlage?<br />
Ein Blick in die Praxis legt den Schluss<br />
nahe, dass sich die weitaus meisten Betriebe<br />
für die mobile Lösung entscheiden. Das<br />
muss man jedoch etwas relativieren: Zumeist<br />
ist dies keine bewusste Entscheidung.<br />
Vielmehr haben die Unternehmen klein angefangen,<br />
haben erst einen mobilen Sauger<br />
angeschafft und dann noch einen, und mit<br />
jeder Betriebserweiterung wuchs die Saugerflotte.<br />
Gegen eine solche Entwicklung ist aus<br />
technischer und ökonomischer Sicht auch<br />
gar nichts einzuwenden. Mobile Sauger<br />
Autorin: Eva-Maria Lohmann, Leiterin<br />
Marketing, Ruwac Industriesauger GmbH,<br />
Melle-Riemsloh<br />
sind sehr flexibel, einfach zu beschaffen,<br />
sie erfordern keinen Installationsaufwand<br />
und können bei Bedarf auch in ganz anderen<br />
Bereichen eingesetzt werden. Wenn es<br />
sich um hochwertige Geräte handelt, können<br />
sie auch bei minimalem Service und<br />
rauen Umgebungsbedingungen eine sehr<br />
lange Lebensdauer erreichen. Und wenn<br />
sie auf der Basis eines Baukastensystems<br />
konstruiert wurden wie die Sauger von Ruwac,<br />
lassen sie sich sogar nachträglich an<br />
veränderte Anforderungen anpassen (z. B.<br />
durch die Integration einer zusätzlichen<br />
Filterstufe) und sind somit nochmals flexibler.<br />
Ähnliches gilt für dezentrale stationäre<br />
Sauganlagen, die in vielen Betrieben<br />
eingesetzt werden.<br />
Aber auch die Alternative zu diesen beiden<br />
Lösungen – eine zentrale Sauganlage –<br />
bietet Vorteile. Im gesamten Betrieb gibt es<br />
dann Saugstellen, an die der Anwender nur<br />
einen Saugschlauch anschließen muss.<br />
Über eine Rohrleitung sind alle Saugstellen<br />
mit dem zentralen Aggregat verbunden, das<br />
die Saugluft filtert, das nötige Vakuum bereitstellt<br />
und den Staub sammelt. Der Aufstellort<br />
kann außerhalb der Produktion ge-<br />
wählt werden – das spart Platz. Der Bediener<br />
muss keinen Sauger mit Antrieb und<br />
Filtern bewegen, sondern nur den Saugschlauch<br />
– das vereinfacht das Handling.<br />
Der Staub wird zentral an einer Stelle gesammelt<br />
– das erleichtert die Entsorgung.<br />
Zentrale Absaugung in der Praxis<br />
Am Beispiel der Schunk Kohlenstofftechnik<br />
GmbH in Heuchelheim lassen sich die Vorteile<br />
der zentralen Absaugung zeigen. Die<br />
Unternehmensgruppe unterhält mehrere<br />
Standorte, an denen Komponenten aus<br />
Kohlenstoff, Graphit, kohlenstofffaserverstärktem<br />
Kunststoff (CFK) und anderen<br />
Werkstoffen gefertigt werden.<br />
Am zentralen Standort produziert die Abteilung<br />
„Composites“ hochwertige CFK-<br />
Bauteile, die überwiegend im Maschinenund<br />
Anlagenbau und in der Automobilindustrie<br />
eingesetzt werden.<br />
Die neue, im Jahr 2009 bezogene Fertigung<br />
präsentiert sich hell, freundlich,<br />
großzügig und extrem sauber. Da bei vielen<br />
Prozessen der CFK-Bearbeitung Staub<br />
freigesetzt wird, ist klar, dass hier viel (ab)<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
EXPLOSIONS GESCHÜTZT<br />
MIT UNS<br />
PASSIERT<br />
DAS NICHT<br />
gesaugt werden muss. Bei der Planung der<br />
Technik haben die Verantwortlichen von<br />
Schunk gemeinsam mit Ruwac große Sorgfalt<br />
walten lassen und eine zentrale Absauganlage<br />
projektiert.<br />
Die Anlage mit einer Leistung von 2 ×<br />
11 kW ist über Rohrleitungen mit zahlreichen<br />
Saugstellen verbunden, an die der Anwender<br />
bei Bedarf einfach einen der Saugschläuche<br />
anschließen und den Staub aufsaugen<br />
kann. Die Anlagensteuerung registriert,<br />
wenn ein Schlauch angeschlossen ist<br />
und schaltet die Antriebe der Vakuumgebläse<br />
entsprechend ein und aus. Darüber<br />
hinaus sind an einigen Bearbeitungsmaschinen<br />
auch Direktabsaugungen installiert,<br />
die den Staub unmittelbar an der Entstehungsquelle<br />
aufnehmen.<br />
Auch in Staub-Ex-Ausführung<br />
Da CFK-Stäube wie alle organischen Stäube<br />
entzündlich sind, wenn sie in einer gewissen<br />
Konzentration mit Luftsauerstoff vorliegen,<br />
ist die Anlage gemäß den Anforderungen<br />
des Staubexplosionsschutzes ausgeführt.<br />
Weil die zentralen Komponenten der<br />
Absauganlage in einem Zwischengeschoss<br />
untergebracht wurden, beanspruchen sie<br />
keinen Raum in der Produktion. Auch lassen<br />
sich hier die Explosionsschutz-Anforderungen<br />
einfacher erfüllen, weil die Staubbelastung<br />
außerhalb der unmittelbaren<br />
Produktion geringer ist.<br />
Zu den weiteren Vorteilen dieser zentralen<br />
Absauganlage gehören das „aufgeräumte“<br />
Layout, die hohe Flexibilität und das<br />
einfache Handling sowohl beim Saugen<br />
selbst als auch bei der Entsorgung des gesammelten<br />
Staubes.<br />
Es geht (immer) auch anders<br />
Die Alternative zur zentralen Absaugung ist<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft und in derselben<br />
Unternehmensgruppe verwirklicht.<br />
Die Schwestergesellschaft Schunk Sintermetalltechnik<br />
GmbH ist nicht in einem<br />
Neubau, sondern in einem stetig gewachsenen<br />
Gebäudekomplex ansässig. Sie produziert<br />
Sintermetallkomponenten vorwiegend<br />
für die Automobilindustrie.<br />
Hier sind insgesamt 120 Ruwac-Sauger<br />
unterschiedlicher Bauart und aus verschie-<br />
Powder and Bulk Technology<br />
WAREX VALVE GmbH I Stauverbrink 2 I D-48308 Senden, Germany<br />
Telefon +49 (0) 25 36 - 99 58-0 I sales@warex-valve.com I www.warex-valve.com
TOP-THEMA I TITEL<br />
01 An zahlreichen Saugstellen im ganzen<br />
Betrieb kann der Anwender einen<br />
Saugschlauch anschließen<br />
02 Viele Saugstellen – eine Anlage: so spart<br />
der Betreiber Platz und reduziert auch den<br />
Serviceaufwand<br />
denen Baujahren im Einsatz – in mobiler<br />
und stationärer Ausführung, in Ex- und<br />
Nicht-Ex-Version, mit und ohne Vorabscheider.<br />
Der direkte Vergleich beider Werke auf<br />
einem Betriebsgelände macht u. a. deutlich,<br />
dass es sich lohnen kann, nach dem<br />
Motto „eine (Absaugung) für alle (Saugstellen)“<br />
eine zentrale Absauganlage zu<br />
planen und zu installieren, wenn sich die<br />
Gelegenheit ergibt. Auch wenn die Ruwac-<br />
Sauger außerordentlich robust, langlebig<br />
und wartungsarm sind, verlangt ein Saugerpark<br />
von 120 Geräten eine gewisse Aufmerksamkeit.<br />
Demgegenüber steht bei der<br />
Schwesterfirma eine einzige zentrale Absauganlage.<br />
Gründe für zentrale Absaugung<br />
Neben diesen Vorteilen gibt es noch einen<br />
weiteren, der für den Einsatz einer zentralen<br />
Absaugung spricht. Er hat mit der dritten<br />
Dimension zu tun: In vielen Unternehmen<br />
gerade der Prozessindustrie durchlaufen<br />
die (staubenden oder staubförmigen)<br />
Güter einen mehrstufigen Prozess, der aus<br />
praktischen Gründen (Schwerkraft statt<br />
Fördertechnik) auf mehreren Ebenen bzw.<br />
Stockwerken stattfindet. Das ist zum Beispiel<br />
prinzipiell bei Mühlenbetrieben der<br />
Fall, aber auch in der Additivproduktion<br />
und anderen Anlagen der Chemieindustrie.<br />
Hier müsste auf jedem Stockwerk, jeder<br />
Ebene oder jeder Bühne ein mobiler Sauger<br />
vorgehalten werden bzw. der Sauger müsste<br />
jedes Mal auf diese Ebene transportiert<br />
werden. Oder aber der Bediener muss mit<br />
sehr langem Saugschlauch ein Stockwerk<br />
überwinden – was bei entsprechender<br />
Saugleistung möglich, aber nicht komfortabel<br />
ist. Deutlich einfacher geht das mit einer<br />
Zentralanlage. Hier steckt der Bediener einfach<br />
den Saugschlauch in die vorgesehene<br />
Saugstelle ein und reinigt die entsprechende<br />
Ebene.<br />
www.ruwac.de<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />
Kompaktes, vollautomatisches<br />
Probenzuführsystem<br />
Der NanoSampler von Malvern Instruments ist ein vielseitiges,<br />
kompaktes, vollautomatisches Probenzuführsystem für den Zetasizer<br />
Nano, ein weit verbreitetes System zur Nanopartikel- und Kolloidcharakterisierung.<br />
Es ermöglicht eine präzise und reproduzierbare<br />
automatisierte Probenbeladung und hat Platz für bis zu 96 Probengefäße.<br />
Durch den unbeaufsichtigten Betrieb ermöglicht der Sampler,<br />
die analytische Produktivität des Charakterisierungssystems zu<br />
maximieren. Es eignet sich besonders für Labore, in denen die<br />
Reproduzierbarkeit kritisch ist und in denen viele unterschiedliche<br />
Untersuchungen im Routinebetrieb erfolgen müssen. Der neue<br />
Sampler lässt sich mit allen Größenmesssystemen der Charakterisierungssystems-Serie<br />
kombinieren. Das heißt, er ist sowohl für die<br />
High End Systeme als auch für die Einstiegsmodelle zur Partikel- und<br />
Molekülgrößenbestimmung mittels dynamischer Lichtstreuung<br />
geeignet und deckt mit diesen einen Größenbereich von weniger als<br />
einem Nanometer bis zu mehreren Mikrometern ab.<br />
www.malvern.com<br />
Mobilentstauber mit kompakten<br />
Abmessungen<br />
Mit der neuen, leistungsfähigeren,<br />
effizienteren<br />
und kompakteren<br />
Dustomat 4-Reihe will<br />
Esta zeigen, auf welche<br />
Attribute es bei der<br />
Entwicklung von<br />
Absauggeräten<br />
zunehmend ankommt.<br />
Im Vergleich zur<br />
Vorgänger-Serie zeichnet<br />
sich die vierte Generation<br />
bei der Absaugung rieselfähiger und trockener Stäube durch<br />
kompaktere Abmessungen aus. Dadurch ist die neue Baureihe<br />
mobiler und flexibler einsetzbar. Zudem bietet die aktuelle Serie<br />
mit einem Luftvolumenstrom von bis zu 3300 m³/h mehr Leistung<br />
– bei gleichzeitig höherer Energieeffizienz. Erreicht wird der hohe<br />
Wirkungsgrad mit Motoren der Effizienzklasse IE2 und leistungsfähigen<br />
Flügelrädern. Zur Leistungssteigerung trägt auch die<br />
optimierte Luftstromführung bei, die in Verbindung mit der<br />
kompakten Bauweise den internen Druckverlust reduziert. Das<br />
neue Geräte-Design sorgt außerdem für einen niedrigeren Schalldruckpegel.<br />
Bei der Filterreinigung setzt der Hersteller auf das<br />
bewährte, differenzdruckgesteuerte Jet-Pulse-System.<br />
www.esta.com
Flugasche präzise online messen<br />
Erfassung des Massedurchsatzes schwieriger Schüttgüter<br />
Jens Bornhöft<br />
Schüttgutdurchsätze präzise online<br />
zu messen, ist eine Herausforderung,<br />
weil es eine Vielzahl an<br />
Einflussfaktoren gibt und die<br />
physikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />
allen bekannten Messprinzipien<br />
irgendwann die Grenzen aufzeigen.<br />
Anlagenbetreiber wünschen sich im<br />
besten Fall Geräte, die unabhängig<br />
von Produkteigenschaften und<br />
Förderbedingungen arbeiten,<br />
einfach zu handhaben sind, dabei<br />
produktschonend, verschleißarm<br />
sowie bezahlbar sind – und<br />
gleichzeitig hochpräzise, reproduzierbare<br />
Ergebnisse liefern.<br />
Autor: Jens Bornhöft, Manager Sales &<br />
Marketing, DYNA Instruments GmbH, Hamburg<br />
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Es gibt<br />
diverse unterschiedliche Messprinzipien,<br />
mit denen der Massedurchsatz online<br />
gemessen werden kann. Üblicherweise<br />
werden Genauigkeiten zwischen 2–10 %<br />
erreicht. Kein Vergleich zu Messungen von<br />
Flüssigkeiten oder Gasen, aber Stand der<br />
Technik. Sehr gute Systeme, unter optimalen<br />
Bedingungen eingesetzt, erreichen Genauigkeiten<br />
von etwa 1 %.<br />
Die Abhängigkeiten der Messsysteme,<br />
nach denen die richtige Lösung ausgewählt<br />
werden muss, reichen von A wie Abrasivität<br />
über Produktfeuchte, Leitfähigkeit, Korngröße,<br />
Temperatur, Durchsatz, Konzentration,<br />
Fördersystem, Fördergeschwindigkeit,<br />
Rohleitungsdurchmesser, verfügbare Einbauhöhe,<br />
erwartete Genauigkeit, … – bis Z<br />
wie „zur Verfügung stehendes Budget“.<br />
Nicht ein System kann alles, aber es gibt<br />
für nahezu jede Aufgabe eine Lösung. Die<br />
gängigen Prinzipien sind:<br />
n Coriolisprinzip<br />
n Prallplatte<br />
n Mikrowellentechnik<br />
n kapazitives Prinzip<br />
n gravimetrisch + Geschwindigkeit<br />
n radiometrisch + Geschwindigkeit<br />
Ein häufiger Einsatzort für online Durchsatzmessungen<br />
sind LKW-Beladungskontrollen<br />
unter Silos, die in Ergänzung zu<br />
Plattformwaagen eingesetzt werden, um<br />
ein Überladen der LKW zu verhindern und<br />
gleichzeitig die optimale Ausnutzung der<br />
LKW-Zuladung zu gewährleisten.<br />
Applikationsbeispiel Flugasche<br />
Im RWE Gersteinwerk, nördlich von Dortmund,<br />
musste die Kapazität der LKW-Beladung<br />
unter den Silos erhöht werden. Eine<br />
weitere LKW-Beladung mit online Massedurchsatzmessung<br />
zur Beladungskontrolle<br />
wurde notwendig. Zur LKW-Asche-Beladung<br />
wurde ein senkrechtes Fallrohr mit einem<br />
Durchmesser von 200 mm vor einer<br />
Fluidcon Förderung eingesetzt. Der maximale<br />
Massedurchsatz beträgt 150 t/h, die<br />
Geschwindigkeit der Feststoffe variiert zwischen<br />
5–7 m/s und es wird eine Genauigkeit<br />
des Ist-Wertes von 1,4 % erreicht. Ein Anlagenbauer<br />
erhielt als Generalunternehmer<br />
den Auftrag für die Umsetzung und realisierte<br />
die online Massedurchsatzmessung<br />
mit dem System Dynarad von Dyna Instruments<br />
und Berthold Technologies. Dabei<br />
handelt es sich um eine Kombination aus<br />
Geschwindigkeitsmessung und radiometrischer<br />
Dichtemessung.<br />
Unabhängigkeit des Systems<br />
Das Messprinzip der Geschwindigkeitsmessung<br />
basiert auf der Erfassung von elektrischen<br />
Ladungen des zu messenden Feststoffes.<br />
Im Gerät werden für eine Laufzeitmessung<br />
an zwei Sensoren in gegebenem<br />
Abstand Signale aufgenommen und automatisch<br />
auf einem auswertbaren Pegel gehalten.<br />
Eine Anpassung an veränderte Feststoffeigenschaften<br />
ist nicht notwendig. Aus<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />
den zwei Signalen wird in einer Korrelationsrechnung<br />
die Zeit Δt bestimmt, die der<br />
Feststoff für die Strecke von Sensor 1 zu<br />
Sensor 2 benötigt. Da es sich hierbei um eine<br />
absolute Messgröße handelt, entfällt jegliche<br />
Kalibrierung. Gammastrahlung wird<br />
zur Konzentrationsmessung gezielt durch<br />
die Messstelle gesendet und auf der gegenüberliegenden<br />
Seite von einem Szintillationsdetektor<br />
erfasst. Beim Durchdringen<br />
wird die Strahlung geschwächt. Da die<br />
Messgeometrie konstant ist, wird die resultierende<br />
Strahlungsschwächung nur von<br />
der aktuellen Feststoffkonzentration im<br />
Förderstrom beeinflusst. Die Messung wird<br />
nicht von Temperatur, Druck, Viskosität,<br />
Farbe, Feuchte oder chemischen Produkteigenschaften<br />
beeinflusst. Geschwindigkeit<br />
und Konzentration werden in einer Auswerteeinheit<br />
zum Massedurchsatz verrechnet<br />
und als Analogsignal ausgegeben.<br />
Die LKW-Beladung wird automatisch<br />
nach Erreichen der Sollwert-Vorgabe gestoppt.<br />
Eine Grob-/Fein-Stromsteuerung<br />
reduziert zum Ende der Beladung den Massedurchsatz<br />
langsam. Der Soll-/Ist-Mengen-Vergleich<br />
ergibt eine Messgenauigkeit<br />
von 1,4 % vom Ist-Wert.<br />
Diese berührungslose Messung ist eine<br />
sehr gute Lösung für die Anwendung und<br />
wird auch in diversen anderen Kohlekraftwerken<br />
eingesetzt. Flugasche gehört zu den<br />
messtechnisch eher anspruchsvolleren<br />
Produkten, da sich Produkteigenschaften<br />
und Feuchte ständig ändern können und<br />
die Abrasivität hoch ist. Auch die Fallgeschwindigkeit<br />
unter Silos schwankt aufgrund<br />
unterschiedlicher Füllstände. Das<br />
System arbeitet im Grunde verschleißfrei<br />
und zieht vergleichsweise sehr geringe<br />
Betriebskosten nach sich.<br />
Fazit<br />
Bei der online Durchsatzmessung gibt es<br />
nur wenige Messprinzipien, die produktunabhängig<br />
messen. Bei Prallplatten, Mikrowellen-<br />
oder kapazitiven Messsystemen<br />
führen Produkt- oder Prozessänderungen<br />
nach der Kalibrierung üblicherweise<br />
zu Messfehlern. Bei der Kombination<br />
aus Feststoffgeschwindigkeitsmessung<br />
und radiometrischer Konzentrationsmessung<br />
ist das nicht der Fall. Da die absoluten<br />
Messwerte Geschwindigkeit und Konzentration<br />
bzw. Masse unabhängig voneinander<br />
gemessen werden, wirken sich Änderungen<br />
nicht auf das Messergebnis aus.<br />
www.dynainstruments.com<br />
LKW-Beladungsstation im RWE Gersteinwerk
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Milchpulverproduktion international im Aufwind<br />
