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Snowtimes-2012-Davos

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12 CHF / 9 €<br />

<strong>Snowtimes</strong><br />

Das Wintermagazin <strong>2012</strong><br />

1<br />

Der Zauberbergtunnel<br />

Die Lösung für das Verkehrsproblem<br />

2<br />

Keiner hat diese Farben wie ich<br />

Ernst Ludwig Kirchner<br />

Malweise, Maltechnik, Schaffensprozess<br />

3<br />

Arno Del Curto<br />

Der Schweizer Trainer des Jahres<br />

4<br />

AO Foundation<br />

Stärkt das Kongresswesen, nachhaltig<br />

und langfristig


Nachhaltig bei Eindruck und Verbrauch.<br />

Die neue M-Klasse. Permanent souverän.<br />

Eine Marke der Daimler AG<br />

In der neuen M-Klasse steckt die für Mercedes-Benz typische Mischung aus Designbegeisterung und<br />

Ingenieurskunst. Daher gibt es an ihr keine Form, keine Linie, die nicht zugleich auch eine Funktion<br />

hat – wie zum Beispiel eine Verringerung des Luftwiderstands und damit des Verbrauchs. Herausragend<br />

dabei ist der souveräne ML 250 BlueTEC 4MATIC mit 204 PS und einem Verbrauch von 6,0 l auf 100 km*.<br />

Erleben Sie selbst, wie sich der Premium-SUV anfühlt, und vereinbaren Sie gleich eine Probefahrt bei Ihrem<br />

Mercedes-Benz Partner oder unter www.mercedes-benz.ch/m-klasse<br />

* ML 250 BlueTEC 4MATIC, 2143 cm 3 , 150 kW/204 PS, Treibstoffnormverbrauch: 6,0 l/100 km, CO 2 -Emission: 158 g/km, durchschnittliche CO 2 -Emissionen aller in der Schweiz angebotenen Neuwagen-Modelle: 188 g/km,<br />

Energieeffi zienz-Kategorie: A.


5<br />

Bild: «So facettenreich<br />

wie unsere Berge, ist<br />

auch das Angebot abseits<br />

der Skipiste»,<br />

Annemarie Meyer.<br />

Die Herausforderungen<br />

gemeinsam angehen<br />

Text: Claudia Thöny<br />

Foto: Michael Berger<br />

Der Schweizer Tourismus ist<br />

zurzeit einem harten Wettbewerb<br />

ausgesetzt. Annemarie<br />

Meyer, Vizedirektorin der<br />

Destination <strong>Davos</strong> Klosters,<br />

steckt deswegen nicht den Kopf<br />

in den Schnee. Ein Gespräch<br />

über Berge, Gratisskipässe und<br />

Winterspektakel.<br />

SNOWTIMES: Frau Meyer,<br />

nutzen Sie Facebook?<br />

Annemarie Meyer: Natürlich, wer tut dies<br />

heutzutage nicht? Facebook ist für mich<br />

eines von vielen Kommunikationsinstrumenten<br />

und hat ja nicht nur privat, sondern<br />

vor allem auch geschäftlich viel Potential.<br />

Zum Beispiel als interaktive Plattform für<br />

eine Destination wie <strong>Davos</strong> Klosters. Auf<br />

unserer Facebook-Seite machen wir Wettbewerbe<br />

und informieren über unsere Events.<br />

Ausserdem tauschen sich unsere Gäste darauf<br />

aus. Wir haben knapp 17‘000 Fans und<br />

sind eine der beliebtesten Wintersportorte<br />

der Alpen.<br />

Zum neuen Saisoneröffnungsangebot<br />

gab es viele positive<br />

Reaktionen auf der Pinnwand.<br />

Titelbild: Emile Cardinaux, <strong>Davos</strong><br />

color lithograph, 127 x 90 cm, 1918


Bild: Marco Felix


DER NEUE RANGE ROVER EVOQUE<br />

THE POWER OF PRESENCE<br />

Machen Sie sich auf einen unvergesslichen Auftritt gefasst. Der kompakteste, leichteste<br />

und effizienteste Range Rover aller Zeiten fährt vor und gibt gleich von Anfang an den Ton an,<br />

als 3-Türer Coupé oder als 5-Türer. Unverkennbar im Design und nur gerade 435 cm lang, ist<br />

der neue Range Rover Evoque äusserst agil und gleichzeitig im luxuriösen Innenraum überraschend<br />

geräumig. Mehr Informationen auf www.rangerover.ch oder bei Ihrem Range Rover-Fachmann.<br />

DER NEUE RANGE ROVER EVOQUE


Solche Angebote scheinen<br />

Anklang zu finden.<br />

Ja, dank der guten Zusammenarbeit von Hotellerie,<br />

Bergbahnen und Tourismusorganisation<br />

können wir in der Vorsaison bis kurz<br />

vor Weihnachten künftig leistungsstarke<br />

und kontrastreiche Angebotspakete lancieren,<br />

die den Skipass bereits ab einer Übernachtung<br />

gratis mit drin haben. Der aktuellen<br />

Euro- und Dollarschwäche gegenüber<br />

dem Franken begegnen wir mit Mehrwert-<br />

Angeboten, wie dem geschenkten Skipass.<br />

Solche Angebote wollen wir auch während<br />

der Saison vermehrt anbieten. Dank dieser<br />

neuen Kampagne mit der Hotellerie kommen<br />

sowohl die jüngeren Generationen, Familien<br />

sowie Wintersport-Geniesser zu verhältnismässig<br />

günstigen Preisen auf ihre<br />

Kosten.<br />

Decken denn <strong>Davos</strong> und Klosters<br />

die unterschiedlichen Ansprüche dieser<br />

verschiedenen Alters- und Lifestyle-<br />

Gruppen ab?<br />

Im Vergleich zu anderen Tourismusregionen<br />

positioniert <strong>Davos</strong> Klosters im Winter<br />

neben dem Ort auch die Berge, im Sinne<br />

von «Jedem sein Berg». Da wäre zum Beispiel<br />

das Jakobshorn mit Halfpipe, Funpark,<br />

HipHop-Musik und Parties für Leute die<br />

das lieben. Oder das Pistenparadies Parsenn<br />

für jene, die die Vielfalt, das Traditionellere<br />

und klassische Skierlebnis schätzen. Oder<br />

dann die familiären Gebiete wie Rinerhorn,<br />

Madrisa oder den Slow Mountain, die<br />

Schatzalp. Neben den zahlreichen Skigebieten<br />

hat unsere Destination zudem das Glück,<br />

mit den zwei unterschiedlichen Orten<br />

<strong>Davos</strong> und Klosters und deren Angeboten<br />

eine grosse Bandbreite von Gästen anzusprechen.<br />

Klosters findet bei jenen Gästen<br />

Anklang, die das Traditionelle, Rustikale,<br />

das Klassische und das Ländliche suchen.<br />

Diese Gruppe zieht die «Selektion» dem<br />

riesigen Angebot vor. <strong>Davos</strong> hingegen ist<br />

ein Ort der vielen Möglichkeiten und spricht<br />

aufgrund der Grösse und der Vielfalt ebenso<br />

heterogene Zielgruppen an. Jene Gäste<br />

schätzen die Berge und die urbane Infrastruktur<br />

zugleich.<br />

Letztere Qualitäten scheinen<br />

auch den Businesstourismus zu<br />

überzeugen.<br />

Ganz klar, doch das allein reicht noch nicht,<br />

um Symposien, Kongresse und andere geschäftliche<br />

Veranstaltungen nach <strong>Davos</strong> zu<br />

holen. Dafür braucht es die entsprechenden<br />

professionellen Einrichtungen wie das Kongresszentrum<br />

und gute Hotels, zudem Angebote<br />

rund um den «Kongresstourismus» und<br />

ganz wichtig natürlich auch eine gewährleistete<br />

Sicherheit.<br />

Das Kongresszentrum wurde vor<br />

einem Jahr erweitert. Zahlt sich diese<br />

Investition aus?<br />

Der Umbau des Kongresszentrums bewährt<br />

sich auf jeden Fall. Die Resonanz ist äusserst<br />

positiv und die Anfragen hoch. Trotz<br />

der aktuellen Wirtschaftskrise, die sich generell<br />

auch auf den Markt des Businesstourismus<br />

niederschlägt, konnte <strong>Davos</strong> Congress<br />

im ersten Betriebsjahr 50 neue<br />

Veranstaltungen mit rund 20‘000 zusätzlichen<br />

Gästen und 35‘000 Logiernächten<br />

gewinnen. Dies zeigt, wie wichtig es ist,<br />

dass eine Destination diversifiziert und sich<br />

ständig weiterentwickelt. Auch dann, wenn<br />

das Wort «Wirtschaftskrise» schon zum<br />

Dauerbrenner gehört.<br />

Das sagten sich auch einige<br />

Hoteliers in <strong>Davos</strong>.<br />

Ja, mit dem Hotel Grischa und dem Designhotel<br />

fiftyone gewinnt <strong>Davos</strong> gleich zwei<br />

hervorragende neue Vierstern-Hotels. Ausserdem<br />

hat das Turmhotel Victoria aufgestockt<br />

und auf der «Belle Etage» neue Zimmer<br />

und grosszügige Suiten geschaffen.<br />

Apropos grosszügig: Umfassend<br />

ist auch das alljährliche Programm<br />

der Winterhappenings.<br />

Allerdings. Auf der Showbühne <strong>Davos</strong><br />

Klosters fehlt auch dieses Jahr keine unserer<br />

bekannten Topveranstaltungen. <strong>Davos</strong> Nordic,<br />

der Spengler Cup, die O’Neill Evolution,<br />

die Eisgala und das Klosters Snow-Polo<br />

bescheren unseren Gästen Jahr für Jahr<br />

spektakuläre Momente. Letzteres bringt mit<br />

der legendären Britischen Musikgruppe<br />

Duran Duran neben Pferden und Spielern<br />

auch Rockgrössen in die Region. Wer eigene<br />

Aktionen dem Zuschauerdasein vorzieht,<br />

kann sein Können an zahlreichen Mitmach-<br />

Events messen. Einige davon sind beispielsweise<br />

das neue Zipfelbob-Rennen oder das<br />

Fear Nada, die Schneerallye mit den ausgefallenen<br />

Rennobjekten.. Und natürlich<br />

kommt mit unseren Museen wie dem renommierten<br />

Kirchner Museum <strong>Davos</strong>, dem<br />

Wintersport- und Spielzeug- oder dem neuen<br />

Grammophon- und Rundfunk Museum<br />

Serneus auch Kunst und Kultur nicht zu<br />

kurz. So facettenreich wie unsere Berge, ist<br />

also auch das Angebot abseits der Skipiste.<br />

Editorial<br />

9<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

SNOWTIMES geht bereits in seinen<br />

fünften Winter. Und noch immer haben wir<br />

kein jüngeres Team gesehen, das ein ähnliches<br />

Produkt heraus gibt. Unsere Redaktion<br />

besteht aus Studenten, Jung-Unternehmern,<br />

Wintersportlern, stillen Schaffern, Kunstinteressierten<br />

und Ästheten. Weil es uns Spass<br />

macht. Und weil wir die Schweiz, die Berge<br />

und unsere Heimat lieben.<br />

SNOWTIMES ist ein Produkt aus<br />

<strong>Davos</strong> Klosters. So vielfältig wie <strong>Davos</strong><br />

Klosters. Mit schönen Uhren, schnellen Autos,<br />

schicken Immobilien, der Rhätischen<br />

Bahn, dem HC <strong>Davos</strong>, dem Kirchner Museum,<br />

Kunstexperten, Kongressexponenten,<br />

Visionären, Skifahrern, Snowboardern, Langläufern,<br />

Gastronomen, atemberaubenden<br />

Winter- und Sommerlandschaften und vielen,<br />

vielen mehr.<br />

SNOWTIMES ist in den letzten Jahren<br />

gewachsen. In weiteren bekannten Wintersportorten<br />

konnte dasselbe Konzept umgesetzt<br />

werden, das in <strong>Davos</strong> Klosters erprobt<br />

und bewährt ist. Dafür möchten wir uns bei<br />

allen bedanken, die uns unterstützt und uns<br />

weiter angetrieben haben. Ohne sie gäbe es<br />

kein SNOWTIMES.<br />

Risiko?! Nicht nur ein Schlagwort im<br />

aktuellen wirtschaftlichen Umfeld. Zum alltäglichen<br />

Begriff geworden. Auch wir haben<br />

es uns in diesem Winter zum Thema gemacht.<br />

Mit grosser Willenskraft zum Erfolg! Sie begegnen<br />

Menschen verschiedenen Alters.<br />

Interessanten Menschen, die auf Beachtung<br />

und Anerkennung stossen. Personen mit Leidenschaft<br />

und Enthusiasmus. Von ihrem Produkt<br />

oder ihrer Dienstleistung überzeugt.<br />

Der damit einhergehenden Verantwortung<br />

bewusst. Sie sind in der Lage, mit Risiken<br />

umzugehen und richtig einzuschätzen. Diese<br />

Begeisterung, diese Leidenschaft, diese Kreativität,<br />

diese Kraft. Sie schöpfen sie nicht<br />

zuletzt aus der Magie des Landwassertals.<br />

Sie leben hier oder kehren immer wieder<br />

hierher zurück. Auch SNOWTIMES will bei<br />

Ihnen Emotionen wecken und auslösen, das<br />

«Risiko» tragen wir. Haben wir Sie neugierig<br />

gemacht? Dann haben wir schon mal ein<br />

erstes Ziel erreicht. Viel Spass beim Lesen.<br />

Marco Meyer, Ernesto Kellenberger,<br />

Mitglieder der Redaktion


JUGENDSTIL IN DAVOS<br />

Mit der fantastisch gelegenen ESPLANADE BELLE EPOQUE wird eine<br />

Symbiose zwischen dem Glanz und dem Charme aus der Belle Epoque und<br />

modernstem Komfort verwirklicht. Die 2,5- bis 4,5-Zimmer-Eigentumswohnungen<br />

mit einmaliger Aussicht und viel Sonne beeindrucken mit<br />

perfekter Harmonie sowohl im Inneren als auch mit der Umgebung. Erfahren<br />

Sie mehr unter www.esplanade-belle-epoque.ch,<br />

Frau Irmgard Planzer (Zürich), Tel. 044 396 99 79<br />

oder Frau Sandra Graber (<strong>Davos</strong>), Tel. 079 331 09 33.<br />

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mit uns.<br />

Seestrasse 99a · 8702 Zollikon · www.meili-unternehmungen.ch


11<br />

Bild: Die neue Umfahrung Saas<br />

beschleunigt die Anreise nach <strong>Davos</strong><br />

Klosters um 15 Minuten.<br />

«Die Saaser dürfen<br />

endlich tief einatmen»<br />

Text: Claudia Thöny<br />

Foto: Michael Berger<br />

Nach 27 Jahren durfte die<br />

Gemeinde Saas vor wenigen<br />

Wochen die Eröffnung der<br />

langersehnten, neuen Umfahrung<br />

feiern. Mit dem Ende<br />

des Projekts fällt nicht nur Heinz<br />

Dicht, Oberingenieur des<br />

Tiefbauamts Graubünden, ein<br />

Stein vom Herzen.<br />

SNOWTIMES: Herr Dicht, vor<br />

kurzem wurde die Umfahrung Saas<br />

mit Paukenschlag und Trompeten<br />

eingeweiht. Wurde Ihnen, als Oberingenieur,<br />

zum Dank die Bürgerschaft<br />

angeboten?<br />

Heinz Dicht: (lacht) Nein, nicht ganz. Aber<br />

nachdem ich nun mehr als 30 Jahre in dieses<br />

regionale Projekt involviert war, fühle ich<br />

mich in Saas tatsächlich auch ein wenig zu<br />

Hause.<br />

Die Freude über die neue Umfahrung<br />

unter der Bevölkerung ist gross.<br />

Und wie. Die Saaser können endlich aufatmen<br />

bzw. wieder tief einatmen, denn die<br />

Belastung durch Abgase und Verkehrslärm<br />

hat seither wesentlich abgenommen. Die<br />

bisherige Strasse als Hauptverkehrsader hat<br />

das Dorf komplett entzweit. Jetzt gehört sie<br />

primär den Einwohnerinnen und Einwohnern.<br />

In Saas ist Ruhe eingekehrt und der<br />

Schulweg für die Kinder sicherer geworden.<br />

Die Bewohner von Saas haben wesentlich<br />

an Lebensqualität gewonnen.<br />

Und die Gäste der Region <strong>Davos</strong><br />

Klosters? Profitieren auch sie davon?<br />

Auf jeden Fall. Die Reisenden nach <strong>Davos</strong><br />

und Klosters erreichen die beiden Orte nun<br />

auf direkterem, rascherem und sichererem<br />

Wege.<br />

So mancher erinnert sich an stockende<br />

Fahrten zwischen Klosters und Küblis.<br />

Ja, vor allem an den Winterwochenenden.<br />

Dank der Umfahrung kommen die Verkehrsteilnehmer<br />

nun entspannter und mit weniger<br />

Ärger – zumindest was den Verkehr angeht –<br />

zu Hause oder in den Ferien an.<br />

Birgt die Umfahrung, zum<br />

Beispiel für das Gewerbe vor Ort,<br />

auch Gefahren?<br />

Das Saaser Gewerbe und die wenigen Gaststätten<br />

haben in der Vergangenheit kaum<br />

vom Durchgangsverkehr profitiert. Die Entlastung<br />

von den Blechlawinen stellt vielmehr<br />

eine Chance, denn eine Gefahr dar. Saas kann<br />

sich als ruhiger, sonniger und sehr nahe an<br />

der Destination <strong>Davos</strong> Klosters gelegener<br />

Wohn- und Ferienort neu positionieren.<br />

Wie steht es um die Sicherheit<br />

des neuen Tunnels?<br />

Die sehr aufwändigen baulichen und elektromechanischen<br />

Einrichtungen entsprechen<br />

den aktuellen Anforderungen der schweizerischen<br />

Normen und den Vorgaben des Bundesamtes<br />

für Strassen. Im Ereignisfall werden<br />

alle nötigen Massnahmen wie Absaugung<br />

der Brandgase, Alarmierung der Feuerwehr<br />

und Polizei, Inbetriebnahme der Notbeleuchtung,<br />

Information der Automobilisten automatisch<br />

aktiviert. Die schweizerischen Sicherheitsvorschriften<br />

im Tunnelbau sind<br />

weltweit auf höchstem Niveau.<br />

Und wer trägt die Kosten<br />

dieses Projekts?<br />

Wenn wir von Kosten sprechen: Die Gesamtkosten<br />

von ca. 253 Mio. werden den Kostenvoranschlag<br />

von 267 Mio. Franken um mindestens<br />

5 % unterbieten. Das ist eine Erwähnung<br />

wert, da andernorts viele grosse<br />

Bauprojekte am Ende den Budgetrahmen<br />

sprengen. Weil die Prättigauerstrasse Bestandteil<br />

des Nationalstrassennetzes ist, werden<br />

die Umfahrung Saas sowie die weiteren<br />

noch vorgesehenen Neubauten zu 92%<br />

durch die Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

finanziert. Der Kanton übernimmt die restlichen<br />

8%.<br />

Sind jetzt alle Arbeiten abgeschlossen?<br />

Was die eigentliche Umfahrung betrifft, ja.<br />

Im nächsten Jahr sind lediglich noch Fertigstellungsarbeiten<br />

ausserhalb der Fahrbahn<br />

erforderlich. Dies tangiert den Verkehr<br />

nicht. Allerdings ist Saas nur ein Teil des<br />

Gesamtprojektes «Küblis – Klosters». 2005<br />

wurde mit der Klosterser Sunnibergbrücke<br />

die erste der drei Dorfumfahrungen eröffnet.<br />

Saas ist nun die zweite und 2016 wird Küblis<br />

vom Durchgangsverkehr erlöst sein.<br />

Dann darf sich auch Küblis bald<br />

wieder als vereintes Dorf fühlen.<br />

So ist es. Und mit der Eröffnung der Umfahrung<br />

Küblis in fünf Jahren wird die<br />

Destination <strong>Davos</strong> Klosters und das Unterengadin<br />

endlich über eine den heutigen<br />

Bedürfnissen entsprechende Strassenerschliessung<br />

verfügen.


