Jahresbericht 2013 der Freiwilligen Feuerwehr Neulengbach-Stadt
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Zugang zu Szenario eins über Treppenhaus <strong>der</strong><br />
Rohrproduktionshalle möglich;<br />
Zugang zu Szenario zwei über steile Treppe im<br />
Krümelraum möglich.<br />
An<strong>der</strong>s als bei Übungen solcher Größenordnung<br />
üblich, fand vorher kein Planspiel zur Vorbereitung<br />
des Einsatzleiters und <strong>der</strong> übenden Mannschaft<br />
statt. Über den Inhalt <strong>der</strong> Übungen und die dar -<br />
gestellte Schadenslage wussten nur die Ausarbeiter<br />
<strong>der</strong> Übung, ich und LM Martin Mascha, Bescheid.<br />
Einzige Hilfestellung war <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> oben be -<br />
schriebenen SER.<br />
Eingedenk dieses Umstandes kann man mit dem<br />
Ablauf <strong>der</strong> Übung sehr zufrieden sein, <strong>der</strong> Aufbau<br />
<strong>der</strong> Einsatzstellenorganisation ging im Großen und<br />
Ganzen reibungslos, d.h. schnell und geordnet, über<br />
die Bühne, den einzelnen <strong>Feuerwehr</strong>en wurden teilweise<br />
schon beim Anrücken konkrete Aufgaben<br />
(Wasserversorgung herstellen, ATS-Sammelplatz auf -<br />
bauen …) zugewiesen. Der Einsatzleiter konnte sich<br />
so in <strong>der</strong> Hauptsache um die Bewältigung <strong>der</strong> wirklich<br />
sehr for<strong>der</strong>nden Schadenslage kümmern.<br />
In guten Händen: unser Holzdummy beim<br />
Abtransport in <strong>der</strong> Korbschleiftrage<br />
Eine beson<strong>der</strong>s einprägsame Übung fand am 28. August<br />
im Erholungszentrum <strong>Neulengbach</strong> statt. Da<br />
<strong>der</strong> Abriss des Hallenbadgebäudes zu diesem Zeitpunkt<br />
schon beschlossene Sache war, bekam unsere<br />
<strong>Feuerwehr</strong> die Erlaubnis, das Gebäude nach<br />
Lust und Laune zu beüben. Einzige Einschränkung:<br />
angezündet durfte nichts werden! Im Stationsbetrieb<br />
wurden zwei Themenbereiche geschult und geübt:<br />
Im Keller die Handhabung des Hohlstrahlrohres beim<br />
Betreten von Brandräumen (unter „nassen“ Bedingungen)<br />
und zu ebener Ebene das gewaltsame Öffnen<br />
von Türen mittels Brecheisen, Axt und Rohr -<br />
zange. Wie man sich vorstellen kann, war <strong>der</strong> Enthusiasmus<br />
<strong>der</strong> übenden Truppe bei diesem Übungsthema<br />
so groß wie noch selten, sogar nach dem<br />
offiziellen Übungsende wurde das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Türblatt mit <strong>der</strong> Axt ausgiebig „notgeöffnet“….<br />
Ein Dank geht an dieser Stelle an den Kameraden<br />
HBM Franz Zeitlhofer, <strong>der</strong> die für diese Übung<br />
notwendige Erlaubnis einholte.<br />
Grundausbildung<br />
Nach reiflicher Überlegung wurde feuerwehrintern<br />
beschlossen, die Grundausbildung neuer aktiver<br />
Kameraden wie<strong>der</strong> ausschließlich in unserer <strong>Feuerwehr</strong>,<br />
und nicht mehr, wie zuvor, im Unterabschnitt<br />
durchführen zu lassen. Um etwaigen Missverständnissen<br />
o<strong>der</strong> Fehlinterpretation vorzubeugen, sei<br />
Folgendes gesagt: Dieser Schritt hat absolut nichts<br />
mit <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> durch die <strong>Feuerwehr</strong>en des<br />
Unterabschnittes durchgeführten Ausbildungseinhei -<br />
ten zu tun, und wir arbeiten auf <strong>der</strong> Ausbil<strong>der</strong>seite<br />
auch weiterhin an diesem Gemeinschaftsprojekt<br />
mit! Die Gründe sind vielmehr struktureller Natur:<br />
Eigentlich war <strong>der</strong> Hintergedanke <strong>der</strong> Grundausbildung<br />
im Unterabschnitt ja <strong>der</strong>, die einzelnen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
durch Arbeitsteilung bei <strong>der</strong> Ausbildungs -<br />
arbeit zu entlasten. Eingetreten ist aber (hier kann<br />
ich jedoch nur für die Situation in unserer Feuer -<br />
wehr sprechen) das Gegenteil, ein erheblicher Teil<br />
<strong>der</strong> Ausbildung musste nochmals durchgeführt<br />
werden. Das hatte und hat folgende Gründe:<br />
Die Grundausbildung im Unterabschnitt endet traditionell<br />
Anfang April. Wer bis dahin noch nicht 15<br />
Jahre alt ist, muss mindestens ca. vier Monate<br />
warten, bis er zum „Abschluss-Truppmann“-Prüfungsgespräch<br />
antreten darf. Ein Zeitraum, in dem<br />
man, wie die Erfahrung zeigt, so einiges vergessen<br />
kann, das dann kurz vor <strong>der</strong> Prüfung erneut ein -<br />
gepaukt werden muss.<br />
Auf den Wissensunterschied zwischen Quereinsteigern<br />
und Umsteigern aus <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> -<br />
jugend kann in dieser Form <strong>der</strong> Grundausbildung<br />
kaum eingegangen werden. So müsste ein Quer -<br />
einsteiger beispielsweise nach nur je einer Ausbildungseinheit<br />
sämtliche wasserführenden Armaturen<br />
kennen und sämtliche Knoten beherrschen.<br />
Ein Ding <strong>der</strong> Unmöglichkeit.<br />
Die neuen Aktiven müssen bei dieser Form <strong>der</strong><br />
Ausbildung am eigenen Gerät nochmals extra ausgebildet<br />
werden.<br />
Man kann auf die beson<strong>der</strong>en Bedürfnisse <strong>der</strong><br />
einzelnen Auszubildenden kaum geson<strong>der</strong>t eingehen:<br />
Manche tun sich etwa mit Knoten schwer,<br />
während sie mit <strong>der</strong> Theorie <strong>der</strong> Löschgruppe keine<br />
Probleme haben, bei an<strong>der</strong>en ist es genau um -<br />
gekehrt. Meines Erachtens ist es nicht gerade<br />
zielführend, wenn solche Defizite erst im Zuge<br />
des Prüfungsgespräches aufgedeckt werden.<br />
Überhaupt ist die gesamte „Grundausbildung 2000“<br />
aus meiner Sicht überarbeitungsbedürftig, spiegelt<br />
sie doch den einsatztaktischen und technologischen<br />
Stand <strong>der</strong> 1990er-Jahre und nicht den <strong>der</strong> 2010er-<br />
Jahre wi<strong>der</strong>. Welchen praktischen Wert es beispiels -<br />
weise haben soll, Mundstückdurchmesser von<br />
Mehrzweckstrahlrohren beim „Abschluss-Truppmann“<br />
abzufragen, kann keiner so wirklich erklären.