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Verborgenen Krankheiten auf der Spur - Screening-Labor Hannover

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Galaktose-1-Phosphat<br />

GALT<br />

Phosphoglucomutase<br />

Mutase<br />

Abb.: Reaktionen des GALT-Nachweises<br />

Glukose-1-Phosphat<br />

Glukose-6-Phosphat<br />

+ UDP-Glukose<br />

- UDP-Galaktose<br />

G6P-DH NADP +<br />

NADPH<br />

Glukono-δ-lacton-6-Phosphat<br />

Bestätigungsdiagnostik<br />

• Konzentration von Galaktose und Galaktose-1-Phosphat im Vollblut<br />

• Enzymaktivität <strong>der</strong> Galaktose-1-Phosphat-Uridyl-Transferase in Erythrozyten<br />

• Mutationsanalyse <strong>der</strong> GALT <strong>auf</strong> Chromosom 9p13<br />

Mögliche Ursachen für falsch positive Ergebnisse im <strong>Screening</strong><br />

• erniedrigte Aktivität <strong>der</strong> GALT durch Zerstörung des Enzyms <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Testkarte<br />

(Hitzeeinwirkung, Desinfektionsmittel)<br />

• erhöhte Galaktosewerte durch Kontamination <strong>der</strong> Testkarte mit Milch<br />

Mögliche Ursachen für falsch negative Ergebnisse im <strong>Screening</strong><br />

• Bluttransfusion vor Blutgewinnung<br />

Therapie<br />

Die Therapie <strong>der</strong> Galaktosämie besteht in <strong>der</strong> sofortigen Umstellung <strong>auf</strong> eine Diät, die<br />

in den ersten 6 Lebensmonaten laktosefrei sein muss. Für das Säuglingsalter gibt es<br />

spezielle Milchzubereitzungen <strong>auf</strong> Sojabasis. Eine Einschränkung <strong>der</strong> Galaktosezufuhr<br />

durch laktosefreie und galaktosearme Ernährung ist lebenslang erfor<strong>der</strong>lich. Ein<br />

prinzipielles Problem besteht darin, dass die endogene Galaktoseproduktion im intermediären<br />

Stoffwechsel therapeutisch nicht beeinflusst werden kann. Therapie und<br />

Langzeitbetreuung müssen in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Stoffwechselzentrum<br />

erfolgen.<br />

Trotz frühzeitigem Therapiebeginn und konsequenter Diät ist die Prognose <strong>der</strong><br />

klassischen Galaktosämie nicht so gut wie erhofft. Mögliche Langzeitfolgen bestehen<br />

in neuropsychologischen und neurologischen Störungen, Beeinträchtigung <strong>der</strong><br />

Funktionen von Leber und Nieren, Katarakt und bei Mädchen gestörter Pubertätsentwicklung<br />

(hypergonadotroper Hypogonadismus).<br />

Bei positiven Fällen erbittet das <strong>Screening</strong>-<strong>Labor</strong> einen abschließenden Bericht,<br />

z. B. Arztbrief, um den Verpflichtungen des Trackings nachkommen zu können.<br />

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