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Verborgenen Krankheiten auf der Spur - Screening-Labor Hannover

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Ergänzende Zweittests<br />

zu den Zielkrankheiten des Neugeborenenscreenings<br />

Bei einigen Testverfahren kann das Ergebnis mit Hilfe eines methodisch unabhängigen<br />

Zweitverfahrens (second-tier) weiter präzisiert werden. Der Zweittest wird unmittelbar<br />

nach Vorliegen eines positiven Messergebnisses eines Standardtest unter Verwendung<br />

<strong>der</strong> Originalblutprobe vorgenommen. Dadurch wird die Rate falsch positiver <strong>Screening</strong>befunde<br />

verringert und <strong>der</strong> prädiktive Wert des <strong>Screening</strong>s verbessert.<br />

Adrenogenitales Syndrom<br />

Der Zweittestest wird durchgeführt, wenn die Konzentration von 17-OH-Progesteron<br />

im Immunoassay oberhalb des Grenzwertes liegt. Die Methode ist die Hochdruckflüssigkeitschromatographie-Tandemmassensspektrometrie<br />

(LC-MS/MS). In vielen<br />

Fällen kann durch diese Analyse ein AGS mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen<br />

werden. Eine erhöhte Konzentration von 17-OH-Progesteron und/o<strong>der</strong> 21-<br />

Desoxycortisol sowie eine hohe (17-OH-Progesteron + Androstendion)/Cortisol Ratio<br />

untermauern den positiven <strong>Screening</strong>befund des Immunoassays hinsichtlich eines 21-<br />

Hydroxylasemangel-AGS. Zusätzlich kann ein 11β-Hydroxylasemangel-AGS erkannt<br />

werden, da in diesem Fall eine erhöhte Konzentration von 11-Desoxycortisol<br />

gemessen wird. In Einzelfällen können aber auch mit dem Steroidprofil falsch positive<br />

Ergebnisse erhalten werden.<br />

Ahornsirupkrankheit<br />

Zur weiteren Evaluation von Proben mit erhöhten Konzentrationen <strong>der</strong><br />

verzweigtkettigen Aminosäuren in <strong>der</strong> Tandemmassenspektrometrie wird ebenfalls<br />

Hochdruckflüssigkeitschromatographie-Tandemmassensspektrometrie durchgeführt.<br />

Gemessen werden die Konzentrationen von Alloisoleucin, Leucin, Isoleucin, Valin<br />

und Hydroxyprolin. Der Nachweis von Alloisoleucin beweist die Diagnose Ahornsirupkrankheit.<br />

Isovalerianazidämie<br />

Die Verdachtsdiagnose einer Isovalerianazidämie wird im <strong>Screening</strong> <strong>auf</strong> Grund<br />

erhöhter Konzentrationen von Pentanoylcarnitin gestellt. Mit <strong>der</strong> tandemmassenspektrometrischen<br />

Analyse werden aber mehrere Verbindungen (Isomere) gleichzeitig<br />

erfasst. Störend ist vor allem Pivalinsäure, die in Medikamenten vorkommen kann.<br />

Eine exakte Diagnose ist durch eine ergänzende Untersuchung <strong>der</strong> Probe mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Hochdruckflüssigkeitschromatographie-Tandemmassensspektrometrie möglich.<br />

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