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Um der gestiegenen Nachfrage nach Milchpulverprodukten für Babynahrung vor<br />
allem auf dem asiatischen Markt gerecht zu werden, investiert Synutra 135 Mio. Euro<br />
in eine neue Produktionsanlage in Frankreich, die Ende <strong>2015</strong> in Betrieb gehen soll.<br />
Die intralogistische Ausstattung, die auf einer vollautomatisierten Lösung basiert,<br />
übernimmt der Systemintegrator Egemin. Am Wareneingang werden die<br />
ankommenden Paletten identifiziert und auf eine Hilfspalette gestellt, sodass sie<br />
reibungslos zur Einlagerung im Palettenlager über einen Fördertechnik-Loop<br />
transportiert werden können. Am Ende der Produktionsanlagen kümmern sich<br />
fahrerlose Transportfahrzeuge um den termingerechten Abtransport der beladenen<br />
Paletten. Außerdem sorgen sie für die Beförderung aller zusätzlichen Verbrauchsgüter<br />
aus dem Automatiklager zu den Produktionslinien. Mit dieser integrierten<br />
Materialflusslösung von Egemin kann Synutra dem zunehmend höheren Bedarf an<br />
Milchpulverproduktion Rechnung tragen.<br />
www.egemin.com<br />
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Hannover Messe - Halle 17 Stand H04<br />
In allen Branchen, in denen Schüttgüter beispielsweise<br />
aus den Bereichen Lebensmittel, Baustoffe,<br />
Kunststoffe oder Tierfutter verarbeitet werden, stellt<br />
sich häufig die Forderung nach einem verschleppungsfreien<br />
Transport der Produkte. Die chargenweise<br />
Förderung des Behälterliftes von Hartgen erfolgt<br />
schonend und nahezu frei von Restmengen, wodurch<br />
die Vermischung unterschiedlicher Stoffe verhindert<br />
wird. Bei Bedarf kann der Behälterlift mit einer<br />
Kontroll–Verwiegung ausgestattet werden. Das Produkt wird senkrecht in einem<br />
geschlossenen Behälter transportiert. Ein Förderweg bis zu 45 m bei einer Nutzlast von<br />
2,5 t ist derzeit realisierbar. Die Befüllung und Entleerung erfolgt staubfrei.<br />
www.hartgen-maschinenbau.de<br />
Windsichter mit hoher Energieeffizienz<br />
Der neue Windsichter von Hosokawa Alpine bietet laut Hersteller Energieeffizienz in<br />
Kugelmahl-Sichtkreisläufen und eignet sich als Sichtkopf auf Strahlmühlen. Der zweiflutige<br />
TTD Sichter findet Verwendung im Anwendungsbereich von weichen bis mittelharten<br />
Mineralien bei hohen Durchsätzen u. a. in der Produktion von Füllstoffen. Die patentierte<br />
Sichtradgeometrie des Gerätes erlaubt hohe Durchsatzleistungen und Beladungen bei<br />
hoher Feinheit von bis zu d97 = 2,0 µm. Aufgrund eines niedrigen Druckverlusts besitzt der<br />
Sichter eine sehr hohe Energieeffizienz. Es können Einsparungen von bis zu 25 % erzielt<br />
werden. Das Sichtrad ist beidseitig gelagert und erlaubt sehr hohe Umfangsgeschwindigkeiten<br />
von 120 m/s. Eine weitere Besonderheit liegt in der optimierten Produktzuführung<br />
direkt im Bereich des Sichtrads. Dadurch erfolgt keine Rückmischung<br />
mit dem bereits gesichteten Grobgut. Eine Einstellung des Sichtradspaltes<br />
ist nicht mehr erforderlich, womit sich die Wartung stark<br />
vereinfacht.<br />
www.alpinehosokawa.com<br />
igus.indd 1 16 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong><br />
23.01.<strong>2015</strong> 08:18:51
SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />
Filterprogramm für anspruchsvolle<br />
Großfilter-Systeme<br />
Bei Buschjost erhält der Anwender Ventile und<br />
Steuerungen aus einer Hand. Durch eine entscheidende<br />
Systemerweiterung können nun bis zu 576 Ventile anstatt<br />
der üblichen 64 Ventile angesteuert werden. Hierfür<br />
werden aber keine neuen Steuerungen benötigt, sondern<br />
nur eine Master-Ventilsteuerung, die mit vorhandenen<br />
Steuerungen kombiniert werden kann. Am Mastergerät<br />
selber können über den systeminternen CAN-Bus bis zu 48 Slave-Steuerungen mit<br />
jeweils bis zu zwölf Ventilen differenzdruck- oder zeitabhängig angesteuert werden.<br />
Die Master-Ventilsteuerung ist für den Einbau im Schaltschrank vorgesehen und<br />
verfügt über eine bedienerfreundliche Benutzerführung per Touchscreen. Betrieben<br />
werden kann das Gerät bei einer Umgebungstemperatur von –10 bis 50 °C und einer<br />
maximalen relativen Luftfeuchtigkeit von 75 %. Die Frontseite ist nach IP65, die<br />
Rückseite nach IP20 geschützt. Die Anschlüsse für die Spannungsversorgung, den<br />
CAN-Bus, die Bedienelemente und die Druckmessung erfolgen über<br />
Schraub-Steckklemmen.<br />
Aufbereitung von scherempfindlichem<br />
Weich-PVC<br />
Ein britischer Hersteller von hochwertigen<br />
Dachbedeckungen aus Weich-PVC hat sich für<br />
eine Compoundieranlage von Coperion<br />
entschieden: eine Kombiplast KP 62 Mv PLUS/200.<br />
Fokus der Anlage ist speziell die schonende<br />
Aufbereitung von temperatur- und scherempfindlichen<br />
Kunststoffen wie PVC, Kabel- und Spezialcompounds.<br />
Die zweistufig arbeitende Anlage<br />
www.buschjost.de<br />
Feinschneidmühle mit erweiterter<br />
Trockenmahltechnik<br />
Die Feinschneidmühle Secomy S ist eine Eigenentwicklung<br />
der Trockenmahltechnik. Im Unterschied<br />
zu bis dato am Markt verfügbaren Systemen wurde<br />
hier das bekannte Problem der Klassierung von<br />
Korngrößen unter 150 µm gelöst. Möglich machte<br />
dies der Verzicht auf die sonst üblichen, feinen<br />
Siebgewebe zugunsten eines rotierenden Sichtrads,<br />
dessen Geometrie für die Aufgabenstellung „Trennen<br />
von faserigen Produkten“ optimiert wurde. Für die<br />
Betreiber horizontaler Rührwerkskugelmühlen vom<br />
Typ LME gibt es das neue Mahlsystem Tetranex. Mithilfe dieser neu entwickelten<br />
Mahlscheiben lässt sich der Leistungseintrag der LME um 30 % und mehr steigern.<br />
www.netzsch.com<br />
besteht aus einem Doppelschneckenextruder, in<br />
dem die über eine zweiwellige Seitenbeschickung<br />
dosierten Ausgangsmaterialien plastifiziert,<br />
gemischt und homogenisiert werden. Über eine<br />
nachgelagerte einwellige Austragsschnecke wird<br />
auf schonende Weise ausreichend Druck für die<br />
abschließende exzentrische Granulierung aufbaut.<br />
Der Schneckendurchmesser dieser Anlage beträgt<br />
200 mm, mit einem zugesicherten Durchsatz von<br />
2400 kg/h. Eine Besonderheit ist, dass diese Anlage<br />
ohne Kaltmischer betrieben wird. Mit der<br />
Kombiplast-Anlage kann die heiße Vormischung<br />
direkt in den Extruder dosieren und dadurch sehr<br />
energieeffizient und somit kostengünstig<br />
produzieren.<br />
www.coperion.com<br />
Vakuumfördertechnik und innovative<br />
Lösungen für das Schüttguthandling<br />
Produktaufgabestationen<br />
Systeme<br />
zum staubfreien Entleeren von<br />
Säcken, Fässern, Big-Bags;<br />
Produktabsendestationen;<br />
Lösungen für das Containment<br />
Lösungen<br />
zum Absaugen, Entnehmen<br />
und Zuführen von Schüttgütern<br />
aller Art aus einer Hand:<br />
• Vakuumförderer<br />
• stationäre/mobile Hubsäulen<br />
• Wiege- und Dosiersysteme<br />
• Klumpenbrecher<br />
• Schwerpunkte ATEX,<br />
cGMP, HEPA ...<br />
VOLKMANN GmbH,59494Soest/Germany, Tel.+49(0)292196040<br />
www.Volkmann.eu<br />
Starke Ideen fürs Schüttguthandling
TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Prüfung von Schüttgütern<br />
für die Sackentleerung<br />
APE hat die<br />
ersten Sacko-<br />
Maten nach<br />
Kundenspezifizierung<br />
realisiert. Das<br />
Gerät greift<br />
Sackware direkt<br />
von einer bereit<br />
gestellten<br />
Palette, öffnet<br />
diese und lässt den Inhalt rückstandsfrei in einen Ansatzbehälter<br />
fließen. Das Unternehmen bietet interessierten Firmen die<br />
Möglichkeit, ihre Sackware auf Entleerbarkeit und Durchsatz zu<br />
prüfen. Eine Gewährleistung kann nur bei geprüfter Ware<br />
übernommen werden. Für die Prüfung sollte die Sackware auf<br />
einer Palette mit mindestens zwei Lagen zur Verfügung gestellt<br />
werden. In der Prüfreihe werden nur zwei bis fünf Säcke geöffnet<br />
und entleert. Die weiteren Säcke dienen dem Abfahren der<br />
Packbilder der Industrie. Selbstverständlich wird der Inhalt der<br />
geöffneten Säcke in einem geeigneten Behältnis aufgefangen und<br />
gemeinsam mit der Palette für den Rückversand vorbereitet. Die<br />
Kunden erhalten einen Testbericht über den passenden Greifer,<br />
das eingesetzte Schneidmesser sowie die exakte Durchsatzzeit zu<br />
ihrer Sackware gibt.<br />
www.ape-porta.de<br />
Berstscheiben für den OEM-Bereich<br />
optimiert<br />
Bormann & Neupert erweitert<br />
sein Portfolio einbaufertiger<br />
Berstscheiben um einschweißbare<br />
Einheiten für sehr niedrige<br />
Druckbereiche unterhalb von<br />
1 bar und kleine Nennweiten ab<br />
0,5". Einsetzbar sind sie in der<br />
Serienproduktion genauso wie<br />
im gehobenen Spezialanlagenbau.<br />
Die Berstscheiben gibt<br />
es in verschiedenen Design-,<br />
Material- und Einbauvarianten,<br />
sie sind dadurch kompatibel zu<br />
allen Standardbauteilen und für<br />
flüssige oder gasförmige Prozessmedien<br />
geeignet. Das Design der<br />
Berstscheiben sorgt für den<br />
Schutz vor zu Prozessdrücken bis über 4500 bar. Vor der Auslieferung<br />
werden die Berstscheiben umfangreichen Prüfungen nach<br />
Kundenvorgaben unterzogen: Bei Bedarf lassen sich die<br />
Ergebnisse von Dichtigkeitstests, Druckabfallprüfungen oder<br />
dynamischen Druckprüfungen auch einzelnen Berstscheiben<br />
zuordnen. Die optionale individuelle Kennzeichnung per<br />
2-D-Matrixcode ermöglicht ein Qualitätsmanagement mit lückenloser<br />
Rückverfolgbarkeit des Produktionsprozesses.<br />
www.bormann-neupert.de<br />
WÄRME-<br />
Heizenergien wahlweise:<br />
Elektro, Dampf, Thermalöl<br />
Heisswasser.<br />
Wir saugen<br />
alles ...<br />
Material: Edelstahl, Stahl<br />
lackiert oder verzinkt,<br />
Aluminium<br />
EX-Schutz<br />
Zubehör:<br />
WHG-Auffangwannen,<br />
Rollenbahnen,<br />
Wetterschutz,<br />
Beschickungsgeräte.<br />
WILL & HAHNENSTEIN GMBH<br />
Talbahnstraße 1, D-57562 Herdorf<br />
Tel. (0 27 44) 9317-0, Fax (0 27 44) 9317-17<br />
E-Mail: info@will-hahnenstein.de<br />
www.will-hahnenstein.de<br />
KAMMER<br />
Seit 1919<br />
… wirklich alles<br />
RUWAC<br />
Industriesauger GmbH<br />
Westhoyeler Str.25<br />
49328 Melle-Riemsloh<br />
Telefon: 0 52 26 - 98 30-0<br />
Telefax: 0 52 26 - 98 30-44<br />
Web: www.ruwac.de<br />
E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong><br />
Ruwac.indd 1 06.05.2014 16:34:40<br />
Will+Hahnenstein.indd 1 20.01.<strong>2015</strong> 12:09:50
Feinstfilter mit abreinigbaren Filterkerzen<br />
Der Claritube Filter von FLSmidth wurde für Anwendungen im<br />
Bereich der Feinstfiltration entwickelt. Herzstück des Filters sind<br />
mit metallischen Vliesen oder textilen Geweben bespannte<br />
Filterelemente, die je nach Verschmutzungsgrad automatisch mit<br />
einem Hochdruckreinigungssystem regeneriert werden, ohne<br />
Unterbrechung der laufenden Filtration. Das effektive Filtertuchreinigungssystem<br />
ermöglicht den dauerhaften Einsatz von<br />
Geweben mit Maschenweiten im unteren µm-Bereich. Für<br />
Flüssigkeiten, die mit gröberen Partikeln beladen sind, können<br />
alternativ auch Spaltsiebe eingesetzt werden. Das Filtergewebe<br />
verhält sich während des kompletten Filterzyklus als statisches<br />
Element. Durch Einsatz von langlebigen Metallfilterelementen<br />
wird ein geringer Wartungsaufwand bei minimalen Betriebskosten<br />
erreicht. Der Filter eignet sich besonders für Feststoffgehalte<br />
im Bereich von ca. 50 mg/l bis ca. 2000 mg/l. Der Einsatz<br />
von Filterhilfsmitteln ist möglich und bei sehr niedrigen Zulaufkonzentrationen<br />
empfehlenswert.<br />
Schüttguttechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Wir sind Optimierer für:<br />
• Schüttgutförderung<br />
• Lagerung und<br />
• Dosierung<br />
www.flsmidth.com<br />
Mischer mit dreidimensionaler Bewegung<br />
Der für die Aufbereitung von Schüttgütern konzipierte<br />
Pflugschar-Chargenmischer von Lödige zeichnet sich<br />
durch ein wartungsarmes Mischwerk, kurze<br />
Mischzeiten bei höchster Mischgüte sowie eine hohe<br />
Reproduzierbarkeit der Chargen aus. Je nach Mischaufgabe<br />
besteht die Wahl zwischen verschiedenen Ausrüstungsoptionen.<br />
So ist beispielsweise die Ausstattung mit<br />
Befeuchtungs- und Granulierungseinrichtungen<br />
verfügbar. Und selbst pumpfähige Massen lassen sich<br />
mit der vielseitigen Maschine verarbeiten. Der Mischer<br />
arbeitet nach dem Verfahren des mechanisch erzeugten<br />
Wirbelbetts. In der horizontalen, zylindrischen<br />
Trommel rotieren als Mischelemente die auf einer Welle angeordneten Pflugschar-Schaufeln. Auf<br />
diesem Weg werden die pulverförmigen, körnigen oder faserigen Schüttgüter in eine dreidimensionale<br />
Bewegung versetzt und unter ständiger Erfassung des gesamten Produkts schnell und exakt<br />
vermischt. Die Produktbehandlung erfolgt dabei ausgesprochen schonend, denn durch die spezielle<br />
Form der Werkzeuge wird das Mischgut in der Radialbewegung von der Trommelwand abgehoben<br />
und eine Zerstörung der Partikel wirkungsvoll verhindert.<br />
www.loedige.de<br />
Kraftvolle Schneidmühle zerkleinert Laborproben<br />
Retsch hat die Palette der Schneidmühlen um ein neues<br />
Modell erweitert, das durch kraftvolle Zerkleinerung und<br />
einfache Handhabung überzeugen soll. Die neue Schneidmühle<br />
SM 300 kann für sehr viele, auch anspruchsvolle<br />
Zerkleinerungsaufgaben eingesetzt werden, da sie über eine<br />
variable Drehzahl von 700 – 3000 min -1 verfügt. Der leistungsstarke<br />
3 kW Motor sorgt für sehr gute Mahlergebnisse auch<br />
bei hohen Ansprüchen an die Durchzugskraft, sodass selbst<br />
sehr heterogene Materialgemische kein Problem mehr<br />
darstellen. Ein weiterer Vorteil des Gerätes ist die schnelle<br />
und einfache Reinigung des Mahlraums: das Gehäuse wird<br />
aufgeklappt und der Steckrotor kann ohne Werkzeug<br />
problemlos entnommen werden. Wie bei allen Mühlen des Herstellers gibt es auch für die neue<br />
umfangreiches Zubehör, z. B. drei verschiedene Rotortypen, die eine optimale Anpassung an das<br />
Mahlgut ermöglichen.<br />
www.retsch.com<br />
Hier: BIG-BAG-Befüllstation mit<br />
Verwiegung, Verdichtung<br />
und integriertem Vakuumfördergerät<br />
Unsere Kompetenzen:<br />
• Dosieren von Pulvern,<br />
Granulaten, Flüssigkeiten<br />
• BIG-BAG-Entleerstation/<br />
-Befüllstation<br />
• Silo- und Fördertechnik<br />
für Schüttgut<br />
• Vakuum- bzw. Saugförderung<br />
• pneum. Förderung als<br />
Druckförderung<br />
• Anlagenbau und<br />
Engineering<br />
• Automatisierung<br />
• Mietanlagen<br />
AGS-Schüttguttechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Großer Kamp 10 –12 · 32791 Lage<br />
Telefon: 0 52 32 - 6 91 90 - 200<br />
Telefax: 0 52 32 - 6 91 90 - 10<br />
info@ags-st.de<br />
www.ags-schuettguttechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Pump it up<br />
Flugascheschlamm mit hohem Feststoffgehalt problemlos pumpen<br />
Nekzan Wadia<br />
Unter Berücksichtigung der<br />
Tatsache, dass Umweltschutz<br />
Priorität besitzt, musste in einem<br />
indischen Stahlwerk ein System<br />
für die Entsorgung von Flugasche<br />
entwickelt werden. Bestandteil<br />
des Konzeptes sind Kolbenmembranpumpen.<br />
Autor: Nekzan Wadia, Sales Manager India,<br />
Abel GmbH & Co. KG, Büchen<br />
Die zu entsorgende Flugasche fällt aus den<br />
Verbrennungsprozessen für das konzerneigene<br />
358 MW Kraftwerk an. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass die zur Energiegewinnung<br />
eingesetzte Kohle der Güteklasse „F“<br />
entspricht, d. h. eine der niedrigsten Güteklassen<br />
mit einem durchschnittlichen<br />
Aschegehalt von 60 %. Diese Rahmenbedingungen<br />
sowie die Tatsache, dass die Flächen<br />
in direkter Nachbarschaft zum Kraftwerk<br />
bereits mit alten Absetzbecken bedeckt waren<br />
(da zuvor eine andere Entsorgungstechnik<br />
zum Einsatz kam), machten die Aufgabenstellung<br />
sowohl für den Pumpen- als<br />
auch für den Systemlieferanten umso<br />
schwieriger und anspruchsvoller.<br />
7 km lange Rohrleitung<br />
Das geplante System sah vor, Flugascheschlamm<br />
mit hohem Feststoffanteil in ein<br />
weiter entfernt liegendes Absetzbecken zu<br />
pumpen. Dort wird der Schlamm durch Sedimentation<br />
soweit entwässert, dass er eine<br />
feste Außenbarriere bildet, wodurch<br />
sich die Aufnahmekapazität in der Mitte<br />
des Teiches erhöht. Hierfür war es erforderlich,<br />
Flugascheschlamm mit einem Feststoffgehalt<br />
von ca. 65 % durch eine 7 km<br />
