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stahlmarkt 10.2014 (Oktober)

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Bänder & Bleche - Messe EuroBLECH 2014 / Bauen mit Stahl

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Bänder & Bleche - Messe EuroBLECH 2014 / Bauen mit Stahl

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Editorial K 5<br />

Platz finden – und nehmen<br />

Der Stahlmarkt ist in Bewegung. Wieder einmal<br />

ringen zahlreiche Unternehmen um ihre Plätze. Es wird<br />

gekauft und verkauft, fusioniert oder ausgelagert, restrukturiert<br />

und investiert. Wo aber sollte man sich positionieren?<br />

Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es: »Auf<br />

nach China und Osteuropa.« Und wir haben alle gut<br />

daran verdient. Doch dass der Standort USA für die<br />

Stahlbranche einmal zu den angesagtesten Plätzen<br />

gehören würde, hätten wohl die wenigsten gedacht.<br />

»Neuer Kaufrausch in Übersee« hieß es sogar kürzlich<br />

im Handelsblatt. Auf der diesjährigen Steel Success Strategies<br />

Conference in New York wurde laut für Amerika<br />

geworben.<br />

Den Unternehmen hierzulande bleibt trotz alledem<br />

eine anspruchsvolle Aufgabe: Sie wollen den Standort<br />

sichern und sich im internationalen Wettbewerb be -<br />

haupten. Die Perspektive: Auf einem bunten Markt gibt<br />

es nach wie vor gute Plätze, egal, ob sonnig oder in<br />

lukrativen Nischen. Genau deshalb wird jetzt investiert.<br />

Bestes Beispiel ist der Standort Duisburg – Europas größter<br />

Stahlstandort (s. S. 30 ff.). Mehr noch: Ein Symposium<br />

zur Innovationsfähigkeit der Stahlindustrie brachte<br />

neue Erkenntnisse (S. 22) und auch der Stahl-Innovationspreis<br />

wird wieder ausgelobt (S. 24). Viele Stahldistributeure<br />

gehen ebenfalls den Schritt nach vorn.<br />

Zahlreiche Beispiele finden sich in diesem Heft.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Wo und wie Unternehmen sich für die Zukunft rüsten<br />

können, zeigt uns die internationale Messe Euro-<br />

BLECH (mehr dazu ab S. 44). Auch unser Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

ist wieder mitten im Geschehen. Wir laden Sie ein<br />

zu unserem 8. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff. Nutzen Sie die<br />

Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit anerkannten<br />

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am 21.<strong>10.2014</strong>, ab 17:30 Uhr<br />

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www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />

(Programm, s. S. 33)<br />

»Branchentreff<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


6 K<br />

INHALT <strong>10.2014</strong><br />

SEITENBLICK<br />

8 Vergessene Stärke<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 Schock und Freude über ITC-Handelsentscheidungen<br />

12 Die Revolution hinter der Steckdose<br />

13 Nur ein Tropfen auf den heißen Stein<br />

14 Ägyptens Stahlindustrie nimmt Infrastrukturprojekte ins Visier<br />

18 Polnischer Rohrproduzent muss sich behaupten<br />

22 Symposium zur Innovationsfähigkeit<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

30 Investitionen in den Stahlstandort Duisburg<br />

34 Markenstahl für Megamaschinen<br />

BRANCHENBERICHT<br />

38 Werkzeugindustrie auf gutem Weg<br />

42 Neue Firmenschriften<br />

SPECIAL: EuroBLECH<br />

44 EuroBLECH 2014<br />

48 Trends im europäischen Blechmarkt<br />

52 Einzigartig in Effizienz und Mehrwert<br />

58 Alleinstellungsmerkmal in mittelständischer Gruppe<br />

62 Produktion und Logistik<br />

64 Stahllösungen für höchste Energieeffizienz<br />

66 Neuer Automobilstahl<br />

68 Innovative Schleiflösungen<br />

70 Rohre flexibel fixiert<br />

SPECIAL: BAUEN MIT STAHL<br />

88 Deutscher Stahlbautag 2014<br />

90 Korrosionsschutzbeschichtung in verbesserter Formulierung<br />

92 Bauaufsichtliche Zulassung aktualisiert und verlängert<br />

THERMOPROZESSTECHNIK / WÄRMEBEHANDLUNG<br />

98 Energieeffiziente Kühlturmanlage für Stahlverarbeiter<br />

RUBRIKEN<br />

100 Stahltermine<br />

101 Veranstaltungen<br />

102 VIP<br />

104 Inserentenverzeichnis<br />

106 Vorschau/Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


worldsteel K 7<br />

Weltrohstahlproduktion im August 2014<br />

EUROPAS GRÖSSTER STAHL-<br />

STANDORT Die am Stahlstandort<br />

Duisburg ansässigen Unternehmen<br />

investieren auch 2014<br />

und sorgen so dafür, dass ihre<br />

Anlagen wettbewerbsfähig und<br />

der Stahlstandort Duisburg der<br />

größte Europas bleibt.<br />

EUROBLECH 2014 Als internationale<br />

Leitmesse für die Blech<br />

bearbeitende Industrie und<br />

Konjunkturbarometer der Branche<br />

gibt die EuroBLECH einen<br />

umfassenden Überblick über<br />

aktuelle technische Neuerungen<br />

im Bereich der Blechbearbeitung.<br />

30<br />

44<br />

88<br />

BAUEN MIT STAHL Im letzten<br />

Quartal des Jahres sind viele große<br />

Veranstaltungen rund um das<br />

Thema Bauen mit Stahl, wie der<br />

Deutsche Stahlbautag, auf dem<br />

u. a. der Preis des Deutschen<br />

Stahlbaues sowie der Förderpreis<br />

des Deutschen Stahlbaues 2014<br />

verliehen werden.<br />

Fotos: Ingo Schrader Architekt BDA; Mack Brooks Exhibitions, WV Stahl<br />

Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2013 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

August<br />

2014<br />

Juli<br />

2014<br />

August<br />

2013<br />

% Veränd.<br />

August 14/13<br />

8 Monate Veränderung<br />

2014 2013<br />

in %<br />

Belgien 590 617 571 3,4 4.887 4.676 4,5<br />

Bulgarien 60 e 60 e 46 30,4 434 342 27,0<br />

Deutschland 3.133 3.452 3.166 – 1,0 29.070 28.135 3,3<br />

Finnland 317 284 301 5,3 2.568 2.324 10,5<br />

Frankreich 1.055 1.441 1.161 – 9,1 10.801 10.530 2,6<br />

Griechenland 30 e 103 31 – 3,2 643 648 – 0,8<br />

Großbritannien 1.119 979 1.002 11,7 8.245 7.721 6,8<br />

Italien 987 2.075 994 – 0,8 16.183 15.779 2,6<br />

Kroatien 5 e 18 2 103,2 132 87 51,6<br />

Luxemburg 150 e 203 145 3,7 1.475 1.338 10,3<br />

Niederlande 609 579 601 1,3 4.626 4.363 6,0<br />

Österreich 673 625 643 4,7 5.254 5.253 0,0<br />

Polen 660 e 730 729 – 9,4 5.579 5.372 3,9<br />

Schweden 306 234 318 – 3,6 2.973 2.875 3,4<br />

Slowakei 346 398 312 11,0 3.069 2.969 3,4<br />

Slowenien 48 50 54 – 10,8 421 410 2,7<br />

Spanien 1.069 999 1.073 – 0,4 9.607 9.412 2,1<br />

Tschechien 450 449 450 – 0,2 3.625 3.513 3,2<br />

Ungarn 95 71 83 14,5 631 559 12,9<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 368 e 467 e 338 8,9 3.255 3.461 – 6,0<br />

European Union (28) 12.070 13.833 12.020 0,4 113.478 109.765 3,4<br />

Bosnien-Herzegovina 65 e 70 58 11,3 547 497 10,2<br />

Mazedonien 17 18 19 – 9,5 150 67 123,1<br />

Norwegen 52 25 56 – 6,3 380 377 0,7<br />

Serbien 59 52 48 23,1 333 218 52,4<br />

Türkei 2.902 2.823 2.547 13,9 22.827 22.661 0,7<br />

Europa außer EU 3.095 2.988 2.728 13,4 24.236 23.821 1,7<br />

Kasachstan 280 e 315 238 17,7 2.372 2.035 16,6<br />

Moldawien 40 e 38 41 – 2,7 272 41 561,5<br />

Russland 6.169 6.132 5.833 5,8 47.506 46.221 2,8<br />

Ukraine 1.767 2.463 2.804 – 37,0 19.703 22.233 – 11,4<br />

Usbekistan 65 e 68 65 – 0,8 514 514 – 0,1<br />

Weißrussland 225 e 223 154 46,0 1.651 1.649 0,1<br />

C.I.S. (6) 8.546 9.239 9.136 – 6,5 72.018 72.695 – 0,9<br />

El Salvador 10 e 10 e 10 – 3,0 73 72 1,3<br />

Guatemala 30 e 30 e 34 – 10,5 231 233 – 0,9<br />

Kanada 1.130 e 1.130 1.055 7,1 8.459 8.266 2,3<br />

Kuba 30 e 30 e 28 7,2 202 193 4,7<br />

Mexiko 1.580 e 1.528 1.655 – 4,5 12.763 12.078 5,7<br />

Trinidada und Tobago 47 37 51 – 7,6 342 401 – 14,8<br />

USA 7.682 7.691 7.466 2,9 58.984 58.008 1,7<br />

Nordamerika 10.509 10.456 10.299 2,0 81.053 79.251 2,3<br />

Argentinien 467 477 479 – 2,4 3.639 3.343 8,9<br />

Brasilien 2.946 2.929 2.988 – 1,4 22.646 22.855 – 0,9<br />

Chile 100 e 100 e 113 – 11,8 763 911 – 16,3<br />

Ecuador 55 e 55 e 53 3,8 412 374 10,2<br />

Kolumbien 110 e 110 e 101 9,4 822 829 – 0,7<br />

Paraguay 5 e 5 e 4 19,7 29 26 9,1<br />

Peru 105 e 105 e 93 13,3 767 707 8,4<br />

Uruguay 8 e 8 e 9 – 6,7 52 52 0,6<br />

Venezuela 225 e 225 e 214 5,0 1.312 1.676 – 21,7<br />

Südamerika 4.022 4.014 4.054 – 0,8 30.443 30.773 – 1,1<br />

Ägypten 750 e 744 523 43,3 4.961 4.352 14,0<br />

Algerien 35 e 35 e 28 24,1 275 310 – 11,3<br />

Iran 1.332 1.290 1.292 3,1 10.637 9.955 6,9<br />

Katar 270 270 196 37,8 1.987 1.539 29,1<br />

Libyen 80 e 80 e 40 98,3 638 472 35,2<br />

Marokko 60 38 31 91,8 380 388 – 2,2<br />

Saudi-Arabien 543 522 464 17,2 4.176 3.684 13,4<br />

Südafrika 610 e 610 e 619 – 1,5 4.776 4.767 0,2<br />

Vereinigte Arabische Emirate 104 165 254 – 58,9 1.564 1.897 – 17,6<br />

Akfrika / Mittlerer Osten 3.785 3.754 3.449 9,7 29.394 27.364 7,4<br />

China 68.910 68.324 68.228 1,0 550.100 536.160 2,6<br />

Indien 7.027 6.945 6.678 5,2 55.566 54.602 1,8<br />

Japan 9.349 9.292 9.150 2,2 73.880 73.167 1,0<br />

Südkorea 5.285 5.898 4.894 8,0 47.264 43.530 8,6<br />

Taiwan, China 1.940 e 1.940 e 1.975 – 1,8 15.011 15.070 – 0,4<br />

Asien 92.511 92.399 90.925 1,7 741.821 722.528 2,7<br />

Australien 339 436 407 – 16,6 3.027 3.172 – 4,6<br />

Neuseeland 80 77 76 5,8 585 603 – 3,0<br />

Ozeanien 419 514 482 – 13,1 3.611 3.774 – 4,3<br />

Gesamt (65 Länder) 134.956 137.196 133.092 1,4 1.096.054 1.069.970 2,4<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


8 K<br />

SEITENBLICK<br />

Vergessene Stärke<br />

An ihre industriellen Wurzeln wurden viele Städte und Kommunen lange<br />

Zeit nicht gerne erinnert. Viel lieber betonten sie den Strukturwandel und<br />

bemühten sich um die Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen. Doch<br />

inzwischen reift die Erkenntnis: Branchenvielfalt kann Krisen abfedern. Auch<br />

gibt eine starke Industrie Impulse für andere Wirtschaftsbereiche. Aber in<br />

der Bevölkerung finden Industrieprojekte nach wie vor wenig Akzeptanz.<br />

Umzugsunternehmer an Rhein und<br />

Ruhr wittern bereits ein gutes Geschäft: Als<br />

vor Kurzem durchsickerte, dass das Mineralölunternehmen<br />

BP eine neue Bleibe<br />

sucht, weil der Mietvertrag für seine Zentrale<br />

in Bochum im März 2016 ausläuft, horchten<br />

die Logistikspezialisten der Region auf.<br />

Schließlich beschäftigt der Konzern in der<br />

Ruhrgebietsstadt gut 1.000 Mitarbeiter. Da<br />

ist im Falle eines Umzugs eine Menge zu<br />

transportieren. Gut möglich, dass Helfer die<br />

Umzugskisten nur gut 50 km westwärts<br />

befördern müssen – nach Düsseldorf. Denn<br />

im Fall von BP ist es wie zuletzt häufig, wenn<br />

große Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen<br />

mit einem Umzug liebäugeln: Die Landeshauptstadt<br />

gehört zu den favorisierten<br />

Standorten. So war es beim Maschinenbauer<br />

GEA, der 2011 seinen Unternehmenssitz<br />

ebenfalls von Bochum nach Düsseldorf verlegte.<br />

Im selben Jahr wechselte auch der<br />

Baustoffhersteller Cemex vom nahen Ratingen<br />

in die Rheinmetropole.<br />

In Düsseldorf freut man sich über Neuzugänge<br />

dieser Art besonders. Denn Industrieunternehmen<br />

wie GEA, Cemex und möglicherweise<br />

BP vergrößern den Branchenmix<br />

der heimischen Wirtschaft. Sie sorgen dafür,<br />

dass Düsseldorf auch abseits der Wirtschaftszweige<br />

Profil gewinnt, für die die<br />

Rheinmetropole gemeinhin bekannt ist –<br />

Werbung, Mode, Finanzwirtschaft sowie<br />

Unternehmens- und Rechtsberatung.<br />

In vielen deutschen Städten denken Wirtschaftsförderer<br />

derzeit ähnlich wie ihre Kollegen<br />

in Düsseldorf. Sie besinnen sich darauf,<br />

dass es gefährlich sein kann, in der<br />

Ansiedlungspolitik nur auf die lange favorisierten<br />

Dienstleister zu setzen, und werben<br />

neuerdings verstärkt um Industrieunternehmen.<br />

Denn sie wissen: Branchenvielfalt<br />

macht eine Stadt weniger anfällig für Krisen<br />

und konjunkturelle Schwankungen. Und sie<br />

»<br />

In der Ansiedlungspolitik kann es<br />

gefährlich sein, nur auf lange<br />

favorisierte Dienstleister zu setzen.<br />

gibt Impulse für andere Wirtschaftsbereiche.<br />

So zieht eine wachstumsstarke Industrie<br />

häufig auch zukunftsorientierte Dienstleister<br />

an, insbesondere Großhandel, Logistik<br />

sowie Beratungs- und Serviceleistungen.<br />

Nach einer Studie der rheinischen Industrieund<br />

Handelskammern kaufen Industriebetriebe<br />

Dienstleistungen innerhalb eines<br />

Radius von 50 km um ihren eigenen Standort<br />

ein. Umgekehrt haben 40 % der Dienstleister,<br />

die ihr Geschäft mit Unternehmen<br />

machen, mindestens die Hälfte ihrer Kunden<br />

in maximal 50 km Entfernung zur eigenen<br />

Adresse.<br />

Städte wie Düsseldorf und Essen, aber<br />

auch kleinere Kommunen mit starker industrieller<br />

Vergangenheit, wurden lange Zeit<br />

nicht so gerne auf ihre Wurzeln angesprochen.<br />

Viel lieber definierten sie sich durch<br />

Branchen, die der folgende Strukturwandel<br />

in ihrer Region befördert hatte und die vermeintlich<br />

mehr Glamour, Chic und Internationalität<br />

versprühten. Eben Consulting,<br />

Mode, Telekommunikation oder Internetunternehmen<br />

jeglicher Couleur. Das ist verständlich,<br />

schließlich waren es diese Branchen,<br />

die vielen Städten in den vergangenen<br />

Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze be -<br />

scherten. In Düsseldorf beispielsweise waren<br />

es in der Zeit von 2004 bis Ende 2013 gut<br />

zusätzliche 40.000 Jobs. Gleichzeitig fielen in<br />

der Industrie viele »Blaumann«-Stellen weg.<br />

Inzwischen aber ist die langjährige Gleichgültigkeit<br />

gegenüber der Industrie einem<br />

neuen Interesse gewichen. »Ohne Industrie<br />

hat die deutsche Wirtschaft keine Zukunft«,<br />

betont Ulrich Lehner, der Präsident der Düsseldorfer<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

und frühere Chef des Henkel-Konzerns,<br />

immer wieder.<br />

Was aber ist nötig, damit die Industrie<br />

eine gute Zukunft in Deutschland hat? In<br />

erster Linie benötigt sie eine größere Akzeptanz<br />

in der Bevölkerung. Diese Stimmung zu<br />

drehen ist nicht einfach. Aber es gibt vielversprechende<br />

Ansätze. Etwa die Initiative<br />

»Zukunft durch Industrie« im traditionellen<br />

Industrieland Nordrhein-Westfalen. Sie bündelt<br />

unterschiedlichste gesellschaftliche<br />

Akteure wie Unternehmensvertreter, Unternehmer-<br />

und Arbeitgeberverbände, Ge -<br />

werkschaften, die Industrie- und Handelskammern<br />

sowie Privatpersonen. Ihr Ziel: den<br />

Nutzen einer modernen Industrie für die<br />

Gesellschaft verständlich aufzeigen und<br />

bestehende Chancen sowie Risiken zu diskutieren.<br />

Gelingen soll das durch Veranstaltungen,<br />

Ausstellungen und die stets ausgebuchte<br />

»Lange Nacht der Industrie«. In der<br />

haben Bürger die Möglichkeit, Industrie live<br />

zu erleben und hinter die Kulissen von Mittelständlern<br />

und Weltkonzernen zu schauen.<br />

Viele Besucher finden das spannend und<br />

sind fasziniert. Wenn dann aber in ihrer<br />

erweiterten Nachbarschaft z. B. eine neue<br />

Industrieanlage gebaut werden soll, schwindet<br />

die Begeisterung sehr schnell. ber<br />

(sm 141001298)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


10 K Steel International<br />

Schock und Freude über<br />

ITC-Handelsentscheidungen<br />

Die Aktien von AK Steel und U.S. Steel legten zu<br />

New York (bln). Die jüngste Entscheidung der International Trade<br />

Commission (ITC), eine Behörde der US-Regierung, verschlug den<br />

führenden Personen im amerikanischen Stahlsektor schier die Sprache.<br />

Nach einer ungewöhnlichen Entscheidung gegen die klagenden<br />

Stahlunternehmen und für die deutschen, japanischen und polnischen<br />

Importeure von kornorientiertem Elektroband gab es nicht einen einzigen<br />

öffentlichen Kommentar aus der Stahlbranche.<br />

Gewöhnt daran, dass die ITC und das<br />

US-Handelsministerium solche Handelsbeschwerden<br />

letztendlich für die einheimischen<br />

Stahlunternehmen entscheiden und<br />

Strafzölle gegen angebliche Dumpings oder<br />

subventionierte Stahleinfuhren verhängen,<br />

brauchten die Stahllobbyisten, die Be -<br />

schwerde führenden Unternehmensleiter<br />

und die Führer der mitklagenden Stahlarbeitergewerkschaft<br />

offensichtlich Zeit, sich von<br />

dieser seltenen Niederlage im ewigen Handelsstreit<br />

mit ausländischen Konkurrenten<br />

zu erholen.<br />

Das war ganz anders fünf Tage vor diesem<br />

Schock, als sich die ITC für Strafzölle gegen<br />

Stahlrohrprodukte aus Südkorea, Taiwan,<br />

Indien, Vietnam, der Türkei und Ukraine entschied,<br />

nicht jedoch gegen solche Importe<br />

aus Thailand und den Philippinen. Ausschlaggebend<br />

für die Beschwerdeführer<br />

war, dass gegen Südkoreas einschlägige<br />

Importe Strafzölle verhängt wurden. Südkorea<br />

ist der bei Weitem wichtigste Player hier.<br />

Im vergangenen Jahr kamen OCTG (Oil<br />

Country Tubular Goods) im Wert von 818<br />

Mill. USD aus Südkorea, mehr als die gesamten<br />

Einfuhren aus allen anderen Ländern in<br />

diesem Streit.<br />

Das American Iron and Steel Institute<br />

(AISI), Dachverband der großen Stahlunternehmen,<br />

und die United-Steelworkers- Gewerkschaft<br />

reagierten postwendend mit<br />

Presseerklärungen, die die ITC-Entscheidung<br />

als notwendigen Schutz vor unfairen Importen<br />

feierten. Auch U.S.-Steel-Präsident und<br />

CEO Mario Longhi, dessen Unternehmen<br />

zusammen mit AK Steel Beschwerdeführer<br />

war, lobte die Washingtoner Behörden. Die<br />

OCTG-Einfuhren hätten dem amerikanischen<br />

Stahlmarkt und dem amerikanischen Arbeiter<br />

Schaden zugefügt, erklärte er. »Bestellungen<br />

gingen zurück, Hütten wurden stillgelegt,<br />

Arbeitsplätze gingen verloren.«<br />

In einem beißenden Kommentar erinnerte<br />

die Zeitung »Pittsburgh Tribune Review«,<br />

dass U.S. Steel die dauerhafte Schließung<br />

seiner Werke in McKeesport, Pennsylvania,<br />

und Bellville, Texas, mit preisdrückenden<br />

Billigeinfuhren von OCTG-Produkten begründete.<br />

Das Blatt stellte die rhetorische<br />

Frage, ob nach der positiven ITC-Entscheidung<br />

nun die beiden Werke doch weiterproduzieren<br />

und 280 Stahlarbeiter ihre Jobs<br />

nicht verlieren werden. »Rechnet nicht<br />

damit!« warnte der Kommentar mit der<br />

Überschrift »Pyrrhus-Sieg«.<br />

Mit Blick auf den letzthin stark ansteigenden<br />

Bedarf von Rohrprodukten aus der einheimischen<br />

Erdöl- und Erdgasindustrie<br />

reagierte die Wall Street überschwänglich<br />

auf den Ausgang im OCTG-Streit. Die Ak -<br />

tien von U.S. Steel stiegen unmittelbar nach<br />

der ITC-Entscheidung um 2,7 % und er -<br />

reichten mit über 38 USD mehr als den doppelten<br />

Kurswert als am Tiefstand der letzten<br />

12 Monate; die AK-Steel-Aktie legte sogar<br />

6,7 % zu und erreichte mit ca. 11 USD mehr<br />

als den dreifachen Wert ihres niedrigsten<br />

Jahreswertes. Die beiden integrierten Stahlunternehmen,<br />

die von Analysten noch vor<br />

wenigen Monaten negativ bewertet wurden,<br />

stiegen in der Bewertung zahlreicher<br />

Investmentbanken, die ihnen die begehrte<br />

Kaufempfehlung gaben. (sm 141001305)<br />

L STEEL TICKER<br />

STAHLEXPORTEURE LIEBÄUGELN<br />

MIT DEN USA<br />

London. Regionale Stahlpreise haben sich in<br />

den vergangenen zwölf Monaten sehr unterschiedlich<br />

entwickelt. Während die Verkaufspreise<br />

in den USA auf einem hohen Niveau lagen, gerieten<br />

die Verkäufer in der EU und in Asien unter<br />

Druck. Das internationale Marktforschungsunternehmen<br />

MEPS führt diese gegenläufige Entwicklung<br />

auf außergewöhnliche Umstände in Nordamerika<br />

zurück.<br />

Ungeplante Betriebsunterbrechungen und wetterbedingte<br />

Produktionsausfälle haben dort die<br />

Verfügbarkeit von Rohstoffen und Stahl beeinträchtigt.<br />

So konnten US-Stahlerzeuger diverse<br />

Preiserhöhungen im Markt durchsetzen. Europäischen<br />

und asiatischen Produzenten gelang es<br />

indes nicht, ihre Absätze zu steigern. Sie mussten<br />

gegen eine nachlassende regionale Nachfrage<br />

und steigenden Wettbewerb kämpfen.<br />

Viele Exporteure haben die unterschiedliche<br />

Preisentwicklung zum Anlass genommen und ihre<br />

Stähle vermehrt in den USA angeboten. Nach<br />

Berechnungen des International Steel Statistics<br />

Bureau kletterten die Importe in die USA im ersten<br />

Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um<br />

rd. 30 %. Heimische Stahlerzeuger haben die<br />

Regierung bereits um Hilfe gebeten. Mögliche<br />

Schutzmaßnahmen verbreiten bei Händlern und<br />

Kunden gegenwärtig eine große Unsicherheit.<br />

(sm 141001302)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


12 K Steel International<br />

Die Revolution hinter der Steckdose<br />

Boomende US-Energiemärkte brauchen innovative Stähle<br />

Washington. Die Energiewende in den USA rettet nicht nur die marode<br />

Wirtschaft des Landes. Sie kurbelt auch das Geschäft der Metallerzeuger<br />

kräftig an. Energieunternehmen verlangen in immer kürzeren Abständen<br />

Neuentwicklungen, die allen technischen Anforderungen genügen und<br />

umweltbedingten Widrigkeiten Stand halten.<br />

Der Energiesektor der Vereinigten Staaten<br />

von Amerika brummt. Zum einen er -<br />

schließen Unternehmen mit neuen Fördertechniken,<br />

dem Fracking, bislang unerreichbare<br />

beziehungsweise nur sehr schwer zugängliche<br />

Erdgas- und Ölvorkommen. Zum<br />

anderen findet die Energiegewinnung aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen immer mehr<br />

Anklang. Mittlerweile werden fast 13 % des<br />

in den USA eingesetzten Stroms aus Wind-,<br />

Sonnen- und Wasserkraft sowie Biomasse<br />

erzeugt.<br />

Von dieser Entwicklung profitieren auch<br />

die Stahlerzeuger. Vorausgesetzt, sie gehen<br />

auf die individuellen Wünsche ihrer Kunden<br />

ein und entwickeln neuartige Stähle, die<br />

passgenau auf den Einsatz im gewünschten<br />

Umfeld zugeschnitten sind. So benötigen<br />

Unternehmen für die Ölgewinnung aus<br />

Schiefer und Teersanden sehr unterschiedliche<br />

Materialien. Gleiches gilt für die Energiegewinnung<br />

aus Wind, Wasser, Sonne<br />

und Biomasse. Abgesehen davon werden<br />

auch weiterhin viele Stahlprodukte für die<br />

konventionelle Erdgasförderung und die<br />

Ölgewinnung an Land und auf dem Meer<br />

benötigt.<br />

In der jüngsten Vergangenheit entwickelte<br />

sich vor allem die Windenergie prächtig. Ihr<br />

Anteil an der nachhaltigen Stromerzeugung<br />

in den USA liegt gegenwärtig bei 4,1 %.<br />

Angaben des US-Windverbands AWEA zu -<br />

folge ist die Kapazität innerhalb von 5 Jahren<br />

von 25.000 MW auf mehr als 61.000 MW<br />

gestiegen. Mitverantwortlich hierfür ist die<br />

verbesserte Ausrüstung. Gab es in den ersten<br />

Jahren der Windenergienutzung nur wenige<br />

Turbinenhersteller mit einem sehr kleinen<br />

Anlagenangebot, existieren inzwischen viele<br />

Anbieter, die sehr unterschiedliche Turbinen<br />

für starke und schwache Winde entwickelt<br />

haben. Die Türme der Windkraftanlagen werden<br />

immer höher, die Rotorblätter länger und<br />

leichter. Aktuell sind Rotorblätter mit einem<br />

Durchmesser von mehr als 100 m einsetzbar.<br />

Das übertrifft die Spannbreite der A380, dem<br />

größten kommerziellen Flugzeug der Welt.<br />

Auch die Solarindustrie wächst im Gleichklang<br />

mit der technischen Weiterentwicklung.<br />

Die in der solaren Wertschöpfungskette<br />

tätigen Unternehmen liefern nicht nur<br />

Standarderzeugnisse. Sie weiten ihr Angebot<br />

aus und bieten innovative Produkte, die<br />

für die Massenherstellung von Solarmodulen<br />

eingesetzt werden.<br />

So hat die boomende Energiebranche<br />

nicht nur generell die Nachfrage nach Me -<br />

tallerzeugnissen erhöht. Sie hat auch die<br />

Notwendigkeit für die Entwicklung von sehr<br />

spezifischen Produkten deutlich gemacht.<br />

Vor allem in rauen Umgebungen, in denen<br />

Hitze, Druck und Korrosion zusammenwirken,<br />

müssen neuartige Materialien eingesetzt<br />

werden.<br />

Nähe zum Kunden<br />

ist ausschlaggebend<br />

Der Stahlgigant ArcelorMittal hat die Chancen<br />

erkannt und bietet spezifische Produkte<br />

für die Ölindustrie, wie Ölfeldrohre, Rohrleitungen,<br />

Schienen, Kesselwagen, und für die<br />

Windindustrie. Die Gewinnung von Öl aus<br />

Schiefer generiert nach Angaben des Lu -<br />

xemburger Unternehmens gegenwärtig<br />

einen besonderen Nachfrageboom. Vor<br />

allem der Bedarf von Bohrgestängen und<br />

Bohrrohren sei immens. Aber auch neu entstehende<br />

Anlagen zur Produktion von Flüssiggas,<br />

in denen besondere Grobbleche<br />

eingesetzt werden, verhelfen ArcelorMittal<br />

zu weiterem Wachstum.<br />

»Wir arbeiten eng mit Energieunternehmen<br />

zusammen, um ihre ständig steigenden<br />

Ansprüche zu verstehen«, hieß es kürzlich.<br />

Das Unternehmen in vestiere viel Geld in die<br />

Entwicklung neuartiger Pipelinerohre mit<br />

dickeren Wänden und höheren Festigkeiten.<br />

Kleinere Stahlunternehmen gehen ebenfalls<br />

nicht leer aus. »In den vergangenen<br />

fünf Jahren haben wir von dem emsigen<br />

Treiben der Öl- und Gasindustrie profitiert«,<br />

sagte Matt Danis, COO und CFO der American<br />

Piping Products aus Illinois. Vor allem<br />

neue Techniken, wie Fracking und Bohrspülen,<br />

haben die Nachfrage nach den Produkten<br />

des Unternehmens erhöht. Seitdem die<br />

Regierung die Energiegewinnung aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen fördert, gehören<br />

immer mehr Solarenergieerzeuger zu den<br />

Abnehmern. »Als Stahlhändler kaufen und<br />

lagern wir nur Produkte, die den spezifischen<br />

Wünschen unserer Kunden entsprechen«,<br />

sagte Danis. Außerdem würden in<br />

enger Zusammenarbeit mit Auftraggebern<br />

Innovationen mit besonderen physischen<br />

und chemischen Eigenschaften entwickelt.<br />

Die nicht enden wollende Suche nach<br />

weiteren Energielagerstätten beschleunigt<br />

gegenwärtig die Entwicklung von noch härteren<br />

Metallen. So hat die JFE Steel Corp erst<br />

kürzlich ein 1 inch dickes geschweißtes<br />

Stahlrohr entwickelt, das den API-Grad X80<br />

aufweist. Dieses Rohr kann sowohl als Bohrrohr<br />

oder als Teil einer Offshore-Pipeline<br />

eingesetzt werden. Da Unternehmen immer<br />

öfter Öl aus sehr tief liegenden Meeresböden<br />

heraufpumpen, müssen sie Stahlrohre<br />

mit sehr dicken Wänden und hoher Steifigkeit<br />

einsetzen, die dem extrem hohen Druck<br />

standhalten. (sm 141001098)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Steel International K 13<br />

Nur ein Tropfen<br />

auf den heißen Stein<br />

US-Infrastruktur leidet Not<br />

New York (bln). Obwohl für eine dringend notwendige Erneuerung von<br />

Straßen, Brücken, Dämmen, Kanälen und Wasser- und Gasleitungen enorme<br />

Mengen von Stahl benötigt würden, steckt die Stahllobby weitaus weniger<br />

Energien in ihre Kampagne für eine umfassende Erneuerung der<br />

inländischen Infrastruktur als in den Kampf gegen die ausländischen<br />

Konkurrenten.<br />

Die Obama-Administration stellte mit<br />

dem »Grow America Act« einen 302-Mrd.-<br />

USD-Vierjahresplan vor, mit dem Ziel, das<br />

verfallende Verkehrssystem zu erneuern und<br />

zu erweitern. Ein von führenden Wirtschaftlern<br />

erstellter Report zeichnet ein alarmierendes<br />

Bild vom Verfall und von der Alterung<br />

der Infrastruktur sowie den damit<br />

verbundenen Kosten:<br />

• 65 % der amerikanischen Straßen befinden<br />

sich in einem »schlechten Zustand«,<br />

25 % der Straßenbrücken verlangen entweder<br />

maßgebliche Reparaturen oder<br />

genügen den heutigen Verkehrsbedingungen<br />

nicht mehr. 45 % der Amerikaner<br />

haben keinen Zugang zu öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln.<br />

• In den letzten zwei Dekaden fielen Investitionen<br />

für Infrastruktur der Kommunen,<br />

Länder und des Bundes gemessen am<br />

Bruttosozialprodukt in einem Zeitraum, in<br />

dem die Bevölkerung wuchs.<br />

• Im globalen Wettbewerb um effiziente<br />

Infrastruktur verlieren die Vereinigten<br />

Staaten an Boden. Im Ranking des World<br />

Economic Forums rutschten die USA in<br />

der letzten Dekade in Bezug auf die Qualität<br />

der Straßen von der siebten Stelle auf<br />

Platz 18 ab.<br />

• Straßenstaus kosten Familien ca. 120<br />

Mrd. USD pro Jahr in Form von extra<br />

Treibstoffkosten und verlorener Arbeitszeit,<br />

während der Verlust für Geschäftsleute<br />

auf 27 Mrd. USD pro Jahr geschätzt<br />

wird.<br />

Dennoch entschieden Washingtons Gesetzgeber<br />

gegen ein umfassendes Programm<br />

und verpassten dem vor dem Bankrott stehenden<br />

öffentlichen »Highway Trust Fund«<br />

ein Pflaster anstelle eines heilenden Eingriffs.<br />

Unter dem Druck der lautstarken<br />

Tea-Party-Fraktion, die Bundesausgaben<br />

prinzipiell ablehnt, genehmigte der Kongress<br />

die Finanzierung des Fonds für weitere<br />

zehn Monate bis Ende Mai 2015. Traditionell<br />

wird der »Highway Trust Fund« von<br />

einer vom Bund erhobenen Benzinsteuer<br />

finanziert. Aber die ist bei Weitem nicht<br />

hoch genug, um die steigenden Kosten für<br />

einschlägige Projekte zu decken. Die Kongressmehrheit<br />

lehnte eine Erhöhung der<br />

Benzinsteuer ab, obwohl die seit 21 Jahren<br />

nicht erhöht wurde, sondern seitdem 0,184<br />

USD pro Gallone (3,87 l) Treibstoff beträgt.<br />

Mit dem Auslaufen der Übergangslösung in<br />

Sicht und der damit verbundenen Ungewissheit<br />

über Mittel aus dem »Highway Trust<br />

Fund« können weder Gemeinden noch<br />

Bundesstaaten größere Infrastrukturprojekte<br />

planen.<br />

Nicht die Stahlindustrie, nicht die Straßenund<br />

Brückenbauer drängen auf eine dauerhafte<br />

Finanzierung des Verkehrsnetzes,<br />

sondern »The American Society of Civil<br />

Engineering«, die Bauingenieure vertritt.<br />

Der Berufsverband hat auf seiner »FixThe-<br />

TrustFund«-Internetseite einen Ticker, der<br />

die Tage, Stunden, Minuten und Sekunden<br />

bis Ende Mai nächsten Jahres runterzählt.<br />

Der Countdown soll Amerikas Entscheidungsträger<br />

überzeugen, vor der neuen<br />

Deadline effektiv zu handeln. Aber ohne das<br />

anhaltende Engagement wohlfinanzierter<br />

und entsprechend einflussreicher Lobbys hat<br />

ein langfristiges öffentliches Infrastrukturprogramm<br />

keine Chance. (sm 141001306)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


14 K Steel International<br />

Ägyptens Stahlindustrie nimmt<br />

Infrastrukturprojekte ins Visier<br />

von Manik Mehta<br />

New York. Auf der Konferenz »Steel Success Strategies (SSS-XXIX)«<br />

in New York waren Stahlunternehmer aus der ganzen Welt erschienen.<br />

Auffällig war dabei auch die Präsenz einiger Vertreter aus der<br />

nordafrikanischen und arabischen Stahlindustrie, die neue Märkte<br />

erschließen wollen.<br />

»<br />

Der Suez-Kanal, eine der<br />

wichtigsten Einnahmequellen<br />

Ägyptens, soll ausgebaut werden.<br />

Das Interesse der Konferenzteilnehmer<br />

galt auch einigen Vertretern aus Ägypten,<br />

gerade weil das Land nach den politischen<br />

Unruhen eine neue, als geschäftsfreundlich<br />

zu bezeichnende Machtkonstellation hat.<br />

U. a. war der in Kairo ansässige Stahlkonzern<br />

Ezzsteel auf der Konferenz vertreten;<br />

Ezzsteel sei »der größte unabhängige Stahlkonzern<br />

im Nahen Osten und in Nord afrika«<br />

mit einer Jahresproduktion von 5,8 Mill. t<br />

Stahl, meinte George N. Matta, Marketingdirektor<br />

bei Ezzsteel, in einem Gespräch mit<br />

dem <strong>stahlmarkt</strong>. »Wir produzieren Walzdrahtbetonstahl<br />

und heißgewälzte Produkte.<br />

Wir verkaufen ca. 80 % unserer Produktion<br />

auf dem einheimischen Markt in Ägypten;<br />

der Rest wird exportiert. Der Bausektor<br />

ist ein Hauptabnehmer unserer Produkte«,<br />

so Matta.<br />

Ein Großteil der Stahlnachfrage in Ägypten<br />

ist auf den Bedarf in der einheimischen<br />

Baubranche zurückzuführen. Infrastrukturprojekte<br />

haben die Nachfrage angeregt.<br />

Der Ausbau des Suez-Kanals sowie eines<br />

Kraftwerkes in der Hafenstadt Alexandria,<br />

der Bau von sogenannten Bevölkerungszentren<br />

– also neuen Städten – und die Ausdehnung<br />

der städtischen Region auf die Wüste<br />

sind einige Großprojekte, die für die Stahlindustrie<br />

des Landes vielversprechend sind.<br />

Darüber hinaus wird die jetzt auf 88 Mill.<br />

George Matta (Foto: Ezzsteel)<br />

eingeschätzte ägyptische Bevölkerung jährlich<br />

um 2 % in den nächsten fünf Jahren<br />

wachsen. Diese Faktoren werden die Stahlnachfrage<br />

weiterhin stark anregen.<br />

Zur politischen Situation in Ägypten, die<br />

das Geschäftsklima in der Vergangenheit<br />

beeinträchtigt hat, stellte Matta fest: »Zum<br />

ersten Mal weltweit hat ein Volk zwei Regierungen<br />

hintereinander innerhalb von drei<br />

Jahren verdrängt. Nach dem Umsturz des<br />

Mubarak-Regimes war das Volk auch mit<br />

dem Nachfolgerregime nicht zufrieden und<br />

hat es ebenfalls ersetzt. Das Volk will Demokratie<br />

und Bürgerrechte. Wir werden stabile<br />

Verhältnisse langsam aber sicher in Ägypten<br />

sehen. Die vom neuen Präsidenten ergriffenen<br />

Maßnahmen, um die Wirtschaft anzukurbeln,<br />

sind in Ägypten sowie im Nahen<br />

Osten auf positive Resonanz gestoßen.«<br />

Das Unternehmen Ezzsteel importiert die<br />

zur Stahlherstellung benötigten Rohstoffe<br />

wie Eisenerz aus Brasilien. »Wir kaufen Stahlschrott<br />

in der Ukraine sowie in anderen europäischen<br />

Ländern. Im vergangenen Jahr ist<br />

die Nachfrage jedoch um 15 % oder 1 Mill. t<br />

zurückgegangen. Die Stahlnachfrage in<br />

Ägypten ist von 7 auf 6 Mill. t gesunken.<br />

Aber wir erwarten einen Anstieg der Stahlnachfrage<br />

auf 6,5 Mill. t in diesem Jahr. Zwischen<br />

2015 und 2017 wird die Nachfrage<br />

stark ansteigen; diese Erwartung verbindet<br />

man mit der Realisierung einiger Megaprojekte<br />

wie des Ausbaus des Suez-Kanals und<br />

der Einrichtung von Servicezentren für Schiffe<br />

und deren Bedarf wie Einlagerung, Treibstoff,<br />

Logistik, usw.«, meinte Matta.<br />

Der Suez-Kanal gilt als eine der wichtigsten<br />

Einnahmequellen Ägyptens. Die Wasserstraße<br />

soll nun ausgebaut werden. Der in<br />

Zusammenhang mit dem Ausbau des Kanals<br />

anfallende Kostenaufwand wird auf auf ca.<br />

4 Mrd. USD geschätzt, meinen Experten.<br />

Mit den Geldern soll ein neuer 72 km langer<br />

Kanal gebaut werden. Der ägyptische Präsident<br />

Abdel Fattah al-Sisi war jüngst persönlich<br />

vor Journalisten erschienen, um dieses<br />

Megaprojekt vorzustellen. Nach Angaben<br />

von Al-Sisi sollte die Finanzierung des Projektes<br />

aus eigenen Mitteln erfolgen. An diesem<br />

Projekt seien bisher 17 Firmen beteiligt,<br />

die unter Aufsicht des ägyptischen Militärs<br />

koordiniert werden.<br />

Die kommerzielle Bedeutung des Suez-Kanals<br />

wird dadurch unterstrichen, dass diese<br />

163 km lange Wasserstraße die Umschiffung<br />

Afrikas auf der Route zwischen Nordatlantik<br />

und Asien erspart. Der Kanal, der<br />

das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet,<br />

wurde vor 145 Jahren eröffnet. Er wird<br />

zurzeit einspurig befahren; auf einer Strecke<br />

von 35 km soll der Kanal erweitert und vertieft<br />

werden. Das Projekt wird durch Entwicklungsprogramme<br />

wie den Bau und<br />

Ausbau von Tunneln, Infrastruktur und Tourismuszonen<br />

begleitet. Nach unbestätigten<br />

Angaben ägyptischer Industriekreise stün-<br />

(141001250/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Steel International K 15<br />

den diese Vorhaben auch ausländischen<br />

Investoren offen. Dadurch werden insgesamt<br />

1 Mill. neue Arbeitsplätze geschaffen,<br />

heißt es laut der für das Ausbauprojekt<br />

zuständigen Kanalbehörde.<br />

Außerdem plant Ägypten, eine Million Unterkunftseinheiten<br />

in den nächsten fünf Jahren<br />

ab 2014 zu bauen. Für dieses Projekt ist eine<br />

Summe von 40 Mrd. USD vorgesehen. Darüber<br />

hinaus wird auch das erste Atomkraftwerk<br />

in Dabba im westlichen Teil von<br />

Alexandria gebaut. Zu den anderen Großprojekten<br />

mit enormem Stahleinsatz gehört die<br />

Urbanisierung der Wüste zur Schaffung<br />

sogenannter Bevölkerungszen tren, die we -<br />

gen des zu erwartenden Bevölkerungswachstums<br />

vor allem in der Nähe des Nil-Ufers<br />

gedacht sind. Außerdem werden solche Projekte<br />

der Stahlindustrie auch Chancen im<br />

Landwirtschaftssektor bescheren.<br />

Es gibt ca. 20 Stahl produzierende Unternehmen<br />

in Ägypten; aber laut Matta macht<br />

Ezzsteel ca. 45 % der Produktionskapazität<br />

des Landes aus. Die anderen wichtigen Stahlunternehmen<br />

des Landes sind die Beshai-<br />

Gruppe und Suez Steel in Sadat City bzw.<br />

Suez City. Die beiden letzteren Unternehmen<br />

»<br />

Pläne zur Urbanisierung<br />

der Wüste lassen Großprojekte mit<br />

hohem Stahl einsatz erwarten.<br />

haben auch Kapazitäten zur Herstellung auf<br />

DRI-Basis (Direktreduktionsverfahren) aufgebaut.<br />

Der Markt im Nahen Osten bleibt weiterhin<br />

von Stahlimporten abhängig; dies hat<br />

auch zu einer wachsenden Präsenz von<br />

Stahlproduzenten und -lieferanten geführt,<br />

die es auf die Großprojekte im Infrastrukturbereich<br />

abgesehen haben. Saudi-Arabien<br />

will eine große Summe in Höhe von vielen<br />

Milliarden USD zur Finanzierung der Entwicklungs-<br />

und Infrastrukturprojekte investieren.<br />

Stahlproduzenten in Ägypten, aber<br />

auch im Nahen Osten, haben diese Projekte<br />

im Visier. Saudi Arabien baut acht neue<br />

sogenannte »Wirtschaftsstädte«, d. h. Industrieparks<br />

samt der damit zusammenhängenden<br />

Infrastruktur. Dafür werden große<br />

Stahlmengen nötig. »Diese Region bietet<br />

Infrastrukturprojekte im Gesamtwert von<br />

1 Bill. USD an. Zwei große Veranstaltungen,<br />

die die Stahlnachfrage stark stimulieren werden,<br />

sind die Fußballweltmeisterschaft 2022<br />

in Doha, der Hauptstadt von Katar, sowie<br />

die Weltexpo-Ausstellung 2020 in Dubai.<br />

Für diese Veranstaltungen müssen nicht nur<br />

neue Stadien und Anlagen gebaut werden,<br />

sondern auch eine Vielzahl von Hotels, Fußballfeldern,<br />

Ausstellungsräumen usw. Dies<br />

ist auf jeden Fall vielversprechend für das<br />

Stahlgeschäft«, meinte Matta.<br />

(sm 141001250)


