Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt - RDB eV
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ten, wobei <strong>für</strong> alle Horizonte angenommen<br />
wird, dass sie zu diesem Zeitpunkt unter dem<br />
Bodeneigengewicht auskonsolidiert waren<br />
und ein rein hydrostatischer Porenwasserdruck<br />
wirkte. Der Vergleich der gemessenen<br />
mit der <strong>für</strong> ein Profil berechneten Zeit-Senkungslinie<br />
liefert einen guten Anhalts punkt<br />
da<strong>für</strong>, wie zutreffend die Mate rialparameter<br />
und die Schichtung des Untergrundes erfasst<br />
wurden, so dass darauf aufbauend auch die<br />
Zuverlässigkeit der Prognose bewertet werden<br />
kann.<br />
Um die Zuverlässigkeit und Aussagekraft<br />
der berechneten Prognosen zu erhöhen,<br />
wird zunächst eine Korrektur in Abhängigkeit<br />
von der bisher erzielten Übereinstimmung<br />
zwischen Nachrechnung und gemessener<br />
Zeit-Senkungslinie vorgenommen.<br />
Zum einen wird die prognostizierte Kurve<br />
um den Betrag der ermittelten Abweichung<br />
korrigiert, also parallel verschoben und an<br />
die gemessene Kurve angehängt. Zum anderen<br />
werden <strong>für</strong> den Setzungsanteil der<br />
prognostizierten Bodenbewegungen zwei<br />
Grenzwert-Abschätzungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Entwicklung der Abweichung getroffen,<br />
die aus den <strong>für</strong> ein repräsentatives Zeitintervall<br />
Δt gemessenen und berechneten<br />
Setzungszuwächsen Δsgem bzw. Δsger abgeleitet<br />
werden (Bild 7).<br />
Da die aus den Laborergebnissen abgeleiteten<br />
Schwellbeiwerte in Ermangelung<br />
entsprechender Hebungsmessungen<br />
nicht wie die Kompressionsbeiwerte kalibriert<br />
werden konnten, werden die Hebungsanteile<br />
mit einem wahrscheinlichen<br />
Minimal- und Maximalwert abgeschätzt,<br />
so dass die Prognoseberechnungen eine<br />
mögliche Bandbreite der zukünftigen Bodenbewegungen<br />
wiedergeben.<br />
Bild 7 zeigt auch den Verlauf der maßgebenden<br />
Grundwasser-Ganglinien, aus deren<br />
Betrachtung der bereits beschriebene<br />
Einfluss der Konsolidation auf die Bodenbewegungen<br />
deutlich wird. Der starke zwischenzeitliche<br />
Wiederanstieg des Grundwassers<br />
ab 1985 spiegelte sich lediglich<br />
in einer leichten Verlangsamung der Setzungszunahme<br />
wider, das heißt, trotz der<br />
Entlastung durch den Wiederanstieg traten<br />
weiterhin Setzungen auf. Auch der Wiederanstieg<br />
infolge der ab 2035 vorgesehenen<br />
Reduktion der Sümpfungsmaßnahmen<br />
wird sich erst mit ca. 20 Jahren Verspätung<br />
in Hebungen ausdrücken. Dieser starke<br />
Einfluss der Konsolidation liegt in dem ho-<br />
Braunkohle<br />
hen Anteil feinkörniger Schichten im geologischen<br />
Profil begründet.<br />
Literatur<br />
[1] Forkel, C.; Kilian L.; Braxein, A. u.a. (2001):<br />
Einsatz von GIS in der großräumigen Grundwassermodellierung<br />
am Beispiel des Rheinischen<br />
Braunkohlenreviers - Tagungsband<br />
GIS-gestützte Anwendungen in der Wasserwirtschaft,<br />
fww, Univ. Siegen, Seite 66 bis 78.<br />
[2] Knufinke, H.-U.; Kothen, H. (1997): Die Tektonik<br />
der Nie derRheinischen Bucht vor, während<br />
und nach der Hauptflözbildung - Braunkohle<br />
– Surface Mining 49:473 bis 479.<br />
[3] Pimentel, E. (1996): Quellverhalten von diagenetisch<br />
verfestigtem Tonstein - Veröff. Inst.<br />
<strong>für</strong> Bodenmech. und Felsmechanik, Univ. Fridericiana<br />