Der Ausblick Ihrer Eigentumswohnung in<br />

Die Villa Lario mit 3 1 ⁄2 und 4 1 ⁄2 Zimmer-Eigentumswohnungen, steht an der Scaletta strasse,<br />

in der Ortsmitte von <strong>Davos</strong>. Die leicht erhöhte Hanglage in der Nähe der bestbekannten<br />

Hohen-Promenade am Waldrand, garantiert die grandiose, unverbaubare Aussicht wie<br />

auch ein dichtes Infrastruktur netz. Der öffentliche Verkehr in unmittelbarer Nähe machen<br />

die Villa Lario zum begehrenswerten Wohn- und Feriendomizil. Drei Gehminuten von der<br />

Villa Lario liegt das Kongresszentrum sowie das neue, öffentliche Wellness- und Erlebnis -<br />

bad Ihnen zu Füssen.<br />

Promenade 73, 7270 <strong>Davos</strong> Platz<br />

Telefon 081 420 00 44<br />

info@menghini-davos.ch<br />

www.menghini-davos.ch


Bündner Bergluft fürs<br />

olympische Feuer<br />

Text: Renato Steck<br />

Foto: Michael Berger<br />

Nachdem mit Tarzisius<br />

Caviezel einer der Mitinitianten<br />

bereits in der letzten Ausgabe<br />

von SNOWTIMES Stellung<br />

bezogen hatte, ging das Projekt<br />

<strong>Davos</strong>/St. Moritz als Siegerin<br />

aus der nationalen Ausmarchung<br />

für die Olympischen Winterspiele<br />

2022 hervor.<br />

Der definitive Entscheid über<br />

eine Schweizer Kandidatur<br />

wird am 27. April <strong>2012</strong> fallen.<br />

Was dürfen wir uns davon<br />

versprechen?<br />

Man schrieb den 11. August und es<br />

war definitiv kein winterlicher Tag, als der<br />

<strong>Davos</strong>er Tagesschausprecher Urs Gredig<br />

über den Entscheid des Exekutivrats von<br />

Swiss Olympic berichtete. Temperaturen<br />

von weit über 20 Grad liessen die meisten<br />

Schweizerinnen und Schweizer eher von<br />

einem flammenden Grill als vom olympischen<br />

Feuer träumen. Doch nicht nur deshalb<br />

stiess Swiss Olympic Präsident Jörg<br />

Schild mit seiner Losung «zurück in den<br />

Schnee» an jenem Abend bei vielen Zuhörern<br />

auf taube Ohren. Denn alle wussten:<br />

Olympische Spiele bringen auch gewaltige<br />

Herausforderungen mit sich.<br />

Höhenfeuer kontra<br />

Jet-Set-Feier<br />

Dementsprechend nüchtern fiel das<br />

Presseecho am darauf folgenden Tag aus:<br />

Es war von Protest-Höhenfeuern, horrenden<br />

Kandidatur-Kosten und von einem olympischen<br />

Feuer die Rede, das nur schwach in<br />

den Schweizer Herzen brenne. Darüber hinaus<br />

wurden Zweifel an der Solidarität der<br />

übrigen Bündner Dörfer mit den «Jet-Set-<br />

Destinationen» St. Moritz und <strong>Davos</strong> laut.<br />

Und in der Tat wären dort wohl die – zumindest<br />

kurzfristig – grössten Profiteure olympischer<br />

Winterspiele zu suchen, namentlich<br />

im Tourismus, im Detailhandel sowie im<br />

Bau- und Gastgewerbe. Andere hingegen<br />

müssten trotz oder gerade wegen des immensen<br />

Besucheransturms mit erheblichen<br />

Einschränkungen und Einnahmeausfällen<br />

rechnen. Hinzu riskiere man laut Stefan<br />

Grass vom Komitee olympiakritisches Graubünden<br />

grosse landschaftliche Zerstörungen<br />

und eine drückende Schuldenlast für den gesamten<br />

Kanton.<br />

Dass die Durchführung ökonomisch<br />

und ökologisch nachhaltiger Spiele in den<br />

vergangenen Jahren beinahe ein Ding der<br />

Unmöglichkeit zu sein schien, wissen auch<br />

die Befürworter. Tarzisius Caviezel wird<br />

deshalb als Vorsitzender der Arbeitsgruppe<br />

«XXIV. Olympische Winterspiele Graubünden<br />

2022» nicht müde zu betonen, dass man<br />

mit der Bündner Kandidatur ganz bewusst in<br />

eine andere Richtung gehen wolle: weg vom<br />

Gigantismus, zurück zum Ursprung. Zu diesem<br />

Konzept zählt neben den kurzen Transportwegen<br />

sicherlich auch die sinnvolle<br />

(Um-)Nutzung der bestehenden Infrastruktur<br />

wie beispielsweise des erweiterten<br />

<strong>Davos</strong>er Kongresszentrums.<br />

Wenn nicht wir,<br />

wer dann?<br />

Angesichts der enormen Dimensionen,<br />

welche die Spiele in den vergangenen Jahren<br />

angenommen haben, wird das vermutlich<br />

nicht ausreichen. So fällt es vielen schwer zu<br />

glauben, dass ausgerechnet St. Moritz und<br />

<strong>Davos</strong> eine Kehrtwende beim IOC herbeiführen<br />

können. Doch vielleicht liegt gerade in<br />

der mangelnden Vorstellungskraft auch unser<br />

zentrales Problem. Allen Unkenrufen zum<br />

Trotz hat St.Moritz es nämlich schon zweimal<br />

geschafft, Olympische Winterspiele<br />

durchzuführen, die weder in den<br />

13<br />

finanziellen Ruin noch zu einem ökologischen<br />

Kollaps führten. Suvretta House, St. Moritzersee<br />

und Cresta Run wurden auf einen<br />

Schlag weltberühmt und der kleine Ort im<br />

Oberengadin damit zum Symbol für den alpinen<br />

Wintersport – was man von möglichen<br />

Konkurrenzkandidaturen wie München oder<br />

Barcelona wohl kaum behaupten kann.<br />

Bündner Röteli für<br />

die Funktionäre<br />

Vielleicht wäre es nach einem mehr als<br />

60-jährigen Winterschlaf wieder einmal an<br />

der Zeit aufzuwachen. Zeit, dem Rest der<br />

Welt zu beweisen, dass der Geist der olympischen<br />

Tradition nicht auf Grossstadt-Hektik<br />

und Marketingexzessen fusst, sondern<br />

auf der Liebe zum Wintersport im ursprünglichen<br />

Sinn. Vielleicht sitzt die Enttäuschung<br />

von 1999 aber bei vielen auch noch zu tief,<br />

als mit Sion die augenscheinlich beste Kandidatur<br />

für die Spiele 2006 an derjenigen einer<br />

norditalienischen Industriestadt scheiterte.<br />

So gut das Projekt nämlich auch sein<br />

mag, das <strong>Davos</strong> und St. Moritz präsentieren<br />

werden, am Schluss steht und fällt alles mit<br />

dem Wohlwollen der IOC-Funktionäre. «Es<br />

könnte passieren, dass die Frau eines IOC-<br />

Mitglieds gerne in Paris shoppen geht und<br />

deshalb Paris die Spiele bekommt, oder er<br />

liebt die französische Küche», erklärte der<br />

St. Moritzer FIS-Präsident Gian-Franco<br />

Kasper im Zusammenhang mit der Kandidatur<br />

München 2018 unlängst der Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung: Bleibt den Befürwortern<br />

die Hoffnung, dass sich diese Mitglieder<br />

auch von Bündner Spezialitäten überzeugen<br />

lassen – viva!<br />

Bild: Olympische Winterspiele bringen weltweite Aufmerksamkeit.<br />

Weil vieles von der Infrastruktur bereits vorhanden ist, rechnen Experten<br />

mit einer ausgeglichenen Gesamtrechnung.


Die Geburt einer Legende<br />

InterContinental <strong>Davos</strong> Resort & Spa, die Perle der Alpen<br />

Text: Lüchinger Est.<br />

Foto: Raumgleiter<br />

<strong>Davos</strong> schreibt einmal<br />

mehr Geschichte.<br />

Mit 216 Zimmern und<br />

Suiten, 38 exklusiven Residenzen<br />

sowie höchstem<br />

Qualitätsanspruch an<br />

Bau und Betrieb entsteht<br />

im Landwassertal das<br />

aufsehenerregende<br />

Hotel-Resort der Alpen.<br />

Müsste höchstklassige Hotellerie mit einem<br />

einzigen Bild dargestellt werden – jenes des<br />

InterContinental <strong>Davos</strong> Resort & Spa würde<br />

reichen. Eingebettet zwischen dem idyllischen<br />

<strong>Davos</strong>ersee, Nadelwäldern und umgeben<br />

von hohen Bergen wächst das Resort<br />

wie eine goldene Perle aus dem Bündner<br />

Granit. Nach herkömmlichen Massstäben ist<br />

das InterContinental <strong>Davos</strong> Resort & Spa<br />

über der Fünf-Sterne-Kategorie angesiedelt –<br />

mit höchstklassiger Gastro-Art sowie kompromisslosem<br />

Anspruch an Service und Infrastruktur.<br />

Wie der Name bereits verrät,<br />

bietet das Hotel neben Suiten, Restaurants,<br />

Lounges und Konferenzsälen auch eine<br />

grosszügige Spa- und Wellness-Landschaft,<br />

die höchste Ansprüche an Entspannung und<br />

Badekultur erfüllt.<br />

Das eigene Paradies<br />

Doch das InterContinental <strong>Davos</strong> Resort<br />

& Spa ist mehr als Spitzenhotellerie mit<br />

Wellness-Oase. Dem Hotel vorgelagert und<br />

unterirdisch damit verbunden sind 38 Residenzen,<br />

die das Beste zweier Welten vereinen:<br />

die Individualität der eigenen Wohnung


15<br />

Bild: Ihre private Wellness-Oase in den Alpen.<br />

Bild: Mit dem<br />

InterContinental <strong>Davos</strong><br />

Resort & Spa schreibt man<br />

in <strong>Davos</strong> Geschichte.<br />

mit dem erstklassigen Service eines internationalen<br />

Hotels. Entsprechend können die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner der Residenzen<br />

die gesamte Infrastruktur und Dienstleistungen<br />

des Hotels nutzen – von den Restaurants<br />

bis zum Zimmerservice. Die Grösse der<br />

Residenzen reicht von 2 bis 4 Zimmern,<br />

wahlweise sogar mit eigenem Spa. Wie beim<br />

Hotel gelten höchste Standards für Materialien<br />

und Verarbeitung aber auch bezüglich<br />

Nachhaltigkeit: So wird das gesamte <strong>Davos</strong><br />

Resort & Spa nach dem Minergiestandard<br />

gebaut und zu 90 Prozent mit erneuerbarer<br />

Bild: Der exklusive Innenausbau<br />

der InterContinental Residences <strong>Davos</strong><br />

lässt Wohnträume wahr werden.<br />

Energie beheizt. Baumaterialien wie Holz<br />

und Stein, stammen vorzugsweise aus regionalen<br />

oder lokalen Vorkommen.<br />

Einen Eindruck des <strong>Davos</strong> Resort &<br />

Spa und der Residenzen gewinnt man online<br />

unter «residences-davos.ch».


16<br />

Der Zauberberg-Tunnel<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Fotograf: Michael Berger<br />

Ist die Promenade eine Kantons- oder sogar Nationalstrasse?<br />

«Ja», sagt Dr. Volker Graf, Physiker und Wahldavoser. Damit<br />

wäre das <strong>Davos</strong>er Verkehrsproblem elegant gelöst. Vorausgesetzt,<br />

der Zauberberg-Tunnel kommt. Das Gespräch führt Erich Chiavi.<br />

Dr. Volker Graf, was genau ist<br />

der Zauberberg-Tunnel?<br />

Im Grunde genommen nichts anderes, als die Tieferlegung<br />

der Promenade um rund 15 Meter ins Erdinnere,<br />

also nach unten.<br />

Der gesamte Verkehr ginge durch diesen Tunnel?<br />

Ja.<br />

Wieso der Name Zauberberg-Tunnel?<br />

Weil es eine spezielle <strong>Davos</strong>er Lösung ist. Das Projekt<br />

sieht vor, dass im Tunnel drei Spuren vorhanden sind.<br />

Eine Spur für den Verkehr. Eine zweite für ein durchgehendes<br />

Parkplatzsystem. Und die dritte für Service.<br />

In diesem Tunnel gibt es auch Parkplätze?<br />

Ja. Eine der drei Spuren ist eine reine Parkingzone.<br />

In <strong>Davos</strong> sind aber gerade mehrere<br />

Parkhäuser geplant.<br />

Das zeigt doch nur, wie akut das Problem ist. Gegenüber<br />

solchen Einzelprojekten bin ich aber skeptisch. Denn<br />

das grundlegende Problem, die Überbelastung der Promenade,<br />

wird dadurch nicht gelöst.<br />

Sie würden also auf die Parkhäuser verzichten?<br />

Nicht ganz. Der Zauberberg-Tunnel enthält mehrere<br />

Seiten-Verbindungen. Ein Schwerpunkt ist sicherlich<br />

die Parsenn-Talstation. Ein zweiter zwischen Kongresszentrum<br />

und Eishockeystadion. Und ein dritter bei der<br />

Jakobshornbahn. Hier sind spezielle Ausgänge nötig.<br />

Und für die Schatzalp?<br />

Da natürlich auch. Wobei die Talstation der Schatzalp-<br />

Bahn ja direkt an der Promenade liegt.<br />

Und die verschiedenen Hotels<br />

entlang der Promenade?<br />

Für die sind Seitenzugänge vorgesehen. Die Hotels sind<br />

also direkt an den Zauberberg-Tunnel angeschlossen,<br />

mit entsprechenden Parkplätzen.<br />

english:<br />

A magic mountain tunnel<br />

<strong>Davos</strong> has a traffic problem. A solution could be<br />

the magic mountain tunnel, which lies directly below the<br />

promenade and takes the strain from high volume of traffic<br />

and includes also a parking lane. At the moment it is<br />

still an idea of Dr. Volker Graf. SNOWTIMES believes<br />

that this is the best idea so far.


Erich Chiavi (links) und Dr. Volker Graf<br />

«Die Idee ist in einer gemeinsamen Diskussion<br />

entstanden und bereits mit diversen Fachleuten besprochen,<br />

um mögliche technische Showstoppers vorzeitig<br />

lösen zu können.»


18<br />

Profitieren auch Häuser an den<br />

Hanglagen von der Idee?<br />

Ja. Es entstehen neue Erschliessungsmöglichkeiten, gerade<br />

an steilen Hanglagen. Allenfalls auch für den<br />

Schatzalp-Turm. Durch einen Lift können diese Bauten<br />

ebenfalls an den Tunnel angeschlossen sein. Allerdings<br />

ist hier die Kostenverteilung etwas anders, als beim<br />

Gesamt-Tunnel.<br />

Wieso?<br />

Sehen Sie, das ist der Punkt, wo ich am meisten erstaunt<br />

bin. Die Promenade ist eigentlich eine Kantonsstrasse.<br />

Das heisst, sämtliche Kosten bei einer Gesamterneuerung<br />

übernimmt der Kanton. Nun haben Abklärungen in<br />

Chur ergeben, dass sogar die Bezeichnung Nationalstrasse<br />

in Frage kommt. Dies würde bedeuten, dass auch<br />

der Bund die Kosten teilweise oder ganz übernimmt.<br />

Dafür muss die Gemeinde <strong>Davos</strong> aber entsprechende<br />

Schritte vornehmen, was bis heute noch nicht geschehen<br />

ist.<br />

Die Landschaftsgemeinde <strong>Davos</strong> ist nach dem<br />

Bau des neuen Kongresshauses verschuldet.<br />

In einer solchen Situation sind die Einwohner<br />

verständlicherweise skeptisch gegenüber<br />

weiteren Investitionen.<br />

Ja. Aber es muss etwas geschehen, um das Verkehrsproblem<br />

zu lösen. Wenn der Kanton oder sogar der Bund<br />

die Kosten für den Bau einer Gesamtlösung übernimmt,<br />

dann muss doch auch die <strong>Davos</strong>er Bevölkerung dem<br />

Vorhaben zustimmen, oder?<br />

Ist ein Tunnel die Lösung für alles?<br />

Mit entsprechender Ankopplung von Hotels und Parking<br />

kann <strong>Davos</strong> sich grundlegend zum Besseren ändern<br />

und neue Möglichkeiten bieten.<br />

Klosters hat seine Umfahrung. Saas hat<br />

seine Umfahrung. Und Küblis hat bald seine<br />

Umfahrung. Nur in <strong>Davos</strong> geht der gesamte<br />

Verkehr noch mitten durch das Dorf.<br />

Der Zauberberg-Tunnel befreit die Innenstadt vom Verkehr.<br />

In der Hochsaison sind das schätzungsweise 3000<br />

bis 4000 Fahrzeuge pro Stunde. Eine autofreie Promenade<br />

ist attraktiver für <strong>Davos</strong>er Touristen und beschert<br />

den Geschäften mehr Umsatz. Andere bekannte Schweizer<br />

Tourismusdestination wie Gstaad oder Zermatt haben<br />

diesen Effekt bereits.<br />

Kritiker befürchten, dass mit dem<br />

Wegfall des Verkehrs auf der Promenade<br />

auch die Kunden ausfallen.<br />

Haben diese Stimmen wirklich unrecht?<br />

Pessimisten gibt es immer. Sie werden beide Meinungen<br />

finden: Jene, die sagen, die Kunden nehmen ab. Und<br />

jene, die an eine Zunahme glauben. Ich bin klar der Meinung,<br />

dass die Geschäfte und Boutiquen an der Promenade<br />

vom Zauberberg-Tunnel profitieren. Er bringt genügend<br />

Parkplätze, die Kunden können direkt unterhalb<br />

anhalten. Das ist ja jetzt auf den Trottoirs meistens unmöglich.<br />

Saanen im Berner Oberland oder auch<br />

Klosters sind Beispiele, wo der umgeleitete<br />

Verkehr eine Abnahme der Geschäftstätigkeit<br />

im Dorfkern zur Folge hatte.<br />

Das sind vielleicht kurzfristige Auswirkungen. Langfristig<br />

wird sich die zurückgewonnen Idylle im Dorfkern<br />

für den Tourismus allemal bezahlt machen. Der Gast<br />

schätzt es enorm, wenn er beim Spazieren und Shoppen<br />

im Dorfkern nicht ständig eine Blechlawine vor sich hat.<br />

Und vergleichen Sie keine Äpfel mit Birnen. Im Berner<br />

Oberland ist Gstaad Zielort des Verkehrs, nicht Saanen.<br />

Hier ist es <strong>Davos</strong>.<br />

Sie meinen, Klosters hat jahrelang vom<br />

Durchgangsverkehr profitiert. Oder<br />

eben darunter gelitten, je nach Sichtweise?<br />

Richtig. In <strong>Davos</strong> ist es eine andere Situation als in Klosters.<br />