lange Rohrleitung zum Absetzbecken zu<br />
pumpen.<br />
Die Herausforderung bestand darin, ein zuverlässiges<br />
Pumpensystem zu finden, das<br />
nicht nur die Durchfluss- und Hochdruckanforderungen<br />
erfüllt, sondern auch dem stark<br />
schleißenden Ascheschlamm standhalten<br />
kann, damit kostenintensive Stillstandszeiten<br />
und Wartungsarbeiten begrenzt werden<br />
konnten. Stillstandszeiten in den Ascheentsorgungsbereichen<br />
eines Kraftwerkes schlagen<br />
sich als direkte Einnahmeverluste nieder,<br />
da die anfallenden Aschemengen reduziert<br />
werden müssen, was wiederum nur durch eine<br />
Reduzierung der Kohleverbrennung möglich<br />
ist. Dies ist gleichbedeutend mit einer verringerten<br />
Energieerzeugung des Kraftwerkes.<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
Die Pumpe in Betrieb: Bei einem Durchfluss von 115 m³/h und einem Druck von 25 bar wird der<br />
Ascheschlamm mit einem Feststoffgehalt von 65 % in das 7,5 km entfernte Absetzbecken<br />
gefördert<br />
Die Pumpenlösung<br />
Die Firma Abel schlug in Zusammenarbeit<br />
mit dem Systemhersteller Macawber Beekay<br />
eine Lösung vor, die anfallende Asche in<br />
einem Verhältnis von 65:35 mit Wasser zu<br />
vermischen und den so entstehenden<br />
Schlamm zum 7–8 km entfernten Absetzbecken<br />
zu transportieren. Macawber Beekay<br />
Ltd. zählt zu Indiens führenden Anbietern<br />
von Ascheentsorgungssystemen.<br />
Heute verfügt jede Linie über zwei Kolbenmembranpumpen<br />
des Typs HMQ-<br />
F-250-1000. Mit diesen Pumpen wurde das<br />
sog. HCSD System (High Concentrate Slurry<br />
Disposal) der Anlage zur Entsorgung des<br />
Ascheschlamms ausgestattet. Bei den hydraulischen<br />
Membranpumpen (HMQ) von<br />
Abel handelt es sich um vierfach wirkende<br />
Kolbenmembranpumpen mit einem durch<br />
die Membranen abgetrennten Kolben- und<br />
Zylinderraum, wodurch der Verschleiß<br />
durch den abrasiven Schlamm auf wenige<br />
Einzelkomponenten beschränkt wird, d. h.<br />
auf Membranen, Ventilkegel und -sitze.<br />
Seit Januar 2010 sind vier dieser Pumpen<br />
in dem Stahlwerk in Betrieb. Jede der Pumpen<br />
verfügt über eine eigene, 7–8 km lange<br />
Druckrohrleitung zum Absetzbecken. Protokolle<br />
des Betreibers dokumentieren, dass<br />
die Pumpen einen Feststoffgehalt von nahezu<br />
66 % (66 % Asche/34 % Wasser) verarbeiten.<br />
Bei einem Feststoffgehalt dieser<br />
Größenordnung liegt die erzielte Durchflussrate<br />
bei 115 m³/h und einem Druck<br />
von ca. 25 bar.<br />
Da die Umgebungstemperaturen in dieser<br />
Region im Hochsommer bis zu 50 °C erreichen<br />
können, stand Abel vor der Herausforderung,<br />
trotz dieser Gegebenheit einen<br />
ununterbrochenen Betrieb der Pumpen zu<br />
gewährleisten. Erste Betriebserfahrungen<br />
zeigen, dass die Pumpen die Erwartungen<br />
nicht nur erfüllt, sondern übertroffen haben:<br />
Obwohl die Pumpen über einen Zeitraum<br />
von mehr als einem Jahr sieben Tage<br />
die Woche in Betrieb waren, traten keinerlei<br />
Betriebsunterbrechungen auf. Während des<br />
gesamten Zeitraums musste lediglich ein<br />
Austausch von Membranen und Ventilsätzen<br />
vorgenommen werden.<br />
Bereits während der gesamten Entwicklungs-<br />
und Konstruktionsphase legt Abel<br />
ein besonderes Augenmerk auf eine möglichst<br />
hohe Bedien- und Wartungsfreundlichkeit<br />
der Pumpen. Sämtliche Verschleißteile<br />
sind so konstruiert und installiert, dass<br />
Ausbau und Austausch möglichst leicht zu<br />
handhaben sind und auch von Bedienpersonal<br />
ohne spezielle Ausbildung durchgeführt<br />
werden können. Im Lieferumfang der<br />
Pumpen sind Spezialwerkzeuge grundsätzlich<br />
enthalten, wodurch Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten<br />
weiter vereinfacht<br />
werden.<br />
Fotos: Fotolia; Abel<br />
www.abel.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 21
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Schnelle<br />
Dichtheitsprüfung<br />
Mit neuentwickelten Koaxventilen<br />
verkürzte Testzeiten<br />
Heinrich Hillinger<br />
Die Verfahren in der Dichtheitsführung sind vielfältig<br />
u. a. für Hydraulik- und Pneumatikkomponenten sowie<br />
für Universalmagnetventile für die verschiedensten<br />
Medien. Die Nutzer haben oft erhebliche Probleme und<br />
Kosten mit Stillstandzeiten, die durch Ventile verursacht<br />
werden und mit zu langen Testzeiten. Ein neues<br />
Verfahren bietet Abhilfe.<br />
Autor: Heinrich Hillinger, Hillinger + Partner,<br />
Pforzheim<br />
cke angeflanscht, und der höhere Durchflusswert<br />
führten zu um über 30 % verkürzten<br />
Prüfintervallen.<br />
Neben den allgemeinen und gut bekannten<br />
Vorteilen der koaxialen Ventiltechnik<br />
bietet die Neuentwickung weiteren erheblichen<br />
Nutzen. So ist das Dichtelement aus<br />
dem Ventilkörper seitlich entnehmbar,<br />
ohne das Ventil zerlegen oder aus der Linie<br />
ausbauen zu müssen, was natürlich einen<br />
Vorteil bei Wartungsarbeiten bietet und ein<br />
Vielfaches an den eigentlichen Ventilkosten<br />
einspart. Des Weiteren ist das Dichtelement<br />
mehrfach verwendbar. Schon im Standard<br />
besitzt dieses Dichtelement vier Dichtflächen,<br />
die einfach durch eine 90°-Drehung<br />
des Dichtelements zum Einsatz kommen.<br />
Ventil für Prüfstandbau<br />
Neben den weithin bekannten Einsatzfeldern<br />
wie dem Werkzeugmaschinenbau im<br />
Kühlschmierstoffbereich und anderer Fluidikanwendungen<br />
hat die Firma AS ein Ventil<br />
mit Nennweite 2 mm und Nennweite<br />
4 mm entwickelt, das sich im Prüfstandbau<br />
einsetzen lässt. Diese Ventile werden vor-<br />
Bei Dichtheitsprüfständen von Ventilgehäusen<br />
und -sitzen wurden bislang Sitzund<br />
Faltenbalgventile eingesetzt. Die Betreiber<br />
waren jedoch mit den Störungen<br />
und Stillstandzeiten durch leichte Medienverschmutzungen<br />
sowie mit den Zykluszeiten<br />
nicht zufrieden. Statt Ventile mit Gewindeanschluss<br />
wurden, um den schnelleren<br />
Austausch im Störfall zu ermöglichen, Ausführungen<br />
in Aufflanschversion eingesetzt.<br />
Der Einsatz der weltweit patentierten Koaxialventile<br />
der Marke AS führte zu erheblichen<br />
Verbesserungen. Anlagenstillstände –<br />
durch Verschleiß oder durch Verschmutzung<br />
verursacht – wurden erheblich reduziert.<br />
Bei Prüfständen mit 60 bar Luft bei<br />
+ 10 bis + 30 °C wurden über 2 000 000<br />
Schaltspiele ohne Ausfall erreicht. Der erheblich<br />
verkleinerte Totraum der AS-Ventile,<br />
horizontal und vertikal an Verteilerblözugsweise<br />
in Dichtheits- und Funktionsprüfständen<br />
für Pneumatik- und Hydraulikventile<br />
sowie Universalmagnetventile eingesetzt<br />
sowie in der allgemeinen Dichtheitsprüfung<br />
für Kunststoffspritzteile<br />
beziehungsweise Alu-Druck- und Alu-Kokillenguss.<br />
Die neuentwickelten Ventile AS haben<br />
durch ihre Kugelform des Dichtelements einen<br />
bis über 100 % höheren KV-Wert als bestehende<br />
Produkte.<br />
Somit können die Prüfzeiten der<br />
Messzyk len deutlich reduziert werden. Was<br />
zur Reduzierung der Messzykluszeit entscheidend<br />
zum Tragen kommt, ist die beinahe<br />
nicht vorhandene Volumenverschiebung<br />
im Messkreis, wenn das Ventil schließt<br />
oder öffnet. Dadurch und durch den verringerten<br />
Totraum wird kaum Schwingung in<br />
den Messkreis eingeleitet und der eigentliche<br />
Messzyklus kann um ein Vielfaches früher<br />
gestartet werden. Durch die pneumatische<br />
Ansteuerung der Ventile ist auch eine<br />
Wärmeübertragung auf das Medium durch<br />
einen Elektromagneten ausgeschlossen.<br />
www.hillinger-partner.com<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Gewichtsoptimierte Unterwasser-<br />
Hochdruckschläuche mit Kevlar<br />
Die Thermoplast-Schläuche vom Typ<br />
Synflex 3395-32 und 3394-32 des<br />
Unternehmens Eaton sind für Unterwasseranwendungen<br />
im Öl- und Gassektor<br />
konzipiert. Da die Schlauchtypen mit<br />
Kevlar statt mit Stahl verstärkt sind,<br />
zeichnen sie sich durch ein geringeres<br />
Gewicht bei höherer Biegsamkeit und<br />
besserer Schwimmfähigkeit aus als<br />
Produkte, die Stahl als Druckträger verwenden. Aufgrund der<br />
Gewichtsreduktion sind Spezialausrüstungen zum Ausbringen<br />
und Aufwickeln der Schlauchleitungen nicht erforderlich.<br />
Die Schlauchleitungen 3395-32 und 3394-32 haben eine Schlauchseele<br />
aus Nylon P40 TL mit zwei Geflechtlagen aus Kevlar-Aramidfaser<br />
als Druckträger und einer Ummantelung aus schwarzem<br />
Polyurethan, das entsprechend API 17E perforiert ist. Eine<br />
Guardian-Abriebschutz- und zum Patent angemeldete Detektionsauflage<br />
wird durch eine Mylar-Folie mit linearem Monofilament<br />
vom Basisschlauch getrennt, sodass Gas zwischen dem Schlauch<br />
und der Auflage fließen kann. Die Schlauchleitung 3395-32 ist für<br />
einen Betriebsdruck von 350 bar und ein Verhältnis von Berstdruck<br />
zu Betriebsdruck von 3:1 ausgelegt, während die Schlauchleitung<br />
3394-32 für einen Betriebsdruck von 260 bar konzipiert ist, mit<br />
Eigenschaften entsprechend API 17E und einem Verhältnis von<br />
Berstdruck zu Betriebsdruck von 4:1. Beide Schlauchtypen sind für<br />
Betriebstemperaturen von – 40 bis 72 °C zugelassen.<br />
www.eaton.com<br />
PTFE-ausgekleidete Armaturen<br />
mit reduziertem Drehmoment<br />
Die Garlock GmbH hat ihre Butterfly-<br />
Armaturen weiterentwickelt. Durch<br />
Optimierungen im Bereich des Liners<br />
und der Disc konnten die Reibungswerte<br />
reduziert werden, sodass jetzt<br />
deutlich geringere Drehmomente zum<br />
Absperren bzw. Drosseln des<br />
Durchflusses erforderlich sind. So<br />
konnte beispielsweise das Drehmoment<br />
der DN80-Armatur von 48 auf 29 Nm (– 40 %) gesenkt werden. Bei<br />
größeren Durchmessern ließ sich das Drehmoment sogar noch<br />
mehr reduzieren. Bei Revisionen können Gehäuseauskleidung und<br />
Klappenscheiben aus anderen Werkstoffen jetzt einfacher gegen<br />
solche aus hochwertigem PTFE mit einer höheren chemischen,<br />
abrasiven und thermischen Resistenz getauscht werden, ohne auch<br />
den Antrieb wechseln zu müssen. Denn die materialbedingt<br />
höheren Reibungswerte von PTFE auf PTFE konnte Garlock durch<br />
die neue Liner-Technik kompensieren. So ist es nun in der Regel<br />
möglich, eine Armatur mit PFA-Liner und PTFE-Disc durch eine<br />
Voll-PTFE-Ausstattung zu ersetzen. Dies war bislang schwierig,<br />
wenn der Antrieb auf die geringeren Reibungswerte von PTFE auf<br />
PFA ausgelegt war. Überall dort, wo Armaturen mit Antrieben<br />
eingesetzt werden, spielen die neuen Garlock-Armaturen ihre<br />
Vorteile voll aus: Bei Neuinstallationen kann der Antrieb kleiner<br />
dimensioniert werden, dadurch sind die Anschaffungskosten<br />
geringer und der Energieverbrauch im laufenden Betrieb sinkt.<br />
www.garlock.com
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Hygienische Kreiselpumpen<br />
für schonenden Transport<br />
Die EHEDG-zertifizierte Jabsco Kreiselpumpe<br />
JP von Xylem fördert biologisch<br />
anspruchsvolle Medien mit einer Viskosität<br />
bis 1000 mPas. Geringe Strömungsgeschwindigkeiten<br />
und eine sanfte Förderung durch<br />
das Spiralgehäuse sorgen für einen<br />
schonenden Transport. Es gibt sie in zehn<br />
Größen mit Leistungen bis 210 m 3 /h und<br />
Förderhöhen bis 90 m. Durch Anpassen der<br />
Drehzahl oder des Laufrades spart sie Energie und läuft zudem<br />
geräuscharm. Angewendet wird sie zur Produktförderung, Druckerhöhung,<br />
Befüllung, Entleerung, Filtration, Eindampfung und<br />
Reinigung in den Bereichen Lebensmittel und Getränke, Pharma,<br />
Kosmetik und Biotechnologie. Bei der hygienischen, selbstansaugenden<br />
Kreiselpumpe Typ Jabsco JPS ist die JP-Reihe mit einer<br />
vorgeschalteten Schneckenrotorstufe kombiniert. Sie fördert<br />
Produkte bis 500 mPas mit hohen Gasanteilen bei niedrigem Schallpegel<br />
und kann auch saugseitige Rohrleitungen evakuieren. Durch<br />
größere Spaltmaße ist sie wenig empfindlich gegen Partikel.<br />
www.xyleminc.com<br />
Große Ventile nach ASME-Standard<br />
Die neue Baureihe 590 der Samson AG<br />
umfasst Ventile in den Nennweiten NPS 16<br />
bis 32. Die speziell an den ASME-Standard<br />
angepassten Ventile sind für eine Vielzahl<br />
anspruchsvoller Aufgaben geeignet. Der<br />
Kegel ist über den gesamten Ventilhub im<br />
Käfig sicher geführt; Sitz und Kegel können<br />
je nach Medium und Einsatzbedingungen<br />
ausgewählt werden. Durch das strömungsoptimierte<br />
Gehäuse ist es Samson gelungen,<br />
den CV-Wert gegenüber anderen Ventilen<br />
gleicher Nennweite zu erhöhen. Die robuste<br />
Bauweise erlaubt es, das Ventil als<br />
Anti-Surge-Ventil einzusetzen – ermöglicht es doch mit entsprechender<br />
Instrumentierung von Antrieb und Stellungsregler eine<br />
hohe Regelgüte und kurze Stellzeiten in die Sicherheitsstellung.<br />
www.samson.de<br />
Getriebemotor stellt Präzision<br />
von Elektrohängebahn sicher<br />
Die Getriebemotoren der Baureihe<br />
BM von Bauer Gear Motor wurden<br />
für Einsatz in Elektrohängebahnen<br />
entwickelt. Ausgestattet sind die<br />
Antriebe mit einer spielarmen<br />
Kupplung. Somit lassen sich die<br />
EHB-Fahrzeuge exakt positionieren.<br />
Ein Geber sorgt für die präzise<br />
Regelung der Motordrehzahl. Zum<br />
Schutz gegen das Eindringen von Staub und Wasser sind die<br />
geräuscharmen Antriebe in Schutzart IP65 ausgeführt.<br />
www.bauergears.com<br />
Rohre über ihre Innenflächen<br />
miteinander verbinden<br />
Die Icon-Manschette von Flexseal<br />
verbindet Rohre sicher<br />
miteinander, auch wenn ihre<br />
Oberfläche beschädigt ist, die<br />
Außenprofile der Rohre unregelmäßig<br />
sind oder der<br />
Rohrstutzen abgetrennt ist. Für<br />
Rohre, die an schwer zugänglichen<br />
Stellen verbaut sind oder unter Putz liegen, ist die Neuheit<br />
ebenfalls eine Lösung.Die Manschette ist denkbar einfach, aber<br />
dennoch gut durchdacht: Sie verbindet Rohre über ihre inneren<br />
Oberflächen. Voraussetzung für die Nutzung der Manschette: Die<br />
Rohre müssen innen kreisrund sein und über einen ähnlichen<br />
Innendurchmesser verfügen. Außerdem sollte die Innenfläche<br />
nicht signifikant beschädigt sein. Die neue Manschette hat eine<br />
Gesamtbreite von 130 mm und eignet sich für Rohre mit Innendurchmessern<br />
von 150 bis 400 mm. Bis 300 mm reicht eine<br />
Spann einheit aus, für größere Rohre ist die Manschette mit zwei<br />
Schraubbolzenbefestigungen versehen. Weil die Manschette nur<br />
9 mm aufträgt, verringert sich der Innendurchmesser der<br />
Verbindung nur um insgesamt 18 mm. Die Enden sind angeschrägt,<br />
sodass Rohr und Manschette fugenlos ineinander<br />
übergehen und die Hydraulik erhalten bleibt. Die Verbindung<br />
über die Manschette ist dauerhaft dicht. Die Icon-Manschette<br />
erfüllt die Vorgaben der Normen EN 295-4 sowie WIS 4-41-01. Der<br />
Korpus besteht wie der Distanzhalter und die Verspanneinheit<br />
aus rostfreiem Edelstahl V2A (1.4301). Auf Wunsch fertigt Flexseal<br />
die Edelstahlkomponenten auch in V4A (1.4401). Die Gummidichtung<br />
aus Ethylen Propylen-Dien-Monomer (EPDM)<br />
entspricht der Norm EN 681-1. Außer der Dichtung benötigt der<br />
Monteur keine anderen Materialien: Einfach die Manschette in<br />
das Bestandsrohr schieben, das andere Rohr darauf stecken und<br />
bis zum empfohlenen Drehmoment festziehen.<br />
www.flexseal.de<br />
Kompakte Abfüllanlagen aus Edelstahl<br />
als Komplettlösung<br />
Seit Herbst 2014 liefert das Unternehmen Jessberger auch<br />
kompakte Abfüllanlagen aus Edelstahl 1.4571, die mit den eigenen<br />
elektrischen oder druckluftbetriebenen Fasspumpen oder<br />
vertikalen bzw. horizontalen Exzenterschneckenpumpen<br />
kombiniert werden können und für das genaue Befüllen von<br />
Kanistern oder Fässern konzipiert wurden. Aufgrund dieser<br />
Komplettlösungen ist es jetzt für Hersteller von Chemikalien oder<br />
auch für große Gefahrstoffzentren möglich, z. B. 30-kg-Gebinde<br />
automatisch auf Knopfdruck und fast auf das Gramm genau zu<br />
befüllen. Das Abfüllen wird über eine Waage gesteuert. Nach dem<br />
Einstellen der erforderlichen Menge am Auswertgerät kann der<br />
Abfüllvorgang gestartet werden. Der Abfüllvorgang wird bei<br />
Erreichen der eingestellten Menge automatisch beendet. Nachdem<br />
anschließend ein weiterer leerer Behälter auf<br />
die Waage gestellt wurde, kann der Abfüllvorgang<br />
