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ÜBerSiCHt<br />

«Ich bin keine Person, die moralisiert» 10<br />

Die Würde der Pflanze 12<br />

Es grünt so grün13<br />

Fahrt ins Grüne 14<br />

Alles gar nicht wahr 16<br />

Grün + Rot = Braun 17<br />

grün<br />

interVieW<br />

«ich bin keine Person,<br />

die moralisiert»<br />

Bastien Girod gehört nicht nur zu den jüngsten Vertretern des Nationalrates,<br />

sondern auch zu den populärsten Schweizer Politikern – und das als<br />

Grüner. Wir haben mit dem jungen Bieler gesprochen.<br />

Bist du mit dem Velo gekommen?<br />

Ja.<br />

ist es anstrengend, immer und überall<br />

grün zu sein?<br />

Nein, es macht mir keine Mühe. Das Fahrradfahren<br />

ist ja sehr praktisch, auch viele Studierende<br />

sind mit dem Fahrrad unterwegs.<br />

Was mich aber vielleicht von anderen unterscheidet,<br />

ist, dass ich zusätzlich versuche,<br />

möglichst wenig zu fliegen. Beim Fliegen<br />

können wir wenig mit neuen Technologien<br />

verbessern, sondern sind auf Verhaltensänderungen<br />

angewiesen.<br />

muss sich dein umfeld ebenfalls umweltfreundlich<br />

verhalten?<br />

Nein, ich bin keine Person, die moralisiert.<br />

Aber wenn jemand zum Beispiel für eine<br />

Woche in die Bahamas fliegt, bin ich anschliessend<br />

nicht interessiert daran, zu hören,<br />

was er dort unternommen hat, um das Ganze<br />

auch noch zu honorieren.<br />

Wie schlimm steht es um die Welt?<br />

Ich denke, wenn wir nichts unternehmen,<br />

laufen wir früher oder später in eine Wand.<br />

Zur PerSon<br />

Es wird schnelle Veränderungen geben, auf<br />

die viele Gesellschaften nicht rechtzeitig reagieren<br />

können. Dies wird zu grossen sozialen<br />

Spannungen führen. Das Horrorszenario<br />

wäre, wenn die Nachfrage nach Nahrungsmitteln<br />

die vorhandenen Produktionskapazitäten<br />

übersteigen würde.<br />

Was die Klimaerwärmung betrifft, so darf<br />

diese gemäss Wissenschaft höchstens zwei<br />

Grad betragen, damit negative Auswirkungen<br />

nicht stark überwiegen. Zurzeit bewegen wir<br />

uns jedoch auf einem Sechs-Grad-Szenario ...<br />

macht dir das angst?<br />

In der Schweiz ist die Bedrohung weniger<br />

existenziell. Sicher wird es auch hier Veränderungen<br />

geben, zum Beispiel in den Alpen. Die<br />

Klimaveränderung wird auch in wirtschaftlichter<br />

Hinsicht Kosten mit sich bringen. Wenn<br />

man sich an den Tsunami erinnert, fühlten<br />

sich damals alle sehr betroffen und wollten<br />

umgehend helfen; viele spendeten Geld. Was<br />

wir jedoch im Moment mit unserer Umwelt<br />

anstellen, ist eigentlich nichts anderes, als<br />

Tsunamis in der Zukunft auszulösen. Das ist<br />

verantwortungslos. Ich handle also mehr aus<br />

Verantwortung, denn aus Angst.<br />

Bastien girod (28) hat an der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> Umweltnaturwissenschaften studiert und macht<br />

zurzeit sein Doktorat. 2007 wurde er für die Grünen in den Nationalrat gewählt, wo er sich<br />

insbesondere für eine intakte Umwelt, eine solidarische Gesellschaft und eine zukunftsfähige<br />

Wirtschaft einsetzt.<br />

Polykum Nr. 7/08–09

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