16 K Steel International<br />

Lateinamerika saugt Chinas Fertigstähle auf<br />

Santiago. Lateinamerikanische Staaten haben in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 65 % mehr Fertigstähle<br />

aus China importiert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.<br />

Etwa 4 Mill. t Lang- und Flachstähle<br />

sowie nahtlose Rohre kamen nach Berechnungen<br />

des heimischen Stahlverbands Alacero<br />

in der Region an. Lateinamerika bleibt<br />

für China zweitwichtigster Auslandsmarkt<br />

nach Südkorea.<br />

Chinas Stahlunternehmen steigerten ihre<br />

weltweiten Fertigstahlexporte von Januar<br />

bis Ende Juni um 39 % auf 36,9 Mill. t. Auf<br />

Lateinamerika entfielen rd.11 % nach nur<br />

9 % im Vorjahr. Südkorea importierte im<br />

Berichtzeitraum mit rd. 623.000 t 17 % aller<br />

Fertigstähle aus China und reduzierte ihren<br />

Anteil um einen Prozentpunkt. Wenn sich<br />

Lateinamerika: Importe aus China<br />

Januar Februar März April Mai Juni<br />

diese Trends fortsetzen, könnte Lateinamerika<br />

nach Einschätzung des Stahlverbands<br />

bald die wichtigste Fertigstahl-Exportdestination<br />

für China werden.<br />

Im Juni 2014 erweiterte Lateinamerika die<br />

Fertigstahlimporte aus China auf Jahressicht<br />

um 4 % auf 647.080 t. Im Vergleich zum<br />

Mai 2014 ging das Volumen indes um 25 %<br />

zurück. Lateinamerikas Fertigstahleinsatz<br />

entspricht 5 % der global nachgefragten<br />

Menge.<br />

Brasilien erhielt mit 1,1 Mill. t im ersten<br />

Halbjahr 2014 den Löwenanteil aller Fertigstahlimporte<br />

aus China. Es folgen Chile mit<br />

Stahlfertigerzeugnisse<br />

Kumuliert<br />

2013 2014<br />

1.000<br />

4.500<br />

+117% +55% +126% +43% +90% +14%<br />

900<br />

4.000<br />

+65%<br />

800<br />

3.500<br />

700<br />

3.000<br />

600<br />

2.500<br />

500<br />

2.000<br />

400<br />

300<br />

1.500<br />

200<br />

1.000<br />

100<br />

500<br />

0<br />

0<br />

in Tausend t<br />

288<br />

624<br />

378<br />

588<br />

286<br />

646<br />

457<br />

662<br />

452<br />

(140901162/1) Quelle: Alacero - GTIS - WTA (China customes)<br />

858<br />

569<br />

647<br />

2.431<br />

1. HJ<br />

2013<br />

4.014<br />

1. HJ<br />

2014<br />

614.698 t und die zentralamerikanischen<br />

Staaten Guatemala, Belize, Honduras, El Salvador,<br />

Nicaragua, Costa Rica und Panama<br />

mit 506.213 t. Die größten Importsprünge<br />

verzeichnete Paraguay mit einem Plus von<br />

242 %, gefolgt von Mexiko (+ 155 %),<br />

Kolumbien (+ 121 %), Argentinien (+ 120 %)<br />

und Brasilien (+ 84 %).<br />

67 % aller importierten Fertigstähle aus<br />

China waren Flachprodukte. Von diesen<br />

2,7 Mill. t entfielen 37 % auf beschichtete<br />

Feinbleche und Bänder, 21 % auf kaltgewalzte<br />

Bänder und 21 % auf feuerverzinkte<br />

Stähle. Die 1 Mill. t gelieferten Langprodukte,<br />

die einen Anteil von 27 % ausmachen,<br />

verteilten sich zu 56 % auf Walzdraht und<br />

zu 35 % auf Brammen. Die nahtlosen Rohre<br />

nahmen einen Importanteil von 6 % ein.<br />

Zum Download<br />

/<br />

(sm 140901162)<br />

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Geschäftsgrafiken<br />

zum Download von unserer<br />

Website.<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

L STEEL TICKER<br />

ENGAGEMENT IN RUSSLAND<br />

AUSGEWEITET<br />

Ekaterinburg/Hannover. Hannover Fairs<br />

International GmbH, Tochtergesellschaft der Deutschen<br />

Messe AG, Hannover, hat eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit der Sverdlovsk-Region in<br />

Russland getroffen. Ziel ist die internationale<br />

Förderung des Messewesens in der Region und<br />

speziell in Ekaterinburg. Dabei bezieht sich die<br />

Zusammenarbeit auf die Messen und Kongresse<br />

u.a. in den Bereichen Metallurgie, Metallverarbeitung,<br />

Werkzeugmaschinen und Maschinenbau<br />

sowie Informationstechnologie. (sm 141001143)<br />

JOINT VENTURE VON<br />

NIPPON STEEL UND<br />

PT KRAKATAU STEEL STEHT<br />

Cilegon. Nach zwanzigmonatigen Verhandlungen<br />

füllen die japanische Nippon Steel & Sumitomo<br />

Metal Corporation und die indonesische<br />

PT Krakatau Steel ihr geplantes Joint Venture zur<br />

Produktion von automobilen Flachstählen mit<br />

Leben. Die beiden Unternehmen, die 80 % beziehungsweise<br />

20 % an PT Krakatau Nippon Steel<br />

Sumikin halten, wollen rd. 300 Mill. USD in das<br />

indonesische Werk investieren. Herzstück wird<br />

eine kombinierte kontinuierliche Glüh- und Verzinkungsanlage.<br />

Ab Mitte 2017 ist eine Jahreskapazität<br />

von 480.000 t Stahl geplant.<br />

(sm 141001226)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Steel International K 17<br />

Brasilien punktet mit Öl und Gas<br />

São Paulo. Brasilien plant, mithilfe eines Subsea-Clusters internationale Technologie für die gesamte<br />

Wertschöpfungskette der Öl- und Gasindustrie ins Land zu holen.<br />

Wie Germany Trade and Invest (gtai)<br />

vermeldete, fokussiert sich Petrobras, ein<br />

halbstaatlicher Erdölkonzern, mit etwa<br />

60 % der Investitionen auf die Produktion<br />

aus den Pre-Sal-Quellen (Offshoreölvorkommen,<br />

die unter einer Salzschicht liegen) und<br />

streicht Investitionen in anderen Bereichen.<br />

So wurden zwei geplante Premiumraffinerien<br />

vorerst aufgeschoben. Brasilien verfügt<br />

mit Pre-Sal über eine der größten neuen<br />

Quellen für Erdöl weltweit: Im Juni dieses<br />

Jahres überschritt die Förderung erstmalig<br />

die 500.000 bpd-Marke (Barrel pro Tag) –<br />

22 % der nationalen Produktion. Im Jahr<br />

2017 werden mehr als eine Million bpd<br />

erwartet.<br />

Förderkapazität sowie Produktion werden<br />

ab 2016/2017 deutlich steigen, denn da<br />

nehmen zwölf derzeit noch im Bau befindliche<br />

Produktionsplattformen ihren Betrieb<br />

auf. Petrobras will den Erdöl- und Flüssiggas-Output<br />

bis 2018 von jetzt 2,1 Mill. auf<br />

3,2 Mill. Barrel pro Tag anheben; bis 2020<br />

sollen dann 4,2 Mill. Barrel pro Tag erreicht<br />

werden.<br />

Allerdings besteht insbesondere bei den<br />

Pre-Sal-Quellen ein sehr hoher Innovations-<br />

und Technologiebedarf, der – entgegen den<br />

Vorstellungen der Regierung – nicht ohne<br />

ausländische Unternehmen gedeckt werden<br />

kann.<br />

Der Bundesstaat Rio de Janeiro will daher<br />

ein integriertes Subsea-Cluster ins Leben<br />

rufen, das Erdölunternehmen und Zulieferer<br />

umfasst, aber auch wissenschaftlich-technische<br />

Forschungsinstitute sowie Branchenverbände.<br />

Als Partner stehen der Industrieverband<br />

von Rio de Janeiro, der KMU-Verband<br />

Sebrae, Organisationen und Firmen<br />

sowie ein Technologiepark und das Erdölzentrum<br />

Macaé bereit. In Rio de Janeiro<br />

intensiviert die AHK den Branchenservice<br />

L STEEL TICKER<br />

NEUE CHINAKARTE<br />

VON WORLDSTEEL<br />

mit der Plattform Rio Oil&Gas Forum, die<br />

dem Netzwerken dient.<br />

Zudem wollen die Erdölländer im deutschen<br />

Auslandshandelskammernetz stärker<br />

zusammenarbeiten. Die deutsche Öl- und<br />

Gasindustrie soll intensiver unterstützt werden,<br />

da sich die Dienstleistungen für die<br />

Unternehmen ähneln.<br />

Petrobras selbst konzentriert sich stark auf<br />

Pre-Sal und hält sich bei anderen Projekten<br />

zurück. Daher bestehen, Branchenkennern<br />

zufolge, bei konventionellen Erdölprojekten<br />

gute Möglichkeiten. Hier läuft die Kooperation<br />

mit unabhängigen privaten Anbietern<br />

oft unbürokratischer ab. (sm 141001116)<br />

Brüssel. Die World Steel Association (worldsteel)<br />

hat eine aktuelle Landkarte der wichtigsten chinesischen<br />

Stahlwerke veröffentlicht, die über das<br />

Internet entweder als großformatiges Poster oder<br />

als PDF-Datei bestellt werden kann. Die Karte gibt<br />

einen umfassenden Überblick über die Rohstahlproduktion<br />

einzelner Unternehmen und Provinzen<br />

sowie die unterschiedlichen Stahlprodukte der<br />

Erzeuger. Außerdem sind Rohstahlproduktion,<br />

Rohstahlnachfrage und Entwicklung des Pro-<br />

Kopf-Stahleinsatzes seit 2001 gelistet. Ergänzt<br />

wird die Zusammenfassung mit Informationen<br />

über Angebot und Nachfrage von Eisenerz und<br />

Kokskohle in den einzelnen Provinzen.<br />

www.worldsteel.org<br />

/<br />

(sm 141001289)


18 K Steel International<br />

Polnischer Rohrproduzent muss<br />

sich behaupten<br />

Der Billigkonkurrenz aus China die Stirn bieten<br />

Warschau (Be). Das erste Quartal hat dem polnischen Rohrhersteller<br />

Alchemia wieder Verluste gebracht. Grund: Die Polen mussten sich der<br />

schwierigen Konkurrenz aus China stellen, die mit Dumpingpreisen den<br />

Markt überschwemmt hat. Jetzt setzt der Vorstand verstärkt auf Kunden<br />

aus der Öl- und Gasförderindustrie.<br />

»<br />

In den Geschäftsfeldern<br />

der Öl- und Gasförderindustrie<br />

suchen wir jetzt<br />

verstärkt nach Aufträgen.<br />

<br />

<br />

Der polnische Rohr- und Stahlgusshersteller<br />

Alchemia geht nach den Rückgängen<br />

aus der Vergangenheit in die Offensive und<br />

setzt auf die Öl- und Gasförderindustrie: »In<br />

diesen Geschäftsfeldern suchen wir jetzt<br />

verstärkt nach Aufträgen«, sagte die Vor-<br />

<br />

im Gespräch mit der polnischen Fachpubli-<br />

<br />

für den Wertverlust unseres Unternehmens<br />

war die unverändert schwierige Lage an den<br />

polnischen und an den europäischen Märkten,«<br />

erklärte die Managerin die Hintergründe<br />

für die neue Marschroute. Die Preiskonkurrenz<br />

sei einfach zu hoch gewesen. »Besonders<br />

die Chinesen mit ihren niedrigen<br />

Produktionskosten stellen die EU-Hersteller<br />

vor schwierige Herausforderungen«, so<br />

<br />

Hintergrund: Der polnische Produzent,<br />

der einen spürbaren Teil seiner Rohre, Blöcke<br />

aus Stahlguss und Langprodukte auch in<br />

Deutschland absetzt, hat nach den ersten<br />

drei Monaten des laufenden Jahres einen<br />

Verlust von 2,8 Mill. Zloty (- 670.000 €) hinnehmen<br />

müssen. Zwölf Monate hatten die<br />

Bücher noch einen Nettogewinn von knapp<br />

1,8 Mill. Zloty (430.000 €) ausgewiesen.<br />

Und auch die Erlöse hatten gelitten. Die<br />

Bücher wiesen nur noch 251 Mill. Zloty aus<br />

(fast 60 Mill. €) aus. Im Vorjahreszeitraum<br />

waren es hingegen noch etwa 270 Mill. Zloty<br />

(64,3 Mill. €) gewesen. Und diese Rückgänge<br />

zwingen nun den Vorstand zum Handeln.<br />

»Deswegen haben wir uns auch um neue<br />

Lieferzertifikate beworben«, sagte die Vorstandsvorsitzende.<br />

»Wir dürfen jetzt beispielsweise<br />

der rumänischen Tochter des<br />

österreichischen Ölkonzerns OMV Petrom<br />

nahtlose Rohre liefern«, machte die Managerin<br />

klar. »Darüber hinaus haben wir gerade<br />

die erste Etappe für eine Zertifizierung in<br />

Kuwait und in Saudi-Arabien beendet«,<br />

<br />

ihrem Amt bestätigt worden war.<br />

Sie führt seit mehr als zehn Jahren den<br />

Konzern und steht jetzt vor wichtigen Restrukturierungen.<br />

»Wir haben bereits im ersten<br />

Quartal mit der Rationalisierung begonnen«,<br />

sagte die Alchemia-Chefin. »Dabei<br />

konzentrieren wir uns auf die Produkte, die<br />

hohe Gewinnspannen versprechen, während<br />

wir die unrentablen Waren aus dem<br />

Portfolio entfernt haben«, erklärte die<br />

Managerin.<br />

Das Resultat dieses ersten Umbaus ist<br />

bereits zu sehen. Der Verkaufsanteil von<br />

Rohren, die in der Förderindustrie für Öl und<br />

Gas verwendet werden, ist um 10 % gestiegen.<br />

Es gibt bereits neue Aufträge. Zu den<br />

Kunden zählen die polnischen Förderfirmen<br />

G-Drilling und Lotos Petrobaltic. Darüber<br />

hinaus gehören dazu einige US-Unternehmen,<br />

die in Polen nach Schiefergas suchen.<br />

Polen hat vor einigen Jahren ein riesiges<br />

Schiefergasprojekt in Milliarden-Euro-Höhe<br />

in Angriff genommen. Experten schätzen,<br />

dass sich dort rentable Vorkommen dieses<br />

Rohstoffes befinden. Warschau hofft, dass<br />

das Land dadurch weniger abhängig von<br />

russischen Gaslieferungen wird. Die staatlichen<br />

Investitionen bedeuten auch lukrative<br />

Order für Stahlunternehmen wie Alchemia,<br />

das auch etwas von diesem Kuchen abhaben<br />

will.<br />

Dabei sind die Restrukturierungen, die der<br />

Vorstand eingeleitet hat, bereits in der Auslastung<br />

der Fabriken bemerkbar. Die Töchter<br />

Huta Batory und Rurexpol erreichen derzeit<br />

ein Volumen von 85 %. Das Walzwerk WAR<br />

läuft sogar auf Höchsttouren. »Bei der WAR<br />

hat sich der Verkauf sogar im ersten Quartal<br />

etwas verbessert«, sagte die Managerin.<br />

»Das haben wir durch Restrukturierungen<br />

im Vertrieb sowie dadurch erreicht, indem<br />

wir an die Endverbraucher höherwertige<br />

Produkte verkauft haben«, fügte die Alchemia-Chefin<br />

hinzu.<br />

Fazit: Das Management hat sofort auf die<br />

schwierige Lage reagiert und Restrukturierungen<br />

eingeleitet. Letztlich dürfte es aber<br />

auch kein größeres Problem sein, wenn<br />

Alchemia selbst für längere Zeit keine<br />

schwarzen Zahlen schreiben sollte. Denn das<br />

Unternehmen ist zu 80 % in den Händen<br />

von Roman Karkosik – einem der vermögendsten<br />

Großindustriellen in Polen. Ihm<br />

gehört ein ganzes Netzwerk von Firmen. Für<br />

finanzielle Unterstützung dürfte dadurch<br />

auch immer gesorgt sein. Alchemia wird<br />

wohl nie Gefahr laufen, irgendwann einmal<br />

zahlungsunfähig zu sein.<br />

(sm 141001277)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


20 K Steel International<br />

Bremsklotz Autobahn<br />

Der Straßenbau in Polen ist schleppend<br />

Warschau (Be). Polen verschleppt den notwendigen Bau von Straßen<br />

schon seit fast einer Generation. Ein Grund sind ineffektive<br />

Ausschreibungen staatlicher Bauaufträge, die nur nach dem niedrigsten<br />

Preis vergeben werden. Darunter leiden auch viele Stahlfirmen.<br />

Im Prinzip verfügt Polen über eine Top-<br />

Lage: Das Land gehört flächenmäßig zu den<br />

größten in der EU, liegt mitten im Zentrum<br />

des Kontinents und ist ein sehr wichtiges<br />

Transitland nach Osteuropa. Außerdem ver-<br />

<br />

<br />

denen aus die Investoren mit ihren Lagern<br />

ganz hervorragend die osteuropäischen und<br />

südosteuropäischen Märkte bedienen können.<br />

Internationale Logistiker bezeichnen<br />

diese Gebiete sogar als »die Sahnestücke<br />

von Europa«.<br />

Doch fehlt es immer noch an einem leistungsfähigen<br />

Autobahn-Schnellstraßennetz.<br />

Seit einer Generation ist das Land nicht in<br />

der Lage, eine Infrastruktur zu errichten, die<br />

westlichem Standard entspricht. Derzeit be -<br />

treibt es gerade einmal 1.500 km Autobahn.<br />

Zum Vergleich: Der große Nachbar Deutschland<br />

verfügt über fast 13.000 km.<br />

»Polen könnte schon eine Schlüsselrolle<br />

in Europa spielen, weil es an der Peripherie<br />

der EU gegenüber den ehemaligen Staaten<br />

der UdSSR liegt«, erklärte Adrian Furgalski,<br />

ein polnischer Infrastrukturexperte. Sein Be -<br />

ratungsunternehmen TOR analysiert Straßen-,<br />

Bahn- und Flughafenprojekte. »Nur<br />

leider nutzen wir diese Lage nicht«, so der<br />

Fachmann.<br />

Ein wichtiger Grund, warum es nicht vo -<br />

rangeht, sind die staatlichen Ausschreibungen,<br />

bei denen nur der niedrigste Preis über<br />

die Vergabe entscheidet. Viele Projekte werden<br />

deswegen nicht rechtzeitig umgesetzt,<br />

weil sich die Baufirmen finanziell verheben.<br />

Das ist auch eine spürbare Belastung für die<br />

Stahlunternehmen, die in deren Auftrag<br />

arbeiten. Sie warten oft vergeblich auf ihr<br />

Geld.<br />

Darüber hinaus ist die ständige Verschleppung<br />

des Autobahnbaus auch schon deswegen<br />

für die Stahlunternehmen mehr als<br />

ärgerlich, weil hier der polnische Staat ex -<br />

trem attraktive Order verteilen könnte. Denn<br />

der Aufbau einer Infrastruktur ist ein Jahrhundertprojekt<br />

in einer gigantischen Größenordnung,<br />

der nur dann gelingen kann,<br />

wenn viele Firmen miteinbezogen werden.<br />

Polen muss sich unbedingt damit beeilen,<br />

weil dadurch Schäden entstehen, die in die<br />

Milliarden-Euro-Höhe gehen. Einheimischen<br />

Experten zufolge liegt der Verlust für die<br />

<br />

– also umgerechnet etwa 4,3 Mrd. €. Darüber<br />

hinaus verursachen die Staus spürbare<br />

<br />

professionelle Schwerverkehr kommt im<br />

gesamten Land nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 50 km/h voran, wie die<br />

einheimische Fachzeitung für die Industrie<br />

Damit fahren<br />

die Lkw weitaus langsamer als im Westen.<br />

Doch sieht es derzeit nicht danach aus,<br />

dass es Riesenfortschritte geben wird. Die<br />

Regierung hat im vergangenen Jahr gerade<br />

einmal 130 km Autobahn in Betrieb genommen.<br />

Das waren 80 km weniger als noch im<br />

Vorjahr. Im laufenden Jahr sollen es sogar<br />

nur 62 km Autobahntrasse sein.<br />

»Polen will für den Straßenbau bis 2020<br />

insgesamt 62,8 Mrd. Zloty ausgeben«, sagte<br />

Jan Krynicki, der Sprecher der polnischen<br />

Straßenverkehrsbehörde GDDKiA, die mit<br />

der Aufsicht des Verkehrsnetzes beauftragt<br />

ist. Seinen Aussagen zufolge soll ein Großteil<br />

dieser finanziellen Mittel aus EU-Töpfen<br />

stammen.<br />

Bisher sind dies aber nur Pläne, die sehr<br />

langsam umgesetzt werden. Die Verspätung<br />

aus dem vergangenen Jahr ist ein ernster<br />

Fingerzeig dafür, dass es grundlegende Probleme<br />

beim Straßenbau gibt. Die Schwierigkeiten<br />

bei den Ausschreibungen lassen sich<br />

auch nicht mit Geldern aus Brüssel lösen.<br />

Dies ist zum Nachteil Polens, das Milliarden<br />

an Euro dadurch verliert, aber auch zum<br />

Nachteil der Stahlunternehmen, denen lukrative<br />

Aufträge verloren gehen.<br />

(sm 141001231)<br />

L STEEL TICKER<br />

MEPS: CHINA EXPORTIERT 2014<br />

MEHR STAHL ALS GEDACHT<br />

London. Im laufenden Jahr werden Chinas Stahlerzeuger<br />

aller Voraussicht nach mehr Fertigstähle<br />

exportieren als je zuvor und bislang ver mutet. Mit<br />

mindestens 80 Mill. t dürften die Ausfuhren nach<br />

aktueller Berechnung des internationalen Marktforschungsunternehmens<br />

MEPS das fünfte Mal in<br />

Folge kräftig wachsen. Grundlage bilde eine von<br />

783,5 auf 810 Mill. t steigende Rohstahlerzeugung.<br />

Damit stünden zusätzlich 24 Mill. t Fertigstähle<br />

zum Verkauf, von denen lediglich 27 % auf<br />

dem Inlandsmarkt abgesetzt werden dürften.<br />

MEPS geht davon aus, dass China 2014 rd.740<br />

Mill. t Fertigstahl einsetzen wird. Die heimischen<br />

Stahlerzeuger lindern zwar mit ihren verschärften<br />

Exportbemühungen den Druck, den das Überangebot<br />

an Fertigstählen im eigenen Land auslöst.<br />

Allerdings geht dies nicht ohne finanzielle Einbußen.<br />

Seit Beginn des Jahres hat sich der durchschnittliche<br />

Verkaufspreis um 5 % oder 200 RMB/t<br />

reduziert. (sm 141001194)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Steel International K 21<br />

BEPRO hat investiert<br />

Gelsenkirchen. BEPRO hat die Bauarbeiten für die Einrichtung des neuen Bürogebäudes und weiterer<br />

Lagerhallen jetzt abgeschlossen. Damit verfügt der mittelständische private Stahlhändler über 30.000 m²<br />

Lagerfläche und 900 m² Bürofläche.<br />

L STEEL TICKER<br />

DEUTSCHLAND STEIGERT EXPORTE<br />

DANK EUROPAGESCHÄFT<br />

Berlin. Die deutschen Ausfuhren haben sich im<br />

Mai dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um<br />

4,3 % auf 92 Mrd. € erhöht, wie das Statistische<br />

Bundesamt mitteilt. Laut dem Bundesverband<br />

Alle Lagereinrichtungen sind mit<br />

modernster Kran-, Maschinen- und Sägetechnik<br />

ausgestattet. Mit dieser Investition<br />

ist der Weg für einen effizienten Lagerumschlag<br />

sowie für zukünftiges Wachstum<br />

bereitet worden.<br />

BEPRO wird wie schon in der Vergangenheit<br />

sein Liefer- und Lagerprogramm durch<br />

Vertiefungen und Ergänzungen den jeweiligen<br />

Marktbedingungen und Perspektiven<br />

anpassen und damit neue Kunden gewinnen.<br />

Mit dieser Erweiterung wird das Unternehmen<br />

seinem Ruf als flexibler Spezialist<br />

für Spezialitäten gerecht. Kunden sollen bei<br />

BEPRO das finden, was sie woanders nur<br />

schwer oder gar nicht bekommen können.<br />

In nahezu 45 Jahren Handelstätigkeit hat<br />

sich das Unternehmen als zuverlässiger,<br />

kompetenter und starker Partner erwiesen.<br />

Die in Jahrzehnten gewonnenen Fähigkeiten<br />

garantieren eine sorgfältige und präzise<br />

Auftragsabwicklung. »Qualität und Zuverlässigkeit<br />

haben bei uns oberste Priorität«,<br />

so die beiden Geschäftsführer Peter Schorr<br />

und Sören Filipczak. »Service und verlässliche<br />

Logistik gehören ebenso dazu. Wir sind<br />

gut aufgestellt, international aktiv und mit<br />

Stahl kennen wir uns aus. In den vielen Jahren<br />

des Bestehens haben wir lernen können,<br />

wie man mit Stahl umgeht und wie man<br />

Stahl bewegt.«<br />

Besondere Kundenanforderungen betreffend<br />

Auftragsgröße, Komplexität, Dokumentation,<br />

Entfernung und geografische<br />

Lage werden professionell erledigt. Der<br />

Nachweis der Güteeigenschaften durch<br />

anerkannte Abnahmegesellschaften sowie<br />

die zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfungen<br />

gehören zum Tagesgeschäft. Auch<br />

Ultraschallprüfungen und Sandstrahlen sind<br />

im vielseitigen Leistungsangebot. BEPRO<br />

blickt mit Zuversicht auf die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der nächsten Jahre und wird<br />

mit hohem Engagement seine Kundenbeziehungen<br />

pflegen.<br />

/<br />

BEPRO Blech und Profilstahl<br />

Handelsges. mbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49 209 98251-10<br />

www.bepro.de<br />

(sm 141001275)<br />

Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

(BGA) ist die Exportsteigerung Ausdruck der starken<br />

Nachfrage aus Europa, das seine Stellung als<br />

bedeutendster deutscher Absatzmarkt behauptete.<br />

Der Handel mit außereuropäischen Ländern,<br />

insbesondere China, zeigte in dem Zeitraum hingegen<br />

nur eine schwache Dynamik.<br />

(sm 140901089)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


22 K Steel International<br />

Symposium zur Innovationsfähigkeit<br />

Deutsche Stahlindustrie rüstet sich<br />

Berlin / Düsseldorf. Wie kann die Innovationsfähigkeit der Stahlindustrie<br />

weiter gesteigert werden? Diese Frage war das Kernthema des Symposiums<br />

am 10. September in Berlin, das von der Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />

dem VDI Verein Deutscher Ingenieure ausgerichtet wurde.<br />

Rd. 150 Teilnehmer aus Politik, Verbänden<br />

und Industrie führten einen intensiven<br />

Dialog darüber, wie Unternehmen, Ingenieure,<br />

Wissenschaft und Politik Innovationsprozesse<br />

im Bereich Stahl verbessern können,<br />

um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Branche und der deutschen Volkswirtschaft<br />

insgesamt weiter zu stärken.<br />

Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Präsident<br />

des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI),<br />

machte in seiner Begrüßung deutlich, dass<br />

Innovationen in der Stahlindustrie in einem<br />

engen Verbund von Forschungsinstitutionen,<br />

Stahlanwendern und -produzenten<br />

entstehen. »Die Entwicklung hochfester<br />

Stähle für den Automobilbau ist ein Beispiel<br />

»<br />

Hightech ist ohne leistungsfähige<br />

und zuverlässige Werkstoffe<br />

nicht möglich.<br />

<br />

<br />

dafür, wie Unternehmen verschiedener<br />

Branchen zusammenarbeiten. Ingenieure<br />

tragen entscheidend zu diesem Kompetenztransfer<br />

bei«, so Ungeheuer. Thomas<br />

Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung,<br />

betonte, dass »Made in Germany«<br />

weltweit einen ausgezeichneten Ruf ge -<br />

nießt. Dies gelte auch für die Stahlindustrie,<br />

die sich jedoch dem steigenden Innovationsdruck<br />

sowie dem Druck, Innovationszyklen<br />

zu verkürzen, stellen muss. Mit den Forschungsprogrammen<br />

»Innovationen für die<br />

Produktion, Dienstleistungen und Arbeit von<br />

morgen« im Rahmen der Hightech-Strategie<br />

sowie »WING – Werkstoffinnovationen für<br />

Industrie und Gesellschaft« wolle die Bundesregierung<br />

erreichen, dass Deutschland<br />

Produktionsstandort mit hoher Materialkompetenz<br />

bleibt, so Rachel. »In der Tat, wir<br />

brauchen Förderung, die Grundlagen- und<br />

Anwendungsforschung gleichermaßen be -<br />

rücksichtigt und eine langfristige Perspektive<br />

bietet«, argumentierte Dr. Peter Dahlmann,<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Stahlinstituts VDEh. Dahlmann<br />

wies darauf hin, dass das Forschungsnetzwerk<br />

Stahl sowohl im internationalen Vergleich<br />

als auch im Vergleich der verschiedenen<br />

Werkstoffe einzigartig ist. Die Kooperation<br />

zwischen den verschiedenen Gliedern<br />

der Wertschöpfungskette war das zentrale<br />

Thema der Paneldiskussion. Dr. Gerald Eckstein<br />

von der Robert Bosch GmbH betonte,<br />

dass kurze Wege kosteneffizient seien und<br />

darüber hinaus sicherstellen, dass alle Partner<br />

der Produktentwicklung in der Wissenstiefe<br />

mithalten.<br />

Prof. Dr. Hans Ferkel von ThyssenKrupp<br />

Steel Europe berichtete, dass sein Unternehmen<br />

»Innovationsbörsen« mit Beteiligung<br />

der Kunden organisiert, um die aussichtsreichsten<br />

Ideen für neue Lösungen zu identifizieren.<br />

Dr. Karl Lichtblau vom Institut der<br />

deutschen Wirtschaft Consult erläuterte,<br />

dass Materialinnovation eine enorme wirtschaftliche<br />

Relevanz hat, auch wenn sie<br />

nicht direkt wahrnehmbar ist. »Ingenieure<br />

müssen noch bessere Innovationsmanager<br />

werden«, forderte Ralph Appel, geschäftsführendes<br />

Präsidiumsmitglied und Direktor<br />

des VDI. Detlef Dauke, Abteilungsleiter für<br />

Innovations-, IT- und Kommunikationspolitik<br />

im Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Energie, ging auf die Zukunftsherausforderungen<br />

der Stahlindustrie in Deutschland<br />

ein: »Die Branche muss die Innovationsdynamik<br />

aufrechterhalten, die sie in den<br />

letzten 20 Jahren bewiesen hat. Sie muss<br />

neue Wege in der Produktion gehen, neue<br />

Geschäftsmodelle suchen und das veränderte<br />

gesellschaftliche und politische Umfeld<br />

»<br />

Deutschland braucht<br />

auch in Zukunft seine<br />

eigene Stahlherstellung.<br />

<br />

<br />

dabei berücksichtigen«. In seinem Schlussstatement<br />

betonte Dr. Peter Dahlmann, dass<br />

die Innovationskraft der Stahlindustrie in<br />

Deutschland und das Potenzial des Werkstoffs<br />

Stahl noch nicht ausgeschöpft sein.<br />

Hightech sei ohne leistungsfähige und zu -<br />

verlässige Werkstoffe nicht möglich. Deutschland<br />

brauche auch künftig seine eigene Stahlherstellung,<br />

da diese eine Hebelwirkung auf<br />

verarbeitende Branchen habe.<br />

Die Politik sei aufgefordert, dafür die Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen. Zudem wies<br />

Dahlmann auf das Vorhaben des Stahlinstituts<br />

VDEh hin, die Leistungen junger In genieure<br />

und Ingenieurinnen im Bereich<br />

Metallurgie auf besondere Weise zu würdigen.<br />

(sm 141001335)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />

Steel International K 23


24 K Steel International<br />

Stahl-Innovationspreis wird wieder ausgelobt<br />

Düsseldorf. Seit 1989 werden alle drei Jahre neue Stahlprodukte, Ideen und Entwicklungen für<br />

Stahlanwendungen mit dem Stahl-Innovationspreis der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl ausgezeichnet,<br />

der 2015 wieder ausgelobt wird.<br />

Stahl ist ein hochmoderner, zu 100 %<br />

recyclingfähiger Werkstoff für überaus vielfältige<br />

Anwendungen. Um dem gerecht zu<br />

werden, wird der Stahl-Innovationspreis in<br />

vier Kategorien ausgelobt – »Produkte aus<br />

Stahl«, »Stahl in Forschung und Entwicklung«,<br />

»Stahl im Bauwesen« sowie »Stahl-<br />

Design«. Ein Sonderpreis wird für die Stahlinnovation<br />

vergeben, die durch den Einsatz<br />

von Stahl dazu beiträgt, Material und Energie<br />

einzusparen und CO 2<br />

-Emissionen zu<br />

senken.<br />

Eine gute Idee benötigt Kommunikation,<br />

wofür der Stahl-Innovationspreis eine gute<br />

Plattform bietet. Viele Unternehmen konnten<br />

ihre Innovationen durch die Teilnahme<br />

an diesem Wettbewerb am Markt platzieren.<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei, teilnahmeberechtigt<br />

sind Personen, Institutionen und<br />

Unternehmen mit Sitz in Deutschland, wobei<br />

jeder Teilnehmer beliebig viele Projekte<br />

einreichen kann. Diese müssen in den vergangenen<br />

fünf Jahren in Deutschland entwickelt<br />

worden sein. Stahl erzeugende Un -<br />

ternehmen sowie Mitarbeiter sind von einer<br />

Teilnahme ausgeschlossen.<br />

Die Jury besteht aus Persönlichkeiten aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft, Bauwesen und<br />

Design. Der Stahl-Innovationspreis 2015<br />

umfasst Preisgelder in Höhe von insgesamt<br />

70.000 €, zudem werden die prämierten<br />

Projekte in einer Dokumentation und in<br />

einer Ausstellung sowie im Rahmen der<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl präsentiert. Einsendeschluss<br />

ist der 15. Januar 2015.<br />

www.stahl-innovationspreis.de<br />

/<br />

(sm 141001172)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Steel International K 25<br />

EUROFER befürchtet steigenden Importdruck<br />

Brüssel. Der sich langsam erholende europäische Stahlmarkt wird in den kommenden Monaten<br />

unter anhaltend hohen Importen aus Drittländern leiden.<br />

»Im laufenden Jahr sind die Einfuhren<br />

bereits schneller als der Binnenmarktabsatz<br />

gestiegen«, klagte Gordon Moffat, Generaldirektor<br />

des europäischen Stahlverbands<br />

EUROFER. Ihr Marktanteil sei entsprechend<br />

gestiegen. Sollten Drittländer mit ihren überschüssigen<br />

Produktionsmengen weiterhin<br />

die internationalen Märkte überschwemmen,<br />

befürchtet Moffat noch bis Ende 2015<br />

hohe Einfuhren auch in die EU. »Das ist eine<br />

schlechte Nachricht für die europäische<br />

Stahlindustrie, die schon jetzt unter einem<br />

extremen Margendruck leidet«.<br />

Der Stahlverband rechnet 2014 und 2015<br />

in der Union mit einem Anstieg des Stahleinsatzes<br />

um 3,7 % beziehungsweise 3 %. Die<br />

Erholung der Industrie setzt sich fort, wenn<br />

auch nur mit kleinen Schritten. Grundlage<br />

der steigenden Nachfrage sind höhere Investitionen.<br />

Sie reduzieren die Abhängigkeit<br />

der Branche von Exporten als Taktgeber des<br />

wirtschaftlichen Wachstums. Die Erholung<br />

fußt nun auf einer breiteren Grundlage und<br />

entwickelt sich aus eigener Kraft.<br />

Es gibt zudem Anzeichen dafür, dass auch<br />

regionale Aspekte den Aufschwung untermauern.<br />

Immer mehr fragile europäische<br />

Staaten sehen Licht am Ende des Tunnels,<br />

verursacht durch Reformen, die vor allem<br />

den Export begünstigen. Nur Frankreich und<br />

Italien treten noch auf der Stelle.<br />

EUROFER verzeichnete bereits im ersten<br />

Quartal 2014 eine stärker als erwartete<br />

Nachfrage nach Stahlprodukten. Vor allem<br />

die Automobil- und die Bauindustrie bewegten<br />

sich in einigen Ländern innerhalb besserer<br />

Rahmenbedingungen. In den kommenden<br />

Quartalen dürften nach Einschätzung<br />

des Stahlverbands vor allem steigende Investitionen<br />

im Maschinenbau und in der Ausrüstungsindustrie<br />

die Nachfrage nach Stahlerzeugnissen<br />

ankurbeln.<br />

www.eurofer.eu (sm 140901145)<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


26 K Steel International<br />

Österreichs Wirtschaft<br />

wächst moderat<br />

Außenhandel kommt in Schwung<br />

Wien. Die österreichische Wirtschaft erlebt derzeit dank der wachsenden<br />

Auslandsnachfrage einen gemäßigten Aufschwung. Sowohl auf der<br />

Einfuhr- als auch auf der Ausfuhrseite geht der Trend nach oben, davon<br />

profitiert auch der wichtigste Handelspartner Deutschland.<br />

Stahlmarkt Österreich<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/branchentreff<br />

Österreich steht laut Germany Trade<br />

and Invest (gtai) – Gesellschaft für Außenwirtschaft<br />

und Standortmarketing mbH vor<br />

einer wirtschaftlichen Aufschwungphase.<br />

So soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in<br />

diesem Jahr um 1,5 % und im nächsten<br />

Jahr um 1,8 % steigen. 2013 war das BIP<br />

gerade einmal um 0,3 % gewachsen. In<br />

den ersten drei Monaten dieses Jahres<br />

erhöhte sich die gesamtwirtschaftliche Leistung<br />

lediglich um real 0,2 % gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal, da die Bruttoanlageinvestitionen<br />

und der private Konsum noch<br />

auf einem schwachen Niveau verharrten. Im<br />

Laufe des Jahres dürfte der dynamische<br />

Außenhandel die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Landes allerdings günstig beeinflussen.<br />

Bereits im ersten Quartal dieses<br />

Jahres stieg der Wert der Ein- und Ausfuhren<br />

um 2,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />

Für das Gesamtjahr gehen Konjunkturexperten<br />

davon aus, dass Warenimport<br />

und -export jeweils um deutliche<br />

4,8 % wachsen.<br />

Wie sich der Stahlmarkt in Österreich entwickelt<br />

erfahren Sie auf unserem <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

am 21. <strong>Oktober</strong> ab 17:30 Uhr. Referent ist<br />

dann u. a. Magister Norbert<br />

Thumfart, Vorsitzender der<br />

Arbeitsgemeinschaft Stahlund<br />

Metall distribution (ARGE<br />

SMD) der Wirtschaftskammer<br />

Österreich (WKOÖ).<br />

Der Außenhandel ist für die Alpenrepublik<br />

von enormer Bedeutung, da der Binnenmarkt<br />

für die meisten industriellen Branchen<br />

keinen ausreichenden Absatzmarkt darstellt.<br />

Daher stehen und fallen die wirtschaftlichen<br />

Prognosen mit der internationalen Entwicklung,<br />

vor allem in den europäischen Nachbarländern.<br />

Diese sind die wichtigsten Handelspartner,<br />

wobei Deutschland noch einmal<br />

eine Ausnahmestellung einnimmt. So kam<br />

mit rd. 37 % der Großteil der österreichischen<br />

Einfuhren im vergangenen Jahr aus<br />

Deutschland.<br />

Unternehmen erhöhen<br />

Investitionen<br />

Nachdem sich die österreichischen Unternehmen<br />

im vergangenen Jahr bei Investitionen<br />

zurückgehalten haben, werden die<br />

Ausrüstungsinvestitionen 2014 infolge der<br />

verbesserten Auftragslage wieder steigen,<br />

voraussichtlich um rd. 4 %. Auch die Produktion<br />

von Waren dürfte laut dem Österreichischen<br />

Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(Wifo) zunehmen, 2014 real um 3,5 %.<br />

