Bobinger Gesichten Juni 2016

STRASSENNAMEN
STRASSEN, DIE SCHON IMMER ZUM ORT GEHÖRTEN
Wolfsgäßchen,Hochstiftweg,
Zehentweg
Wolfsgäßchen, Hochstiftweg und Zehentweg sind die Namen von
drei kurzen Wegen, die alle eine Verbindung zwischen Hochstraße
und Römerstraße, zwei der wichtigsten Straßen Bobingens, darstellen.
Wie sie zu ihren Namen gekommen sind ist unterschiedlich und
manchmal hatten die Wege auch schon etliche andere Bezeichnungen
vor ihrer heutigen Benennung. Gemeinsam aber ist ihnen, dass alle
Wege schon sehr alt sind und damit praktisch schon immer zum Ort
gehörten.
wurde,stand ein Bobinger Brandbrunnen.
Die Legende erzählt, in
strengen Wintern seien die Wölfe
hier auf diesem Weg von den nahegelegenen
Wertachauen bis an
den Dorfrand gekommen, hätten
geheult und sich dort nach leichter
Beute umgesehen.Wann allerdings
der letzte (oder überhaupt
ein) Wolf hier gesichtet worden
sein soll,ist nicht bekannt.
Das Wolfsgässchen heute von der Hochstraße an.
Bilder: Anja Fischer
Auf einer alten Panorama-Karte
jedenfalls ist ersichtlich, dass sich
in längst vergangenen Zeiten tatsächlich
Stauden von derWertach
bis zur Singold erstreckten. Das
macht die Erklärung nachvollziehbar,
dass sich in besonders
rauhen Wintern, wenn es in den
Wäldern nichts zu jagen gab, tatsächlich
hungrige Tiere hier bis
an den Dorfrand wagten.
Von Anja Fischer
Zwischen Römerstraße und
Hochstraße war es schon immer
wichtig, kurze Verbindungen zu
haben.Eine der wichtigsten Verbindungen
ist heute noch das
Wolfsgäßchen,das seinen Anfang
beim Kreisverkehr vor der Metzgerei
Naumann hat und bis in die
Point führt.
Bei der Einführung der Straßennamen
1938 ist das Wolfsgäßchen
bereits als solches erwähnt.
Es führte damals aus den Schwettinger
Wiesen (heute Point) über
die Singold ins Dorf.
Am Krautgartengraben,der durch
die äußere Brücke überschritten
Das Wolfsgässchen mit Blick in Richtung Point.
28 BOBINGER GESCHICHTE(N), Band 6,Juni 2016