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NR. 1 20. Dezember 2006 17. JAHRGANG - Stadtverwaltung Tanna

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Jetzt Fischerstiefel statt der Fußballschuhe<br />

Diese Schlagzeile trifft auf vier nunmehr<br />

schon etwas in die Jahre gekommene<br />

Tänner Fußballrecken zu. Andreas<br />

Steinig, Tino Wolfram, Holm Zapf und<br />

Martin Petzold haben, nachdem sie alle mehr als<br />

2 Jahrzehnte lang dem runden Leder nachgejagt<br />

waren, die Höhen und Tiefen des Fußballs in unserer<br />

Heimatstadt ausgekostet bzw. überstanden<br />

und zahlreiche beim engagierten Einsatz erlittene<br />

Blessuren einigermaßen auskuriert hatten,<br />

vor einiger Zeit für sich eine Freizeitbeschäftigung<br />

entdeckt, bei der man nicht fast unvermeidlich<br />

auf dem OP-Tisch des orthopädischen<br />

Chirurgen landet. Sie müssen nun höchstens ab<br />

und zu unterkühlte Körperteile aufwärmen –<br />

und die dafür geeigneten Mittel sind ihnen bestens<br />

bekannt. Sie gehören inzwischen zu den<br />

routinierten „Teichwirtschafts- und Fischzuchtgogeln“<br />

und halten bei der Bewältigung der mit<br />

diesem Hobby verbundenen Aufgaben zusammen<br />

wie Pech und Schwefel, so wie sie es als alte<br />

Mannschaftskameraden ja nicht anders gewöhnt<br />

sind. Sie bewirtschaften gemeinsam fünf in den<br />

Gemarkungen <strong>Tanna</strong>, Schilbach und Zollgrün<br />

liegende Teiche, die sie mit viel Arbeitsaufwand<br />

wieder in einen hervorragenden Zustand versetzt<br />

haben und nun erfolgreich nutzen. Ein besonderer<br />

Höhepunkt bei ihrer bisherigen Tätigkeit als<br />

Teichwirt war die sehr aufwändige Restaurierung<br />

und Umgestaltung des Röhnig-Teiches am Nordrand<br />

der Schilbacher Flur. Sie hatten dieses stattliche,<br />

in reizvoller Landschaft gelegene, etwa<br />

6000 Quadratmeter umfassende Teichgrundstück<br />

von der Treuhand erworben, und im Frühjahr<br />

2003 rollte dann der erste Radbagger an, mit<br />

dessen Hilfe eine befahrbare Dammüberfahrt<br />

entstehen und der Teich insgesamt grundlegend<br />

erneuert werden sollte. Wegen des sumpfigen Untergrundes<br />

und der unzähligen Tonnen zu bewältigenden<br />

Schlammes war aber mit dieser<br />

Technik nur wenig zu bewirken, und so wurde ein<br />

Kettenbagger mit einer Reichweite von ca. 10 m<br />

eingesetzt, mit dem es dann im November 2003<br />

gelang, die Unmengen von Schlamm herauszubaggern<br />

und glattzuziehen. Im Frühjahr 2004<br />

wurden dann in vielen Einsätzen weitere wichtige<br />

Arbeiten erledigt wie das Schottern des Hauptdamms,<br />

Anpflanzungen, der Bau von Brücken<br />

und Treppen, das Anlegen von Staustufen für<br />

Ein- und Ablauf und einer Wallerburg (Insel) sowie<br />

die Errichtung einer Waldschänke.<br />

Am 18. April 2004 konnte endlich der erste<br />

Fischbesatz erfolgen – und das Team nahm sich<br />

vor, zahlreiche einheimische Nutzfischarten wie<br />

Karpfen, Zander, Hecht, Wels, Schleie, Döbel, Giebel<br />

und Moderlieschen einzusetzen. Im Sommer<br />

45<br />

wurden dann bei hohen Wassertemperaturen allerdings<br />

auch schon Lebewesen im Wasser gesichtet,<br />

die man nicht eingesetzt und für die Aufzucht<br />

vorgesehen hatte: Vertreter der<br />

zweibeinigen Species homo sapiens. Im Herbst<br />

<strong>2006</strong> kam es nun zum ersten Fischzug, der sehr<br />

erfolgreich verlief und sich zu einem kleinen<br />

Volksfest entwickelte: das spektakuläre Abfischen<br />

des sich als landschaftliches Kleinod präsentierenden<br />

Teiches lockte mindestens so viele Zuschauer<br />

an wie ein gut besuchtes Bezirksligaspiel<br />

der <strong>Tanna</strong>er Mannschaft, nämlich rund 100<br />

Schaulustige und Interessierte. Man „erntete“<br />

Welse bis zu einer Größe von 1,20 m, Zander von<br />

0,75 m Länge, 80 cm lange Hechte und bis zu 12<br />

Pfund schwere Spiegel- und Graskarpfen – die<br />

vier „Fußballerteichwirte“ konnten auf jeden<br />

Fall mit dem Resultat ihrer jahrelangen Anstrengungen<br />

sehr zufrieden sein. Abschließend sei<br />

noch angemerkt, dass sie trotz dieses Erfolges im<br />

neuen Freizeitbereich durchaus bereit sind, wenn<br />

sie gebraucht werden, die Fischerstiefel wieder<br />

gegen die Fußballschuhe auszutauschen – und<br />

das ist gar nicht so selten der Fall.<br />

Petri Heil und Sport frei!<br />

Tino Wolfram

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