Hier gibt es keinen Durchgangsverkehr von potentiellen<br />

Kunden. <strong>Davos</strong> ist ja Zielort dieses ganzen Verkehrs.<br />

Wie Gstaad oder Zermatt. Und diese beiden<br />

Destinationen haben grossen Erfolg mit der autofreien<br />

Gewerbezone.<br />

Was sind die nächsten Schritte zur<br />

Umsetzung des Zauberberg-Tunnels?<br />

Dringend nötig ist die Qualifizierung der Promenade als<br />

Nationalstrasse. Dies kann nur die Gemeinde forcieren,<br />

in Zusammenarbeit mit dem Kanton. Dann ist sicherlich<br />

eine öffentliche Diskussionsrunde notwendig, wo jede<br />

Interessensgruppen ihre Anliegen einbringen kann.<br />

Ist das realistisch, die verschiedenen<br />

Interessen unter einen Hut zu bringen?<br />

Es ist eine Bedingung. Der Zauberberg-Tunnel ist eine<br />

klassische win /win Situation für alle Interessensgruppen.<br />

Es ist wichtig, dass <strong>Davos</strong> in solchen Entscheidungen gemeinsam<br />

agiert. Lösungen, die nur zugunsten von Einzelinteressen<br />

gehen, helfen nicht. Der Slogan kann nur<br />

lauten: Gemeinsam jetzt planen für morgen, die Destination<br />

und den Ort stärken. Sozusagen gemeinsam in<br />

die Zukunft tunneln. Denn die Konkurrenz auf dem Tourismusmarkt<br />

hat das Verkehrsproblem schon gelöst.<br />

Wo wäre der Eingang zum Tunnel?<br />

Das müssten die Geologen entscheiden. Die haben übrigens<br />

bereits das Gestein untersucht und kommen zum<br />

Schluss, es ist machbar. Auch eine international bekannte<br />

Tunnelbaufirma schätzt den Zauberberg-Tunnel so<br />

ein, dass er mit der heutigen Technik relativ einfach zu<br />

realisieren ist. Ein Portal könnte bei der bereits bestehenden<br />

Galerie hinkommen.<br />

Wie wirkt sich ein solches Projekt<br />

auf die Ortsplanung aus?<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die Tieferlegung<br />

des Verkehrs ist eine bessere und schönere Ortsplanung<br />

möglich. Durch Landgewinn und bessere Erschliessung<br />

entstehen wirtschaftliche Wachstumsmöglichkeiten. Und<br />

weil man die Abgase im Tunnel mit modernen Filtern<br />

aufsaugen und entsorgen kann, erhält der Begriff Luftkurort<br />

<strong>Davos</strong> eine völlig neue Bedeutung.


www.rhb.ch/berninaexpress<br />

Von den Gletschern<br />

zu den Palmen<br />

Chur / <strong>Davos</strong> / St. Moritz — Tirano — Lugano<br />

Die Strecke des Bernina Express ist ein Meisterwerk der Inge nieurskunst. Sie<br />

führt auf eisige Höhen von über 2200 Meter hinauf, um dann 1800 Me ter tiefer<br />

in den warmen Süden einzutauchen. Die welt berühmte Strecke mit ihren<br />

spektakulären Viadukten und Kehren fügt sich harmonisch in die grandiose<br />

Gebirgslandschaft ein. Darum erhielt sie auch das Prädikat UNESCO Welterbe!<br />

Beratung / Reservation / Verkauf<br />

An jedem bedienten RhB-Bahnhof oder<br />

direkt beim Railservice, Tel +41 (0)81 288 65 65<br />

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20<br />

Ernst Ludwig<br />

Kirchner:<br />

‹Keiner hat diese<br />

Farben wie ich.›<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Fotograf: zVg., Marco Felix<br />

Jetzt ist sie da: <strong>Davos</strong>er Kunstwissenschaft in zukunftsweisender<br />

Form. Überraschend. Zauberhaft. Sensationell!<br />

Am 19. Juni 1931 besuchte der in <strong>Davos</strong> lebende Maler<br />

Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) mit seinem Mäzen Carl<br />

Hagemann die Ausstellung «Vom Abbild zum Sinnbild»<br />

im Städel Museum, Frankfurt. Neben Werken anderer Künstler<br />

der Moderne waren dort sechs Gemälde von ihm zu sehen,<br />

darunter zwei Porträts seiner Lebenspartnerin Erna Schilling.<br />

Am Abend dieses erfüllten Tages schrieb Kirchner an<br />

seine Erna: «Meine Bilder sehen allerdings wunderbar<br />

heraus.» Und: «Keiner hat diese Farben wie ich.»<br />

<strong>Davos</strong> in Kunstwissenschaft<br />

ausführlich erforscht<br />

Damit hat sie wesentlich dazu beigetragen, dass<br />

<strong>Davos</strong> und sein berühmtester Künstler auf höchster<br />

kunstwissenschaftlicher Ebene übernational Thema<br />

sind. «Für die Gemälde Kirchners ist diese Tiefenerforschung<br />

besonders sinnvoll und viel versprechend, da sie<br />

häufig mehr als eine Aussage in sich tragen», erklärt die<br />

Mitinitiantin. Zahlreiche seiner Werke restaurierte<br />

Kirchner nach 1920 selbst. In diesem Zuge überarbeitet<br />

er die Bilder entsprechend seiner neuen Vorstellungen.<br />

Bemerkenswert: Achtzig Jahre später widmet sich<br />

Kirchners vielschichtiger Malerei ein mehrjähriges interdisziplinäres<br />

Forschungsprojekt. Federführend sind<br />

die Direktorin des Kirchner Museum <strong>Davos</strong>, Dr. Karin<br />

Schick, und die Diplomrestauratorin Heide Skowranek,<br />

die beide auch Kuratorinnen der aktuellen Ausstellung<br />

sind. «Erstmalig wird damit die Kunst eines Vertreters<br />

dieser Epoche systematisch kunsttechnologisch erforscht»,<br />

freut Karin Schick sich.<br />

Malweise, Maltechnik,<br />

Schaffensprozess<br />

Dies nahmen nun verschiedene Fachbereiche und<br />

international renommierte Kunstinstitute – vereint im<br />

Bunde der Kunstwissenschaft – zum Anlass, zahlreiche<br />

english:<br />

No one has colors as I<br />

Ernst Ludwig Kirchner is one of the greatest artists<br />

of the 20th Century. The Kirchner Museum <strong>Davos</strong><br />

presents this winter a remarkable exhibition on painting<br />

style, technique and creative process. This theme is subject<br />

to an international research project which brings up<br />

completely new ways. Fine arts in <strong>Davos</strong> sets trends.<br />

Surprising, enchanting, sensational!


Die Ausstellung dauert<br />

vom 4.12.11 – 15.04.12<br />

<strong>Davos</strong>er Kunstwissenschaft<br />

in zukunftsweisender Form.<br />

Lassen Sie sich diese<br />

bemerkenswerte Gelegenheit<br />

nicht entgehen!


22<br />

Bild: Dr. Karin Schick,<br />

Kuratorin der Ausstellung<br />

und Mitinitiantin<br />

des Forschungsprojektes<br />

Gemälde Kirchners unter den Aspekten von Malweise,<br />

Maltechnik und Schaffensprozess zu untersuchen.<br />

Ausstellung vom 4.12.2011<br />

bis 15.4.<strong>2012</strong><br />

Mit der diesjährigen Ausstellung «‹Keiner hat diese<br />

Farben wie ich.› Kirchner malt» eröffnet das Kirchner<br />

Museum <strong>Davos</strong> faszinierende Einblicke in die ersten Resultate<br />

der mit viel Aufwand, Herzblut und modernster<br />

Technik betriebenen Forschungsarbeit. Wie Ernst Ludwig<br />

Kirchner zu seinen Bildern fand, wie er beim Malen<br />

die Materialien einsetzte, welche Wirkung er für seine<br />

Gemälde beabsichtigte, wie sich Malweise und Arbeitsprozess<br />

über drei Jahrzehnte hinweg veränderten – diesen<br />

und weiteren Fragen geht die Ausstellung erstmals<br />

nach. Der Besucher begegnet in ihr nicht nur 150 sprechenden<br />

Objekten, sondern kann an Touchscreens auch<br />

hautnah die Untersuchungen zur Kunst erleben.<br />

Majestätisches Bündnerland<br />

Kirchner selbst zeigte sich sehr angetan von der<br />

Landschaft in <strong>Davos</strong>. Bereits im Oktober 1918 schwärmte<br />

er: «Die Farben hier sind wunderbar, wie alter dunkelro-<br />

ter Samt. Unten im Tal stehen die Hütten in kräftigstem<br />

Pariser blau auf den gelben Wiesen. Man lernt überhaupt<br />

erst hier den Wert der einzelnen Farben kennen.»<br />

Sanatorium und heilende Bergluft<br />

Nach einem Zusammenbruch während der Ausbildung<br />

zum Soldaten im September 1915 und anschliessendem<br />

Aufenthalt in Sanatorien, zog sich Ernst Ludwig<br />

Kirchner ins Landwassertal zurück. Die Bergwelt, das<br />

Leben der Alpbauern und die Rhythmen der Natur faszinierten<br />

ihn, und er malte Menschen bei der Arbeit, Tiere<br />

beim Grasen, Berge, Pflanzen und Wolkenformationen.<br />

Um 1915 begann er damit, Farben in grossen und kleinen<br />

Flächen kontrastierend neben- und übereinander zu<br />

setzen und so seine Kompositionen zu bauen.<br />

Kirchner als Schriftsteller<br />

«In den vergangenen Jahren haben wir zum einen<br />

die Schriften Kirchners ausgewertet, in denen er sich zu<br />

maltechnischen Fragen äusserte», fasst Karin Schick<br />

zusammen. Das Tagebuch und die zahlreichen Skizzenbücher,<br />

Korrespondenzen und Texte, die er als aktiver<br />

Kritiker und Historiker der eigenen Kunst unter seinem<br />

Namen sowie unter dem Pseudonym Louis de Marsalle<br />

veröffentlichte, seien durchaus kritisch zu lesen. «Sie<br />

geben aber auch wichtigen Einblick in Kirchners künstlerische<br />

Ziele und die beabsichtigten Wirkungen seiner<br />

Gemälde.» Dabei war die fächerübergreifende Arbeit<br />

erhellend – die beteiligten Fachbereiche werteten diese<br />

Texte oft unterschiedlich aus.<br />

Ausgewählte Werke<br />

in Details zerlegt<br />

Zum anderen untersuchte das Forschungsteam<br />

ausgewählte Werke des Künstlers aus dem Bestand des<br />

Kirchner Museum <strong>Davos</strong> und der Pinakothek der Moderne<br />

in München. Zum Einsatz gelangten hierfür modernste<br />

Hilfsmittel, ein Besuch im Kirchner Museum <strong>Davos</strong><br />

hilft garantiert, sich mit schwierigen technologischen<br />

Begriffen auf verständliche Art und Weise auseinander<br />

zu setzen. Analysiert wurden an den Gemälden vor<br />

allem: Pigmente und Bindemittel, Farbauftrag und Malschichtenfolge,<br />

Unterzeichnungen und Übermalungen.<br />

Umfassendes Verständnis<br />

erzeugen<br />

Denn nicht nur der Inhalt und die Komposition<br />

eines Bildes bestimmen die persönliche Handschrift<br />

eines Malers und die Aussagen und Wirkungen seiner<br />

Gemälde, sondern auch die Technik und der Prozess des<br />

Arbeitens. «Da ein Künstler sein Material bewusst einsetzt<br />

und ein bestimmtes Ergebnis anstrebt, lässt die<br />

Malweise Rückschlüsse auf seine künstlerischen Absichten<br />

zu. Und die materielle Beschaffenheit der Werke<br />

ist auch ein Fenster zu deren Verständnis», ist Karin<br />

Schick überzeugt.


Karin Schick: Wir möchten<br />

allen Besuchern die Möglichkeit<br />

bieten, Malerei wirklich zu<br />

betrachten, zu geniessen und<br />

zu verstehen.<br />

23<br />

Hohe Leuchtkraft der Farben<br />

Ernst Ludwig Kirchner strebte für seine Malerei<br />

moderne Flächigkeit, klare, prägnante Kompositionen<br />

und matte, nicht glänzende Oberflächen an. Vor allem<br />

aber suchte er: ein reiches Spektrum und eine hohe<br />

Leuchtkraft von Farben. «Dies ist nicht nur seinen Äusserungen<br />

zu entnehmen, sondern unmittelbar auch den<br />

Werken abzulesen», erläutert die Direktorin des Kirchner<br />

Museum <strong>Davos</strong>.<br />

Kunstschatz für kommende<br />

Generationen<br />

Die im Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse<br />

zu den besonderen Eigenschaften von Kirchners<br />

Malerei dienen als Grundlage für den Erhalt eines bedeutenden<br />

malerischen Erbes in der Zukunft. «Was man gut<br />

kennt, kann man besser bewahren», findet Karin Schick.<br />

Fortsetzung des Projektes<br />

Der Forschungsprozess bringe Ergebnisse, werfe<br />

aber auch wieder neue Fragen auf. So ist die Untersuchung<br />

der Malerei Ernst Ludwig Kirchners aktuell nicht<br />

beendet. Neue Aspekte des Themas versprechen ein<br />

Symposium an der Staatlichen Akademie der Bildenden<br />

Künste in Stuttgart, eine weitere Ausstellung in der Pinakothek<br />

der Moderne in München und die bald folgende<br />

Dissertationsschrift von Heide Skowranek.<br />

Buch<br />

Mit einer Fülle an Texten und Bildern will auch<br />

das parallel zur Ausstellung erschienene Buch einladen,<br />

genau hinzusehen, Malerei wirklich zu betrachten und<br />

den Spuren der künstlerischen Arbeit nachzugehen. «Es<br />

wendet sich dabei bewusst nicht an Wissenschaftler,<br />

sondern an alle interessierte Gäste», sagt Karin Schick.<br />

Ein Besuch lohnt sich<br />

Damit eröffnen sich dem Besucher völlig neue<br />

Perspektiven und Betrachtungsweisen. Das Kirchner<br />

Museum <strong>Davos</strong> präsentiert in diesem Winter eine noch<br />

nie dagewesene Fülle und Tiefe an Hintergründen. Vergleichen<br />

Sie diese bemerkenswerte Ausstellung mit herkömmlichen<br />

Medien. Denn Grundlage jeder Kunstbetrachtung<br />

ist das Schauen und das wichtigste Instrument<br />

das Auge. Ihre Chance: Die Ausstellung ist bis zum<br />

15. April <strong>2012</strong> geöffnet. Die Landschaft <strong>Davos</strong> und die<br />

Destination <strong>Davos</strong> Klosters können wahrlich stolz sein<br />

auf ihren bedeutenden Kunstbestand.<br />

Bild: Ernst<br />

Ludwig Kirchner<br />

Der Maler<br />

1920/1921<br />

Öl auf Leinwand<br />

86.5 x 56 cm<br />

Kirchner Museum <strong>Davos</strong>


24<br />

Die Schlittelwelt<br />

der Rhätischen<br />

Bahn, Zentrum im<br />

Weltkulturerbe<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Fotos: Marco Felix<br />

Auf weltberühmten Schienen zum einzigartigen Vergnügen auf<br />

Kufen. Das bietet das Schlittelabenteuer Preda / Darlux – Bergün.<br />

Nachts ist die Piste beleuchtet. Ab <strong>Davos</strong> verkehrt stündlich ein<br />

Schlittelzug, mit Umsteigen in Filisur. Hin und zurück.<br />

Die Rekordzeit liegt unter fünf Minuten, die meisten<br />

aber geniessen eine Abfahrt über 20 Minuten lang.<br />

Die rund sechs Kilometer lange Schlittelbahn von Preda<br />

nach Bergün ist eine besondere Attraktion in den<br />

Schweizer Alpen.<br />

Schnelle Anfahrt mit dem Zug<br />

Wer mit dem eigenen oder vor Ort gemieteten<br />

Schlitten ins Tal braust, erlebt ein unikales Vergnügen.<br />

Mit der Rhätischen Bahn ist die Schlittelpiste bequem in<br />

wenigen Minuten ab <strong>Davos</strong> erreichbar. Nach erfolgter<br />

Abfahrt geht es wiederum mit der Rhätischen Bahn hinauf<br />

zum Start.<br />

Zwei Schlittelbahnen<br />

«Ein Tagesausflug zu uns lohnt sich immer,» ist<br />

Stefan Steiner überzeugt. Er muss es wissen. Als Geschäftsführer<br />

Bergün Filisur Tourismus, sowie als Chef<br />

des örtlichen RhB-Dienstleistungszentrums, behält er<br />

trotz Doppelbelastung den Überblick. Mehr als 100‘000<br />

Schlittler kommen jedes Jahr. Seit auf Darlux eine zweite,<br />

rund vier Kilometer lange Schlittelbahn hinunter ins<br />

Dorf führt, ist die Schlittelwelt perfekt. Den Tourismusdirektor<br />

freuts. Er kam vom Unterland, weil er «im Albulatal<br />

etwas bewegen kann.»<br />

«Bahndorf» Bergün Filisur<br />

Als Tourismusfachmann und gelernter Betriebsdisponent<br />

bei den Schweizerischen Bundesbahnen,<br />

bringt er viel Zug in die hiesige Angebotsoffensive. «Im<br />

english:<br />

The world of sledding with the Rhätischen Bahn<br />

On world-famous tracks to the unique pleasure on<br />

silver blades. This is what the sledding adventure Preda<br />

/ Darlux – Bergün has to offer. At night the runway is lit.<br />

Every hour a «sledding train» goes back and forth from<br />

St. Moritz. Stefan Steiner, the director of tourism Bergün<br />

Filisur shows the two sledges which can be hired locally.


Stefan Steiner<br />

Heisse Schlitten: Freizeitund<br />

Carving-Rodel. «Sie lösen<br />

je länger je mehr den traditionellen<br />

<strong>Davos</strong>er ab»,<br />

erklärt Stefan Steiner, Tourismusdirektor<br />

Bergün Filisur.


