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Leo Februar 2017

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FILM<br />

Kino<br />

DEN STERNEN<br />

SO NAH<br />

FOTO: TOBIS FILM GMBH<br />

Die Hauptpersonen dieser spannenden<br />

und anrührenden Teenager-Liebesgeschichte<br />

lernen sich aus der Entfernung<br />

kennen. Die Entfernung beträgt in diesem<br />

Fall 225 Millionen Kilometer.<br />

Gardner Elliot (Asa Butterfield, „Die Insel<br />

der besonderen Kinder“) ist 16 und hat<br />

in seinem Leben bisher 14 Menschen<br />

persönlich kennengelernt. Der Grund dafür<br />

ist, dass Elliot als erster Mensch auf dem<br />

Mars geboren wurde, und zwar als Sohn<br />

einer Astronautin, die seine Geburt nicht<br />

überlebte. Auch seinen Vater lernte er nie<br />

kennen. Sein Kontakt zu Gleichaltrigen<br />

beschränkt sich auf Internet-Chats.<br />

So lernt er auch Tulsa (Britt Robertson,<br />

„A World Beyond“) kennen, mit der er<br />

sich blendend versteht. Bald kann er ihr<br />

auch persönlich gegenüberstehen, denn<br />

Gardner darf auf die Erde. Zusammen<br />

erkunden sie die vielen Facetten des Planeten,<br />

die Gardner bislang nur aus zweiter<br />

Hand kannte: blauer Himmel, Regen, Flora<br />

und Fauna – und die Gefühlswelt zweier<br />

Teenager.<br />

Doch Gardners Herz und Knochen sind<br />

nicht an irdische Verhältnisse angepasst,<br />

und so macht sich bald nicht nur das<br />

Mars-Team der NASA unter Projektleiter<br />

Shepherd (Gary Oldman, „The Dark Knight<br />

Rises“) Sorgen um seine Gesundheit und<br />

Zukunft … Spannender Genre-Mix aus<br />

Science Fiction, Roadmovie, Teenager-Romanze<br />

und Familiendrama. Gelungen! •am<br />

Kino<br />

AMOUR & HOMME<br />

= LIEBMANN<br />

Wenn wir das Vertrauen in uns selbst verlieren, können wir dann<br />

noch anderen trauen? Und die anderen uns?<br />

Zunächst ist Antek Liebmann (Godehard Giese, „Deutschland 83“),<br />

den es aus Deutschland ganz neu nach Frankreich verschlagen hat,<br />

ein ziemlicher Einzelgänger, der auch nur mittelmäßig Französisch<br />

spricht. Das führt am Anfang des Films zu weitgehend dialogfreien<br />

Strecken, bei denen man gar nicht so genau weiß, was eigentlich vor<br />

sich geht.<br />

FOTO: MISSINGFILMS<br />

Einen „Erzähler aus dem Off“ gibt es auch nicht, und so ist schon<br />

relativ mysteriös, was da auf der Leinwand passiert. Dazu kommt,<br />

dass immer wieder überraschende Stilmittel, farbliche Verfremdungen<br />

und narrative Exkursionen eingesetzt werden, die dem Verständnis<br />

nicht gerade dienlich sind. Doch das alles hat natürlich irgendwie<br />

seinen Grund. Und wenn man sich einlässt auf „Liebmann“, das<br />

Langfilm-Erstlingswerk von Regisseurin Jules Herrmann, dann ist<br />

das durchaus spannend.<br />

Antek Liebmann jedenfalls findet Anschluss – er lässt sich von seiner<br />

Nachbarin anflirten, beginnt dann aber eine Affäre mit dem fröhlichen<br />

Sébastien. Keiner der beiden ahnt, dass Liebmann selbst ein dunkles<br />

Geheimnis mit sich herumträgt, über das er nicht zu sprechen wagt.<br />

Als dann im nahen Wald noch zwei Morde geschehen und Antek bei<br />

einem seiner Spaziergänge eine möglicherweise gefährliche Entdeckung<br />

macht, muss er erst recht die Geister seiner Vergangenheit<br />

bezwingen, um sein neues Leben so richtig beginnen zu können.<br />

„Liebmann“ ist ein „fröhliches Drama“, ein Experiment, ein bisschen<br />

durchgeknallt und trotz aller Geheimniskrämerei sehr ehrlich.<br />

Sehenswert! •am

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