Jahresbericht 2013 der Freiwilligen Feuerwehr Neulengbach-Stadt
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Das neue Vorausrüstfahrzeug<br />
(BM Michael MASCHA, LM Martin MASCHA, OLM Christoph RIEGLER)<br />
Das Projekt „Vorausrüstfahrzeug“ ist nun, Ende<br />
<strong>2013</strong>, so weit gediehen, dass wir in den ersten<br />
Monaten des Jahres 2014 eine österreichweite<br />
Ausschreibung machen können.<br />
Hier soll nun das Konzept, das von <strong>der</strong> Arbeitsgruppe-<br />
„VRF“(bestehend aus den Kameraden BM Michael<br />
Mascha, LM Martin Mascha und OLM Christoph<br />
Riegler) entwickelt wurde, vorgestellt werden. Doch<br />
bevor es an die technischen Details geht, sollen<br />
kurz die allgemeingesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
und die straßenbaulichen Verhältnisse im Kern -<br />
einsatzgebiet <strong>der</strong> FF <strong>Neulengbach</strong>-<strong>Stadt</strong> erläutert<br />
werden:<br />
Seit ein paar Jahren ist es <strong>Feuerwehr</strong>mitglie<strong>der</strong>n,<br />
die im Besitz eines Führerscheines <strong>der</strong> Klasse B<br />
sind, grundsätzlich erlaubt, <strong>Feuerwehr</strong>fahrzeuge mit<br />
einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von bis zu<br />
5,5 t zu lenken, sofern sie die dafür vorgeschrie -<br />
bene Zusatzausbildung innerhalb <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />
absolviert haben.<br />
Die vom NÖ. Landesfeuerwehrverband herausge -<br />
gebene Baurichtlinie für Vorausrüstfahrzeuge trägt<br />
diesem Umstand Rechnung und ermöglicht so (<strong>der</strong><br />
größeren Beladung wegen) den Entwurf eines<br />
Fahrzeugtyps, <strong>der</strong> im Vergleich mit einem auf 3,5 t<br />
begrenzten Fahrzeug deutlich flexibler und einsatzstärker<br />
ist.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite bleibt ein 5,5-t-Fahrzeug<br />
wendig genug, um auch die engsten Gassen <strong>Neulengbach</strong>s,<br />
von denen es einige gibt, problemlos<br />
befahren zu können. Ein paar Einsätze in den letzten<br />
beiden Jahren haben gezeigt, wie wichtig dieser<br />
Punkt ist, denn es führt nachweislich zu einer erheb -<br />
lichen Zeitverzögerung, wenn das TLF nicht direkt<br />
zum Brandobjekt vorrücken kann und <strong>der</strong> Atemschutztrupp<br />
mit all seiner Ausrüstung einen längeren<br />
Fußmarsch unternehmen muss, bis er tatsächlich in<br />
Einsatz gehen kann. Damit kommen wir schon zu<br />
den einsatztaktischen Überlegungen.<br />
Einsatztaktische Überlegungen<br />
Den obersten Grundsatz für die Erstellung unseres<br />
Konzeptes eines VRF könnte man so zusammenfassen:<br />
Mit geringem Mannschaftsaufwand soll es<br />
mit diesem Fahrzeug möglich sein, eine möglichst<br />
große Bandbreite an Einsatzszenarien abarbeiten<br />
zu können. Konkret bedeutet das, dass mit diesem<br />
Fahrzeug ein Großteil aller Einätze <strong>der</strong> Alarmstufe 1,<br />
Fahrzeugbergungen ausgenommen, zu bewältigen<br />
sein sollen, seien es nun solche <strong>der</strong> Kategorie S 1<br />
(z. B. Binden ausgetretener Flüssigkeiten), <strong>der</strong> Kategorie<br />
T 1 (Türöffnungen, Wassergebrechen, Sturmschäden<br />
etc.) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kategorie B 1 (TUS-Alarme,<br />
Brandverdachte, Kleinbrände, Fahrzeugbrände usw.).<br />
Zudem soll das Fahrzeug über die Kapazität verfügen,<br />
in jedem Fall eine rasche Menschenrettung zu ermöglichen,<br />
sei es nun aus Brandobjekten, Schächten<br />
o<strong>der</strong> verunfallten Fahrzeugen, um so unabhängiger<br />
von <strong>der</strong> Verfügbarkeit an Fahrern mit dem Führer -<br />
schein <strong>der</strong> Klasse C zu werden.<br />
Bei größeren Brandszenarien wird das VRF in Zukunft<br />
grundsätzlich im Verbund mit dem TLF eingesetzt<br />
werden und als Ausgangsbasis für den Atemschutzeinsatz<br />
dienen, beson<strong>der</strong>s, wie oben schon<br />
angedeutet, bei beengten Platzverhältnissen. Mit<br />
an<strong>der</strong>en Worten: Das VRF soll quasi als Satellit des<br />
TLF fungieren.<br />
Ein klein wenig an<strong>der</strong>s sieht die Situation bei Objekten<br />
mit beson<strong>der</strong>em Gefährdungspotential (Pflegeheime,<br />
Produktionsbetriebe) aus: Da in unserem<br />
Einsatzgebiet bei den meisten Objekten dieser Art<br />
eine außerordentlich gute Wasserversorgung durch<br />
Hydranten aller Art gegeben ist, wäre hier auch ein<br />
autonomer Einsatz des VRF möglich. Dieser Punkt<br />
ist vor allem für die für freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en kritische<br />
Zeit zwischen 07:00 und 16:00 Uhr wichtig,<br />
denn so könnten schon vier <strong>Feuerwehr</strong>mitglie<strong>der</strong><br />
recht unverzüglich mit einer wirkungsvollen Brandbekämpfung<br />
beginnen, ohne das Eintreffen weiterer<br />
Kräfte abwarten zu müssen. Das würde während<br />
dieser Zeit um einiges länger dauern als zu an<strong>der</strong>en<br />
Tageszeiten und so zu einer Verzögerung des ge -<br />
samten Einsatzablaufes führen.<br />
Eckpunkte des Konzepts<br />
Das Fahrzeug wird eine Besatzung von 1:3 auf -<br />
weisen: Fahrer und Beifahrer im Fahrerraum sowie<br />
zwei Mitglie<strong>der</strong> im Mannschaftsraum. In die Sitze<br />
des Beifahrers und des Mannschaftsraumes<br />
werden 300 bar Überdruckatemschutzgeräte mit<br />
integriertem Maskenfunk eingebaut.<br />
Geräte- und Mannschaftsraum werden in Form<br />
eines Kastenaufbaus realisiert.<br />
Die Stromversorgung wird über eine Dynawattanlage<br />
erfolgen.<br />
Das Löschsystem wird in Form einer ND-Pumpe<br />
mit einer Leistung von max. 800 l/min und <strong>der</strong><br />
Möglichkeit <strong>der</strong> Zumischung von Klasse-A-Schaum -<br />
mittel (auch als Netzmittel) realisiert werden.<br />
Zur Brandbekämpfungsausrüstung werden u.a.<br />
auch zwei C-42-Schlauchtragekörbe und ein 30 m<br />
C-42-Schlauchpaket gehören.<br />
Das Hydraulische Rettungsgerät wird aus dem<br />
Hause Lukas kommen und mithilfe entsprechen<strong>der</strong><br />
Adapter mit den hydraulischen Rettungsge räten<br />
umliegen<strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en kompatibel sein.