Die österreichischen Maschinenbauer<br />

rechnen dem Fachverband Maschinen &<br />

Metallwaren Industrie (FMMI) zufolge in diesem<br />

Jahr zwar mit keinem großen Aufschwung,<br />

doch im Zuge der steigenden<br />

Industrieproduktion zeichnet sich eine dynamische<br />

Inlandsnachfrage nach Maschinen<br />

ab. 2012 betrug der Wert der Maschinenimporte<br />

11,2 Mrd. €, Deutschland bestreitet<br />

rd. die Hälfte der österreichischen Einfuhren<br />

in diesem Industriesektor. Auch die österreichische<br />

Kfz-Industrie ist stark mit dem Nachbarn<br />

aus Deutschland verbunden. So produzieren<br />

die österreichischen Automobilzulieferer<br />

fast ausschließlich für den Export,<br />

dabei hängt ihre Auftragslage zu einem<br />

großen Teil an dem Erfolg deutscher Hersteller.<br />

(sm 141001115)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Steel International K 27<br />

L STEEL TICKER<br />

INTERNATIONALER STAHL PREIS<br />

FÜR THYSSENKRUPP-<br />

MITARBEITER<br />

Düsseldorf. Für die Forschungen im Rahmen<br />

seiner Dissertation hat Dr. Michael Skorianz, Mitarbeiter<br />

der ThyssenKrupp Steel Europe AG, den<br />

diesjährigen »Korf Award for Young Excellence«<br />

erhalten. Die Auszeichnung wird an herausragende<br />

Nachwuchswissenschaftler im Bereich der<br />

Eisen- und Stahlherstellung verliehen. Die Preisverleihung<br />

fand am 17. Juni während der Konferenz<br />

»Steel Success Strategies« in New York statt.<br />

»Es ist nicht alltäglich und macht uns daher umso<br />

stolzer, dass einer unserer jungen, hoch qualifizierten<br />

Mitarbeiter mit einem solch renommierten<br />

internationalen Preis geehrt wird«, so Dr. Arnd<br />

Köfler, Leiter Rohstahl bei ThyssenKrupp Steel<br />

Europe. »Wir freuen uns, dass Dr. Skorianz sein<br />

Potenzial jetzt in unserem Unternehmen weiter<br />

entwickeln kann.«<br />

Wie lässt sich die Leistung bei der Eisenerzeugung<br />

steigern – und dabei gleichzeitig noch Energie<br />

einsparen? Das untersuchte Dr. Skorianz während<br />

seiner Doktorarbeit an der Montanuniversität<br />

Leoben in Österreich in einem gemeinsamen<br />

Projekt mit einem Anlagenbauer und einem asiatischen<br />

Stahlhersteller. Dass dies generell möglich<br />

ist, hat der junge Österreicher in seiner Doktorarbeit<br />

erstmals wissenschaftlich belegt – und<br />

damit die Grundlage gelegt für eine Technik, die<br />

bereits bei der Entwicklung und Errichtung einer<br />

neuartigen Wirbelschichtanlage berücksichtigt<br />

worden ist.<br />

www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />

/<br />

(sm 14080959)<br />

VOESTALPINE VERKAUFT<br />

FLAMCO-GRUPPE<br />

Linz. Die voestalpine hat Anfang Juli mit dem<br />

Indus trieunternehmen Aalberts Industries N.V. mit<br />

Hauptsitz in Langbroek (NL) den Verkauf sämtlicher<br />

Anteile (100 %) an der Flamco Holding B.V.<br />

und der Flamco Stag Behälterbau GmbH mit<br />

Hauptsitz in Bunschoten (NL) vereinbart. Ausschlaggebend<br />

für die Veräußerung war die zu -<br />

sehends stärker werdende Abweichung vom strategischen<br />

Kerngeschäft des Technologie- und<br />

Industriegüterkonzerns voestalpine.<br />

(sm 140901111)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


28 K Steel International<br />

Fahrzeugleichtbau mit Stahl – sicher und kostengünstig<br />

Düsseldorf. Über 100 Referenten und mehr als 340 Besucher aus aller Welt haben sich vom 15. bis 19. Juni 2014<br />

zur internationalen Konferenz Steels in Cars and Trucks 2014 (SCT) in Braunschweig getroffen.<br />

Den Kongress richtete das Düsseldorfer<br />

Stahlinstitut VDEh aus. Fahrzeugleichtbau ist<br />

eine der größten Herausforderungen für<br />

Automobilhersteller, Zulieferer und Entwicklungsdienstleister,<br />

deshalb standen neue<br />

Entwicklungen und Anwendungen von Stahl<br />

zu diesem Thema im Mittelpunkt der Veranstaltung.<br />

Stahl ist nach wie vor der wichtigste<br />

Werkstoff für den Automobilbau.<br />

Aktuelle Fahrzeuge bestehen im Durchschnitt<br />

zu mehr als 50 % aus Stahl, da dieser<br />

für viele Anwendungen die besten technologischen<br />

Eigenschaften bietet und zudem<br />

für herausragende Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung<br />

und Umweltverträglichkeit<br />

steht. Heute werden für den Leichtbau<br />

vor allem moderne hoch-, höher- und<br />

höchstfeste Stähle eingesetzt, deren Verwendung<br />

in hohem Maße Designfreiheit,<br />

Crashsicherheit und niedriges Fahrzeuggewicht<br />

ermöglicht. Wenn es darum geht,<br />

leistungsfähige Bauteile und Systeme zu<br />

vergleichsweise niedrigen Kosten zu verwirklichen,<br />

führt am Werkstoff Stahl kein<br />

Weg vorbei. Auch ökologisch punktet Stahl:<br />

Nach einer langen Nutzungszeit lässt er sich<br />

immer wieder und ohne Qualitätsverlust<br />

vollständig recyceln.<br />

»Future trends in steel development, processing<br />

technologies and applications« war<br />

das Motto der SCT 2014. Themen wie das<br />

Crashverhalten von Bauteilen aus modernsten<br />

Stählen, neue Fügetechnologien auch<br />

im Zusammenhang mit »Multi-Material-Design«<br />

sowie Ergebnisse der aktuellen Werkstoffforschung<br />

wurden diskutiert. Die Vorträge<br />

beschäftigten sich unter anderem mit<br />

den spezifischen Eigenschaften von innovativen<br />

Stählen für den Einsatz in Karosserie,<br />

Antrieb und Fahrwerk. Neben dem Leichtbaupotenzial<br />

von Bauteilen aus Stahlblech<br />

wurden insbesondere auch die Möglichkeiten<br />

vorgestellt, durch neue Konstruktionen<br />

und optimiertes Bauteildesign Gewichtseinsparpotenziale<br />

bei massiv umgeformten<br />

Komponenten zu generieren. Neue Umformmethoden<br />

und Simulationsverfahren,<br />

wie sie bei der Herstellung leichter Fahrzeuge<br />

eingesetzt werden, wurden ebenfalls<br />

betrachtet.<br />

Namhafte Fachleute aus 22 Staaten, u. a.<br />

aus Deutschland, China sowie Japan und<br />

den USA, präsentierten ihre Erfahrungen in<br />

mehr als 100 Vorträgen. »Die Veranstaltung<br />

war ein voller Erfolg, ebenso wie die ersten<br />

drei SCTs in den Jahren 2005, 2008 und<br />

2011. Das große Engagement der Hauptsponsoren<br />

Salzgitter AG und Volkswagen<br />

AG sowie die Einreichung von über 140 Vortragsvorschlägen<br />

zeigen die hohe Bedeutung<br />

von Stahl im Fahrzeugbau«, so Dr.<br />

Peter Dahlmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Stahlinstituts VDEh. Be -<br />

triebsbesichtigungen rundeten das Programm<br />

ab. So erhielten die Teilnehmer Einblicke<br />

in die Stahlherstellung bei der Georgsmarienhütte<br />

GmbH und der Salzgitter AG<br />

sowie in die Automobilfertigung in Wolfsburg.<br />

www.sct2014.com<br />

/<br />

(sm 140901014)<br />

L STEEL TICKER<br />

ARCELORMITTAL VERLÄSST<br />

VERLUSTZONE<br />

Luxembourg. Der Stahlerzeuger ArcelorMittal<br />

hat im zweiten Quartal des laufenden Jahres 20,7<br />

Mrd. USD umgesetzt und 0,03 USD je Aktie verdient.<br />

Während es den Luxemburgern gelang,<br />

mehr Stahlprodukte zu höheren Preisen zu verkaufen,<br />

konnten sie den Eisenerzabsatz nur durch<br />

Preiszugeständnisse steigern. Diese unerwartete<br />

Entwicklung wirkt sich auf die Ganzjahresprognose<br />

aus. Der Stahlgigant rechnet nun 2014 nur<br />

noch mit einem Eisenerz-Durchschnittspreis von<br />

105 USD pro t nach zuvor erhofften 120 USD.<br />

Damit sinkt auch die Prognose für das erwartete<br />

operative Ergebnis (EBITDA) auf mehr als 7 Mrd.<br />

USD nach ursprünglich rd. 8 Mrd. USD. In Europa<br />

profitierte ArcelorMittal von einer verbesserten<br />

Kostenstruktur und steigenden Verkäufen. Negativ<br />

wirkten sich geringere Stahlpreise aus.<br />

(sm 140901156)<br />

NIEDERLÄNDISCHE INDUSTRIE<br />

KEHRT ZU ALTER STÄRKE ZURÜCK<br />

Den Haag. Die Industrie in den Niederlanden<br />

schwenkt wieder auf Vorkrisenniveau ein. In diesem<br />

Jahr erwartet die ING Bank einen Produktionsanstieg<br />

um 2,5 %, zuletzt konnte das produzierende<br />

Gewerbe solche Zahlen 2007 vermelden.<br />

Das erste Quartal dieses Jahres startete bereits<br />

mit einem Anstieg der Produktion um 3 % gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal. Vor allem das verarbeitende<br />

Gewerbe im Land profitiert von der<br />

wachsenden Weltwirtschaft sowie einer verbesserten<br />

inländischen Nachfrage. Eine Vorreiterrolle<br />

nimmt die niederländische Industrie derzeit bei<br />

der Entwicklung von »Smart Factories« ein. Mit<br />

dem Aufbau intelligenter Fabriken will die niederländische<br />

Fertigungsindustrie ihre Produktivität<br />

und globale Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern.<br />

(sm 140901095)<br />

WIRTSCHAFT IN DEN<br />

NIEDERLANDEN FASST TRITT<br />

Amsterdam. Nach zwei schwachen Jahren in<br />

Folge mit sinkender Wirtschaftsleistung springt<br />

die Konjunktur in den Niederlanden wieder an. In<br />

diesem Jahr soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />

laut Germany Trade & Invest um 0,8 % steigen,<br />

2015 dann um 1,3 %. Den größten Anteil an der<br />

Erholung der niederländischen Wirtschaft hat<br />

dabei der Export, der in diesem und im nächsten<br />

Jahr mit Wachstumsraten von 2,3 % bzw. 4,3 %<br />

als Antriebsmotor fungieren wird. Darüber hinaus<br />

kommt auch die inländische Nachfrage langsam<br />

wieder in Fahrt. Zudem haben die Unternehmen<br />

ihre Investitionszurückhaltung aufgegeben. So<br />

werden sich die Unternehmensinvestitionen in<br />

diesem Jahr laut Germany Trade & Invest um etwa<br />

5,0 % erhöhen. 2013 waren sie um 3,9 % zurückgeschraubt<br />

worden. (sm 14080922)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


30 Stahlstandort Deutschland<br />

Investitionen in den<br />

Stahlstandort Duisburg<br />

Stahlhersteller verbreitern Sortiment<br />

und erhöhen Qualität<br />

Duisburg. Die am Stahlstandort Duisburg sitzenden Unternehmen<br />

investieren auch 2014 und sorgen so dafür, dass ihre Anlagen<br />

wettbewerbsfähig und der Stahlstandort in Duisburg der größte Europas<br />

bleibt. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist der Erweiterungsbau der<br />

Kokerei bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann, doch auch<br />

ArcelorMittal und ThyssenKrupp nehmen viel Geld in die Hand.<br />

(Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)<br />

Der Erweiterungsbau der Kokerei bei<br />

den Hüttenwerken Krupp Mannesmann<br />

(HKM) wurde nach einer Bauzeit von rd. drei<br />

Jahren Ende März 2014 in Betrieb genommen.<br />

400 Mill. € wurden investiert, um so<br />

eine komplette Eigenversorgung mit qualitativ<br />

hochwertigem und preisgünstigem<br />

Koks sicherzustellen, wie Dr. Rolf Höffken,<br />

Geschäftsführer Technik des Unternehmens,<br />

ausführte.<br />

»Nie wurde in unseren Standort Duisburg-Huckingen<br />

mehr investiert als in den<br />

letzten fünf Jahren«, machte Höffken deutlich.<br />

Schwerpunkte seien dabei in erster<br />

Linie Projekte gewesen, auf die lange hingearbeitet<br />

wurde. So war die Erweiterung der<br />

vorhandenen Kokerei um eine zweite Batterie<br />

schon bei den Planungen zu Beginn der<br />

1980er-Jahre berücksichtigt worden.<br />

HKM richtet Blick in die Zukunft<br />

»Unsere Stahlerzeugung ist die Wurzel eines<br />

großen Wertschöpfungsbaumes in Deutschland<br />

und dementsprechend sind die Investitionen<br />

in unseren Standort Duisburg keineswegs<br />

abgeschlossen«, so Höffken. Zukünftige<br />

Großinvestitionsmaßnahmen betreffen<br />

schwerpunktmäßig die Weiterentwicklung<br />

bestehender Brammenstranggießanlagen<br />

sowie die Ergänzung der vorhandenen Filtertechnik.<br />

»<br />

Unsere Investitionen in den<br />

Standort Duisburg sind<br />

keineswegs abgeschlossen.<br />

Rolf Höffken, Geschäftsführer Technik bei den<br />

Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM)<br />

Die Modernisierung der leistungsstärksten<br />

Brammenstranggießanlage des Stahlwerkes<br />

steht für Ende 2014 an. Sowohl die elektrische<br />

Ausrüstung und Steuerung als auch die<br />

Strangkühlung werden dabei weitgehend<br />

ausgetauscht und verbessert. Ziel ist die<br />

Optimierung der Erstarrungsbedingungen<br />

des Stahls und daraus folgend eine Verbesserung<br />

der Qualität.<br />

ThyssenKrupp stärkt<br />

Produktionsstandorte<br />

Ein weiteres Thema ist die Neuzustellung des<br />

Hochofens 2 von ThyssenKrupp Steel Europe<br />

in Duisburg-Schwelgern, wobei sich die<br />

Kosten der Modernisierung auf mehr als<br />

(141001307/2)<br />

Die neue Kokerei von HKM<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Stahlstandort Deutschland 31<br />

(141001307/4)<br />

v.l.n.r.: Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Dr. Rolf Höffken, Geschäftsführer Technik der<br />

Hüttenwerke Krupp Mannesmann, Dr. Herbert Eichelkraut, Vorstand Produktion von ThyssenKrupp Steel<br />

Europe, Thorsten Brand, bis September Sprecher der Geschäftsführung ArcelorMittal Duisburg, und<br />

Dr. Nicola Hirsch, Arbeitsdirektorin und Mitglied der Geschäftsführung ArcelorMittal Duisburg (Fotos:<br />

WV Stahl)<br />

(141001307/3)<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der WV Stahl<br />

200 Mill. € belaufen. Neben Investitionen in<br />

Großprojekte führt der Stahlhersteller verschiedene<br />

Verbesserungsmaßnahmen durch,<br />

für die die Business Area Steel Europe jährlich<br />

400 bis 500 Mill. € aufwendet. In den vergangenen<br />

drei Geschäftsjahren beliefen sich<br />

die Investitionsauszahlungen auf rd. 1,35<br />

Mrd. €. Allein die seit vergangenem Jahr laufenden<br />

Großprojekte am Standort Duisburg<br />

haben einen Gesamtumfang von rd. 600<br />

Mill. €. »Das sind Aufwendungen, die wir<br />

»<br />

Die Maßnahmen zeigen einmal<br />

mehr, dass wir auf die Zukunftsfähigkeit<br />

der Standorte setzen.<br />

Dr. Herbert Eichelkraut, Vorstand Produktion<br />

von ThyssenKrupp Steel Europe<br />

leisten müssen, um unsere Anlagen auf dem<br />

neuesten technischen Stand zu halten. So<br />

können wir im Wettbewerb unsere Position<br />

als einer der führenden Flachstahlhersteller<br />

behaupten. Wir sichern dadurch Arbeitsplätze<br />

und ganze Werkstandorte«, sagte Dr. Herbert<br />

Eichelkraut, Vorstand Produktion von<br />

ThyssenKrupp Steel Europe. Das Unternehmen<br />

diene zudem als wichtiger Werkstofflieferant<br />

für andere deutsche Industriebranchen,<br />

wie er betonte. Auch Zu lieferer und<br />

Anlagenbauer profitieren von den Aufträgen.<br />

»<br />

Die hohen Investitionen<br />

am Standort Duisburg sichern<br />

nicht nur Arbeitsplätze, sondern<br />

auch die Zukunft unserer Stadt.<br />

Sören Link, Oberbürgermeister von Duisburg<br />

Mit den Modernisierungsmaßnahmen er -<br />

höht das Unternehmen weiter die Qualität<br />

der Produkte, um mit den stark ansteigenden<br />

Qualitätsansprüchen, wie bei höherfesten<br />

Stählen für die Automobilindustrie,<br />

Schritt zu halten. Eine schwerpunktmäßige<br />

Investition der vergangenen Monate war die<br />

Neuzustellung des Hochofens 2 in Duisburg-Schwelgern,<br />

der nach einer Ofenreise<br />

von 21 Jahren modernisiert wurde und Ende<br />

September 2014 wieder in Betrieb gehen<br />

sollte. Parallel zur Neuzustellung wurde die<br />

Stranggießanlage im Oxygenstahlwerk Duisburg-Beeckerwerth<br />

modernisiert.<br />

ArcelorMittal: Hochwertige<br />

Schmiedeteile für Autoindustrie<br />

ArcelorMittal investierte in den Duisburger<br />

Neubau der weltweit modernsten Drahtstraße<br />

rd. 135 Mill. €. Thorsten Brand, bis<br />

September Chef des Unternehmensstandortes,<br />

sagte, dass so je nach Aggregat 20 bis<br />

Es handelt sich hier um eine der<br />

»<br />

größten Einzelinvestitionen<br />

im Segment Langprodukte, die<br />

ArcelorMittal je vorgenommen hat.<br />

Thorsten Brand, bis September Sprecher<br />

der Geschäfts führung von ArcelorMittal<br />

Duisburg<br />

70 % an Energie gespart werde. Im <strong>Oktober</strong><br />

2013 erfolgte die Inbetriebnahme.<br />

»Mit der neuen Drahtstraße in Ruhrort<br />

haben wir Arcelor Mittal Duisburg für die<br />

Zukunft ausgerichtet und weltweit die modernste<br />

Produktionslinie dieser Art geschaffen«,<br />

so Brand. »Außerdem investieren wir<br />

kontinuierlich in unsere Anlagen, die Mitarbeiter<br />

und den Standort. Allein in den vergangenen<br />

fünf Jahren haben wir mehr als<br />

200 Mill. € in Duisburg aufgewandt. Wir<br />

sind fest davon überzeugt, dass Stahlproduktion<br />

in Duisburg auch in Zukunft<br />

einen bedeutenden Platz im lokalen Wirtschaftsleben<br />

und darüber hi naus einnehmen<br />

wird. Mit unserem Werk schaffen wir<br />

Arbeit und sichern Jobs.«<br />

Zurzeit investiert das Unternehmen weiter<br />

am Standort Ruhrort, wobei die Umstellung<br />

auf ein symmetrisches Format der Stranggießanlage<br />

2 den Kunden im Automobil-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


32 Stahlstandort Deutschland<br />

(141001307/5)<br />

Im neuen Drahtwerk von ArcelorMittal können hochfeste und ultrahochfeste Stähle verarbeitet werden, da moderne Technologien<br />

thermomechanische Walzverfahren ermöglichen (Foto: ArcelorMittal).<br />

zulieferbereich fortan hochwertige Stahlblöcke<br />

zur Herstellung von Schmiedeteilen<br />

bietet. »Wir investieren 6,5 Mill. € in die<br />

Formatumstellung, um die Anlage auf die<br />

Anforderungen der Zukunft auszurichten, in<br />

»<br />

Wir müssen aktiv für Nachwuchs<br />

werben und früh damit beginnen.<br />

Dr. phil. Nicola Hirsch, Arbeitsdirektorin und<br />

Mitglied der Geschäftsführung ArcelorMittal<br />

mehr Produktsegmenten flexibel zu sein und<br />

unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.<br />

Nach dem Bau der neuen Drahtstraße ist<br />

dies ein weiterer konsequenter Schritt, um<br />

Arbeitsplätze und Stahlproduktion in Duisburg<br />

zu sichern«, so Brand. Mit der geplanten<br />

Investition soll das Kokillenformat der<br />

Weitere Infos auf dem iPad<br />

Weitere Fotos zum Artikel finden Sie in einer iPad-Galerie in unserer kostenlosen<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-App.<br />

Stranggießanlage 2 von rechteckig (265 mm<br />

x 385 mm) auf quadratisch (320 mm x<br />

320 mm) geändert werden.<br />

Dr. phil. Nicola Hirsch, seit 2006 Arbeitsdirektorin<br />

und Mitglied der Geschäftsführung<br />

ArcelorMittal, Duisburg, sprach das<br />

Thema Frauen in der Stahlindustrie an, das<br />

für den Stahlstandort Duisburg ebenfalls<br />

wichtig ist. Ein ausführlicher Bericht zu diesem<br />

Thema findet sich im »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />

Heft 11.2014.<br />

Im Westen viel Neues<br />

»Grundstoffindustrien wie die Stahlindustrie<br />

sind die Basis starker industrieller Wertschöpfungsnetzwerke«,<br />

betont Hans Jürgen<br />

Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl. Die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen den Stahlunternehmen und ihren<br />

Kunden sei hierzulande einzigartig und<br />

bringe fortlaufend Innovationen hervor. Auf<br />

diesen Wertschöpfungsnetzwerken basiert<br />

das industrielle Geschäftsmodell, das<br />

Deutschland stärkt und durch die Krise<br />

geführt hat.<br />

»<br />

Wir brauchen Verlässlichkeit bei den<br />

politischen Rahmenbedingungen,<br />

damit solche Investitionen<br />

wie in Duisburg möglich sind und<br />

wir unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />

erhalten können.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

»Die Investitionen der Stahlunternehmen in<br />

Deutschland, die zum Teil vor Jahren be reits<br />

beschlossen wurden, sind immer noch auf<br />

einem hohen Niveau«, kommentiert der<br />

Verbandspräsident die Summen, die durchschnittlich<br />

bei 1,2 Mrd. € jährlich liegen, und<br />

mahnt eine höhere Planungssicherheit an:<br />

»Wir benötigen verlässliche politische Rahmenbedingungen,<br />

damit Großinvestitionen<br />

wie die in Duisburg auch weiterhin hierzulande<br />

möglich sind.« (sm 141001307)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


34 Stahlstandort Deutschland<br />

Markenstahl für Megamaschinen:<br />

Paraderolle für große Größen<br />

Grobbleche der Dillinger Hütte kennen keine Grenzen<br />

Dillingen / Saar. Ein wortwörtlich gewichtiges Erfolgsprodukt treibt<br />

die Dillinger Hütte seit über 325 Jahren an: Stahl vom Erz bis zum<br />

maßgeschneiderten Grobblech und einbaufertigen Element. Dieses<br />

einzigartige Erfahrungsspektrum macht den Traditionsbetrieb zum<br />

international aufgestellten Qualitäts- und Technologieführer, dessen<br />

Stahlgüten mehrheitlich jünger als zehn Jahre sind.<br />

Durch ihre Spitzenposition bei Dicke<br />

und Eigenschaften der Grobbleche wird die<br />

Dillinger Hütte zum echten Schwergewicht<br />

im Bereich Baumaschinen / Bergbau sowie<br />

im hochanspruchsvollen Maschinen- und<br />

Anlagebau. Diese Hochleistungswerkstoffe<br />

für Einsatzgebiete mit widrigsten Bedingungen<br />

sind durch ihre extreme Belastbarkeit<br />

die Gewähr für sichere Investitionen. Beste<br />

Voraussetzungen, sie überall dort einzusetzen,<br />

wo Leistungsfähigkeit, Sicherheit und<br />

Lebensdauer von Werkstoffen existenziell<br />

(140901137/1)<br />

Stahl vom Erz bis<br />

zum<br />

maßgeschneiderten<br />

Grobblech und<br />

einbaufertigen<br />

Element ist seit über<br />

35 Jahren das<br />

Erfolgsprodukt der<br />

Dillinger Hütte<br />

(Foto: Dillinger<br />

Hütte).<br />

sind: bei den weltweit größten Offshore-<br />

Projekten, in architektonischen Megakonstruktionen<br />

und gigantischen Trag- und<br />

Hebewerkzeugen. Der Geschäftsbereich für<br />

Baumaschinen, Bergbau und Maschinenbau<br />

ist ein wichtiger Motor des Fortschritts in<br />

diesem Anwendungsfeld und deshalb be -<br />

vorzugter Partner der Branchenbesten.<br />

Die Dillinger Hütte produziert jedes Jahr<br />

rd. 2 Mill. t Grobblech für hochbeanspruchte<br />

Konstruktionen in Schlüsselindustrien – in<br />

unerreichter Dicke und Abmessungsvielfalt.<br />

Zusammen mit ihren Tochtergesellschaften<br />

ist sie als größter europäischer Hersteller<br />

dieser Bleche weltweit etabliert und aktiv.<br />

Dank ihrer Präzision und Qualität gelten die<br />

Produkte als Synonym für absolute Zuverlässigkeit.<br />

Das paart die Dillinger Hütte mit<br />

einem integrierten Leistungsspektrum von<br />

Dienstleistungen, komplexen Weiterverarbeitungsschritten<br />

und Services. Spitzentechnologie<br />

neuester Generation, effiziente Prozesse<br />

entlang der gesamten Fertigungskette<br />

und optimale Produkteigenschaften sind die<br />

Basis, um zukunftsweisende Ideen gemeinsam<br />

mit den Kunden in aller Welt in die Tat<br />

umzusetzen. Gefragt ist dies insbesondere<br />

dort, wo Konstruktionen bestehende Leistungsgrenzen<br />

in puncto Festigkeit, Abrasions-<br />

und Korrosionsbeständigkeit in Frage<br />

stellen. Ob schwere Baumaschinen wie Bagger,<br />

Raupen, Kräne, Betonpumpen, Kipper<br />

und Raupenkräne, Gerätschaften im Bergbau<br />

wie Abbauwerkzeuge und Stützen für<br />

unter Tage oder auch Baustoffmaschinen<br />

wie Mühlen, Brecher, Tunnelbohrer und Förderanlagen:<br />

Gefertigt aus Normstählen,<br />

Stählen nach Kundenspezifikation oder<br />

hochfesten und hochverschleißfähigen Stählen<br />

der Marken DILLIMAX und DILLIDUR<br />

widerstehen sie härtesten Einsatzbedingungen.<br />

Gleichzeitig steigen Stand- und Lebenszeiten<br />

der Anlagen, während sinkende Ausfall-<br />

und Reparaturkosten zu deutlich verbesserter<br />

Wirtschaftlichkeit beitragen. Viele der<br />

größten und besten Baumaschinen werden<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Stahlstandort Deutschland 35<br />

deshalb serienmäßig aus diesen besonders<br />

vielseitigen und leistungsstarken Markenstählen<br />

gefertigt.<br />

Feste Größe<br />

Streckgrenzen bis 1.100 MPa, Blechdicken<br />

bis zu 250 mm und Zähigkeitswerte bis zu<br />

– 60 °C kennzeichnen die hochfesten Feinkornbaustähle<br />

der Marke DILLIMAX. Dieses<br />

außergewöhnliche Eigenschaftsspektrum<br />

entspricht dem Trend zu materialsparenden,<br />

aber hochgradig stabilen und sicheren Konstruktionen<br />

für immer größere und leistungsfähigere<br />

Hebezeuge. Mit DILLIMAX<br />

können so beispielsweise die Kosten der<br />

Tragkonstruktion von Kränen im hohen<br />

zweistelligen Prozentbereich gesenkt werden.<br />

Sehr gute Verarbeitungseigenschaften<br />

tragen zu weiterer Kostenersparnis bei.<br />

Gegenüber abrasiven Bedingungen bleiben<br />

verschleißfeste, bis zu 150 mm dicke Stähle<br />

der Marke DILLIDUR hart. Mit einer abgestuften<br />

Härteskala bis 500 Brinell und sehr<br />

guter Zähigkeit überzeugen sie insbesondere<br />

an Schaufeln, Messern oder Brechern<br />

durch ihre Beständigkeit gegen Abrasion<br />

und Prallverschleiß. Basis für die hochfesten<br />

und verschleißbeständigen Bleche ist der in<br />

der Dillinger Hütte hergestellte Stahl höchster<br />

Reinheit. Vergossen in die dicksten Brammen<br />

und Blöcke der Welt, wird er beim<br />

anschließenden Walzen mit 11.000 t Walzkraft<br />

bis in den Kern homogenisiert. Ihre<br />

besondere Festigkeit verdanken die Hightechstähle<br />

jedoch der Wasservergütung, bei<br />

DILLIMAX und anderen Sondergüten mit<br />

anschließender Anlassbehandlung. Durch<br />

diese Festigkeit, kombiniert mit der Zähigkeit<br />

konventioneller Baustähle, bieten sie für<br />

schlag- und stoßbeanspruchte Baumaschinen<br />

unverzichtbaren Schutz. Für den Einsatz<br />

bei tiefen Temperaturen und besonderen<br />

Sicherheitsanforderungen in den Bereichen<br />

Offshore oder Mining stehen Sondergüten<br />

mit analogen Fähigkeiten zur Verfügung.<br />

Starker Partner<br />

Für den Geschäftsbereich Baumaschinen,<br />

Bergbau und Maschinenbau ist die zunehmende<br />

Nachfrage großer Blechdicken mit<br />

diesem herausfordernden Eigenschaftsprofil<br />

eine Paradeaufgabe. Die nur von der Dillinger<br />

Hütte in diesen Dimensionen lieferbaren<br />

Bleche bedeuten entscheidende Fertigungsund<br />

Kostenvorteile. Weit über 400 mm dick<br />

– bei den hochfesten Markenstählen bis zu<br />

250 mm –, bis zu 5.200 mm breit, 36 m<br />

lang und mit Stückgewichten von über 40 t<br />

haben sie auch für anspruchsvollste Aufgaben<br />

das notwendige Format. Ein weltweites<br />

Netz von Vertriebsbüros ermöglicht standortnahen<br />

Zugriff auf kompetente Beratung<br />

»made by Dillinger«. Mit maßgeschneiderter<br />

Beratung und praxisnahen Serviceleistungen<br />

entstehen innovative und nicht selten<br />

unkonventionelle Lösungen für Aufgaben,<br />

die kein anderer Anbieter erfüllen<br />

kann. Von dem globalen Überblick zu Trends<br />

und Technologien profitieren alle Kunden in<br />

daraus abgeleiteten Verbesserungen für Produkte<br />

und Prozesse. Einen entscheidenden<br />

Beitrag zur wirtschaftlich und anwendungsbezogen<br />

besten Lösung leistet die vom Projektgeschäft<br />

geprägte Unternehmenskultur.<br />

Durch eine bis auf das Einzelblech ausgelegte<br />

Produktion und Logistik ist die Dillinger<br />

Hütte für Maschinenbauer ein hochflexibler<br />

Lösungspartner, der – bei Bedarf auch mit<br />

Sonderspezifikationen – in kürzester Zeit<br />

Ideen Wirklichkeit werden lässt. Über Jahre<br />

gewachsenes Verständnis für die Herausforderungen<br />

der Kunden und deren Vertrauen<br />

in die praxisnahe Lösungskompetenz kennzeichnen<br />

die langjährigen Erfolgspartnerschaften<br />

mit den führenden Baumaschinenherstellern.<br />

/<br />

www.dillinger.biz<br />

EuroBLECH: Halle 16, Stand F71<br />

(sm 140901137)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


38 K Branchenbericht<br />

Werkzeugindustrie auf gutem Weg<br />

Doch die Dynamik lässt langsam nach<br />

Remscheid (kv). Die ganz überwiegend mittelständischen Unternehmen<br />

der Werkzeugindustrie können mit dem Jahr 2014 recht zufrieden sein.<br />

Nach Stagnation im vergangenen Jahr rechnen sie für 2014 mit einem<br />

Umsatzplus von durchschnittlich 3 bis 3,5 %. Angesichts der weltweiten<br />

Unsicherheiten ist eine exakte Prognose für 2015 zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt kaum möglich.<br />

»In den meisten unserer Unternehmen<br />

überwiegt die Zuversicht und es herrscht<br />

noch eine recht gute Stimmung«, sagt Rainer<br />

Langelüddecke, Geschäftsführer des<br />

Fachverbands Werkzeugindustrie (FWI) in<br />

Remscheid. Wie aus der Branche zu hören<br />

sei, kämen von wichtigen Kunden erfreuliche<br />

Signale. Dazu zähle insbesondere das<br />

Handwerk, das von einem gestiegenen privaten<br />

Konsum, aber auch von Investitionen<br />

der Industrie und der Logistikbranche profitiere.<br />

Auch die deutsche Bauindustrie sei<br />

offenbar gut beschäftigt und meldete für<br />

die ersten fünf Monate einen um 6,5 %<br />

gestiegenen Auftragseingang. Der Maschinenbau,<br />

das »Rückgrat der deutschen<br />

Werkzeugindustrie«, ist nach den Worten<br />

des FWI-Geschäftsführers nach wie vor auf<br />

Erfolgskurs: »Allerdings macht die Ukrainekrise<br />

der Branche möglicherweise zu schaffen,<br />

da Russland der viertgrößte Exportpartner<br />

des deutschen Maschinenbaus ist. Der<br />

deutsche Maschinenbau hatte seine Produktionsprognose<br />

für 2014 erst kürzlich von 3<br />

auf 1 % Wachstum gesenkt.«<br />

Insgesamt aber zeigten die gegenüber<br />

dem Vorjahr zum Teil deutlich gestiegenen<br />

Auftragseingänge der Werkzeugindustrie,<br />

die allerdings im Laufe des Jahres etwas an<br />

Dynamik verloren hätten, dass der Optimismus<br />

trotz der allgemeinen Zweifel am Fortbestand<br />

der stabilen Gesamtkonjunktur<br />

wohl berechtigt sei. So zogen die Bestellungen<br />

im ersten Quartal gegenüber dem allerdings<br />

sehr mageren Vorjahreszeitraum noch<br />

um 10 % an, darunter aus dem Inland um<br />

gut 10 % und aus dem Ausland um knapp<br />

10 %. Im zweiten Vierteljahr halbierten sich<br />

»<br />

Für die Werkzeugindustrie ist trotz<br />

aller möglichen Widrigkeiten für<br />

das laufende Jahr ein Umsatzplus<br />

von 3 bis 3,5 % realistisch.<br />

Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Werkzeugindustrie<br />

dann die Wachstumsraten, womit sich im<br />

gesamten ersten Halbjahr noch ein Plus von<br />

7 % errechnet, das sich gleichermaßen auf<br />

das Inlands- und Auslandsgeschäft aufteilt.<br />

Beim Umsatz war die Entwicklung ähnlich.<br />

Einem Zuwachs von 13% im ersten Quartal<br />

folgte ein Anstieg von 5 %, sodass die Hersteller<br />

in der ersten Jahreshälfte ein Wachstum<br />

von knapp 9 % erreichten. Auch hier<br />

unterscheiden sich Inland und Ausland nur<br />

wenig. Langelüddecke: »Laut der aktuellen<br />

FWI-Umfrage stuften zwei Drittel der<br />

Befragten im August die wirtschaftliche<br />

Situation als befriedigend und mehr als<br />

30 % als günstig ein. Die meisten der<br />

befragten Werkzeughersteller erwarten bis<br />

Anfang 2015 keine großen Veränderungen,<br />

wobei der Anteil der günstigeren Erwartungen<br />

von 40 % im Februar auf 20 % im<br />

August abgenommen hat.«<br />

Export entwickelt sich erfreulich<br />

Der Export entwickle sich ebenfalls erfreulich.<br />

So stiegen die Ausfuhren von Januar bis<br />

Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um<br />

rd. 3 %. Die Zahlen im Werkzeugaußenhandel<br />

sind allerdings mit den genannten<br />

Umsatzangaben nicht voll vergleichbar, weil<br />

es durchaus auch mehrmaligen Transitverkehr<br />

geben kann, auch unfertige Teile eine<br />

nicht unwesentliche Rolle spielen und die<br />

Transaktionen der Händler erfasst sind.<br />

Wichtigster Auslandsmarkt bleibt die EU mit<br />

einem Anteil von 55 %. Hier sind sogar teilweise<br />

zweistellige Zuwachsraten zu melden.<br />

Indessen macht sich die Ukrainekrise<br />

bemerkbar. Die deutschen Werkzeugausfuhren<br />

nach Russland unterschritten im ersten<br />

Halbjahr das Vorjahresniveau um 10 %.<br />

In die Ukraine wurden sogar 42 % weniger<br />

deutsche Werkzeuge verkauft. Allerdings<br />

gilt es zu relativieren. Der Anteil der Ukraine<br />

an den deutschen Exporten liegt nach Angaben<br />

Langelüddeckes bei lediglich 0,6 %.<br />

Russland komme immerhin auf 6 %. Deshalb<br />

hält sich die Besorgnis, was die Lieferungen<br />

angeht, bisher noch in Grenzen. Von<br />

Exportbeschränkungen seien so gut wie<br />

keine Werkzeuge betroffen. Wohl aber, so<br />

gesteht Langelüddecke zu, drücke die Krise<br />

nicht unbeträchtlich auf das Geschäftsklima.<br />

Das mache auch eine Prognose für 2015<br />

zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur schwer<br />

möglich.<br />

Ukrainekrise drückt auf<br />

die Stimmung<br />

Die Werkzeugindustrie, in der überwiegend<br />

Klein- und Kleinstbetriebe zu finden sind,<br />

blickt naturgemäß besonders auf ihr wirtschaftliches<br />

Umfeld. Deshalb stoßen Umfragen<br />

zum Befinden des Mittelstandes auf<br />

reges Interesse. Die renommierte Unternehmensberatung<br />

Ernst & Young legte Ende<br />

August ihr regelmäßig erscheinendes Mittelstandsbarometer<br />

vor. In der Erhebung, für<br />

die im Juli deutschlandweit 700 mittelständische<br />

Unternehmen befragt wurden,<br />

gaben 22 % der mittelständischen Industrie-<br />

und 19 % der Handelsunternehmen an,<br />

sie spürten negative Auswirkungen der<br />

Spannungen mit Russland auf ihr Geschäft.<br />

Die Spannungen zwischen Russland und<br />

dem Westen stellten für jedes sechste mittelständische<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

eine – wie es heißt – »große Gefahr für die<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Branchenbericht K 39<br />

»<br />

Immer öfter werden erfolgreiche Produkte<br />

im direkten Auftrag der bisherigen deutschen<br />

oder europäischen Abnehmer kopiert mit dem<br />

Argument, der bisherige Hersteller sei zu teuer.<br />

Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Werkzeugindustrie<br />

eigene Geschäftsentwicklung« dar. Zudem drohe die aktuelle Zuspitzung<br />

der Krise auch Unternehmen zu belasten, die nicht vor Ort<br />

engagiert sind. Peter Englisch, Leiter Familienunternehmen und<br />

Mittelstand bei Ernst & Young, sieht eine solche Gefahr indessen<br />

nicht durchgehend: »Der deutsche Mittelstand registriert die<br />

Geschäftsbeeinträchtigungen in den Geschäftsbeziehungen zu<br />

Russland und der Ukraine, ist aber bei Weitem nicht davon abhängig.«<br />

Es handele sich bei den Geschäften um einen Randbereich und<br />

deshalb spielten sie, selbst wenn sie komplett ausfallen würden,<br />

nicht die große Rolle. Englisch wies auch Befürchtungen zurück, der<br />

deutschen Wirtschaft drohe allgemein wegen der Krise eine Rezession.<br />

Damit würden die Erlöse auf knapp 4 Mrd. € steigen. Auch die<br />

Werkzeugindustrie hatte die internationale Krise des Jahres 2009<br />

empfindlich gespürt. Der Umsatz, der 2008 noch 3,65 Mrd. €<br />

erreicht hatte, schrumpfte um gut 25 % auf 2,72 Mrd. €. 2010<br />

gelang dann ein Sprung auf 3,40 Mrd. und 2011 auf 3,79 Mrd. €.<br />

Im Folgejahr konnte der Umsatz um 1,4 % auf 3,84 Mrd. € gesteigert<br />

werden. 2013 sank der Umsatz ganz leicht auf 3,83 Mrd. €.<br />

Fit für die Bewältigung der Zukunft<br />

Für die Bewältigung der Zukunft fühlt sich die Branche durchaus fit.<br />

»Die Unternehmen haben nach der großen Krise ihre Hausaufgaben<br />

auf breiter Basis gemacht. Sie haben reichlich investiert und die<br />

Eigenkapitalausstattung ist in Ordnung. Es gibt praktisch keine<br />

Abhängigkeiten von den Banken. Die Unternehmen können flexibel<br />

auf Kundenwünsche eingehen. Durch hohe Lieferbereitschaft profitieren<br />

sie von dem Trend auf Handels- und Abnehmerseite zu verringerter<br />

Lagerhaltung und dem erhöhten Bedarf an Spezialwerkzeugen<br />

und Sonderlösungen. Beide Anforderungen sind durch<br />

Importe nur schwer zu erfüllen, da insbesondere aus Asien nur<br />

größere Mengen importiert werden können. Auch verringert sich<br />

der Kostenvorteil der asiatischen Anbieter«, so Langelüddecke.<br />

Und beim Thema »Asiatische Anbieter« kommt der FWI-Geschäftsführer<br />

fast zwangsläufig auf das Problem der Plagiate und<br />

Produktpiraterie zu sprechen: »Schon immer wurden erfolgreiche<br />

Produkte und Marken von Wettbewerbern kopiert und vermeintlich<br />

preiswerter angeboten als die qualitativ hochwertigen Originale.<br />

Doch erst die Globalisierung brachte eine neue Dimension des Problems.<br />

In den 1980er-Jahren stieg der Import von Werkzeugen aus<br />

Billiglohnländern – darunter in erster Linie China – sprunghaft an.<br />

Unter den importierten Werkzeugen waren auch viele Kopien von<br />

Originalwerkzeugen, die auf den deutschen und europäischen<br />

Märkten bereits erfolgreich eingeführt waren.« Die diesjährige Sonderausstellung<br />

im Remscheider Werkzeugmuseum, die bereits unter<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