26<br />

Sommer <strong>2012</strong> eröffnen wir das Bahnmuseum.» Bald<br />

eine Attraktion: Sonderfahrten mit historischen Fahrzeugen<br />

der Rhätischen Bahn. Im Museum sind Details<br />

zum Bau der Albulaline zu besichtigen. «Und entlang<br />

der Eisenbahnstrecke entsteht der neue Erlebniswanderweg.»<br />

Seit die ungewöhnliche Linienführung der Rhätischen<br />

Bahn durchs Albulatal – mit imposanten Viadukten,<br />

schwindelerregenden Kehrtunnels und erstaunlicher<br />

Höhengewinnung – die Bezeichnung Unesco<br />

Weltkulturerbe erhalten hat, wird in der Region von Alvaneu,<br />

Filisur, Bergün bis Preda weiter eifrig an einer<br />

eindrucksvollen Erlebniswelt für Kultur-, Sport-, und<br />

Geschichtsinteressierte gearbeitet. Andreas Dürst, Präsident<br />

von Filisur Bergün Tourismus, bezeichnet die<br />

Entwicklung als «Projektstau», der sich nun löse. Plötzlich<br />

gehe alles schnell, für manche vielleicht sogar zu<br />

schnell.<br />

Zur Auswahl stehen drei<br />

verschiedene Schlittentypen<br />

Auf der Schlittelpiste ist das Tempo für jeden Wintersportler<br />

frei wählbar. Die Art des Schlittens beeinflusst<br />

wesentlich die Fahrgeschwindigkeit. Im Angebot<br />

stehen drei verschiedene Schlittel-, beziehungsweise<br />

Rodelgeräte. Der Bergüner Holzschlitten, auch als «<strong>Davos</strong>er»<br />

bekannt, ist der langsamste. «Er wird je länger je<br />

mehr durch den Freizeit- und Carving-Rodel abgelöst»,<br />

stellt Stefan Steiner fest. «Beide sind einfacher zu steuern<br />

und mit einem komfortableren Sitzpolster ausgerüstet.»<br />

Der Carving-Rodel gleitet gar auf Kuven. «Da<br />

geht die Post ab.» Und auf Darlux ist der Carving-Rodel<br />

verboten. So schnell ist er. Sowieso gilt die Schlittelbahn<br />

Darlux-Bergün als das Lauberhorn der Schlittelbahnen:<br />

Etwas steiler und enger als von Preda hinunter,<br />

der Nervenkitzel umso grösser. Gemütlicher die Bergfahrt.<br />

Nach Darlux mit der Sesselbahn, nach Preda alle<br />

30 Minuten im Schlittelzug. Zumindest während der<br />

Hochsaison.<br />

Mitten durch das Herzstück<br />

des Unesco Weltkulturerbes<br />

Der Schlittelzug verkehrt direkt über das Herzstück,<br />

der von der Unesco ausgezeichneten Eisenbahnstrecke.<br />

Die Lokomotive muss ganze Arbeit leisten,<br />

wendet sich auf den kurvenreichen Geleisen von einer<br />

Talseite auf die andere, bis die Höhenmeter von Bergün,<br />

1372 m.ü.M., nach Preda, 1789 m.ü.M., endlich geschafft<br />

sind. Kurz vor dem Eingang in den fünfeinhalb<br />

Kilometer langen Albulatunnel stoppt sie, unzählige<br />

Schlittler steigen aus und stürmen los. Wer als erster auf<br />

der Piste ist, hat freie Fahrt. Danach verschwindet der<br />

Zug im Tunnel, um im Engadin wieder ans Tageslicht zu<br />

gelangen oder rollt die ganzen Kurve zurück, hinunter<br />

nach Bergün, wo die nächste Ladung unermüdlicher<br />

Wintersportler wartet.<br />

Bild: Ab auf den Zug und rein ins Vergnügen.<br />

Schlittler zwischen Preda und Bergün,<br />

dahinter die Rhätische Bahn.<br />

Geheimtipp: Nachtschlitteln<br />

Auf dem Schlitten ist man plötzlich mitten drin,<br />

im spektakulärsten Teil der Albulabahn. Mal ist der Zug<br />

links, dann rechts, dann weit hinten und schliesslich<br />

über einem. Ein spannendes Wettrennen, das bis zum<br />

Endziel, dem Bahnsteig, immer die RhB für sich entscheidet.<br />

Ein besonderer Reiz ist das Nachtsschlitteln,<br />

mit spezieller Beleuchtung. Aber Vorsicht: Der letzte<br />

Zug nach nach <strong>Davos</strong> über die Unesco Welkulturerbe<br />

Albula-Strecke fährt gemäss Fahrplan. Und wartet nicht.<br />

Wer ihn verpasst, nächtigt im Bergüner Massenlager.<br />

Stefan Steiner empfiehlt gute Vorbereitung auch anderswo:<br />

«Wenn Sie den Carving-Rodel, den schnellsten unserer<br />

drei Schlitten, ausprobieren, sollten Sie zuerst ein<br />

technisches Training absolvieren. Sonst kriegen Sie die<br />

Kurven kaum.»


der feine unterschied ist exklusiv.<br />

exklusiv heisst: nicht f‹r alle, exklusiv ist individuell.<br />

exklusiv heisst: reserviert f‹r menschen,<br />

die das besondere zu schƒtzen wissen.<br />

exklusiv heisst: nur f‹r sie.<br />

www.suitart.com


28<br />

Mir liegt eine Ladengalerie<br />

am Herzen<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Foto: Marco Felix<br />

Iris Wazzau, sportlich und kunstbesessen, ist zu einer<br />

renommierten, nie kleinlauten <strong>Davos</strong>er Geschäftsinhaberin<br />

geworden. An der Promenade 72 feiert ihre Galerie<br />

demnächst einen veritablen runden Geburtstag. Eine<br />

kunstreiche Bestandsaufnahme.<br />

Frau Wazzau, herzliche Gratulation<br />

zu Ihrem 40 Jahre Jubiläum.<br />

Danke.<br />

Ernst Ludwig Kirchner prägte von<br />

Anfang an Ihr Galerieprogramm.<br />

Zeigen Sie ihn auch in diesem Winter?<br />

Ja.<br />

Was bedeutet er für Sie?<br />

Ernst Ludwig Kirchner gehört zu den weltweit<br />

bekanntesten Künstlern des 20. Jahrhunderts<br />

und hat 20 Jahre in <strong>Davos</strong> gelebt<br />

und gearbeitet. Das ist noch heute eine nicht<br />

bezahlbare Werbung für uns alle.<br />

Welche weiteren Kunstwerke haben Sie<br />

in diesem Winter in der Galerie?<br />

Im Erdgeschoss eine Sam Francis-Ausstellung<br />

aus Anlass des Erscheinen des Werk-<br />

Verzeichnisses der Gemälde. Im Obergeschoss<br />

sehen Sie wie erwähnt, unter anderem<br />

Kirchner, Heinrich Campendonk, Giovanni<br />

Giacometti, Gottfried Honegger, C. W. Liner,<br />

Heinz Mack, Niki de Saint-Phalle, Varlin und<br />

Philipp Bauknecht.<br />

Sie verwenden die Begriffe Galeristin<br />

und Kunsthändlerin. Was ist eigentlich<br />

der Unterschied?<br />

Galerien machen Ausstellungen und verkaufen<br />

aus den Ausstellungen im Namen und<br />

Auftrag der Künstler. Kunsthändler kaufen<br />

Kunst und hoffen, diese irgendwann verkaufen<br />

zu können.<br />

Was sind Sie?<br />

Beides.<br />

Für Ihre Galerie schicksalhaft ist<br />

Philipp Bauknecht, seit 1975 betreuen<br />

Sie dessen Nachlass. Verraten<br />

Sie uns einige Gedanken zu ihm<br />

und seinen Kunstwerken?<br />

Das ganze künstlerische Schaffen von Philipp<br />

Bauknecht entstand in <strong>Davos</strong>. Hier<br />

lebte er von 1910 bis 1933. Bei seinem Tod<br />

kam der künstlerische Nachlass nach Holland.<br />

Da überstand er die Wirren vor und<br />

während dem zweiten Weltkrieg in Sicher-<br />

heit auf einem Dachboden. Seit 1975 bringe<br />

ich ihn und sein künstlerisches Werk zurück<br />

in die Kunstwelt.<br />

Zusammen mit Prof. Dr. Dr. Gerd<br />

Presler arbeiten Sie am Werkverzeichnis<br />

der Gemälde von Philipp Bauknecht.<br />

Wie muss man sich eine solche Zusammenarbeit<br />

vorstellen?<br />

Ein grosser Teil der Öl-Bilder von Philipp<br />

Bauknecht ging durch meine Hände. So ergab<br />

sich der Grundstock für ein Werkverzeichnis.<br />

Prof. Dr. Dr. Gerd Presler erarbeitet<br />

den wissenschaftlichen Teil.<br />

Die Schweizer Expressionisten Hermann<br />

Scherer, Albert Müller und der holländische<br />

Expressionist Jan Wiegers<br />

sind und waren Schwerpunkte in Ihrem<br />

Angebot. Inwiefern weisen Sie noch<br />

immer den Weg?<br />

Alle Genannten haben in <strong>Davos</strong> wichtige<br />

Werke geschaffen. Es ist immer wieder ein<br />

Highlight, ein solches Werk zurück zu holen<br />

und am Ort der Entstehung anzubieten.<br />

Verkaufen Sie lieber Kunstwerke<br />

oder betrachten Sie sie lieber?<br />

Beides.<br />

Wenn Sie verkaufen, was geben Sie weiter?<br />

Ein Kunstwerk. Aber Kunst ist nie rational.<br />

Jeder Mensch empfindet anders. Und wenn<br />

Sie wissen wollen, ob es dem Betrachter<br />

möglich ist, exakt nachzuvollziehen, was<br />

der Künstler aussagen wollte, dann frage ich<br />

Sie, warum «muss» er das?<br />

Ist sich der Künstler überhaupt bewusst,<br />

dass er mit seiner Kunst so viele<br />

Betrachtungen und Emotionen auslöst?<br />

Ich glaube nicht.<br />

Vor mittlerweile 40 Jahren gründeten<br />

Sie die eigene Galerie, ein Jahr später<br />

übernahmen Sie die alleinige Verantwortung.<br />

Was brauchte es dazu?<br />

Sicherlich kaufmännische Fähigkeiten, aber<br />

auch ein gutes Kunstverständnis und die Bereitschaft,<br />

für viel Arbeit nicht immer ent-<br />

schädigt zu werden. Der Anfang war<br />

schwierig.<br />

Würden Sie wieder in <strong>Davos</strong><br />

eine Galerie gründen?<br />

Wenn Sie ihre Frage auf meine Gründungszeit<br />

beziehen, also vor 40 Jahren, dann lautet<br />

die Antwort klar ja. Wenn Sie die Frage auf<br />

heute beziehen, dann nein. Der Kunstmarkt<br />

und die Situation vor Ort haben sich stark<br />

verändert.<br />

Wieso?<br />

Beispielsweise die Zeit zwischen Weihnachten<br />

und Neujahr. Sie war viele Jahre die<br />

wichtigste und umsatzstärkste des Jahres.<br />

Heute ist sie nur noch von marginaler Bedeutung.<br />

Das Zentrum von <strong>Davos</strong>-Platz verwandelt<br />

sich in dieser Zeit in ein Ballermannzentrum,<br />

das von andern Gästen gemieden<br />

wird. Und die Wochen vor, während<br />

und nach dem WEF sind für die lokalen Geschäfte<br />

leider zunehmend bedeutungslos,<br />

weil die Kongressteilnehmer keine Zeit zum<br />

Einkaufen haben und auch nicht mehr zu<br />

Fuss unterwegs sind. Zusammengerechnet<br />

sind das viele Wochen von verlorenem<br />

Potential.<br />

Wieso sind viele Menschen bereit,<br />

ein Vermögen für Kunst auszugeben?<br />

Kunst muss kein Vermögen kosten. Gegenfrage:<br />

Was ist Vermögen?<br />

Das wirtschaftliche Bedürfnis,<br />

einen Wert erhalten oder vermehren<br />

zu können?<br />

Nein. Ich habe noch nie ein Kunstwerkt verkauft<br />

und eine mögliche Rendite mit auf<br />

den Weg gegeben. Entsprechende Fragen<br />

beantworte ich dahingehend, dass ich den<br />

Weg zur nächsten Bank erkläre.<br />

Ein berühmter Investor hat einmal in<br />

einem Interview gesagt, er bringe<br />

sein Vermögen zu einem Drittel auf die<br />

Bank. Einen Drittel investiere er in<br />

Unternehmen. Und einen Drittel investiere<br />

er in Kunst. Das sei bisher die<br />

beste Erkenntnis, die er zum Thema<br />

Vermögens-anlegung gehabt habe.<br />

Hat er recht?<br />

Ja.<br />

Was waren für Sie die schönsten<br />

Erfahrungen in diesen 40 Jahren<br />

Selbständigkeit?<br />

Die Tatsache, dass es meine Galerie auch<br />

nach 40 Jahren immer noch gibt. Das ist eine<br />

gute Leistung.<br />

Würden Sie heute jemand anderem<br />

empfehlen, sich selbständig zu machen?


Auch das ist eine relative Frage. Für mich<br />

persönlich ja.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach die Voraussetzungen,<br />

die jemand mitbringen muss,<br />

um sich selbständig zu machen?<br />

Das ist wohl in erster Linie die Bereitschaft,<br />

mehr zu leisten, als ein Angestellter und es<br />

durchzustehen.<br />

Was ist der Unterschied zwischen<br />

Erfolg und Misserfolg?<br />

Diesen Unterschied gibt es für mich nicht.<br />

Negatives hat immer auch Positives.<br />

Haben die neuen Medien Ihre<br />

Geschäftstätigkeit verändert?<br />

Eine informative Homepage ist wichtig, Sie<br />

ist die Visitenkarte eines Unternehmens.<br />

Die Kommunikation mit der ganzen Welt ist<br />

innerhalb von Sekunden möglich. In dieser<br />

Hinsicht hat sich in den letzten Jahren sicherlich<br />

vieles verändert. Aber übers Internet,<br />

wie oft vermutet wird, tätige ich keine<br />

Geschäfte. Ich akzeptiere noch heute keine<br />

Kreditkarten. Auch was ich direkt über die<br />

Ladentüre verkaufe, hält sich in Grenzen.<br />

Ich lebe von meiner Bekanntheit und meinen<br />

weltweiten Beziehungen. Dennoch liegt<br />

mir eine Ladengalerie am Herzen, denn der<br />

offene Kontakt mit Kunstinteressierten ist<br />

mir ein Anliegen – auch wenn meine Öffnungszeiten<br />

weniger geworden sind. Und<br />

last but not least: Die Werke, die ich verkaufe,<br />

möchte ich real zeigen können.<br />

Thematische Ausstellungen haben<br />

Sie immer fasziniert. Welche sind in<br />

besonderer Erinnerung?<br />

Eigentlich alle. Spontan vielleicht: Die Farbe<br />

Blau, <strong>Davos</strong> zur Zeit von E.L. Kirchner, Winterbilder<br />

und Dialoge.<br />

Sie sagen, die Möglichkeiten dabei<br />

seien unbegrenzt. Nach welcher<br />

Methodik gehen Sie vor?<br />

Ich gebe mir ein Thema und versuche dann<br />

eine Ausstellung zusammen zu stellen. Natürlich<br />

mit Künstlern, die in mein Galerie-<br />

Programm passen.<br />

Ebenfalls stammt der Satz von Ihnen<br />

«In der Gegenüberstellung ergibt<br />

sich das Qualitätsmass für Werk und<br />

Künstler.» Machen Sie uns zu dieser<br />

Erkenntnis ein Beispiel?<br />

Wenn – sagen wir 15 Kunstwerke miteinander<br />

harmonieren – fällt ein Werk, das nicht<br />

dieselbe Qualität hat, ab. Und noch schlimmer,<br />

es macht die ganze Gruppe kaputt.<br />

Eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes<br />

Glied.<br />

Bis vor wenigen Jahren gehörten<br />

Messeteilnahmen auf der Art Basel,<br />

Art Cologne, oder Art Chicago zu<br />

Ihrem festen Jahresprogramm.<br />

Wir waren leider noch nie dort.<br />

Verraten Sie uns, wie es an diesen<br />

Messen ausschaut?<br />

Ich rate Ihnen: Besuchen Sie Kunstmessen,<br />

es gibt sie überall. Die Schönste aller Messen<br />

ist die European Fine Art Fair in Maastricht,<br />

Holland. Sie findet jeweils im März statt. Da<br />

sehen Sie Kunst aus allen Jahrhunderten.<br />

Bild: «Dass es die Galerie auch nach<br />

40 Jahren noch gibt, ist eine gute Leistung»,<br />

Iris Wazzau.<br />

Könnte <strong>Davos</strong> mit seinem<br />

29<br />

Kongresshaus auch einmal eine<br />

Kunst-Messe durchführen?<br />

Obwohl ich ein optimistischer Mensch bin,<br />

muss ich Ihnen mit nein antworten.<br />

Was schätzen Sie an <strong>Davos</strong>?<br />

Die Natur und die Möglichkeiten, die sich<br />

dadurch ergeben.<br />

Was muss <strong>Davos</strong> für die Zukunft tun?<br />

Die Herausforderungen annehmen und die<br />

Gäste so behandeln, wie wir selber behandelt<br />

werden möchten.


Bild: Christoph Rücker<br />

(links) und Hans-Martin<br />

Heierling mit ihren<br />

exklusiven Produkten.<br />

Bild: Das neue Logo<br />

von Heierling ist bereits<br />

bekannt.<br />

Ein individuell angepasster Mass-Skischuh von<br />

Heierling bringt Körper und Ski in Einklang<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Foto: Michael Berger<br />

Heierling ist der älteste Skischuh-Hersteller der Welt und bietet<br />

dem Skifahrer das passende Top-Produkt. Das Bündner Traditionsunternehmen<br />

legt grossen Wert auf Qualität und individuelle<br />

Komfortsteigerung. Schale, Einlage und Innenschuh – das passt<br />

nur bei den wenigsten Skifahrern optimal. Wer aber die einfachen<br />

Grundprinzipien von Heierling befolgt, erzielt mit wenig Aufwand<br />

ein deutlich komfortableres Fahrgefühl. In den nächsten<br />

Jahren will Heierling den Skischuhmarkt revolutionieren.<br />

Gerade in der Hochsaison lohnt es<br />

sich, eine Beratung frühzeitig abzumachen.<br />

Die Telefonnummer 081 416 31 30 ist der<br />

direkte Draht zu Sportorthopädie und Ski<br />

Boot Fitting. Skifahren wird zur Leichtigkeit<br />

des Seins, wenn das Material optimal<br />

auf den Körper abgestimmt ist. «Nur ist dies<br />

beim Kauf ab Regal selten der Fall», sagt<br />

Geschäftsinhaber Hans-Martin Heierling.<br />

Die Anforderungen an einen Skischuh sind<br />

für ihn klar: problemloses Einsteigen und<br />

zweckmässiger Bedienungskomfort. «Der<br />

Schuh muss sämtliche Stabiliäts- und Komfortansprüche<br />

erfüllen. Dann ist der Schneespass<br />

grenzenlos.»<br />

Kenner der Sport-Technik<br />

Christoph Rücker, Geschäftsführer<br />

bei Heierling, kennt die Druckstellen, die<br />

beim Sport entstehen. Er hat einst beim<br />

EHC Kloten Eishockey gespielt, eigene<br />

Snowboards gebaut, fährt Ski wie ein Profi,<br />

betreibt im Sommer Ausdauersport – zum<br />

Beispiel Triathlon und Ironman – setzt sich<br />

auf das Rennvelo oder surft irgendwo auf<br />

dem Meer, wenn er gerade in den Ferien ist.<br />

«In der Sport-Technik kenne ich mich aus»,<br />

sagt er. Und setzt ein selbstbewusstes, herzliches<br />

Lächeln auf.<br />

Zwei Jahre Garantie<br />

Er hat keine Zweifel, wenn er den<br />

Kunden, die den Service bei Heierling in<br />

Anspruch nehmen, verspricht: Zwei Jahre<br />

Garantie. Und kostenloser Nachservice.<br />

«Wir wissen, dass es funktioniert. Dank hoher<br />

Qualität vertrauen Kunden uns.» In den<br />

zehn Jahren, seit er für jeden (Winter-)<br />

Sportler den perfekten, individuell angepassten<br />

Mass-Skischuh produziert, hat er<br />

nur eine einzige Situation erlebt, wo eine<br />

Kundin unzufrieden war. «Das war ein komplizierter<br />

Fall. Sie wollte eigentlich gar<br />

nicht Skifahren und wurde von ihrem Begleiter<br />

überredet.»


