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LSV kompakt Dezember 2009 - Die Landwirtschaftliche ...

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milie? Was ist rechtlich zu beachten?<br />

<strong>Die</strong>se Fragen bilden häufig nur<br />

die Spitze eines Eisberges. Unter der<br />

Oberfläche brodeln noch weitere:<br />

Werde ich nach der Übergabe noch<br />

gebraucht? Führt der Nachfolger den<br />

Betrieb in meinem Sinne weiter? Wie<br />

sieht mein Leben nach der Übergabe<br />

aus? Was mache ich, wenn gar kein<br />

Nachfolger zur Verfügung steht und<br />

die Vermögenssubstanz trotzdem erhalten<br />

werden soll?<br />

frühzeitig vorbereiten<br />

<strong>Die</strong> Übergabe aus Altersgründen<br />

kann lange und intensiv vorbereitet<br />

werden. Sachfragen zu Erbrecht,<br />

Steuern, landwirtschaftlichem Sonderrecht<br />

oder zu vertraglichen Regelungen<br />

sind dabei wichtig, aber nicht<br />

allein entscheidend. <strong>Die</strong> Älteren müssen<br />

loslassen können, die Furcht vor<br />

dem „Abseitsstehen“ muss aktiv angegangen<br />

werden, Tabuthemen sind<br />

anzusprechen. <strong>Die</strong> gesamte Unternehmerfamilie<br />

ist einzubinden. Das<br />

ist die andere Seite, die auch an der<br />

Gesundheit zehrt, sofern sie nicht<br />

aktiv angegangen wird.<br />

Das bestätigt die Befragung 55plus.<br />

<strong>Die</strong> Landwirtinnen und Landwirte<br />

wurden zu negativen gesundheitlichen<br />

Kennzeichen (körperliche Beschwerden,Befindensbeeinträchtigungen)<br />

sowie zu Positivem wie Lebenszufriedenheit<br />

und Arbeitsfreude<br />

gefragt. Daraus konnten vier Muster<br />

gebildet werden: Gesunde, Beeinträchtigte,<br />

Verausgabte und Neutrale<br />

(siehe nebenstehende Übersicht).<br />

In diesem Sinne zeichnet sich beispielsweise<br />

eine verausgabte Person<br />

durch häufige Beschwerden bei<br />

gleichzeitig hoher Lebenszufriedenheit<br />

und Arbeitsfreude aus. Wie hängen<br />

diese Gesundheitsmuster mit der<br />

Übergabe zusammen?<br />

klärung = bessere gesundheit<br />

Zwei Drittel der Befragten haben angegeben,<br />

dass die Übergabe geregelt<br />

ist. Auffällig ist, dass in dieser<br />

Gruppe überdurchschnittlich viele<br />

Verausgabte (73 Prozent) sind – und<br />

hier wiederum deutlich mehr Frauen.<br />

Gleichzeitig ist der Anteil der Beeinträchtigten<br />

(56 Prozent) unterdurchschnittlich.<br />

Bei einem Fünftel der Befragten ist<br />

die Hofübergabe nicht geregelt. Hier<br />

ist die Aufteilung der Gesundheits-<br />

muster genau umgekehrt: deutlich<br />

mehr Beeinträchtigte (insbesondere<br />

Männer) und deutlich weniger Verausgabte.<br />

Ein ähnliches Verhältnis<br />

zeigt sich, wenn der Hof in den nächsten<br />

fünf Jahren aufgegeben wird.<br />

Betriebsübergabe hängt also mit Gesundheit<br />

zusammen. Frauen und Männer<br />

verarbeiten sie unterschiedlich. ■<br />

Christian Hetzel<br />

<strong>LSV</strong>­info<br />

■ weitere informationen und ein Ver-<br />

zeich nis aller ländlichen Sorgentelefone<br />

bundesweit gibt es unter<br />

www.landwirtschaftliche-<br />

familienberatung.de<br />

■ <strong>Die</strong> aid-broschüre „Hofübergabe“<br />

hält tipps zum thema bereit<br />

(bestellnummer 1186, 2,50 euro).<br />

■ unter presse1@spv.lsv.de (Stichwort:<br />

betriebsübergabe) freuen sich der<br />

autor und die Redaktion über ihre<br />

Meinung zu diesem thema.<br />

Gesundheitsmuster<br />

Es wurde nach Beschwerden<br />

(körperlich, psychisch)<br />

und nach Zufriedenheit<br />

(Lebenszufriedenheit,<br />

arbeitsfreude) gefragt.<br />

■ Gesunde: wenige<br />

Beschwer den, hohe<br />

Zufriedenheit<br />

■ beeinträchtigte: häufige<br />

Beschwerden, geringe<br />

Zufriedenheit<br />

■ Verausgabte: häufige<br />

Beschwerden, hohe<br />

Zufriedenheit<br />

■ neutrale: wenige Beschwerden,<br />

geringe<br />

Zufriedenheit<br />

betriebsstruktur in der<br />

landwirtschaft der bundesrepublik<br />

nach rechtsformen dominieren in der Bundesrepublik landwirtschaftliche<br />

Einzelunternehmen mit einem anteil von 94 Prozent, gefolgt von Personengesellschaften<br />

und juristischen Personen. Familienbetriebe bewirtschaften<br />

gut zwei Drittel aller agrarflächen.<br />

bundesrepublik<br />

(Betriebe ab 2 ha Ln)<br />

geSundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

sorgfältige Vorbereitung der übergabe vermeidet<br />

stress und gesundheitliche probleme<br />

neue<br />

bundesländer<br />

Zahl der Betriebe insgesamt 353.400 27.145<br />

davon Einzelunternehmen 332.230 23.946<br />

darunter haupterwerb 137.198 7.800<br />

darunter nebenerwerb 195.022 15.400<br />

Juristische Personen 16.959 3.171<br />

davon agrargenossenschaften – 1.205<br />

davon Gmbh – 1.755<br />

Quelle: agrarbericht der Bundesregierung 2008, tabellenauszug<br />

<strong>Dezember</strong> i 09 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 5

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