wiederholt werden. Die Konstruktion<br />
dieser Abfüllanlagen für den Fasspumpenbereich<br />
und die Programmierung der Steuerung<br />
fand durch die eigenen Techniker am Hauptsitz<br />
in Ottobrunn statt.<br />
www.jesspumpen.de<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Ventiltechnik im Reinstraum<br />
Gemü bietet Ventiltechnik für<br />
High-Purity-Anwendungen und<br />
für das Critical-Fluid-Management<br />
an. In der Chemikalienherstellung<br />
und -versorgung müssen höchste<br />
Reinheitsanforderungen erfüllt<br />
werden, etwa bei der Herstellung<br />
von Reinstsäuren und -chemikalien<br />
für Mikrochips. Auch Ventile,<br />
Schlauchsysteme und Messgeräte<br />
unterliegen diesen Anforderungen.<br />
Gemü fertigt diese in<br />
einem eigenen Reinraumwerk in<br />
der Schweiz. Dazu gehören die hochbeständigen Ventile der<br />
Baureihen CleanStar und iComLine. Die Dichttechnologie von<br />
iComLine ermöglicht zusätzlich die Fertigung als Mehrwege-<br />
Ventilblock-Lösung. Neben einer platz- und ressourcenoptimierten<br />
Anordnung in der<br />
Anlage können so auch<br />
Mess- und Sensortechnik<br />
integriert werden. Für die<br />
Verteilung und Verbindung<br />
von Ventilen und<br />
Komponenten bietet der<br />
Hersteller PFA-Fittings und<br />
PFA-Schläuche an. Der<br />
Schlauch TubeStar ist als<br />
400-m-Rolle oder als<br />
6-m-Stange in den Größen<br />
¼ bis 1¼ Zoll verfügbar. Das Fitting-Programm Flarestar bietet<br />
über 1200 Variationen. Der Ultraschall-Durchflussmesser<br />
SonicLine erzielt auch bei kleinsten Durchflussmengen<br />
genaueste Messwerte. Die Druckmessgeräte HydraLine besitzen<br />
einen hochwertigen Drucksensor und eine patentierte<br />
3-fach-Membran. In allen Durchfluss- und Druckmessgeräten<br />
befinden sich keine beweglichen oder feststehenden Bauteile in<br />
der Messstrecke.<br />
Lebensmittelechte Schlauchverbindungen<br />
Die farblosen Schlauchverbindungen<br />
der<br />
Reihe Connect von<br />
Norres eignen sich für<br />
die Lebensmittel- und<br />
Pharmaindustrie. Sie<br />
lassen sich mit den<br />
lebensmittelechten<br />
Polyurethanschläuchen<br />
der Reihe Airduc zu<br />
konfektionierten Leitungen verbinden. Sie sind weichmacherund<br />
halogenfrei sowie mikroben- und hydrolysefest. Eingesetzt<br />
werden können sie in einem Temperaturbereich von – 40 °C bis<br />
90 °C, teilweise auch bis zu 125 °C. Die Verbindungen sind innen<br />
glatt und sind beständig gegen Öl, Benzin, Chemikalien, UV-Licht<br />
und Ozon. Als fest angegossene Ausführung sind sie gas- und<br />
flüssigkeitsdicht. Das Modell 240 + 241 ist eine weiche Muffe zum<br />
Aufschieben auf den Stutzen oder zum Einschieben in Rohre. Der<br />
Gewindestutzen 242 MHF hat ein Gewinde nach DIN ISO 228.<br />
Das rostgeschützte 243 MHF ist als Bördelrohr kompatibel mit<br />
gängigen Lüftungs-Rohrsystemen. Der Losflansch 244 MHF passt<br />
zu Gegenflanschen nach DIN 2632/2633 mit Lochbild DIN 2501.<br />
Die TRI-Clamp-Kupplung passt zu Stutzen nach DIN 32676.<br />
245 MHF ist vibrationsfest, geruchs- und geschmacksfrei und<br />
rostfrei. Der Schraubverbinder 246 MHF wird zum Verbinden,<br />
Verlängern und Reparieren von Spiralschläuchen eingesetzt.<br />
www.norres.com<br />
Vakuumsystem in Rekordgröße<br />
optimiert Stahlentgasung<br />
www.gemu-group.com<br />
Steuerköpfe für Prozessventile<br />
Die Steuerköpfe der Serie<br />
T.VIS von Gea Tuchenhagen<br />
sorgen für eine<br />
optimierte Steuerung und<br />
Überwachung von<br />
Prozessventilen in<br />
Brauereien, Molkereien,<br />
der Getränkeindustrie und der Pharmazie. Sie bestehen standardmäßig<br />
aus dem Werkstoff PA12, der eine hohe Beständigkeit<br />
gegen Öle, Fette, UV-Licht und andere Umwelteinflüsse aufweist.<br />
Dazu sind sie vor Feuchtigkeit und Staub geschützt. Es sind<br />
Schutzarten bis zu IP69k erhältlich. Die Ventile können mit dem<br />
Hochdruckreiniger auch ohne zusätzlichen Abluftschlauch<br />
gereinigt werden. Eine verbesserte Beschichtung der verwendeten<br />
Luftanschlüsse erhöht außerdem die Haltbarkeit der<br />
Steuerköpfe. Der T.VIS M-15 ist die kostengünstige Variante mit<br />
bewährter Sensortechnik, der T.VIS A-15 hat eine einfache<br />
automatische Setup-Funktion und eine umweltschonende<br />
LEFF-Funktion. Der T.VIS P-15 ist der wirtschaftliche Stellungsregler<br />
für eine preisgünstige Prozessregelung.<br />
www.gea.com<br />
Oerlikon Leybold liefert ein Vakuumsystem für eine RH-Stahlentgasungsanlage,<br />
die Siemens in Mexiko baut. Das System wird mit<br />
einem Saugvermögen von fast 600 000 m³/h das größte, das<br />
Leybold bislang gebaut hat. Der Siemens-Kunde Altos Hornos de<br />
Mexico erweitert das Produktspektrum seines Konverter-<br />
Stahlwerks um Stähle mit sehr niedrigem Wasserstoffgehalt für<br />
die Öl- und Gasindustrie. Der Flüssigstahl wird unter Vakuumbedingungen<br />
behandelt, wobei zunächst der Kohlenstoffgehalt<br />
durch Einblasen von Sauerstoff reduziert wird. Nach weiterer<br />
Senkung des Drucks wird der im Stahl gelöste Wasserstoffgehalt<br />
bis zum Zielwert gesenkt. Oerlikon Leybold liefert zehn Stahlentgasungsmodule<br />
mit einem nominalen Saugvermögen von<br />
784 000 m³/h. Sie können sämtliche Gasströme der Anlage fördern<br />
und das Entgasungsgefäß in weniger als fünf Minuten leeren. Für<br />
das Innere des Vakuumpumpsystems ist Explosionszone 1<br />
definiert, Oerlikon Leybold liefert hier Systeme der Kategorie 2.<br />
Die Behandlungskapazität der 150-t-Doppel-RH-Vakuumentgasungsanlage<br />
soll rund 2 Mio. t Flüssigstahl pro Jahr betragen. Die<br />
Anlage soll im Oktober <strong>2015</strong> in Betrieb genommen werden.<br />
www.oerlikon.com<br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 25
Heißer Einsatz<br />
Vibrationsgrenzschalter schützt Turbinen vor Kondensat<br />
Juan Garcia<br />
Eine ungünstige Einbausituation und hohe Temperaturen führten bei<br />
einem mechanischen Grenzschalter immer wieder zu Unsicherheiten in<br />
einem Kraftwerk. Ein robuster Vibrationsgrenzschalter, der speziell für<br />
extreme Temperaturen konzipiert wurde, schlägt nun zuverlässig bei<br />
Kondensatstau Alarm.<br />
Während früher Kraftwerke den Ruf<br />
hatten, ein eher ruhiges Arbeitsumfeld<br />
zu bieten, hat sich die Situation in den<br />
dortigen Leitwarten grundlegend geändert.<br />
„Die Bedarfsanforderungen und Lastpläne<br />
ändern sich eigentlich täglich, manchmal<br />
sogar mehrmals am Tag“, beschreibt Jochen<br />
Reifenberg, verantwortlich für die Instandhaltung<br />
von Prozessleittechnik, Niederspannungsschaltanlagen<br />
und Motoren<br />
beim Großkraftwerk Mannheim, die derzeitige<br />
Situation. Insbesondere der Einfluss<br />
der erneuerbaren Energien macht die<br />
Arbeit besonders spannend.<br />
Das Kraftwerk erzeugt Strom für 1,5 Millionen<br />
Menschen, Gewerbe und Industrie<br />
sowie Fernwärme für 120 000 Haushalte bis<br />
nach Heidelberg und Speyer. Die installierte<br />
Werkleistung beträgt brutto 1675 MW<br />
beziehungsweise netto 1520 MW. Zudem<br />
produziert es mit drei Turbinen rund 10 %<br />
des Strombedarfs der Deutschen Bahn AG.<br />
Die Anforderungen haben sich durch die<br />
bevorzugte Einspeisung von Wind- und<br />
Sonnenenergie verändert. „Was früher die<br />
Mittagsspitzen waren, sind bei Sonnenschein<br />
und Wind Lasttäler. Wir müssen viel<br />
flexibler reagieren als früher“, so Reifenberg.<br />
Hinzu kommt, dass das Kraftwerk seit<br />
der Winterperiode 2011/2012 als Kaltreserve<br />
für Baden-Württemberg dient. Diese neue<br />
Situation wirkt sich auf die eingesetzten<br />
Komponenten aus. „Die Belastung für die<br />
Werkstoffe, Turbinen und Messgeräte ist<br />
durch die vielen Anfahr- und Abfahrvorgänge<br />
höher, der Verschleiß steigt. Gleichzeitig<br />
betreuen heute viel weniger Leute die<br />
Anlagen. Dementsprechend müssen wir<br />
gute Werkzeuge an der Hand haben, wie intelligente<br />
Automatisierungstechnik und<br />
eine zuverlässige Messtechnik“, so Reifenberg.<br />
Dabei kann das Kraftwerk im Vergleich<br />
zu anderen relativ flexibel agieren, da<br />
alle Kraftwerksblöcke über eine 20-bar-<br />
Sammel-Dampfschiene miteinander verbunden<br />
sind. Über diese kann je nach<br />
Strombedarf jede der 14 Turbinen einzeln<br />
angefahren werden.<br />
Kaltes Kondensat trifft<br />
heiße Turbine<br />
Im Fokus des Instandhalters Reifenberg stehen<br />
naturgemäß die Turbinen und gerade<br />
diese können in einer ungünstigen Situation<br />
durch Kondensat im Vorwärmer gefährdet<br />
sein. An der Turbine nimmt man über Anzapfungen<br />
Dampf ab und gibt sie an einen<br />
Vorwärmer ab, um das Wasser für den Kessel<br />
anzuwärmen. Der Dampf kühlt ab, konden-<br />
Autor: Juan Garcia, Produktmanagement,<br />
Vega Grieshaber KG, Schiltach<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
siert und das Wasser wird mithilfe von Pumpen,<br />
die über ein Regelventil gesteuert werden,<br />
aus dem Vorwärmer gefördert. Sollte<br />
eine Pumpe ausfallen, kann es passieren,<br />
dass der Wasserstand in den Vorwärmern so<br />
hoch steigt, dass das Wasser bis in den Turbinenschaufelraum<br />
reicht – mit verheerenden<br />
Folgen. Insbesondere, wenn kaltes Kondensat<br />
auf heiße Turbinen stößt, kann ein<br />
Schaden in Millionenhöhe entstehen.<br />
„An dieser Stelle sind derzeit vier Schwebekörpermessgeräte,<br />
die über einen Magnetklapppenschalter<br />
einen Alarm auslösen,<br />
in verschiedenen Höhen installiert“, beschreibt<br />
Reifenberg die derzeitige Lösung.<br />
„Zwar gibt es zur Sicherheit mehrere Geräte,<br />
aber dennoch sind wir gegen einen Schaden<br />
nicht gefeit“, erinnert sich Reifenberg.<br />
Zudem steigt der Aufwand, um die mechanischen<br />
Geräte betriebsbereit zu halten,<br />
von Jahr zu Jahr. Zumal die Messgeräte verhältnismäßig<br />
groß sind, riesige Flansche<br />
besitzen und sich oft im hintersten Eck im<br />
Dschungel aus Rohrleitungen befinden.<br />
Eine Revision wird schnell zum Kraftakt, da<br />
meist der Aufbau eines Gerüstes notwendig<br />
ist. Ein bis zwei Tage dauert etwa eine Revision<br />
pro Messstelle. „Bis zum vergangenen<br />
Jahr war eine Lösung für diese Messstelle<br />
schwierig, da die Temperaturen mit 420 °C<br />
für viele Messgeräte einfach zu hoch und<br />
anspruchsvoll waren“, erklärt Reifenberg<br />
die Notwendigkeit, mit den mechanischen<br />
Geräten weiterzuarbeiten.<br />
Doch da kam der Zufall zu Hilfe. Reifenberg<br />
hörte im vergangenen Jahr von der<br />
Neuentwicklung von Vega, dem Vegaswing<br />
66, der insbesondere für hohe Temperaturen<br />
und hohe Drücke entwickelt wurde.<br />
Der Vegaswing 66 beruht auf dem bewährten<br />
Prinzip des Vibrationsgrenzschalters. Diese<br />
werden wegen ihrer Einfachheit und Zuverlässigkeit<br />
seit Jahren geschätzt. Die Inbetriebnahme<br />
und die Auswertung sind denkbar<br />
einfach, zudem überwacht sich der Sensor<br />
selbst. Bis zum Frühjahr 2013 wurden<br />
Vibrationsgrenzschalter jedoch nur bei<br />
Temperaturen bis 240 °C eingesetzt.<br />
Hintergrund ist, dass der Antrieb, der die<br />
Schwinggabel in einer bestimmten Frequenz<br />
anregt, auf der Piezotechnik basiert<br />
und diese wiederum ist für solche extremen<br />
Temperaturen nicht ausgelegt. Der Vegaswing<br />
66 setzt dagegen auf einen patentierten<br />
induktiven Antrieb, der es mühelos<br />
schafft, die Schwinggabel auch unter extremen<br />
Temperaturbedingungen anzuregen.<br />
Für den Anwender bedeutet dies, dass er<br />
weiter die Vorteile der einfachen Handhabung<br />
des Vibrationsgrenzschalters nutzen<br />
kann, aber trotzdem ein erweiterter Anwendungsbereich<br />
von – 196 °C bis + 450 °C sowie<br />
ein Druckbereich von – 1 bis 160 bar zur Verfügung<br />
steht. Wie gewohnt, misst das Gerät<br />
unabhängig vom Medium den Füllstand.<br />
01 Vegaswing 66 mit dem großen,<br />
extra angefertigten Flansch<br />
02 Eine besondere Anforderung ergab<br />
sich aus der schwierigen Einbausituation<br />
Dichte, Dielektrizitätszahl oder Schaum beeinflussen<br />
die Qualität der Messung nicht.<br />
Unkomplizierter Wechsel und<br />
einfache Diagnose<br />
Die Revision eines Vorwärmers stand unmittelbar<br />
bevor, sodass der Einbau eines<br />
neuen Messgerätes möglich war. Zwei Wochen<br />
später lieferte Vega den Vegaswing 66<br />
mit Flansch in den vor Ort benötigten<br />
Abmessungen und der Einbau konnte<br />
beginnen. Der Wechsel gelang problemlos.<br />
Der Vegaswing wurde im untersten Teil des<br />
Vorwärmers eingebaut, sodass dieser als<br />
erstes Alarm geben sollte. Seit einem halben<br />
Jahr arbeitet der Vegaswing 66 nun als<br />
Kondensatmelder, um die Turbine zu<br />
schützen. „Wenn mal wieder eine Revision<br />
ansteht, werden wir den Sensor natürlich<br />
genau anschauen, aber eigentlich erwarte<br />
ich hier keine besonderen Vorkommnisse“,<br />
so Reifenberg, der die Mechanik als äußerst<br />
robust einschätzt.<br />
Zukünftige Messstellen sollen mit Zweileiter-Geräten<br />
ausgestattet werden. Abgesehen<br />
von der einfacheren Installation sind die<br />
Möglichkeiten zur Diagnose interessant, da<br />
hiermit Leitungsbruch sowie die Frequenz<br />
überwacht werden können. Der Vegaswing<br />
66 verfügt über eine Selbstüberwachung<br />
von Schwingelement und Elektronik.<br />
Zudem ist eine Funktionsprüfung per Tastendruck<br />
möglich und der Sensor ist SIL2-qualifiziert.<br />
Die Zweileiter-Technik wird häufig für<br />
SIL- und WHG-Anwendungen eingesetzt.<br />
Um einen Funktionstest auszulösen, wird<br />
die Schwinggabel vom Leitsystem bzw. dem<br />
vorgeschalteten Auswert- und Speisegerät<br />
per Tastendruck kurz spannungsfrei geschaltet.<br />
Die Schwinggabel läuft beim<br />
Hochfahren selbstständig alle verwendeten<br />
Schwingfrequenzen durch, sodass die<br />
Funktionen für alle Zustände (bedämpft,<br />
unbedämpft, Fehler bei niedriger Frequenz<br />
und Fehler bei hoher Frequenz) angefahren<br />
werden. Die Verdrahtung zur Schwinggabel<br />
wird nebenbei ebenfalls mitgeprüft. Das<br />
Leitsystem bzw. das vorgeschaltete Auswert-<br />
und Speisegerät können den Funktionstest<br />
dann als Beweis werten, dass die<br />
Schwinggabel einwandfrei funktioniert.<br />
Bisher waren für diesen Beweis aufwändige<br />
Prüfaufbauten nötig. Diese führten auch<br />
zum aufwändigen Ausbau des Prüflings.<br />
Nun ist die Funktionsprüfung nicht mehr<br />
als ein Tastendruck. Die Zulassungen nach<br />
EN 12952-11 und 12953-9 sind beantragt.<br />
Auch wenn in diesem Vorwärmer der<br />
Turbine inzwischen Ruhe eingekehrt ist<br />
und sich Reifenberg um andere Dinge kümmern<br />
kann – ruhig bleibt es im Kraftwerk<br />
dennoch nicht. In Zukunft soll auch an anderen<br />
Stellen der Vegaswing zum Einsatz<br />
kommen, in dem dieser die alten Messgeräte<br />
sukzessive – je nach Revisionsstand – ersetzen<br />
soll. Darüber hinaus hält nicht nur<br />
der Markt für erneuerbare Energie das in<br />
Bewegung: Gespannt warten die Mannheimer<br />
auf die Inbetriebnahme von Block 9,<br />
der auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-<br />
Kopplung (KWK) beruht und besonders<br />
umwelt- und klimaschonend Strom und<br />
Fernwärme erzeugt. Ab <strong>2015</strong> werden dann<br />
Block 3 und 4 des Kraftwerks in den Ruhestand<br />
geschickt.<br />
Fotos: Aufmacher MVV, 01–02 Vega<br />
www.vega.com<br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 27
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Doppelt dicht<br />
Leitfähigkeitsmessung im prozess- und hygienegerechten Design<br />
Frank Nimwegen<br />
Ein neuer Leitfähigkeitssensor<br />
überzeugt durch eine kompakte<br />
Bauform, hohe Robustheit, ein<br />
hygienegerechtes Design,<br />
modulare Prozessanschlüsse und<br />
das Easy-to-use-Bedienkonzept.<br />
Das besondere Doppel-<br />
Dichtungs-Konzept macht den<br />
Sensor zu einem hermetisch<br />
geschlossenen Messsystem mit<br />
einer hohen Verfügbarkeit und<br />
Lebensdauer.<br />
Autor: Frank Nimwegen, Geschäftsführer,<br />
Seli GmbH Automatisierungstechnik,<br />
Neuenkirchen<br />
Beim SLI03 handelt es sich um ein induktives<br />
Leitfähigkeits-Messsystem,<br />
das die besonderen Praxisanforderungen<br />
in Molkereien, Brauereien und anderen<br />
Lebensmittelverarbeitungs- bzw. Getränkeabfüllanlagen<br />
berücksichtigt, insbesondere<br />
in Verbindung mit Cleaning-in-Place-<br />
Verfahren (CIP). Viele Merkmale unterstreichen<br />
