Verborgenen Krankheiten auf der Spur - Screening-Labor Hannover
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Nahrungsmitteln ist die Favabohne (Saubohne) als Auslöser <strong>der</strong> Hämolyse bekannt.<br />
Daher wird die Störung auch Favismus genannt.<br />
Das Gen für die G6PD liegt <strong>auf</strong> dem X-Chromosom. Dementsprechend sind vom<br />
Vollbild des G6PD-Mangels vor allem Knaben betroffen. Mädchen sind ebenfalls gefährdet,<br />
wenn sie homozygote Merkmalsträger sind. Aber auch heterozygote Mädchen<br />
können eine erhebliche Unterfunktion des Enzyms <strong>auf</strong>weisen. Der genetische<br />
Hintergrund <strong>der</strong> Störung ist komplex. Mehr als 400 Varianten sind beschrieben. Die<br />
klinischen Erscheinungen sind bei <strong>der</strong> auch in Deutschland vorkommenden so<br />
genannten Mittelmeer-Variante beson<strong>der</strong>s schwer. Diese findet sich naturgemäß<br />
häufig bei Kin<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Familien aus dem Mittelmeerraum stammen.<br />
Analytik<br />
Aktivitäts-Bestimmung <strong>der</strong> Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase. Durch G6PD wird<br />
zugesetztes Glucose-6-Phosphat zum 6-Phosphogluconolacton oxidiert. Damit ist eine<br />
Umsetzung von ebenfalls zugesetztem NADP + zu NADPH verbunden. Letzteres wird<br />
fluorimetrisch bestimmt.<br />
Abb.: Reaktionen des G6PD-Nachweises<br />
Für die Praxis des Neugeborenen-<strong>Screening</strong>s ist es wichtig zu wissen, dass die G6PD<br />
thermolabil ist, also leichter als an<strong>der</strong>e Testparameter durch Einwirkung von Wärme<br />
<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Testkarte zerstört wird. Wärmeeinwirkung kann zu falsch positiven Ergebnissen<br />
führen.<br />
Es ist sehr schwierig, einen Grenzwert für die Beurteilung <strong>der</strong> Enzymaktivität festzulegen.<br />
Gegenwärtig gehen wir davon aus, dass eine Enzymleistung von weniger als<br />
25% <strong>der</strong> durchschnittlichen Aktivität weitere Maßnahmen auslösen sollte.<br />
Die Enzymaktivität <strong>der</strong> G6PD ist im Blut nicht konstant. Sie hängt vom Alter <strong>der</strong><br />
Erythrozytenpopulation ab. Nach einer hämolytischen Krise findet man im Blut wegen<br />
<strong>der</strong> überwiegend jungen Erythrozyten eine höhere Enzymaktivität. Dies kann diagnostische<br />
Komplikationen verursachen.<br />
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