Beseitigung von<br />

Druckstellen<br />

Skischuhe als Kerngeschäft. Ob<br />

Rennfahrer oder «Normalverbraucher» –<br />

Heierling liefert die passende Qualität.<br />

«Druckstellen?», fragt Christoph Rücker<br />

«das gibt es bei uns nicht.» Das richtige<br />

Know-how beseitige diese relativ einfach<br />

und schnell. Der Service bei Heierling geht<br />

aber weit über Druckstellen hinaus.<br />

Fast automatische<br />

Kurven<br />

Möglichst direkte Kraftübertragung<br />

lässt einen Ski beim kleinsten Steuerimpuls<br />

reagieren, so entstehen – bei entsprechender<br />

Individualanpassung – das perfekte Gefühl<br />

und die totale Sicherheit für den Schnee.<br />

«Statt Kraft sollten nur noch Impulse die<br />

Kurven auf der Piste auslösen. Wenn Sie an<br />

die Kurve denken, dann haben Sie diese bereits<br />

gemacht. Das ist unser Qualitätsanspruch»,<br />

erklärt Rücker.<br />

Exakte Körperausmessunng<br />

Weil die Fussstellung bei jedem Menschen<br />

persönlich und individuell ist, lohnt<br />

sich auch eine individuelle Materialabstimmung.<br />

«So, wie ein eigener Fingerabdruck,<br />

hat jeder den eigenen Fussabdruck», sagt<br />

Rücker. Mit modernster Technik misst er<br />

die Fussstellung. Zum Einsatz gelangt dabei<br />

der von Heierling weiterentwickelte Gravitationslaser.<br />

«Aber es kommt eben auch auf<br />

die Hüftachse, die Gesamtkörperachse und<br />

natürlich den Knieansatz an.»<br />

Schale, Einlage,<br />

Innenschuh<br />

Es gebe so viele Produkte auf dem<br />

Markt, da wisse der Käufer oft nicht genau,<br />

was die Unterschiede sind. «Wir beraten,<br />

wählen die passende Schale oder stellen<br />

eine solche her.» Danach geht’s ans Herzstück,<br />

die orthopädische Einlage. «Diese<br />

wird anhand der Fussstellung passgenau gefertigt.<br />

Schliesslich folgt der Innenschuh,<br />

der ebenfalls genau der Fussform entspricht.<br />

«Fest und warm eingebettet sein, bei freier<br />

Blutzirkulation, das ist das Ziel.»<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Jahrelange Erfahrung<br />

Christoph Rücker nimmt einen Schuh<br />

aus dem Regal und zeigt, wie das gemeint<br />

ist. «Wir machen das jeden Tag, haben jahrelange<br />

Erfahrung und modernste technische<br />

Geräte. Wenn Sie eine Feinabstimmung<br />

machen wollen, dann kommen Sie zu<br />

uns. Und nicht zu jemand anderem, der das<br />

nebenamtlich macht», rät Christoph Rücker.<br />

Heierling liefert dem Skifahrer sein angepasstes<br />

Top-Produkt. Abgestimmt auf die<br />

bereits gekaufte Ausrüstung. Für alle anderen<br />

stellt Heierling selbst den passenden<br />

Skischuh her.<br />

Eigenproduktion<br />

Weltweite Vernetzung. Zusammenarbeit<br />

mit Universitäten. Und Verwendung<br />

von neuesten Materialien. Das sind die<br />

Schlagwörter, die Heierling je länger je<br />

mehr wieder zu einem der innovativsten<br />

Hersteller von Skischuhen machen sollen.<br />

Treibende Kraft ist Hans-Martin Heierling<br />

selbst, der Geschäftsinhaber. Er hat bereits<br />

in den vergangenen Jahren für andere Marken<br />

Top-Skischuhmodelle entworfen und<br />

diese im Lizenz-Verfahren auf den Markt<br />

gebracht. Die von Heierling entwickelten<br />

Produkte gewannen den ISPO Award und<br />

wurden als Nummer eins in Stiftung Warentest<br />

2010 prämiert «Diese Erfahrung kommt<br />

uns jetzt natürlich zu Gute», gesteht Hans-<br />

Martin Heierling. «Wir wollen wieder einen<br />

festen Platz haben im Wintersport-Markt.<br />

Unsere Tradition aufleben lassen, mit neuester<br />

Technologie.»<br />

Marke neu positionieren<br />

Aber der Weg zurück in den Markt ist<br />

eine Herausforderung. «Wenn ich von Anfang<br />

an gewusst hätte, wie viel Arbeit tatsächlich<br />

dahinter steckt, auch administrativer<br />

Art, Patente, TÜV-Tests und so weiter,<br />

dann hätte ich es mir vielleicht zwei Mal<br />

überlegt.» Hans-Martin Heierling überlegt<br />

kurz, wenn er dies sagt. Dann fährt er fort:<br />

«Bis ein neues Modell auf dem Markt ist,<br />

Finest custom made skiboots<br />

Freeride<br />

Spezialanpassungen Race Freeride<br />

braucht es eine lange Entwicklungszeit.»<br />

Zehn Schuhgrössen wollen aus-<br />

31<br />

geklügelt sein und die richtige Form ausgewählt.<br />

«Dann haben Sie aber noch keine<br />

Produktion und kein Marketing.» Hans-<br />

Martin Heierling will sich nicht genau festlegen,<br />

wann er mit seinem nächsten Coup<br />

herausrückt. Aber er spricht von einer Revolution,<br />

die auf dem Skischuh-Markt anstehe.<br />

Innovationspotential<br />

«Durch die Polarisierung der Marktindustrie<br />

haben sich Skischuhe in den vergangenen<br />

Jahren nur wenig weiterentwickelt.<br />

Der Schuh, den Sie heute im<br />

grossflächigen Handel sehen, ist von der<br />

Grundtechnologie immer noch derselbe,<br />

wie vor 30 Jahren. Das wollen wir ändern.»<br />

Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sind weitere<br />

Ziele, die sich Hans-Martin Heierling<br />

für seine Produkte gesetzt hat. «Wir wollen<br />

das Bewusstsein für einen neuen Zeitabschnitt<br />

bei den Skischuhen schaffen. Was<br />

wir hier anfertigen, das gab es noch nie.» In<br />

Amerika, Italien, Slovenien, Österreich und<br />

Deutschland sind bereits Zusammenarbeitsverträge<br />

mit Heierling am Laufen. Der<br />

Hauptsitz bleibt in Graubünden (<strong>Davos</strong>),<br />

ebenso die Entwicklung.<br />

Logo, Corporate Design<br />

«Kommen Sie vorbei und schauen Sie,<br />

was unser aktuellster Stand ist», empfiehlt<br />

der Chef. «Sie werden staunen, was bei den<br />

Skischuhen noch alles möglich ist.» Auf diese<br />

Saison hin hat Heierling bereits das neue<br />

Logo eingeführt. Schlicht, klassisch, elegant.<br />

«Und natürlich mit Schweizerkreuz», ergänzt<br />

er. Das passe. Und es sei ein Zeichen<br />

für Innovation und beste Qualität. Heierling<br />

ist auf dem Weg, an die alte Tradition anzuknüpfen.<br />

Und zum international exquisiten<br />

Skischuhproduzenten. Schritt für Schritt.<br />

Flüelastrasse 4<br />

7260 <strong>Davos</strong><br />

081 416 31 30<br />

www.heierling.ch


32<br />

Froh, ein bisschen Reserve<br />

geschafft zu haben<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Fotos: Marco Felix<br />

Auch oben auf dem Berg ist die Luft wegen düsteren Wirtschaftsprogosen<br />

etwas dünner geworden. Was ist in einer<br />

allgemein als schwierig eingestuften Tourismus-Saison<br />

der kleine Unterschied zum Erfolg? Urs und Maria Schmidt,<br />

in der Parsennhütte, leben es vor.<br />

Bild: Die Touristiker<br />

in <strong>Davos</strong> Klosters sind<br />

mit düsteren Prognosen<br />

konfrontiert.


Ebenso viele Saisons wie Arno Del<br />

Curto als Trainer des HC <strong>Davos</strong>, hat das<br />

Wirtehepaar in der Parsennhütte hingelegt.<br />

Die Freude an der Herausforderung im Skigebiet<br />

bleibt ungemindert, die Erwartungshaltung<br />

nach einem rekordverdächtigen,<br />

vergangenen Winter steigt. «Mit Qualität<br />

überzeugen», lautet auch im Winter <strong>2012</strong><br />

das Motto. Urs Schmidt bleibt aber realistisch:<br />

«Eine schwierige Saison, die Turbulenzen<br />

im Euro-Raum bereiten uns Sorgen.»<br />

Eine besondere Herausforderung ist<br />

die Budgetierung. «Wir müssen ja stets<br />

genügend Essen und Trinken für die Gäste<br />

haben.» Aber die Einkellerung von Grundnahrungsmitteln<br />

erfolgt bereits lange vor<br />

dem ersten grossen Schnee. Da braucht es<br />

Erfahrung, eine unangenehme Überraschung<br />

will verhindert sein.<br />

«Berghäuser sind abhängig vom<br />

Tagestourismus,» sagt Schmidt. «Wer aber<br />

garantiert uns schönes Wetter? Und wie<br />

wirkt sich nun die Krise genau aus?» Keine<br />

einfachen Fragen. Vor allem, wenn es vor<br />

der Saison darum geht, Löhne, Infrastruktur,<br />

Bestellungen und Nebenkosten zu kalkulieren.<br />

Die Lösung: «Drei Budgets machen.<br />

Ein Optimum. Ein Minimum. Und ein<br />

Mittelweg.»<br />

Die Parsennhütte ist der grösste Gastro-Bergbetrieb<br />

in <strong>Davos</strong> Klosters. Für Urs<br />

Schmidt ist klar: «Es geht nur über Qualität.»<br />

Damit meint er die Bewältigung einer<br />

Krise. Dieses Wort mag zwar niemand hören.<br />

Aber hinter vorgehaltener Hand hört<br />

man es eben doch. «Die Gäste können sehr<br />

wohl unterscheiden, zwischen ehrlicher,<br />

leidenschaftlicher Arbeit. Und unseriöser<br />

Abfertigung.», betont Urs Schmidt. Deshalb<br />

hat er bereits vor Jahren gewisse Grundregeln<br />

eingeführt: «Herzblut, Lockerheit und<br />

Chef und Chefin sind jeden Tag da.» Das<br />

überträgt sich auf die Angestellten. «Denn<br />

die müssen schon motiviert sein.» Ein<br />

Schlüsselfaktor. Das gehe eben nicht nur<br />

über den Lohn, «aber auch über den Lohn.»<br />

Für ein Butterbrot arbeite heute in der Gastronomie<br />

keiner mehr.<br />

Die Schweiz ist für alle Eurokunden<br />

teuer geworden. Aber auch für Engländer.<br />

Zur Parsennhütte hoch kommen die einen<br />

hauptsächlich aus Klosters. Die anderen<br />

von <strong>Davos</strong>. In diesem Jahr bleiben sie vieleicht<br />

öfters aus. Überall. «Da ist man froh,<br />

in den guten Jahren ein bisschen Reserve<br />

geschaffen zu haben.» Die Betreiber der<br />

2200 Meter über Meer gelegenen Skihütte<br />

geniessen es, in der Mitte zu sein, zwischen<br />

<strong>Davos</strong> und Klosters. Hoch oben. Da bekommt<br />

man allerhand mit. Dorfpolitisches.<br />

Meinungen. Prognosen. Sie selber bleiben<br />

auf Distanz. Ein Top-Tourismusprodukt<br />

liegt ihnen gleichwohl am Herzen.<br />

«Wir machen jeden Tag unsere Fehler.<br />

Aber man sollte schauen, dass man die gleichen<br />

nicht regelmässig macht,» dies ein<br />

weiterer Grundsatz von Urs Schmidt. Bezogen<br />

auf die Parsennhütte bedeute dies, «eine<br />

reine Organisationsfrage. Alles Logistik.<br />

Frühzeitig planen. Und gute Mitarbeiter haben,<br />

die das mit Liebe machen.»<br />

«Schlafen Sie auch da?», fragen Gäste<br />

oft. «Anders ginge es nicht», jeweils die<br />

Antwort vom Chef. Um 8.30 Uhr kommt die<br />

erste Bahn in der Parsennhütte vom Tal an.<br />

«Um 9.30 verkaufen wir die erste Suppe.<br />

Und die letzte Bahn zurück fährt um 16.30<br />

Uhr.» Dazwischen muss der Betrieb laufen<br />

wie am Schnürchen. Auch bei Grossandrang.<br />

Erfolg bedeutet für Urs und Maria<br />

Schmidt Gäste, die immer wieder kommen.<br />

«Das macht Freude. Aber jedem machen wir<br />

es nicht recht.» Auch das gehört zum Business.<br />

Der Kunde bleibt trotzdem König.<br />

Eigentümer der Parsennhütte ist der<br />

Skiclub <strong>Davos</strong>, «auf diesen Partner ist Verlass»,<br />

weiss Urs Schmidt. «Über die Jahre<br />

Bild: «Qualität hochhalten», Urs und<br />

Maria Schmidt im neu erstellten Wintergarten<br />

der Parsennhütte.<br />

haben wir viel gegenseitiges Vertrauen 33<br />

entwickelt.» So verlief auch der Ersatzbau<br />

der Aussenterrasse problemlos. Die<br />

Gastgeber haben nun 90 Restaurantplätze<br />

mehr. «Der Wintergarten ist schön geworden,<br />

passt zum Haus», sind sich beide einig. Aber<br />

wie baut man mitten im Skigebiet ein solches<br />

Werk? «Wir haben im Tal alles vorproduzieren<br />

lassen. Das Material kam danach per<br />

Lastwagen über den Wolfgang hoch», berichtet<br />

Urs Schmidt. «Natürlich im Sommer,<br />

als noch kein Schnee da war.»<br />

Die Infrastruktur auf dem Berg ist somit<br />

erneut aufgerüstet. Die Murmeltiere,<br />

Wanderer, Biker und Steinböcke fanden<br />

wiederum keine Sommerruhe. Waren es im<br />

Jahr zuvor die neuen Kabinen für die zweite<br />

Sektion der beschleunigten und modernisierten<br />

Standseilbahn, ist in diesem Jahr<br />

lastwagenweise Stoff für den Ausbau der<br />

Terrasse über die steilen und engen Kurven<br />

des Zufahrtsweges angeliefert worden.<br />

«Die Bergbahnen machen einen hervorragenden<br />

Job», wird Urs Schmidt nie<br />

müde, zu betonen. «Wir verfügen über sehr<br />

schöne Pisten. Regelmässige Investitionen<br />

werden vorgenommen. Man schaut, dass<br />

der Gast eine erstklassige Infrastruktur vorfindet.»<br />

Parsenn ist ein international bekanntes<br />

Gebiet. «Und das wollen wir auch<br />

bleiben.»


34<br />

AK: Mit Pioniergeist zum<br />

State-of-the-Art Ski<br />

Text: Ernesto Kellenberger<br />

Fotos: Ernesto Kellenberger<br />

Er spielt in der Königsklasse.<br />

Symbiose von Kreativität<br />

und dynamischer Eleganz.<br />

Handarbeit. Der AK Ski.<br />

Das Kürzel steht für Aldo<br />

Kuonen.<br />

Ein unvergleichlich berauschendes<br />

Gefühl am frühen Morgen. Über die frisch<br />

präparierte Piste getoppt mit einem jungfräulichen<br />

Schäumchen carven. Wie reagiert<br />

der Ski auf dem leichten Neuschnee oder<br />

auf der kompakten Unterlage? Bei jeder Bewegung<br />

spürt, fühlt man: Die Laufruhe, die<br />

Stabilität, die gedämpften Schläge und Vibrationen.<br />

Das Greifen der Kanten. Die Beschleunigung.<br />

«Eifach soo e geil’s G’fühl»<br />

beschreibt es Tochter Francesca treffend mit<br />

einem gewinnenden Lächeln. Aldo Kuonen<br />

nickt bestätigend. Schnell fällt man ein<br />

Urteil. Liegt es am Ski, an der körperlichen<br />

Verfassung oder der persönlichen Einstellung.<br />

Zahlreiche Erkenntnisse, die in einen<br />

Ski einfliessen. Hohe Anforderungen an<br />

einen Skibauer. Ein starkes Mass an Knowhow<br />

und «Gspüri» ist gefragt. Attribute die<br />

auf Aldo Kuonen zutreffen.<br />

Bild: Der Nachwuchs<br />

legt Hand an. Sohn Marco<br />

Kuonen im Element.<br />

Know how, know how…<br />

Wenn einer die Bedürfnisse der Skifahrer<br />

à fond kennt, ist es Aldo Kuonen. Ein<br />

Rucksack voller Erfahrungen und ein riesiges<br />

know how aus dem Skirennsport.<br />

Spannung, Torsion, Laufruhe, Schonung der<br />

Gelenke haben bei ihm hohe Priorität.<br />

Eigenschaften, die der Skifahrer unmittelbar<br />

wahrnimmt. Bei Rossignol war er verantwortlich<br />

für den Rennservice. Persönliche<br />

Kontakte zu Fahrern wie Michael von<br />

Grünigen, Michela Figini, Daniel Mahrer<br />

u.v.m. Ein enormes Fachwissen sammelte<br />

sich an. Bei Atomic war er zudem Verkaufsund<br />

Marketingleiter.<br />

Schwarz,<br />

immer wieder kopiert<br />

So fühlte er sich vor 15 Jahren im Alter<br />

von 44 Jahren als «Jungunternehmer»<br />

berufen, seinen eigenen Ski zu bauen. Reaktion<br />

von Kollegen: «Du spinnst ja, solch ein<br />

Wagnis einzugehen». Risiko hin oder her.<br />

Der Pionier in ihm war stärker, der richtige<br />

Riecher. Er stellte an sich selbst die höchsten<br />

Ansprüche. Bester Kern – bester Belag.<br />

Das Innenleben des Menschen soll übertragbar<br />

sein auf das Innenleben des Skis. Spürbar<br />

sein. Und seinem Credo blieb er bis heute<br />

treu. Mit Akribie für Details machte er<br />

sich dahinter und entwickelte Skis, welche<br />

die Fachwelt ins Staunen versetzte. Pionier<br />

in vielerlei Hinsicht. Seine Analysen brachten<br />

ihn auf die Idee, Belag und Oberfläche<br />

mit dem gleichen Material auszustatten. Die<br />

Farbe schwarz hat sich geradezu aufgedrängt.<br />

Inzwischen hat er verschiedenste<br />

Nachahmer gefunden. Bekanntlich werden<br />

ja nur herausragende, erfolgreiche Produkte<br />

kopiert. Das spezielle, schwarze Design<br />

(z.T. auch in Weiss) gibt den Skiern inmitten<br />

des vielfarbigen Ski-Dschungels nach wie<br />

vor einen zurückhaltenden, edlen touch.<br />

Die Jungen ziehen mit<br />

Wurde Aldo Kuonen beim Design<br />

vielleicht sogar von seiner gertenschlanken,<br />

bildhübschen Tochter Francesca inspiriert?<br />

Dritte der Miss Schweiz Wahlen 2004 und<br />

im Jahre 2000 Vize-Junioreneuropameisterin<br />

im Rudern. Zusammen mit ihrem Bruder<br />

Marco ist der Nachwuchs bereits voll im<br />

Familienunternehmen integriert. Sie legen<br />

bereits kräftig Hand an. So auch im Zusammenhang<br />

mit dem Geschäftsneubau in<br />

Stansstad. Von Nachfolgeproblemen befreit,<br />

kann sich der Vater bald wieder vermehrt<br />

seinen alten Porsches widmen. Dazu gesellt<br />

sich auch Aldos Ehefrau Hillary, gebürtige<br />

Engländerin. Zuständig für die Administration.«Kleines<br />

Geschäft, grosse Familie»,<br />

stellt Sohn Marco treffend fest. Die sympathische<br />

Kuonen-Familie entwickelte sich<br />

mit ihren Kunden zu einer veritablen Gross-<br />

Familie.