die konsequente Auslegung für<br />
möglichst lange, störungsfreie Standzeiten<br />
im rauen Einsatzumfeld, so u. a. die Auswahl<br />
der Werkstoffe, das Hygiene-Design<br />
des Sensors, die modulare Prozessanschlusstechnologie,<br />
besondere konstruktive<br />
Maßnahmen und Prüfverfahren für<br />
bestmögliche Dichtigkeit sowie Schutzarten<br />
bis IP69K.<br />
In der Betriebspraxis sind Leitfähigkeits-<br />
Messsysteme – wie auch andere Prozesssensorik<br />
– in der Regel besonderen Bedingungen<br />
ausgesetzt, z. B. hohen Drücken,<br />
wechselnden Temperaturen und unterschiedlichen<br />
chemischen Medieneigenschaften.<br />
Das führte bislang immer wieder<br />
zu Performance-Problemen. Anwender berichten<br />
von „undichten Sensoren, in denen<br />
sich Feuchtigkeit bildet“, von „starken Belastungen<br />
für die Gehäuse- und Dichtungswerkstoffe“,<br />
von „zahlreichen Ausfällen bei<br />
hohen oder stark schwankenden Umgebungstemperaturen“<br />
und von der Notwendigkeit,<br />
„die Sensoren häufig austauschen<br />
zu müssen“.<br />
Induktive Leitfähigkeitsmessung<br />
Der SLI03 nutzt das induktive Wirkprinzip<br />
zur Messung der Leitfähigkeit bzw. der<br />
Konzentration flüssiger Medien und Gemische.<br />
Der Sensor arbeitet in situ, d. h.<br />
direkt im Prozesskanal, und verfügt über<br />
zwei Spulen – einen Oszillator und eine<br />
Empfängerspule, deren Primärwicklungen<br />
im Sensorkopf beide vom Messmedium<br />
umströmt werden. Im Oszillator fließt ein<br />
Wechselstrom und erzeugt in seinem Umfeld<br />
ein Magnetfeld, das den zur Messung<br />
notwendigen Stromfluss in das Messmedium<br />
induziert. Die Reproduzierbarkeit<br />
der Leitfähigkeitsmessung<br />
beträgt < 1 % vom Messwert,<br />
die Langzeitstabilität liegt bei<br />
± 5 % vom Messbereichsendwert.<br />
Die Messwerte werden<br />
als 4–20-mA-Analogsignale<br />
ausgegeben.<br />
Da die Leitfähigkeit<br />
eines Mediums<br />
auch von<br />
seiner Temperatur abhängt, hat Seli in den<br />
SLI03 eine äußerst schnelle und zuverlässige<br />
Temperaturkompensation integriert.<br />
Werksseitig ist der Sensor für wässrige Medien<br />
mit einer Referenztemperatur von<br />
25 °C eingestellt. Diese kann vom Anwender<br />
bei Bedarf entsprechend angepasst<br />
werden.<br />
Mit dem Merkmal „easy to use“ setzt der<br />
SLI03 den Wunsch nach möglichst einfacher<br />
Inbetriebnahme, Bedienung und Wartung<br />
um. Das Anzeige- und Bedien-Display<br />
sowie die drei Funktionstasten sind in dem<br />
Gehäusedeckel integriert. Per Knopfdruck<br />
gelangt der Anwender in ein bedienfreundliches<br />
Menü, in dem Parameter aufgerufen<br />
und Werte verändert sowie bestätigt werden<br />
können. Auch die Temperaturkompensation<br />
kann so durch Eintauchen des Sensorelementes<br />
in das Medium bei Referenzund<br />
bei Prozesstemperatur auf bislang unerreicht<br />
einfache Weise eingelernt werden<br />
– und dies für bis zu vier unterschiedliche<br />
Medien.<br />
Der SLI03 bietet eine kompakte, platzsparende<br />
und handhabungsfreundliche<br />
Bauform. Die Werkstoffauswahl orientiert<br />
sich am Wunsch größtmöglicher Langlebigkeit<br />
und Hygienegerechtigkeit. Das Gehäuse<br />
ist zudem konsequent hygienegerecht<br />
ausgeführt: Es besitzt keinerlei Toträume<br />
oder Spalten, in denen sich Bakterien<br />
oder Mikroorganismen einnisten<br />
könnten. Die Sensorspitze besteht aus<br />
PEEK sowie dem extrem widerstandsfähigen<br />
Edelstahl 1.4404 / AISI 316L. Insgesamt<br />
sind sowohl die Sensorkonstruktion als<br />
auch die Materialauswahl entsprechend<br />
den Regeln der EHEDG (European Hygienic<br />
Engineering & Design Group) konsequent<br />
auf das Umfeld der hygienischen<br />
Produktion ausgelegt.<br />
Dicht bedeutet langlebig<br />
Aufgrund der Erfahrungen zahlreicher<br />
Anwender hat Seli<br />
bei der Entwicklung des<br />
neuen Leitfähigkeit-<br />
Messsystems SLI03<br />
besonderen Wert auf<br />
das Merkmal Dichtigkeit<br />
gelegt. Dies<br />
kommt zum einen<br />
durch das minimierte Vo-<br />
01 Der SLI03 bietet eine<br />
kompakte, platzsparende Bauform<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
lumen des Sensorgehäuses zum Ausdruck,<br />
durch das die potenzielle Betauungsfläche<br />
reduziert wird. Darüber hi naus ist die integrierte,<br />
miniaturisierte Elektronik des Sensors<br />
komplett vergossen – was gleichermaßen<br />
vor Feuchtigkeit und mechanischer Beschädigung<br />
schützt. Schließlich hat Seli ein<br />
spezielles Doppel-Dichtungs-Konzept entwickelt,<br />
das sich für den Einsatz im Nassbereich<br />
der Lebensmittel-, Getränke- und<br />
Pharmaherstellung eignet und durch ständige<br />
Testzyklen mit wechselnden Belastungen,<br />
z. B. Temperaturschwankungen, verschiedenen<br />
Druckverhältnissen, Kälteschocks,<br />
künstlicher Alterung sowie mechanischen<br />
Schlägen und Vibrationen kontinuierlich<br />
verbessert wird.<br />
Wie erfolgreich das Dichtungskonzept<br />
ist, beweisen Prüffeld und Praxis gleichermaßen.<br />
Um den SLI03, aber auch die Prozessarmaturen<br />
und Trübungssensoren des<br />
Produktprogramms, auf Leckage und<br />
Dichtigkeit zu untersuchen, setzt Seli<br />
hochpräzise Helium-Leckage-Testgeräte<br />
zur Dichtigkeitsprüfung ein. Durch die Detektion<br />
des Prüfgases Helium, mit dem der<br />
Sensor je nach Messablauf von außen oder<br />
von innen beaufschlagt wird, können<br />
selbst feinste Löcher und Poren in Wandungen<br />
und Gehäusematerialien nachgewiesen<br />
und quantitative Aussagen über<br />
Leckagen bzw. Undichtigkeiten getroffen<br />
werden. Im Gegensatz zu hydrostatischen<br />
Verfahren ist die Heliumprüfung wesentlich<br />
genauer: Bildet sich bei der Wasserprüfung<br />
alle 30 s ein Luftbläschen am Prüfling,<br />
entspricht dies einer Leckrate von<br />
10 –4 mbar l/s. Das Standardprüfkriterium<br />
ist auf eine Leckrate von 10 –8 mbar l/s spezifiziert<br />
– d. h. theoretisch bildet sich nur<br />
alle 83 h ein Luftbläschen.<br />
Positives Feedback<br />
02 Die Holsten-Brauerei in Hamburg setzt<br />
SLI03-Sensoren in der Bierabfüllung ein<br />
Die außergewöhnliche Dichtigkeit bestätigt<br />
sich in Feldtests wie auch in konkreten<br />
Anlageninstallationen. Patrick Hilbert von<br />
der DMK Deutsches Milchkontor GmbH in<br />
Hohenwestedt, der SLI03-Sensoren in der<br />
Rohmilchannahme, in Erhitzungslinien, in<br />
Tanklägern, in der Käserei, in der Butterherstellung<br />
sowie in Sprühtrocknern und<br />
Eindampfungsanlagen einsetzt, berichtet<br />
von „einem zuverlässigen, ausfallfreien<br />
Betrieb“ sowie von „bislang unbekannter<br />
Dichtigkeit der Sensoren“ – und davon,<br />
dass er diese Leitfähigkeits-Messsysteme<br />
„künftig als Standard in die Betriebsmittelvorschrift<br />
aufnehmen möchte“. Ähnlich<br />
positiv klingen die Aussagen aus dem<br />
Brauereiumfeld. Jan Dufour von der Holsten-Brauerei<br />
in Hamburg setzt SLI03-Sensoren<br />
in der Bierabfüllung ein und bestätigt:<br />
„Im Gegensatz zu bisher eingesetzten<br />
Messgeräten sind die Sensoren von Seli<br />
jetzt fast ein Jahr ohne Probleme im Einsatz.<br />
Die Inbetriebnahme gestaltete sich<br />
sehr einfach, und durch die modularen<br />
Prozessanschlüsse konnten die Sensoren<br />
innerhalb von wenigen Minuten in die Anlage<br />
integriert werden.“ Torsten Friedrich<br />
von der Krombacher Brauerei bestätigt<br />
dem SLI03 „eine robuste und kompakte<br />
Bauweise, ein helles, gut ablesbares Display<br />
sowie eine einfache Bedienung ohne<br />
Handbuch“.<br />
www.seli.de<br />
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www.verfahrenstechnik.de<br />
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hält Sie stets auf dem Laufenden
Peter Feneberg<br />
Neue Durchflussmessgeräte nutzen mit der Surface-<br />
Acoustic-Wave-Technologie (SAW) mikroakustische Wellen<br />
in einer Wellenleiter-Konfiguration, um innerhalb eines<br />
Messrohrs und in Echtzeit den Mediendurchfluss und die<br />
Temperatur in Rohrleitungen zu bestimmen.<br />
Panta rhei – alles fließt<br />
Durchflussmessung auf Basis der SAW-Technologie<br />
Magnetisch-induktive Messgeräte haben<br />
sich dank ihres breiten Anwendungsspektrums<br />
als Standard etabliert und<br />
sind in vielen Varianten verfügbar. Hohe<br />
Zuwachsraten werden den Prinzipien Ultraschall<br />
und Coriolis zugewiesen. Nach wie<br />
vor hat jedoch jedes Prinzip seine spezifischen<br />
Schwächen und Einsatzgrenzen, sodass<br />
die Auswahl des geeigneten Gerätes<br />
für die jeweilige Messaufgabe hohe Anforderungen<br />
stellt. Es sollte einen möglichst<br />
großen Messbereich abdecken, die Messaufgabe<br />
zuverlässig über den gesamten Lebenszyklus<br />
erfüllen und auch den operativen<br />
Aufwand in Grenzen halten. Geringe<br />
Anforderungen an Wartungsarbeiten sind<br />
nötig, um Stillstandzeiten zu reduzieren.<br />
Wenn zudem eine Messung ohne bewegte<br />
Teile wie bei Flügelrädern oder starre Einbauten<br />
wie bei Vortex-Messgeräten gefordert<br />
ist, kommen derzeit entweder sehr aufwändige<br />
und teure Verfahren wie die Coriolis-Technologie<br />
zur Anwendung oder Lösungen,<br />
die auf Medien mit bestimmten<br />
Eigenschaften beschränkt sind.<br />
Autor: Peter Feneberg, Pressesprecher<br />
Corporate Communications, Bürkert<br />
Werke GmbH, Ingelfingen<br />
Mit der Produktreihe Flowave präsentiert<br />
Bürkert eine neu konzipierte Gerätelinie auf<br />
SAW-Basis. Die Surface-Acoustic-Wave-<br />
Technologie führt zu einer kompakten Bauweise<br />
und einem geringen Gewicht der<br />
Messgeräte. Sie können in beliebiger Lage<br />
eingebaut werden. Der SAW-Sensor als fester<br />
Bestandteil des Messrohrs ist mit einem<br />
Transmitter verbunden, der sowohl das Bedieninterface<br />
beinhaltet als auch die nötigen<br />
Ausgangssignale erzeugt. Der Transmitter<br />
basiert auf der neuen Elektronikplattform<br />
von Bürkert, die von allen zukünftigen<br />
Geräten genutzt werden soll.<br />
Der Aufbau ist modular und bietet so die<br />
Vielfachnutzung der Einzelkomponenten.<br />
Das Messgerät kann ohne Einschränkungen<br />
in horizontaler und vertikaler Einbaulage betrieben<br />
werden und arbeitet auch bei stehenden<br />
Flüssigkeiten, sodass selbst bei kleinstem<br />
Durchfluss Messergebnisse vorliegen.<br />
Ein „akustischer Fingerabdruck“<br />
entsteht<br />
Für die SAW-Technologie wird eine Wellenausbreitung<br />
wie bei seismischen Aktivitäten<br />
genutzt. Was im Falle eines Erdbebens verheerende<br />
Auswirkungen haben kann,<br />
macht sich die neue Technologie zunutze:<br />
In den Flowave-Sensoren werden die akustischen<br />
Oberflächenwellen durch einen piezoelektrischen<br />
Interdigitalwandler auf einer<br />
Rohroberfläche angeregt. Ähnlich wie beim<br />
optischen Wellenleiter (z. B. Glasfaserkabel)<br />
werden beim akustischen Wellenleiter Wellen<br />
auf einem Zick-Zack-Pfad durch das<br />
Messmedium (Flüssigkeit) geschickt. Der<br />
Rayleigh-Winkel, unter dem die Schallwellen<br />
in die Flüssigkeit ausgekoppelt werden,<br />
ist für jede Ausbreitungsgeschwindigkeit der<br />
Wellen individuell. Somit entsteht in Verbindung<br />
mit den zeitlichen Abläufen, den Empfangssignal-Charaktristiken<br />
und in Abhängigkeit,<br />
ob die Signale einfach oder mehrfach<br />
das Medium durchlaufen haben, ein<br />
„akustischer Fingerabdruck“ des Mediums,<br />
anhand dessen die Durchflussgeschwindigkeit,<br />
Dichte und Temperatur bestimmt werden<br />
kann und zusätzlich Aussagen über das<br />
Medium selbst ableitbar sind.<br />
Die fächerförmige Abstrahlung der Oberflächenwellen<br />
in das Medium und der Vielfach-Empfang<br />
der Signale machen das<br />
Messergebnis vom Strömungsprofil unabhängig<br />
und störungsresistent. Da das Verfahren<br />
ohne jegliche Elemente in der Rohrleitung<br />
auskommt, werden der Querschnitt<br />
und damit der Strömungswiderstand nicht<br />
verändert.<br />
Das Kompaktgerät Flowave ist komplett<br />
aus Edelstahl gefertigt und wird zur Markt-<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
01 Bereits seit einiger Zeit<br />
zeigen die Geräte der<br />
Flowave-Baureihe, welche<br />
Möglichkeiten sich mit der<br />
SAW-Technologie eröffnen<br />
02 Messung/Monitoring<br />
von Wasser mit<br />
niedriger Leitfähigkeit<br />
einführung in den Rohrnennweiten DN15,<br />
DN25, DN40 und DN50 mit Clamp-Anschlüssen<br />
konform zu verschiedenen Normen<br />
angeboten. Nenndrücke zunächst bis<br />
PN40 decken den Großteil der in Anlagen<br />
realisierten Druckstufen ab.<br />
Ohne Einbauten und<br />
Verengungen<br />
Ein großer Pluspunkt der Inline-Durchflussmessung<br />
in Flüssigkeiten mittels SAW-<br />
Technologie ist, dass es keinerlei Einbauten<br />
oder Verengungen im Messrohr gibt. Die<br />
Rohrinnenseite kann mit der gleichen<br />
Oberflächengüte hergestellt werden wie der<br />
Rest der Leitung und unterscheidet sich<br />
hinsichtlich Hygiene, Reinigung und Strömungsverhältnissen<br />
nicht von jedem anderen<br />
geraden Rohrstück. Es entstehen weder<br />
Druckabfälle noch Fluideinwirkungen auf<br />
Sensorelemente. Lediglich die Wahl der<br />
Sensorgröße und der Prozessanschlüsse ist<br />
anzugeben, um einen Sensor zu spezifizieren,<br />
was sich bei der Reduzierung der Geräteauswahl<br />
vorteilhaft auswirkt.<br />
Transmitter, Sensor und Messrohr erfüllen<br />
höchste hygienische Ansprüche. Zusätzlich<br />
zum Volumendurchfluss können Temperatur<br />
und Dichte gemessen werden. Daraus<br />
lässt sich der Massendurchfluss ermitteln.<br />
Das Gerät erkennt schnelle Durchflussveränderungen<br />
zuverlässig und ist damit auch<br />
für hohe Abfüllgeschwindigkeiten geeignet.<br />
Störungen durch Anlagenvibrationen werden<br />
durch die hohe Anregungsfrequenz von<br />
> 1 MHz ausgeschlossen. Auch magnetische<br />
und elektrische Effekte beeinflussen die<br />
Messung nicht. Die Unabhängigkeit von der<br />
Leitfähigkeit der Flüssigkeit erweitert den<br />
Einsatzbereich erheblich. Effekte, wie sie<br />
durch im Medium enthaltene Gasblasen<br />
oder bei Feststoffanteilen auftreten, sind bei<br />
der SAW-Technologie geringer oder lassen<br />
sich gesicherter erkennen. Als einziges<br />
Messverfahren kann die SAW-Technologie<br />
zudem zwischen laminaren und turbulenten<br />
Strömungen unterscheiden.<br />
Die Durchflussmessgeräte der Flowave-<br />
Baureihe sind bisher speziell auf Applikationen<br />
im Bereich Hygienic und für die Durchflussmessung<br />
von Wasser mit niedriger Leitfähigkeit<br />
qualifiziert. Bereits seit einiger Zeit<br />
zeigen die Geräte in umfangreichen Feldtests,<br />
welche Möglichkeiten sich mit der<br />
neuen SAW-Technologie eröffnen. In weiteren<br />
Entwicklungs- und Ausbauschritten wird<br />
die neue Technologie dann auch auf alle anderen<br />
relevanten Applikationen ausgebaut.<br />
Fotos: Fotolia, Bürkert<br />
www.burkert.com<br />
T5<br />
JobMesse<br />
Stuttgart, 25. März <strong>2015</strong><br />
Exklusiv für <strong>Verfahrenstechnik</strong>er (m/w)<br />
Infos & Anmeldung unter:<br />
www.T5-KarrierePortal.de<br />
T-5.indd 1 27.01.<strong>2015</strong> 15:02:32<br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 31
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Wlan-Multitalent für den Ex-Bereich<br />
Der P-Ex Wlan von Primation kann<br />
als Access Point, Router oder Bridge<br />
genutzt werden und ist für Atex-Zone<br />
I zertifiziert. Das Multitalent ist für<br />
den Einsatz im 2-GHz- oder im<br />
5-GHz-Band konzipiert. Es bietet<br />
verschlüsselte Punkt-zu-Punkt-<br />
Funkverbindung. Die CPU mit<br />
680 MHz sorgt für eine hohe Routing<br />
Performance. Wahlweise Standalone-<br />
oder Controllerbetrieb bieten<br />
Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle. Das<br />
kompakte Gehäuse kann in Aluminium oder Edelstahl geliefert<br />
werden. Robust und funktionssicher ist das Gerät für<br />
Anwendungen in Chemie- und Petrochemieanlagen, im Bergbau<br />
oder anderen explosionsgefährdeten Umgebungen geeignet.<br />
www.primation.de<br />
Schwimmerschalter in<br />
Miniaturausführung<br />
Neben den mechanischen Schwimmerschaltern<br />
für den seitlichen Einbau bietet<br />
PKP Prozesstechnik nun auch Miniatur-<br />
Schwimmerschalter für den senkrechten<br />
Einbau. Die Modelle der neuen Baureihe<br />
FS13 aus Kunststoff oder Edelstahl<br />
eignen sich für Vollmeldungen bei Tanks<br />
und anderen Behältern. Die Mini-Schwimmerschalter haben feste<br />
