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Bild: «Das alles machen<br />
wir nur für gelb-blau»,<br />
Arno Del Curto.<br />
Der Schweizer Trainer des Jahres<br />
Text: artikuliert.ch<br />
Foto: z.V.g.<br />
Fünf Schweizermeistertitel hat Arno Del Curto mit dem<br />
HC <strong>Davos</strong> inzwischen geholt. Drei weitere Male stiess der<br />
gebürtige St. Moritzer bis ins Playoff-Finale vor. Dies ist<br />
umso erstaunlicher, als die Gegner teilweise über grössere<br />
Budgets und mehr wirtschaftliche Ressourcen verfügen.<br />
So etwas hat es im Schweizer Eishockey noch nie gegeben.<br />
feinert man. Arbeitet an Finessen. Und da<br />
gibt es schon immer wieder Ideen. Und die<br />
probiert man aus.<br />
Sind es die Pässe aus der Verteidigung,<br />
die anders kommen sollen?<br />
Nein, wir arbeiten an den Laufwegen.<br />
Heute im Training haben Sie<br />
mehrmals die Übungen unterbrochen<br />
und vorgezeigt, was Sie genau von<br />
den Spielern verlangen.<br />
Genau.<br />
Einmal sind Sie in der Mittelzone von<br />
der rechten Seite ins Zentrum gefahren,<br />
haben einen Kreis gezogen, dann<br />
nach links weiter, um vor der blauen<br />
Linie wieder einen Bogen zu machen.<br />
Das alles in vollem Tempo. Und mit<br />
lautstarken Rufen.<br />
Da wollte ich nur zeigen, wie es in dieser<br />
Situation optimal gewesen wäre.<br />
Dann war das nicht die Neuerung?<br />
Nein, das war sie nicht. Und das kann ich so<br />
Arno Del Curto; Womit fangen wir an?<br />
Anknüpfen am letzten Interview?<br />
Was habe ich da gesagt?<br />
Zum Beispiel haben Sie uns die<br />
Entwicklung des Eishockeys erklärt.<br />
Ach so, ja. Also die ist natürlich schon wieder<br />
weit fortgeschritten. Wir sind ständig<br />
daran, uns weiter zu entwickeln. Jeden Tag.<br />
Überhaupt ist das Leben eine immer andauernde<br />
Suche. Eine Entwicklung. Man verbessert<br />
sich. Und sucht weiter. Ich will immer<br />
besser werden, zusammen mit der<br />
Mannschaft. Sie weiter bringen. Von einem<br />
Punkt zum nächsten. Und wenn man intensiv<br />
sucht, dann findet man auch.<br />
Vor ein paar Tagen haben Sie in<br />
einem Interview gesagt, die Mannschaft<br />
sei gerade daran, das Spielsystem<br />
zu verändern.<br />
Wir arbeiten an Details. Die ganze Sportart<br />
können wir ja nicht neu erfinden, da hat sich<br />
in den letzten Jahren so viel getan. Also verschnell<br />
sowieso nicht erklären. Es ist ein<br />
Prozess, in dem wir drin stecken und an<br />
dem wir jeden Tag arbeiten. Man muss immer<br />
rennen. Hundertprozent Einsatz geben,<br />
die Spieler müssen auf dem Eis rastlos sein.<br />
Und dann müssen die Pässe haargenau kommen.<br />
Im richtigen Moment. Die Spieler<br />
müssen hellwach sein. Mit der Scheibe.<br />
Ohne Scheibe. Laufen. Schauen. Spielen.<br />
Ich will ständige Bewegung im Spiel. Dann<br />
entstehen freie Räume in der Mittelzone.<br />
Und das gibt Platz für Angriffe. Aber das ist<br />
wirklich schwierig zu erklären.<br />
Wie kapiert es die Mannschaft?<br />
Es geht da nicht um kapieren. Das ist das<br />
falsche Wort. Wir machen Fortschritte, weil<br />
wir hart arbeiten. Jeden Tag.<br />
Als wir Sie das letzte Mal zum Interview<br />
trafen, hatten Sie gerade der Nationalmannschaft<br />
abgesagt. Wir vertreten<br />
nach wie vor die Meinung, dass Sie<br />
der beste und einzige Trainer für die<br />
Schweizer Nationalmannschaft<br />
sind – natürlich nur als Zweitaufgabe,<br />
nebst dem HC <strong>Davos</strong>.<br />
Das waren damals einige Gespräche, die<br />
viel Zeit gekostet haben. Das Resultat kennen<br />
wir.<br />
Kurz davor sind Sie Schweizer Meister