35<br />

Bild: Teamwork gross<br />

geschrieben.<br />

Die Kuonenfamilie<br />

mit Marco, Hillary, Aldo<br />

und Francesca (v.l.)<br />

ständlichen Attributen angepriesen wird.<br />

Obwohl Aldo Kuonen in jungen Jahren<br />

nach der Werbefachschule im PR-Bereich tätig<br />

war, macht er jetzt was anderes. Er setzt<br />

voll auf die Mund-zu-Mund Propaganda. Die<br />

Nähe zum Kunden ist oft ein Schlagwort. Bei<br />

AK wird dies in eindrücklicher Art und Weise<br />

gelebt. Viele Ex-Skirennfahrer sind von seinen<br />

Produkten überzeugt und zählen zu seinen<br />

Kunden. Zurzeit produziert er jährlich<br />

zwischen 2000 und 2500 Skis (für Piste und<br />

Touren). Der Verkauf erfolgt durch Sportgeschäfte<br />

im In- und Ausland. Er legt jedoch<br />

Wert darauf, dass je Ort nur ein Geschäft exklusiv<br />

seine AK anbietet. In St. Moritz ist<br />

dies «Boom Sport».<br />

Exklusivität bewahren<br />

Mit nach wie vor grossem Enthusiasmus<br />

schildert Aldo in unverfälschtem Walliser<br />

Dialekt seine neue Technologie. Ein<br />

Material auf Gummibasis (Elastak). Dieses<br />

bringt dem Ski vermehrt Stabilität und Laufruhe<br />

und wirkt gelenkschonend. Der Kern<br />

besteht aus verschiedenen vertikal laminierten<br />

Schweizer Holzlamellen von hoher<br />

Qualität. Ein Rennski für jedermann. Jeder<br />

Arbeitsschritt von Hand. Ein Ski, der nicht<br />

mit verwirrenden Abkürzungen und unver-<br />

Mit dem Engadin<br />

verbunden<br />

Massenproduktion ist Aldo Kuonen<br />

ein Dorn im Auge. Er wird seiner Philosophie<br />

der Exklusivität treu bleiben und strebt<br />

keine Erhöhung der Produktion an. Vor Spezialwünschen<br />

schreckt man jedoch nicht zurück.<br />

Für einen Geschäftsmann aus Kasachstan<br />

hat er mal auf Wunsch ein Unikat<br />

angefertigt. Ein Modell mit einer 18-Karat<br />

Gold-Plakette in kyrillischer Schrift! Ein eigenes,<br />

individuelles Exemplar, das es weltweit<br />

nur einmal gibt. Entsprechend ging der<br />

Preis in die Tausende von Franken.<br />

Aldo Kuonen bezeichnet das Engadin<br />

als seine zweite Heimat, hat er doch seinerzeit<br />

in St. Moritz das Skilehrerpatent erlangt.<br />

Aga Khan zählte u.a. zu seinen Schülern.<br />

Wie der Vater so der Sohn. Marco erwarb<br />

sein Diplom ebenfalls in St. Moritz. Mit seinen<br />

prominenten Gästen wird er auch diesen<br />

Winter auf den Corviglia-Hängen bestimmt<br />

als erfolgreicher Markenbotschafter wirken.<br />

Sein Lieblingsgelände, die anspruchsvolle,<br />

coupierte Weltcup-Strecke ruft.<br />

Kleines Unternehmen – eine grosse<br />

Familie. Ein Glücksgefühl, ein Teil davon<br />

zu sein. Mit einem exklusiven Ski!


ErlEbEn SiE<br />

gaStronomiSchE<br />

ViElfalt an EinEm ort.<br />

Von authentisch chinesischer Küche bis zum rassigen Käsefondue bieten wir Ihnen<br />

in 5 Restaurants grosse kulinarische Abwechselung. Freuen Sie sich vis-à-vis Bahnhof<br />

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Telefon 081 414 97 97, info@hotelgrischa.ch<br />

Mehr Informationen finden Sie auf www.hotelgrischa.ch/gastronomie


Die Besten<br />

Text: Janine Birrer<br />

Fotos: Corinne Fröhli<br />

1. cp carbolito<br />

Der neue Hi-End Winterhelm von cp hat eine Oberschale<br />

aus edelstem Carbon, der untere Teil ist im Inmoldverfahren<br />

gefertigt mit einer hochwertigen Polycarbonatschale.<br />

Im COOLMAX-Innenfutter ist eine plus4 – Folie<br />

eingearbeitet. Wissenschaftlich belegt ist die vierfach<br />

positive Wirkung auf den Helmträger: Verbesserung der<br />

Balancefähigkeit, erhöhte Speicherfähigkeit der Körperenergie,<br />

optimierte Leistungsfähigkeit und ein generell<br />

besseres Körpergefühl. Eingelassene Lüftungskanäle<br />

und 20 variable Öffnungen sorgen für eine optimale,<br />

individuell anpassbare Lüftung und Kühlung. Den cp<br />

carbolito gibt‘s in 4 Grössen und 3 Farbvarianten für<br />

CHF 499.– im Fachhandel.<br />

1.<br />

2.<br />

37<br />

2. cp ipanema<br />

Spitzen-Goggles für Spitzensportler und solche, die es<br />

werden könnten: Die sphärisch vorgebaute, optimal<br />

gerundete Spiegelscheibe zeigt bei Sonne oder Schneesturm<br />

alles, was ins Gesichtsfeld gelangt. Dank Kontrast<br />

verstärkender Doublelens und Anti-Fog-Beschichtung.<br />

Dass diese Hightech-Goggles auch noch in coolem<br />

Design und vier modischen Farbvarianten zu haben sind,<br />

gehört zum Stil von cp: easy-peacy. Die cp ipanema<br />

gibt’s ab sofort für CHF 180.–.<br />

3.<br />

3. Der Chief Ten L.E. von ALPINA<br />

Der neue Pistenchef in der Helmkollektion ist aussen edel,<br />

innen besonders komfortabel. Das Innenfutter des Chief<br />

Ten L.E. ist extra-flauschig und besonders pflegeleicht:<br />

Schnell herausnehmen, waschen, trocknen lassen und einfach<br />

wieder einsetzen. Dank des CUSTOM-SWING-FIT-<br />

Haltebügels, auf dem das ALPINA-typische Komfort-<br />

Drehrad sitzt, lässt er sich noch besser dem Hinterkopf<br />

anpassen. Die IN-MOLD-Konstruktion überzeugt mit<br />

EDGE PROTECT, die Belüftung ist mit Handschuhen bedienbar.<br />

Der Neue hat viele Chef-Qualitäten und wenig<br />

Chef-Allüren. Sein Einstiegsgehalt? CHF 269.– die passende<br />

Skibrille Cybric HM gibt’s für CHF 179.–.<br />

4.<br />

4. cp ebrolito pop und classic<br />

Für Abwechslung auf dem Kopf ist gesorgt: Je nach Lust<br />

und Wetter können obere Helmschale und Frontspoiler<br />

durch ein andersfarbiges Stück ersetzt werden. So kann der<br />

Individualist schon beim Kauf für eine Kombination sorgen,<br />

die nicht jeder hat. Sollte irgendwann der Wunsch<br />

weg vom knalligen Pop in Richtung dezenter Klassik gehen,<br />

gibt‘s die Wechselteile auch in weiss und schwarz.<br />

Der cp ebrolito pop ist ab sofort für CHF 199.–, der<br />

cp ebrolito classic mit der Super-Softtouch-Lackierung für<br />

CHF 220.– im Fachhandel erhältlich.<br />

Weitere Infos:<br />

www.cp-fashionatsports.com<br />

www.alpinasport.ch<br />

Tel.Nr. 043 366 20 60


Bild: Michael Berger


40<br />

Aktives, visionäres<br />

Vorgehen<br />

ist gefragt.<br />

Für die AO und<br />

für <strong>Davos</strong>.<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Foto: Jürgen Staiger<br />

Die AO Foundation ist der älteste Kongressveranstalter in <strong>Davos</strong><br />

und zusammen mit dem World Economic Forum der grösste Nutzniesser<br />

des erweiterten Kongresszentrums. AO steht als Abkürzung für<br />

«Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen», sie widmet sich der<br />

Forschung, Entwicklung und Lehre im Bereich der chirurgischen<br />

Behandlung von Unfällen und Krankheiten des menschlichen Bewegungsapparates.<br />

Prof. Dr. Norbert Haas sprach mit uns über die neuen<br />

Möglichkeiten im Kongresshaus, seine bald ablaufende Präsidialzeit<br />

und den weiteren AO-Verbleib in <strong>Davos</strong>.<br />

Als die AO bereits zum zweiten Mal ihre Grossveranstaltung<br />

im erweiterten <strong>Davos</strong>er Kongresszentrum<br />

durchführt, ist Prof. Dr. Norbert Haas bereits 16 Monate<br />

im Amt als AO-Präsident. «In dieser Zeit hat sich schon<br />

wieder viel entwickelt», sagt er. Synthes, das schweizerisch-US-amerikanische<br />

Medizintechnikunternehmen,<br />

das oft Hand in Hand mit der AO zusammen arbeitet,<br />

wird beispielsweise durch Johnson & Johnson übernommen.<br />

«In dieser Zeit gab es aber auch viele technische<br />

Neuerungen, Änderungen in der Medizin, die die Welt<br />

wesentlich beeinflussen und wo die AO beteiligt oder<br />

gar führend ist», sagt Norbert Haas. <strong>Davos</strong> sei das Herz<br />

und das Zentrum der AO. «Mit den neuesten Entwicklungen<br />

innerhalb der AO wird diese Zusammenarbeit<br />

verstärkt. Neue Möglichkeiten weltweit eröffnen sich»,<br />

ist Haas überzeugt. Er selber schätzt in <strong>Davos</strong> die<br />

Schönheit der Berge, die Schönheit des Tales, «aber<br />

auch die Geborgenheit des Tales, in Kombination mit<br />

dem internationalen Flair.»<br />

Zur Kongresshauserweiterung, eine beachtliche<br />

Verschuldung für die Gemeinde, gleichwohl aber ein<br />

klares Bekenntnis zu ihren wichtigsten Kongressen, AO<br />

Kurse und WEF, meint Norbert Haas: «Das war eine<br />

wichtige Entscheidung. Der Dank geht an die Bürger<br />

von <strong>Davos</strong>, die für die Erweiterung gestimmt haben. Es<br />

english:<br />

What we need is an active, visionary<br />

approach for the AO and for <strong>Davos</strong><br />

Professor Norbert Haas, President of the AO Foundation<br />

talks about the future. «<strong>Davos</strong> is the heart of the AO<br />

and we will continue to build on what we offer both<br />

within the AO and at the Congress Center.» Both institutions<br />

will have many new opportunities in the future and<br />

we must seize these chances.


Prof. Dr. Norbert Haas<br />

«Wenn man die Mehrheit überzeugt,<br />

will diese, dass man die Entscheidungen<br />

dann auch verantwortlich umsetzt»,<br />

Prof. Dr. Norbert Haas, Präsident AO.


42<br />

ist der Beweis für deren hohes Verantwortungsbewusstsein.<br />

Die Funktionalität und Vielfältigkeit des Kongresshauses<br />

hat sich dramatisch verbessert.»<br />

Im vergangenen Jahr erlaubte sich SNOWTIMES<br />

die Frage, ob denn die AO nun mithelfe, das modernisierte<br />

Kongresshaus weiter auszulasten, zum Beispiel<br />

mit zusätzlichen Kursen im Frühling und im Sommer.<br />

Darauf sagte Professor Haas: «Die entscheidende Frage<br />

ist: Was bietet <strong>Davos</strong> im Sommer? Hier muss die Stadt<br />

innovativ sein. Aber die AO wird auch im Sommer die<br />

Angebote nutzen.» Jetzt steht fest: Die AO baut ihre<br />

Kurse und Events aus und stützt damit den Standort <strong>Davos</strong>.<br />

«Aber auch als Forschungsplatz entstehen neue<br />

Möglichkeiten», so Haas. Die AO ist in der Medizinalforschung<br />

weltweit führend und hat in <strong>Davos</strong> den Sitz<br />

des wichtigen AO Forschungsinstitutes<br />

Für den AO-Präsidenten ist aber auch klar, dass<br />

sich niemand auf den Lorbeeren ausruhen kann. «Wir<br />

bei der AO müssen uns ständig vorwärts entwickeln,<br />

besser werden. Diesen Grundsatz sollte auch <strong>Davos</strong> beherzigen.<br />

Aktives, visionäres Vorgehen ist gefragt.» Er<br />

denkt an zusätzliche Standbeine, die <strong>Davos</strong> weiterhelfen<br />

könnten. «Berlin hat jetzt den World Health Summit<br />

aufgebaut. Eine Abkoppelung des World Economic<br />

Forums für die Medizin. Sowas sollte <strong>Davos</strong> auch machen.»<br />

Es brauche dafür zwar viel Aufbauarbeit und<br />

«die richtigen Teilnehmer, die eingeladen werden», aber<br />

der Aufwand lohne sich. «Innerhalb von drei Jahren ist<br />

Wieso nicht<br />

einen European<br />

Award auf<br />

die Beine stellen?<br />

Und verschiedene<br />

Künstler im<br />

Sommer nach<br />

<strong>Davos</strong> holen?<br />

so eine Grossveranstaltung von weltweiter Bedeutung<br />

entstanden», erklärt Norbert Haas. Er denkt aber auch<br />

an Kunst. «Wieso nicht einen European Award auf die<br />

Beine stellen? In der Klassik, im Jazz oder für andere<br />

Künstler. Das bringt viele Leute. In Deutschland gibt es<br />

zum Beispiel den Preis des goldenen Lenkrades, für die<br />

Autoindustrie.»<br />

Und falls es irgendwo eine leer stehende Räumlichkeit<br />

gibt, die gerade ungenutzt ist, wünscht sich Professor<br />

Haas, dass darin eine «Szene für Künstler – writing-artists,<br />

painting-artists oder jazz-artists» entsteht.<br />

«Die könnten doch über den Sommer hier her in die<br />

schönen Berge fahren, die Stadt mit Ihren Künsten bereichern<br />

und das eine oder andere Werk hinterlassen. In<br />

anderen Städten gibt es das auch. Und das funktioniert.»<br />

Wenn immer möglich, nutzt Dr. Norbert Haas<br />

selbst die Alpeninfrastruktur, rund um <strong>Davos</strong>. «Im Winter<br />

gehe ich gerne skifahren, im Sommer golfen oder<br />

wandern. Während der Kongresszeit habe ich persönlich<br />

aber kaum Zeit für Tourismus. Ich bin nicht der Typ,<br />

der zwischen zwei Vorträgen schnell auf die Ski springt.<br />

Andere Kursteilnehmer nutzen dies und das ist natürlich<br />

schon etwas Grossartiges. Privat habe ich in <strong>Davos</strong> auch<br />

schon den Urlaub verbracht.»<br />

Für seine verbleibende Zeit als AO-Präsident –<br />

das Amt läuft im Sommer <strong>2012</strong> nach zwei Jahren bereits<br />

wieder ab – will Norbert Haas den AO-Spirit unbedingt<br />

bewahren – als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren<br />

der Organisation. Dazu gehört auch, dass sich die Ärzte,<br />

Forscher und sonstigen Experten, die aus aller Welt<br />

kommen und teilweise zueinander in Konkurrenz stehen,<br />

trotz all dem in der AO gemeinsam zum Wohle der<br />

Patienten einbringen. «Für die Behandlung der Patienten<br />

in der Klinik werden immer stärker interdisziplinäre<br />

Teams notwendig. Wir sehen das zurzeit besonders<br />

im Behandlungspfad von geriatrischen Patienten, also<br />

dem älteren Menschen. Dies muss sich noch stärker in<br />

den Aktivitäten der AO wiederfinden.» Erste Schritte<br />

dazu sind schon sehr erfolgreich gemacht. Ausserdem<br />

möchte er die AO stärker öffnen für Kooperationen mit<br />

anderen wissenschaftlichen akademischen Organisationen,<br />

weltweit. Präsident der AO zu sein, bringt neben<br />

den bereits existierenden Verpflichtungen als einer der<br />

renommiertesten Ärzte weltweit viel Arbeit mit sich.<br />

Wieso er sich entschied, das Amt des AO-Präsidenten<br />

anzunehmen, wollten wir noch wissen. Die Antwort von<br />

Dr. Norbert Haas: «Man wächst im Laufe seiner Zeit<br />

mit seinen Aufgaben, mit der Verantwortung. Bei mir<br />

sind das über 30 Jahre. Man gestaltet mit, man wird gefragt,<br />

man steht an Weichenstellungen und denkt sich:<br />

In die Richtung sollte es gehen und setzt sich dafür ein.<br />

Wenn man die Mehrheit überzeugt, will diese, dass man<br />

die Entscheidungen dann auch verantwortlich umsetzt.<br />

Ich werde also in die Pflicht genommen. Es ist eine<br />

grosse Verantwortung aber auch eine grosse Ehre, eine<br />

der grössten in meinem Gebiet.»


Durch Stadt und<br />

Land Golfen<br />

Eine Golfrunde an der <strong>Davos</strong>erluft wirkt<br />

wie eine Verjüngungskur<br />

Bild: Marcel Giger, snow-world.ch


Bild: «<strong>Davos</strong> Klosters<br />

ist für Sommerferien<br />

noch attraktiver geworden»,<br />

Patrick Wagner.<br />

Sommer und Herbst sind bei uns fast<br />

noch schöner – probieren Sie es aus.<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Fotos: Marco Felix<br />

Ein Rat für Sie: Kommen Sie<br />

auch im Sommer nach <strong>Davos</strong><br />

Klosters. Die Destination hat<br />

jetzt noch mehr zu bieten. Zum<br />

Beispiel eine weltweit einzigartige<br />

Golfanlage für Anfänger<br />

und Fortgeschrittene.<br />

Patrik Wagner, Sie sind Präsident des<br />

Golf Clubs <strong>Davos</strong>. Wieso ist der Golf<br />

Club <strong>Davos</strong> eine Perle in den Alpen?<br />

Die Golfanlage <strong>Davos</strong> gilt heute als eine der<br />

besten in den Alpen. Einmalig ist die besondere<br />

<strong>Davos</strong>er Kulisse. Mit einem Parkland-<br />

Golfplatz, mitten in der höchstgelegenen<br />

Stadt Europas – und doch zentral in der Natur,<br />

auf 1560 m.ü.M. Umrahmt vom unverkennbaren<br />

Bergpanorama.<br />

Eine Golfrunde in <strong>Davos</strong> kommt<br />

einer Frischluftkur gleich?<br />

Sowieso. Und das Beste: Unsere Anlage ist<br />

für jeden Golfer jeder Klasse im flachen Gelände<br />

eine unvergessliche sportliche Herausforderung.<br />

Sie ist fair, gibt jedem Golfer<br />

seine Chance. Und wenn es einmal nicht<br />

klappt, dann stellt ihn die gehobene <strong>Davos</strong>er<br />

Golfgastronomie wieder auf.<br />

Worauf sind Sie am meisten stolz?