Schaltpunkte bei 17 mm gemessen von der Dichtkante des<br />
G 1/8-Außengewindes. Sie werden über eine 10-mm-Bohrung<br />
eingebaut. Für individuell konfigurierbare Schwimmerschalter<br />
bietet PKP die Baureihe FS10 mit verschiedenen Schaltpunkten,<br />
Materialien und Prozessanschlüssen an.<br />
www.pkp.de<br />
CO 2<br />
-Messfühler für Handmessgerät<br />
Ab sofort ist für das Handmessgerät<br />
Omniport 30 von E+E<br />
Elektronik ein CO 2<br />
-Messfühler<br />
mit einem Messbereich von<br />
0 – 2000 / 5000 / 10 000 ppm<br />
erhältlich. Damit kann das Gerät<br />
z. B. für die Raumluftüberwachung<br />
oder zur CO 2<br />
-Leckageortung<br />
eingesetzt werden.<br />
Weitere Messfühler für Feuchte, Temperatur und Luftgeschwindigkeit<br />
und der integrierte Luftdrucksensor machen das<br />
Messgerät universell einsetzbar für eine Vielzahl von<br />
Anwendungen. Insgesamt können bis zu 23 verschiedene<br />
Messgrößen erfasst und gespeichert werden. Der CO 2<br />
-Messfühler<br />
basiert auf dem NDIR-Zweistrahlverfahren und wurde speziell für<br />
anspruchsvolle Anwendungen entwickelt. Autokalibration und<br />
Temperaturkompensation sorgen für langzeitstabile und hochgenaue<br />
Messergebnisse. Der CO 2<br />
-Fühler kann auch direkt vor Ort<br />
über das Handmessgerät justiert werden.<br />
www.epluse.com<br />
Präzisionsinstrument und<br />
robuster Begleiter<br />
Metrohm stellt das 912<br />
Conductometer, das<br />
913 pH-Meter und das<br />
914 pH-/Conductometer vor,<br />
eine neue Generation von<br />
Präzisionsinstrumenten für<br />
die pH- und Leitfähigkeitsmessung.<br />
Die Meter sind<br />
beides zugleich: Präzisionsinstrumente für das Messen im Labor<br />
und robuste Begleiter für den mobilen Einsatz im Feld und am<br />
Prozess. Der Akkubetrieb macht die neuen Meter unabhängig von<br />
der Steckdose; Aufladen ist mit einem Adapter sogar unterwegs<br />
am Zigarettenanzünder im Auto möglich. Mit dem 914 pH-/LF-<br />
Meter lassen sich pH-Wert und Leitfähigkeit parallel messen, mit<br />
dem 913 pH-Meter können parallel zwei pH-Werte aufgenommen<br />
werden. Beide Geräte geben zudem jeweils die Temperatur(en)<br />
der Probe(n) an. Das 912 Conductometer misst neben der Leitfähigkeit<br />
die Salinität und die Temperatur der Probe. Alle Varianten<br />
liegen laut Hersteller komfortabel in einer Hand. Die neuen Meter<br />
sind robust und erfüllen die Anforderungen an IP67. Sind die<br />
Messungen draußen oder im Prozess beendet, wird das Meter im<br />
Büro einfach an den USB-Port des PCs angeschlossen; die Daten<br />
werden automatisch ausgelesen und direkt ins LIMS oder Excel<br />
exportiert, können aber auch bequem in der Titrationssoftware<br />
verwaltet werden.<br />
www.metrohm.de<br />
Permanente Selbstkontrolle<br />
für Anlagenkomponenten<br />
Yokogawa hat ein<br />
System zur zentralen<br />
Verwaltung großer<br />
Datenmengen von<br />
Anlagenkomponenten<br />
in Produktionsanlagen<br />
herausgebracht.<br />
Der Plant Resource<br />
Manager (PRM) R3.12<br />
überwacht und<br />
diagnostiziert<br />
permanent den Status<br />
von Feldgeräten,<br />
Motoren, Pumpen oder Wärmetauschern. Die Selbstdiagnose-<br />
Informationen werden in einem intuitiven Format, basierend auf<br />
der Namur-Empfehlung NE107, angezeigt. Dies wird dem Bedarf<br />
der chemischen und pharmazeutischen Industrie nach anlagennahem<br />
Plant Asset Management gerecht. Erkennt das Plant Asset<br />
Management System verschiedene Probleme in mehreren<br />
Geräten, muss das Wartungspersonal schnell den Schweregrad<br />
jedes einzelnen Problems einschätzen können und dementsprechend<br />
Prioritäten für nötige Maßnahmen setzen. Das Softwarepaket<br />
PRM R3.12 arbeitet mit Symbolen für die Diagnosekategorien<br />
Ausfall, Funktionskontrolle, außerhalb der Spezifikation und<br />
Wartungsbedarf. Das System zeigt so auf einen Blick, welche<br />
Maßnahmen erforderlich sind. Auch für Protokolle oder Feldgeräte,<br />
die das NE107-Profil nicht integriert haben, kann das System<br />
die Diagnose gemäß NE107 erstellen.<br />
www.yokogawa.com/de<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
Version<br />
8.1<br />
E20001-F229-P280<br />
Entfalten Sie Ihr volles Potenzial<br />
mit der neuen Version von SIMATIC PCS 7<br />
Performance you trust<br />
SIMATIC PCS 7<br />
Die Senkung der Anlagenkosten, globaler Wettbewerb<br />
und Umweltanforderungen sind heutzutage nur einige<br />
der zahlreichen Herausforderungen in der Prozessindustrie.<br />
Manager, Anlagenfahrer und Automatisierungstechniker<br />
suchen immer Wege, die Time-to-Market zu verkürzen,<br />
Anlagen effektiver zu fahren und deren Verfügbarkeit zu<br />
erhöhen.<br />
Die unterschiedlichen Anwender stellen jedoch auch<br />
diverse Anforderungen an ein Prozessleitsystem, beispielsweise<br />
an die Performance oder Benutzerfreundlichkeit.<br />
Siemens antwortet darauf mit dem Prozessleitsystem<br />
SIMATIC PCS 7, Version 8.1.<br />
Es vereint Innovationen und Erfahrungen. Informieren Sie<br />
sich über die neuen Funktionen und Optionen.<br />
SIMATIC PCS 7<br />
• senkt die Engineering- und Inbetriebnahmezeiten<br />
erheblich<br />
• verbessert die Performance im Betrieb<br />
• macht Einsatz und Wartung von Automatisierungskomponenten<br />
einfacher und effizienter<br />
SIMATIC PCS 7 – Ihr Schlüssel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />
siemens.de/simatic-pcs7
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Drucksensorplattform jetzt mit Sicherheits-Zertifizierungen<br />
erhältlich<br />
Die Unik 5000<br />
Drucksensorplattform<br />
aus dem<br />
Druck-Sortiment<br />
Measurement<br />
& Control von<br />
GE ist jetzt mit den<br />
brasilianischen<br />
(Inmetro) und<br />
chinesischen<br />
(Nepsi) intrinsischen<br />
Sicherheits-<br />
Zertifizierungen<br />
erhältlich. Aufgrund dessen können die Unik 5000 Sensoren nun<br />
in diesen Ländern in gefährlichen Umgebungen eingesetzt<br />
werden, wie in der Öl- und Gasprozessindustrie bzw. in Energieerzeugung<br />
und Bergbau. FMc- und IECEx/Atex-Zulassungen sind<br />
vorhanden. Die piezoresistiven Sensoren bieten eine hohe<br />
Leistung ohne den Einsatz von Digital-Elektronik, sodass die<br />
Sensoren bei sensiblen Anwendungen für alle geeignet sind, die<br />
einen geringen Energieverbrauch, Pulsleistung und eine schnelle<br />
Reaktion erfordern. Sie sind in einem Druckbereich von 70 mbar<br />
(1 psi) bis 700 bar (10 000 psi) verfügbar. Eine Vielzahl von<br />
Druckanschlüssen sind vorhanden und elektrische Anschlüsse<br />
können ausgewählt werden für einen Betriebstemperaturbereich<br />
von – 55 bis + 125 °C.<br />
www.ge-mcs.com/de<br />
Schwinggabel-Dichtemesser<br />
für aggressive Applikationen<br />
Emerson hat mit den Micro Motion<br />
Dichtemessgeräte 7826 und<br />
7828 eine neue Generation von<br />
Schwinggabel-Dichtemessern<br />
zum Direkteinbau herausgebracht.<br />
Der kompakte Micro Motion<br />
eignet sich zum Beispiel für<br />
die Pipeline-Trennschichterkennung,<br />
Überwa chung mineralischer<br />
Schlämmfeststoffe und die<br />
Kontrolle korrosiver Säurekonzentrationen.<br />
Er reduziert Ausschuss,<br />
minimiert Kreuzkontamination<br />
bei Multiprodukt-Rohrleitungen<br />
und sorgt für die Sicherheit des<br />
Bedienpersonals bei der Entnahme<br />
gefährlicher Flüssigkeiten.<br />
Der Micro Motion hat einen kopfmontierten<br />
Messumformer für<br />
Ex-Bereiche. Er kann sich digital<br />
mit dem Prozessleitsystem verbinden oder Sensorrohsignale zu<br />
Signalkonvertern oder Flow-Computern senden. Mit Hart und digitaler<br />
RS485 Modbus-I/O-Kommunikation kann er externe Signale<br />
anderer Feldinstrumente aufnehmen und verarbeiten. Die Diagnosefunktion<br />
„Known Density Verification“ erweitert die Verfügbarkeit<br />
von Diagnoseinformationen in kritischen Anwendungen der<br />
Viskositäts- und Dichtemessung.<br />
www.emersonprocess.com<br />
Komplettlösung für eigensichere<br />
Stromkreise<br />
Weidmüller bietet mit dem Signalwandler ACT20X für<br />
MSR-Signale und dem steckbaren Blitz- und Überspannungsschutz<br />
Varitector SPC EX eine Komplettlösung für eigensichere<br />
Stromkreise in explosionsgefährdeten Umgebungen von Zone 2<br />
bis Zone 0. In Sensornähe eingesetzt, bieten die Signaltrennwandler<br />
gute<br />
Eigenschaften,<br />
um die<br />
Steuerungsebene<br />
von der<br />
Sensorebene<br />
galvanisch zu<br />
entkoppeln und<br />
verlässliche,<br />
standardisierte<br />
Signalwerte zu<br />
erzeugen. Das<br />
12,5 mm<br />
schmale Modul ACT20X-HUI-SAO-LP hat einen eigensicheren<br />
Eingang für Norm-DC-, Temperatur- und Widerstandssignale und<br />
trennt damit den explosionsgefährdeten vom sicheren Bereich. Im<br />
Fall eines Blitzeinschlags oder einer Blitzeinkopplung übernimmt<br />
innerhalb von eigensicheren Signalkeisen der Varitector SPC Ex<br />
einen sicheren Schutz vor Überspannungen und Signalausfällen.<br />
Einsetzbar ist er in prozesstechnischen Anlagen nach den<br />
aktuellsten Normen und schütz dort Messfühler und Signalwandler,<br />
Trenner und Steuerung. Die zuverlässige Versorgung<br />
übernimmt PRO-H, die leistungsstarke Schaltnetzteilfamilie mit<br />
Atex- und Class-I-Div.-2-Zulassung.<br />
www.weidmueller.com<br />
Temperaturüberwachung in Vakuumöfen<br />
Datapaq präsentiert den TB9840D-Kühlkörper zum Einsatz in<br />
Wärmeprozessen mit starker mechanischer Belastung, z. B. bei<br />
der Stickstoff- und Heliumabschreckung. Der Kühlkörper wird<br />
standardmäßig mit TB4500- und TB4600-Hitzeschutzbehältern<br />
von Datapaq und in Vakuum- oder Abschreckanwendungen auch<br />
mit TB4000-Modellen eingesetzt. Er widersteht Druckbelastungen<br />
bis 20 bar. Die<br />
neue Konstruktion<br />
mit Phasenwechselmaterial<br />
hält die<br />
Temperatur im für<br />
den Datenlogger<br />
sicheren Betriebsbereich<br />
bis 70 °C.<br />
Somit lassen sich<br />
Hochtemperaturanwendungen<br />
bis<br />
1200 °C einschließlich<br />
Erwärmungsund<br />
Abkühlungszyklen vollständig überwachen. Die Schwächen<br />
konventioneller Kühlkörperkonstruktionen, z. B. Aufblähung<br />
(„ballooning“) und Schrumpfung, wurden beseitigt. Das Austreten<br />
oder Eindringen von Gas in Vakuumöfen wird durch eine neue<br />
Spezialdichtung unterbunden. Der TB9840D-Kühlkörper eignet<br />
sich zum Einsatz mit Tpaq21-Datenloggern zur prozessinternen<br />
Temperaturmessung.<br />
www.datapaq.com<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Software für Arbeitssicherheit und<br />
Umweltschutz<br />
Infolge der bestandenen<br />
externen Audits<br />
erhielt die Software<br />
Eco-Web-Desk des<br />
Software-Herstellers<br />
Ecointense erneut<br />
Konformitätsbestätigungen<br />
zu ISO 14001,<br />
ISO 50001 und<br />
OHSAS 18001. Die<br />
Software ist damit<br />
offiziell für die<br />
Unterstützung des<br />
betrieblichen Umweltund<br />
Energiemanagements<br />
sowie Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagements<br />
geeignet. Mit der aktuellen Version 7.1 von Eco-Web-Desk bauen<br />
Anwender komplette Managementsysteme normkonform auf und<br />
erfüllen dabei die Anforderungen an externe Audits und Zertifizierungen.<br />
Die Konformität der Software wurde Ende 2014 für<br />
weitere zwei Jahre von der Dekra Certification GmbH, dem<br />
Auditierungs- und Zertifzierungsdienstleister, bescheinigt.<br />
Angesichts der wachsenden Menge an gesetzlichen Regelungen<br />
im HSE-Bereich (Health, Safety & Environment) wird der Einsatz<br />
einer normkonformenSoftwarelösung für viele Unternehmen<br />
immer unabdingbarer.<br />
www.ecointense.de<br />
Universalcontroller zertifiziert<br />
Die Hach Lange GmbH hat nun auch die Zertifizierung bei der<br />
FDT Group für den „Multi-Sensor-DTM“ des Universalcontrollers<br />
SC 1000 und die zugehörigen Sensoren erhalten. Dadurch lässt<br />
sich nun die ganze Wasser- und Abwassermesstechnik eines<br />
Unternehmens<br />
noch schneller und<br />
einfacher<br />
integrieren. FDT/<br />
DTM ist eine<br />
offene, standardisierte<br />
Technologie,<br />
die eine Kommunikations-<br />
und<br />
Konfigurationsschnittstelle<br />
zwischen Feldgeräten<br />
und<br />
Host-Systemen<br />
bietet. Mit FDT/<br />
DTM kann jedes<br />
Gerät über die standardisierte Benutzeroberfläche konfiguriert,<br />
betrieben und gewartet werden. Der Multi-Sensor-DTM ist für bis<br />
zu acht Sensoreingänge konfigurierbar und sorgt für maximale<br />
Flexibilität, um kundenspezifischen Anforderungen bei jeder<br />
Anwendung zu entsprechen. Das System verfügt über ein großes<br />
Farbdisplay mit Grafikfunktion und Touchscreen-Bedienung. Mit<br />
dem neuen und leistungsstarken Profibus DP V1 Interface kann<br />
der Controller ganz einfach in digitale Netzwerke integriert<br />
werden.<br />
www.hach-lange.de<br />
MBA888<br />
Weltneuheit:<br />
Der elektronsiche Drehflügel.<br />
Digital und wartungsfrei.<br />
Der erste universell einsetzbare<br />
elektronische Drehflügel zur<br />
Füllstandmessung.<br />
Plug-and-Play-Version<br />
4-poliger M12-Stecker<br />
wartungsfreier Betrieb<br />
wechselnde Drehrichtung<br />
Lebensmittelausführung<br />
MBA Instruments GmbH<br />
Friedrich-List-Straße 5, 25451 Quickborn<br />
Tel 04106/123 88-80, info@mba-instruments.de<br />
Member of SMB Group<br />
www.mba-instruments.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 35<br />
MBA.indd 1 23.01.<strong>2015</strong> 13:26:48
BETRIEBSTECHNIK<br />
Sicher und zertifiziert<br />
Bedarfsgerechte Explosionsentkopplung gewährleistet hohen Schutzlevel<br />
Aleksandar Agatonovic<br />
Ein Spezialist für Anlagen und<br />
Systeme im Bereich der Entwicklung<br />
und Bulk-Herstellung fester<br />
pharmazeutischer Produkte<br />
kooperiert mit einem Hersteller für<br />
Sicherheitstechnik. Dieser ist unter<br />
anderem auf Produkte zur Explosionsentkopplung<br />
spezialisiert. Die<br />
Explosionsentkopplungslösungen<br />
werden sowohl im Bereich der<br />
Prozessluft als auch in der Produktförderung<br />
benötigt, denn im Falle<br />
einer Explosion können hier Drücke<br />
bis zu 10 bar auftreten.<br />
Autor: Aleksandar Agatonovic, Leiter Business<br />
Development & Marketing Rico Sicherheitstechnik<br />
AG, Herisau (Schweiz)<br />
I<br />
m Bereich der Produktförderung kommen<br />
seitdem die Explosionsschutzschieber<br />
RSV in einer speziellen Pharmaausführung<br />
zum Einsatz. Da hier ein totraumfreies<br />
Design vonnöten ist, stellen diese eine sehr<br />
gute Wahl dar. Vor allem in staubführenden<br />
Leitungen, in denen Druckabfälle und Hindernisse<br />
unerwünscht sind, ist dieser<br />
Schieber geradezu prädestiniert. Das Funktionsprinzip<br />
basiert auf der Auslösung durch<br />
Druck-, bzw. Flammensensoren, die innerhalb<br />
von Millisekunden die Explosion detektieren.<br />
Daraufhin werden ein oder mehrere Gasgeneratoren<br />
aktiviert, die durch den<br />
erzeugten Druck die sofortige Entkopplung<br />
der Anlagenteile veranlassen. Dabei ist die<br />
Schutzwirkung doppelt ausgelegt, sodass<br />
Explosionen von beiden Seiten gleichermaßen<br />
gestoppt werden können. Die Ausbreitung<br />
von Flammen und Druckwellen durch die<br />
Rohrleitungen wird somit wirksam verhindert.<br />
Das spezielle Pharmagehäuse aus Edelstahl<br />
bietet einen weiteren Vorteil: Sowohl im<br />
Bereich der produkt berührenden Teile (CIP:<br />
cleaning in place), als auch außen (WIP: washing<br />
in place) gewährleistet er sehr gute<br />
Reinigungs möglichkeiten. Darüber hinaus<br />
sind es auch seine kompakte Bauweise sowie<br />
die breite Zertifizierungspalette, die für die<br />
Qualität der Lösung sprechen.<br />
Dem steht auch das Ventex Explosionsschutzventil<br />
in CIP-Ausführung in nichts<br />
nach. Dieses wird komplett in Edelstahl<br />
geliefert und wird im Bereich der Prozessluft<br />
eingesetzt. Das Ventil hat Anschlüsse für<br />
Waschdüsen, über die es einfach und ohne<br />
Demontage gereinigt werden kann. Dieses<br />
gemeinsam entwickelte Extra ist z. B. bei An-<br />
lagen mit Containment-Anforderungen bzw.<br />
vollautomatischer CIP-Reinigung von großem<br />
Vorteil, da zugleich das Sicherheitsventil<br />
im Abluftstrang komplett gereinigt werden<br />
kann, ohne dass eine manuelle Nachreinigung<br />
notwendig ist.<br />
Durch die Druckwelle, die im Zuge einer<br />
Explosion entsteht, wird der Schließkörper<br />
des Explosionsschutzventils an die Dichtung<br />
gepresst und das Ventil damit geschlossen<br />
und verriegelt. Während im Normalzustand<br />