40 K Branchenbericht<br />

Selbstverständnis und Ziele des FWI<br />

dem Titel »Sag Nein zur Kopie – vertrau dem<br />

Original« auf der Internationalen Eisenwarenmesse<br />

2014 präsentiert wurde, gibt wieder<br />

einen guten Überblick über typische<br />

Fallkonstellationen aus der Werkzeug- und<br />

Dübelindustrie. Und das Erstaunliche für<br />

Außenstehende ist, dass auch die bisherigen<br />

Kunden zielgerichtet handeln.<br />

Rd. 120 Werkzeughersteller mit Produktion in<br />

Deutschland sind im Fachverband Werkzeugindustrie<br />

(FWI) in Remscheid organisiert. Führende<br />

deutsche Hersteller aus den Bereichen Handwerkzeug,<br />

Maschinenwerkzeug sowie Dübel- und Baubefestigungstechnik<br />

sind Mitglieder im Fachverband.<br />

Die Erhaltung der Vielfalt von deutschen<br />

Werkzeugherstellern, die Gestaltung eines fairen<br />

Wettbewerbs sowie die Stärkung des Produktionsstandortes<br />

Deutschland sind vorrangige Ziele des<br />

Verbands. Hersteller von Technischen Bürsten und<br />

von Holzschrauben sind ebenfalls Mitglieder im<br />

FWI. Darüber hinaus gibt es 45 außerordentliche<br />

Mitglieder im Verband. Sie sind zum Teil Industrieunternehmen<br />

mit Nähe zum Werkzeug, aber auch<br />

Dienstleister und ausländische Unternehmen zählen<br />

hierzu. Der FWI hat zudem Kooperationen mit<br />

weiteren Fachverbänden geschmiedet.<br />

Vermehrte Fälschung<br />

von Prüfzeichen<br />

Besonders problematisch seien zunehmende<br />

Fälschungen von Prüfzeichen. Ein Beispiel<br />

sei die Prüfmarke für Dübelbohrer der Prüfgemeinschaft<br />

Mauerbohrer e.V. Diese Organisation<br />

gehe konsequent gegen solche<br />

Fälschungen ihrer fast weltweit geschützten<br />

Prüfmarke vor, um Sicherheitsprobleme bei<br />

Gebäuden zu verhindern und das Vertrauen<br />

der Anwender in die Prüfzeichen nicht zu<br />

gefährden. So wurden durch Razzien bei<br />

chinesischen Herstellern in den letzten Jahren<br />

mehrere zehntausend gefälschte Bohrer<br />

und Verpackungen beschlagnahmt und zerstört.<br />

Diese Razzien wurden vorbereitet<br />

durch verdeckte Ermittlungen direkt in verdächtigen<br />

Unternehmen. Wie erfindungsreich<br />

die Kopierer vorgehen, zeigt Langelüddecke<br />

auch auf: »Immer verbreiteter ist auch<br />

die Praxis, vor der Produktion von Produktfälschungen<br />

zunächst Bilder und Beschreibungen<br />

der zu kopierenden Produkte aus<br />

den Katalogen der Originalhersteller in<br />

einen eigenen Katalog zu übernehmen, um<br />

so Bestellungen für die Fälschungen zu<br />

erhalten und diese erst dann zu produzieren.«<br />

Den deutschen Produzenten entgehe<br />

nicht nur der unmittelbar verlorene Umsatz,<br />

wenn Fälschungen anstelle von Originalen<br />

gekauft werden. Weitaus problematischer<br />

sei, dass durch die schlechtere Qualität der<br />

Fälschungen das teilweise über Jahrzehnte<br />

sorgsam aufgebaute Image des Herstellers<br />

eines Originals leide. Auch die Bereitschaft<br />

zur Entwicklung neuer Produkte mit einem<br />

höheren Anwendernutzen sinke, wenn die<br />

Hersteller befürchten müssten, durch Fälscher<br />

um die Früchte ihrer Arbeit gebracht<br />

zu werden. Die Anwender seien ebenfalls<br />

Verlierer dieser Entwicklung, da die Plagiate<br />

oft nicht den gleichen Nutzen böten wie die<br />

Originalprodukte oder sogar ein Sicherheitsrisiko<br />

darstellten.<br />

Zunehmende Zusammenarbeit<br />

mit anderen Verbänden<br />

Anders als die meisten Industrieverbände<br />

arbeitet der FWI nicht unterhalb eines Dachverbands<br />

– meist eines Wirtschaftsverbands,<br />

der wiederum Mitglied des Bundesverbands<br />

der Deutschen Industrie (BDI) ist. Vor mehr<br />

als zehn Jahren ist der Werkzeugverband –<br />

wie auch andere Fachverbände – aus dem<br />

Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung<br />

(WSM) nach dessen Neuordnung<br />

ausgetreten. Zuweilen wird vermutet, dass<br />

der FWI wieder Anschluss an einen Dachverband<br />

sucht, was Langelüddecke strikt<br />

bestreitet. Er betont vielmehr, dass der FWI<br />

als eigenständiger Verband sehr gut gedeihe.<br />

Das schließe indessen die Zusammenarbeit<br />

mit ähnlichen Verbänden nicht aus:<br />

»Unser Verband hat binnen 15 Monaten<br />

sechs Industrie- und Herstellerverbände<br />

sowie einen Dienstleistungsverband für<br />

Kooperationen um sich geschart.« Er nennt<br />

dabei die Fachverbände der Schleifmittelindustrie,<br />

der Schloss- und Beschlagindustrie,<br />

der Deutschen Pinsel- und Bürstenhersteller,<br />

der Baumarktlieferanten sowie der Deutschen<br />

Werkzeug- und Formenbauer. Ebenfalls<br />

kooperieren inzwischen der FWI und<br />

der BME, der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik. »Der Nutzen<br />

dieser bilateralen Zusammenarbeit mit diesen<br />

Verbänden«, so Langelüddecke, »liegt<br />

in der wechselseitigen, oftmals gleich gearteten<br />

Betroffenheit von Themen und Fragestellungen<br />

des unternehmerischen Wirkens<br />

in den Mitgliedsfirmen dieser Verbände.« So<br />

würden Veranstaltungen wechselseitig<br />

organisiert und von den Mitgliedern wahrgenommen,<br />

gemeinsame Gesprächskreise<br />

eingerichtet und Sachfragen zwischen den<br />

Verbandsgeschäftsstellen erörtert. Sachkompetenz<br />

werde aufgeteilt und gleichermaßen<br />

in den Verbänden zugänglich<br />

gemacht. Zudem erleichterten derartige<br />

Kooperationen die Abstimmung von Positionen<br />

gegenüber der EU, dem Bund und<br />

Behörden sowie Institutionen, so die ersten<br />

Erfahrungen des Werkzeugverbands. Langelüddecke<br />

ist sich sicher: »Die Akzeptanz<br />

dieser Kooperationen steigt und wird sich<br />

weiter erhöhen.« (sm 141001296)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


42 K Firmenschriften<br />

Gräbener Maschinentechnik<br />

Kräfte bewegen,<br />

Walzen-Biegemaschinen<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Windturmfertigung, SAW-Rohrherstellung,<br />

Automobilproduktion und Zulieferer<br />

stehen im Fokus der Gräbener<br />

Maschinentechnik, die sich als Anlagenaus<br />

rüster etabliert hat. Sie arbeitet mit<br />

4-Walzen-Biegemaschinen für die Serienfertigung<br />

von dickwandigen Mantelschüssen,<br />

mit 3-Walzen-Biegemaschinen<br />

für die Spezialschussfertigung und<br />

mit Rohrformpressen.<br />

Gräbener Maschinentechnik GmbH & Co. KG<br />

Am Heller 1, 57250 Netphen-Werthenbach<br />

Tel. +49 2737 989-120, Fax +49 2737 989-110<br />

E-Mail: graebmasch@graebener-group.com<br />

www.graebener-maschinentechnik.de (sm 141001257)<br />

PIEL<br />

Wir liefern Zukunft<br />

12 Seiten, deutsch<br />

Das inhabergeführte mittelständische<br />

Unternehmen Piel ist mit rd. 410.000<br />

Artikeln ein Vollsortimenter des technischen<br />

Handels und verbindet Produkte<br />

mit Dienstleistungen – individuelle PSA-<br />

(Persönliche Schutzausrüstungen)-Konzepte,<br />

C-Teile-Management oder eProcurement.<br />

Piel erarbeitet mit umfangreichem<br />

Dienstleistungsangebot individuelle<br />

Lösungen für die Kunden, beispielsweise<br />

über Analyse der Gefährdungsbereiche<br />

und passgenaue Sicherheits- und Schutzkonzepte.<br />

PIEL Die Technische Großhandlung GmbH<br />

Boleweg 4, 59494 Soest<br />

Tel. +49 2921 687-0, Fax +49 2921 687-26<br />

E-Mail: info@piel.de, www.piel.de (sm 141001256)<br />

BGH<br />

Freiformschmiedestücke / Flanschen,<br />

Ringe, Scheiben / Kaltwalzen<br />

15 Seiten, deutsch und englisch<br />

Die BGH-Gruppe verfügt über Werke in<br />

Siegen und Lippendorf. Sie entwickelte<br />

das Freiformschmieden in einer über<br />

500-jährigen Tradition auf ein hohes<br />

technologisches Niveau. BGH verarbeitet<br />

Blockguss aus eigenen Schmelzkapazitäten<br />

und formt ihn mit hydraulischen<br />

Pressen. Die Basis bilden zwei<br />

Stahlwerke mit Hochleistungselektrolichtbogenöfen,<br />

die metallurgische Be -<br />

handlung folgt in Pfannenofen, Vakuumanlage oder nach AOD- sowie<br />

VOD-Verfahren.<br />

BGH Edelstahl Siegen GmbH<br />

Industriestraße 9, 57076 Siegen<br />

Tel. +49 271 701-0, Fax +49 271 701-300<br />

E-Mail: info.werke@bgh.de, www.bgh.de (sm 141001258)<br />

Lukas<br />

Alles für die Schweißnahtbearbeitung<br />

20 Seiten, deutsch<br />

Effiziente, leistungsstarke Werkzeuge<br />

werden nicht für das Schweißen, sondern<br />

auch für die Schweißnahtvorbereitung<br />

und die anschließende Bearbeitung<br />

der Nähte benötigt. Diese liefert<br />

das Unternehmen Lukas. Mit den speziellen<br />

Werkzeugen werden Werkstücke<br />

von Rost und Farbe gereinigt, Fehlerstellen<br />

ausgeschliffen sowie meterlange<br />

Fasen an Schweißkanten angebracht.<br />

Zudem ebnen sie Schweiß- und<br />

Kehlnähte auf Stahl und Edelstahl und erzielen beste Ergebnisse bei<br />

der Endbearbeitung.<br />

Lukas-Erzett Vereinigte Schleif- und Fräswerkzeugfabriken GmbH & Co. KG<br />

Gebrüder-Lukas-Straße 1, 51766 Engelskirchen<br />

Tel. +49 2263 84-0, Fax +49 2263 84-300<br />

E-Mail: le@lukas-erzett.de, www.lukas-erzett.com (sm 141001260)<br />

Preziehs<br />

Blechbearbeitung in Perfektion<br />

8 Seiten, deutsch, englisch und französisch<br />

Seit Jahren ist die Preziehs GmbH, hundertprozentige<br />

Tochter der Dillinger<br />

Fabrik Gelochter Bleche GmbH, ein führender<br />

Hersteller von Behältern, Bauteilen<br />

sowie Gehäusen aus Blech und<br />

Lochblech. Der hochmoderne Maschinenpark<br />

ist auf nahezu alle Anforderungen<br />

vom Prototypen bis zum Serienbau<br />

ausgerichtet. Preziehs lasert, stanzt,<br />

nibbelt, prägt, biegt, kantet, schweißt,<br />

formt um und nimmt Oberflächenbehandlungen vor.<br />

Preziehs GmbH (Dillinger Fabrik Gelochter Bleche GmbH)<br />

Franz-Méguin-Straße 20, 66763 Dillingen<br />

Tel. +49 6831 7003-300, Fax +49 6831 7003-350<br />

E-Mail: info@preziehs.de, www.preziehs.de (sm 141001259)<br />

SSAB<br />

Kosteneffiziente Lösungen<br />

mit Hardox und Domex<br />

8 Seiten, deutsch<br />

SSAB verwendet ausschließlich schwedisches<br />

Eisenerz und ist ein Weltmarktführer<br />

in extra- und ultrahochfesten Stählen<br />

(AHSS) und Verschleißblechen für anspruchsvolle<br />

Anwendungen. Spezialprodukte<br />

sind Hardox-Verschleißblech mit<br />

einer konstant hohen Qualität, Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Verschleißfestigkeit;<br />

Domex extra- und hochfester<br />

Stahl vereinfacht die Produktion durch<br />

gute Formbarkeit, Schweiß- und Biegeeigenschaften und mechanische<br />

Bearbeitbarkeit.<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Hamborner Straße 53, 40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 9125-0, Fax +49 211 9125-129<br />

E-Mail: lager.de@ssab.com, www.ssab.com/de (sm 141001255)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


44 K Special: EuroBLECH<br />

EuroBLECH 2014<br />

Innovation und Internationalität<br />

Hannover. Vom 21.-25. <strong>Oktober</strong> 2014 findet in Hannover die<br />

23. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung statt.<br />

Als internationale Leitmesse für die Blech bearbeitende Industrie und<br />

Konjunkturbarometer der Branche gibt die EuroBLECH einen<br />

umfassenden Überblick über aktuelle technische Neuerungen im Bereich<br />

der Blechbearbeitung.<br />

Über 1.500 Aussteller aus mehr als 40<br />

Ländern zeigen verteilt auf acht Messehallen<br />

Livevorführungen von einer beeindruckenden<br />

Bandbreite an Maschinen, Werkzeugen<br />

und Systemen. Die Vorgängerveranstaltung<br />

besuchten mehr als 60.000 Personen aus 98<br />

Ländern. Klar strukturiert in 15 Technologiebereiche,<br />

deckt die EuroBLECH die gesamte<br />

Prozesskette der Blechbearbeitung ab, von<br />

Blechen über Rohre und Profile (FE und NE)<br />

bis hin zu Halbzeugen, Zulieferteilen, Fertigprodukten<br />

und Baugruppen. Die gezeigten<br />

Arbeitsschritte umfassen Handling, Trennen,<br />

Umformen, flexible Blechbearbeitung,<br />

Fügen, Schweißen, Verarbeitung hybrider<br />

Strukturen und Oberflächenbehandlung.<br />

Auf der IT-Systemseite finden sich Steuerungs-<br />

und Regeltechnik, CAD / CAM-Syste-<br />

(141001123/1)<br />

Fotos/Grafik: Mack Brooks Exhibitions Ltd<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche K 45<br />

(141001123/2)<br />

(141001123/2)<br />

me und Lagereinrichtungen, außerdem gibt<br />

es Wissenswertes zu Qualitätssicherung und<br />

F & E.<br />

Ein internationales<br />

Spitzenpublikum<br />

Als weltweit größte Messe dieses Industriezweiges<br />

zieht die EuroBLECH ein hochkarätiges<br />

Fachpublikum aus aller Welt an. Da -<br />

runter finden sich Spezialisten der Blechbearbeitung<br />

aus allen Managementebenen<br />

sowohl aus kleinen und mittleren Betrieben<br />

als auch von Großunternehmen. Besucher<br />

sind u. a. Konstrukteure, Produktions- und<br />

Fertigungsleiter, Qualitätsmanager, Einkäufer,<br />

Handwerker, technische Direktoren<br />

sowie Experten aus Verbänden und der Forschung.<br />

Zu den vertretenen Industrien zählen<br />

alle relevanten Schlüsselbranchen wie<br />

Maschinenbau, Stahl- und Leichtmetallbau,<br />

Walzwerke, Eisen- und Stahlerzeugung,<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« Branchentreff<br />

Die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« wird im Rahmen der<br />

EuroBLECH am 21.10. ihren achten Branchentreff<br />

veranstalten. Los geht es um 17:30 Uhr, und zwar<br />

in Raum 1B des Convention Centers (CC) auf dem<br />

Gelände der Hannover Messe. Herausragende<br />

Industrievertreter werden in ihren Vorträgen<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />

Schiffbau, Luft- und Raumfahrttechnik,<br />

Automobilindustrie und viele mehr.<br />

Bei der letzten Veranstaltung 2012 kamen<br />

fast die Hälfte der Aussteller (48 %) und<br />

36 % aller Besucher aus dem Ausland. Rund<br />

70 % der damaligen Aussteller wollen auch<br />

dieses Jahr wieder dabei sein. Viele haben<br />

wichtige Branchenthemen behandeln. Nach den<br />

Vorträgen gibt es Gelegenheit zum Meinungsaustausch<br />

und zum Networking. Die Herausgeber<br />

von »<strong>stahlmarkt</strong>« und »steel market Europe« sind<br />

auf der Euro BLECH auch mit einem eigenen Stand<br />

vertreten, nämlich in Halle 11, Stand B75.<br />

ihren Stand schon vor über einem Jahr<br />

gebucht. Die gesamte Ausstellungsfläche<br />

wird rd. 86.500 m² umfassen und zieht sich<br />

über alle acht Hallen des Messegeländes in<br />

Hannover. Das ist ein Anstieg von 3 %<br />

gegenüber der vorherigen Veranstaltung.<br />

Hauptausstellungsländer sind abgesehen<br />

Mack Brooks Exhibitions erweitert Vorstand<br />

St. Albans, Herts. Messeveranstalter Mack<br />

Brooks Exhibitions hat seine Geschäftsleitung<br />

ausgebaut. Nicola Hamann wurde zur geschäftsführenden<br />

Direktorin für Mack Brooks Exhibitions‘<br />

umfassendes Geschäft in Deutschland ernannt.<br />

Mike Cooke erweitert den Vorstand in beratender<br />

Funktion.<br />

Nicola Hamann ist seit zehn Jahren Messedirektorin<br />

verschiedener internationaler Fachmessen,<br />

die Mack Brooks Exhibitions in Deutschland<br />

veranstaltet, darunter bekannte Leitmessen wie<br />

die EuroBLECH, die inter airport Europe und die<br />

ICE Europe International Converting Exhibition.<br />

Nicola Hamann verantwortet ab sofort das vollständige<br />

Portfolio der in Deutschland stattfindenden<br />

Messen bei Mack Brooks Exhibitions. Der<br />

Messeveranstalter hat sein Deutschlandgeschäft<br />

in den vergangenen Jahren stark ausgebaut.<br />

Mike Cooke war vormals CEO von DMG World<br />

Media, dem Eventzweig der Daily Mail und des<br />

General Trust Plc. Er lebt in San Francisco und wird<br />

Mack Brooks Exhibitions beim Ausbau seiner<br />

Geschäfte in den Vereinigten Staaten als strategischer<br />

Berater unterstützen.<br />

Die anderen Vorstandspositionen in der Ge -<br />

schäftsleitung von Mack Brooks Exhibitions bleiben<br />

unverändert, mit Simon Adkins als geschäftsführendem<br />

Finanzdirektor, David Tellett als geschäftsführendem<br />

Direktor und Hakan Gershagen<br />

als Berater. Vorstandsvorsitzender ist Inhaber<br />

Stephen Brooks. (sm 141001186)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


46 Special: EuroBLECH<br />

von Deutschland auch Italien, China, die<br />

Türkei, die Niederlande, Spanien, die<br />

Schweiz, Österreich und die USA.<br />

Neuer Onlinewettbewerb<br />

In diesem Jahr präsentiert die EuroBLECH<br />

erstmals einen Onlinewettbewerb, um he -<br />

rausragende Leistungen in der Blechbearbeitung<br />

zu würdigen, die für hohe Qualität,<br />

Best Practice, Innovation und Exzellenz stehen.<br />

Der Wettbewerb »Champions in der<br />

Blechbearbeitung« kürt insgesamt fünf<br />

Preisträger, einen Gewinner für jede der fünf<br />

Kategorien: Produktion in Rekordzeit,<br />

Lösung für ein komplexes Problem, herausragender<br />

Kundenservice, Herstellung eines<br />

außergewöhnlichen Produkts aus Blech und<br />

ausgezeichnete Teamarbeit. Die Gewinner<br />

erhalten eine Auszeichnung im Rahmen<br />

einer feierlichen Preisverleihung auf der<br />

EuroBLECH 2014. Weitere Informationen<br />

über die Messe finden sich auf der unten<br />

angegebenen Webseite.<br />

www.euroblech.com<br />

/<br />

(sm 141001123)<br />

AGTOS – Neues Werk in Konin<br />

Emsdetten. Die AGTOS Gesellschaft für technische Oberflächensysteme GmbH hat die Modernisierung<br />

in ihrem polnischen Werk in Konin abgeschlossen.<br />

Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums<br />

des Herstellers von Schleuderradstrahlanlagen<br />

in Deutschland und Polen wurde<br />

die Produktionsfläche nahezu verdoppelt,<br />

und ein repräsentatives Bürogebäude ersetzt<br />

den bisherigen Anbau. Kürzlich wurde die<br />

knapp 2.700 m² große Halle zur Nutzung<br />

übergeben und auch das Bürogebäude wurde<br />

eingerichtet und bezogen.<br />

Für die Investition in das polnische Werk gab<br />

es mehrere Gründe. Einerseits war es die<br />

kontinuierlich gestiegene Zahl der ge bauten<br />

Maschinen und Anlagen. Neben der Menge<br />

änderte sich auch die Art der Ma schinen.<br />

Außerdem verlassen zunehmend große<br />

Schleuderradstrahlmaschinen das Werk. Der<br />

Bedarf an Fertigungs- und Bereitstellungsfläche<br />

stieg deutlich. Zudem fehlte im polnischen<br />

Werk der Platz für Vorführmaschinen,<br />

um Kunden die Technik zu de monstrieren<br />

und Strahlversuche durchzuführen.<br />

Gleichzeitig stieg die Zahl der Mitarbeiter<br />

in der Fertigung wie auch in der Arbeitsvorbereitung<br />

und in sonstigen Abteilungen.<br />

Dies führte zu der Entscheidung, nicht nur<br />

die Fertigungskapazität nahezu zu verdoppeln,<br />

sondern auch angemessene Büro- und<br />

Besprechungsräume zu bauen. »Unser Werk<br />

in Konin hat mit dieser Investition ein komplett<br />

neues Gesicht bekommen«, so Ge -<br />

schäftsführer Antonius Heitmann. »Die Resonanz<br />

bei Mitarbeitern und Kunden ist sehr<br />

positiv. Als mittelständisches Unternehmen<br />

sehen wir ein großes Potenzial für unsere<br />

Weiterentwicklung. Neue Maschinen- und<br />

Anlagentypen kommen hinzu.« Die ständig<br />

wachsende Vertriebsorganisation ermöglicht<br />

es AGTOS, neue Märkte zu erschließen.<br />

AGTOS ist dieses Jahr auf der Messe Euro-<br />

BLECH präsent. Als Exponat wird eine Rollbahn-Strahlanlage<br />

RT-15 für Bleche und<br />

Profile zu sehen sein. Sie steht exemplarisch<br />

für eine ganze Reihe von Baugrößen und<br />

Ausführungen.<br />

Seitenansicht des neuen AGTOS-Werkes in Konin (Foto: AGTOS)<br />

(141001133/1)<br />

/<br />

AGTOS Gesellschaft für technische<br />

Oberflächensysteme GmbH<br />

Gutenbergstraße 14<br />

48282 Emsdetten<br />

Tel. +49 2572 96026-0<br />

www.agtos.de<br />

EuroBLECH: Halle 13, Stand B 63<br />

(sm 141001133)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 47


48 Special: EuroBLECH<br />

Trends im europäischen Blechmarkt<br />

Diskussions- und Vortragsergebnisse vom EUROMETAL Steel Net Forum<br />

Stockholm (us). Ende Mai traf sich die europäische Stahlbranche zum<br />

»EUROMETAL Steel Net Forum« in Stockholm. Ein Schwerpunkt war dem<br />

europäischen Flach<strong>stahlmarkt</strong> gewidmet. Während eine Podiumsdiskussion<br />

den gegenwärtigen Stand des Marktes für Stahlbleche von Produzentenseite<br />

abzubilden versuchte, erläuterte Dr. Jens Lauber von Tata Steel Europe<br />

neue Mehrwertkonzepte für Blech verarbeitende Stahl-Service-Center.<br />

Georges Kirps, Managing Director von<br />

EUROMETAL, begrüßte als Teilnehmer der<br />

Podiumsdiskussion Dr. Günter Luxenburger<br />

(Verkaufsvorstand Dillinger Hütte), Lars Olsson<br />

(Sales Director SSAB) und Abhijit Sanyal<br />

(CMO Southeast – Flat Products, Arcelor<br />

Mittal Europe). »Damit sind die Vertreter<br />

von drei ganz verschiedenen Geschäftsmodellen<br />

an der Diskussion beteiligt«, stellte<br />

Kirps einleitend fest. Die Diskussion bewegte<br />

sich entlang von fünf Hauptpunkten und<br />

beleuchtete dabei die Situation im Blechmarkt<br />

sowie das Thema Überkapazitäten,<br />

die Export- und Importflüsse, die Entwicklung<br />

der Abnehmerbranchen und die Rolle<br />

der Stahldistribution. Den Abschluss bildete<br />

ein kurzfristiger Marktausblick für den<br />

Flach<strong>stahlmarkt</strong>.<br />

Verschiedene Geschäftsmodelle<br />

Jeder der Diskussionsteilnehmer erläuterte<br />

zunächst das jeweilige Geschäftsmodell seines<br />

Unternehmens. Wie Luxenburger ausführte,<br />

liegt der Fokus der Dillinger Hütte<br />

auf schweren und großformatigen Blechen<br />

und auf dem Projektgeschäft. Ziel sei es,<br />

dem Kunden die gewünschte Qualität und<br />

spezifische Größe in kurzer Frist zur Verfügung<br />

stellen zu können. ArcelorMittal wiederum<br />

verfügt unter anderem über zwei<br />

Stahlwerke in Spanien und Rumänien. »Die<br />

Schwarzmeerregion ist dabei einer der wettbewerbsintensivsten<br />

Märkte der Welt«,<br />

erläuterte dazu Sanyal. SSAB hingegen ist<br />

z. B. auf dem lokalen schwedischen Markt<br />

präsent und konzentriert sich dort besonders<br />

auf hochwertige Produkte, wie Lars<br />

Olsson ausführte.<br />

Strukturelle und politische<br />

Herausforderungen<br />

Auch wenn sich alle Beteiligten über das<br />

prinzipielle Problem der Überkapazitäten in<br />

mehreren europäischen Teilmärkten einig<br />

waren, gab es unterschiedliche Ansichten,<br />

wie diese zurückgeführt werden können.<br />

»Ich denke es ist wichtig, dass wir eine<br />

Anpassung auf Seiten der Stahlwerke<br />

sehen«, sagte Olsson mit Blick auf den nordischen<br />

Stahlmarkt. Hier gebe es bereits<br />

entsprechende Bemühungen.<br />

In Bezug auf die Importsituation bei Quartoblechen<br />

stellte Luxenburger einen großen<br />

Einfluss durch die Krise in der Ukraine fest.<br />

»Sollten die Ukrainer irgendwann nicht<br />

mehr nach Russland liefern können, dann<br />

würde das zu Verschiebungen auf dem<br />

gesamten europäischen Markt führen«,<br />

erklärte er. Hier gebe es ein schwer zu kalkulierendes<br />

Risiko und Luxenburger gab<br />

seiner Hoffnung nach einer besonnenen<br />

politischen Lösung durch die EU Ausdruck.<br />

Als generelle Maßnahme für die Unternehmen<br />

empfahl er, sich nur in Märkten zu<br />

engagieren, die auch einen entsprechenden<br />

Mehrwert bieten können.<br />

Die Talsohle scheint erreicht<br />

Mit Blick auf die Abnehmermärkte nannte<br />

Sanyal für seinen Bereich die Schiffsbaubranche<br />

als positives Beispiel. Die Nachfrage<br />

habe sich stabilisiert, allerdings hätten<br />

sich die Produktzyklen verändert; gebaut<br />

würden nun eher kleinere Schiffe in<br />

kürzerer Zeit. »Das erfordert auch auf Seiten<br />

des Stahlwerks größere Flexibilität«,<br />

sagte er.<br />

(14100934/1)<br />

Günter Luxenburger, Dillinger Hütte, Abhijit Sanyal, ArcelorMittal Europe, und Lars Olsson, SSAB (Fotos: us)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 49<br />

Lieferkette Stahl in der EU<br />

Lieferanten<br />

EU-Werke<br />

Importe<br />

85%<br />

15%<br />

Distribution/Stahl-Service-Center (SSC)<br />

stahlwerkgebundene<br />

SSC<br />

unabhängige<br />

SSC<br />

Lagerhaltender<br />

Stahlhandel<br />

~35% ~40% ~25%<br />

45% 55%<br />

(14100934/2)<br />

Dr. Jens Lauber, Tata Steel Europe<br />

Stahlverwendung<br />

OEM-Hersteller<br />

Zulieferer<br />

Mittelständische<br />

Endabnehmer<br />

(14100934/3) Quelle: EUROMETAL<br />

»Im Projektgeschäft gibt es derzeit immer<br />

wieder Verschiebungen«, ergänzte Luxenburger<br />

seine Sicht der Dinge, »aber wenn<br />

dann eine Entscheidung kommt, kann es<br />

mit der Produktion gar nicht schnell genug<br />

gehen.« Auch er bestätigte den Trend zu<br />

mehr Flexibilität: »Wer schnell liefern kann,<br />

ist klar im Vorteil. Darin liegt aber wirklich<br />

eine Chance.« Olsson wiederum argumentierte,<br />

er sehe momentan in Skandinavien<br />

zwar keine Abnehmerbranche wirklich in<br />

einer Boomsituation. »Aber man könnte<br />

sagen, wir haben die Talsohle durchschritten«,<br />

gab er sich zuversichtlich. Die größten<br />

Zukunftschancen sahen die Diskussionsteilnehmer<br />

vor allem im Anlagengeschäft für<br />

erneuerbare Energien sowie in der Öl- und<br />

Gasbranche.<br />

»Die Auslastung unserer Stahlwerke ist<br />

wieder besser geworden«, sagte Sanyal<br />

gegen Ende der Diskussion mit Blick auf die<br />

Zukunft. »Wir sind für den Rest des Jahres<br />

positiv gestimmt«, pflichtete ihm Olsson bei<br />

und auch Luxenburger betonte: »Die Richtung<br />

stimmt, aber es hängt natürlich sehr<br />

davon ab, welchen Sektor man beliefert.«<br />

Neue Konzepte für<br />

Flachstahl-Service-Center<br />

Nach der Podiumsdiskussion ergänzte Dr.<br />

Jens Lauber, CEO von Tata Steel Distribution<br />

Mainland Europe, die Marktübersicht mit<br />

Hinblick auf die Rolle der Flachstahl-Service-Center<br />

(SSC). Dabei stellte er heraus,<br />

dass für unterschiedliche Märkte auch verschiedene<br />

Ansätze für die SSC Erfolg versprechend<br />

seien. Neben einer klaren Trennung<br />

von SSC und Stahlwerk wie in den<br />

USA gebe es Modelle, in denen der direkte<br />

Kontakt mit den Endkunden besonders<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


50 Special: EuroBLECH<br />

wichtig sei oder die verschiedene Arten der<br />

Integration von Stahlwerk und Service-Center<br />

beinhalteten, wie man sie in europäischen<br />

Märkten finde.<br />

Aber auch innerhalb der europäischen<br />

Märkte gebe es starke Unterschiede, so Lauber,<br />

und zwar vor allem hinsichtlich der<br />

Marktstruktur. Während in Deutschland und<br />

Frankreich die Automobilhersteller bedeutende<br />

Abnehmerbranchen seien, existiere in<br />

Italien ein größerer Anteil an kleinen und<br />

mittleren Endkunden. Letztlich komme es<br />

darauf an, für jeden Markt das passende<br />

Modell für die Wertschöpfungskette zu finden,<br />

so Lauber.<br />

Für Veränderungen gebe es hierbei vor<br />

allem drei Ansätze: Erstens eine vollständige<br />

Trennung von Stahlwerken und SSC, wie es<br />

in den USA der Fall sei; zweitens eine stärkere<br />

Vorwärtsintegration der SSC in den<br />

Bereich der Anarbeitung hinein – die Service-Center<br />

werden sozusagen zur verlängerten<br />

Werkbank des Endkunden – und<br />

drittens eine stärkere Reintegration des SSC<br />

in das Stahlwerk. Alle Ansätze hätten ihre<br />

spezifischen Vor- und Nachteile. Anhand<br />

von Tata Steel zeigte Lauber auf, dass je<br />

nach Produktart unterschiedliche Strategien<br />

zur besseren Marktpositionierung zum Einsatz<br />

kommen. »Es gibt keine Einheitslösung,<br />

die für jeden passt«, schloss Lauber seine<br />

Präsentation.<br />

www.eurometal.net<br />

/<br />

(sm 14100934)<br />

L VERANSTALTUNGEN WERFEN IHRE SCHATTEN VORAUS<br />

PRODUKTE SUCHEN<br />

PRODUZENTEN<br />

Villingen-Schwenningen. Das Steinbeis-Innovationszentrum<br />

Wissen + Transfer richtet am<br />

24. <strong>Oktober</strong> 2014 zum zweiten Mal die Ideenverwertungsmesse<br />

»Produkte suchen Produzenten«<br />

aus. Diese wird in der IHK Nordschwarzwald<br />

in Pforzheim gehalten und fokussiert diesmal<br />

patentierte Ideen aus dem Technologiebereich<br />

Präzisionstechnik, die Kooperationspartner, Produzenten<br />

sowie Vertriebspartner suchen. Dabei ist<br />

der schnelle Technologietransfer das erklärte Ziel.<br />

Aussteller sind Hochschulen, Unternehmer und<br />

Erfinder, die ein auf der Präzisionstechnik basierendes<br />

neues Produkt oder auch eine innovative<br />

Technologie vorweisen können. Besucher interessieren<br />

sich für Kooperationspartner beispielsweise<br />

aus dem FuE-Bereich. Die Ausstellung wird<br />

begleitet von einem Programm aus Fachvorträgen<br />

zur Präzisionstechnik sowie zu Fördermöglichkeiten.<br />

Steinbeis Innovationszentrum<br />

Wissen + Transfer<br />

+49 7721 87865-40 (sm 141001246)<br />

/<br />

MADE IN STEEL 2015<br />

(ESTAD), Europas führende Konferenz für die<br />

Stahlindustrie, begleitend zur METEC, der weltweit<br />

führenden Messe für Hüttentechnologie.<br />

Das Stahlinstitut VDEh hält damit an der Tradition<br />

der begleitenden technischen Konferenzen<br />

zur METEC als Europas führende Konferenzen der<br />

Stahlindustrie fest.<br />

Dabei werden alle technischen Themen zur<br />

Erzeugung von Stahl, des Werkstoffes Stahl sowie<br />

seiner Anwendungen im Mittelpunkt stehen. Das<br />

Stahlinstitut VDEh veranstaltet die 2nd ESTAD in<br />

Kooperation mit seinen Partnern Austrian Society<br />

for Metallurgy and Materials, Fédération Française<br />

de l´Acier, Jernkontoret (Schweden) und der Associazione<br />

Italiana di Metallurgia. Auch 2015 wird<br />

der Besuch der 2nd ESTAD wieder ein Pflichttermin<br />

auf der Agenda der Stahlhersteller, Zulieferer<br />

und Anwender sein.<br />

www.metec-estad2015.com<br />

/<br />

(sm 141001235)<br />

Mailand / Brescia. Vom 20. bis 22. Mai 2015<br />

wird zum mittlerweile sechsten Mal die Fachmesse<br />

Made In Steel gehalten. Fand diese Messe<br />

2013 noch in der Fieramilanocity statt, wird sie im<br />

kommenden Jahr neben der EXPO – Fiera Overpass<br />

direkt in den Hallen der Fieramilano stattfinden.<br />

Organisiert vom Unternehmen Siderweb, das<br />

im Februar 2014 die Made In Steel s.r.l. übernommen<br />

hat, werden auf der Messe sowie begleitenden<br />

Konferenzen wichtige Themen und Entwicklungen<br />

rund um Stahlerzeugung, -markt, -distribution<br />

und Stahlverwendung behandelt.<br />

www.madeinsteel.it<br />

/<br />

(sm 140901058)<br />

METEC & 2ND ESTAD 2015<br />

Düsseldorf. Das Stahlinstitut VDEh veranstaltet<br />

vom 15. bis 19. Juni 2015 in Düsseldorf die 2nd<br />

European Steel Technology and Application Days<br />

»TESTING FOR LIFE« BEI ZWICK<br />

Ulm. Auf der 23. testXpo – internationale Fachmesse<br />

für Prüftechnik in Ulm präsentiert das<br />

Unternehmen Zwick zusammen mit 30 weiteren<br />

Firmen auf über 2.500 m 2 Standfläche innovative<br />

Prüflösungen live und »in Farbe«.<br />

»Testing for life« heißt das Motto der Veranstaltung<br />

am 16. <strong>Oktober</strong> ab 12 Uhr auf dem<br />

Werksgelände von Zwick. Denn: zuverlässig<br />

geprüfte Produkte sichern unser Leben. Ob ein<br />

Fahrradhelm, das Führungsseil einer Seilbahn,<br />

Kaffeepads oder die Kräfte, die ein Katheder in<br />

der Aorta ausübt – Zwick sichert unseren Alltag.<br />

Zu den vielen neuen Prüflösungen werden in diesem<br />

Jahr zahlreiche Anwendungen aus den Bereichen<br />

Metall, Kunststoff, Composites und Automotive<br />

gezeigt.<br />

www.zwick.de<br />

(sm 141001317) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


(141001303/3)<br />

Einzigartig in Effizienz und Mehrwert<br />

NLMK Europe setzt auf Produkte mit hoher Wertschöpfung<br />

Ratingen. Produkte und Dienstleistungen mit hohem Mehrwert<br />

anzubieten und dabei gleichzeitig hochgradig effizient zu produzieren –<br />

das beides kombiniert ist wohl eines der großen Erfolgsgeheimnisse der<br />

NLMK Group in Europa. Mit sechs Produktionsstätten kann NLMK Europe<br />

auf einen Schatz von langer Tradition und umfangreicher Erfahrung<br />

zurückgreifen. Und die Ziele sind weiterhin ehrgeizig: Man investiert und<br />

konzentriert sich auf Märkte mit Zukunftsperspektiven.<br />

Die Geschäftsbereiche in Europa heißen<br />

»Strip Products« (Bandstähle) und »Plate«<br />

(Bleche). Beide haben ihren Marktanteil ausgedehnt<br />

und sich auf hochwertige Qualitätsprodukte<br />

mit »added value« – Mehrwert<br />

– konzentriert. Resultat ist eine sich stetig<br />

vergrößernde Liste an Kunden aus dem<br />

Automotivesektor, der Bau-, Maschinenbauund<br />

Schiffbauindustrie, dem Bereich »Yellow<br />

Goods«, der traditionellen & grünen<br />

Energie, dem Rohrleitungsbau und weiteren<br />

Industriebereichen.<br />

Zugleich bezieht die Gruppe NLMK Europe<br />

einen seiner Wettbewerbsvorteile aus den<br />

qualitativ sehr hochwertigen Brammen<br />

seiner russischen Muttergesellschaft, der<br />

NLMK Group mit Hauptsitz in Lipetsk. Der<br />

Stahl- und Bergbaukonzern ist vertikal integriert<br />

und deckt seinen Eisenerz- und Koksbedarf<br />

zu 100 % aus eigenen Quellen. Bei<br />

Schrott ist NLMK zu 85 % und beim Energieverbrauch<br />

zu 53 % Selbstversorger.<br />

Durch den direkten Zugang zu Rohstoffen<br />

hat die russische Gruppe die Möglichkeit,<br />

Brammen höchster Qualität und einzigartiger<br />

Maße bzw. Charakteristika herzustellen.<br />

»Im Verlaufe der letzten fünf Jahre haben<br />

wir rd. 8 Mrd. USD in Technologie, Sicherheits-<br />

und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />

sowie Umweltschutzmaßnahmen<br />

investiert«, berichtet Oleg Bagrin, Präsident<br />

und CEO der NLMK Group. Ziel ist es u. a.,<br />

die Produktqualität noch weiter zu verbessern<br />

und die Fertigungsbreite zu erhöhen.<br />

»Durch die effiziente Produktion der Brammen<br />

in höchster Qualität – durch den direkten<br />

Zugang zu Rohstoffen – und aufgrund<br />

der flexiblen Produktions- und Fertigungslinien<br />

für Qualitätsstähle in der Nähe unserer<br />

Kunden ist unser Geschäftsmodell für Europa<br />

einzigartig«, sagt Bagrin.<br />

Es gibt zwei wesentliche Schritte der<br />

Wachstumsstrategie bei NLMK: Erstens wird<br />

das sogenannte Upstreamgeschäft ausgebaut,<br />

also die Stahlproduktion in rohstoffreichen<br />

Ländern. Zweitens ist man bestrebt,<br />

die Weiter- und Endverarbeitung in der<br />

Nähe westeuropäischer Kunden bzw. Abnehmerbranchen<br />

vorwärts zu treiben und<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 53<br />