Es ist uns mit unserer Vorwärtsstrategie gelungen,<br />

ein neues, umfassendes und konkurrenzfähiges<br />

Golfangebot zu schaffen, das<br />

landesweit Anerkennung findet. Mit stark<br />

modifiziertem und erweitertem Platz. Mit Investitionen<br />

in die Gebäudeinfrastruktur. Und<br />

starker touristischer Öffnung. Zudem sind<br />

wir nun mit kommerziellem Handeln in der<br />

Lage, mit der Golfanlage Gewinne zu realisieren.<br />

Dass ist nur möglich in einer Tourismusregion,<br />

die marktgerecht und kommerziell<br />

denkend ausgerichtet ist. Schliesslich<br />

ändert sich der Golfmarkt rasant. Da gilt es,<br />

weiterhin am Ball zu bleiben.<br />

Was hat sich in den letzten<br />

zehn Jahren verändert?<br />

Der Golfmarkt hat sich seit rund 20 Jahren<br />

verändert, zuerst langsam und dann immer<br />

schneller. Wir mussten uns fliessend an die<br />

veränderten Verhältnisse anpassen und eine<br />

neue Strategie entwickeln.<br />

Nun ist <strong>Davos</strong> ein echter und attraktiver<br />

Golfplatz in den Alpen geworden,<br />

der sich sehen lassen kann.<br />

Und den es sich auf jeden Fall zu spielen<br />

lohnt. Aber da steckt viel Fleiss und harte<br />

Arbeit dahinter.<br />

Wie verlief die vergangene<br />

Sommersaison?<br />

Wir blicken auf eine sehr erfolgreiche Golfsaison<br />

in sportlicher, gesellschaftlicher und<br />

finanzieller Hinsicht zurück. Erstmals konnten<br />

alle neuen Spielbahnen über die ganze<br />

Saison gespielt werden. Der Platz präsentierte<br />

sich in einem hervorragenden Zustand.<br />

Es gab nur positive Rückmeldungen von<br />

Mitgliedern und Gästen. Umsatzmässig haben<br />

wir in einem wirtschaftlich ungünstigen<br />

Umfeld sogar die Rekordjahre 2009 und<br />

2010 leicht übertreffen können.<br />

Was kann ein Wintergast im<br />

Sommer in <strong>Davos</strong> entdecken?<br />

Sommer und Herbst sind bei uns fast noch<br />

schöner als der Winter. Die Berge, die Natur,<br />

Fauna und Flora – das ist fantastisch. Und<br />

die angenehme Wärme, selten Hitze, ist auf<br />

jeden Fall ein Wohlfühlfaktor.<br />

Welches Sommerprogramm<br />

empfehlen Sie?<br />

Im Sommer lässt sich viele mehr machen,<br />

als im Winter. Wandern, Biken, Segeln – alles<br />

ist viel abwechslungsreicher. Und mit<br />

dem Golfen kann man fast alles verbinden.<br />

Zum Beispiel vormittags eine Wanderung<br />

und gegen Abend noch 18 Loch spielen.<br />

In <strong>Davos</strong> sind die Wege so nah, in<br />

47<br />

drei Minuten sind Sie von überall her auf<br />

dem Golfplatz. Wo gibt es denn das? Ich<br />

würde heute sagen, das ist doch viel schöner,<br />

als irgendwo ans Mittelmeer an den überfüllten<br />

Strand zu fahren. In <strong>Davos</strong> haben Sie<br />

viele Möglichkeiten, sich zu erholen. Während<br />

aktiven Sommerferien. Oder am Wochenende.<br />

Zusammenfassend: Haben sich die vielen<br />

Investitionen in den Golfplatz gelohnt?<br />

Ja, auf alle Fälle. 5.5 Millionen sind investiert,<br />

ohne den Club zu verschulden. Und<br />

ohne von unseren Mitgliedern hohe Baukostenbeiträge<br />

abzuverlangen. <strong>Davos</strong> hat im<br />

Sommer einen erheblichen Mehrwert erfahren.<br />

Das Interesse von Neumitgliedern ist<br />

ungebrochen gut. <strong>Davos</strong> als Golfhub, mitten<br />

in Graubünden, mit neun weiteren Golfplätzen<br />

in unmittelbarer Nähe, ist für Sommerferien<br />

noch attraktiver geworden.<br />

Was schätzen Sie persönlich an <strong>Davos</strong>?<br />

Das unübertreffbare Zusammenwirken von<br />

Stadt und Land. Die Angebotsvielfalt. Die<br />

frische und gesunde Luft. Und das internationale<br />

Flair.<br />

04.12.11 –15.04.12<br />

» Keiner hat<br />

diese Farben wie ich.«<br />

Kirchner malt<br />

Kirchner<br />

Museum<br />

<strong>Davos</strong><br />

Ernst Ludwig Kirchner Platz<br />

Promenade 82<br />

CH–7270 <strong>Davos</strong><br />

Tel. +41 81 410 63 00<br />

info@kirchnermuseum.ch<br />

www.kirchnermuseum.ch<br />

kirchner_snowtime_188_x_122.indd 1<br />

31.10.2011 19:13:00 Uhr


Zur Person: Patrick Odier (1955)<br />

ist Präsident der Schweizerischen<br />

Bankiervereinigung (SBVg)<br />

und Senior Partner der Genfer<br />

Privatbank Lombard Odier Darier<br />

Hentsch & Cie.<br />

Nach dem Wirtschaftsstudium<br />

an der Universität Genf absolvierte<br />

Patrick Odier einen MBA in<br />

Finanzwissenschaften der Universität<br />

von Chicago. Er kam 1982 zu Lombard<br />

Odier & Cie und vervollständigte<br />

seine Ausbildung in Zürich, New York<br />

und Montreal, bevor er 1986 zum<br />

geschäftsführenden Teilhaber ernannt<br />

wurde. Seit dem 1. Juli 2008 ist er<br />

Senior Partner bei Lombard Odier Darier<br />

Hentsch & Cie. Patrick Odier ist seit<br />

dem 17. September 2009 Präsident<br />

der Schweizerischen Bankiervereinigung.<br />

Bei verschiedenen in- und ausländischen<br />

akademischen Institutionen und Non-<br />

Profit-Organisationen ist Patrick Odier<br />

Mitglied des Verwaltungsrates. Zusätzlich<br />

ist er stellvertretender Vorsitzender der<br />

economiesuisse (Verband der Schweizer<br />

Unternehmen).<br />

Schweizer Banken sind am besten<br />

kapitalisiert und charakterisieren sich<br />

durch starke Diversifikation<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Foto: z.V.g.<br />

Nicht nur der Tourismus, auch der Schweizer Finanzplatz kämpft<br />

gegen die weltweite Krise. Die überzeugenden Gegenrezepte<br />

hat Patrick Odier (mit-) entwickelt, seit 2009 Präsident der Schweizerischen<br />

Bankiervereinigung. Ein Musterbeispiel, wie man in<br />

schwierigen Situationen führt und kommuniziert.<br />

Sie sind Präsident der Schweizerischen<br />

Bankiervereinigung und haben ein neues<br />

Konzept zur Stärkung des Finanzplatzes<br />

Schweiz entworfen. Wie sieht dieses<br />

Konzept genau aus?<br />

Ziel ist es, den Erhalt und das Wachstum der<br />

Wertschöpfung in der Schweiz sicherzustellen.<br />

Die Finanzplatzstrategie 2015 definiert,


wie sich der Finanzplatz Schweiz in Zukunft<br />

positioniert. Sie beruht auf vier Pfeilern:<br />

Zum ersten konzentrieren sich die<br />

Schweizer Banken künftig auf die Akquisition<br />

und Verwaltung versteuerter Vermögen.<br />

Ein zweiter Pfeiler der Strategie besteht in<br />

der Regularisierung bislang unversteuerter<br />

Vermögen. Den dritten strategischen Pfeiler<br />

bildet der auch weiterhin geltende Schutz<br />

von privaten Informationen über Vermögensverhältnisse<br />

von Kunden. Einen automatischen<br />

Informationsaustausch über Vermögen<br />

aus dem Ausland wird es auch in<br />

Zukunft nicht geben. Viertens setzen sich<br />

Schweizer Banken für eine Verbesserung<br />

der Konkurrenzfähigkeit durch optimale<br />

Rahmenbedingungen im Inland und erleichterten<br />

Marktzugang in anderen Ländern<br />

ein, um Wachstumschancen in etablierten<br />

und aufstrebenden Regionen der Welt<br />

optimal nutzen zu können.<br />

Inwiefern ist der Schweizer Finanzplatz<br />

dadurch noch konkurrenzfähiger?<br />

Der Schweizer Finanzplatz ist und bleibt<br />

weiterhin extrem konkurrenzfähig. Er basiert<br />

auf vier Kernwerten: Stabilität, Universalität,<br />

Verantwortlichkeit und Exzellenz.<br />

Sie ermöglichen Swiss Banking erst die notwendige<br />

Differenzierung und erlauben uns<br />

dadurch eine einzigartige Positionierung im<br />

internationalen Wettbewerb. Stabilität zeigt<br />

dabei auf, dass der Finanzplatz stark von<br />

Schweizer Werten geprägt ist. Gerade im<br />

Ausland sind die politische Stabilität, die<br />

Rechtssicherheit oder die Währungsstabilität<br />

wichtige Faktoren. Universalität zeichnet<br />

die globale Dienstleistungspalette der<br />

Banken in der Schweiz aus. Universalbanken<br />

sichern den Erfolg des Finanzplatzes.<br />

Hohe Diversifikation, Offenheit und Vernetzung<br />

sind weitere Ausprägungen. Wir agieren<br />

global und lokal. Die Verantwortlichkeit<br />

umschreibt die Haltung der Akteure auf unserem<br />

Finanzplatz. Wir verhalten uns regelkonform<br />

im In- und im Ausland. Die Interessen<br />

unserer Kunden sind für uns zentral<br />

und das Recht auf Schutz der Privatsphäre<br />

bleibt – wie vorher erläutert – ein wichtiger<br />

Pfeiler. Auch nehmen wir unsere Verantwortung<br />

gegenüber der Gesellschaft, anderen<br />

Wirtschaftsakteuren und der Umwelt wahr.<br />

Exzellenz steht für unsere professionellen,<br />

hochstehenden und innovativen Dienstleistungen,<br />

die sich an der Performance für unsere<br />

Kunden ausrichten. Um dies zu erreichen,<br />

stützen wir uns auf gut ausgebildete,<br />

kompetente und talentierte Mitarbeitende<br />

auf allen Stufen.<br />

Der Schweizer Finanzplatz gilt<br />

weltweit als Vorzeigemodell. Wieso?<br />

Aufgrund der vorher genannten Kernwerte.<br />

Überdies spielt der Finanzplatz in der<br />

Schweiz eine Schlüsselrolle, da sich das<br />

Land durch sehr starke Grundlagen auszeichnet.<br />

Hier möchte ich unter anderen die<br />

politische Stabilität, die Rechtssicherheit<br />

oder die Währungsstabilität anführen.<br />

Gilt dies auch für die<br />

vorherrschende Krise?<br />

Wie viele andere Staaten, wurde auch unser<br />

Land von der Krise beeinträchtigt. Allerdings,<br />

haben sich die Schweiz und ihr Finanzplatz<br />

als ausserordentlich widerstandsfähig<br />

erwiesen. Aufgrund der verschiedenen<br />

Bankenmodelle wurden die Risiken diversifiziert<br />

und unsere Banken gehören zu den am<br />

besten kapitalisierten Instituten weltweit.<br />

Worin bestehen die Wachstumschancen<br />

des Finanzplatzes Schweiz<br />

in der Zukunft?<br />

Um unsere führende Wettbewerbsposition<br />

weiter zu verstärken, müssen die rechtlichen<br />

und steuerlichen Rahmenbedingungen laufend<br />

verbessert und auch neue Wachstumsfelder<br />

identifiziert und entwickelt werden.<br />

Die Schweiz war mit ihrer pragmatischen<br />

Gesetzgebung und Regulierung stets führend.<br />

Um Wachstum zu erzielen, braucht es<br />

vor allem in potentiell attraktiven Geschäftsfeldern,<br />

wie beispielsweise dem Asset<br />

Management, günstige Rahmenbedingungen.<br />

Andererseits soll aber auch die<br />

Möglichkeit geschaffen werden, neue margenträchtige<br />

Produkte beispielsweise im<br />

Bereich der Hedgefonds oder Private Equity<br />

aus der Schweiz anzubieten. Im Übrigen<br />

bietet das Asset Management bedeutende<br />

Synergien mit dem traditionellen Private<br />

Banking, wo unsere Expertise einzigartig<br />

ist. Die Schweiz – als Weltmarktführerin in<br />

der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung<br />

mit einer Jahrhunderte alten Tradition<br />

und Expertise – befindet sich in der<br />

einzigartigen Position, um in der Verwaltung<br />

neu geschaffener Vermögen eine führende<br />

Rolle zu spielen.<br />

Was sind die Herausforderungen,<br />

denen zukünftige Generationen von<br />

Bankiers gegenüberstehen werden?<br />

In einem Umfeld, das von Konkurrenzdruck<br />

und immer komplexeren Produkten, sowie<br />

einer zunehmenden Reglementierung geprägt<br />

ist, muss der Bankier der Zukunft<br />

sowohl über ein breites als auch<br />

49<br />

ein spezialisiertes Fachwissen verfügen.<br />

Der Finanzplatz und die einzelnen Banken,<br />

die vor Jahren mit dem Swiss Finance Institute<br />

(SFI) und anderen Hochschulen eine<br />

wichtige Grundlage für die Förderung von<br />

Talenten gelegt haben, müssen noch mehr<br />

Mittel in die Ausbildung stecken. In diesem<br />

Zusammenhang sollten auch die verschiedenen<br />

Qualifizierungs- und Zertifizierungsverfahren<br />

für Bankmitarbeitende wie sie bei<br />

den Banken bereits existieren, zentral<br />

akkreditiert werden.<br />

Inwieweit kann sich der Finanzplatz<br />

Schweiz noch verbessern?<br />

Der Finanzplatz muss sich besser präsentieren,<br />

und zwar im In- und Ausland. Das<br />

100-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen<br />

Bankiervereinigung im nächsten Jahr wird<br />

eine Bühne dafür bieten. Wir müssen unser<br />

Licht nicht immer unter den Scheffel stellen.<br />

Diskretion im Interesse der Kundschaft ist<br />

gut, Offenheit und Selbstbewusstsein gegenüber<br />

den Herausforderungen ist noch<br />

besser. Wir müssen selbstsicher und nicht<br />

arrogant, partnerschaftlich und nicht egoistisch,<br />

offensiv und nicht defensiv auftreten.<br />

Wir haben viele Leser- und Leserinnen<br />

aus Deutschland. Wieso ist die Schweiz<br />

weiterhin ein attraktiver Ansprechpartner<br />

für Finanzdienstleistungen für<br />

Kunden aus Deutschland?<br />

Der Finanzplatz Schweiz hat sich stets<br />

durch seine Internationaliät ausgezeichnet.<br />

Diese Offenheit widerspiegelt sich auch in<br />

vielen anderen Wirtschaftsbereichen in der<br />

Schweiz. Dadurch ist es uns möglich, eine<br />

erstklassige Dienstleistungspalette für die<br />

anspruchsvollsten Kunden der Welt anzubieten.<br />

Die deutschen Kunden schätzen –<br />

ebenso wie Kunden aus anderen Staaten –<br />

unsere Dienstleistungen, die wir bereits seit<br />

mehreren Generationen von Bankiers anbieten<br />

und weitentwickeln. Die Schweizer<br />

Banken sind nicht nur am besten kapitalisiert,<br />

sondern charakterisieren sich auch<br />

aufgrund ihrer starken Diversifikation: Neben<br />

den klassischen Sektoren wie Vermögensverwaltung,<br />

Privat- und Firmenkundengeschäft,<br />

Asset Management und Investmentbanking<br />

umfassen unsere Dienstleistungen<br />

auch sich dynamisch entwickelnde<br />

Services wie Rohstoffhandel, Handelsfinanzierung<br />

und alternative Vermögensverwaltungsdienstleistungen.


