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WLZ 45 | Jän. 2017

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Serie – Gesundheit im Wechselland<br />

TCM - Traditionelle Chinesische Medizin<br />

Die TCM gewinnt auch in der westlichen Welt immer mehr an Bedeutung. Wichtige Elemente sind<br />

dabei die chinesische Arzneitherapie und die Akupunktur. Die Ernährung nach den 5 Elementen<br />

kann sich jeder Interessierte aneignen, um seine Energie zu steigern.<br />

Die Rezepturen der Arzneitherapie<br />

haben zum größten<br />

Teil pflanzlichen Ursprung und<br />

werden u.a. aus Knollen und<br />

Samen hergestellt.<br />

Die Akupunktur unterstützt die<br />

Selbstheilungskräfte des Organismus.<br />

Die TCM, also die traditionelle<br />

chinesische Medizin, hat sich<br />

seit mehreren tausend Jahren<br />

entwickelt. Sie gilt als alternativ-<br />

und komplementärmedizinisches<br />

Verfahren und besteht im<br />

Wesentlichen aus den Bereichen<br />

Vorbeugung und Therapie. Ein<br />

wichtiger Punkt ist die Erhaltung<br />

des Gesundheitszustandes.<br />

Durch eine ausgewogene Ernährung,<br />

ausreichend Bewegung<br />

und eine stabile Stimmungslage<br />

wird Harmonie erreicht, das Ziel<br />

der chinesischen Philosophie.<br />

Ein TCM-Therapeut integriert<br />

immer die Möglichkeiten der<br />

modernen Medizin wie Röntgen<br />

oder Ultraschall in seine<br />

Behandlung und bespricht mit<br />

dem Patienten, welche Therapie<br />

oder welche Kombination von<br />

Therapien am zielführendsten<br />

erscheint. Die Hauptpfeiler der<br />

TCM sind Akupunktur und chinesische<br />

Arzneitherapie.<br />

Arzneitherapie<br />

Die Rezepturen der Arzneitherapie<br />

haben zum größten Teil<br />

pflanzlichen Ursprung und werden<br />

z.B. aus Knollen, Wurzeln,<br />

Blüten und Samen hergestellt.<br />

Eine der bekanntesten Pflanzen<br />

der TCM ist Astragalus, von der<br />

lediglich die Wurzel verarbeitet<br />

wird. Sie schützt den Körper gegen<br />

physischen, mentalen und<br />

emotionalen Stress und harmonisiert<br />

das Immunsystem. Seltener<br />

haben die Rezepturen mineralischen<br />

oder tierischen Ursprung.<br />

Jede Arznei wird individuell auf<br />

den Betroffenen abgestimmt und<br />

zum Beispiel als Tee, Pulver, Pille<br />

oder Kräutermix verabreicht.<br />

Die chinesische Arzneitherapie<br />

agiert hauptsächlich vorbeugend<br />

und ist bei chronischen und<br />

funktionellen Erkrankungen wie<br />

Migräne oder Schlafstörungen<br />

wirksam. Zur Heilung von Organschäden,<br />

Infektionserkrankungen,<br />

schweren Herzerkrankungen und<br />

ähnlichem ist sie weniger geeignet,<br />

kann aber in Absprache mit<br />

dem Arzt durchaus als ergänzende<br />

Therapie hilfreich sein.<br />

Der chinesischen Arzneitherapie<br />

geht eine TCM-Diagnose voraus,<br />

die aus verschiedenen Kriterien<br />

wie dem Arzt-Patienten-<br />

Gespräch und der Zungen- und<br />

Pulsdiagnostik besteht sowie die<br />

persönlichen Lebensumstände<br />

einbezieht. In der Apotheke zur<br />

Heiligen Dreifaltigkeit in Aspang<br />

können Patienten auf Anweisung<br />

eines Arztes TCM-Arzneimittel<br />

bestellen.<br />

Akupunktur<br />

Mit Hilfe der Akupunktur werden<br />

die Selbstheilungskräfte des<br />

Organismus angeregt und gestörte<br />