ein optimaler Luftfluss gewährleistet wird,<br />
bietet es im Falle eines Ereignisses optimalen<br />
Schutz. Für den Anlagenhersteller ist<br />
der Einsatz dieser Schutzmaßnahmen besonders<br />
wichtig, um im Sinne der Kunden<br />
bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen.<br />
Denn pharmazeutische Wirkstoffe und<br />
Rohstoffe haben Produkteigenschaften, die<br />
bei der Verarbeitung eine Kategorisierung<br />
der Anlage bzw. des Apparates gemäß der<br />
Richtlinie 94/9 EG oder 2014/34 EU erfordern.<br />
Die oberste Prämisse des Anlagenbauers<br />
ist es, Anlagen und Systeme zu liefern, die<br />
dem Schutz des menschlichen Lebens, der<br />
Umwelt und des Betreibereigentums Rechnung<br />
tragen. Bisher wurden bereits 400 gemeinsame<br />
Projekte realisiert, bei denen insgesamt<br />
rund 1000 Entkopplungslösungen<br />
aus dem Hause Rico verbaut wurden. Bereits<br />
bei der Anlagenplanung erfolgen die<br />
Berechnungen hinsichtlich der Positionierung<br />
von Ventilen und Schiebern. Die Wartung<br />
dieser Komponenten wird schließlich<br />
entsprechend des kundenseitig vereinbarten<br />
Plans durchgeführt.<br />
www.rico.ch<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Bildverarbeitungsfunktion<br />
für präzisere Messungen<br />
Die Kameras T460<br />
und T660 von Flir<br />
verfügen nun<br />
über Ultramax,<br />
eine einzigartige<br />
Bildverarbeitungsfunktion,<br />
die<br />
die IR-Auflösung<br />
und Empfindlichkeit<br />
von Kameras<br />
erheblich verbessert.<br />
Mit der<br />
Funktion bearbeitete Bilder weisen vier Mal so viele thermische<br />
Pixel, eine doppelt so hohe Auflösung und eine um 50 % höhere<br />
Empfindlichkeit als unbearbeitete Standardbilder auf. Die Ansicht<br />
und Bearbeitung der Bilder erfolgt über die Tools-Software für<br />
PCs. Ultramax-Bilder ermöglichen es den Anwendern, an kleinere<br />
Wärmeanomalien heranzuzoomen und präzisere Messungen<br />
sowie detailliertere Ansichten als mit den vorherigen unbearbeiteten<br />
Bildern zu erhalten. Ausgewählte Kameras der T-Serie<br />
bieten jetzt auch eine verbesserte thermische Empfindlichkeit<br />
von bis zu 20 mK und eine optimierte Temperatur-Messgenauigkeit.<br />
Die neue T460 und T660 beinhalten neben all diesen Funktionen<br />
auch auf 1500 °C bzw. 2000 °C erweiterte Temperaturbereiche,<br />
einen kontinuierlichen Autofokus und eine Onboard-<br />
Aufnahme von radiometrischen Videosequenzen in Echtzeit. Die<br />
Daten können mit der Tools-Software und der Tools+Software<br />
wiedergegeben und analysiert werden, sodass zeitliche Temperaturänderungen<br />
im Detail untersucht werden können.<br />
www.flir.com<br />
Edelstahl-Einbauwaage<br />
ermöglicht barrierefreies Verladen<br />
Die PCE Deutschland<br />
GmbH hat eine neue<br />
Edelstahl-Einbauwaage, die<br />
PCE-SD der Serie F SST auf<br />
den Markt gebracht. Je<br />
nachdem was gelagert wird,<br />
müssen Objekte vor der<br />
Lagerung oder beim<br />
Verlassen des Lagers<br />
gewogen und neu gepackt<br />
werden. Die neue Waage<br />
kann problemlos mit allen möglichen Fördermitteln beladen und<br />
im Hallenboden verbaut werden, um eine ebene Fläche zu<br />
erhalten.<br />
Bei Einbau- oder Reinigungsarbeiten kann die Wiegefläche<br />
einfach abgenommen und später wieder aufgelegt werden. Ferner<br />
besteht die Möglichkeit, die Edelstahl–Einbauwaage mit einem<br />
Dämpfer zu versehen, der das Anheben der Wiegefläche noch<br />
leichter macht. Der verarbeitete Edelstahl ist rostfrei, belastbar<br />
sowie schmutz- und wasserresistent. Außerdem ist die Oberfläche<br />
widerstandsfähiger gegen Chemikalien. Die Edelstahl-Einbauwaage<br />
kann auch im nicht eichpflichtigen Verkehr für kleine, auch<br />
unter die Mindestlast fallende Gewichte genutzt werden. Da die<br />
Waage im Boden verbaut werden kann, sind die Zellen IP68<br />
(staub- und wasserdicht) und das Display IP65 (staub- und<br />
wasserabweisend) geschützt. Sollten Schnittstellen, wie RS232,<br />
RS285, USB, Lan oder potenzialfreie Kontakte doch erwünscht<br />
sein, können diese direkt im Werk verbaut werden, da ein<br />
nachträglicher Einbau nicht mehr möglich ist.<br />
www.warensortiment.de<br />
Fugenlose Lüftungsdecken<br />
für die Lebensmittelindustrie<br />
Rentschler Reven bietet integrierte<br />
Lüftungsdecken aus Edelstahl für<br />
die Lebensmittelindustrie an. Die<br />
Decken mit 360 mm Aufbauhöhe<br />
sorgen für Be- und Entlüftung,<br />
Luftreinigung, Beleuchtung, Schallund<br />
Brandschutz. Runde Kanten<br />
und spaltfreie Oberflächen mit<br />
einer mittleren Rautiefe von unter<br />
0,8 µm verhindern, dass sich Mikroorganismen einnisten. Die in<br />
die Decke eingesetzten Partikelabscheider lassen sich versetzen,<br />
wenn sich die Emissionsquellen örtlich verändern. Mechanisch<br />
wirkende Zyklonabscheider versetzen die Abluft in schnelle Rotation<br />
und zentrifugieren so die enthaltenen Aerosole, Dämpfe und<br />
Feinstäube weitestgehend aus. Bedarfsweise sind Geruchsfilter<br />
oder Hepa-Schwebstofffilter nachgeschaltet. Die Filterkombination<br />
wird auf die Emissionen und die Arbeitsverfahren abgestimmt,<br />
beispielsweise auf Coating, das Agglomerieren von Pulver<br />
oder auf Trocknungs- und Abfüllprozesse. Der Hersteller bietet<br />
außerdem eine reine Abluftdecke für die Reinigung organisch<br />
belasteter Abluft, wie sie bei Brat- und Frittierstraßen, in<br />
Molkereien und bei der Fleischverarbeitung vorkommt. Als Zubehör<br />
gibt es eine Luftmengenregelung, eine Feuerlösch- und Filterwaschautomatik.<br />
www.reven.de<br />
PET-Flaschen schnell und sicher<br />
leeren und verdichten<br />
Der Liquidrainer von Strautmann<br />
entleert volle<br />
PET-Flaschen sicher und<br />
schneller als per Hand. Die<br />
Umverpackungen werden von<br />
den Flüssigkeiten getrennt<br />
und vorverdichtet. Durch den<br />
Einfülltrichter eingeworfen,<br />
werden bis zu 10 000<br />
1-l-Flaschen pro Stunde mit<br />
Rotortechnik angestochen und<br />
entleert. Die Flüssigkeiten laufen durch einen Filterkasten und<br />
werden sauber aufgefangen. Anschließend können sie vermarktet<br />
werden, zum Beispiel an Biogasanlagen. Die Umverpackung kann<br />
mit Ballen- und Brikettierpressen weiter verdichtet und an<br />
Recycler verkauft werden. Dafür bietet Strautmann die vollautomatische<br />
Brikpress an. Sie reduziert so das Volumen von<br />
PET-Flaschen, Tetrapaks und Getränkedosen um rund 95 %. Die<br />
Verpackungen können als Briketts direkt verkauft werden. Die<br />
kompakte Presse kann am Material-Anfallort aufgestellt und über<br />
Förderbänder beschickt werden. Eine Vorbehandlung des<br />
Materials ist nicht nötig. Pfandflaschen werden durch die Verdichtung<br />
unbrauchbar gemacht, um Missbrauch zu verhindern. Die<br />
Durchsatzleistung variiert von 500 bis 50 000 Flaschen pro Stunde.<br />
www.strautmann-umwelt.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 37
BETRIEBSTECHNIK<br />
Nur Staub saugen hilft<br />
Verminderung des Staubexplosions-Risikos in Anlagen<br />
Björn Redert<br />
Es ist schon lange bekannt, dass<br />
Staubablagerungen auf maschinellen<br />
Anlagen innerhalb geschlossener<br />
Gebäude ein enormes<br />
Staubexplosions-Risiko in sich<br />
bergen. Weder das Abblasen von<br />
diesen Anlagen mit Druckluft<br />
noch ständiges Kehren von Flächen<br />
ist die richtige Reinigungsmethode.<br />
Handling von losem Schüttgut<br />
gewährleistet nur regelmäßiges<br />
Reinigen mit einer Staubsauganlage<br />
einen sauberen Betrieb und<br />
sichere Arbeitsplätze.<br />
Autor: Björn Redert, Aerzener Maschinenfabrik<br />
GmbH, Aerzen<br />
Große Anlagen und Gebäude werden<br />
sinnvollerweise mit einem zentralen<br />
Rohrleitungsnetz ausgestattet, das mit einer<br />
stationären oder mobilen Staubsauganlage<br />
verbunden ist. Kleinere mobile Staubsauggeräte<br />
sind hier nicht geeignet. Für solche Fälle<br />
ist ein zentrales Staubsaugnetz ideal. An das<br />
Netz wird über ein federbelastetes Klappventil<br />
eine Sauggarnitur mit flexiblen, elektrisch<br />
leitfähigen Saugschläuchen zur Reinigung<br />
der Boden- und Wandflächen sowie der maschinellen<br />
Anlagen in regelmäßigen Intervallen<br />
angeschlossen. In den zu reinigenden Bereichen<br />
werden weder ein Strom- noch ein<br />
Druckluftanschluss benötigt. Das Reinigungspersonal<br />
führt lediglich einen Saugschlauch<br />
und eine Reinigungsdüse mit.<br />
Mobile Einheiten<br />
Rohrleitungsnetze mit mehreren Kilometern<br />
Gesamtlänge wurden in großen Anlagen,<br />
wie z. B. Kohlekraftwerken, bereits vielfach<br />
realisiert. Eine Staubsauganlage der Firma<br />
Emde ermöglicht es, gleichzeitig an mehreren<br />
Stellen im Betrieb Verschmutzungen abzusaugen.<br />
Ein Gleichzeitigkeitsfaktor von<br />
fünf Absaugstellen ist durchaus gängig. Die<br />
zentrale Einheit einer Staubsauganlage besteht<br />
aus dem Abscheider mit Filtersystem<br />
und dem Drehkolbengebläse zur Erzeugung<br />
von Unterdruck. Diese Einheit kann auch auf<br />
einem Fahrgestell mit StVZO-Zulassung zum<br />
mobilen Einsatz montiert werden. Eine mobile<br />
Staubsauganlage ist für den Betrieb an<br />
mehreren baulich getrennten Saugsystemen,<br />
bei denen keine permanente Reinigung<br />
notwendig ist, sehr gut geeignet.<br />
Der Filterabscheider trennt das abgesaugte<br />
Produkt von der Transportluft. Die im Filtergehäuse<br />
eingebauten Filterschläuche<br />
oder -taschen werden zyklisch mit einem<br />
Druckluftstoß gereinigt. Zum Schutz der Filterelemente<br />
und zur Vermeidung zusätzlicher<br />
Zündquellen ist in der Ansaugleitung<br />
ein Magnetabscheider mit Auszugsvorrichtung<br />
oder als Rohrmagnet eingebaut.<br />
Den Unterdruck erzeugt ein ölfrei arbeitendes,<br />
wartungsarmes, differenzdruck-<br />
überwachtes Drehkolbengebläse. Es schaltet<br />
bei einem evtl. Filterdurchschlag automatisch<br />
ab. Die lufttechnische Berechnung<br />
von Rohrleitungsnetz und Drehkolbengebläse<br />
ist durch ein bewährtes Programm<br />
und durch jahrelange Erfahrung mit den<br />
unterschiedlichsten Medien sichergestellt.<br />
Die voll automatisierte Staubsauganlage<br />
wird über eine elektrische Steuerung mit<br />
SPS betrieben. Die Betriebszustände können<br />
über ein in der Schaltschranktür eingebautes<br />
Bedienpanel angezeigt werden. Für<br />
das Absaugen von explosionsfähigen Stäuben<br />
kann das Filtersystem in 10 bar(Ü)<br />
druckstoßfester Ausführung nach VDI 2263<br />
DIN EN 1127-1 oder alternativ in einer<br />
druckreduzierten Variante 1,5 bar (Ü) mit<br />
Entlastungsventil ausgeführt werden. Das<br />
Rohrleitungsnetz sowie das Drehkolbengebläse<br />
werden über entsprechende Schutzeinrichtungen<br />
entkoppelt.<br />
Zur sicheren Entsorgung von zur Staubexplosion<br />
neigenden Stäuben bzw. zur staubfreien<br />
Rückführung des Produktes in den Materialfluss<br />
bietet der Staubsauger-Hersteller<br />
ein geschlossenes System zur Ausschleusung<br />
des Materials aus dem Filterabscheider über<br />
eine Taktschleuse sowie zur anschließenden<br />
Befeuchtung in einem Chargenmischer oder<br />
einer kontinuierlich arbeitenden Doppelpaddel-Mischschnecke<br />
an. Ansonsten werden<br />
die Stäube über eine Austragsschnecke oder<br />
mittels eines Rohrkettenförderers einer Big-<br />
Bag-Füllstation zugeführt.<br />
Fotos: Fotolia, Aerzen<br />
www.aerzen.com<br />
02 Gebläse zur<br />
Unterdruckerzeugung<br />
01 Die mobile Staubsauganlage ist für eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zugelassen,<br />
sie wird an verschiedenen Rohrleitungsnetzen in<br />
Kohlekraftwerken betrieben<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Präzises und flexibles Leckageprüfgerät<br />
Das DL01 von BD Sensors<br />
ist ein batteriebetriebenes<br />
Präzisionsmessgerät für<br />
die Leckageprüfung und<br />
Rohrnetzüberwachung mit<br />
einer Genauigkeit von<br />
0,05 %. Mit ihm können<br />
Drucktransmitter mit<br />
unterschiedlichen<br />
Druckbereichen oder<br />
verschiedenen mechanischen Anschlüssen schnell mit der<br />
Digitalanzeige verbunden werden. Die Mess- und Prüfdauer, die<br />
Anzahl der Messwerte oder die Zeitdauer können individuell<br />
vorgegeben werden. Das grafikfähige LC-Display zeigt nach<br />
Ablauf der Prüfdauer das Ergebnis der Prüfung an. Der integrierte<br />
serienmäßige Datenlogger speichert Druck- und Temperaturwerte,<br />
Zeitangaben, Messstellennummer und die Seriennummer.<br />
Die Daten können mit der Software BD Log ausgelesen und am<br />
PC weiterverarbeitet und analysiert werden. Das Digitalmanometer<br />
ist auch in einer Ex-eigensicheren Ausführung erhältlich.<br />
Für den mobilen Einsatz kann es mit einem Kalibrier- und<br />
Service-Koffer mit Zubehör wie Adaptern ergänzt werden.<br />
www.bdsensors.de<br />
Kompetenz in der Gefahrstofflagerung<br />
Zum Start des neuen<br />
Jahres erscheint<br />
wieder druckfrisch der<br />
Hauptkatalog <strong>2015</strong> von<br />
Denios. Mit über<br />
10 000 Artikeln auf<br />
mehr als 800 Seiten<br />
bietet das<br />
Unternehmen eine<br />
breit angelegte<br />
Produktpalette.<br />
International erprobte<br />
Produkte zum Handling und der Lagerung von Gefahrstoffen<br />
ergänzen sich mit Artikeln zur Verbesserung von Arbeits sicherheit<br />
und Personenschutz. Auch der Hauptkatalog <strong>2015</strong> enthält wieder<br />
eine Reihe von Neuheiten. Ein Beispiel sind die PolySafe-Depots,<br />
die durch ihre Variablität überzeugen. Bis zu acht Fässer à 200 l<br />
finden hierin ebenso Platz wie zwei IBC à 1000 l. Die PolySafe-<br />
Depots sind zur Lagerung wassergefährdender Stoffe (WGK1-3)<br />
zugelassen und können innen wie außen aufgestellt werden. Der<br />
neue Katalog liefert zudem nützliche Anregungen und Tipps zur<br />
Gefahrstofflagerung und eignet sich laut Hersteller für einen<br />
schnellen Überblick zu aktuellen Gesetzen, Verordnungen und<br />
Regelungen.<br />
www.denios.de<br />
Robustes und anpassungsfähiges<br />
Gebläsefiltergerät<br />
Das Gebläsefiltergerät Dräger<br />
X-plore 8000 ist robust und einfach zu<br />
handhaben. Das Gerät mit<br />
Schutzart IP65 gibt es mit zwei Akkuvarianten,<br />
die Strom für vier oder acht<br />
Stunden liefern. Der Lufteinlass<br />
verhindert, dass von vorne auf das<br />
Gerät treffende Funken oder Wasser<br />
eingesaugt werden. Das Gerät erkennt<br />
den ausgewählten Atemanschluss und<br />
wählt automatisch den passenden<br />
Mindestluftstrom. Ein Sensor verhindert,<br />
dass das Gerät ohne eingesetzten<br />
Filter verwendet wird. Die Sättigung<br />
des Partikelfilters wird immer angezeigt. Das Filtersystem funktioniert<br />
per „Plug-and-Go“. Optische, akustische und Vibrationsalarme<br />
warnen bei geringem Akkuladestand, Störungen im<br />
Luftstrom und fehlendem oder verstopftem Filter. Für Tragekomfort<br />
sorgen eine optimierte Lastverteilung, eine stabile Adapterplatte<br />
für Gürtel und optionale Polster. Zur Auswahl an Atemanschlüssen<br />
stehen Halb- und Vollmasken, kurze und lange<br />
Hauben, Helme mit Visier und Schutzvisiere.<br />
www.draeger.com<br />
Systemlösungen für den Explosionsschutz<br />
Ein breites Portfolio für den<br />
konstruktiven Explosionsschutz in<br />
Industrieanlagen bietet IEP Technologies.<br />
Mit einer Sensorlösung, die<br />
Explosionen in Millisekunden<br />
erkennt und verhindert, bevor der<br />
Druck auf eine technisch gefährliche<br />
Höhe ansteigen kann, bietet das<br />
Unternehmen eine Weiterentwicklung<br />
im Bereich der Explosionsunterdrückung<br />
an, die eine kontinuierliche<br />
Selbstüberwachung der Anlage<br />
sicherstellt. Ebenfalls im Angebot hat<br />
der Hersteller Explosionsentkopplungssysteme<br />
wie Löschmittelsperren, Schnellschussschieber und<br />
-ventile, die im Explosionsfall dafür sorgen, dass das Risiko einer<br />
Flammenstrahlzündung mit einem vorkomprimierten Druck in<br />
andere Anlagenteile reduziert wird. Dazu kommen Lösungen aus<br />
der Explosionsdruckentlastung wie Berstscheiben und Systeme<br />
zur flammenlosen Druckentlastung. IEP Technologies ging 2013<br />
aus dem Zusammenschluss der Unternehmen Kidde Explosionsschutz,<br />
Fenwal, Incom und Kidde Explosion Protection hervor.<br />
www.ieptechnologies.com<br />
SICHERE LAGERUNG VON GEFAHRSTOFFEN<br />
AUFFANGWANNEN<br />
GEFAHRSTOFF-REGALE<br />
GEFAHRSTOFF-LAGERCONTAINER<br />
GASFLASCHEN-CONTAINER<br />
700 WEITERE ARTIKEL<br />
KATALOG-DOWNLOAD:<br />
WWW.SAEBU.DE<br />
