44 IMPRESSUM Herausgeber: <strong>Stadtverwaltung</strong> <strong>Tanna</strong>, Markt 1, 07922 <strong>Tanna</strong> redaktionelle Bearbeitung: Dr. Rainer Petzold, Matthias Wolfram, Dr. Frank Reinhold, Erika Dietz, Birgit Pozorski-Schatz, Michael Groth Gesamtherstellung: Druckservice Schleiz Naumann & Partner GmbH, Greizer Straße 7– 9, 07907 Schleiz Für die einzelnen Beiträge zeichnet der jeweilige Verfasser verantwortlich. Kostenlose Verteilung an alle Haushalte. Zusätzliche Exemplare sind für 1,- Euro in der <strong>Stadtverwaltung</strong> erhältlich.
Jetzt Fischerstiefel statt der Fußballschuhe Diese Schlagzeile trifft auf vier nunmehr schon etwas in die Jahre gekommene Tänner Fußballrecken zu. Andreas Steinig, Tino Wolfram, Holm Zapf und Martin Petzold haben, nachdem sie alle mehr als 2 Jahrzehnte lang dem runden Leder nachgejagt waren, die Höhen und Tiefen des Fußballs in unserer Heimatstadt ausgekostet bzw. überstanden und zahlreiche beim engagierten Einsatz erlittene Blessuren einigermaßen auskuriert hatten, vor einiger Zeit für sich eine Freizeitbeschäftigung entdeckt, bei der man nicht fast unvermeidlich auf dem OP-Tisch des orthopädischen Chirurgen landet. Sie müssen nun höchstens ab und zu unterkühlte Körperteile aufwärmen – und die dafür geeigneten Mittel sind ihnen bestens bekannt. Sie gehören inzwischen zu den routinierten „Teichwirtschafts- und Fischzuchtgogeln“ und halten bei der Bewältigung der mit diesem Hobby verbundenen Aufgaben zusammen wie Pech und Schwefel, so wie sie es als alte Mannschaftskameraden ja nicht anders gewöhnt sind. Sie bewirtschaften gemeinsam fünf in den Gemarkungen <strong>Tanna</strong>, Schilbach und Zollgrün liegende Teiche, die sie mit viel Arbeitsaufwand wieder in einen hervorragenden Zustand versetzt haben und nun erfolgreich nutzen. Ein besonderer Höhepunkt bei ihrer bisherigen Tätigkeit als Teichwirt war die sehr aufwändige Restaurierung und Umgestaltung des Röhnig-Teiches am Nordrand der Schilbacher Flur. Sie hatten dieses stattliche, in reizvoller Landschaft gelegene, etwa 6000 Quadratmeter umfassende Teichgrundstück von der Treuhand erworben, und im Frühjahr 2003 rollte dann der erste Radbagger an, mit dessen Hilfe eine befahrbare Dammüberfahrt entstehen und der Teich insgesamt grundlegend erneuert werden sollte. Wegen des sumpfigen Untergrundes und der unzähligen Tonnen zu bewältigenden Schlammes war aber mit dieser Technik nur wenig zu bewirken, und so wurde ein Kettenbagger mit einer Reichweite von ca. 10 m eingesetzt, mit dem es dann im November 2003 gelang, die Unmengen von Schlamm herauszubaggern und glattzuziehen. Im Frühjahr 2004 wurden dann in vielen Einsätzen weitere wichtige Arbeiten erledigt wie das Schottern des Hauptdamms, Anpflanzungen, der Bau von Brücken und Treppen, das Anlegen von Staustufen für Ein- und Ablauf und einer Wallerburg (Insel) sowie die Errichtung einer Waldschänke. Am 18. April 2004 konnte endlich der erste Fischbesatz erfolgen – und das Team nahm sich vor, zahlreiche einheimische Nutzfischarten wie Karpfen, Zander, Hecht, Wels, Schleie, Döbel, Giebel und Moderlieschen einzusetzen. Im Sommer 45 wurden dann bei hohen Wassertemperaturen allerdings auch schon Lebewesen im Wasser gesichtet, die man nicht eingesetzt und für die Aufzucht vorgesehen hatte: Vertreter der zweibeinigen Species homo sapiens. Im Herbst <strong>2006</strong> kam es nun zum ersten Fischzug, der sehr erfolgreich verlief und sich zu einem kleinen Volksfest entwickelte: das spektakuläre Abfischen des sich als landschaftliches Kleinod präsentierenden Teiches lockte mindestens so viele Zuschauer an wie ein gut besuchtes Bezirksligaspiel der <strong>Tanna</strong>er Mannschaft, nämlich rund 100 Schaulustige und Interessierte. Man „erntete“ Welse bis zu einer Größe von 1,20 m, Zander von 0,75 m Länge, 80 cm lange Hechte und bis zu 12 Pfund schwere Spiegel- und Graskarpfen – die vier „Fußballerteichwirte“ konnten auf jeden Fall mit dem Resultat ihrer jahrelangen Anstrengungen sehr zufrieden sein. Abschließend sei noch angemerkt, dass sie trotz dieses Erfolges im neuen Freizeitbereich durchaus bereit sind, wenn sie gebraucht werden, die Fischerstiefel wieder gegen die Fußballschuhe auszutauschen – und das ist gar nicht so selten der Fall. Petri Heil und Sport frei! Tino Wolfram