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ist der Beweis für deren hohes Verantwortungsbewusstsein.<br />
Die Funktionalität und Vielfältigkeit des Kongresshauses<br />
hat sich dramatisch verbessert.»<br />
Im vergangenen Jahr erlaubte sich SNOWTIMES<br />
die Frage, ob denn die AO nun mithelfe, das modernisierte<br />
Kongresshaus weiter auszulasten, zum Beispiel<br />
mit zusätzlichen Kursen im Frühling und im Sommer.<br />
Darauf sagte Professor Haas: «Die entscheidende Frage<br />
ist: Was bietet <strong>Davos</strong> im Sommer? Hier muss die Stadt<br />
innovativ sein. Aber die AO wird auch im Sommer die<br />
Angebote nutzen.» Jetzt steht fest: Die AO baut ihre<br />
Kurse und Events aus und stützt damit den Standort <strong>Davos</strong>.<br />
«Aber auch als Forschungsplatz entstehen neue<br />
Möglichkeiten», so Haas. Die AO ist in der Medizinalforschung<br />
weltweit führend und hat in <strong>Davos</strong> den Sitz<br />
des wichtigen AO Forschungsinstitutes<br />
Für den AO-Präsidenten ist aber auch klar, dass<br />
sich niemand auf den Lorbeeren ausruhen kann. «Wir<br />
bei der AO müssen uns ständig vorwärts entwickeln,<br />
besser werden. Diesen Grundsatz sollte auch <strong>Davos</strong> beherzigen.<br />
Aktives, visionäres Vorgehen ist gefragt.» Er<br />
denkt an zusätzliche Standbeine, die <strong>Davos</strong> weiterhelfen<br />
könnten. «Berlin hat jetzt den World Health Summit<br />
aufgebaut. Eine Abkoppelung des World Economic<br />
Forums für die Medizin. Sowas sollte <strong>Davos</strong> auch machen.»<br />
Es brauche dafür zwar viel Aufbauarbeit und<br />
«die richtigen Teilnehmer, die eingeladen werden», aber<br />
der Aufwand lohne sich. «Innerhalb von drei Jahren ist<br />
Wieso nicht<br />
einen European<br />
Award auf<br />
die Beine stellen?<br />
Und verschiedene<br />
Künstler im<br />
Sommer nach<br />
<strong>Davos</strong> holen?<br />
so eine Grossveranstaltung von weltweiter Bedeutung<br />
entstanden», erklärt Norbert Haas. Er denkt aber auch<br />
an Kunst. «Wieso nicht einen European Award auf die<br />
Beine stellen? In der Klassik, im Jazz oder für andere<br />
Künstler. Das bringt viele Leute. In Deutschland gibt es<br />
zum Beispiel den Preis des goldenen Lenkrades, für die<br />
Autoindustrie.»<br />
Und falls es irgendwo eine leer stehende Räumlichkeit<br />
gibt, die gerade ungenutzt ist, wünscht sich Professor<br />
Haas, dass darin eine «Szene für Künstler – writing-artists,<br />
painting-artists oder jazz-artists» entsteht.<br />
«Die könnten doch über den Sommer hier her in die<br />
schönen Berge fahren, die Stadt mit Ihren Künsten bereichern<br />
und das eine oder andere Werk hinterlassen. In<br />
anderen Städten gibt es das auch. Und das funktioniert.»<br />
Wenn immer möglich, nutzt Dr. Norbert Haas<br />
selbst die Alpeninfrastruktur, rund um <strong>Davos</strong>. «Im Winter<br />
gehe ich gerne skifahren, im Sommer golfen oder<br />
wandern. Während der Kongresszeit habe ich persönlich<br />
aber kaum Zeit für Tourismus. Ich bin nicht der Typ,<br />
der zwischen zwei Vorträgen schnell auf die Ski springt.<br />
Andere Kursteilnehmer nutzen dies und das ist natürlich<br />
schon etwas Grossartiges. Privat habe ich in <strong>Davos</strong> auch<br />
schon den Urlaub verbracht.»<br />
Für seine verbleibende Zeit als AO-Präsident –<br />
das Amt läuft im Sommer <strong>2012</strong> nach zwei Jahren bereits<br />
wieder ab – will Norbert Haas den AO-Spirit unbedingt<br />
bewahren – als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren<br />
der Organisation. Dazu gehört auch, dass sich die Ärzte,<br />
Forscher und sonstigen Experten, die aus aller Welt<br />
kommen und teilweise zueinander in Konkurrenz stehen,<br />
trotz all dem in der AO gemeinsam zum Wohle der<br />
Patienten einbringen. «Für die Behandlung der Patienten<br />
in der Klinik werden immer stärker interdisziplinäre<br />
Teams notwendig. Wir sehen das zurzeit besonders<br />
im Behandlungspfad von geriatrischen Patienten, also<br />
dem älteren Menschen. Dies muss sich noch stärker in<br />
den Aktivitäten der AO wiederfinden.» Erste Schritte<br />
dazu sind schon sehr erfolgreich gemacht. Ausserdem<br />
möchte er die AO stärker öffnen für Kooperationen mit<br />
anderen wissenschaftlichen akademischen Organisationen,<br />
weltweit. Präsident der AO zu sein, bringt neben<br />
den bereits existierenden Verpflichtungen als einer der<br />
renommiertesten Ärzte weltweit viel Arbeit mit sich.<br />
Wieso er sich entschied, das Amt des AO-Präsidenten<br />
anzunehmen, wollten wir noch wissen. Die Antwort von<br />
Dr. Norbert Haas: «Man wächst im Laufe seiner Zeit<br />
mit seinen Aufgaben, mit der Verantwortung. Bei mir<br />
sind das über 30 Jahre. Man gestaltet mit, man wird gefragt,<br />
man steht an Weichenstellungen und denkt sich:<br />
In die Richtung sollte es gehen und setzt sich dafür ein.<br />
Wenn man die Mehrheit überzeugt, will diese, dass man<br />
die Entscheidungen dann auch verantwortlich umsetzt.<br />
Ich werde also in die Pflicht genommen. Es ist eine<br />
grosse Verantwortung aber auch eine grosse Ehre, eine<br />
der grössten in meinem Gebiet.»