Karlsruhe, Heft 139.<br />
[4] Schaefer, W. (2004): Bodenbewegungen infolge<br />
Sümpfungen des Rheinischen Braunkohlebergbaus<br />
- In: Kratsch, H. (Hrsg.): Bergschadenkunde,<br />
4. Aufl., Anh. 25, Seite 874 bis 880.<br />
[5] Schaefer, W. (2006): Bodenbewegungen<br />
im Rheinischen Braunkohlenrevier – Beobachtungen<br />
nach Wiederanstieg des Grundwassers<br />
- Tagungsband 7. Geokinematischer Tag, Freiberg,<br />
Seite 126 bis 135.<br />
[6] Schneider, H.; Thiele, S. (1965): Geohydrologie<br />
des Erftgebietes - Düsseldorf: Ministerium <strong>für</strong><br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, NRW.<br />
[7] Terzaghi, K.v. (1954): Theoretische Bodenmechanik<br />
– Berlin (Springer-Verlag).<br />
[8] Ziegler, M.; Giese, S.; Schaefer, W.; Forkel, Ch.<br />
(2006): Prognose sümpfungsbedingter Bodenbewegungen<br />
im rhei nischen Braunkohlerevier – Geotechnik<br />
30, H. 1, Seite 48 bis 54 (VGE-Verlag).<br />
Journal<br />
RWE bündelt Neubau von Kraftwerken in<br />
RWE Technology GmbH<br />
Im Rahmen des Projekts „Neue RWE“ hat<br />
der Vorstand der RWE AG die Gründung<br />
einer Gesellschaft beschlossen, die den<br />
Neubau von Kraftwerken im RWE-Konzern<br />
länderübergreifend verantworten soll.<br />
Die neue Gesellschaft wird die bewährte<br />
Expertise beim Kraftwerksbau bündeln<br />
und damit eine solide Basis zur Umsetzung<br />
neuer und innovativer Kraftwerksprojekte<br />
auch im Rahmen der internationalen<br />
Wachstumsstrategie von RWE<br />
schaffen. Die RWE Technology GmbH wird<br />
zum 01.01.2010 gegründet. Sie wird von<br />
Matthias Hartung als CEO geleitet. Diese<br />
Entscheidungen stehen unter dem Vorbehalt<br />
der Zustimmung der zuständigen<br />
Aufsichtsgremien und dem erfolgreichen<br />
Abschluss des Konsultationsprozesses<br />
mit den Mitbestimmungsgremien in UK.<br />
Matthias Hartung ist derzeit im Vorstand<br />
der RWE Power zuständig <strong>für</strong> das Ressort<br />
Braunkohlengewinnung, -stromerzeugung<br />
und -veredlung. Weitere Geschäftsführer<br />
werden Dr. Michael Fübi als Chief Technology<br />
Officer (CTO) und Dr. Ralf Nowack<br />
als Chief Process Officer (CPO), beide<br />
waren bereits bisher in leitender Funktion<br />
<strong>für</strong> Kraftwerksplanung und -bau im RWE-<br />
Konzern tätig.<br />
Dipl.-Ing. Matthias Hartung<br />
Die neue Gesellschaft, die in der RWE AG<br />
organisatorisch dem Ressort COO von Dr.<br />
Ulrich Jobs zugeordnet ist, wird im Auftrag<br />
aller RWE-Gesellschaften Kraftwerksprojekte<br />
im In- und Ausland realisieren. „Wir bündeln<br />
unser großes Know-how im Neubaugeschäft<br />
in einer Gesellschaft und erreichen<br />
dadurch eine noch bessere technische und<br />
wirtschaftliche Optimierung der Milliardeninvestitionen<br />
in unsere Großprojekte. Außerdem<br />
treten wir gegenüber unseren Lieferanten<br />
einheitlich auf - das sind ganz wesentliche<br />
Pluspunkte der neuen Gesellschaft“, betont<br />
Dr. Ulrich Jobs. Und weiter: „Neue Projekte<br />
orientieren sich künftig konzernweit an einheitlichen<br />
technischen Standards. Auch das<br />
macht vieles einfacher.“<br />
RWE baut derzeit 6 große Kraftwerke<br />
in Deutschland, den Niederlanden und in<br />
Großbritannien. Weitere Anlagen im In-<br />
und Ausland sind geplant.<br />
Informationen<br />
Stephanie Schunck<br />
Leiterin Unternehmenskommunikation<br />
RWE Power AG<br />
Tel.: 0201/12 220 88<br />
e-Mail: stephanie.schunck@rwe.com<br />
bergbau 10/2009 443