Download - Berglandmilch
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Experten prognostizieren: In den nächsten zehn Jahren bis 2020<br />
wird die weltweite Kuhmilcherzeugung um gut 150 auf über 700<br />
Millionen Tonnen steigen. Den Hauptanteil werden dabei die<br />
Entwicklungsländer einnehmen, so die jüngsten Langfrist-Prognosen<br />
(„Agricultural Outlook 2011–2020“) von OECD und FAO.<br />
Nach der Stagnation von 2009 und dem<br />
Rückgang im Jahr 2010 wird in den kommenden<br />
Jahren wieder von einem Wachstum<br />
der weltweiten Milchproduktion ausgegangen.<br />
Dabei dürfte der Zuwachs in der Anlieferung<br />
regional unterschiedlich ausfallen und<br />
zwar abhängig vom Markt, der Politik, den<br />
Futterkosten und dem Wettbewerb um Land<br />
beziehungsweise um Wasser.<br />
Ozeanien und Lateinamerika mit ihrer weidebasierten<br />
Milchproduktion werden Vorteile<br />
eingeräumt. Konkret soll in Neuseeland die<br />
Milchproduktion zunächst steigen, aber nach<br />
2013 wieder zurückgefahren werden. In<br />
Australien bleibt die Wasserverfügbarkeit der<br />
entscheidende Faktor für die Milchproduktion.<br />
Die Wachstumsvorhersagen für beide<br />
Länder liegen zwischen 1,2 und 2,3 Prozent.<br />
In der EU dürfte die Milchanlieferung nicht<br />
mit der Quotenanpassung Schritt halten,<br />
meinen die Fachleute von FAO und OECD.<br />
Nach der Quotenabschaffung 2015 werde die<br />
EU-Milchproduktion jährlich um 0,3 Prozent<br />
wachsen, jedoch dürfte die Anlieferung bis<br />
2020 nicht die Höhe der ausgelaufenen<br />
Quote erreichen, so ihre Einschätzung.<br />
Begründet wird dies mit den hohen Erzeugungskosten<br />
innerhalb der Union. Agrarpolitiker<br />
geben jedoch zu bedenken, dass bereits<br />
kleine, wenn auch nur regionale Produktionsüberhänge<br />
zu Preisdruck führen können, und<br />
betonen weiterhin die Notwendigkeit von<br />
funktionierenden Marktsteuerungs-Mechanismen<br />
im Rahmen der Gemeinsamen Landwirtschaftspolitik<br />
der EU.<br />
In den USA wird die Milchproduktion<br />
laut „Outlook“ jährlich<br />
um 1,4 Prozent wachsen, vor<br />
allem wegen der starken<br />
Steigerung der durchschnittlichen<br />
Milchleistung<br />
je Kuh. Für Argentiniens Erzeugung<br />
wird ein Plus von<br />
drei Prozent, für Brasilien von<br />
1,7 Prozent erwartet, stimuliert<br />
durch die inländische Nachfrage. Die<br />
Milchindustrie in China befindet sich vor<br />
allem nach dem Melamin-Skandal weiterhin<br />
in einem schwierigen Umfeld. Es wird aber<br />
damit gerechnet, dass die Produktion von<br />
Kuhmilch hier jährlich um 3,3 Prozent steigt,<br />
da Peking die Milchwirtschaft stark unterstützt.<br />
Für Indien, das weltgrößte Milch -<br />
erzeugerland, wird ebenfalls ein jährlicher<br />
Zuwachs von drei Prozent prognostiziert.<br />
Andere asiatische Länder werden ihre Produktion<br />
sowie ihre Importe von Mol kerei -<br />
produkten ausweiten, um die inlän dische<br />
Nachfrage zu decken.<br />
WELTMILCHMARKT<br />
Deutliches Wachstum<br />
bis 2020<br />
MILCHPRODUKTION WÄCHST UNTERSCHIEDLICH STARK<br />
Die am schnellsten wachsenden Produktgruppen<br />
werden laut Marktbeobachtern weltweit<br />
übrigens Vollmilchpulver, Butter und<br />
Frischmilchprodukte sein. Auch die Herstellung<br />
von Käse und Magermilchpulver dürfte<br />
massiv ausgedehnt werden. Der Prognose<br />
zufolge werden drei Viertel der gesamten<br />
zusätzlichen weltweiten Butterproduktion in<br />
Indien und Pakistan erfolgen. Neuseeland<br />
und die USA werden weitere zehn Prozent<br />
dazu beitragen. Das meiste zusätzliche<br />
Magermilchpulver kommt aus Neuseeland<br />
(33 %), gefolgt von den USA (24 %) und<br />
Indien (18 %). Die EU wird weniger<br />
Magermilchpulver herstellen,<br />
dafür aber mit den USA<br />
weiterhin die weltweite Käseproduktion<br />
dominieren,<br />
gemeinsam dürften sie 55<br />
Prozent der zusätzlichen<br />
Weltkäseerzeugung liefern.<br />
Fazit Ein geringer Pro-Kopf-Verbrauch<br />
in den Entwicklungsländern<br />
beinhaltet große Investitions möglich keiten<br />
und Chancen für den inländischen sowie<br />
auch für den weltweiten Milchmarkt. Und<br />
Ozeanien bleibt der größte Milchprodukt-<br />
Exporteur mit einem Anteil von mehr als<br />
40 Prozent am Weltmarkt.<br />
Weniger erfreulich: Die Exportanteile der EU<br />
bei Käse und Vollmilchpulver dürften bis<br />
2020 auf dem Weltmarkt stagnieren, die<br />
Anteile von Butter und Magermilchpulver<br />
werden weiter sinken. Indes bleibt Russland<br />
der Hauptimporteur von Butter und Käse.<br />
Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />
Foto: Archiv<br />
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