Erfolgreich wirtschaften -; verantwortungsvoll handeln
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34 Fenster und Türen 35<br />
«Die Zukunft der Wirtschaft<br />
ist ethisch – oder gar nicht.»<br />
Zu diesem aktuellen Thema referierte Prof. Dr. Hans Ruh, emeritierter Professor für systematische<br />
Theologie mit Schwerpunkt Sozialethik an der Universität Zürich, an der traditionellen<br />
Vortragsreihe der RWD Schlatter AG im Herbst 2008.<br />
Im ersten Teil erhielten die Geschäftspartner von RWD Schlatter<br />
aufschlussreiche Informationen über die in der Vernehmlassung<br />
befi ndlichen Normen SIA 343 und SIA 343/118. Speziell<br />
der Bereich «inbegriffene» und «nicht inbegriffene<br />
Leis tun gen» wird künftig eine klarere Abgrenzung ermöglichen.<br />
Am meisten dürfte der Passus betreffend Zahlungsmodalitäten<br />
zu reden geben. Der Entwurf sieht vor, dass im<br />
Türengeschäft künftig ein Drittel des Werkpreises bei Bestellung,<br />
ein Drittel bei Lieferung oder vereinbarter Lieferbereitschaft<br />
und ein Drittel nach Montage fällig sind. Ob dieser<br />
Passus die Vernehmlassung unbeschadet überstehen wird, ist<br />
wohl noch ungewiss.<br />
Fairer Handel als Vorbild<br />
Im zweiten Teil referierte Prof. Dr. Hans Ruh in einem spannenden<br />
Vortrag zum Thema «Die Zukunft der Wirtschaft ist<br />
ethisch – oder gar nicht». Die Themenwahl fand bereits vor<br />
einem Jahr statt, sodass der aktuelle Bezug zur globalen<br />
Cash Arbeitgeber-Award:<br />
Rang 4 für RWD Schlatter<br />
Finanz krise rein zufällig, aber trotzdem hochaktuell war. Gemäss<br />
Hans Ruh erleben wir im Moment das Ende der sozialen<br />
Marktwirtschaft. In der globalisierten Welt sei der Markt mittlerweile<br />
das einzig wirksame Steuerungsinstrument.<br />
Regulie ren könne man nur noch die kleinen, weniger wich -<br />
ti gen Sachen. Grosse Dinge wie das rasche Verbreiten von<br />
Computern und Handys oder die eigentliche Globalisierung<br />
liefen ausschliesslich nach dem Marktprinzip. Dadurch steige<br />
das Risiko einer ökologi schen oder ökonomischen Katastrophe.<br />
Hans Ruh sieht in der Ethik das neue Wirtschaftsmodell<br />
des 21. Jahrhunderts. Sie soll nicht nur Teil des Marktes werden,<br />
sondern die Wirtschaft regulieren. Der Referent zeigte<br />
sich zuversichtlich für die Zukunft. Er glaubt, dass die Sensibilisierung<br />
in der Öffentlichkeit bereits zugenommen hat. Als<br />
Beispiel dafür nannte er den fairen Handel, ethische Geldanlagen<br />
oder auch das Tropenholzprojekt des Verbandes<br />
Schweizerische Türenbranche. «<br />
Trotz starkem Teilnehmerfeld und einem arbeitsreichen Jahr ist die RWD Schlatter AG<br />
beim Cash Arbeitgeber-Award 2008 wiederum ins Spitzenfeld vorgedrungen. «2007 belegten<br />
wir Rang 2, 2008 Rang 4. Wenn man bedenkt, mit welcher Dynamik sich unser Unternehmen in diesem<br />
Jahr entwickelt hat, dürfen wir mehr als stolz sein, wiederum zur Spitze der beliebtesten Arbeitgeber<br />
zu gehören», freut sich Geschäftsführer Roger Herzig. Der aussergewöhnliche Markterfolg des inno-<br />
vativen Türenherstellers führte zu einem zielstrebigen Ausbau:<br />
Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs von 120 auf 160, die<br />
Produktion wechselte auf Dreischichtbetrieb. Um noch näher<br />
bei den Kunden zu sein, eröffnete RWD Schlatter in der<br />
Westschweiz und im Tessin eine Niederlassung. «<br />
Prof. Dr. Hans Ruh stellte in<br />
seinem Referat Ethik als neues Wirtschaftsmodell<br />
in den Mittelpunkt.<br />
Buchtipp<br />
Ethik und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft<br />
werden heute als wichtige<br />
Themen erkannt. Dabei geht es nicht<br />
um «Moral» im landläufi gen Sinn,<br />
sondern vor allem um die Einsicht, dass<br />
das zukünftige Zusammenleben auf<br />
unserem Planeten nur unter Berücksichtigung<br />
bestimmter Grundregeln<br />
möglich ist. Das Buch «Der Schlüssel<br />
zum Tao Te King» von Roger Herzig,<br />
Geschäftsleiter der RWD Schlatter AG,<br />
beleuchtet Wirtschaftsethik aus dem<br />
Blickwinkel alter chinesischer Weisheit<br />
(R.G. Fischer Verlag,<br />
ISBN 978-3-8301-1133-7).<br />
PFAP-48G SD57 EI 30 S200 C5:<br />
Was bedeutet das?<br />
Mit der Übernahme europäischer Vorgaben in das schweizerische<br />
Normenwerk sind die Türenhersteller in der Schweiz gefordert. Die<br />
RWD Schlatter AG geht voran.<br />
Die Bezeichnung PFAP-48G SD57 EI 30 S200 C5 ist die europäische Defi nition für<br />
eine Brand- und Rauchschutztüre von RWD Schlatter und bedeutet: Pafaviber-Türblatt<br />
mit Aluplatten-Einlage und Glaseinsatz, 28 mm dick, auf einer SD57-Zarge,<br />
mit einem Feuerwiderstand von mindestens 30 Minuten und einer Leckrate in der<br />
Rauchschutzprüfung von weniger als 20 m 3 pro Stunde bei einfl ügligen Türen, bei<br />
einer Temperatur von 200° Celsius und einer bestandenen Dauerfunktionsprüfung<br />
von 200000 Öffnungs- und Schliesszyklen. Noch werden Rauchschutz- und Dauerfunktionsprüfungen<br />
in der Schweiz selten angewendet; sie sind auch nicht vorgeschrieben.<br />
Dies kann sich schon bald ändern. Gerade die Rauchschutz- und die<br />
Dauerfunktionsprüfung sind technisch absolut begründete Prüfverfahren. In der<br />
neuen SIA-Norm 343 «Türen und Tore», momentan in der Vernehmlassung, werden<br />
beide Aspekte aufgenommen. Es dürfte eine Frage der Zeit sein, bis dies auch<br />
in der Praxis und letzten Endes vom Gesetzgeber so übernommen wird. Oft hinkt<br />
die Industrie der Gesetzgebung hinterher. Die RWD Schlatter AG will aufzeigen,<br />
was heute der Stand der Technik und demzufolge auch machbar ist, in der berechtigten<br />
Hoffnung, dass auch die gesetzgebenden Organe dies früher oder später erkennen<br />
und übernehmen. «<br />
Ein Türelement aus der ersten Serie an Rauchschutzprüfungen der RWD Schlatter AG, vor der Prüfung.<br />
Der Prüfbericht dokumentiert die Qualität<br />
und Eigenschaften einer Rauchschutztüre.