Bild: «Das alles machen<br />

wir nur für gelb-blau»,<br />

Arno Del Curto.<br />

Der Schweizer Trainer des Jahres<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Foto: z.V.g.<br />

Fünf Schweizermeistertitel hat Arno Del Curto mit dem<br />

HC <strong>Davos</strong> inzwischen geholt. Drei weitere Male stiess der<br />

gebürtige St. Moritzer bis ins Playoff-Finale vor. Dies ist<br />

umso erstaunlicher, als die Gegner teilweise über grössere<br />

Budgets und mehr wirtschaftliche Ressourcen verfügen.<br />

So etwas hat es im Schweizer Eishockey noch nie gegeben.<br />

feinert man. Arbeitet an Finessen. Und da<br />

gibt es schon immer wieder Ideen. Und die<br />

probiert man aus.<br />

Sind es die Pässe aus der Verteidigung,<br />

die anders kommen sollen?<br />

Nein, wir arbeiten an den Laufwegen.<br />

Heute im Training haben Sie<br />

mehrmals die Übungen unterbrochen<br />

und vorgezeigt, was Sie genau von<br />

den Spielern verlangen.<br />

Genau.<br />

Einmal sind Sie in der Mittelzone von<br />

der rechten Seite ins Zentrum gefahren,<br />

haben einen Kreis gezogen, dann<br />

nach links weiter, um vor der blauen<br />

Linie wieder einen Bogen zu machen.<br />

Das alles in vollem Tempo. Und mit<br />

lautstarken Rufen.<br />

Da wollte ich nur zeigen, wie es in dieser<br />

Situation optimal gewesen wäre.<br />

Dann war das nicht die Neuerung?<br />

Nein, das war sie nicht. Und das kann ich so<br />

Arno Del Curto; Womit fangen wir an?<br />

Anknüpfen am letzten Interview?<br />

Was habe ich da gesagt?<br />

Zum Beispiel haben Sie uns die<br />

Entwicklung des Eishockeys erklärt.<br />

Ach so, ja. Also die ist natürlich schon wieder<br />

weit fortgeschritten. Wir sind ständig<br />

daran, uns weiter zu entwickeln. Jeden Tag.<br />

Überhaupt ist das Leben eine immer andauernde<br />

Suche. Eine Entwicklung. Man verbessert<br />

sich. Und sucht weiter. Ich will immer<br />

besser werden, zusammen mit der<br />

Mannschaft. Sie weiter bringen. Von einem<br />

Punkt zum nächsten. Und wenn man intensiv<br />

sucht, dann findet man auch.<br />

Vor ein paar Tagen haben Sie in<br />

einem Interview gesagt, die Mannschaft<br />

sei gerade daran, das Spielsystem<br />

zu verändern.<br />

Wir arbeiten an Details. Die ganze Sportart<br />

können wir ja nicht neu erfinden, da hat sich<br />

in den letzten Jahren so viel getan. Also verschnell<br />

sowieso nicht erklären. Es ist ein<br />

Prozess, in dem wir drin stecken und an<br />

dem wir jeden Tag arbeiten. Man muss immer<br />

rennen. Hundertprozent Einsatz geben,<br />

die Spieler müssen auf dem Eis rastlos sein.<br />

Und dann müssen die Pässe haargenau kommen.<br />

Im richtigen Moment. Die Spieler<br />

müssen hellwach sein. Mit der Scheibe.<br />

Ohne Scheibe. Laufen. Schauen. Spielen.<br />

Ich will ständige Bewegung im Spiel. Dann<br />

entstehen freie Räume in der Mittelzone.<br />

Und das gibt Platz für Angriffe. Aber das ist<br />

wirklich schwierig zu erklären.<br />

Wie kapiert es die Mannschaft?<br />

Es geht da nicht um kapieren. Das ist das<br />

falsche Wort. Wir machen Fortschritte, weil<br />

wir hart arbeiten. Jeden Tag.<br />

Als wir Sie das letzte Mal zum Interview<br />

trafen, hatten Sie gerade der Nationalmannschaft<br />

abgesagt. Wir vertreten<br />

nach wie vor die Meinung, dass Sie<br />

der beste und einzige Trainer für die<br />

Schweizer Nationalmannschaft<br />

sind – natürlich nur als Zweitaufgabe,<br />

nebst dem HC <strong>Davos</strong>.<br />

Das waren damals einige Gespräche, die<br />

viel Zeit gekostet haben. Das Resultat kennen<br />

wir.<br />

Kurz davor sind Sie Schweizer Meister


geworden, hatten über den Sommer<br />

gewichtige Abgänge im Kader und<br />

standen dennoch gleich wieder an der<br />

Tabellenspitze zu Beginn der Folgesaison.<br />

Dann kam dieses Ereignis mit der<br />

Nationalmannschaft und dann fiel Ihr<br />

Team plötzlich in ein Loch. Hat Sie<br />

das ganze doch mehr mitgenommen,<br />

als gemeinhin angenommen?<br />

Nein, das war, weil wir viele Verletzte hatten.<br />

Hören Sie jetzt auf mit der Nationalmannschaft.<br />

Das Thema ist vom Tisch. Um<br />

unnötige Polemiken zu vermeiden, will ich<br />

jede Diskussion zu diesem Thema gleich im<br />

Keim ersticken.<br />

In der vergangenen Saison sind Sie<br />

wieder Schweizer Meister geworden.<br />

Was braucht es für Erfolg?<br />

Harte Arbeit. Immer wieder harte Arbeit.<br />

Und man muss innovativ sein. Aber auch<br />

mutig. Und beharrlich. Und dann braucht es<br />

auch noch Glück, damit man Erfolg hat.<br />

Aber das wichtigste ist sicherlich die ehrliche,<br />

konsequente Arbeit und vor allem viel<br />

Spass.<br />

Führen Sie eigensinnige Charaktere,<br />

indem Sie ihnen grössere Verantwortung<br />

geben oder indem Sie ihnen möglichst<br />

präzise Vorgaben machen?<br />

Ist das jetzt eine Fangfrage? Also dann<br />

beenden wir gleich das Interview.<br />

Nein, das ist einer der Punkte, in denen<br />

wir Sie am meisten bewundern.<br />

Ich habe kein Problem mit schwierigen Charakteren.<br />

Im Gegenteil. Oftmals sind genau<br />

diese Spieler Winnertypen, die man einfach<br />

ab und zu bremsen muss.<br />

Das sollte auf keinen Fall eine<br />

Provokation sein.<br />

Wenn Jemand zu mir kommt und eine gute<br />

Idee bringt, dann nehme ich diese Idee<br />

natürlich auf. Aber ich frage Sie, was sollte<br />

es denn für andere Ziele geben, als das Spiel<br />

schneller und kreativer zu machen? Okay,<br />

Sie sind ja kein Sportjournalist, Sie geben<br />

da Ihre Hefte heraus. Vielleicht fragen Sie<br />

mich deshalb so etwas. Aber im Sport gibt<br />

es eben keine Zwischenlösungen. Das ist<br />

nicht wie in der Politik, wo man diskutiert<br />

und dann Kompromisse macht. Was zählt,<br />

ist Sieg oder Niederlage.<br />

Ja, aber Sie sind erfolgreicher als<br />

andere. Und das über Jahre.<br />

Obwohl Ihnen immer wieder Leistungsträger<br />

weggekauft werden.<br />

Wir müssen mit Jungen arbeiten. Weil wir<br />

nicht über dieselben finanziellen Mittel<br />

verfügen, wie die Konkurrenz. Umso wichtiger,<br />

dass sich das Team stets weiterentwickelt.<br />

Selbst, wenn Leistungsträger uns verlassen,<br />

weil sie an anderen Orten mehr Geld<br />

verdienen. Sehen Sie gerade heute habe ich<br />

das wieder mit der Mannschaft besprochen:<br />

Wie machen das andere? Beispielsweise<br />

Fussballteams. Der FC Barcelona spielt<br />

konstant auf hohem Niveau. Die sind nicht<br />

nur erfolgreich, die bieten auch noch dem<br />

Publikum etwas. Oder ein Spiel von Chelsea<br />

habe ich ebenfalls kürzlich gesehen, wie<br />

die gekämpft haben, obwohl sie eigentlich<br />

alle mehr als genug verdienen, das hat mich<br />

beeindruckt. Oder haben Sie die Rugby-<br />

Weltmeisterschaften in Australien verfolgt?<br />

Die gehen immer voll zur Sache. Sowas<br />

diskutiere ich auch mit meinen Spielern.<br />

Wie kann man nach so viel Arbeit und so<br />

vielen Titeln trotzdem noch härter arbeiten?<br />

Das sind für mich gute Beispiele. Und da<br />

lasse ich mich gerne inspirieren. Von den<br />

Besten. Wir wollen ja auch die besten sein.<br />

Finden Sie diese Ideen vor allem,<br />

wenn Sie alleine sind?<br />

Ich suche und finde die Ideen einfach.<br />

Manchmal erzähle ich den Spielern von<br />

meinen Ideen, spreche mit ihnen darüber<br />

und bekomme so gute Details zurück, von<br />

welchen ich mich inspirieren lasse und sie<br />

einbringen kann.<br />

Der HC <strong>Davos</strong> ist gerade 90 jährig<br />

geworden. Inwiefern bewegt Sie das?<br />

Hier wurde über all die Jahre etwas aufgebaut,<br />

worauf man stolz sein kann. Früher<br />

haben wir immer gesagt, wenn man im Eishockey<br />

etwas lernen will, dann muss man<br />

nach Amerika fahren, in die NHL. Aber ich<br />

glaube mittlerweile könnten sie eigentlich<br />

zu uns kommen, nach <strong>Davos</strong>. Was hier in<br />

Sachen Eishockey geboten wird, ist einmalig.<br />

Und dafür setzen wir uns täglich ein.<br />

Die ganze Arbeit, das ganze Drumherum,<br />

die vielen aussergewöhnlichen Menschen,<br />

die sich schon für diesen Club zerrissen<br />

haben – das alles machen wir nur für gelbblau.<br />

Mit Gaudenz Domenig hat der HC<br />

<strong>Davos</strong> seit dieser Saison einen neuen<br />

Präsidenten. Kann er das?<br />

Machen Sie mich jetzt nicht rasend. Das ist<br />

eine ganz schlechte Frage. Aber es ist wohl<br />

so, in der Medienlandschaft – es gibt keine<br />

Kathedrale, an die nicht drangepinkelt wird.<br />

Ich kenne das Spiel der Medien. Da wird<br />

irgendwo drein geschossen, man sucht 51<br />

förmlich nach Polemik, um die Aufmerksamkeit<br />

der Leser zu haben. Und dann<br />

besänftigt man wieder. Aber da spiele ich<br />

nicht mit.<br />

Die Frage stammt ja eigentlich<br />

auch nicht von uns, sondern von<br />

einem Churer Journalisten,<br />

der danach gefragt hat.<br />

Das gehört sich nicht. Das ist nicht das Verhalten<br />

eines Ehrenmannes. Stellen Sie sich<br />

vor, Tarcisius Caviezel, der scheidende Präsident,<br />

der so viel für den Verein geleistet<br />

hat und bei der Sanierung des HC <strong>Davos</strong> vor<br />

einigen Jahren eine tragende Rolle einnahm,<br />

würde so seinen Nachfolger desavouieren.<br />

Das geht doch nicht. Das müssen auch die<br />

Medien respektieren.<br />

Wie ist Gaudenz Domenig<br />

damit umgegangen?<br />

Er ist ein Gentleman. Ein echter Gentleman.<br />

Ein fantastischer neuer HCD-Präsident.<br />

Wobei er vorher als Vize-Präsident ja schon<br />

immer bei den wichtigsten Entscheidungen<br />

dabei war. Er vertrat Tarcisius Caviezel jeweils,<br />

wenn dieser mit anderen Aufgaben<br />

innerhalb seiner vielen Mandate beschäftigt<br />

war. Gaudenz Domenig hat etwas, das ich<br />

vielleicht noch lernen muss. Wenn ich angegriffen<br />

werde, dann schlage ich meistens<br />

auch zurück. Er aber bleibt auch in einer<br />

solchen Situation ganz ruhig und sachlich.<br />

Er ist für mich eine grossartige Respektsperson.<br />

Was halten Sie als gebürtiger<br />

St. Moritzer und langjähriger <strong>Davos</strong>-<br />

Trainer von der gemeinsamen<br />

Olympia-Kandidatur?<br />

Es ist noch zu früh, dass ich mich dazu äussere.<br />

Da gibt es zahlreiche andere, die sich<br />

diesem Thema widmen und die das sicher<br />

gut machen. Meine Aufgabe als Trainer des<br />

HC <strong>Davos</strong> lässt es nicht zu, dass ich mich da<br />

momentan gross involviere. Wenn es nötig<br />

ist, werde ich die Kandidatur sicherlich unterstützen,<br />

mit einem Statement oder einem<br />

ähnlichen Beitrag – ich kenne ja alle persönlich,<br />

die sich für Olympia in <strong>Davos</strong> und<br />

St. Moritz einsetzen.<br />

Aktuell gibt es keinen auffälligeren<br />

Kommentar, den wir dazu schreiben<br />

können?<br />

Nein. Doch – schreiben Sie, ich wünsche<br />

allen, die sich für eine Olympiakandidatur<br />

von St. Moritz und <strong>Davos</strong> einsetzen, viel<br />

Glück. Und viel Kraft.


Duran Duran am Klosters<br />

Snow Polo<br />

Text: Markus Unterfinger<br />

Fotos: Klosters Snow Polo<br />

Spektakuläres Pferdepolo, charismatische Bands und<br />

viel chicer Lifestyle verwandeln Klosters in ein exklusives<br />

Winterwunderland. Im Rahmen des Klosters Snow Polo<br />

geht erstmals das Altitute Festival mit der britischen Pop-<br />

Ikonen Duran Duran über die Bühne. Der Ticketerlös<br />

kommt einem südafrikanischen Hilfswerk zu Gute, gegründet<br />

vom britischen Königshaus.<br />

english:<br />

The annual Klosters Snow Polo is a<br />

winter event that is rather different – combining<br />

the beautiful sport of snow polo with a<br />

chic winter festival atmosphere in including<br />

live music concerts.<br />

It has a global reputation for being<br />

one of the world‘s most beautiful Snow Polo<br />

tournaments, and recognized on an international<br />

sports level. This arena set polo tournament<br />

though has a unique twist with


53<br />

Bild: Duran Duran ist mit ihren über<br />

80 Millionen weltweit verkauften Alben<br />

der Top-Act des Festivals.<br />

a number of games played after dark, which<br />

gives it an excitement and entertaining edge<br />

attracting a wide range of international<br />

society, media, royalty and leading business<br />

figures.<br />

The tournament was established some<br />

seven years ago by the Alpine Polo Club who<br />

are passionate about this event and it‘s<br />

aspect of making polo more accessible and<br />

entertaining for the larger public.<br />

Acht Teams aus aller Welt spielen um<br />

die «Alpine Polo Trophy». Neuauflagen von<br />

legendären Matches wie Argentinien gegen<br />

Mexiko oder England gegen Deutschland<br />

inklusive. Die Polo-Arena ist am Dorfrand<br />

von Klosters aufgebaut. Auf dem Gelände<br />

können Besucher auf einem Simulator selber<br />

Polo spielen, es gibt verschiedene Gourmetzelte<br />

und VIP-Bars, Unterhaltung für<br />

die Kleinen und live Auftritte von Bands<br />

und DJs.<br />

Für Hilfswerk von<br />

Prinz Harry<br />

Das Snow Polo Klosters hat sich zu<br />

einem Top-Event im Winterkalender des internationalen<br />

Jet-Set entwickelt – und lockt<br />

bei der achten Ausgabe zusätzlich ein poppiges<br />

und königliches Publikum nach Klosters.<br />

Denn der Gewinn aus dem Ticketverkauf<br />

und die Einnahmen des Gala-Abends<br />

erhält das südafrikanische Hilfswerk Sentebale.<br />

Dieses hat Prinz Harry vom englischen<br />

Königshaus 2006 gegründet. Die Hilfsorganisation<br />

setzt sich in Südafrika für Waisen<br />

und AIDS gefährdete Kinder ein.<br />

Festival Altitude mit<br />

britischen Superstars<br />

In der Arena des Snow Polo findet<br />

zum ersten Mal das Altitude Festival statt<br />

und bringt Weltstars nach Klosters. Die Festival-Organisatoren<br />

holen ganz bewusst die<br />

britische Kultband der 80er-Jahre in die<br />

Bündner Berge: Duran Duran ist mit ihren<br />

über 80 Millionen weltweit verkauften Alben<br />

der Top-Act des Festivals. Klosters ist<br />

als der Winterferienort der britischen High<br />

Society und königlichen Familie berühmt.<br />

Eröffnet wird das Altitude Festival<br />

von der Schweizer Popgruppe Pegasus aus<br />

Biel, die ihren grossen Durchbruch kürzlich<br />

als Vorgruppe von Coldplay hatten. 2010<br />

gewann Pegasus den Swiss Music Award als<br />

beste nationale Newcomer. Der Abend<br />

klingt im einzigartigen Pop-up Club «Alpine<br />

Soul Kitchen» aus, der kurzfristig aufgebaut<br />

wird.<br />

Program & Tickets Snow Polo Klosters<br />

www.klosterspolo.com<br />

Program & Tickets Altitude Festival<br />

www.altitudeklosters.com


Impressum<br />

<strong>Snowtimes</strong><br />

«Das Wintermagazin»<br />

in <strong>Davos</strong> Klosters,<br />

St.Moritz / Engadin<br />

und Saanenland<br />

Auflage:<br />

12’000 pro Region<br />

Redaktion:<br />

Marco Meyer,<br />

Ernesto Kellenberger<br />

Claudia Thöny,<br />

Alexandra Widmer,<br />

Martina Schnelli<br />

Fotos:<br />

Michael Berger,<br />

Marco Felix,<br />

Ernesto Kellenberger<br />

Grafik:<br />

Dominic Rechsteiner<br />

Herausgeber:<br />

Marco Meyer,<br />

<strong>Snowtimes</strong> GmbH,<br />

7270 <strong>Davos</strong> Platz<br />

Inseratemöglichkeit:<br />

www.snowtimes.ch<br />

Bild: Unter urchigem<br />

Gebälk Geist und<br />

Gaumen erfreuen und<br />

die Glieder wärmen.<br />

Hüttenplausch in Selfranga<br />

Text: Claudia Thöny<br />

Foto: Jakob Jägli<br />

Der Name lässt im Skigebiet Selfranga<br />

einen braunen Fellriesen mit Tatzen vermuten.<br />

Dies ist nicht der Fall. Ebenso wenig<br />

wird den Gästen in «Bär’s Hütte» einen<br />

Bären aufgebunden, dafür aber mit Sicherheit<br />

eines jeden Bärenhunger und -durst<br />

gestillt. Gerhard Haas, «Bär» genannt, und<br />

seine Frau Sandy, gehören seit vielen Jahren<br />

zu den Klosterser Gastronomen und sind<br />

nun seit Sommer 2011 die Gastgeber der<br />

Selfranga Hütte. Im rustikalen Holzhaus<br />

bewirten sie ihre grossen und kleinen Gäste<br />

täglich mit frisch zubereiteten Hüttengerichten,<br />

kleinen Speisen sowie Kaffee- und<br />

Teespezialitäten. Auf den Tisch kommen<br />

hauptsächlich regionale Produkte. Aus<br />

Schweizer Fleisch ist auch die beliebte Currywurst<br />

mit hausgemachtem Ketchup.<br />

Und während die Erwachsenen auf<br />

der grosszügigen Sonnenterasse noch ein<br />

wenig ausruhen und dabei ihren Teint auffrischen,<br />

flitzen die Jüngeren derweil die Piste<br />

hinab oder lassen ihrer Energie nebenan am<br />

Ponylift oder auf dem grossen Trampolin<br />

und dem Spielplatz freien Lauf. Sobald sich<br />

der Selfrangalift morgens um 10.00 Uhr in<br />

Bewegung setzt, öffnet auch «Bär’s Hütte».<br />

«Doch wenn der Lift am Abend um 16.00<br />

Uhr schliesst, schicken wir die Gäste deswegen<br />

nicht schon nach Hause», versichert<br />

Gerhard Haas. In «Bär’s Hütte» lässt sich<br />

der Tag im Schnee bestens beim Après-Ski<br />

ausklingen und der endet erst, wenn’s auch<br />

den letzten Gast nach Hause zieht. Zum<br />

«Znacht» in die warme Stube lädt «Bär» jeweils<br />

an den Dienstag- und Freitagabenden,<br />

wenn das Nachtskifahren auf der Selfranga<br />

stattfindet. Und an den anderen Abenden<br />

öffnet er gegen Voranmeldung für Gruppen<br />

und kocht Fondue, Fleischspezialitäten oder<br />

spezielle Menüs auf Wunsch. Das Restaurant<br />

ist auch das Ziel der Schneeschuhwanderungen,<br />

welche die Klosterser Skischule<br />

in dessen Zusammenarbeit anbietet. Eine<br />

Stunde Schneestapfen wird mit einer leckeren<br />

Jause in der Wärme belohnt. Auf den<br />

Skiern oder dem Snowboard ist die Hütte<br />

über den Skilift Selfranga, von Gotschna<br />

und Schwarzseealp aus über die Abfahrtspiste<br />

Nummer 49 erreichbar.<br />

Bär’s Hütte, Selfranga, Klosters<br />

www.selfrangalift.ch


S a m F r a n c i s<br />

17. Dezember 2011 – 21. Januar <strong>2012</strong><br />

und 30. Januar – 7. April <strong>2012</strong><br />

Montag bis Freitag 14.30 –18.30<br />

Samstag 10.00–12.00 und 14.30–17.00<br />

Promenade 72 CH-7270 <strong>Davos</strong>-Platz Telefon 41 (0)81 413 31 06<br />

galerie@wazzau.ch www.wazzau.com


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