Coillager –<br />

NLMK Strasbourg<br />

Ben De Vos, CEO NLMK Europe –<br />

Strip Products<br />

(141001303/4)<br />

Ganz links: Die neue<br />

Fertigungslinie bei<br />

NLMK DanSteel<br />

(Fotos: NLMK Europe)<br />

profitiert dabei vom langjährigen Knowhow<br />

der dort ansässigen, konzerneigenen<br />

Produktionsstandorte. NLMK Europe hat<br />

sich in Europa bereits ein dementsprechend<br />

weit gefächertes Netzwerk sowie eigene<br />

höchst professionelle Verkaufsstrukturen<br />

aufgebaut, die auf die Produktion und<br />

Weiterverarbeitung hochwertiger Stahlprodukte<br />

sowie deren Distribution ausgerichtet<br />

sind.<br />

Der Geschäftsbereich »Strip Products«<br />

umfasst Werke in La Louvière (Belgien) und<br />

Beautor sowie Straßburg (beide in Frankreich),<br />

außerdem zwei Stahl-Service-Center<br />

in Belgien. Der Geschäftsbereich »Plate«<br />

beinhaltet die Standorte NLMK Clabecq<br />

(Belgien), NLMK DanSteel (Dänemark) und<br />

NLMK Verona (Italien).<br />

Breites Lieferprogramm<br />

an Bandmaterial<br />

Im belgischen La Louvière bestehen Kapazitäten<br />

für jährlich rd. 1,8 Mill. t warmgewalzte<br />

Coils. »Nach dem sehr schnellen Aufbau<br />

der neuen Beizanlage Nr. 1 sind wir nun in<br />

der Lage, unsere Kunden mit Beizkapazitäten<br />

von mehr als 1 Mill. t zu unterstützen«,<br />

sagt Ben De Vos, CEO NLMK Europe, Strip<br />

Products. Etwa die Hälfte davon sind Produkte<br />

mit hoher Wertschöpfung. Geliefert<br />

werden außerdem Baustähle, Walzstähle<br />

und Umformstähle. Anlagen für die Oberflächenbehandlung<br />

und Service-Center<br />

runden das Angebot ab. Die Mitarbeiter in<br />

La Louvière arbeiten ständig daran, das Portfolio<br />

sowohl im Hinblick auf die Produkte als<br />

auch auf die Stahlsorten zu erweitern. Dazu<br />

zählen z. B. hochfeste und anspruchsvolle<br />

Stahlsorten (beschichtet wie unbeschichtet),<br />

besondere Tiefziehgüten, Dualphasenstähle<br />

sowie feuerverzinkte und elektrolytisch verzinkte<br />

Bleche.<br />

Die beiden französischen Werke in Beautor<br />

und Straßburg bilden NLMK Coating<br />

und sind auf beschichtete Stähle – sowohl<br />

metallisch als auch organisch – spezialisiert.<br />

In Beautor können jährlich rd. 280.000 t<br />

kaltgewalzt und 200.000 t elektrolytisch<br />

verzinkt, in Straßburg rd. 400.000 t feuerverzinkt<br />

und 120.000 t vorlackiert werden.<br />

Geliefert wird in Form von Coils, Tafeln und<br />

Spaltband. Beide Unternehmen sind bekannte<br />

und etablierte Lieferanten für anspruchsvolle<br />

Kunden aus der Automotive-<br />

Industrie, wobei jedes Werk über sein eigenes<br />

integriertes Service-Center verfügt.<br />

Aufgrund ihrer Flexibilität und Kundenorientierung<br />

sind sie geschätzte Anbieter von<br />

maßgeschneiderten Dienstleistungen.<br />

Zurückgreifen kann die Gruppe aber auch<br />

auf ein Netzwerk von Stahl-Service-Centern<br />

in Frankreich und Belgien. Damit verfügt sie<br />

über eine große Vielfalt von Anarbeitungsmöglichkeiten.<br />

Von dort aus können Band-<br />

Igor Sarkits, CEO NLMK Europe – Plate<br />

NLMK Europe in Zahlen<br />

Mitarbeiter ca. 2.500<br />

Geschäftsfelder<br />

Werke<br />

Jahresproduktionskapazität:<br />

Bandstähle<br />

Grobbleche<br />

Kundensektoren:<br />

2 (Bandstähle / STRIP PRO-<br />

DUCTS und Bleche / PLATE)<br />

6 (NLMK La Louvière, NLMK<br />

Beautor, NLMK Strasbourg,<br />

NLMK Clabecq, NLMK<br />

DanSteel, NLMK Verona)<br />

ca. 1,8 Mill. t<br />

ca. 1,3 Mill. t<br />

Automotive, Bau-, Maschinenbau-<br />

und Schiffbauindustrie,<br />

Yellow Goods,<br />

traditionelle & grüne Energie,<br />

Rohr- sowie allgemeine<br />

weiterverarbeitende Metallindustrie<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


54 Special: EuroBLECH<br />

Fertigwarenlager des Stahl-Service-Centers in Manage<br />

produkte wie Tafeln und Spaltbänder just in<br />

time geliefert werden.<br />

Drei Spezialisten für Quartobleche<br />

Der Geschäftsbereich »Plate« besteht aus<br />

drei Unternehmen, die sich auf Grobbleche,<br />

Rohblöcke sowie geschmiedete Produkte<br />

spezialisiert haben: NLMK Clabecq, NLMK<br />

DanSteel und NLMK Verona.<br />

NLMK Clabecq produziert Grobbleche in<br />

Dicken von 3 bis 120 mm. Das Werk im belgischen<br />

Ittre kann auf eine über 200-jährige<br />

Geschichte zurückblicken. Auf effizienten<br />

Anlangen für produktives Walzen und<br />

moderne Wärmebehandlung entstehen<br />

Stahlprodukte mit besonders hoher Oberflächenqualität,<br />

Ebenheit und engsten<br />

Dickentoleranzen. Dank der Investitionen<br />

der letzten Jahre, insbesondere in eine sehr<br />

moderne Vergütungslinie, ist das Werk auf<br />

dem neuesten Stand und kann als wichtiger<br />

Akteur auf anspruchsvollen Nischenmärkten<br />

gelten, z. B. bei Leitungsrohren, verschleißfesten<br />

Stählen (Marke Quard ® ) und Stählen<br />

mit besonders hoher Streckgrenze (Marke<br />

Quend ® ). Das Werk liegt nahe dem Hafen<br />

Antwerpen und am Knotenpunkt mehrerer<br />

größerer Autobahnen, wobei ein Drittel des<br />

Umsatzes sogar mit Kunden außerhalb<br />

Europas generiert wird.<br />

DanSteel verfügt über ein neues Quartoblechwalzwerk<br />

und hat seine Produktion auf<br />

Bleche bis 4.050 mm Breite und Dicken von<br />

5 bis 200 mm ausgedehnt. Dies macht<br />

NLMK DanSteel zu einem der wenigen europäischen<br />

Hersteller solch breiter Bleche in<br />

hochwertigen Qualitäten. Das Werk liefert<br />

Qualitätsstähle für den Schiff- und Kesselbau,<br />

den Transportsektor und den Windenergiebereich.<br />

Im Energiesektor hat das<br />

Unternehmen eine Benchmarkposition er -<br />

reicht und sich in diesem Jahr dem europäischen<br />

Forschungs- und Entwicklungsprogramm<br />

für Fundamente von Offshore-Windturbinen<br />

angeschlossen. DanSteel stellt in<br />

diesem Projekt Grobbleche von speziellen<br />

Abmessungen aus hochfesten Stählen zur<br />

Verfügung, wie sie für Pfähle von Gründungen<br />

der Turbinen der neuesten Generation<br />

benötigt werden. Dazu sagt Igor Sarkits,<br />

CEO von NLMK Europe, Geschäftsbereich<br />

Plate: »NLMK DanSteel ist ein führender<br />

Lieferant von Grobblech für die Windindustrie<br />

in Nordeuropa. Wir sehen dieses Segment<br />

als besonders vielversprechend und<br />

strategisch bedeutend an. Das gilt nicht nur<br />

für die Geschäftsaussichten. Es ist auch im<br />

Sinne unserer Strategie, fortschrittliche Um -<br />

welttechnologien voranzutreiben.«<br />

Drittes Werk im Bunde ist NLMK Verona,<br />

das geschmiedete Blöcke und geschmiedete<br />

sowie gewalzte Brammen und Bleche in<br />

Dicken von 20 bis 1.500 mm herstellt. Das<br />

auf legierte Stähle spezialisierte Unternehmen<br />

zählt dank seiner Möglichkeiten in sehr<br />

starken Abmessungen und engen Toleranzen<br />

zu den Marktführern für Werkzeugstähle.<br />

Es hat gerade erst Investitionen in ein<br />

Upgrade der Wärmebehandlungsanlage<br />

abgeschlossen. Außerdem werden zurzeit<br />

Modernisierungsmaßnahmen an der Stranggussanlage<br />

vorgenommen. Es läuft darüber<br />

hinaus ein Programm zur Optimierung des<br />

Schmiedebereichs.<br />

(141001303/6)<br />

Die Menschen hinter<br />

dem Vertriebsnetzwerk<br />

Die Gruppe hat in allen industriellen Schlüsselmärkten<br />

Verkaufsagenturen eröffnet, um<br />

den Kunden unmittelbar in dessen Region<br />

besser und individueller mit der kompletten<br />

Produktpalette bedienen zu können. Die<br />

Nähe zum Endverbraucher ermöglicht einen<br />

professionellen Service. Die größte Vertriebsgesellschaft<br />

befindet sich in Deutschland<br />

und widmet sich dem aktiven Verkauf<br />

der in den Produktionsstätten beider Geschäftsbereiche<br />

hergestellten Stahlerzeugnisse.<br />

Von Ratingen aus steht die 15-köpfige<br />

Mannschaft im täglichen Kontakt mit ihren<br />

Kollegen der europäischen Produktionsstandorte<br />

und bildet so eine effiziente und<br />

kundenorientierte Verbindung zwischen<br />

den Fertigungseinheiten und den vielfältigen<br />

Kundenspezifikationen. Weitere Büros<br />

bestehen in Frankreich, Spanien, den USA,<br />

Brasilien, Singapur, China und Indien.<br />

Investitionen in Europa<br />

NLMK Europe hat auch für die Zukunft weitere<br />

Investitionen geplant. Ziel ist es u. a., die<br />

Qualität der Produkte und des Services noch<br />

weiter zu verbessern, die Flexibilität in der<br />

Produktion zu steigern und den Anteil an<br />

Produkten mit hoher Wertschöpfung weiter<br />

zu erhöhen. Die europäischen Werke sind<br />

nach den gängigen Normen zertifiziert, so<br />

z. B. nach ISO 9001, ISO 14001, ISO TS<br />

16949 und OHSAS 18001. Die Erfolgsstrategie<br />

setzt sich also fort, wie Ben De Vos<br />

erklärt: »In einer schnelllebigen Welt mit<br />

hartem Wettbewerb reicht es nicht mehr,<br />

Nischenanbieter zu sein und Kostenführerschaft<br />

zu haben«, heißt es bei NLMK Europe.<br />

»Die Erfolgsfaktoren liegen heute darin, eine<br />

lernende Organisation aus dem Unternehmen<br />

zu machen, wo die Kultur der kontinuierlichen<br />

Verbesserung und des exzellenten<br />

Services in allen Bereichen gelebt wird.« Bei<br />

NLMK geht man diesen Weg Schritt für<br />

Schritt vorwärts. (sm 141001303)<br />

« KONTAKT<br />

NLMK Deutschland GmbH<br />

Eutelis-Platz 2<br />

40878 Ratingen<br />

Tel. +49 2102 5513-600<br />

www.eu.nlmk.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand C78<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 55<br />

Unschlagbare Fehlererkennung<br />

Aachen/Avilés. Der weltweit größte Stahlproduzent ArcelorMittal und ISRA VISION PARSYTEC haben ihre<br />

gemeinsame Erfolgsgeschichte um ein weiteres Kapitel erweitert: Zwei Linien des ArcelorMittal-Werks in Avilés<br />

wurden mit neuester Technologie vom global führenden Anbieter von Oberflächeninspektionssystemen für die<br />

Metallindustrie ausgestattet.<br />

Die Integration neuer, hochentwickelter<br />

Komponenten verbessert die Inspektionsperformance<br />

der installierten ISRA-PARSY-<br />

TEC-Systeme nochmals. Mit dem Upgrade<br />

gewinnt ArcelorMittal Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Sicherheit für die Zukunft. In Avilés<br />

produziert der Stahlgigant jährlich etwa<br />

400.000 t Material, hauptsächlich oberflächenveredelte<br />

Produkte.<br />

An der Feuerverzinkung hat ISRA VISION<br />

PARSYTEC einen neuartigen optischen Inspektionskanal<br />

mit hoher Auflösung implementiert.<br />

Design, Entwicklung und Integration<br />

der technologischen Innovation erfolgten<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Kunden. ArcelorMittal stellte wichtige<br />

Erkenntnisse aus einem internen Forschungsprojekt<br />

zur Verfügung. Das innovative<br />

System bietet eine zuverlässige Lösung<br />

für die Erkennung winziger Zinkrückstände.<br />

Die Partikel mit einer Größe von deutlich<br />

unter 1 mm können nach der Verzinkung<br />

auf der gesamten Oberfläche auftauchen<br />

und mit dem fortschrittlichen Kanal zu<br />

100 % identifiziert werden. So kann Arcelor-<br />

Mittal verzinkte Bleche in makelloser Qualität<br />

an wichtige Kunden aus der Automobilindustrie<br />

liefern.<br />

An der Warmwalzstraße inspiziert Arcelor-<br />

Mittal nun mit optimierter LED-Lichttechnologie<br />

der neuesten Generation. ISRA VISION<br />

PARSYTEC hat die leistungsfähige, unter<br />

allen Bedingungen ideale Beleuchtung speziell<br />

für diese Anwendung konzipiert. Da -<br />

raus resultieren eine deutlich verbesserte<br />

Fehlerdetektion und eine Qualitätssteigerung<br />

der Coils, die im eigenen Kaltwalzwerk<br />

weiterverarbeitet werden.<br />

Darüber hinaus geben ArcelorMittal und<br />

ISRA VISION PARSYTEC den Start eines<br />

gemeinsamen Forschungsprojekts bekannt.<br />

Ziel ist eine verbesserte Erkennung sehr<br />

schwachkontrastiger und periodisch auftretender<br />

Defekte. Die beiden Unternehmen<br />

bündeln ihre Expertise, um die neue Installation<br />

an der Warmwalzstraße zu beobachten<br />

und zu analysieren. Die im engen Austausch<br />

gewonnenen Erkenntnisse fließen<br />

direkt in die Entwicklung der nächsten Produktgeneration<br />

ein.<br />

www.parsytec.com<br />

www.isravision.com<br />

/<br />

(sm 141001148)


58 Special: EuroBLECH<br />

Alleinstellungsmerkmal<br />

in mittelständischer Gruppe<br />

Heitmann investiert nachhaltig am Standort Köln<br />

Köln (LS / WS). Mit einem breiten und tiefen Produktportfolio nicht nur in<br />

Stahl, sondern auch in NE-Metallen spielt der Unternehmensstandort Köln<br />

innerhalb der Heitmann-Gruppe eine besondere Rolle. Im Sinne von<br />

Langfristigkeit, Nachhaltigkeit und Innovation wurde zuletzt auch in Köln<br />

investiert. Und: Als i-Tüpfelchen haben die Kölner mit einer Fassadensanierung<br />

nun auch nach außen ein deutlich sichtbares Zeichen gesetzt.<br />

(141001278/1)<br />

Ralf Panhey<br />

Heitmann Köln ist aufgegliedert in die<br />

Heitmann Stahlhandel Rheinland GmbH<br />

und die Heitmann Metallhandel GmbH und<br />

verfährt nach dem Slogan »Was immer Sie<br />

brauchen«. Die vier Standbeine des Unternehmens<br />

sind Bleche, Qualitäts- und Edelbaustahl,<br />

Rohr- und Rohrzubehör und als<br />

einziger Standort in der Heitmann-Gruppe<br />

auch NE-Metalle (Kupfer, Messing und Aluminium).<br />

Am Standort Köln sind ca. 70 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Seit September 2014 bildet<br />

das Unternehmen drei junge Menschen als<br />

Groß- und Außenhandelskaufleute sowie als<br />

Fachkraft für Lagerlogistik aus. »Die Nachwuchsförderung<br />

ist uns ein zentrales Anliegen.<br />

Wenn wir ausbilden, dann bieten wir<br />

auch eine Perspektive. Nach einer erfolgreichen<br />

Abschlussprüfung ist die Übernahme<br />

das erklärte Ziel«, wie Niederlassungsleiter<br />

Ralf Panhey verdeutlicht.<br />

Heitmann Köln greift auf einen umfangreichen<br />

Bestand von insgesamt 12.500 t<br />

Material zurück: Aufgeteilt in die einzelnen<br />

Produktgruppen bedeutet das 5.000 t Qualitätsstahl,<br />

5.000 t Bleche, 1.500 t Metalle<br />

und 1.000 t Rohre. Das Lager erstreckt sich<br />

auf eine überdachte Fläche von rd.<br />

14.000 m 2 , in dem zwei KASTO-Hochregallager<br />

zusätzlich integriert sind.<br />

»Wir kaufen unseren Stahl bei namhaften<br />

europäischen Herstellern und werden so<br />

dem hohen Qualitätsanspruch gerecht, den<br />

wir an uns selber und den unsere Kunden<br />

an uns haben. Dabei können wir uns auf<br />

unsere Partner verlassen«, führt Panhey aus.<br />

Auch die Metalle kommen größtenteils aus<br />

Deutschland oder Europa.<br />

Unabhängig und flexibel<br />

Ab Mai 2013 wurde das Blechsortiment<br />

erweitert und vertieft. Durch die Produktoptimierung<br />

in diesem Bereich sind bis jetzt<br />

über 100 Neukunden generiert worden.<br />

Aktuell kann der Standort Köln auf die komplette<br />

Produktpalette der Flachprodukte<br />

zurückgreifen: Quartobleche, Bandbleche<br />

(schwarz und gebeizt), Tränenbleche, Feinbleche<br />

in den Ausführungen kaltgewalzt<br />

sowie feuer- und elektrolytisch verzinkt. Seit<br />

Jahren legt der Standort großen Wert da -<br />

rauf, das Blech auch in konfektionierter Ausführung<br />

dem Kunden zur Verfügung zu<br />

stellen. Als zusätzlichen Service bietet man<br />

bei Heitmann Köln die Blechbearbeitung an.<br />

Auf zwei autogenen Brennanlagen können<br />

Bleche bis 120 mm gebrannt werden. Zwei<br />

Laseranlagen (3 und 4 kW) im Schneidbereich<br />

2.000 mm x 4.000 mm und eine<br />

Strahlanlage bis 2.000 mm Breite runden<br />

hier das Spektrum ab. Panhey betont ausdrücklich:<br />

»Wir akquirieren und fertigen in<br />

diesem Bereich nicht in Serienproduktion<br />

und stellen uns somit nicht in den Wettbewerb<br />

mit unseren Kunden.«<br />

Heitmann bietet auch das Wasserstrahlschneiden<br />

von Stahl, Messing und Kupfer an<br />

(im Lohn auch von Kunststoffen). Insbesondere<br />

die Wasserstrahlschneidanlage, wie sie<br />

nur wenige Stahlhändler haben, ist eine<br />

Besonderheit von Heitmann: »Wir sehen<br />

Marktchancen in diesem Bereich. Die Maschine<br />

ist eine wertvolle Stärkung unserer<br />

Innovationskraft.«<br />

Für die Anarbeitung von Metallen hält<br />

Heitmann u. a. drei Plattensägen für Werkstücke<br />

bis zu einer Dicke von 300 mm und<br />

eine KASTO-Rondensäge für Werkstücke bis<br />

zu einer Dicke von 260 mm bereit. Der Kunde<br />

profitiert zudem davon, dass Anarbeitungsleistungen<br />

der anderen Heitmann-<br />

Standorte in Anspruch genommen werden<br />

können. Drei Bandsägen, die ausschließlich<br />

NE-Halbzeuge im Querschnitt von 2 mm bis<br />

508 mm sägen, runden die Anarbeitungsmöglichkeiten<br />

für Metalle in Köln ab.<br />

Innerhalb der Heitmann-Gruppe bietet<br />

nur Köln NE-Metalle an. »Das unterscheidet<br />

uns von allen weiteren Standorten«, unterstreicht<br />

Panhey. Aus dem Lagersortiment für<br />

Kupfer, Messing und Aluminium mit mehr<br />

als 1.500 Lagerartikeln und verschiedensten<br />

Legierungen sind Bleche, Platten und Profile<br />

sofort verfügbar.<br />

Ein weiteres wichtiges Standbein ist der<br />

Bereich Rohre und Rohrzubehör. Ob nahtlose,<br />

normal- und dickwandige Stahlrohre,<br />

Hydraulikrohre, geschweißte Gewinde- und<br />

Stahlrohre, Stahlrohrbögen, Flansche oder<br />

Fittings – auch in diesen Produktgruppen ist<br />

Heitmann Köln auf die Anforderungen des<br />

Markts und Wünsche seiner Kunden sehr<br />

gut eingestellt.<br />

Doch nicht nur dank des umfangreichen<br />

Angebots ist Heitmann Köln so erfolgreich,<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


(141001278/6)<br />

(141001278/2)<br />

(141001278/2-1)<br />

Heitmann Köln greift auf einen umfangreichen Bestand von insgesamt 12.500 t Material zurück.<br />

weiß der Kölner Niederlassungsleiter: »Wir<br />

von der Heitmann-Gruppe sind Mittelständler<br />

und ein konzernunabhängiges Unternehmen.<br />

Diese Unabhängigkeit und Flexibilität<br />

setzen wir zum Nutzen unserer Kunden ein.<br />

Innerhalb der Stahlhandelsbranche haben<br />

wir uns fest etabliert. Wir sind breit und tief<br />

aufgestellt, schnelle Lieferung und guter<br />

Service – das sind unsere Stärken.«<br />

EN 1090 wird gelebt<br />

»Flexibilität ist für uns kein Fremdwort.<br />

Unser eigener Fuhrpark umfasst 10 Lkws.<br />

Durch die eigene Fuhrparkleistung können<br />

kurzfristige Liefertermine realisiert und verbindlich<br />

dem Kunden zugesagt werden«,<br />

betont Panhey. Vom Kölner Standort aus<br />

werden Unternehmen in einem Lieferradius<br />

von rd. 250 km beliefert. »Wir haben ein<br />

großes Stammgebiet, jedoch keine Gebietsgrenzen.<br />

Wir haben die Möglichkeit, auch<br />

innerhalb Deutschlands jeden Kunden zu<br />

bedienen«, so Panhey. Aber auch im be -<br />

nachbarten Ausland, wie Belgien, Niederlande,<br />

Luxemburg, hat Heitmann Köln Kunden.<br />

»Hervorzuheben ist unser individuelles<br />

Barcodesystem, mit dem wir die Möglichkeit<br />

haben, zu jedem Zeitpunkt den Ursprung<br />

bzw. den Lieferanten nachzuvollziehen. Insbesondere<br />

durch die neue EN 1090 ist eine<br />

lückenlose Dokumentation erforderlich. Die<br />

Auditierung nach EN 1090 erfolgt gerade in<br />

verschiedenen Niederlassungen durch die<br />

SLV Duisburg. Die Anforderungen durch die<br />

EN 1090 werden in der Heitmann-Gruppe<br />

gelebt.« Kundenbezogene Materialbeschaffung,<br />

Sondereinlagerungen, Just-in-time-<br />

Belieferungen, individuelle Verpackungen<br />

für den reibungslosen Ablauf am Fertigungsstandort,<br />

termingerechte Zustellung der<br />

bestellten Werkszeugnisse durch elektronischen<br />

Versand sowie diverse Werkstoffprüfungen<br />

und Umstempelungen nach RW<br />

TÜV sind weitere Liefer- und Logistikleistungen.<br />

Auch der Kundenstamm des Unternehmens<br />

ist vielseitig. So finden sich Heitmann-<br />

Kunden in der Automobil- und Fahrzeugbauindustrie,<br />

im Maschinenbau und Anlagenbau,<br />

Stahlbau, Laden- & Displaybau, in<br />

der Fördertechnik, Blechverarbeitung sowie<br />

in den Drehereien. Bei den Metallen wird<br />

der Kundenstamm durch die Medizintechnik,<br />

die Elektroindustrie sowie den Armaturenbereich<br />

vervollständigt.<br />

Investitionen mit Weitblick<br />

Seit den Sommermonaten zeigt der Standort<br />

Köln auch nach außen ein deutlich sichtbares<br />

Zeichen für nachhaltiges Handeln bei<br />

Heitmann. Das Meppener Partnerunternehmen<br />

Schone & Bruns Objekt- und Gewerbebau<br />

GmbH führt eine Dach- und Fassadensanierung<br />

durch, bei der ein siebenstelliger<br />

Betrag eingesetzt wurde. Verbaut wurden<br />

14.000 m 2 Stahltrapezbleche, die zusätzlich<br />

mit einer Dachdämmung und Folienabdichtung<br />

versehen wurden. Stahlsandwichelemente<br />

lassen die Außenfassade in einem<br />

neuen Licht erscheinen. »Wir sind glücklich,<br />

dass die Familie Heitmann unseren Standort<br />

stärkt und langfristig investiert«, sagt Panhey.<br />

Panhey sieht den aktuellen Herausforderungen<br />

des Markts optimistisch entgegen:<br />

»Wir glauben an den nachhaltigen Erfolg<br />

unserer Produkte und Serviceleistung.« Um<br />

den zu sichern, wurde u. a. eine sechsstellige<br />

Eurosumme in neue Maschinen investiert.<br />

Auf drei neuen Sägen vom Typ KASTOwin<br />

4.6, die drei ältere der insgesamt 16 Bandsägen<br />

ersetzen, wird Qualitätsstahl und Edelbaustahl<br />

geschnitten. Weitere Investi tionen<br />

(141001278/3)<br />

Mit einem breiten und tiefen Produktportfolio<br />

nicht nur in Stahl, sondern auch in<br />

Nichteisen(NE)-Metallen spielt der<br />

Unternehmensstandort Köln innerhalb der<br />

Heitmann-Gruppe eine besondere Rolle<br />

(Fotos: Heitmann).<br />

iPad-Galerie<br />

Weitere Fotos von Heitmann Köln (u. a. zum Messestand<br />

auf der wire & Tube 2014) finden sich in<br />

der Galerie zum Bericht auf dem iPad. Wollen Sie<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« auch auf dem iPad lesen? Hier<br />

geht‘s zum AppStore: bit.ly/1sa6H0X<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


60 Special: EuroBLECH<br />

in den Sägepark sind bereits angedacht und<br />

in der Umsetzung. »Dies wird unsere Position<br />

am Markt im Bereich der Qualitätsstähle festigen.<br />

Scheiben, Fixlängen und Sonderlängen<br />

sind Anarbeitungsstärken des Standorts.<br />

Auch Zusatzleistungen wie Drehen, Bohren<br />

und Zentrieren werden täglich angeboten.<br />

Zum Lieferprogramm gehören u. a. unlegierte<br />

Bau-, Einsatz-, Vergütungs- und Nitrierstähle.<br />

Diese sind in gewalzter, geschälter, geschmiedeter<br />

und vorgedrehter Ausführung verfügbar«,<br />

so Panhey.<br />

Erfolgreiches Marketingkonzept<br />

Auf der wire & Tube 2014 war die Unternehmensgruppe<br />

Heitmann zum ersten Mal mit<br />

einem Messestand vertreten, wobei sich alle<br />

Standorte (Heitmann Oberhausen und<br />

Münster, Gusstahl Unna und die Wärmebehandlung<br />

Düsseldorf) gemeinsam im einheitlichen<br />

Marktauftritt präsentierten. In<br />

Zusammenarbeit mit Peter Stark, dem Inhaber<br />

der Wattenscheider Agentur STARK-<br />

DESIGN ® , wurde intensiv die Werbetrommel<br />

gerührt, so auch in der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

Heitmann arbeitet u. a. auf Broschüren,<br />

in Visitenkarten und bei Messeständen<br />

mit veredelten Oberflächendrucken,<br />

sodass das Papier nach Metall aussieht.<br />

Zu erklären ist der metallische Glanz<br />

der Motive damit, dass unter Lack-, Farbund<br />

Deckweißschichten eine Silberbeschichtung<br />

liegt. Verantwortlich für diese innovative<br />

Drucktechnik ist das Gelsenkirchener<br />

Veredelungsdruckunternehmen GT Trendhouse42<br />

– der »<strong>stahlmarkt</strong>« berichtete da -<br />

rüber u. a. in Heft 06.2011.<br />

Mehrere dieser Produkte hat Stark beim<br />

diesjährigen Innovationspreis der Deutschen<br />

Druckindustrie in Stuttgart, »PrintStars<br />

2014«, eingereicht und hat mit dem Heitmann-Messestand<br />

auf der wire & Tube 2014<br />

als »Großformatiges Foto im Digitaldruck<br />

mit Verchromung und Formatfräsung«<br />

Bronze gewonnen. Die Kategorie war<br />

»Druckprodukte: Large Format Printing«.<br />

Auch bei den Lkw-Planen des Heitmann-<br />

Fuhrparks wurde das Konzept umgesetzt.<br />

Das Gesamtpaket entspricht dem Corporate<br />

Design der Heitmann-Gruppe und stößt bei<br />

Panhey auf Begeisterung: »Mit der neuen<br />

Broschüre für unseren Standort kann man<br />

Stahl und Metall fühlen, ihn in die Hand<br />

nehmen und ertasten. Wir zeigen damit,<br />

was wir alles können und dass Stahl und<br />

Metall wirklich Spaß machen.«<br />

(sm 141001278)<br />

« KONTAKT<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

Rheinland GmbH<br />

Heitmann Metallhandel GmbH<br />

Hansekai 3<br />

50735 Köln<br />

Tel. +49 221 7772-0<br />

www.heitmann-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 61<br />

INKREMENTELLE<br />

ROHRUMFORMUNG<br />

Schmallenberg. Es ist die schrittweise Umformung<br />

an einem Rohrende oder eines Rohres, mit<br />

dem dieses neuentwickelte Verfahren die Bearbeitung<br />

von hochfesten und höchstfesten Werkstoffen<br />

ermöglicht. Dies revolutioniert die Fertigung<br />

speziell dort, wo in industriellen Bereichen immer<br />

höhere Anforderungen gestellt werden. Und gerade<br />

Rohre werden immer extremer umgeformt.<br />

So lässt sich jetzt beispielsweise eine Gewichtsreduzierung<br />

im Automobilbau umsetzen. Vielfältige<br />

Produkte, die mit dem neuartigen Verfahren<br />

hergestellt werden, sind stärker belastbar und<br />

leichter.<br />

Entstanden ist die weltweite Innovation der<br />

inkrementellen Rohrumformung aus der intensiven<br />

Zusammenarbeit der Transfluid Maschinenbau<br />

GmbH und dem Institut für Umformtechnik<br />

und Leichtbau der Technischen Universität Dortmund.<br />

»Herkömmliche Umformverfahren sind bei den<br />

meisten hochfesten Werkstoffen überfordert«, so<br />

Gerd Nöker. »Unsere Maschine kann Rohre aus<br />

solchem Material rotationssymmetrisch partiell<br />

umformen, um sie für nachfolgende Prozesse vor-<br />

zubereiten.« Solch ein<br />

nachfolgender Prozess<br />

ist zum Beispiel das<br />

Hydroformen. Hierfür<br />

wird dann mittels der<br />

inkrementellen Um -<br />

formung ein Rohr mit<br />

verschiedenen Durchmessern<br />

und unterschiedlichem<br />

Wanddickenverlauf<br />

vorgeformt.<br />

Besonders<br />

wichtig für das Hydroformen:<br />

Im lokal reduzierten<br />

Rohrbereich<br />

gibt es keine Veränderung<br />

der Wanddicke.<br />

Zusätzlich erlaubt der rollierende Prozess auch<br />

eine definierte Einstellung der Oberfläche. Außerdem<br />

verbessern sich unter Umständen sogar die<br />

Werkstoffeigenschaften.<br />

Mit seiner neuen Technologie der inkrementellen<br />

Rohrumformung bietet Transfluid die Option<br />

zur Bearbeitung solcher bedarfsgerecht hergestellter<br />

Rohre (tailor tubes) bis zu einem Durchmesser<br />

von 90 mm. Diese Lösung für Rohre eröffnet<br />

so völlig neue Dimensionen der Rohrbearbei-<br />

(141001247/1)<br />

Die inkrementelle<br />

Rohrumformung eröffnet<br />

völlig neue Produktmöglichkeiten<br />

(Foto: transfluid, IUL).<br />

tung und treibt gleichzeitig den Fortschritt der<br />

Produktgestaltung weiter voran. Auf die Zukunft<br />

darf man also gespannt sein.<br />

/<br />

transfluid Maschinenbau GmbH<br />

Hünegräben 20-22<br />

57392 Schmallenberg<br />

Tel. +49 2972 9715-0<br />

www.transfluid.de<br />

EuroBLECH: Halle 11, Stand E02<br />

(sm 141001247)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


62 Special: EuroBLECH<br />

Produktion und Logistik<br />

Zwei Aspekte der Strategie von Marcegaglia<br />

Gazoldo degli Ippoliti/I. Die Fähigkeit, Markttrends vorherzusehen<br />

und schnell und positiv auf Marktveränderungen zu reagieren, sind<br />

Schlüsselqualitäten jedes Unternehmers, der sich auf globaler Ebene in der<br />

Stahlbranche betätigen möchte. Was wirklich den Unterschied macht, ist<br />

die Strategie bzw. die Vision, die den Weg vorgibt.<br />

Produktion, Qualität und Logistik gehören<br />

zu den Schlüsselwörtern für die Zukunft<br />

von Marcegaglia. Die gleichen Schlüsselwörter<br />

haben auch in der Vergangenheit die<br />

Entwicklung des in Italien ansässigen Konzerns<br />

gekennzeichnet. Heute bringen sie<br />

neue Perspektiven in den Bereich Flachprodukte.<br />

Dort begab sich Marcegaglia vor rd.<br />

15 Jahren auf einen Expansionskurs und<br />

verfolgte die erfolgreiche Strategie des<br />

Rohrsektors, in dem Marcegaglia auf eine<br />

äußerst breite Produktpalette zählen kann<br />

sowie Weltmarktführer im Bereich der<br />

geschweißten Rohre aus Edelstahl ist. So<br />

entstand ein diversifiziertes Netzwerk für<br />

Beschaffung, Produktion und Vertrieb, das<br />

stetig größer wird. So kann der Konzern<br />

heute als ein weltweit erfolgreiches Unternehmen<br />

der europäischen Stahlindustrie<br />

betrachtet werden, das sich von Schlüsselwerten<br />

wie Synergien (Rohstoffeinkauf, Verarbeitung,<br />

Logistik, Markt), Massenproduktionsvorteilen,<br />

Flexibilität in der Produktion<br />

und Diversifikation der Produkte und Märkte<br />

leiten lässt.<br />

Flachprodukte<br />

All diese Werte werden in der Flachproduktherstellung<br />

umgesetzt, einem Bereich, in<br />

dem der Konzern sowohl C-Stahl- als auch<br />

Edelstahlcoils, Platten und schmale Blechstreifen<br />

herstellt, aber auch in der Produktion<br />

von farbbeschichtetem Stahl und schweren<br />

Platten (Quartobleche) tätig ist. Marcegaglia<br />

ist ein unabhängiges Unternehmen, das sowohl<br />

andere Service-Center als auch spezialisierte<br />

Kunden beliefert und dabei eine<br />

immer größere Produktpalette im Hinblick<br />

auf die Stahlsorten und typischen Anwendungen<br />

anbietet – eine einzigartige Kombination<br />

aus Serviceleistungen und schnellen<br />

Reaktionszeiten mit Lagerbestand in Standardgrößen.<br />

Produktion und Qualität<br />

Diese Strategie hat den in Italien ansässigen<br />

Konzern dazu gebracht, neue qualitativ<br />

hochwertige Produkte und Nischenprodukte<br />

zu entwickeln, bei denen von den neuen<br />

Möglichkeiten der Werke in Ravenna und S.<br />

Giorgio di Nogaro (Italien) profitiert werden<br />

»<br />

Ein Netzwerk von mehr als zehn<br />

Logistikzentren besteht in ganz<br />

Europa, um die Flexibilität und den<br />

Just-in-time-Service zu verbessern.<br />

kann: Der Aufbau und die Umgestaltung<br />

neuer Linien haben die Produktionskapazität<br />

gesteigert, insbesondere im Hinblick auf<br />

Sortiment und Güte mit einer besseren Kontrolle<br />

über die Produktionsprozesse und mit<br />

der Fähigkeit, immer mehr spezialisierte Produkte<br />

zu liefern.<br />

Das wiederum hat die Konsolidierung traditioneller<br />

Märkte ermöglicht, während man<br />

sich auch Zugang zu neuen Anwendungsbereichen<br />

verschaffte: Unter anderem kann<br />

warmgewalzter Stahl mit hoher Streckgrenze<br />

zum Kaltumformen jetzt bis zu S600MC<br />

(EN 10149-2) geliefert werden, wie auch<br />

kaltgewalzte Produkte mit hoher Streckgrenze<br />

zum Kaltumformen in den Güteklassen<br />

HC420LA, HC180Y, HC220Y, HC260Y<br />

(u. a. nach EN 10268). Sonderstähle für<br />

Heizkörper und für Trommelverpackungen<br />

als Produktionsstandards werden beibehalten.<br />

Dank der neuesten Prozessaktualisierung<br />

auf den verschiedenen Verzinkungslinien<br />

hat Marcegaglia auch seine Flexibilität<br />

beim Verzinken gesteigert, sodass das Beschichtungsgewicht<br />

zwischen Z50 und Z800<br />

festgelegt wird. Auch eine unterschiedliche<br />

Beschichtung auf den verschiedenen Seiten<br />

ist dabei möglich. Zudem können neue<br />

Güteklassen wie die Dualphasen DP600,<br />

DP800 und DP1000 entwickelt werden. Im<br />

Bereich der Oberflächen ist der innovative,<br />

organisch beschichtete Stahl »Anti-Fingerprint-Ecorsteel«<br />

eine permanente, umweltfreundliche<br />

und antioxidative, transparente<br />

oder farbig beschichtete Lösung, die ästhetische<br />

Oberflächen mit einer hohen Formbarkeit<br />

und Pressbarkeit für die Anwendung<br />

in den Bereichen Bauwesen, Haushaltsgeräte<br />

und Metallmöbel kombiniert.<br />

Die Coilfarbbeschichtungseinheiten steigern<br />

fortlaufend ihre Effizienz und Leistung<br />

mit mehr als 20 Standardlackierzyklen, die<br />

für bestimmte Oberflächenanforderungen<br />

vereinbart werden können. Auch das Produktionsprogramm<br />

von schweren Blechen<br />

wurde ausgebaut und eine extrem breite<br />

Palette von Endanwendungen ist nun mit<br />

u.a. spezifischen Zertifizierungen für Kessel,<br />

Druckbehälter und Schiffbaukomponenten<br />

abgedeckt.<br />

Logistik<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Expansionsstrategie<br />

ist die Logistik: Die Effizienz des<br />

Vertriebsnetzes, die Produktionsstätten untereinander<br />

und mit den Kunden verbindet,<br />

war immer eine der obersten Prioritäten von<br />

Marcegaglia. Der Konzern hat Aktivitäten<br />

unterstützt, um die Leistungen in diesem<br />

Punkt weiter zu steigern. Dabei ist es Marcegaglia<br />

vor allem im Bereich der Flachprodukte<br />

gelungen, seine Präsenz auf neuen<br />

Gebieten durch den Einsatz von intermodalen<br />

Terminals (Hubs) an strategisch gelegenen<br />

Standorten in Mittelmeerhäfen wie<br />

auch am Atlantik, an der Nord- und Ostsee<br />

sowie an Lagerflächen in der Nähe von<br />

wichtigen Eisenbahnverbindungen mit<br />

deutlich geringeren Lieferzeiten und Kohlendioxidemissionen<br />

zu etablieren. Ein Netzwerk<br />

von mehr als zehn Logistikzentren<br />

besteht in ganz Europa, um die Flexibilität<br />

und den Just-in-time-Service zu verbessern.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 63<br />

Im Herzen des Netzwerkes befindet sich das<br />

Werk in Ravenna (Italien) als Hauptproduktions-<br />

und Versand-Hub für die gesamte<br />

Flachproduktkette des Konzerns mit seiner<br />

deutlich gesteigerten Handlingleistung (500<br />

Lkws pro Tag), auch dank der Fertigstellung<br />

neuer interner Bahngleise und des Ausbaus<br />

der Hafendocks (220 m mehr auf einer Gesamtlänge<br />

von 800 m, bei einem Tiefgang<br />

von 9,5 m) für die Zufahrt von Schiffen. Das<br />

Werk in San Giorgio di Nogaro, spezialisiert<br />

auf die Produktion von schweren Platten, ist<br />

mit unkompliziertem Zugang zum Meer und<br />

zum Schienengüterverkehr entlang der Ostküste<br />

Italiens günstig gelegen.<br />

Stärkung der Herausforderung<br />

im Edelstahlgeschäft<br />

Auf der anderen Seite wurde das Edelstahlgeschäft<br />

von Marcegaglia um die Produktion<br />

von Flachmaterialien (Coils und auf<br />

Länge zugeschnittene Bleche) im Werk von<br />

Gazoldo degli Ippoliti erweitert, das jetzt voll<br />

ausgelastet ist. Der Aufbau neuer Upgrades<br />

auf der ersten Beizlinie wird hingegen weiterhin<br />

darauf abzielen, eine zusätzliche qualitative<br />

und quantitative Steigerung vor<br />

allem mit Schwerpunkt auf ferritische Stähle<br />

zu erreichen.<br />

Das Werk am Hauptsitz ist heute mit zwei<br />

Lösungsglüh- und Beizlinien und zwei Kaltwalz-<br />

und Skinpass-Behandlungslinien zur<br />

Verarbeitung von warmgewalztem Stahl<br />

(1-D-Oberfläche) von 2 bis 6 mm Dicke und<br />

kaltgewalztem Stahl (2-B-Oberfläche) ausgerüstet.<br />

Diese Coilverarbeitungslinien liefern<br />

auch Inlinekantenzuschnitt. Stromabwärts<br />

kann Marcegaglia auf die integrierte<br />

Produktion von nichtrostenden Blechen und<br />

Bändern, aber auch von flachen und eckigen<br />

Stangen zählen. Die brandneue Längenzuschnittlinie<br />

kann sowohl warmgewalzte<br />

als auch kaltgewalzte Materialien mit<br />

optionalem Polieren (220-240-320 Körnung),<br />

Scotch-Brite-Bürsten und Papieroder<br />

Laserfolienschutz auf jedem Blech be -<br />

arbeiten. Das automatische Verpackungssystem<br />

fügt Standardverpackungen von<br />

1.500 kg Gewicht zusammen. Die gesamte<br />

Produktion ist konform mit den Hauptfertigungsstandards<br />

wie EN 10088-4 für das<br />

Bauwesen mit CE-Kennzeichnung und EN<br />

10028-7 für alle Druckanwendungen mit<br />

TÜV-Zertifizierung: AD 2000-W2 (Druckgeräte)<br />

und W10 (Druckgeräte für tiefe Temperaturen).<br />

Marcegaglia stellt sein Flachproduktsortiment<br />

auf der EuroBLECH in<br />

Hannover aus. (sm 141001347)<br />

« KONTAKT<br />

Marcegaglia<br />

via Bresciani 16<br />

46040 Gazoldo Ippoliti, Mantua<br />

Italien<br />

Tel. +39 0376 685-1<br />

www.marcegaglia.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand B34


64 Special: EuroBLECH<br />

Stahllösungen für höchste Energieeffizienz<br />

Elektroband von ThyssenKrupp Steel Europe für Elektromobilität<br />

Duisburg. Auf der CWIEME, der internationalen Leitmesse für<br />

Spulenwicklung, Isolierung und Elektrofertigung, stellte ThyssenKrupp Steel<br />

