Verfahrenstechnik 1-2/2015
Verfahrenstechnik 1-2/2015
Verfahrenstechnik 1-2/2015
- TAGS
- verfahrenstechnik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
BETRIEBSTECHNIK<br />
Sicher und zertifiziert<br />
Bedarfsgerechte Explosionsentkopplung gewährleistet hohen Schutzlevel<br />
Aleksandar Agatonovic<br />
Ein Spezialist für Anlagen und<br />
Systeme im Bereich der Entwicklung<br />
und Bulk-Herstellung fester<br />
pharmazeutischer Produkte<br />
kooperiert mit einem Hersteller für<br />
Sicherheitstechnik. Dieser ist unter<br />
anderem auf Produkte zur Explosionsentkopplung<br />
spezialisiert. Die<br />
Explosionsentkopplungslösungen<br />
werden sowohl im Bereich der<br />
Prozessluft als auch in der Produktförderung<br />
benötigt, denn im Falle<br />
einer Explosion können hier Drücke<br />
bis zu 10 bar auftreten.<br />
Autor: Aleksandar Agatonovic, Leiter Business<br />
Development & Marketing Rico Sicherheitstechnik<br />
AG, Herisau (Schweiz)<br />
I<br />
m Bereich der Produktförderung kommen<br />
seitdem die Explosionsschutzschieber<br />
RSV in einer speziellen Pharmaausführung<br />
zum Einsatz. Da hier ein totraumfreies<br />
Design vonnöten ist, stellen diese eine sehr<br />
gute Wahl dar. Vor allem in staubführenden<br />
Leitungen, in denen Druckabfälle und Hindernisse<br />
unerwünscht sind, ist dieser<br />
Schieber geradezu prädestiniert. Das Funktionsprinzip<br />
basiert auf der Auslösung durch<br />
Druck-, bzw. Flammensensoren, die innerhalb<br />
von Millisekunden die Explosion detektieren.<br />
Daraufhin werden ein oder mehrere Gasgeneratoren<br />
aktiviert, die durch den<br />
erzeugten Druck die sofortige Entkopplung<br />
der Anlagenteile veranlassen. Dabei ist die<br />
Schutzwirkung doppelt ausgelegt, sodass<br />
Explosionen von beiden Seiten gleichermaßen<br />
gestoppt werden können. Die Ausbreitung<br />
von Flammen und Druckwellen durch die<br />
Rohrleitungen wird somit wirksam verhindert.<br />
Das spezielle Pharmagehäuse aus Edelstahl<br />
bietet einen weiteren Vorteil: Sowohl im<br />
Bereich der produkt berührenden Teile (CIP:<br />
cleaning in place), als auch außen (WIP: washing<br />
in place) gewährleistet er sehr gute<br />
Reinigungs möglichkeiten. Darüber hinaus<br />
sind es auch seine kompakte Bauweise sowie<br />
die breite Zertifizierungspalette, die für die<br />
Qualität der Lösung sprechen.<br />
Dem steht auch das Ventex Explosionsschutzventil<br />
in CIP-Ausführung in nichts<br />
nach. Dieses wird komplett in Edelstahl<br />
geliefert und wird im Bereich der Prozessluft<br />
eingesetzt. Das Ventil hat Anschlüsse für<br />
Waschdüsen, über die es einfach und ohne<br />
Demontage gereinigt werden kann. Dieses<br />
gemeinsam entwickelte Extra ist z. B. bei An-<br />
lagen mit Containment-Anforderungen bzw.<br />
vollautomatischer CIP-Reinigung von großem<br />
Vorteil, da zugleich das Sicherheitsventil<br />
im Abluftstrang komplett gereinigt werden<br />
kann, ohne dass eine manuelle Nachreinigung<br />
notwendig ist.<br />
Durch die Druckwelle, die im Zuge einer<br />
Explosion entsteht, wird der Schließkörper<br />
des Explosionsschutzventils an die Dichtung<br />
gepresst und das Ventil damit geschlossen<br />
und verriegelt. Während im Normalzustand<br />
ein optimaler Luftfluss gewährleistet wird,<br />
bietet es im Falle eines Ereignisses optimalen<br />
Schutz. Für den Anlagenhersteller ist<br />
der Einsatz dieser Schutzmaßnahmen besonders<br />
wichtig, um im Sinne der Kunden<br />
bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen.<br />
Denn pharmazeutische Wirkstoffe und<br />
Rohstoffe haben Produkteigenschaften, die<br />
bei der Verarbeitung eine Kategorisierung<br />
der Anlage bzw. des Apparates gemäß der<br />
Richtlinie 94/9 EG oder 2014/34 EU erfordern.<br />
Die oberste Prämisse des Anlagenbauers<br />
ist es, Anlagen und Systeme zu liefern, die<br />
dem Schutz des menschlichen Lebens, der<br />
Umwelt und des Betreibereigentums Rechnung<br />
tragen. Bisher wurden bereits 400 gemeinsame<br />
Projekte realisiert, bei denen insgesamt<br />
rund 1000 Entkopplungslösungen<br />
aus dem Hause Rico verbaut wurden. Bereits<br />
bei der Anlagenplanung erfolgen die<br />
Berechnungen hinsichtlich der Positionierung<br />
von Ventilen und Schiebern. Die Wartung<br />
dieser Komponenten wird schließlich<br />
entsprechend des kundenseitig vereinbarten<br />
Plans durchgeführt.<br />
www.rico.ch<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2015</strong>