Funktionen wieder normalisiert.<br />

Durch Einstiche mit<br />

Nadeln an bestimmten Punkten<br />

des Körpers entfalten sie etwa<br />

20 bis 30 Minuten lang ihre<br />

heilsame Wirkung. Die Nadelstiche<br />

selbst verursachen keine<br />

großen Schmerzen. Sobald der<br />

Akupunktur-Punkt voll getroffen<br />

wurde, entsteht ein dumpfes,<br />

elektrisches Gefühl, gefolgt von<br />

einer angenehmen Entspannung.<br />

In Untersuchungen konnten Wissenschaftler<br />

nachweisen, dass<br />

diese chinesische Heilmethode<br />

bei vielen Erkrankungen hilft.<br />

Darunter fallen Kopf-, Rückenund<br />

Gelenkschmerzen, Bandscheibenvorfall,<br />

Schlaflosigkeit,<br />

Hautkrankheiten, Allergien und<br />

viele mehr. Was allerdings genau<br />

im Körper während der<br />

Akupunktur abläuft, ist bis heute<br />

noch nicht restlos geklärt.<br />

Da die Akupunktur eine Regulationsmedizin<br />

ist, kann sie vor allem<br />

Funktionsstörungen und Fehlregulationen<br />

verbessern. Gleichzeitig<br />

stößt sie bei geschädigten<br />

oder zerstörten Organstrukturen<br />

wie Tumoren, Knochenbrüchen<br />

und Infektionskrankheiten an ihre<br />

Grenzen. Hier sind schulmedizinische<br />

Untersuchungen vorab<br />

anzuwenden.<br />

Ernährung nach den<br />

5 Elementen<br />

Die so genannte Ernährungslehre<br />

der 5 Elemente kann von Interessierten<br />

selbst erlernt werden. Sie<br />

vereint das gesamte Wissen der<br />

TCM in sich, was die Lebensmittel<br />

und deren Wirkung auf unseren<br />

Körper betrifft.<br />

Jeder Mensch kommt mit einer<br />

festgelegten Energie (Qi) auf die<br />

Welt, die er von seinen Eltern<br />

erhalten hat. Zusätzliche Energie<br />

kann durch eine harmonische<br />

und ausgewogene Ernährung<br />

gewonnen werden. In der TCM<br />

werden die Lebensmittel neben<br />

den Frische- und Vitalstoffaspekten<br />

nach ihren Wärmewirkungen<br />

und deren Zugehörigkeit zu den<br />

5 Elementen Feuer, Erde, Metall,<br />

Wasser und Holz beurteilt.<br />

Ziel ist es, die beiden Seiten Yin<br />

und Yang in Einklang zu bringen<br />

und einen harmonischen Gesundheitszustand<br />

des Menschen<br />

zu erreichen. Jedes Lebensmittel<br />

hat eine Yin- und Yang-Entsprechung<br />

und wird nach ihrer<br />

Wärmewirkung auf den Körper<br />

eingeteilt und angewendet. So<br />

gibt es kühlende, neutrale und<br />

wärmende Lebensmittel.<br />

Als Richtlinie gilt: Alle Lebensmittel,<br />

die im Warmen wachsen,<br />

wirken kühlend und umgekehrt.<br />

Demnach sollte man bei Kälteempfinden<br />

und Müdigkeit keine<br />

kühlenden Lebensmittel essen.<br />

Dennoch kann mithilfe unterschiedlicher<br />

Kochtechniken und<br />

der Beigabe von Gewürzen die<br />

thermische Wirkung der Lebensmittel<br />

verändert werden.<br />

So kann die kühlende Wirkung<br />

durch Erhitzen aufgehoben werden:<br />

Beeren wirken zum Beispiel<br />

kühlend, aber als Kompott mit<br />

Zimt und Ingwer zubereitet, wirken<br />

sie wärmend.<br />

Neutrale Lebensmittel wie Karotten,<br />

Kohl, Kartoffeln, Eier sowie<br />

Kalb- und Rindfleisch bauen Lebensenergie<br />

(Qi) auf und wirken<br />

ausgleichend auf alle Organe. ❏<br />

Stefanie Schadler<br />

Sabine Weiße / pixelio<br />

14<br />

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