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Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt - RDB eV

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<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

und Westerwald, Teilen des Rheinischen<br />

Schiefergebirges. Stadt und<br />

Gemarkung liegen außerdem im<br />

Naturpark Nassau.<br />

In römischer Zeit befand sich im heutigen<br />

Innenstadtbereich das Kastell<br />

Ems und das Kleinkastell Auf der<br />

Schanz, von dem nichts mehr erhalten<br />

ist. Hier waren Truppen zum<br />

Schutz des Limes stationiert. Der<br />

Limes querte bei Bad Ems die Lahn.<br />

In den Wäldern um die Stadt herum<br />

finden sich noch sehr deutliche<br />

Spuren der ehemaligen römischen<br />

Grenzanlage. In der römischen Epoche<br />

wurden die Silbervorkommen<br />

bei Bad Ems ausgebeutet.<br />

In heutiger Zeit ist Bad Ems vor Allem<br />

bekannt wegen seiner Heilquellen<br />

und der daraus gewonnenen,<br />

gleichnamigen Salze und Pastillen.<br />

Die bekanntesten Quellen sind Emser<br />

Kränchen, Römerquelle, Robert-<br />

Kampe-Sprudel und König Wilhelms<br />

Felsenquelle. Es sind fluoridhaltige<br />

Natrium-Hydrogenkarbonat-Thermalsäuerlinge<br />

mit Temperaturen von<br />

27°C bis 57°C und werden als Heilwasser<br />

<strong>für</strong> Bade – und Trinkkuren<br />

genutzt.<br />

Politisch aufgefallen ist Bad Ems<br />

durch die Emser Depesche, die letztendlich<br />

zum deutsch-französischen<br />

Krieg 1870/71 führte, und durch den<br />

Emser Erlass, mit dem Zar Alexander<br />

II 1876 den Gebrauch der<br />

ukrainischen Sprache unter Strafe<br />

stellte.<br />

Der Rundgang führte uns vorbei an<br />

vielen Sehenswürdigkeiten, deren<br />

Aufzählung und Beschreibung den<br />

Rahmen dieses Berichtes sprengen<br />

würde. Beispielhaft seien nur erwähnt:<br />

das Kursaalgebäude mit Kurtheater,<br />

Marmorsaal und Spielbank, die Brunnenhalle,<br />

die russische Kirche mit der<br />

vergoldeten Hauptkuppel, das Vier-<br />

Türme-Haus und der Kurpark.<br />

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen<br />

der Erholung. Bei sonnigem<br />

Wetter fuhren wir mit einem Ausflugsschiff<br />

die Lahn stromabwärts<br />

Richtung Rhein. Die Lahn entspringt<br />

im Rothaargebirge, durchfließt 3<br />

Bundesländer, ist bei einer Länge<br />

von ca. 246 km im Mittel – und Unterlauf<br />

schiffbar. Die Fahrt ging vorbei<br />

an Burg Lahneck, Schloß Stolzenfels,<br />

Kurfüstliches Schloß bis<br />

zum Deutschen Eck bei Koblenz,<br />

der Moselmündung in den Rhein.<br />

Der Tag endete wie der Vortag mit<br />

einem gemeinsamen Abendessen.<br />

Der Heimreisetag führte uns durch<br />

landschaftlich reizvolles Gebiet des<br />

Rothaargebirges zur Universitätsstadt<br />

Marburg. Nach einem leider<br />

viel zu kurzen Aufenthalt ging es unausweichlich<br />

dem Startort Dorsten<br />

entgegen, den wir wohlbehalten<br />

und planmäßig am frühen Abend<br />

erreichten.<br />

Karl-Heinz Bendert<br />

476 bergbau 10/2009<br />

BV Lünen<br />

Besichtigung bei der Veltins<br />

Brauerei und Befahrung der<br />

Grube Ramsbeck<br />

Im Rahmen des Fortbildungsprogramms<br />

fand am 28.05. durch 23<br />

Kameraden des BV eine Besichtigung<br />

bei der Veltins Brauerei in<br />

Grevenstein und eine Befahrung<br />

der Grube Ramsbeck in Bestwig<br />

statt.<br />

Veltins-Brauerei<br />

1824 begann eine kleine Landbrauerei<br />

in Grevenstein Bier nach dem<br />

deutschen Reinheitsgebot zu brauen,<br />

das Reinheitsgebot von 1516<br />

Besuchergruppe Grube Ramsbeck<br />

gilt als das älteste Lebensmittelgesetz<br />

der Welt.<br />

1852 übernahm der Gründungsvater<br />

Clemens Veltins die kleine<br />

Landbrauerei, wo er mit 150 hl im<br />

Jahr neben den hauseigenen Gästen<br />

auch die vielen Schänken in<br />

der Umgebung versorgte.<br />

Seit nunmehr 5 Generationen wird<br />

die Brauerei von der Familie Veltins<br />

geführt, 1994 übernahm Susanne<br />

Veltins.<br />

Die Brauerei C&A Veltins gilt heute<br />

als eine der größten Privatbrauereien<br />

Deutschlands.<br />

Walter Florath von der Brauerei er-<br />

Buchbesprechung<br />

Die Kunst der Schwarzen Gesellen<br />

V. Kortzfleisch u. a.: Die Kunst der Schwarzen Gesellen, Köhlerei<br />

