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Verborgenen Krankheiten auf der Spur - Screening-Labor Hannover

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ergebnisse beeinflussen, da dieses Ionen gleicher Masse bildet. Zusätzlich zu den absoluten<br />

Konzentrationen <strong>der</strong> Aminosäuren können verschiedene Quotienten berechnet<br />

werden, um die diagnostische Sicherheit zu erhöhen. Da erkrankte Kin<strong>der</strong> ab dem 4.<br />

Lebenstag <strong>auf</strong>fällig werden, kommt einer frühen Abnahme <strong>der</strong> Blutprobe (36.-72. Lebensstunde)<br />

und dem Probenversand ohne Zeitverlust eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu.<br />

Bei starkem Krankheitsverdacht ist eine sofortige stationäre Einweisung zur weiteren<br />

Diagnostik und Therapieeinleitung in einem Stoffwechselzentrum zu veranlassen.<br />

Gleichzeitig sollte eine zweite Trockenblutprobe in das <strong>Screening</strong>-<strong>Labor</strong> geschickt<br />

werden.<br />

Zur Zeit ist noch unklar, ob auch alle mil<strong>der</strong>en Formen <strong>der</strong> Ahornsirupkrankheit im<br />

Neugeborenen-<strong>Screening</strong> erfasst werden können. Die intermittierende Form zeigt nur<br />

episodisch erhöhte Konzentrationen <strong>der</strong> verzweigtkettigen Aminosäuren im Blut.<br />

Bestätigungsdiagnostik<br />

• Sofortige Bestimmung von Alloisoleucin in <strong>der</strong> <strong>Screening</strong>probe<br />

• Quantitative Aminosäureanalyse im Plasma zum Nachweis erhöhter Konzentrationen<br />

<strong>der</strong> verzweigtkettigen Aminosäuren, Alloisoleucin ist beweisend.<br />

• Organische Säuren im Urin (verzweigtkettige Oxo- und Hydroxysäuren)<br />

• Bestimmung <strong>der</strong> Enzymaktivität in Fibroblasten<br />

• Mutationsanalyse <strong>der</strong> Gene <strong>der</strong> einzelnen Enzymuntereinheiten<br />

Therapie<br />

Behandlung und weitergehende Diagnostik erfor<strong>der</strong>t die Einweisung in ein entsprechend<br />

spezialisiertes pädiatrisches Stoffwechselzentrum.<br />

• Unmittelbar nach <strong>der</strong> Diagnosestellung muss meist eine Entgiftung erfolgen. In<br />

Abhängigkeit vom Plasmaleucinspiegel werden extrakorporale Verfahren zur<br />

Entgiftung und/o<strong>der</strong> eine Infusionsbehandlung mit Normalinsulin/Glucose eingesetzt.<br />

• Sobald wie möglich wird mit einer Säuglingsmilch begonnen, die frei von verzweigkettigen<br />

Aminosäuren ist.<br />

• Manche Patienten sprechen <strong>auf</strong> die hochdosierte Gabe des Cofaktors Thiamin<br />

an.<br />

• Der lebenslang notwendigen Behandlung dient eine eiweißarme Diät mit<br />

Supplementierung eines Amionosäurengemisches ohne Leucin, Isoleucin und<br />

Valin.<br />

Bei positiven Fällen erbittet das <strong>Screening</strong>-<strong>Labor</strong> einen abschließenden Bericht,<br />

z. B. Arztbrief, um den Verpflichtungen des Trackings nachkommen zu können.<br />

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