Europe nichtkornorientiertes Elektroband in den Mittelpunkt. Der<br />

weichmagnetische Werkstoff gilt als Basis für die Erzeugung und Nutzung<br />

elektrischer Energie. Dass in Elektroband u. a. großes Potenzial für<br />

Elektromobilität steckt, stellte das Unternehmen mit dem Motor eines<br />

Solarautos unter Beweis.<br />

Der Einsatz von Elektroband ermöglicht<br />

es, natürliche Energieangebote effektiv zu<br />

nutzen. Ohne große Ummagnetisierungsverluste<br />

sorgt der Bandstahl aus Eisen-Silizium-Legierung<br />

für eine zuverlässige Übertragung<br />

von Energie. Der Motor des in Zu -<br />

sammenarbeit zwischen der Hochschule<br />

Bochum und ThyssenKrupp entwickelten<br />

solarbe triebenen PowerCore Sun Cruisers<br />

wurde erstmalig mit nichtkornorientiertem<br />

Elektroband ausgestattet. Der wahlweise in<br />

die Vorder- oder Hinterräder eingebaute<br />

Motor trägt speziell auf das Fahrzeug und<br />

dessen Leistung angepasstes Blech in einer<br />

Dicke von 0,30 mm. Mithilfe des Elektrobands<br />

fließt die Sonnenenergie über auf<br />

dem Dach installierte Solarzellen direkt in<br />

den Radnabenmotor. Bei starkem Sonnenschein<br />

wird die Batterie als Reserve für<br />

schlechtes Wetter aufgeladen. Eine Lösung<br />

mit Erfolg: Auf der härtesten Solarauto-Rallye<br />

der Welt – der »World Solar Challenge«<br />

in Australien – fuhr das Solar mobil im vergangenen<br />

Jahr auf den zweiten Platz.<br />

Forschung für effiziente<br />

Elektromobilität<br />

Im eigens dafür eingerichteten »E-Mobility<br />

Center Drives« am Standort Bochum testen<br />

die Mobilitätsspezialisten, wie Elektromotoren<br />

mit Elektroband noch effizienter und<br />

leistungsstärker konstruiert werden können.<br />

In einem modernen Labor mit Elektromotorprüfstand,<br />

Werkstatt und Laserschneidanlage<br />

wird Elektromobilität weitergedacht. Der<br />

Elektromotorprüfstand ist das Herz der Forschung,<br />

er gibt wichtige Hinweise bei der<br />

Entwicklung hochmoderner Antriebe und<br />

hilft, Lösungen für weniger Energieverlust<br />

und höhere Drehzahlen zu erarbeiten.<br />

Schon heute werden dort Materialien für<br />

Prototypen künftiger Elektro- und Hybridautos<br />

gefertigt. »Wir begleiten, beraten und<br />

unterstützen Zulieferer und OEMs beim Einsatz<br />

unseres nichtkornorientierten Elektrobands«,<br />

erklärt der zuständige Leiter der<br />

Anwendungstechnik, Marco Tietz. Elektroband<br />

mit hoher Festigkeit und geringstmöglichem<br />

Energieverlust zu entwickeln, ist<br />

eines der zentralen Themen der Bochumer<br />

Forscher. Sie haben ein Elektroband entwickelt,<br />

dessen Ummagnetisierungsverlust<br />

schon jetzt knapp 30 % unter den Werten<br />

der Standardsorten liegt. Die optimierten<br />

Elektrobandsorten werden bereits beim Aufbau<br />

von Prototypen für künftige Elektround<br />

Hybridautos verbaut.<br />

ThyssenKrupp Steel Europe ist auch auf<br />

der EuroBLECH präsent mit zahlreichen<br />

Innovationen.<br />

/<br />

www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand E33<br />

(sm 14090999)<br />

Der Motor des PowerCore SunCruisers. Nichtkornorientiertes Elektroband von ThyssenKrupp<br />

Steel Europe bildet den Kern des Radnabenmotors (Foto: ThyssenKrupp Steel Europe).<br />

(14090999/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

Innovationstreiber Auto<br />

Über den »Innovationstreiber Automobilindustrie<br />

– mit Stahl Mobilität nachhaltig gestalten« referiert<br />

Bernhard Ostburg, Leiter Sales Automotive<br />

von ThyssenKrupp Steel<br />

Europe auf unserem<br />

<strong>stahlmarkt</strong> « Branchentreff<br />

am 21. <strong>Oktober</strong><br />

auf der EuroBLECH. »Branchentreff<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Anmeldung<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 65<br />

Spezialanforderungen begegnen<br />

Löhne. Standard war gestern. Heute sind in der Materialbevorratung Lösungen für Spezialanforderungen gefragt.<br />

Auf der EuroBLECH 2014 stellt die<br />

Friedrich Remmert GmbH deshalb geringe<br />

Lagermengen in den Fokus. Denn gerade in<br />

diesem Bereich steigt der Bedarf an Lagersystemen,<br />

die ein effektives Handling und eine<br />

reibungslose Produktion ermöglichen. Mit<br />

seinen BASIC Towern für Blech und Langgut<br />

bietet Remmert die ideale Lösung. Kompakt,<br />

schnell und effizient – das sind die wesentlichen<br />

Merkmale der Systeme. Außerdem<br />

lassen sie sich flexibel an individu elle Kundenanforderungen<br />

anpassen. Aufgrund steigenden<br />

Wettbewerbs und zunehmenden<br />

Kostendrucks sind kleine und mittelständische<br />

Produktionsunternehmen mehr denn je auf<br />

optimal aufeinander abgestimmte Prozessabläufe<br />

in Lager und Fertigung angewiesen.<br />

Die Herausforderung: Sie haben meist nur<br />

geringe Lagervolumina und sind daher bei<br />

der Wahl eines Lagersystems sehr eingeschränkt.<br />

Die Remmert BASIC Tower Blech<br />

und Langgut wurden speziell für diese Anforderungen<br />

entwickelt. So sind die Automatiklager<br />

mit einer variablen An zahl an Lagerebenen<br />

erhältlich. Dank der hochverdichteten<br />

Bauweise können Anwender auf einer<br />

Grundfläche von 25 m² je nach Bauart bis zu<br />

120 t Material bevorraten. Damit eignen sich<br />

die Lagertürme auch optimal für die Integration<br />

ins direkte Produk tionsumfeld. Der<br />

BASIC Tower Langgut wurde außerdem so<br />

konzipiert, dass neben Langgütern gleichzeitig<br />

auch Flachgüter wie Paletten und<br />

Zuschnitte bevorratet werden können. Das<br />

Materialhandling der BASIC Tower erfolgt<br />

schnell und effizient. Dank der eigens entwickelten<br />

Antriebs- und Hubtechnologie<br />

werden die Zugriffszeiten auf die Werkstoffe<br />

deutlich verkürzt. Das verbesserte Handling<br />

erhöht zudem die Produktivzeit der indirekt<br />

angeschlossenen Bearbeitungsmaschinen.<br />

Die Bedienung der Türme erfolgt über ein<br />

intuitives Touch terminal. Darüber hinaus sind<br />

die Lager bereits innerhalb kurzer Zeit lieferbar<br />

und können nach einer maximal zweitägigen<br />

Montage in Betrieb genommen werden.<br />

www.remmert.de<br />

EuroBLECH: Halle 12, Stand D42<br />

/<br />

(sm 141001219)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


66 Special: EuroBLECH<br />

Neuer Automobilstahl<br />

Crashbauteile werden dadurch deutlich leichter<br />

London. Tata Steel, Europas zweitgrößter Stahlhersteller, hat mit<br />

DP1000HY-GI* einen neuen Dual-Phasen-Stahl auf den Markt gebracht, der<br />

den steigenden Bedarf der Automobilindustrie nach festeren und leichteren<br />

Stählen bedient. Als einer der ersten seiner Art vereint der innovative,<br />

ultrahochfeste Stahl hohe Festigkeit mit guter Umformbarkeit und erreicht<br />

dabei Gewichtseinsparungen von bis zu 15 %, ohne dass dazu der<br />

Verarbeitungsprozess angepasst werden muss.<br />

Durch seine hohe Streckgrenze hält<br />

DP1000HY höheren Belastungen im Um -<br />

formprozess stand und kann so mehr Aufprallenergie<br />

absorbieren. Aufgrund seiner<br />

ausgezeichneten Umformbarkeit können<br />

auch komplexe Formen abgebildet werden.<br />

Damit eignet sich DP1000HY hervorragend<br />

für die Herstellung von Crashbauteilen, wie<br />

A- und B-Säulenverstärkungen, Türschwellen,<br />

Türrahmen und Querträger. Entwickler<br />

benötigen aufgrund seiner hohen Festigkeit<br />

außerdem weniger Material für die Herstellung<br />

eines Bauteils und können so dessen<br />

Gewicht je nach zu ersetzender Stahlgüte<br />

zwischen acht und fünfzehn Prozent verringern.<br />

Zur Steigerung der Festigkeit und Härtbarkeit<br />

enthält DP1000HY Kohlenstoff und<br />

Mangan. Bei der Entwicklung des neuen<br />

Stahls war darüber hinaus entscheidend,<br />

dass Kunden ihre bestehenden Anlagen zur<br />

Verarbeitung des Stahls nicht anpassen<br />

müssen. Um dies zu gewährleisten, arbeitete<br />

Tata Steel eng mit Kunden bei der<br />

Bestimmung einer geeigneten chemischen<br />

Zusammensetzung zusammen.<br />

Um die stringenten Sicherheitsstandards<br />

zu erfüllen, die weltweit von Fahrzeugherstellern<br />

gefordert werden, entwickelte Tata<br />

Steel den DP1000HY speziell nach den<br />

Anforderungen des Verbands der deutschen<br />

Automobilindustrie (VDA). Sander Heinhuis,<br />

European Marketing Manager Automotive<br />

bei Tata Steel, sagte: »Die Sicherheit von<br />

Fahrzeuginsassen hat den wichtigsten Stellenwert<br />

bei der Entwicklung eines Fahrzeugs.<br />

Hersteller stehen gleichzeitig unter<br />

dem steigenden Druck, ihre CO 2<br />

-Emissionen<br />

zu reduzieren. Der Einsatz leichtester Materialien<br />

ist für sie daher von zentraler Bedeutung.<br />

Bei der Entwicklung von DP1000HY<br />

hat Tata Steel hohe Dehnbarkeit mit höchster<br />

Zugfestigkeit und guter Umformbarkeit<br />

vereint. Wir geben Fahrzeugherstellern damit<br />

die Möglichkeit, das Gewicht durch dünnere<br />

Stähle zu verringern, die gleichzeitig<br />

einen eindrucksvollen Crash-Schutz bieten.«<br />

DP1000HY ist in verschiedenen Abmessungen<br />

erhältlich: mit Dicken bis zu 2 mm<br />

und Breiten bis zu 1.400 mm. Durch eine<br />

abschließende feuerverzinkte Beschichtung<br />

bietet das Produkt einen guten Korrosionsschutz<br />

und wird zu einer kostengünstigen<br />

Lösung für die Karosseriestruktur. Tata Steel<br />

hat im Juni mit der Produktion von<br />

DP1000HY begonnen und bedient Anfragen<br />

von neuen und bestehenden Kunden<br />

über sein Werk in IJmuiden in den Niederlanden.<br />

Durch die neue Stahlgüte erweitert<br />

Tata Steel sein Dual-Phasen-Portfolio und<br />

bietet hier Stähle in drei Zugfestigkeitsstufen<br />

mit 600, 800 und 1.000 MPa an.<br />

/<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand G38<br />

(sm 141001200)<br />

* Im Markennamen DP1000HY-GI steht DP für<br />

»Dual-Phase«, d. h. Zweiphasen-Stahl mit einer ferritischen<br />

und martensitischen Gitterstruktur und einer<br />

Zugfestigkeit von 1.000 MPa. HY steht für »High<br />

yield«, hohe Streckgrenze, GI dient als Hinweis auf<br />

die abschließende Zinkbeschichtung.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

»Die kundenzentrierte Organisation als Antwort<br />

auf anspruchsvolle Märkte« ist Thema des Referats<br />

von Ludger Kramer, Director Sales & Marketing<br />

Industry Strip, Tata Steel, auf unserem <strong>stahlmarkt</strong><br />

» Branchentreff.<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Anmeldung<br />

(141001200/1)<br />

Der DP1000HY kommt bei der Herstellung<br />

von Crashbauteilen für Fahrzeuge<br />

zum Einsatz, hier blau hervorgehoben<br />

(Foto: Tata Steel Europe).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 67<br />

Werkstoffkennwerte-CD für die Simulation<br />

Salzgitter. Die Salzgitter Flachstahl und die Salzgitter Mannesmann Forschung unterstützen ihr Kunden mit<br />

Materialdaten für die virtuelle Betrachtung von Bauteilen und Strukturen.<br />

Virtuelle Berechnungsmodelle werden<br />

immer besser und Vorhersagen präziser. Als<br />

wichtigste Voraussetzung gelten dabei die<br />

passenden Materialdaten. Während große<br />

Unternehmen wie Automobilhersteller eigene<br />

Kennwerte vom angelieferten Stahl aufnehmen<br />

und ihre Datenbanken gut sortiert<br />

und aktuell halten können, fehlen dem Mittelstand<br />

und besonders kleinen Unternehmen<br />

die Möglichkeiten zur eigenen Kennwertermittlung.<br />

Sie verfügen nicht über das<br />

Netzwerk zu den Prüfstellen und Instituten.<br />

Unterstützung für jene Unternehmen gibt<br />

es nun von der Salzgitter Flachstahl und<br />

Salzgitter Mannesmann Forschung. Die<br />

nach SEP1240 charakterisierten Stahlgüten<br />

haben repräsentativen Charakter für das<br />

Lieferprogramm der Salzgitter Flachstahl.<br />

Ein aktueller Stand der charakterisierten<br />

Materialgüten kann in Form einer Daten-CD<br />

unter der E-Mail-Adresse werkstoffkennwerte@salzgitter-ag.de<br />

angefordert werden.<br />

Die Daten-CD beinhaltet die Ergebnisse von<br />

über 45 charakterisierten Stahlwerkstoffen<br />

aus den Bereichen weiche Tiefziehstähle,<br />

mikrolegierte Stähle, Dualphasenstähle, bainitische<br />

Stähle bis hin zu Vergütungsstählen.<br />

Eine Liste der charakterisierten Werkstoffe<br />

kann neben den Basisinformationen wie der<br />

chemischen Zusammensetzung, den mechanisch<br />

technologischen Kennwerten sowie<br />

Lieferformen auch im Internet eingesehen<br />

werden.<br />

/<br />

www.salzgitter-flachstahl.de<br />

EuroBLECH: Halle 16, Stand F54<br />

(sm 141001138)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


68 Special: EuroBLECH<br />

Innovative Schleiflösungen<br />

Hans Weber Maschinenfabrik mit 100 Jahren Erfolg<br />

Kronach. Die Hans Weber Maschinenfabrik GmbH zeigt auf der<br />

EuroBLECH einen Querschnitt ihrer innovativen Schleifmaschinen.<br />

Schwerpunkt ist die effektive und prozesssichere Bearbeitung von<br />

Feinblech. Das Unternehmen aus dem oberfränkischen Kronach hat<br />

inzwischen 100 Jahre Erfahrung im Schleifen. Ausgestellt werden aber auch<br />

Maschinen für das Entgraten von Feinschneidteilen sowie die Bearbeitung<br />

von Grobblech.<br />

Weber zeigt die Entgratmaschine für<br />

Laser-, Stanz- und Nibbelteile TT-1MRB, das<br />

Multitalent der Weber-Schleifmaschinen. Bis<br />

zu fünf Bearbeitungsstationen ermöglichen<br />

alle Einsatzvarianten zum Entgraten, Verrunden,<br />

Entzundern und Oberflächenschleifen<br />

von Blechen und Blechteilen. Die Maschine<br />

ist mit dem Weber-Bürstsystem MRB als ideale<br />

Ergänzung für die perfekte Kantenbearbeitung<br />

ausgestattet; zudem ist in Hannover<br />

auch die Variante TT-1P(6) zu sehen, die mit<br />

Die Nass-Entgratmaschine<br />

für Feinschneidteile NLCA eignet sich<br />

unter anderem zur Bearbeitung von stark<br />

öligen Blechen (Foto: Weber)<br />

einem doppelreihigen Planetenkopf ausgezeichnete<br />

Schleifergebnisse erzielt.<br />

Weiterhin gehört zum Messeangebot die<br />

Weber-TTSC-1P(2)-600, die kompakte unter<br />

den Weber-Schleifmaschinen, ausgestattet<br />

mit Planetenkopf und variabler Arbeitshöhe<br />

zur Bearbeitung von Laser,- Stanz- und Nibbelteilen.<br />

Darüber hinaus wird die Nass-<br />

Entgratmaschine für Feinschneidteile<br />

NLCA-1P(6)MRB-300 präsentiert. Zu diesem<br />

Maschinenkonzept gehört eine eigene<br />

Waschmaschine zum Entölen der Teile und<br />

eine zum Trocknen nach der Entgratmaschine.<br />

Die Maschineneinheiten können<br />

einzeln oder kombiniert und verbunden<br />

aufgestellt werden.<br />

Die Entgratmaschine für Brenn- und Plasmaschnitte<br />

MKS-1MRB mit einer Arbeitsbreite<br />

von 1.350 mm rundet das Messeangebot<br />

des Schleifspezialisten aus dem oberfränkischen<br />

Kronach ab. Für die kompakte<br />

MKS ist das Entgraten, Verrunden und Entzundern<br />

von dickeren und stärker verzogenen<br />

Blechen kein Problem.<br />

Mit Schiefertafel-Schleifmaschinen<br />

fing alles an<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts begann Firmengründer<br />

Hans Weber, Schleifmaschinen<br />

zu bauen, die er bis zum Jahr 1913 in Eigenregie<br />

vertrieb. Zielgruppe war die damals<br />

noch florierende Schiefertafelindustrie. Ein<br />

Zufall führte Hans Weber mit dem Maschinenbauer<br />

Ernst Christian Carstens zusammen,<br />

woraus sich eine enge Kooperation<br />

ergab.<br />

In der neuen Fabrik mit Gießerei in Kronach<br />

wurden ausschließlich Schleifmaschinen<br />

hergestellt. Was Weber in dieser Zeit<br />

entwickelte und baute, war auf dem Markt<br />

aber nicht als Weber-Produkt gekennzeichnet.<br />

Ein spezieller Vertrag sah vor, dass die<br />

Konstruktionen von Weber unter dem Markennamen<br />

Carstens vertrieben wurden. In<br />

den »Special Maschinen Carstens« steckte<br />

Weber-Technologie. Hans Weber entwickelte<br />

auch stufenlos regelbare Getriebe<br />

weiter, die immer unter eigenem Namen<br />

vertrieben wurden. Für die Firma wurde<br />

daraus ein zweites Standbein.<br />

Kontakt zu anderen Branchen<br />

1955 baute Weber als einer der ersten<br />

Hersteller auf dem Markt Breitbandschleifmaschinen.<br />

Zudem knüpfte man<br />

Anfang der 1960er-Jahre erste Kontakte<br />

mit der damals noch jungen Kunststoffbranche.<br />

Das Unternehmen entschloss<br />

sich, Extruder zu bauen. Und die brauchten<br />

leistungsstarke Getriebe.<br />

Ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte<br />

war 1973<br />

der Bezug des neu errichteten<br />

Firmengeländes im In -<br />

dustriegebiet von Kronach.<br />

Es entstand ein Gebäudekomplex<br />

mit rd. 20.000 m²<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Entgratmaschine für Laser-, Stanz- und<br />

Nibbelteile der Baureihe TT ist das<br />

Multitalent der Schleifmaschinen<br />

(Foto: Weber)<br />

Produktionsfläche<br />

sowie gut ausgestatteten<br />

Vorführund<br />

Technikräumen.<br />

Im Unternehmen<br />

begann Ende der<br />

1970er-Jahre ein<br />

Umdenken. Die<br />

Unternehmensleitung<br />

entschied,<br />

sich mit dem Holzschleifsektor<br />

ein<br />

weiteres Standbein<br />

aufzubauen. Die<br />

Produkte konnten<br />

inzwischen unter<br />

dem Markennamen<br />

Weber vertrieben<br />

werden. Georg<br />

Weber, heute mit seinen Brüdern Dr. Johannes Weber und Michael<br />

Weber gemeinsamer Geschäftsführer des Unternehmens, trat<br />

1980 in das Unternehmen ein. Sein Fokus lag auf der Entwicklung<br />

und dem Bau dieser Schleifmaschinen. »Wir haben den Markt<br />

gründlich sondiert und im Laufe der Zeit einen leistungsstarken<br />

Vertrieb aufgebaut«, schildert er. Zunächst lag der Schwerpunkt<br />

auf der Holzbearbeitung. 1983 kam allmählich der Metallbereich<br />

dazu.<br />

Heute beschäftigt das Unternehmen 350 Mitarbeiter. Der Ausbildungsanteil<br />

liegt mit 13 % deutlich über dem Branchendurchschnitt.<br />

Das Unternehmen bietet darüber hinaus die Möglichkeit<br />

zum dualen Studium.<br />

(141001179/1)<br />

Erfahrung und Innovation als Grundlagen<br />

Auf Grundlage von über 100 Jahren Erfahrung und kontinuierlicher<br />

Innovation entwickelt Weber Schleifautomaten, die höchsten<br />

Ansprüchen genügen. Die Maschinensysteme mit komplexen Funktionen<br />

arbeiten mit präzisen Steuerungen, die intuitiv zu bedienen<br />

sind. Neue Materialien und neues Design verlangen häufig auch neue<br />

Fertigungsverfahren. Weber beschäftigt sich deshalb intensiv mit<br />

ständig wechselnden Anforderungen an die Oberflächenqualität.<br />

Mit den Geschäftsführern Dr.-Ing. Johannes Weber, Dipl.-Ing.<br />

Michael Weber und Dipl.-Ing. (FH) Georg Weber ist das Unternehmen<br />

in dritter Generation in Familienbesitz. Und diese Tradition<br />

wird fortgesetzt: Seit sechs Jahren ist Dr.-Ing. Markus Weber in<br />

vierter Generation im Hause tätig. (sm 141001179)<br />

« KONTAKT<br />

Hans Weber Maschinenfabrik GmbH<br />

Bamberger Straße 20<br />

96317 Kronach<br />

Tel. +49 9261 409-0<br />

www.hansweber.de<br />

EuroBLECH: Halle 12, Stand H58<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


70 Special: EuroBLECH<br />

Rohre flexibel fixiert<br />

Kreissägemaschinen für jede Biegung<br />

Weilheim / Teck. Zur Bearbeitung von Rohren in der mechanischen<br />

Fertigung schaffte ein Fahrzeughersteller zwei spezielle Kreissägemaschinen<br />

PSU 450 GS von Behringer Eisele an. Sie sägen maßgenau und<br />

nachbearbeitungsfrei gebogene Rohre für die A-Säulen von Fahrerkabinen.<br />

»Die A-Säule wird aus 4 m langem<br />

Rundrohrmaterial mit einem Durchmesser<br />

von 70 mm und einer Wanddicke von 4 bis<br />

6 mm hergestellt«, erklärt Thomas Großkopf,<br />

Geschäftsführer des Kreissägenherstellers<br />

Behringer Eisele. Vor dem eigentlichen<br />

Sägeprozess erhält das Rohr seine<br />

typische Biegung, wird über eine variable<br />

Rollenbahn in den Sägebereich der ersten<br />

beiden Rohrkreissägen gegen einen Messanschlag<br />

geschoben und zunächst in der<br />

Mitte getrennt. Entnommen werden die<br />

beiden Rohrstücke manuell und anschließend<br />

nebeneinander in die zweite Kreissäge<br />

gelegt. Eine Lagenspanneinrichtung klemmt<br />

die Abschnitte und sie können gleichzeitig<br />

in der geforderten Länge abgesägt werden.<br />

Versuche, die gebogenen Rohre mit der im<br />

Werk verfügbaren Säge zu trennen, scheiterten,<br />

da sich keine Vorrichtung für ein<br />

spezielles Spannfutter zum Fixieren des<br />

Materials anbringen ließ. »Der Hinweis eines<br />

Lieferanten brachte den Kunden zu uns und<br />

zur PSU 450 GS«, erinnert er sich an die<br />

Kontaktaufnahme, denn die flexible Kreissägemaschine<br />

wird sehr häufig auch zum<br />

Sägen gekrümmter Auspuffrohre angefragt,<br />

weiß man bei Behringer Eisele. Ein Mitarbeiter<br />

prüft abschließend mithilfe einer Schablone,<br />

ob die Biegung der Rohre exakt<br />

stimmt, und lagert sie in einem Gestell zwischen.<br />

In der Schweißerei werden sie mit<br />

anderen Kabinenteilen gefügt, beschichtet,<br />

lackiert und für die Montagelinie fertig<br />

gemacht. In verschiedenen Werken des<br />

Unternehmens werden sie für unterschiedlichste<br />

Fahrzeuge verwendet.<br />

»Für gebogene Rohre oder Hydroforming-<br />

Produkte haben wir mit der PSU 450 GS<br />

einen echten Spezialisten entwickelt. Mit-<br />

Individuell angepasste<br />

Spannfutter ermöglichen<br />

eine optimale Fixierung<br />

des Werkstücks vor dem<br />

Schnitt (Foto:<br />

Behringer<br />

Eisele).<br />

hilfe einer individuellen Vorrichtung können<br />

problemlos gebogene Rohre besäumt werden.<br />

Der Wechsel des Spannfutters ist einfach<br />

möglich. Durch die serienmäßige Zweihandsteuerung<br />

entfällt auch die sonst vorgeschriebene<br />

Schutzhaube. »Das ist ein<br />

entscheidender Vorteil, da sich die Haube<br />

häufig als störend erweist«, ist sich Großkopf<br />

sicher. Auch die Einbindung in den<br />

Produktionsprozess beim Kunden stellte<br />

kein Problem dar, da die Aufstellung der<br />

beiden Maschinen flexibel gelöst ist. Die<br />

kompakte Bauweise macht es möglich, sie<br />

an verschiedenen Stellen im Werk mit anderen<br />

Anlagen zu kombinieren, »so wie es<br />

kundenseitig gewünscht war«, erinnert er<br />

sich. In der Hauptsache stehen sie jedoch in<br />

der mechanischen Fertigung und trennen<br />

die Rohre für die A-Säule. Da die Materialzusammensetzung<br />

bei Behringer Eisele nicht<br />

bekannt war, ermittelten die Geschäftspartner<br />

in Sägeversuchen die Parameter für<br />

einen exakten Schnitt. »Vorschub, Schnittgeschwindigkeit,<br />

richtiges Sägeblatt und<br />

Kühlung für das verwendete Material müssen<br />

zusammenpassen, sonst ist der Werkzeugverschleiß<br />

zu hoch oder der Schnitt<br />

nicht präzise«, so Thomas Großkopf. Verwendet<br />

werden nun HSSE-beschichtete<br />

Sägeblätter und man sägt mit Schwallkühlung<br />

statt Mikrosprühung. Die Werkzeuge<br />

werden täglich gewechselt, um einen sauberen<br />

Schnitt zu gewährleisten. Bei dem<br />

verwendeten Werkstoff und der Beanspruchung<br />

durch den Lagenschnitt in zwei<br />

Schichten sowie der Menge an Material sei<br />

das absolut in Ordnung, heißt es von Seiten<br />

der Arbeitsvorbereitung in der mechanischen<br />

Fertigung. Besonders beeindruckt hat<br />

die Mitarbeiter beim Kunden die einfache<br />

Handhabung der PSU 450 GS. Die Steuerung<br />

sei selbsterklärend und die Bedienung<br />

mache keinerlei Mühe. Mit der herstellerseitigen<br />

Schulung der Bediener sei man sehr<br />

zufrieden gewesen. (sm 141001241)<br />

(141001241/1)<br />

« KONTAKT<br />

Behringer Eisele GmbH<br />

Austraße 29<br />

73235 Weilheim / Teck<br />

Tel. +49 7023 95757-0<br />

www.eisele.behringer.net<br />

EuroBLECH: Halle 12, Stand D34<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


72 Special: EuroBLECH<br />

Hochfeste Stähle sicher fügen<br />

Laser-Hybridschweißprozess fortentwickelt<br />

Hannover. Laser-Metallschutzgas(MSG)-Hybridschweißen ist schnell,<br />

eignet sich für große Nahttiefen und kann große Spaltabstände<br />

überbrücken. Jedoch treten bei hochfesten Feinkornbaustählen im<br />

Dickblechbereich häufig Heißrisse und zu hohe Härtegradienten in der<br />

Schweißnaht auf. Wissenschaftler des Laser Zentrums Hannover e.V. (LZH)<br />

und der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben daher in einem<br />

interdisziplinären Projekt ein Hybridschweißverfahren mit induktiver<br />

Vorwärmung entwickelt.<br />

(14100316/1)<br />

Mit diesem können hochfeste Feinkornbaustähle<br />

bis zu einer Blechdicke von<br />

20 mm einlagig mit hoher Schweißnahtqualität<br />

sicher gefügt werden.<br />

Um die Güte der Schweißnaht beim Laser-<br />

MSG-Hybridschweißen zu verbessern, hat<br />

die Gruppe Fügen und Trennen von Metallen<br />

des LZH das Verfahren um eine integrierte,<br />

induktive Vorwärmung erweitert. Durch<br />

eine Induktionsspule wird direkt vor dem<br />

Schweißen gezielt Energie im Bereich der<br />

Schweißnaht eingebracht. Hiermit kann der<br />

Stahl berührungslos auf die gewünschte<br />

Vorwärmtemperatur gebracht werden. Die<br />

Härte der Schweißnaht wird geringer, die<br />

Bruchdehnung nimmt zu und Heißrisse wer-<br />

Versuchsaufbau des<br />

Laser-MSG-Hybridschweißprozesses<br />

mit<br />

einer Induktionsspule<br />

zum Vorwärmen<br />

(Foto: LHZ)<br />

den vermieden. Mit dem Verfahren können<br />

Stahlbleche einlagig gefügt und so signifikant<br />

Material und Zeit gespart werden.<br />

Entwickelt wurde das Verfahren für hochfeste<br />

Feinkornbaustähle mit Streckgrenzen<br />

von 460 bis 690 N/mm². Anwendung finden<br />

die verwendeten Güten S700MC, X70 und<br />

S690QL im Kran-, Pumpen-, Pipeline- und<br />

Brückenbau sowie im Offshorebereich. Bei<br />

dem Prozess werden je nach Blechdicke Vorschubgeschwindigkeiten<br />

von 0,75 m/min<br />

bis 2,5 m/min erreicht.<br />

Grundlage für das Projekt war die enge<br />

Zusammenarbeit zwischen den Werkstoffund<br />

Prozesstechnikern vom LZH und den<br />

Ingenieuren aus den Bereichen Bauwesen<br />

und Elektrotechnik der LUH. Während die<br />

Ingenieure am LZH Schweißprozesse experimentell<br />

umsetzten, simulierten das Institut<br />

für Elektroprozesstechnik und das Institut<br />

für Stahlbau (beide LUH) den Vorwärmprozess<br />

beziehungsweise den Schweißprozess<br />

und prüften die Schweißnähte.<br />

Das Projekt DOVOR – Prozesssicheres und<br />

leistungsstarkes Fügen von hochfesten Feinkornbaustählen<br />

durch ein Hybridschweißverfahren<br />

mit integrierter Vorwärmung wurde<br />

gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen »Otto<br />

von Guericke« e.V. (AiF), Förderträger war<br />

die Forschungsvereinigung Stahlanwendung<br />

e.V. – FOSTA.<br />

/<br />

www.lzh.de (sm 141001316)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


STAM BIETET NEUE<br />

ANLAGEN FÜR DICKEN<br />

BIS 7 MM AN<br />

Ponzano Veneto (Treviso).<br />

STAM, eines der führenden Unternehmen<br />

in der Profiliertechnik, entwickelt<br />

und fertigt seit 1963 Anlagen für die<br />

Metall verarbeitende Industrie. Seit<br />

Kurzem hat das italienische Unternehmen<br />

eine Profilieranlage, die auch<br />

auf der EuroBLECH 2014 ein Thema<br />

ist. Die neue Anlage kann sogenannte<br />

HSLA- Stähle verarbeiten, d. h. hochfeste,<br />

niedriglegierte Stähle mit<br />

Streckgrenzen von 350 bis 500 MPa<br />

und Blechdicken bis 7 mm. Mit dieser<br />

neuen Anlage lassen sich variable<br />

Materialquerschnitte z. B. in C- oder<br />

Z-Formen profilieren, womit nun auch<br />

der Markt für schwere Nutzfahrzeuge<br />

abgedeckt wird. Bei vielen Herstellern<br />

werden solche Teile nach wie vor<br />

durch aufwendiges Pressen, Biegen,<br />

Schweißen etc. bis hin zum anschließenden<br />

Richten gefertigt. Die STAM-<br />

Anlage hingegen eignet sich für<br />

Träger bis zu einer Länge von 15 m im<br />

automatischen und kontinuierlichen<br />

Walzprofilierbetrieb. So lässt sich flexibler<br />

agieren, zudem können Personal<br />

und Kosten gespart werden. Weitere<br />

Informationen zum Unternehmen<br />

sowie zur Anlage finden sich in unserem<br />

Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>«, Ausgabe<br />

02.2014, S. 60f.<br />

/<br />

www.stam.it<br />

EuroBLECH: Halle 27,<br />

Stand C68<br />

(sm 141001273)<br />

INNOVATION FÜR<br />

LASERSCHNEIDANLAGEN<br />

ELECTRA UND SIRIUS<br />

Gullegem. Die LVD Company nv stellt das Neuste<br />

im Bereich der Automatisierung von Laserschneidanlagen<br />

vor. Mit der jetzt für alle Laserschneidmaschinen<br />

der Serien Sirius Plus und<br />

Electra erhältlichen »Flexiblen Automation für<br />

Laser« (FA-L) kann man Blechgrößen von<br />

1.000 mm x 1.000 mm bis hin zu 3.050 mm x<br />

1.525 mm bearbeiten. Mit Standardfunktionen<br />

und in ausgewählten Optionen verfügbar, ist die<br />

FA-L die bisher flexibelste Automatisierungslösung<br />

von LVD. Die FA-L kann in ein bestehendes<br />

Warenlager integriert werden.<br />

/<br />

www.lvdgroup.com<br />

Euroblech: Halle 12, Stand F50<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />

(sm 14100961)<br />

ESAB VERÖFFENTLICHT NEUE<br />

VERSION VON COLUMBUS III<br />

Karben. ESAB Schweißen & Schneiden hat seine<br />

CAD/CAM-Programmierungs- und Schachtelsoftware<br />

Columbus III optimiert. Die Version 1.2 bietet<br />

viele neue Funktionen und Aktualisierungen,<br />

um die Produktivität beim Plasma-, Autogen-,<br />

Laser- und Wasserstrahlschneiden zu steigern und<br />

den Arbeitsablauf zu rationalisieren. So verfügt<br />

die neueste Version über eine verbesserte<br />

CAD-Funktionalität und kann einfacher in komplexe<br />

ERP-Systeme integriert werden. Zudem<br />

bietet die neue Software optimierte Schneidtechnologien<br />

mit drei neuen Brückenkonfigurationen<br />

und sorgt für eine höhere Schnittqualität, indem<br />

die Schneidwege, selbst für mehrstufige Plasmaschnitte,<br />

verbessert werden. Für Anwender der<br />

Software hat ESAB einen Online-Komplettsupport<br />

eingerichtet, zudem bietet das Unternehmen<br />

Schulungsmöglichkeiten zu Columbus III an.<br />

/<br />

ESAB Cutting Systems GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 20<br />

61184 Karben<br />

Tel. +49 6039 40-0<br />

www.esab-cutting.de<br />

Euroblech: Halle 13, Stand D10<br />

(sm 14100956)


74 Special: EuroBLECH<br />

Wirre Fasern steigern<br />

die Produktivität<br />

JVM-Rollen vermeiden Kratzer<br />

Erkrath. Die Produktionskosten immer weiter senken: So lautet das<br />

Dauerziel in allen Industriebereichen. Überall dort, wo Rollen oder Walzen<br />

zum Einsatz kommen, lässt sich schon durch die Wahl des Materials einiges<br />

tun. Das Unternehmen JVM verwendet ausschließlich Wirrfaserbeschichtungen,<br />

die z. B. eine bis zu 100-fache Standzeit im Vergleich zu<br />

bisher eingesetzten konventionellen Rollenbeschichtungen ermöglichen.<br />

Hergestellt und vertrieben werden<br />

JVM-Rollen ® ausschließlich von der JVM<br />

Industries GmbH in Erkrath, dem weltweit<br />

führenden Hersteller von Rollen und Walzen<br />

mit Wirrfaserbeschichtungen (Foto: JVM).<br />

(141001286/1)<br />

Die Wirrfaserbeschichtungen der JVM-<br />

Rollen und Walzen bestehen aus dünnen,<br />

nicht gewebten Synthetikfasern, die mit<br />

einem flexiblen, speziell für diese Anwendung<br />

entwickelten Bindeharz zusammengefügt<br />

werden. Anders als gummierte oder mit<br />

Polyurethan beschichtete Rollen sind sie<br />

porös. So bleiben sie elastisch und widerstandsfähig,<br />

selbst gegen Einschnitte von<br />

Bandkanten. Der Reibwert ist verglichen mit<br />

gummierten Rollen bei beölten Bändern bis<br />

zu 40-mal höher. Die Beschichtung sorgt für<br />

einen gleichmäßigen Auftrag von Flüssigkeiten<br />

und nimmt diese selbst leicht auf. Gleiches<br />

gilt für abgelöste Partikel oder Schmutzreste.<br />

Auf den Oberflächen von Werkstücken<br />

entstehen keine Kratzer oder Markierungen.<br />

Diese rein technischen Eigenschaften ziehen<br />

zahlreiche wirtschaftliche Vorteile nach<br />

sich. Niedrigere Instandhaltungskosten und<br />

verbesserte Produktionsmöglichkeiten tragen<br />

zur Produktivitätssteigerung bei. Auch<br />

der Umweltschutz profitiert von JVM- Rollen<br />

mit Wirrfaserbeschichtung: So kann z. B. der<br />

Ölverbrauch durch effektivere Abquetschung<br />

um bis zu 50 % reduziert werden.<br />

Die Rollen sind mit Außendurchmessern<br />

zwischen 40 und 1.200 mm in Beschichtungslängen<br />

bis zu 8.000 mm lieferbar. Die<br />

jeweilige Rollen- oder Walzenbeschichtung<br />

kann entsprechend ihrem Einsatz mithilfe<br />

von CNC-Maschinen zylindrisch, konvex<br />

oder konkav geschliffen werden.<br />

« KONTAKT<br />

JVM Industries GmbH<br />

Feldheider Straße 76 – 78<br />

40699 Erkrath<br />

Tel. +49 2104 35678<br />

www.jvm-industries.de<br />

(sm 141001286)


... Bänder & Bleche 75<br />

LVD ZEIGT INNOVATIVE<br />

LÖSUNGEN FÜR DIE FERTIGUNG<br />

Gullegem. Auf der diesjährigen EuroBLECH<br />

stellt LVD seine neuesten Lösungskonzepte zur<br />

Blechbearbeitung, zum Biegen, Laserstrahlschneiden<br />

und Stanzen, zusammen mit der vom Unternehmen<br />

entwickelten Prozessautomatisierung<br />

und Bearbeitungssoftware, vor. Unter dem Motto<br />

»Übernehmen Sie die Führung« ist ein großer Teil<br />

der Messepräsentation auf den Themenbereich<br />

Industrie 4.0 zugeschnitten. So hat das Unternehmen<br />

eine Technologie entwickelt, mit der der Fertigungsbereich<br />

komplett umgestaltet werden<br />

kann und den Entscheidungsträgern die komplette<br />

Einsicht in Produktionsabläufe in Echtzeit<br />

ermöglicht.<br />

Darüber hinaus zeigt LVD die Faserlasermaschine<br />

»Electra«, ausgestattet mit der flexiblen Automatisierung<br />

FA-L, und die »Sirius Plus« CO 2<br />

-Laserschneidanlage,<br />

die mit der adaptiven Laserschneidtechnologie<br />

(ALC) ausgerüstet ist. Auf<br />

dem Gebiet der Biegetechnologie präsentiert das<br />

Unternehmen die kompakte Gesenkbiegepresse<br />

Dyna-Press sowie die neueste Generation des<br />

Easy-Form-Winkelmesssystems für die PPEB-Baureihe.<br />

Des Weiteren informiert LVD über die<br />

Touch-B-Steuerung, die einen reaktionsschnellen<br />

Betrieb ermöglicht, und die ToolCell, eine neuartige<br />

Abkantpresse mit integriertem Werkzeugwechselsystem.<br />

Als repräsentativen Vertreter<br />

seiner Stanzmaschinenmodelle zeigt LVD die neue<br />

Strippit PX, die zur kompletten Werkstückbearbeitung<br />

das Stanzen, Umformen, Biegen und Gewindeformen<br />

in einer einzigen Maschine integriert.<br />

Die Besucher des Messestands können zudem<br />

die neuen Funktionen der aktuellen Version der<br />

CADMAN-Offline-Programmiersoftware für Biege-,<br />

Stanz- und Laserschneidanwendungen kennenlernen.<br />

Außerdem bietet LVD das Modul CAD-<br />

MAN-JOB an, eine Software, die dem Anwender<br />

behilflich ist, den Durchsatz seines Produktionsbetriebs<br />

zu analysieren und zu optimieren.<br />

/<br />

www.lvdgroup.com<br />

EuroBLECH: Halle 12, Stand F50<br />

(sm 141001284)<br />

INVESTITION IN SCHWEDISCHES<br />

QUARTOBLECH WERK<br />

ABGESCHLOSSEN<br />

Outokumpu hat mit ihren Kunden im schwedischen<br />

Degerfors den Abschluss ihres Projekts zur<br />

werk<br />

gefeiert. Die Investition und die damit verbundenen<br />

Verbesserungen werden zu Kosteneinsparungen<br />

im gesamten Produktionsprozess<br />

beitragen und die Position von Outokumpu als<br />

führendem Hersteller von Edelstahlblech weiter<br />

stärken, hieß es.<br />

Die Investitionspläne wurden von der Outokumpu<br />

im Juni 2010 vorgestellt. Das Investitionsprogramm<br />

umfasste Modernisierungen am gesamten<br />

Produktionsprozess in Degerfors sowie<br />

<br />

<br />

in Degerfors flachere Bleche mit noch besserer<br />

Oberflächenqualität herstellen und profitiert von<br />

besseren und effizienteren Produktionsverfahren,<br />

die überdies weniger Emissionen freisetzen.<br />

»Das Projekt zur Expansion des Werks Degerfors<br />

war für Outokumpu eine wichtige Investition,<br />

da wir für Spezialblech ein großes Marktpoten zial<br />

sehen«, erklärt Mika Seitovirta, Vorstandsvorsitzender.<br />

»Zusätzlich zur Steigerung unserer Produktionskapazität<br />

bei Quartoblechen ermöglicht<br />

uns diese Investition eine erheblich höhere Produktionsqualität<br />

und -flexibilität, um noch mehr<br />

den Kundenbedürfnissen zu entsprechen.«<br />

(sm 14080866)<br />

SIC-WOSTOR MARKIERSYSTEME<br />

WIRD SIC MARKING<br />

Remscheid. Über 45 Jahre lang stand der Name<br />

Wostor in Deutschland für Qualität in der Signiertechnik.<br />

Nach der Übernahme der Firma Wostor<br />

durch die international aufgestellte SIC Marking<br />

Group im Jahr 2003 wurde ein allmählicher Prozess<br />

der Eingliederung in die Gruppe begonnen,<br />

der nach einer längeren Phase als SIC-Wostor<br />

Markiersysteme GmbH nun in der endgültigen<br />

Übernahme des Namens und Logos der Gruppe<br />

für Deutschland seinen Abschluss findet. Damit<br />

wird die Zugehörigkeit zur SIC Marking Gruppe<br />

nun vollständig im Auftreten des Unternehmens<br />

verankert.<br />

Der Name SIC Marking habe mittlerweile in<br />

Deutschland den gleichen Stellenwert wie der<br />

Begriff Wostor erlangt und steht für Qualität und<br />

Leistung, heißt es in einer Mitteilung der SIC Marking<br />

GmbH.<br />

/<br />

SIC Marking GmbH<br />

Am Bruch 21 – 23<br />

42857 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 46240-0<br />

www.sic-marking.de<br />

EuroBLECH: Halle 11, Stand H48<br />

(sm 141001242)