SÄBU Morsbach GmbH | Tel.: 02294 694-0 | Internet: www.saebu.de | E-Mail: safe-vt@saebu.de<br />
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VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 39
BETRIEBSTECHNIK<br />
Chemikalienschutz mit Tragekomfort<br />
Mewa bietet in den Kollektionen<br />
Ideal Protect Special und<br />
Twinstar Protect Special jetzt<br />
auch Schutzkleidung gegen<br />
flüssige Chemikalien gemäß<br />
EN 13034 an. Mit Antistatikeigenschaften<br />
ist sie nach<br />
EN 1149-3 und EN 1149-5<br />
zertifiziert. Die Zertifizierung<br />
umfasst auch die Embleme mit<br />
Firmenlogo und Mitarbeiternamen. Eine optimale Passform und<br />
praktische Funktionen wie Elastikkeile in der Latzhose sorgen für<br />
Bewegungsfreiheit und bequemen Sitz. Zu den beiden Bekleidungslinien<br />
gehören außerdem Berufskleidung ohne Schutzfunktion<br />
sowie Hitze- und Flammschutzkleidung. Damit kann ein<br />
Unternehmen Mitarbeiter aller Abteilungen einheitlich ausstatten<br />
– so lassen sie sich von<br />
Betriebsfremden auf einen<br />
Blick unterscheiden. Der<br />
Hersteller bietet außerdem<br />
einen Berufskleidungsservice<br />
an, der für die Reinigung<br />
und Pflege der Kleidungsstücke<br />
sorgt und sie, wenn<br />
notwendig, nach der Wäsche<br />
nachrüstet, um die Schutzeigenschaften<br />
zu erhalten.<br />
www.mewa.de<br />
Innovative Technik<br />
trifft Design<br />
Ihr Spezialist für Panels, Rechner und mehr.<br />
Multitouch-Panel-PCs<br />
Leicht bedienbare Scheuersaugmaschine<br />
Für die batteriebetriebene Aufsitz-Scheuersaugmaschine B 150 R<br />
können mehrere Konfigurationen frei gewählt werden. Dazu gehören<br />
eine elektronische Reinigungsmitteldosierung, ein Tankspülsystem<br />
und zwei zusätzliche Seitenbesen. Mit der Option<br />
Auto-Fill muss die Befüllung des Frischwassertanks nicht kontrolliert<br />
werden. Je nach Einsatzgebiet kann die Scheuersaugmaschine<br />
mit Walzen- oder Scheibenbürsten (Breite: 75 oder<br />
90 cm) ausgestattet werden. So lässt sich das Gerät auf das Einsatzgebiet<br />
in der Industrie, Logistik, Gebäudereinigung oder dem<br />
Öffentlichem Dienst anpassen. Die Maschine erreicht eine Geschwindigkeit<br />
bis 10 km/h und eine Flächenleistung<br />
bis 9000 m²/h. Sie ist mit Allradantrieb<br />
ausgestattet, um auch auf glatten Belägen und<br />
an Steigungen von bis zu 18 % wie z. B. in<br />
Parkhäusern einsetzbar zu sein. Die B 150 R<br />
wird über ein Ein-Knopf-System und ein großes<br />
Display mit Symbolen bedient. Mit ihrem<br />
eingebauten Ladegerät kann ihre Batterie an<br />
jeder Steckdose aufgeladen werden.<br />
www.kaercher.de<br />
Verschleißfeste Verbundschichten<br />
SWP-Schichten bestehen aus Hartstoffpulvern,<br />
die in eine duktile, metallische<br />
Matrix eingebettet sind und auf<br />
ein Stahlblech aufgesintert werden.<br />
Die Gebrauchseigenschaften können<br />
durch Hartstoffart und Mischungsverhältnis<br />
Hartstoff-Matrix gezielt<br />
eingestellt werden. Hinsichtlich Härte und Verschleißbeständigkeit<br />
positionieren sich die verfügbaren Qualitäten zwischen Hartmetall<br />
und geschweißten Schichten. Die gegenüber Hartmetall höhere<br />
Duktilität erlaubt ein rissfreies Umformen. Gegenüber geschweißten<br />
Schichten zeichnen sich SWP durch geringe Porosität,<br />
glatte Oberfläche und hohe Korrosionsbeständigkeit aus. SWP-<br />
Verbundschichten können durch Schweißen oder Verschrauben zu<br />
komplexeren Strukturen konfiguriert werden. SWP-Parts werden<br />
bevorzugt dort eingesetzt, wo neben Verschleiß- auch Korrosionsangriffe<br />
stattfinden und/oder erhöhte Prozesstemperaturen<br />
vorherrschen.<br />
www.listemann.com<br />
Gewerbepark Hungriger Wolf<br />
CRE-Allee 1<br />
D-25551 Hohenlockstedt<br />
Fon +49 48 26 - 37 666-0<br />
Fax +49 48 26 - 37 666-26<br />
e-mail: info@cre-electronic.de<br />
web: www.cre-electronic.de<br />
• langzeitverfügbare Komponenten<br />
• CPU von Intel Atom Quad Core bis Core i7 4th Gen.<br />
• Investitionsschutz durch Upgradefähigkeit<br />
• schlankes, lüfterloses Design<br />
• servicefreundlicher Geräteaufbau<br />
• optimale Rechnerperformance<br />
• Optionen: RFID, WLAN, Barcode-Scanner, USV<br />
• Audio-Wiedergabe über Glasoberfläche (optional)<br />
• Schutzart bis IP69K und/oder Staub-Ex Zone 22<br />
Palettier- und Verpackungslösungen<br />
Die modular aufgebaute Ultraschall-Verschließstation<br />
der<br />
Greif-Velox Maschinenfabrik<br />
GmbH für PE-Säcke bietet<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
Systemen mehrere Vorteile. Da<br />
Verunreinigungen der Sack-<br />
Innenwände das Schweißergebnis<br />
nicht beeinflussen, müssen diese nicht vorab gereinigt<br />
werden. Das Sackmaterial wird binnen Millisekunden plastifiziert<br />
und mit Druck verbunden. Die Nähte sind sofort belastbar.<br />
Damit erlaubt das System höchste Verschließraten bei Leistungen<br />
bis 400, 800 oder 1200 Säcken pro Stunde.<br />
www.moellers.de<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong><br />
CRE-Roesler.indd 1 03.02.<strong>2015</strong> 11:26:04
BETRIEBSTECHNIK<br />
Stehlagergehäuse: Einsatz in<br />
rauen Umgebungen<br />
Die neuen SDI-Stehlagergehäuse<br />
von HFB sind eine<br />
konsequente Weiterentwicklung<br />
der seit Jahrzehnten<br />
bewährten SD-Gehäuse. Aufgrund<br />
ihrer verbesserten<br />
Gehäusegeometrie und der<br />
daraus resultierenden hohen<br />
Sicherheit sind sie für den<br />
Einsatz unter hohen Belastungen<br />
prädestiniert. HFB<br />
bietet für unterschiedliche<br />
Anwendungsfälle die passenden<br />
Dichtungen an. Es gilt eine Dichtung auszuwählen, die eine<br />
ordnungsgemäße Funktion des Lagers gewährleistet und dessen<br />
Gebrauchsdauer optimiert. Die wirkungsvollste Abdichtung gegen<br />
Wasser, Schlamm und grobe Verschmutzungen ist die Taconite-Dichtung.<br />
Entwickelt wurde sie für Einsatzgebiete mit sehr<br />
rauen Umgebungsbedingungen wie z. B. Bergwerksbetriebe. Auch<br />
in geteilter Ausführung ist diese spezielle Dichtung erhältlich.<br />
Geteilte Pendelrollenlager sind aufgrund ihres geringen Montageaufwands<br />
und dem Wegfall einer Demontage von Anbauteilen<br />
und Baugruppen für den Einsatz an schwer zugänglichen<br />
Stellen geeignet. Die Stillstandszeiten von Maschinen und Anlagen<br />
werden deutlich reduziert.<br />
www.hfb-waelzlager.de<br />
Einbausätze für<br />
Wägezellen<br />
Silo- und Anlagenbauer stehen<br />
dafür ein, dass die von<br />
ihnen eingekauften und eingesetzten<br />
Komponenten den<br />
geltenden Normen und Richtlinien<br />
entsprechen. Ein<br />
Beispiel hierfür ist der Einsatz<br />
von Wägetechnik in großen Siloanlagen. Die Einbausätze übernehmen<br />
hier eine statisch tragende Funktion und müssen daher im<br />
bauaufsichtlichen Bereich zwingend die Kriterien der<br />
Norm EN 1090 erfüllen. Wie der bauaufsichtliche Bereich definiert<br />
ist, unterscheidet sich je Land und Bundesland und muss jeweils<br />
individuell durch den Auftraggeber geprüft werden. Um tragende<br />
Bauteile aus Stahl und Aluminium auf dem europäischen Binnenmarkt<br />
in Verkehr bringen zu dürfen, müssen diese seit Juli 2014<br />
über eine CE-Kennzeichnung gemäß EN 1090 verfügen. Da Einbausätze<br />
ein elementares und tragendes Bauteil der Silokonstruktion<br />
sind, ist hier der statische Nachweis besonders relevant. Sartorius<br />
Intec hat über die werkseigene Produktionskontrolle hinaus<br />
zusätzlich die Bemessung seiner Einbausätze zertifizieren lassen.<br />
Das bietet Kunden den großen Vorteil, dass die individuelle Bemessung,<br />
d. h. die statische Berechnung des Einbausatzes, durch<br />
einen externen Statiker entfallen kann. Das gilt für die nach<br />
EN 1090 zertifizierten und statisch geprüften Einbausätze der<br />
Baureihen PR 6001, PR 6143, PR 6144 und PR 6145.<br />
www.sartorius-intec.com<br />
Process Engineer (m/w)<br />
Programmierwissen und Interesse an medizinischen <strong>Verfahrenstechnik</strong>en — darauf kommt<br />
es an, wenn Sie an unserem Standort Schweinfurt Software für medizinische Systeme<br />
entwickeln, die bei Niereninsuffizienzen oder im Rahmen anderer extrakorporaler Behandlungsverfahren<br />
zum Einsatz kommen. Von der Neu- und Weiterentwicklung technischmedizinischer<br />
Verfahrensabläufe über Entwicklertests bis hin zur Verifikation von Softwareund<br />
Gerätefunktionen — Sie übernehmen Verantwortung im gesamten Prozess. Auch die<br />
Dokumentation sowie das Erstellen interdisziplinärer Anforderungen und Spezifikationen<br />
liegt in Ihren Händen.<br />
Die Basis für Ihren Einstieg bildet ein Ingenieurstudium, etwa der Elektrotechnik, Physik,<br />
physikalischen Technik, Medizintechnik oder Informatik. Sie verfügen über fundierte<br />
Programmierkenntnisse in C/C++ und durchschauen komplexe technische Zusammenhänge<br />
schnell. Wenn Sie außerdem in der mündlichen und schriftlichen Kommunikation —<br />
auch in Englisch — überzeugen und reisebereit sind, sollten wir uns kennenlernen.<br />
Fresenius Medical Care Deutschland GmbH, Schweinfurt,<br />
Anja Rudolph, Kennziffer 10795, Bewerbung über karriere.fmc-ag.de<br />
Mehr als 200.000 Menschen<br />
auf allen Kontinenten arbeiten<br />
bei Fresenius daran, die<br />
Lebensqualität von Patienten<br />
zu verbessern. Unsere<br />
eigenständigen Unternehmensbereiche<br />
Fresenius<br />
Medical Care, Fresenius<br />
Kabi, Fresenius Helios und<br />
Fresenius Vamed bieten ein<br />
breites Spektrum an Produkten<br />
und Dienstleistungen im<br />
Gesundheitssektor.<br />
www.fresenius.de<br />
Fresenius Medical Care —<br />
Innovating for a Better Life.<br />
Der weltweit führende Anbieter<br />
von Dialyse-Produkten<br />
und -Dienstleistungen.<br />
In eigenen Dialyse-Kliniken<br />
Garant für die bestmögliche<br />
Lebensqualität von Patienten<br />
mit chronischem Nierenversagen.<br />
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Fresenius.indd 1 20.01.<strong>2015</strong> 12:14:47<br />
VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong> 41
VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />
Eine saubere Sache<br />
Hygienepapiere aus Holz und Altpapier<br />
Sie begleiten uns jeden Tag unseres Lebens – Hygienepapiere. Ob Toilettenpapier,<br />
Taschentücher oder Windeln – eine moderne Welt ohne Tissuepapier<br />
ist kaum mehr vorstellbar. Bei der Herstellung setzen die Unternehmen<br />
inzwischen auf umweltfreundliche und nachhaltige Verfahren.<br />
Grundlage für jedes Tissuepapier ist<br />
Zellstoff. Dabei kommt als Rohstoffquelle<br />
neben Holzhackschnitzeln vermehrt<br />
Altpapier zum Einsatz.<br />
Bei der Herstellung von Zellstoff aus Holz<br />
werden die Hackschnitzel durch Kochen<br />
aufgeschlossen. Dabei entsteht ein Zellstoffbrei,<br />
der neben Lignin noch andere Pflanzenstoffe<br />
enthält. Diese Stoffe werden anschließend<br />
durch chemische Bleichung entfernt.<br />
Heute kommen als Oxidationsmittel<br />
vor allem Chlordioxid, Wasserstoffperoxid<br />
und Ozon zum Einsatz, die weniger chlorierte<br />
Abfallprodukte erzeugen als die traditionellen<br />
Verfahren mit elementarem Chlor.<br />
Aus alt mach neu<br />
Bei der Verwendung von Recyclingmaterial<br />
wird das Altpapier in sogenannten Pulpern<br />
unter Zuhilfenahme von großen Wassermengen<br />
zerfasert. Der Zellstoffbrei wird in<br />
Sieben und Sortieranlagen von papierfremden<br />
Bestandteilen befreit. Beim anschließenden<br />
Deinking werden die Druckfarben<br />
mit Wasser, Natronlauge und Seife aus den<br />
Fasern gelöst und abgetrennt.<br />
Der gebleichte Zellstoffbrei wird noch<br />
einmal gemahlen und so weit verdünnt,<br />
dass er fast ausschließlich aus Wasser besteht<br />
– nämlich zu 99 %. Mit großen Wal-<br />
zen wird der Zellstoff im Filz der Papiermaschine<br />
gepresst und anschließend getrocknet<br />
und geglättet. Papiermaschinen<br />
sind riesig – ihr größter Bestandteil ist der<br />
dampfbeheizte Glättungszylinder. Er hat<br />
einen Durchmesser von bis zu 6 m. Trockenhauben<br />
sorgen bei einer Temperatur<br />
von rund 450 °C für eine Trocknung der<br />
Zellstoffbahn binnen kürzester Zeit. Der<br />
Wassergehalt sinkt dabei auf 6 %.<br />
Die Grammatur (Massenbelegung) von<br />
Hygienepapier liegt meist zwischen 15 bis<br />
30 g/m². Um dickere und weichere<br />
Produkte zu erzeugen, werden Hygienepapiere<br />
in der Regel in mehreren Lagen verarbeitet.<br />
Dabei werden die einzelnen<br />
Schichten mittels Kleber und Prägung<br />
punktuell miteinander verbunden.<br />
Danach wird die Papierbahn in regelmäßigen<br />
Abständen perforiert und auf eine<br />
lange Papprolle aufgewickelt. Eine Säge<br />
schneidet das lange Stück in handliche<br />
Rollen in der richtigen Größe zurecht. (kf)<br />
Foto: SCA GmbH, München
Im nächsten Heft: 3/<strong>2015</strong><br />
SERVICE I IMPRESSUM<br />
MESSE-SPECAIL ANUGA-FOODTEC<br />
Treffpunkt der Lebensmittelindustrie<br />
Auf der Messe trifft sich alle drei Jahre die<br />
weltweite Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />
Über 43 000 Fachbesucher aus<br />
130 Ländern informieren sich vier Tage lang<br />
bei den mehr als 1300 Ausstellern über die<br />
neuesten Entwicklungen. Auf der Messe<br />
finden die Besucher Lösungen und Ideen<br />
für alle Fragen rund um die Herstellung und<br />
Verpackung aller Lebensmittel. Zukunftsthemen<br />
werden zudem im Fachprogramm<br />
der Anuga FoodTec thematisiert.<br />
RETROFIT<br />
Investition in den Umweltschutz<br />
Im Rahmen eines Retrofit-Programmes zur<br />
langfristigen Ausrichtung der Zellstoffproduktion<br />
wird die Chemikalienrückgewinnung<br />
auf den neuesten Stand der Technik<br />
gebracht. Dazu gehört auch die Modernisierung<br />
der Laugenlinie. Damit investiert<br />
das Unternehmen gleichzeitig in die Reduktion<br />
der Schwefeldioxid-Belastung.<br />
ARMATUREN<br />
Ventilblöcke für die Direktmontage an<br />
Messumformern<br />
Messumformer beinhalten immer mehr<br />
Funktionen, daher müssen größere Gehäuse<br />
entwickelt werden, die nicht immer an<br />
ihren angestammten Platz auf dem Ventilblock<br />
passen. Ein Spezialist für Industriearmaturen<br />
hat dafür gemeinsam mit seinen<br />
Kunden eine Lösung gefunden, die auf den<br />
ersten Blick simpel, dafür aber überaus interessant<br />
ist.<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
Ohne Materialverluste und mit wenig<br />
Aufwand ans Ziel<br />
Um im Zementwerk alternative Brennstoffe<br />
von der Lagerhalle zu den Beschickungssystemen<br />
des Ofens zu fördern, ersetzt ein Zementhersteller<br />
seine alte Trogkettenförderlinie<br />
durch eine moderne kurvengängige<br />
Förderanlage. Dieses komplett geschlossene<br />
System sorgt für einen umweltfreundlicheren<br />
und energieeffizienteren Transport<br />
des Schüttguts.<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Heft 1-2/<strong>2015</strong><br />
AGS, Lage............................................................ 19<br />
ARI-Armaturen,<br />
Schloß Holte-Stukenbrock.........................2.US<br />
Bauermeister, Norderstedt .............................4<br />
CRE Rösler, Hohenlockstedt, ........................ 40<br />
Denios, Bad Oeynhausen.................................7<br />
Gather, Mettmann.......................................... 13<br />
Igus, Köln............................................................. 16<br />
MBA Instruments, Quickborn...................... 35<br />
Rippert, Herzebrock-Clarholz..........................3<br />
Ruwac, Melle..................................................... 18<br />
Säbu, Morsbach................................................ 39<br />
Schrage Anlagenbau, Sande........................ 15<br />
Siemens, Nürnberg.......................................... 33<br />
SPX Flow Technology, Norderstedt............. 23<br />
T5 Interface, Böblingen.................................. 31<br />
Vogelsang, Essen (Oldenburg)........................9<br />
Volkmann, Soest.............................................. 17<br />
Warex Valve, Senden....................................... 11<br />
Will & Hahnenstein, Herdorf....................... 18<br />
Erscheinungstermin: 16. 03. <strong>2015</strong> • Anzeigenschluss: 27. 02. <strong>2015</strong><br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2015</strong> im 49. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />
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Monika Schäfer, Ulla Winter<br />
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