im Harz<br />

Herausgeber: Hermann-Deddersen-Stiftung des Harzklubs e.V.<br />

Verlag Papierflieger Clausthal-Zellerfeld 2008-11-13 DIN A 4-<br />

Format, 349 Seiten, über 500 Abbildungen in Farbe und<br />

Schwarzweiß<br />

ISBN 937-3-89720-988-6<br />

Preis € 24,90<br />

Das vorliegende Buch über die Köhlerei im Harz, das wohl<br />

umfassendste, das über die „Kunst der schwarzen Gesellen“,<br />

wie die Köhler genannt wurden, erschienen ist. Wenngleich<br />

auch der Harz mit seiner jahrhundertelangen Köhlertradition<br />

vorrangig behandelt wird, so sind viele Beiträge auch beispielhaft<br />

<strong>für</strong> andere Waldregionen in Deutschland und Europa.<br />

Das Buch unter der Gesamtredaktion von Albrecht von Kortzfleisch<br />

ist unter Mitarbeit von insgesamt 12 Autoren verfasst<br />

worden. In insgesamt 8 Kapiteln wird die Geschichte der Harzköhlerei<br />

dargestellt.<br />

Kapitel 1 befasst sich unter der Überschrift „Das Erz wandert<br />

zum Holz mit der im Mittelalter noch ungeregelten Holznutzung,<br />

mit der Frage, warum das Erz zum Holz wanderte, mit<br />

Flur- und Ortsnamen, die auf Köhlerei hinweisen. Es werden<br />

die Ursprünge der Köhlerei die ursprünglichen Grubenmeiler,<br />

beschrieben mit ihrer Technik, ihrer zeitlichen Zuordnung und<br />

ihrer Verbreitung im Harz. Jüngste archäologische Befunde auf<br />

dem Gebiet werden mit ihren Ergebnissen vorgestellt.<br />

Das zweite Kapitel steht unter der Überschrift „Verfeinerung<br />

der Technik“. Das bis in die Neuzeit übliche Platzmeiler wird<br />

im Detail beschrieben. Erörtert wird die geeignete Platzwahl,<br />

die vorrangig verwendeten Holzarten, Dauer und Steuerung<br />

des Verkohlungsvorgangs, das Öffnen des Meilers und das<br />

„Ernten“ der Holzkohle.<br />

Professor Heinz Walter Wild<br />

klärte während der Besichtigung das<br />

Brauverfahren und die Zutaten. Das<br />

geschrotete Malz wird mit Wasser zur<br />

so genannten Maische vermischt. In<br />

der erhitzten Maischpfanne wandeln<br />

die in den Maiskörnern enthaltenen<br />

Enzyme die wasserunlösliche Stärke<br />

in löslichen Malzzucker um, anschließend<br />

trennen sich im Läuterbottich<br />

die festen Bestandteile von<br />

der Vorderwürze. Diese wird in der<br />

Würzpfanne aufgefangen, gehopft<br />

und gekocht, hierbei lösen sich die<br />

Bitterstoffe, die Würze wird keimfrei.<br />

Vom Wirlpool, wo Hopfen und<br />

Eiweißteilchen entzogen werden,<br />

gelangt die Würze in die Gärgefäße,<br />

um dort die Hefe zuzusetzen,<br />

diese wandelt im Gärtank den in<br />

der Würze gelösten Malzzucker in<br />

Kohlensäure und Alkohol um. Wenn<br />

sich die Hefe nach bis zu 8 Tagen<br />

an der Oberfläche bzw. am Boden<br />

gesammelt hat, wird sie abgezogen<br />

und das Jungbier ist fertig. Nun lagert<br />

das Jungbier mehrere Wochen<br />

in aller Ruhe bis es abfüllbereit ist<br />

und nach der Filtration in Flasche,<br />

Fass oder Dose abgefüllt werden<br />

kann. Vom erhöhtem Beobachtungsstand<br />

wurde die vollautomatische<br />

Flaschenabfüllung erläutert, in<br />

rasanter Geschwindigkeit jagen die<br />

Flaschen über die Transportbänder<br />

um abgefüllt, verkorkt und verpackt<br />

zu werden.<br />

Kippstelle Grube Ramsbeck<br />

Herr Florath stellte im Abschluss an<br />

die Führung noch die große Vielzahl<br />

an Veltins Spezialbieren vor.<br />

Nach der Brauereibesichtigung konnten<br />

die Teilnehmer sich beim Mittagessen<br />

im Gasthof Becker noch vom<br />

ausgezeichneten Geschmack des<br />

Veltins Pilseners überzeugen.<br />

Befahrung der Grube Ramsbeck<br />

Urkundlich belegt wurde der Bergbau<br />

an diesem Standort nach 1518<br />

betrieben.<br />

Der Ramsbecker Bergbau hat aus<br />

13,4 Mio. t Roherz rund 500 000 t<br />

Blei und über 1 Mio. t Zinkerzkonzentration<br />

mit einem Metallgehalt<br />

von rund 800 000 t produziert.<br />

Obwohl noch erhebliche Erzmengen<br />

anstehen, deren Gewinnung aber<br />

nicht rentabel durchzuführen ist, hat<br />

die Sachtleben Bergbau GmbH das<br />

Bergwerk 1974 gestundet.<br />

Über der Anlage des ehemaligen Erzberwerks<br />

Ramsbeck ragt das Fördergerüst<br />

des Schachtes Aurora.<br />

Dieses Strebengerüst, dessen Seilscheibenachsen<br />

15 m über der Ra-

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