Juraj Buša (Geschäftsführer MicroStep Group), Dr. Alexander Varga (Geschäftsführer MicroStep Group), Igor Slobodník (Botschafter der<br />

Slowakischen Republik), Hans-Joachim Weirather (Landrat Landkreis Unterallgäu), Igor Mikulina (Geschäftsführer MicroStep Europa),<br />

Paul Gruschka (Bürgermeister Bad Wörishofen), Ján Mikulina (Geschäftsführer MicroStep Europa) (v.l.n.r., Foto: MicroStep).<br />

(141001268/1)<br />

MicroStep feiert Spatenstich für neuen Unternehmenssitz<br />

Bad Wörishofen. Mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hat die MicroStep Europa GmbH den<br />

Beginn der Bauarbeiten für den Neubau des Unternehmenssitzes in Bad Wörishofen gefeiert.<br />

In direkter Nachbarschaft zum aktuellen<br />

Standort entsteht der moderne und energieeffiziente<br />

Bau mit einer Fläche von 1.500 m 2 ,<br />

der Platz für rd. 60 Mitarbeiter bieten wird.<br />

Der Hersteller von CNC-gesteuerten<br />

Schneidsystemen investiert insgesamt mehr<br />

als 2,5 Mill. €. Das neue zweistöckige<br />

Bürocenter soll bis zum 2. Quartal 2015 fertiggestellt<br />

werden und wird in einer ökologischen<br />

und energiesparenden Bauweise<br />

errichtet.<br />

»Der neue Unternehmenssitz schafft nicht<br />

nur Raum für neue Arbeitsplätze im Rahmen<br />

bereits vorhandener Geschäftsbereiche. Das<br />

Gebäude gibt uns darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

unsere Aktivitäten künftig weiter<br />

auszubauen«, sagte Igor Mikulina, Ge -<br />

schäftsführer der MicroStep Europa GmbH,<br />

bei den Feierlichkeiten.<br />

Während des Festakts wurden bereits die<br />

nächsten Investitionen angekündigt: Bis<br />

2016 soll ebenfalls in Bad Wörishofen ein<br />

MicroStep-Technologiezentrum entstehen<br />

mit einer Fläche von mehr als 3.000 m 2 .<br />

Genutzt werden soll das neue Zentrum für<br />

Hausmessen, Tagungen und Technologievorführungen.<br />

Innovationen aus dem Hause<br />

MicroStep sollen so einem noch breiteren<br />

Kundenkreis anschaulich nähergebracht<br />

werden.<br />

Zum Festakt anlässlich des Spatenstichs<br />

waren mehr als 60 Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft geladen. »Für<br />

unsere Region ist die Entscheidung Micro-<br />

Steps, hier zu investieren, ein wichtiges Zeichen,<br />

das den ohnehin starken Wirtschaftsstandort<br />

weiter stärkt«, sagte Hans-Joachim<br />

Weirather, Landrat des Landkreises Unterallgäu,<br />

bei seiner Ansprache.<br />

Europa® /MicroStep GmbH<br />

Karl-Benz-Straße 29<br />

86825 Bad Wörishofen<br />

Tel. +49 8247 96294-0<br />

www.microstep-europa.de<br />

EuroBLECH: Halle 13, Stand D 46<br />

(sm 141001268)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />

... Bänder & Bleche 77


78 Special: EuroBLECH<br />

Software ist von zentraler Bedeutung für Industrie 4.0<br />

Stuttgart. Die softwaregetriebene vierte industrielle Revolution, kurz Industrie 4.0, schlägt sich in einer<br />

veränderten Wertschöpfung nieder und fordert die Werkzeugmaschinenbranche ganz besonders heraus.<br />

Maschinenbauer müssen sich heutzutage<br />

mit einem zunehmenden Softwareanteil<br />

an den Produkten auseinandersetzen.<br />

Doch auch wenn die Mechanik jahrzehntelang<br />

die Domäne der Werkzeugmaschinenbranche<br />

war, birgt die neue Entwicklung<br />

nicht nur Risiken, sondern auch viele Chancen<br />

für die Branche. Daher ist es nicht verwunderlich,<br />

dass Software auch ein gewichtiges<br />

Thema der diesjährigen AMB sein wird.<br />

Zu der internationalen Ausstellung für Me -<br />

tallbearbeitung werden vom 16. bis 20. September<br />

mehr als 90.000 Fachbesucher und<br />

rd. 1.300 Aussteller erwartet. »Software ist<br />

das zentrale Realisierungselement bei Industrie<br />

4.0, sei es als Embedded Software, als<br />

Steuerungssoftware, als ERP-Software oder<br />

als App auf Smart Devices. Viele der Ideen<br />

und Konzepte von Industrie 4.0 werden<br />

letztlich über Software realisiert«, erklärt<br />

Rainer Glatz, Geschäftsführer der Fachverbände<br />

für elektrische Automation und Software<br />

im VDMA Verband Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau, im Vorfeld der Ausstellung.<br />

Um Maschinenbauer stärker für das Thema<br />

zu sensibilisieren, will der VDMA noch in<br />

diesem Jahr ein Forum Industrie 4.0 einrichten,<br />

das mittelständischen Unternehmen<br />

eine geeignete Plattform zum Informationsaustausch<br />

bieten soll. Dem Thema Sicherheit<br />

dürfte dabei eine große Rolle zukommen.<br />

»Bei Industrie 4.0 geht man von hochgradig<br />

vernetzten Systemen aus, die nicht<br />

notwendigerweise nur über Clouds vernetzt<br />

sind. Es wird darum gehen, dass alle miteinander<br />

vernetzten Elemente, seien es<br />

Clouds, Server, Maschinen oder einfache<br />

Sensoren, eigene Schutzmechanismen beinhalten.<br />

Eine VDMA-Umfrage bei Produktionsverantwortlichen<br />

hat deutlich gemacht,<br />

dass heute die Risiken eher beim Faktor<br />

Mensch liegen«, erläutert Rainer Glatz.<br />

Laut dem Fachmann ist es für Unternehmen<br />

daher unerlässlich, die Ausbildung ihrer<br />

Mitarbeiter auf diesem Gebiet zu forcieren.<br />

Besonders vor dem Hintergrund, dass rd.<br />

30 % der Herstellerkosten für ein Maschinenbauprodukt<br />

schon heute auf IT und<br />

Automatisierungstechnik entfallen. »Insbesondere<br />

auf Produktebene sind immer mehr<br />

Standard-IT-Technologien ›industrialisiert‹<br />

und eingebaut worden, diese Entwicklung<br />

wird sich mit Blick auf Industrie 4.0 weiter<br />

fortsetzen. Dabei wird es nicht mehr nur<br />

darum gehen, Hardwarefunktionen durch<br />

Software zu ersetzen, sondern neue produktnahe<br />

Dienste und Services zu entwickeln«,<br />

so Glatz weiter. (sm 140901121)<br />

Web-Kompetenzatlas erleichtert den Einstieg in »Industrie 4.0«<br />

Stuttgart. Der Web-Kompetenzatlas bescheinigt Baden-Württemberg eine gute Ausgangsposition<br />

bei der Entwicklung hin zu »Industrie 4.0« – entwickelt wurde der Atlas, im Auftrag des Ministeriums für Finanzen<br />

und Wirtschaft Baden-Württemberg, von den Fraunhofer-Instituten IAO, IOSB und IPA.<br />

Um im globalen Wettbewerb zu be -<br />

stehen, müssen Unternehmen laufend ihre<br />

Produkte und Fabriken an die aktuelle<br />

Marktsituation anpassen: Das betrifft sowohl<br />

die Produktionsnetzwerke als auch die<br />

Beschäftigten, Maschinen und die technischen<br />

Prozesse. Für eine gelungene Anpassung<br />

ist es notwendig, dass immer und<br />

überall im Lebenslauf eines Produkts die<br />

richtigen und aktuellen Informationen verfügbar<br />

sind.<br />

Wirtschaftlich möglich gemacht wird der<br />

Einsatz von vernetzter Sensorik und Aktorik<br />

in Wertschöpfungsnetzwerken dank des<br />

Fortschritts in der Mechatronik, Mikrosystemtechnik,<br />

der Elektronik und der Kommunikationstechnik.<br />

Die Einführung dieser<br />

Technologien in die Produktion führt zu<br />

einer nachhaltigen Veränderung der Fabriken.<br />

Bekannt ist diese Entwicklung unter<br />

dem Schlagwort »Industrie 4.0«.<br />

Für die Herausforderungen des industriellen<br />

Wandels hin zu »Industrie 4.0« bescheinigt<br />

das Fraunhofer IPA dem Bundesland<br />

Baden- Württemberg eine gute Ausgangsposition.<br />

»Aufgrund seiner tiefen Verwurzelung<br />

im Maschinenbau und seiner hohen<br />

Kompetenz bei den eingebetteten Systemen<br />

und der Software verfügt das Land über alle<br />

nö tigen Voraussetzungen«, urteilt die vom<br />

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft<br />

Baden-Württemberg sowie Fraunhofer IPA<br />

herausgegebene Studie »Industrie 4.0 für<br />

Baden-Württemberg«. Betont wird darin<br />

auch, »dass auch kleine und mittlere Unternehmen<br />

als wichtige Innovationstreiber des<br />

verarbeitenden Gewerbes das Thema aufgreifen<br />

müssen.«<br />

Der öffentlich zugängliche Web-Kompetenzatlas<br />

bietet Hilfestellungen für Unternehmen,<br />

die sich auf den Weg zu einer<br />

intelligenten, wandlungsfähigen Produktion<br />

machen. Er informiert detailliert über Akteure<br />

in Baden-Württemberg.<br />

/<br />

http://mfw.baden-wuerttemberg.de/<br />

de/mensch-wirtschaft/industrie-undinnovation/schluesseltechnologien/<br />

industrie-40/<br />

(sm 140901071)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 79<br />

NEUERÖFFNUNG QUARTO DEUTSCHLAND GMBH<br />

Bochum. Am 1.7.2014 eröffnete<br />

die Quarto Deutschland GmbH in<br />

Bochum. Quarto Deutschland ist<br />

Teil der französischen Gruppe Jacquet<br />

Metal Service. Das Sortiment<br />

des Unterneh mens umfasst Quartobleche<br />

in den Güten 1.4301/<br />

1.4307, 1.4404, 1.4541/1.4878,<br />

1.4571, 1.4462, 1.4845, 1.4410<br />

sowie in den Dicken 8 bis 130 mm.<br />

Es werden Breiten von 1.500, 2.000<br />

und 2.500 mm sowie Längen von<br />

3.000, 4.000, 5.000, 6.000 und<br />

8.000 mm angeboten.<br />

Das neu eröffnete Unternehmen<br />

liefert direkt ab Lager, aus Neueingang<br />

oder aus der Strecke an Kunden<br />

im Anlagenbau, im Maschinenund<br />

Ge rätebau, der Bauindustrie,<br />

dem Schiffbau, dem Brückenbau<br />

und auch an Handelsunternehmen.<br />

/<br />

Quarto Deutschland GmbH<br />

Bahnstraße 38<br />

44793 Bochum<br />

Tel. +49 234 334-730<br />

e.amendinger@quartoglobal.com<br />

(141001321/1)<br />

Ansprechpartner und Verkaufsleiter<br />

bei der neu eröffneten Quarto<br />

Deutschland GmbH ist Elmar<br />

Amendinger (Foto: Quarto).<br />

(sm 141001321)<br />

HYPERTHERM ENTHÜLLT NEUEN BRENNER<br />

Roosendaal / NL. Hypertherm, Hersteller von hochentwickelten Plasma-,<br />

Laser- und Wasserstrahl-Schneidanlagen, wird auf der Messe Euro BLECH<br />

einen neuen Spezialanwendungsbrenner für HPRXD ® -Anlagen vorstellen.<br />

Gezeigt werden u. a. die Hypertherm-HyPrecision-Wasserstrahl-Schneidprodukte.<br />

Außerdem wird Hypertherm dort einige der neuesten verbesserten<br />

Funktionen seiner Produktlinie HyPerformance ® HPRXD vorführen. Hinzu<br />

kommt komplette Produktserie an CAM-Verschachtelungssoftware, Automatisierungsprodukten<br />

sowie Brenner- und Verschleißteiltechnologien.<br />

/<br />

www.hypertherm.com<br />

EuroBLECH: Halle 13, Stand D50<br />

(sm 141001315)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


80 Special: EuroBLECH<br />

Multimatrix-Technologie steigert Produkteffizienz<br />

Mündersbach. Auf der EuroBLECH rückt die EWM AG erneut das Thema Effizienzsteigerung<br />

in den Mittelpunkt ihres Messeauftritts.<br />

(141001227/1)<br />

EWM bietet ein komplettes System für das Lichtbogenschweißen (Foto: EWM).<br />

Als deutscher Top-Hersteller und weltweit<br />

einer der bedeutendsten Anbieter von<br />

Lichtbogenschweißtechnik präsentiert sie in<br />

diesem Kontext die perfektionierte »Multimatrix«-Technologie.<br />

Diese ermögliche bei<br />

einer nochmals gesteigerten Performance<br />

hohe Einsparpotenziale. Durch einen deutlich<br />

gesenkten Energie- und Materialverbrauch<br />

sowie eine erhebliche Verkürzung<br />

der Arbeitszeit sparen die Kunden EWM<br />

zufolge bis zu 60 % der Kosten ein. Damit<br />

trage das Unternehmen aus dem Westerwald<br />

zur Steigerung deren Wettbewerbsfähigkeit<br />

bei, denn mit »Multimatrix« könne<br />

der Anwender Geld sparen, Arbeitsplätze<br />

sichern und zugleich die Umwelt schonen.<br />

Für eine optimale Steuerung der Schweißgeräte<br />

selbst zeigt EWM außerdem die<br />

Steuerung »Expert 2.0«. Im Mittelpunkt des<br />

Messeauftritts stehen darüber hinaus die<br />

EWM-Schweißgeräte und -brenner selbst.<br />

Neben MIG/MAG-Multiprozessgeräten wie<br />

»alpha Q«, »Phoenix« oder »Taurus Synergic«<br />

präsentiert das Unternehmen neue<br />

WIG-Stromquellen aus der »Picotig-« und<br />

»Tetrix«-Reihe mit exzellenten Eigenschaften<br />

beim WIG- und E-Hand-Schweißen.<br />

Auch der »drive 4X«, der nun als Universal-<br />

Drahtvorschub mit allen Multimatrix- MIG/<br />

MAG-Schweißgeräten kombiniert werden<br />

kann, wird das Interesse der Besucher auf<br />

sich ziehen. Für automatisierte Anwendungen<br />

und das Roboterschweißen stellt EWM<br />

außerdem zwei neue Drahtvorschublösungen<br />

vor: Der »frontDrive« für das MIG/<br />

MAG- und der »tigSpeed Rob« für das WIG-<br />

Schweißen ermöglichen dabei zusätzliche<br />

Qualitätssteigerungen und Effizienzgewinne.<br />

Auch die selbst entwickelten und produzierten<br />

Schweißbrenner »made in Germany«<br />

sind bedeutender Teil des EWM-Auftritts<br />

auf der EuroBLECH. Generell steht für<br />

EWM die technologische Stärke der Produkte<br />

im Vordergrund. Nicht minder wichtig sei<br />

aber auch deren flexible Nutzungsmöglichkeit<br />

für die Kunden. Anders als bei Wettbewerbern<br />

gehören daher in allen »Multimatrix«-Geräten<br />

sämtliche Standard-Schweißverfahren<br />

sowie die je nach Modell enthaltenen<br />

innovativen EWM-Schweißprozesse<br />

zur Basisausstattung. Sollte der Kunde einmal<br />

andere Anwendungen benötigen, müsse<br />

er nicht erneut investieren.<br />

/<br />

EMW AG<br />

Dr. Günter-Henle-Straße 8<br />

56271 Mündersbach<br />

Tel. +49 2680 181-0<br />

www.ewm-group.com<br />

EuroBLECH: Halle 13, Stand D40<br />

(sm 141001227)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Verschleißblech Hardox wird 40 Jahre<br />

Stockholm. Als »biegbares Verschleißblech« führte der schwedische<br />

Stahlkonzern SSAB 1974 den neuen Werkstoff Hardox in den Markt ein.<br />

Dieser zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten Produkten der<br />

Unternehmensgeschichte.<br />

Mit der Einführung von Hardox vor<br />

40 Jahren verfolgte SSAB das Ziel, ein Verschleißblech<br />

zu entwickeln, das stärker und<br />

widerstandsfähiger als alle anderen Stähle<br />

auf dem Markt war. Es musste hart genug<br />

sein, um enormem Verschleiß auch über<br />

einen langen Zeitraum zu widerstehen, und<br />

strapazierfähig genug, um beim Biegen und<br />

intensiven Einsatz nicht zu reißen.<br />

Laut Christer Offerman, Experte für Verschleißbleche<br />

bei SSAB, war Hardox das<br />

erste Verschleißblech der Welt, das einen<br />

hohen Härtegrad mit Widerstandsfähigkeit<br />

vereinte und zudem gut als Konstruktionsstahl<br />

eingesetzt werden konnte. Dem Experten<br />

zufolge erklärt sich der nachhaltige<br />

Erfolg des Werkstoffes vor allem daraus,<br />

dass Hardox ein hervorragender Konstruktionsstahl<br />

ist. Für die Kunden des schwedischen<br />

Stahlkonzerns sei dies von großer<br />

Bedeutung, denn so könnten sie effiziente<br />

Lösungen für dünnwandige und leichte<br />

Lkw-Aufbauten, Container und Baggerschaufeln<br />

entwickeln, die gleichzeitig ho -<br />

hem Verschleiß widerstehen. Aufgrund seiner<br />

Eigenschaften profitiert das Markenprodukt<br />

von SSAB laut Offerman ohnehin von<br />

dem Trend, dass Hersteller immer leichtere<br />

Konstruktionen bevorzugen, da diese mit<br />

einer höheren Nutzlast und besseren Um -<br />

welteigenschaften einhergehen.<br />

Für seine Kunden hat der schwedische<br />

Stahlkonzern das Konzept von Hardox In My<br />

Body entwickelt. Damit können diese den<br />

Markennamen Hardox beim Vertrieb von<br />

Lkw-Aufbauten, Baggerschaufeln und<br />

anderen Endprodukten verwenden und<br />

somit zeigen, dass ihre Produkte bestimmte<br />

Qualitätskriterien erfüllen. Nach Angaben<br />

des Unternehmens wächst die Anzahl der<br />

Kunden, die den Anforderungen von Hardox<br />

In My Body entsprechen, beständig.<br />

/<br />

www.ssab.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand D33<br />

(sm 14090954)<br />

UNIVERSELLE BIEGE-<br />

UND RICHTMASCHINE<br />

FÜR DEN SCHIFFBAU<br />

Sursee. Mit der neu entwickelten horizontalen<br />

Spantenbiege- und -richtmaschine 1200 SE (120 t<br />

Druckkraft) bietet das Unternehmen Stierli Bieger<br />

AG aus der Schweiz eine weitere universelle Presse<br />

für die Schiffsbauindustrie an. Mit dieser leistungsfähigen<br />

Maschine lassen sich Hollandprofile<br />

bis HP 280, Flachstahl bis 300/25 und Rohre bis<br />

G4“ formgenau biegen. Mit der großzügig ausgelegten<br />

Maschinenplatte kann man jede Art von<br />

Werkzeugen oder aber auch bestehende Pressformwerkzeuge<br />

einfach und schnell aufbauen.<br />

Dies erhöht die Flexibilität, reduziert die Rüstzeit<br />

und die Maschine kann zum Biegen, Formen, Prägen<br />

und Richten von Platten und Trägern eingesetzt<br />

werden. Als weiterer großer Vorteil hat sich<br />

auch das Einlegen der Profile von oben erwiesen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />

Die Zuführung der Profile mittels Krananlage<br />

ermöglicht ein einfaches Handling des Werkstücks<br />

während der Bearbeitung. Somit sind horizontale<br />

Spantenbiege- und -richtmaschinen für Groß- und<br />

Kleinserien wie auch für Einzelstücke wirtschaftlich<br />

einsetzbar. Auch die Steuerungsmöglichkeit<br />

lässt sich individuell der Fertigung jedes Kunden<br />

anpassen. Die Maschine kann mit dem bewährten<br />

Stierli-Abschaltsystem oder als CNC-Ausführung<br />

mit »Touch Screen«-Steuerung ausgestattet werden.<br />

Die Stierli Bieger AG ist Hersteller von Horizontalbiegemaschinen,<br />

Wendedrehvorrichtungen<br />

Rotatoren, Roll-Out-Lagergestellen und Richtmaschinen<br />

von 8,5 bis 800 t Leistung und bietet<br />

neben dem Standardprogramm auch CNC-gesteuerte<br />

2-Achsen-Maschinen mit Winkelmessung an.<br />

/<br />

www.stierli-bieger.com<br />

EuroBLECH: Halle 11, Stand A14<br />

(sm 141001313)


82 Special: EuroBLECH<br />

Neue Kjellberg-Produktreihe<br />

Finsterwalde. Kjellberg präsentiert auf der Messe EuroBLECH in Hannover auf 200 m² Ausstellungsfläche<br />

Produkte und Lösungen zum Schneiden, Schweißen und für den Verschleißschutz.<br />

Im Mittelpunkt der Präsentation von<br />

Kjellberg stehen die Vorstellung einer neuen<br />

Anlagenreihe zum Plasmaschneiden sowie<br />

die HiFocus-neo-Plasmaschneidanlagen.<br />

Livevorführungen der HiFocus-neo-Technologie<br />

vermitteln den Besuchern einen<br />

Eindruck von der Präzision und Flexibilität<br />

der Kjellberg-Plasmaschneidtechnik. Mit der<br />

Ein HiFocus-Brenner schneidet Bau- und Edelstahlbleche in laserähnlicher Qualität<br />

(Foto: Kjellberg)<br />

(141001345/1)<br />

Vorstellung einer neuen Faserlaseranlage<br />

wird die Ausstellung leistungsfähiger<br />

Schneidsysteme auf dem Messestand vervollständigt.<br />

Neue Möglichkeiten für das schnelle,<br />

automatisierte Schweißen hochwertiger<br />

Nähte eröffnet die Hochleistungstechnologie<br />

InFocus. Als wirtschaftliche Alternative<br />

zum Laserschweißen sind die InFocus-<br />

Schweißsysteme flexibel einsetzbar bei der<br />

Verarbeitung dünner Bleche und Folien, von<br />

Nichteisenmetallen oder beim Stichlochschweißen.<br />

Zahlreiche Lösungsansätze für das Auftragschweißen<br />

und den Verschleißschutz<br />

stellt Kjellberg unter dem Namen Fidur vor.<br />

Die Vorführungen der Plasmaschneidtechnik<br />

HiFocus neo und des InFocus-Schweißens<br />

runden die Kjellberg-Ausstellung ab und<br />

machen die Qualität der Schneid- und<br />

Schweißergebnisse greifbar.<br />

/<br />

Kjellberg Vertrieb GmbH<br />

Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />

03238 Finsterwalde<br />

Tel. +49 3531 500-0<br />

www.kjellberg.de<br />

EuroBLECH: Halle 13, Stand B46<br />

(sm 141001345)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


... Bänder & Bleche 83<br />

Multitalent für die Reinigung<br />

Reutlingen. Der neue Zinkentferner von MEZ-TECHNIK ermöglicht<br />

eine schnelle Reinigung verschiedenster Komponenten von<br />

Blechbearbeitungsmaschinen. Zugleich kommt der Alleskönner auch<br />

in diversen anderen Bereichen zur Anwendung.<br />

Gerade die in der Blechbearbeitung<br />

tätigen Betriebe kennen störende Zinkablagerungen<br />

an Rollensätzen, Wälzlagern,<br />

Pressmatrizen, Stanzen und sonstigen Me -<br />

talloberflächen von Blechbearbeitungsmaschinen<br />

und Werkzeugen, die durch die<br />

Reibung und den Kontakt mit verzinkten<br />

Blechen entstehen. Abhilfe schafft nun das<br />

neue MEZ-GALV-OFF, ein hochkonzentrierter,<br />

universeller Zinkentferner für alle Wartungs-<br />

und Montagearbeiten. Das Produkt<br />

ist ein echter Allrounder, da es nicht nur zur<br />

Entfernung von Zink, sondern auch für diverse<br />

andere Reinigungsarbeiten verwendet<br />

werden kann. So beseitigt es beispielsweise<br />

Öle, Fette und Harze und kann auch zur Reinigung<br />

von Motorenteilen, Federn, elektrischen<br />

Anlagen, etc. benutzt werden.<br />

Ein Luftkanalproduzent und MEZ-TECH-<br />

NIK-Kunde bestätigte die gewünschten<br />

Ergebnisse: »Die Reinigung der Rollensätze<br />

meiner Falzschließmaschine geht mir mit<br />

MEZ-GALV-OFF besonders leicht von der<br />

Hand. Durch die regelmäßige Reinigung<br />

ergab sich zum einen eine längere Lebensdauer<br />

der einzelnen Maschinenbauteile und<br />

Werkzeuge und zum anderen konnten<br />

Schwankungen in der Qualität der fertigen<br />

Luftkanäle minimiert werden. Außerdem<br />

strahlen die Lager und Rollen meiner Ma -<br />

schinen, als wären sie neu. Des Weiteren<br />

verwende ich sie zur Reinigung meiner<br />

Blechscheren. Eine lohnende Investition.«<br />

/MEZ-TECHNIK GmbH<br />

air system products<br />

Bierwiesenstraße 7<br />

72770 Reutlingen<br />

Tel. +49 7072 60098-0<br />

www.mez-technik.de<br />

Euroblech: Halle 13, Stand F23<br />

(sm 141001245)<br />

Der universell einsetzbare Zinkentferner und<br />

Reiniger MEZ-GALV-OFF (Foto: MEZ-TECHNIK)<br />

(141001245/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


84 Special: EuroBLECH<br />

voestalpine nimmt Kontiglühe 2<br />

für Elektrostahlband in Betrieb<br />

Linz. Die Steel Division der voestalpine AG nahm kürzlich ihre neue<br />

Kontiglühe 2 in Betrieb, die derzeit modernste Anlage für Elektroband<br />

in Europa.<br />

Die Kontiglühe wird jährlich etwa<br />

250.000 t Elektrostahlband für den Transformatoren-,<br />

Generatoren- sowie Elektromotorenbau<br />

produzieren. Dabei sind auch<br />

Spezialbreiten bis zu 1.650 mm und höchste<br />

Güten mit hohen magnetischen Eigenschaften<br />

möglich.<br />

Im Januar war mit dem Bau der eigentlichen<br />

Prozessanlage begonnen worden.<br />

Statt einer vertikalen Bauweise verteilt sich<br />

die Anlage für Elektrobandfertigung horizontal<br />

auf drei Ebenen. Hierbei stechen als<br />

Highlights der horizontale Glühofen und der<br />

Coater samt Trockenofen heraus.<br />

Der Glühofen ist das Herzstück der An -<br />

lage. Er ist 300 m lang, befindet sich in<br />

17,5 m Höhe und erhitzt das Stahlband auf<br />

1.150 °C. Über modernste Brennertechnologie<br />

wird erreicht, dass die Abgaswerte auf<br />

ein Minimum gesenkt werden. Weiterhin<br />

sichert die Wärmerückgewinnung aus dem<br />

Abgas eine nachhaltige Produktion.<br />

Der Coater trägt eine tausendstel mm<br />

dicke Lackschicht auf das fertige Elektroband<br />

auf, die anschließend in einem 80 m<br />

langen Trockenofen getrocknet wird. Dazu<br />

»schwebt« das Elektroband – nur durch<br />

Luftdruck stabilisiert – durch die ganze Länge<br />

des Trockenofens. Auch die Wärme aus<br />

dem Abgas des Glühofens wird genutzt –,<br />

was den Ofen effizient und umweltfreundlich<br />

werden lässt.<br />

Für den Betrieb der Kontiglühe 2 wurde<br />

ein Konsortium aus sechs Projektpartnern<br />

gegründet, wobei jeder Einzelne großes<br />

Know-how mitbringt. Die Prozessanlage für<br />

die Elektrobandfertigung läuft durchgehend<br />

und produziert in einem 4-Schichtbetrieb zu<br />

jeder Zeit, ausgenommen gelegentliche<br />

Reparaturstopps. Die in der Kontiglühe 2<br />

hergestellten Produkte werden weltweit<br />

nachgefragt, vor allen in den Märkten Europas,<br />

Indiens und Brasiliens.<br />

/<br />

www.voestalpine.com<br />

EuroBLECH: Halle 17, Stand H12<br />

(sm 14080985)<br />

SCHULER PRÄSENTIERT NEUE<br />

UMFORMTECHNOLOGIEN<br />

Göppingen. Schuler zeigt auf der EuroBLECH<br />

neue Prozesse und Technologien für die gesamte<br />

Umformtechnik. So wird der Pressenhersteller den<br />

Fachbesuchern einen 200 t schweren Stanzautomaten<br />

für die Zulieferindustrie vorführen, der mit<br />

einer neuen Antriebstechnologie ausgestattet ist.<br />

Darüber hinaus präsentiert Schuler Leichtbauexponate,<br />

wie etwa Carbonteile des BMW i3, Hydroforming-<br />

und Formhärteteile sowie weitere Ka -<br />

rosseriekomponenten aus höherfesten Stählen.<br />

»Unser Topthema für die EuroBLECH 2014 lautet<br />

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit«, sagt Schuler-Vorstandsvorsitzender<br />

Stefan Klebert. So hat<br />

das Unternehmen den Energieverbrauch seiner<br />

Pressen und Automationssysteme deutlich reduziert<br />

und zeigt auf der Fachmesse innovative<br />

Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Im<br />

Schuler-Forum auf dem Messestand sind täglich<br />

bis zu acht Kurzvorträge zu dem Topthema und<br />

weiteren Themen zu hören.<br />

/<br />

www.schulergroup.com<br />

EuroBLECH: Halle 27, Stand D40<br />

(sm 141001189)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


86 Special: EuroBLECH<br />

KOMBIMASCHINE FÜR DIE<br />

BLECHBEARBEITUNG<br />

Siegen. Die Indumasch<br />

GmbH bietet mit der DAV<br />

206 eine Kombimaschine<br />

für die Einzelteil- und<br />

Kleinserienfertigung im<br />

Bereich der Blechbearbeitung.<br />

Die Anlage besteht<br />

aus zwei unterschiedlichen<br />

Maschinenstationen, an -<br />

hand derer die Blechteile<br />

zunächst ausgeklinkt und<br />

anschließend gestanzt,<br />

gepresst, abgekantet oder<br />

mit einer Sonderfunktion<br />

bearbeitet werden können.<br />

Im ersten Schritt ermöglicht<br />

die DAV 206 das stufenlos<br />

winkelverstellbare<br />

Ausklinken im Bereich zwischen<br />

30° und 140°. Sie<br />

verfügt über eine automatische<br />

Schnittspaltverstellung<br />

sowie Maßbänder mit<br />

insgesamt fünf Ablesefunktionen.<br />

In einem zweiten<br />

Arbeitsschritt kann der<br />

Anwender die zusätzlichen<br />

Funktionen nutzen. Zu diesem<br />

Zweck befindet sich an der Rückseite der<br />

Maschine eine weitere Station, die neben einer<br />

digitalen Hubverstellung ein Schnellwechselwerkzeugsystem<br />

zum Stanzen zur Verfügung stellt.<br />

Darüber hinaus ist ein 1 m x 1,62 m großer<br />

Arbeitstisch in die Station integriert. Indumasch<br />

stattet seine Ausklinkmaschinen, die 20 t Druckleistung<br />

aufbringen und über einen Stanzdurchmesser<br />

von max. 90 mm verfügen, sowohl mit<br />

Standard- als auch mit Sonderwerkzeugen aus.<br />

(141001237/1)<br />

Die DAV 206 verfügt über eine automatische Schnittspaltverstellung<br />

sowie Maßbänder mit insgesamt fünf Ablesefunktionen<br />

(Foto: Indumasch GmbH).<br />

Die Ausladung beträgt nahezu 250 mm für zu<br />

stanzende Bleche, die Einbauhöhe liegt bei<br />

rd. 180 mm.<br />

/<br />

Indumasch GmbH<br />

Industriestraße 17<br />

57076 Siegen<br />

Tel. +49 271 25049-0<br />

www.indumasch.de<br />

EuroBLECH: Halle 11, Stand B26<br />

(sm 141001237)<br />

MAGNETSCHLÜSSELANHÄNGER<br />

FÜR DIE METALL- UND<br />

RECYCLINGINDUSTRIE<br />

Waalre. Speziell für die Metall- und Recyclingindustrie<br />

(als Give-away für Messebesucher oder<br />

zu Weihnachten) bringt Goudsmit Magnetic<br />

Design B.V. aus dem niederländischen Waalre<br />

einen neuen Entwurf eines magnetischen Schlüsselanhängers<br />

auf den Markt. Er hat die Form eines<br />

kleinen Hufeisenmagneten und hält nicht nur die<br />

Schlüssel beieinander, sondern kann auch Eisenund<br />

Nichteisenmetalle voneinander unterscheiden.<br />

Praktisch für Fachleute in der Metall- und<br />

Recyclingbranche: Mithilfe der integrierten starken<br />

Neodymmagneten können auch kleine Stahlteilchen,<br />

wie beispielsweise kleine Schrauben und<br />

Nägel, aufgehoben werden. Darüber hinaus können<br />

die Anhänger an Kühlschränken, Planungstafeln<br />

oder Stahlwänden befestigt werden und<br />

halten Notizen und Schlüssel an einer Stelle<br />

zusammen. Der Aufdruck eines Firmennamens<br />

oder einer Reklamebotschaft auf dem Metallschildchen<br />

ist möglich. Auch der Schlüsselring<br />

kann mit einem Text versehen werden, beispielsweise<br />

mit einem Dankeschön für einen Besuch an<br />

einem Messestand. Die Abmessungen für Schildchen<br />

sind 30 mm x 6 mm; der Hufeisenmagnet ist<br />

25 mm groß. Mindestauflage sind 5.000 Stück.<br />

/<br />

Goudsmit Magnet Systems<br />

Petunialaan 19<br />

5582 HA Waalre<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 40 2213 283<br />

www.goudsmit-magnetics.nl<br />

EuroBLECH: Halle 12, Stand A16<br />

(sm 141001254)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


88 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Deutscher Stahlbautag 2014<br />

Datum: 29. und 30. <strong>Oktober</strong> 2014<br />

Preis des Deutschen Stahlbaues 2014 / Sonderpreis BMUB 2014 Ovaldach Nord<br />

Messe Frankfurt (Foto: Ingo Schrader Architekt BDA)<br />

Deutscher Stahlbautag 2014<br />

bauforumstahl lädt nach Hannover ein<br />

(141001117/1)<br />

Kongressbüro/Organisation:<br />

bauforumstahl e.V.<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-810<br />

E-Mail: stahlbautag@bauforumstahl.de<br />

www.bauforumstahl.de<br />

Veranstaltungsort:<br />

Hannover Congress Centrum,<br />

Theodor-Heuss-Platz 1-3<br />

30175 Hannover<br />

info@hcc.de<br />

www.hcc.de<br />

Veranstalter:<br />

Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />

www.deutscher-stahlbautag.com<br />

Hannover. Am 29. und 30. <strong>Oktober</strong> 2014 findet im HCC Hannover Congress Centrum in Hannover<br />

der Deutsche Stahlbautag 2014 unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks statt.<br />

Kooperationspartner sind die Ingenieurkammer Niedersachsen und die Architektenkammer Niedersachsen.<br />

Auf der zweitägigen Veranstaltung unter der Organisation von bauforumstahl werden u. a. der<br />

»Preis des Deutschen Stahlbaues 2014« sowie der »Sonderpreis des BMUB 2014« verliehen.<br />

Die Veranstaltung startet am 29. Ok -<br />

tober um 8:30 Uhr mit der Eröffnung der<br />

Fachausstellung. Um 10 Uhr beginnen die<br />

Vorträge parallel in drei Räumen.<br />

Vortragsreihe I. »Neues aus Forschung, Entwicklung<br />

und Normung« unter der Leitung<br />

von Dr. Gerhard Scheuermann. Der behandelt<br />

das Thema »PraxisRegelnBau – Weitere<br />

Aktivitäten« gefolgt von »Herausforderungen<br />

an die Verschraubungstechnologie im<br />

Stahlbau im Hinblick auf die Norm EN 1090<br />

– Beispiele aus der Praxis«. In weiteren Vorträgen<br />

geht es etwa um feuerverzinkten<br />

Stahl im Brückenbau, nachhaltige Bürogebäude<br />

und den optimierten Einsatz reaktiver<br />

Brandschutzsysteme.<br />

Vortragsreihe II. Sie legt unter der Sitzungsleitung<br />

von Oliver Brandt ihren Schwerpunkt<br />

auf die aktuellen Entwicklungen des Stahlbaus.<br />

Vorträge behandeln u. a. »Stahlbauund<br />

Fassadenarbeiten im Bereich des Kernkraftwerksbaues«<br />

sowie den »Neubau der<br />

Rethebrücke Hamburg«.<br />

Vortragsreihe III. Dort geht es um »Aktuelles<br />

aus Wirtschaft und Recht«, geleitet von<br />

Gunther Batzke. Diese Reihe beginnt mit<br />

dem Workshop Marketing und Beratung<br />

unter der Moderation von Dr. Bernhard Hauke,<br />

bau forumstahl e.V. Ein weiterer Vortrag<br />

behandelt »Die Energiewende – (Unternehmerische)<br />

Herausforderungen und Ausblick«.<br />

Zudem wird die Abwicklung von<br />

Stahlbaugroßprojekten aus Auftraggebersicht<br />

am Beispiel des Projektes Medupi / Kusile<br />

in Südafrika dargestellt.<br />

Abendveranstaltung<br />

mit Preisverleihung<br />

Um 18:00 Uhr beginnt das Stahlbauforum<br />

unter der Moderation von Regine Stünkel.<br />

Die Gäste begrüßt Dr. Armin Franke, Präsident<br />

Deutscher Stahlbau-Verband DSTV, der<br />

auch anschließend die Auszeichnung des<br />

Deutschen Stahlbaues 2014 überreicht.<br />

Nach Grußworten von Persönlichkeiten aus<br />

Niedersachsen beginnt um 20:15 Uhr der<br />

Stahlbautreff.<br />

Tag der Stahl.Architektur<br />

Der zweite Veranstaltungstag, der »Tag der<br />

Stahl.Architektur«, beginnt um 9:00 Uhr mit<br />

einer Fachausstellung und einem Gettogether<br />

in der Niedersachsenhalle. Um<br />

10:00 Uhr eröffnen Dr. Roger Schlim, Vorsitzender<br />

bauforumstahl e.V., und Wolfgang<br />

Schneider, Präsident Architektenkammer<br />

Niedersachsen, den Tag.<br />

Um 12:00 Uhr werden die Gewinner des<br />

»Förderpreises des Deutschen Stahlbaues<br />

2014« vorgestellt, die Dr. Hauke anschließend<br />

ehrt.<br />

Nachmittags werden der »Sonderpreis<br />

des BMUB 2014« und der »Preis des Deutschen<br />

Stahlbaues 2014« verliehen.<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

www.deutscher-stahlbautag.com<br />

/<br />

(sm 141001117)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Special: Bauen mit Stahl K 89<br />

