WLZ 45 | Jän. 2017
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Veränderungen am<br />
Lebensmittelregal<br />
Die Nachfrage nach Hauszustellungen und regionalen<br />
Produkten steigt. Wie reagieren die Nahversorger im<br />
Wechselland darauf? Wir haben uns bei einigen erkundigt.<br />
Aktuell<br />
Foto: ©Kolarik<br />
Online Bestellungen<br />
In Pinggau und Rohrbach an der<br />
Lafnitz eröffneten im November<br />
2016 die beiden neu errichteten<br />
Billa Filialen. An beiden Standorten<br />
haben Kunden die Möglichkeit,<br />
auch online Produkte zu<br />
bestellen.<br />
Laut Doris Trieb, Marktmanagerin<br />
in Rohrbach, werden die Bestellungen<br />
für diese Region zentral<br />
von Graz aus bearbeitet und<br />
versendet. Ein großer Vorteil bei<br />
der Online-Bestellung ist der individuelle<br />
Zustellungszeitpunkt:<br />
„Ich kann mir meine Produkte<br />
genau dann liefern lassen, wann<br />
ich sie brauche. Komme ich zum<br />
Beispiel und 18 Uhr von der Arbeit<br />
nach Hause, kann ich auch<br />
meine Lieferung für diese Uhrzeit<br />
bestellen“, so Trieb. Derzeit<br />
werde das Angebot in den Städten<br />
stärker genutzt als am Land.<br />
Der steigenden Nachfrage nach<br />
regionalen Produkten wird Billa<br />
seit mehreren Jahren mit dem<br />
Regional-Regal gerecht, aber<br />
auch Gebäck wird von den Hartberger<br />
Bäckereien König und<br />
Radl direkt zu den Filialen geliefert.<br />
Ebenso die Freiland-Eier der<br />
Firma Höllerl aus Loipersdorf.<br />
Produzent aus der Region<br />
Ein weiterer Lieferant der Firma<br />
Billa ist der Biohof Fink in Grafendorf,<br />
in unmittelbarer Nähe<br />
zum steirischen Wechselland gelegen.<br />
Er beliefert das Regional-<br />
Regal von Billa mit bio Apfelsaft,<br />
Apfelchips und Pfirsichnektar.<br />
Als Landwirtschaftsbetrieb seit<br />
1975 hatte man für die Aufnahme<br />
in das Regional-Regal bereits<br />
alle Kriterien von Billa erfüllt, so<br />
Geschäftsführer Andreas Fink.<br />
Vor jeder neuen Produktion<br />
wird mit den Verantwortlichen<br />
von Billa abgesprochen und geschätzt,<br />
welche Mengen benötigt<br />
werden. Biohof Fink liefert<br />
diese Produkte dann an die Billa-<br />
Zentrale in Wr. Neudorf, von wo<br />
aus die Produkte an die Billa-<br />
Filialen verteilt werden.<br />
Auch der Biohof bietet seit etwa<br />
15 Jahren so genannte Bio Power<br />
Boxen an, die in unterschiedlichen<br />
Größen und je nach Kundenvorliebe<br />
mit unterschiedli-<br />
chen Bio-Produkten gefüllt und<br />
an die Kunden nach Hause geliefert<br />
werden. Hier freut sich<br />
Fink vor allem über die steigende<br />
Nachfrage bei jüngeren Familien,<br />
die ernährungsbewusst und regional<br />
denken und dieses Angebot<br />
in den letzten Jahren verstärkt in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Lieferanten vor Ort werden<br />
beim Adeg Markt bevorzugt.<br />
Regionale Vielfalt<br />
In Trattenbach bietet das Spar-<br />
Kaufhaus seit 22 Jahren eine<br />
Zustellung für seine Kunden an.<br />
Diese läuft sehr individuell ab:<br />
Entweder bestellen die Kunden<br />
telefonisch oder sie kaufen<br />
größere Mengen im Geschäft<br />
Regionale Produkte hervorheben:<br />
Das Regional-Regal bei Billa.<br />
ein und lassen sich diese nach<br />
Hause liefern. Geschäftsführer<br />
Gerhard Stangl liefert dann entweder<br />
sofort aus oder bindet die<br />
Lieferung in eine seiner Tagesfahrten<br />
mit ein. Seine Kunden<br />
sind dabei bunt gemischt und<br />
umfassen auch ältere Menschen<br />
sowie Personen, die gerade nicht<br />
mobil sind. Geliefert wird innerhalb<br />
der Gemeinde, Gasthäuser<br />
auch darüber hinaus.<br />
Ende letzten Jahres hat der Adeg<br />
Markt in Pinggau eröffnet. Die<br />
Inhaber, Familie Kogler, führen<br />
insgesamt 4 Filialen in der Region,<br />
woraus sich ein besonders<br />
bunter regionaler Produktemix<br />
ergibt, da die regionalen Produkte<br />
der einzelnen Standorte untereinander<br />
vermischt werden.<br />
Franz Kogler jun.: „Prinzipiell<br />
suche ich nach passenden Zulieferern<br />
vor Ort. Wenn ich keine<br />
Produzenten finde, beziehe ich<br />
die regionalen Produkte aus den<br />
anderen Filialen“. So wird der<br />
frische oder geräucherte Fisch<br />
der Familie Stögerer aus Pinggau<br />
nicht nur beim Adeg Markt in<br />
der Heimatgemeinde angeboten,<br />
sondern auch an den anderen<br />
Standorten. In Pinggau ergibt<br />
sich durch diesen regen Austausch<br />
ein 6 Meter langes Regal<br />
mit ca. 200 Produkten aus der<br />
Region. ❏ Stefanie Schadler<br />
5