BEN VAN BERKEL AUF DEM TAG<br />

DER STAHL.ARCHITEKTUR 2014<br />

Düsseldorf. Für die Architekturszene und alle<br />

an Architektur Interessierten bietet der Tag der<br />

Stahl.Architektur am 30. <strong>Oktober</strong> 2014 im HCC<br />

Hannover ein spannendes Programm. Zu den<br />

Highlights zählt auch ein Vortrag von Ben van<br />

Berkel, UNStudio aus Amsterdam, unter dem Titel<br />

»The Big Detail«. Kooperationspartner der von<br />

bauforumstahl organisierten Veranstaltung sind<br />

die Architekten- und die Ingenieurkammer Niedersachsen.<br />

Der Eintritt ist kostenfrei. Programm<br />

und Anmeldung sind über das Internet möglich.<br />

PREIS DES<br />

DEUTSCHEN STAHLBAUES 2014<br />

STEHT FEST<br />

Düsseldorf. Das junge Büro Glass Kramer Löbbert<br />

bda, Berlin, gemeinsam mit Prof. Uta Graff<br />

Architektin BDA sind die diesjährigen Gewinner<br />

beim Preis des Deutschen Stahlbaues, der von<br />

bauforumstahl (BFS) ausgelobt wurde. Das Projekt<br />

:envihab – Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

e.V. (DLR) in Köln-Porz überzeugte die Jury<br />

durch seine städtebauliche Qualität mit einem<br />

Kubus von großer Klarheit und einem im Inneren<br />

verborgenen Stahlfachwerk, das kraftvoll den<br />

Grund überspannt und eine große Nutzungsflexibilität<br />

ermöglicht.<br />

Für das Ovaldach am Tor Nord der Messe Frankfurt<br />

erhält das Büro Ingo Schrader, Berlin, den<br />

Sonderpreis des Bundesministeriums für Umwelt,<br />

Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).<br />

Die Jury würdigte die Leichtigkeit der Stahlkonstruktion<br />

und die hohe Ressourceneffizienz bei<br />

diesem markanten Orientierungspunkt mit hohem<br />

Wiedererkennungswert. Die Idee wurde mit einer<br />

parametrisierten Entwurfsstrategie von B + G<br />

Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt,<br />

umgesetzt. Von 69 zum Wettbewerb eingereichten<br />

Objekten erhielten neun weitere eine Auszeichnung.<br />

Die Preisverleihung erfolgt auf dem<br />

Tag der Stahl. Architektur am 30. <strong>Oktober</strong> 2014 in<br />

Hannover im Rahmen eines umfangreichen Festprogramms.<br />

Zu diesem Anlass erscheint auch eine<br />

ausführliche Dokumentation des Wettbewerbs.<br />

(sm 14100813)<br />

WUPPERMANN GRÜNDET<br />

KLB INTRALOGISTIK GMBH<br />

Leverkusen / Herbolzheim. Die Wuppermann-Gruppe,<br />

ein Familienunternehmen mit 140<br />

Jahren Erfahrung in der Stahlverarbeitung, verselbstständigt<br />

mit Gründung der KLB Intralogistik<br />

GmbH (KI) am 1. August 2014 ihr Geschäft für<br />

Logistiklösungen. Die KI übernimmt den Vertrieb,<br />

das Marketing und die Konstruktion der Intralogistik-Produkte<br />

von der KLB Blech in Form<br />

GmbH (KLB) mit Sitz in Herbolzheim. Die Produktion<br />

liegt weiterhin in den Händen der KLB, die<br />

seit 2011 zur Wuppermann-Gruppe gehört.<br />

/<br />

www.bauforumstahl.de (sm 141001311)<br />

(sm 141001201)<br />

FÖRDERPREIS DES DEUTSCHEN<br />

STAHLBAUES 2014 ENTSCHIEDEN<br />

Düsseldorf. Studierende der msa münster<br />

school of architecture, der RWTH Aachen und der<br />

Leibniz Universität Hannover errangen beim<br />

»Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2014« die<br />

vorderen drei Plätze. Die Hochschulen in Münster<br />

und Aachen räumten auch bei den Loben ab und<br />

stellten einmal mehr ihre exzellente Ausbildung<br />

unter Beweis. Der von bauforumstahl ausgelobte<br />

Nachwuchswettbewerb für Architekten und<br />

Bauingenieure prämiert alle zwei Jahre fortschrittliche<br />

Ideen und Lösungen für Stahlkonstruktionen.<br />

Bei offener Aufgabenstellung wurden<br />

Entwürfe und Arbeiten zur gesamten Bandbreite<br />

der Einsatzfelder des Baustoffes Stahl eingereicht,<br />

beliebte Themen waren in diesem Jahr Türme und<br />

Brücken. Die Gewinner werden im Rahmen einer<br />

Festveranstaltung am Tag der Stahl.Architektur<br />

am 30. <strong>Oktober</strong> 2014 in Hannover geehrt, ge -<br />

meinsam mit den siegreichen Architekten im<br />

Wettbewerb um den Preis des Deutschen Stahlbaues<br />

2014. (sm 141001015)<br />

BEMESSUNGSHILFE FÜR STÜTZEN<br />

IM STAHLGESCHOSSBAU<br />

Düsseldorf. bauforumstahl bietet in seinem<br />

Online-Portal zum kostenfreien Download eine<br />

neue Bemessungshilfe für Stützen im Stahlgeschossbau.<br />

Sie enthält Tabellen, aus denen Tragwerksplaner<br />

die Beanspruchbarkeiten von Stahlstützen<br />

in Abhängigkeit von der Knicklänge<br />

schnell ablesen können. Grundlage ist das Bemessungskonzept<br />

nach DIN EN 1993-1-1. Die Tabellen<br />

gelten auch für Druckstäbe, z. B. Pfosten, Diagonalen<br />

und Gurte von Fachwerken mit ihren relevanten<br />

Knicklängen.<br />

Für den Brandfall wird ein Nachweisverfahren<br />

für innen liegende ungeschützte bzw. durch<br />

Brandschutzmaterialien geschützte Stahlstützen<br />

auf der Grundlage der einfachen Bemessungsverfahren<br />

nach DIN EN 1993-1-2 beschrieben. Die<br />

Bemessungshilfe liegt derzeit in deutscher Version<br />

vor, eine englische ist in Vorbereitung.<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

bemessungshilfen<br />

/<br />

(sm 141001176)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


90 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Korrosionsschutzbeschichtung in<br />

verbesserter Formulierung<br />

Rio GmbH präsentiert neue BEtONA-Produkte<br />

Biberach. Die Rio GmbH hat für ihr BEtONA-Behandlungsverfahren eine<br />

verbesserte Formulierung entwickelt, die den Korrosionsschutz bei pulverund<br />

2K-Lackbeschichteten Bauteilen deutlich erhöht. Das Verfahren eignet<br />

sich nunmehr nicht nur als Alternative zum Strahlen, sondern auch zur<br />

KTL-Beschichtung.<br />

Beim BEtONA-Behandlungsverfahren<br />

kommt ein Wirkstoff zum Einsatz, der als<br />

Pulver und als Flüssigkeit vorliegt und im<br />

Behandlungsprozess eine wirksame Schutzschicht<br />

sowie eine Grundierung für die folgenden<br />

Prozesse der Lackierung oder Pulverbeschichtung<br />

bildet. Zunder wird abgelöst<br />

und vorhandener Rost in Eisenphosphat<br />

umgewandelt. Zugleich bildet sich eine<br />

schützende Schicht, die das Ansetzen von<br />

neuem Rost zuverlässig verhindert. Das Verfahren<br />

eignet sich für unterschiedlichste<br />

Stahlsorten, die Palette reicht hier von einfachen<br />

Baustählen bis zu hochlegierten<br />

Warmarbeitsstählen.<br />

Die Rio GmbH hat nun eine verbesserte<br />

Formulierung entwickelt, die die Korrosionsschutzwirkung<br />

des BEtONA-Verfahrens<br />

nochmals erhöht. So erreichen die neuen<br />

Produkte BEtONA 100 S in Pulverform und<br />

BEtONA 110 S in flüssiger Form laut dem<br />

Unternehmen im Salzsprühtest nach der<br />

Lackierung oder Pulverbeschichtung der<br />

Bauteile Standzeiten von über 1.100 h.<br />

Damit weisen die derart behandelten Bauteile<br />

der Rio GmbH zufolge eine Korrosionsbeständigkeit<br />

auf, die bislang nur durch eine<br />

zusätzliche Beschichtung im KTL-Verfahren<br />

erzielt werden konnte.<br />

Für Pulverlack und<br />

2K-Einschichtlacke<br />

Im Einzelnen ergaben die Testreihen mit verschiedenen<br />

Systemaufbauten, dass eine<br />

pulverlackierte und KTL-beschichtete Prüffläche<br />

durch eine zusätzliche Vorbehandlung<br />

mit BEtONA 110 S nach mehr als<br />

1.000 h Salzsprühnebeltest eine nochmals<br />

verbesserte Korrosionsfestigkeit aufweist.<br />

Laut der Rio GmbH zeigte sich beim Vergleichstest<br />

an einer Prüffläche mit 2K- High-<br />

Solid-Einschichtlack auf Polyesterbasis bei<br />

dem mit BEtONA 110 S behandelten Bauteil<br />

nach über 1.000 h Beaufschlagung mit Salzsprühnebel<br />

immer noch kein Rost. Bei normal<br />

phosphatiertem Stahl waren dem<br />

Unternehmen zufolge bereits nach 600 h<br />

Testdauer großflächige Unterwanderungen<br />

und Enthaftungen an dem Ritz sichtbar.<br />

Da alle BEtONA-Produkte giftstofffrei<br />

sind, benötigen die Bäder keine Absaugung,<br />

zudem gelten für sie keine MAK-Werte. Die<br />

Korrosionsschutzbeschichtung trocknet<br />

innerhalb von 6 bis 24 h an der Luft bzw. in<br />

20 bis 30 min bei 120 o C im Trocknungsofen.<br />

(sm 141001146)<br />

« KONTAKT<br />

RIO GmbH<br />

Dinglingerstraße 44<br />

88400 Biberach<br />

Tel. +49 7351 829860<br />

www.betona-kristallbeize.de<br />

(141001146/1)<br />

Eisenträger vor und nach dem BEtONA-Behandlungsverfahren: Der vorhandene Rost wird in Eisenphosphat umgewandelt, zugleich bildet sich<br />

eine schützende Schicht, die das Ansetzen von neuem Rost verhindert (Foto: Rio GmbH).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Special: Bauen mit Stahl K 91<br />

Mehr Ästhetik für Stahl<br />

Duisburg. Deutschlands größter Stahlhersteller<br />

ThyssenKrupp Steel Europe entwickelt für organisch<br />

beschichteten Qualitätsstahl lackierte Oberflächen, mit<br />

denen der Werkstoff nicht nur völlig anders aussieht,<br />

sondern sich auch ganz anders anfasst als gewohnt.<br />

Relief iceCrystal, Relief stone und Relief<br />

wood bieten eine besondere Oberflächenstruktur<br />

und wecken mit ihrer Eiskristall-,<br />

Steindekor- oder Holzdekoranmutung das<br />

Interesse von Architekten und Designern.<br />

Der neue Werkstoff PLADUR Relief ice-<br />

Crystal ist ein schillernder Blickfang. Ermöglicht<br />

werden die Effekte durch spezielle<br />

Druck- und Effektlacke sowie Applikationstechniken<br />

beim Auftragen der Schichten<br />

aufs Stahlband. Basissubstrat ist ZM Eco-<br />

Protect.<br />

PLADUR-Relief-Oberflächen werden im<br />

Coil-Coating-Verfahren hergestellt. Als<br />

Grundlage dient Stahl, der mit einer Zink-,<br />

Zink-Aluminiumoder<br />

Zink-Magnesiumschicht<br />

dauerhaft<br />

gegen Korrosion<br />

ge schützt ist.<br />

Beim anschließenden<br />

Beschichten,<br />

Eiskristalle aus Stahl: PLADUR Relief iceCrystal ist als schillernder<br />

Blickfang bei Herstellern für Stahldachpfannen beliebt<br />

(Foto: ThyssenKrupp).<br />

dem Coil Coating, wird auf das Stahlband<br />

Drucklack und farbiger Effektlack aufgetragen.<br />

Auf diese Weise lässt sich eine nahezu<br />

unbegrenzte Zahl an Dessins für vielfältige<br />

Anwendungen erzeugen. Die hochwertigste<br />

unter den bisherigen PLADUR- Relief-<br />

Beschichtungen ist die »stone«- Oberfläche:<br />

Bei dem Multischichtprodukt sorgen mehrere<br />

Druck- und Effektlackschichten nicht<br />

nur für eine besondere optische und haptische<br />

Anmutung, sondern auch für ein<br />

Höchstmaß an Beständigkeit gegen Um -<br />

welt- und Witterungseinflüsse.<br />

www.thyssenkrupp-steeleurope.com<br />

(sm 141001163)<br />

/<br />

(141001163/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


92 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Bauaufsichtliche Zulassung aktualisiert<br />

und verlängert<br />

Gültig für Erzeugnisse, Verbindungsmittel und Bauteile aus nichtrostenden Stählen<br />

Düsseldorf. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-30.3-6<br />

»Erzeugnisse, Verbindungsmittel und Bauteile aus nichtrostenden Stählen«<br />

des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) wurde mit Datum<br />

22. April 2014 aktualisiert und die Geltungsdauer bis 1. Mai 2017<br />

verlängert. Sie schafft für weitere drei Jahre für Architekten, Planer und<br />

Metallbauer die Voraussetzungen, in tragenden Komponenten eine<br />

große Bandbreite von Edelstählen ohne aufwendige Zustimmung im<br />

Einzelfall einzusetzen.<br />

Hintergrund: Die europäischen Regelungen<br />

für Werkstoffauswahl und Bemessung<br />

von Bauteilen oder Tragwerken aus<br />

nichtrostenden Stählen DIN EN 1993-1-4<br />

und für die Ausführung von Bauteilen oder<br />

Tragwerken aus nichtrostenden Stählen DIN<br />

EN 1090-2 sind in Deutschland vorläufig<br />

nicht bauaufsichtlich eingeführt, da die dort<br />

enthaltenen Regelungen nicht den bauaufsichtlichen<br />

Anforderungen genügen. Um<br />

den bauaufsichtlichen Anforderungen besser<br />

gerecht zu werden, werden derzeit von<br />

einer Evaluation Group Änderungsvorschläge<br />

erarbeitet, deren Einführung jedoch erst<br />

mittelfristig zu erwarten ist.<br />

Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

Z-30.3-6 für nichtrostende Stähle ist<br />

ein in sich geschlossenes Werk mit Regelungen<br />

für Erzeugnisse und Bauteile, Werkstoffauswahl,<br />

mechanische Eigenschaften,<br />

Konstruktion, Bemessung, Verarbeitung,<br />

Unterhalt und Wartung sowie Korrosionsschutz.<br />

Sie gilt für statisch und quasi-statisch<br />

beanspruchte Bauteile und Verbindungen<br />

unter atmosphärischen Bedingungen. Bauteile<br />

können die Erzeugnisse selbst sein oder<br />

aus ihnen nach angegebenen Regeln hergestellt<br />

werden. Erzeugnisse müssen eine<br />

Mindestdicke bzw. einen Mindestdurchmesser<br />

von 1,5 mm haben, die Gewindedurchmesser<br />

der Verbindungsmittel müssen mindestens<br />

M 6 sein.<br />

Umfassende Planungssicherheit für<br />

weitere drei Jahre: Die Allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung des<br />

Deutschen Instituts für Bautechnik<br />

Z-30.3-6 wurde auf 21 Edelstahlgüten<br />

und fünf Korrosionswiderstandsklassen<br />

erweitert und bis Mai<br />

2017 verlängert.<br />

Neue Werkstoffgüten und<br />

Korrosionswiderstandsklassen<br />

Neu aufgenommen wurden die Lean-Duplexstähle<br />

1.4062, 1.4162 und 1.4662 für<br />

die Korrosionswiderstandsklasse III. Die insgesamt<br />

erfassten 21 Edelstahlgüten sind im<br />

Hinblick auf die bevorstehenden europäischen<br />

Regelungen jetzt fünf Korrosionswiderstandsklassen<br />

zugeordnet, die verschiedene<br />

Legierungen zusammenfassen,<br />

die unter gleichen Korrosionsbelastungen<br />

eine vergleichbare Korrosionsbeständigkeit<br />

zeigen. Zur Ermittlung der erforderlichen<br />

Korrosionswiderstandsklasse bei atmosphärischer<br />

Exposition wurde Tabelle 1.1 so überarbeitet,<br />

dass sie in Anlehnung an DIN 1045<br />

eine angepasste Festlegung fünf relevanter<br />

Einwirkungen auflistet und die Werkstoffauswahl<br />

daran orientiert. Zu den Einwirkungsarten<br />

gehören Feuchte, Chloridgehalt<br />

der Umgebung, Belastung durch Schwefeldioxid,<br />

pH-Wert an der Oberfläche und Lage<br />

der Bauteile. Durch die praxisnahe Interpretation<br />

der Korrosionswiderstandsklassen ist<br />

dafür gesorgt, dass nichtrostende Stähle<br />

unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen<br />

im Bauwesen wirtschaftlich<br />

optimal eingesetzt werden können.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Special: Bauen mit Stahl K 93<br />

Differenzierte Zuordnung<br />

Neben der Einteilung in Korrosionswiderstandsklassen<br />

werden die Edelstahlgüten in<br />

Anlehnung an die Baustähle den Festigkeitsklassen<br />

S235, S275, S355, S460 und S690<br />

zugeordnet, wobei die Festigkeitsklassen<br />

nach den Dehngrenzen Rp0,2 in N/mm²<br />

bezeichnet sind. Die Festigkeiten, die jeweils<br />

der niedrigsten folgen, sind<br />

durch Kaltverfestigung erzielt.<br />

Die in dieser allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung vorgenommene<br />

Einstufung der kaltverfestigten<br />

Stähle weicht von<br />

der Bezeichnung und vom Umfang<br />

her von den Regelungen in<br />

den Normen der Normenreihe<br />

DIN EN 10088 ab.<br />

Festigkeitsklassen, ggf. aus der Beanspruchungsart<br />

sowie aus der Bauteilgeometrie.<br />

Eine abschließende aktualisierte Auflistung<br />

der Hersteller, die die in der Zulassung<br />

enthaltenen besonderen Bestimmungen<br />

zum Übereinstimmungsnachweis erfüllen,<br />

stellt die Verfügbarkeit der verschiedenen<br />

Erzeugnisse sicher.<br />

Die aktuelle allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung Z-30.3-6 für nichtrostende Stähle<br />

kann als Sonderdruck SD 862 kostenfrei bei<br />

der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

angefordert oder direkt online auf den ISER-<br />

Internetseiten in der Rubrik »Publikationen«<br />

heruntergeladen werden.<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

/<br />

Bemessung von Bauteilen<br />

und Verbindungen<br />

Um Konflikte mit den europäischen<br />

Regelungen, die derzeit<br />

in Überarbeitung sind, zu vermeiden,<br />

gelten für die Bemessung<br />

der Bauteile und Verbindungen<br />

aus nichtros tenden<br />

Stählen weiterhin DIN 18800-1<br />

bis -4:2008-11 in Verbindung<br />

mit den jeweiligen Fachnormen.<br />

Schweißarbeiten an Bauprodukten<br />

aus nichtrostenden Stählen<br />

dürfen nur von Betrieben ausgeführt<br />

werden, die über eine<br />

gültige Qualifikation für die eingesetzten<br />

Schweißverfahren<br />

und die zu verschweißenden<br />

Stahlsorten verfügen. Diese<br />

Qualifikation kann, wie bisher,<br />

eine auf den Anwendungsbereich<br />

der nichtrostenden<br />

Stähle erweiterte Herstellerbescheinigung<br />

nach DIN<br />

18800-7:2008-11 oder ein auf<br />

den Anwendungsbereich der<br />

nichtrostenden Stähle erweitertes<br />

Schweiß zertifikat nach DIN<br />

EN 1090-1:2012-02 in Verbindung<br />

mit DIN EN 1090-2:2011-<br />

10 sein. Die dafür erforderliche<br />

Klasse nach DIN 18800-7 oder<br />

Ausführungsklasse (EXC) nach<br />

DIN EN 1090-1/-2 ergibt sich<br />

aus den zu verarbeitenden<br />

Stahlsorten, den verwendeten<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


94 K Special: Bauen mit Stahl<br />

Träume veredeln seit 40 Jahren<br />

Coatinc Würzburg feiert Jubiläum<br />

Würzburg. Der Full-Service-Oberflächenveredler Coatinc Würzburg feiert<br />

in diesem Jahr sein 40-jähriges Unternehmensjubiläum. Seit der<br />

Geburtstagsstunde der damaligen Verzinkerei Würzburg wurden neue<br />

Verfahren erschlossen und viele Produkte veredelt.<br />

Der Betrieb in Rottendorf in der Nähe<br />

von Würzburg gehört zum über 125 Jahre<br />

alten Familienunternehmen The Coatinc<br />

Company und zeigt auch nach 40 Jahren<br />

noch keine Anzeichen von Stagnation. Ganz<br />

im Gegenteil: Geschäftsbereichsleiterin Susanne<br />

Kolb blickt stolz auf die vergangenen<br />

Jahre zurück. Vom reinen Feuerverzinkungswerk<br />

in den Anfängen hat sich Coatinc<br />

Würzburg zum Full-Service-Oberflächenveredler<br />

mit hohem Serviceanspruch gewandelt.<br />

Umfassendes Leistungsangebot<br />

Das Unternehmen hat laufend investiert, um<br />

seinem Grundsatz »Wir veredeln Träume«<br />

gerecht zu werden.<br />

So wurde etwa im<br />

<strong>Oktober</strong> 2013 die<br />

neue Pulverbeschichtungsanlage<br />

auf dem Werksgelände<br />

in Rottendorf<br />

in Betrieb genommen,<br />

die regional<br />

und international<br />

tätigen Kunden Korrosionsschutz<br />

in<br />

allen Farben anbietet.<br />

Zu den weiteren<br />

Investitionen gehören<br />

u. a. der Neubau<br />

der eingekapselten,<br />

vollautomatischen Vorbehandlung mit Trockenofen,<br />

die Erneuerung und partielle<br />

Automatisierung der Krananlagen mit<br />

Hub-Senk-Stationen, die Sanierung der<br />

Bestandshallen sowie die neue Filteranlage.<br />

Zum Erfolg der vergangenen 40 Jahre<br />

haben auch die höchsten Qualitätsansprüche<br />

im Geschäft beigetragen. Das Unternehmen<br />

ist zertifiziert nach DIN EN ISO<br />

9001:2008, DASt-Richtlinie 022 und nach<br />

EN 1090 im Bereich der Pulverbeschichtung.<br />

Neben unterschiedlichen Korrosionsschutzund<br />

Beschichtungsverfahren beinhalten die<br />

kundenorientierten Rundumservices individuelle<br />

Anarbeitungs- und Transportlösungen.<br />

Der Kundenstamm von Coatinc reicht von<br />

Stahlbauunternehmen, namhaften Herstellern<br />

im Fahrzeug- und Anlagenbau über<br />

Metallbauer, Schlossereien, Kunstschmieden<br />

bis hin zu privaten Kunden, die Geländer<br />

und Gartentüren verzinken oder Duplexbeschichten<br />

(feuerverzinken und pulverbeschichten)<br />

lassen möchten.<br />

Coatinc Würzburg bietet neben einem<br />

großen Leistungsspektrum auch eine umfassende<br />

Verfahrensvielfalt an. Spezialisiert hat<br />

sich das Unternehmen jedoch auf den<br />

Schutz hochwertiger Bauteile wie Schlosserware<br />

und Serienprodukte. Als Beispiel lässt<br />

sich die Toranlage an der Fürstbischöflichen<br />

Residenz Würzburg nennen, mit deren Veredelung<br />

das Unternehmen den Erhalt einer<br />

kostbaren Antiquität der Barockstadt sichergestellt<br />

hat. (sm 141001292)<br />

Blick in die<br />

Pulverbeschichtungsanlage<br />

(Foto: TCC)<br />

« KONTAKT<br />

Coatinc Würzburg GmbH<br />

Edekastraße 5<br />

97228 Rottendorf<br />

Tel. +49 9302 9061-0<br />

www.coatinc.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Special: Bauen mit Stahl K 95<br />

NEUE BFS-SCHNITTSTELLE<br />

FÜR DIE STAHLBAUFERTIGUNG<br />

Düsseldorf. Die Standardisierung von Datenschnittstellen in der Stahlbaufertigung<br />

ist eine Daueraufgabe und gewinnt im Zuge der sukzessiven Einführung<br />

von BIM (Building Information Modeling) zusätzlich an Bedeutung.<br />

Die bereits bestehenden DSTV-Schnittstellen wurden jetzt von bauforumstahl<br />

(BFS) um eine weitere wichtige Schnittstelle – Beschreibung der Lage von<br />

Anbauteilen in Schweißbaugruppen, sog. Anbauschnittstelle – ergänzt.<br />

Die Empfehlungen enthalten Informationen über die relative Lage der<br />

Teile zueinander, optional über die verwendeten Schweißnähte sowie wahlweise<br />

den allgemeinen Bearbeitungszustand. Der Verweis auf die eigentlichen<br />

Teile erfolgt über externe Teilebeschreibungen, meistens die NC-Daten.<br />

Schnittstellendateien werden in der Regel von CAD-Systemen, eventuell auch<br />

von PPS-Systemen, geschrieben. Ihre Verarbeitung ist vorgesehen in Fügeund<br />

Schweißanlagen, Markieranlagen bzw. in PPS-Systemen in der Arbeitsvorbereitung.<br />

Die neue Anbauschnittstelle wurde auf Basis der »Schweißbaugruppenschnittstelle<br />

Stahlbau (WISCON) 1.2 Rev.4« (Stand 05.07.2012)<br />

von AutoCAM festgelegt. Sie formuliert Regeln für die computergestützte<br />

Fertigung von Schweißbaugruppen im Stahlbau.<br />

Stahlbauunternehmen, die die Anschaffung eines Schweißroboters, einer<br />

Fügeanlage, einer Markieranlage o. ä. planen, wird von bauforumstahl empfohlen,<br />

der Maschinensteuerung diese Standardbeschreibung zugrunde zu<br />

legen.<br />

/<br />

bit.ly/1p5nMDr (sm 14100949)<br />

RUUKKI CONSTRUCTION ENTSTEHT AUS FUSION<br />

Stockholm / Helsinki. Im Rahmen der Fusion von SSAB und Rautaruukki<br />

werden die auf den Baubereich ausgerichteten Unternehmensteile beider Konzerne<br />

in einem neuen Unternehmensbereich zusammengeführt. Der neu entstehende<br />

Geschäftsbereich von Rautaruukki und SSAB hat seinen Geschäftssitz<br />

in Helsinki, Finnland, und firmiert unter dem Namen Ruukki Construction.<br />

Ruukki Construction beliefert sowohl Privat- als auch Gewerbekunden.<br />

Der Zusammenschluss hat keine Auswirkungen auf Kunden der Geschäftsbereiche<br />

Bau. Sie werden weiterhin von den gleichen Kontaktpersonen und<br />

Vertriebsstandorten betreut.<br />

»Unser Geschäft und alle zentralen Prozesse laufen reibungslos weiter«,<br />

erklärt Marko Somerma, President Ruukki Construction. »Alle aktu ellen Produkte,<br />

Dienstleistungen, Verträge und Kontaktpersonen bleiben bestehen.<br />

Mit dem neugegründeten Unternehmen können wir unseren Kunden jedoch<br />

ein breiteres Produktportfolio anbieten. Darüber hinaus erlaubt uns die<br />

Fusion, unsere Fachkenntnisse zu bündeln und gemeinsam neue Produkte<br />

und Dienstleistungen zu entwickeln, mit denen wir das Baugeschäft weiter<br />

ausbauen wollen. In erster Linie profitieren davon unsere Kunden«.<br />

/<br />

www.ssab.com (sm 1401001182)<br />

BAUFORUM-KALENDER 2015<br />

Düsseldorf. Der in diesem Jahr zum zweiten Mal herausgegebene bauforum-Kalender<br />

im DIN-A5-Format wird nach dem anhaltend großen Interesse<br />

auch 2015 erscheinen. Illustrationen und Inhalte basieren auf den<br />

Einreichungen, Aus zeichnungen und Preisträgern beim Preis des Deutschen<br />

Stahlbaues 2014 sowie beim Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2013.<br />

Erstmals werden auch erfolgreiche Projekte der Stahlbaupreise aus den Niederlanden,<br />

Österreich, der Schweiz und dem Verzinkerpreis im Kalender<br />

vertreten sein.<br />

/<br />

www.bauforumstahl.de/ bauforum-kalender (sm 141001063)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


96 K Special: Bauen mit Stahl<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 69936-264<br />

Fax +49 211 69936-266<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerd Wagenknecht.<br />

Stahlbau-Praxis nach Eurocode 3 Band 1<br />

– Tragwerksplanung, Grundlagen<br />

Beuth Verlag GmbH, Berlin, 422 S., ISBN: 978-3-410-24089-1,<br />

36,00 €<br />

lich erleichtert eine Auswahl von Tabellen<br />

der Querschnittswerte die Berechnung für<br />

den Stahlbau. Die mitunter komplexen<br />

Inhalte werden komprimiert dargestellt und<br />

nachvollziehbar aufbereitet. (sm 14080883)<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerd Wagenknecht.<br />

Stahlbau-Praxis nach Eurocode 3 Band 3<br />

– Komponentenmethode, mit Berechnungsbeispielen<br />

Beuth Verlag GmbH, Berlin, 330 S.,<br />

ISBN: 978-3-410-23484-5, 36,00 €<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerd Wagenknecht.<br />

Stahlbau-Praxis nach Eurocode 3 Band 2<br />

– Verbindungen und Konstruktionen<br />

Beuth Verlag GmbH, Berlin, 436 S.,<br />

ISBN: 978-3-410-24092-1, 36,00 €<br />

Der Stahlbau unterliegt fortwährend neuen<br />

Entwicklungen. Das überarbeitete Werk<br />

erfasst alle Neuerungen und bietet dem<br />

Leser eine Ergänzung zu den Stahlbauvorlesungen.<br />

Die neue Auflage wurde in drei<br />

Bände unterteilt und präsentiert in Band 1<br />

Grundlagen für die Tragwerksplanung von<br />

Stahltragwerken in Verbindung mit den<br />

Nachweisen nach Eurocode 3. Weitere<br />

Inhalte sind unter anderem die Fließgelenktheorie<br />

als Grundlage für das Nachweisverfahren<br />

Plastisch-Plastisch und die Torsion,<br />

die für das Verständnis des Biegedrillknickens<br />

er forderlich ist. Eine ausführliche<br />

Erläuterung gibt es über die stabilisierende<br />

Wirkung von Drehbettungen und Schubfeldsteifigkeit.<br />

Die Themen werden zunächst<br />

mit Grund lagenwissen der Statik und Festigkeitslehre<br />

aufbereitet, die für das Verständnis<br />

der Nachweise nach der Stahlbaunorm<br />

erforderlich sind.Veranschaulicht wird das<br />

Ganze an ausführlichen Beispielen. Zusätz-<br />

Band 2 des bewährten Standardwerkes<br />

befasst sich ausführlich mit Konstruktionen<br />

und Nachweisen der Konstruktionsdetails.<br />

Weitere Inhalte dieser Auflage sind Schraubenverbindungen<br />

und Schweißverbindungen.<br />

Es werden zudem unter anderem typische<br />

Anschlüsse und Stöße des Stahlbaus<br />

erläutert, wie zum Beispiel Anschlüsse des<br />

Normalkraftstabes, gelenkiger Anschluss<br />

des Biegestabes, Rippen und rippenlose<br />

Krafteinleitung. Ergänzt wird die vierte Auflage<br />

um ein weiteres Kapitel, das sich besonders<br />

mit dem Thema Brandschutz im Stahlbau<br />

auseinandersetzt. (sm 14080884)<br />

Aufgrund ihres Umfangs wird die Komponentenmethode<br />

mit den verformbaren Verbindungen<br />

erstmals ausführlich in einem<br />

gesonderten Band behandelt. Schwerpunkt<br />

ist die Vorspannung bei den biegesteifen<br />

Stirnplattenanschlüssen, da diese großen<br />

Einfluss auf die Rotationsteifigkeit hat. Ferner<br />

werden Stirnplattenverbindungen mit<br />

zwei und mit vier Schrauben in einer Reihe<br />

und der Einfluss der nachgiebigen Verbindungen<br />

auf Tragsysteme untersucht. Abschließend<br />

sind neue Bemessungstabellen<br />

für biegesteife Stirnplattenanschlüsse enthalten.<br />

Diese Bemessungstabellen wurden<br />

auf das neue Bemessungskonzept nach<br />

Eurocode 3 umgestellt. (sm 14100885)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


LOOKBOOK – GITTERROSTE<br />

IN DER ARCHITEKTUR<br />

Hagen. In der neu erschienenen Architekturbroschüre<br />

»LOOKBOOK – Gitterroste in der Architektur«<br />

des Industrieverbands Gitterroste (IGI)<br />

werden verschiedenste<br />

An wendungs<br />

möglichkeiten<br />

aufgezeigt.<br />

Ob bei Fassaden,<br />

Treppen oder<br />

Bodenbelägen, als<br />

Sonnenschutz, im<br />

Brückenbau oder<br />

in der Innenarchitektur:<br />

Hergestellt<br />

aus Stahl, Edelstahl<br />

oder Alumi-<br />

nium zeichnen sie sich durch hervorragende<br />

statische Eigenschaften aus und können zugleich<br />

mit zahlreichen anderen Materialien kombiniert<br />

werden.<br />

www.lookbook.gitterroste-online.de<br />

/<br />

Direkt zum Lookbook<br />

/<br />

Das Lookbook finden Sie<br />

direkt online oder per<br />

QR-Code mit Ihrem mobilen<br />

Endgerät.<br />

www.gitterroste-online.de/<br />

index.php?id=38<br />

(sm 141001062)<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

MODERNISIEREN UND<br />

WEITERBAUEN MIT STAHL<br />

Düsseldorf. Stahlkonstruktionen bieten gute<br />

Möglichkeiten, Bauten des 20. Jahrhunderts wieder<br />

zu revitalisieren oder den Baubestand für eine<br />

neue Nutzung aufzurüsten oder zu ergänzen. Dies<br />

ist Thema des Forums Modernisieren und weiterbauen<br />

mit Stahl am 7. November 2014 im Congress<br />

Center Leipzig (CCL) der Messe Leipzig, das<br />

vom bauforumstahl e.V. organisiert wird. Hier<br />

werden grundlegende Fragestellungen zum Bauen<br />

im Bestand sowie zur Modernisierung behandelt.<br />

Zudem wird parallel eine kleine Ausstellung<br />

gezeigt.<br />

www.bauforumstahl.de (sm 141001232)<br />

/<br />

FACHTAGUNG GEBÄUDE<br />

IN STAHL-LEICHTBAUWEISE<br />

Düsseldorf. Das Institut für Trocken- und<br />

Leichtbau (ITL) veranstaltet vom 18. bis 19. No -<br />

vember 2014 im Düsseldorfer Stahl-Zentrum die<br />

Fachtagung Gebäude in Stahl-Leichtbauweise.<br />

Dafür benötigen Architekten, Ingenieure, bauausführende<br />

Unternehmen und Bauträger genaue<br />

Grundlagen, die diese Veranstaltung vermittelt.<br />

Im Anschluss erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat;<br />

diese Schulung wird von der Architekten- und<br />

Ingenieurkammer NRW sowie der Architektenund<br />

Stadtplanerkammer Hessen als Fortbildung<br />

anerkannt.<br />

www.stahl-online.de<br />

www.itl-darmstadt.de (sm 141001295)<br />

/<br />

PRAXISSEMINAR:<br />

ZUKUNFT BAUEN IN EUROPA<br />

Düsseldorf. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen<br />

Verband für den Metallleichtbau veranstaltet<br />

die Wirtschaftsvereinigung Stahl am<br />

27. November 2014 in Bottrop das Praxisseminar<br />

»Zukunft Bauen in Europa – Architektur und<br />

Technik multifunktionaler Gebäudehüllen aus<br />

Stahl«. Dies wird im Saalbau am Rathaus gehalten<br />

und beschäftigt sich mit bauphysikalischen, energetischen<br />

sowie architektonischen Erfordernissen<br />

bewährter Leichtbausysteme aus Stahl. Die Referenten<br />

sind anerkannte Architekten und Ingenieure.<br />

In einer begleitenden Fachausstellung zeigen<br />

rd. 30 Unternehmen der Branche Produkte und<br />

Dienstleistungen rund um die Gewerke Dach und<br />

Fassade. Außerdem ist im Anschluss an das Seminar<br />

eine Besichtigung des Stahlwerks der Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG in Duisburg möglich.<br />

www.stahl-online.de (sm 141001333) K<br />

/<br />

BAU 2015<br />

München. Die BAU, Weltleitmesse für Architektur,<br />

Materialien und Systeme, wird vom 19. bis<br />

24. Januar 2015 auf dem Gelände der Messe<br />

München gehalten. Das Angebot ist nach Baustoffen<br />

sowie nach Produkt- und Themenbereichen<br />

gegliedert. Zukunftsweisende Themen wie nachhaltiges<br />

und generationengerechtes Bauen spielen<br />

quer durch alle Ausstellungsbereiche eine wichtige<br />

Rolle. Zahlreiche attraktive Veranstaltungen, darunter<br />

Foren, runden das Messeangebot ab.<br />

www.bau-muenchen.de (sm 141001234)<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


98 Thermoprozesstechnik / Wärmebehandlung<br />

Energieeffiziente Kühlturmanlage<br />

für Stahlverarbeiter<br />

Präzise Rückkühlung bei der Kaltumformung von Spezialstahl<br />

Sundern-Hachen. Ein Spezialist für die Kaltumformung von Spezialstahl<br />

und Titan hat eine neue Kühlturmanlage in Betrieb genommen. Sie liefert<br />

Kühlwasser für verschiedene Prozessschritte wie das Abkühlen nach dem<br />

Walzen und der Wärmebehandlung. Die neue Anlage zeichnet sich durch<br />

ein hohes Maß an Betriebssicherheit und Energieeffizienz aus.<br />

Ein deutsches Unternehmen, das Halbzeuge<br />

aus derartigen Spezialstählen fertigt,<br />

bildet in seinem Produktionswerk die gesamte<br />

Prozesskette der Kaltumformung ab.<br />

Verschiedene dieser Prozesse finden unter<br />

Temperatureinwirkung statt – zum Beispiel<br />

das Walzen und, als Härteverfahren, das<br />

Glühen. Dabei ist eine exakte Temperaturführung<br />

auch beim nachfolgenden Abkühlen<br />

mitentscheidend für die Qualität der<br />

Endprodukte.<br />

Für dieses Werk projektierte die L & R Kältetechnik<br />

GmbH & Co. KG, die Erfahrungen<br />

mit ähnlichen Projekten mitbringt, eine<br />

maßgeschneiderte Kühlanlage. Sie kühlt das<br />

35 °C warme Wasser, das aus dem Rücklauf<br />

der Plattenwärmetauscher von Walzgerüst<br />

und Glüherei kommt, auf 25 °C herunter<br />

und speist es wieder in den Kühlkreislauf<br />

ein. Dabei sind mehr als 200 m³/h Kühlwasser<br />

im Umlauf.<br />

Hohe Betriebssicherheit,<br />

geringes Geräusch<br />

Die L & R-Kälteanlage besteht aus zwei separaten<br />

Kühlturmzellen, die eine Kühlleistung<br />

von je 1.150 kW erbringen. Beim Ausfall<br />

einer Zelle kann die andere die zentralen<br />

Produktionsanlagen kühlen. Um ein hohes<br />

Maß an Energieeffizienz zu erreichen, kommen<br />

in den Kühltürmen doppelseitig saugende<br />

Niederdruckhochleistungsventilatoren<br />

zum Einsatz, die sich durch hohen Wirkungsgrad<br />

bei geringem Geräuschniveau<br />

auszeichnen. Die Antriebe der Ventilatoren<br />

werden entsprechend dem tatsächlichen<br />

Bedarf geregelt.<br />

Die Versorgung der Wärmetauscherkreisläufe<br />

erfolgt über drei Verbraucherpumpen<br />

mit je 30 kW Leistung. Zwei Pumpen sind als<br />

Grundlastpumpen mit Festdrehzahl ausgelegt<br />

und arbeiten im Wechsel. Eine dritte,<br />

drehzahlgeregelte Pumpe übernimmt die<br />

Spitzenlast und die genaue Regelung. Damit<br />

ist eine exakte, bedarfsgerechte und energieeffiziente<br />

Versorgung der Wärmetauscher<br />

mit rückgekühltem Wasser gewährleistet.<br />

Offenes Kühlsystem<br />

mit Filtertechnik<br />

Da es sich bei einer Kühlturmanlage um ein<br />

offenes Kühlsystem handelt, bei dem das<br />

Wasser direkt mit der Außenluft in Kontakt<br />

kommt, ist die Anlage mit einer Filtergruppe<br />

zur Ausfilterung von groben Partikeln (mit<br />

Differenzdrucküberwachung zur Überwachung<br />

des Verschmutzungsgrades) sowie<br />

mit einer Sandfilteranlage zur Ausfilterung<br />

von Feinpartikeln ausgerüstet. Bei dieser<br />

Anlage entsorgt eine automatische Rückspüleinrichtung<br />

die Schmutzpartikel.<br />

Seit ihrer Installation – die reibungslos verlief<br />

– läuft die Anlage zur vollen Zufriedenheit<br />

des Betreibers. Damit nutzt der Spezialstahlverarbeiter<br />

nun eine zukunftssichere<br />

und energieeffiziente Kälteanlage für die<br />

Produktion hochwertiger Halbzeuge.<br />

(sm 140901165)<br />

Die Pumpen (vor den Kaltwassertanks angeordnet) wurden so ausgelegt, dass ein Höchstmaß<br />

an Energieeffizienz erreicht wird (Foto: L&R Kältetechnik).<br />

(140901165/1)<br />

« KONTAKT<br />

L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

Hachener Straße 90a<br />

59846 Sundern-Hachen<br />

Tel. +49 2935 96614-0<br />

www.lr-kaelte.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Thermoprozesstechnik / Wärmebehandlung 99<br />

Härtereikongress 2014 fokussiert die Wärmebehandlung<br />

Bremen. Wärmebehandlung, thermochemische Prozesse und Leichtbau stehen im Fokus<br />

des »Härtereikongresses 2014«, den die Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e.V. (AWT)<br />

vom 22. bis 24. <strong>Oktober</strong> 2014 in der Kölnmesse ausrichtet.<br />

Nach einem Grundlagenseminar für<br />

Praktiker, das die bauteilbezogene und Verfahrensauswahl<br />

unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

umfasst, geht es mit der Prozessintegration<br />

der Wärmebehandlung in<br />

die Fertigung in medias res. Hier wird die<br />

Integration der Wärmebehandlung in die<br />

mechanische Großserienproduktion am Beispiel<br />

einer Getriebeproduktion verdeutlicht.<br />

Danach folgen der Leichtbau sowie die<br />

thermochemischen Prozesse. Dabei werden<br />

neue Randschichtgefüge carbonitrierter<br />

Bauteile und deren Festigkeitseigenschaften<br />

behandelt, was sich über zwei Teilbereiche<br />

erstreckt.<br />

Dieses Hauptthema setzt sich am Donnerstag<br />

fort. Es folgt die Simulation von<br />

Wärmebehandlungsprozessen, zunächst mit<br />

einem Überblick über den aktuellen Stand<br />

der Simulation beim Einsatzhärten, anschließend<br />

mit weiteren Simulationen und Vorträgen.<br />

Die hochenergetische Wärmebehandlung<br />

rundet den Tag ab. Der Freitag<br />

fokussiert Fertigung und Eigenspannungen<br />

– mit u. a. der mechanischen Oberflächenbearbeitung<br />

durch Mikrostrahlen – sowie<br />

Qualitätssicherung und Gesetzgebung.<br />

www.awt-online.org (sm 141001191)<br />

/<br />

BODYCOTE‘S GNA DIVISION<br />

ÜBERNIMMT MENZING<br />

WARMTEBEHANDELING BV<br />

Düsseldorf. Die GNA Division (Deutschland,<br />

Niederlande, Alpen) des Wärmebehandlungsunternehmens<br />

Bodycote hat das niederländische<br />

Unternehmen Menzing Warmtebehandeling BV<br />

mit Sitz in Haaksbergen von Michel Menzing<br />

übernommen. Menzing Warmtebehandeling BV<br />

wurde 1989 von den Brüdern Harrie und Johan<br />

Menzing gegründet und hatte sich über die Jahre<br />

einen anerkannten Ruf als eines der besten unabhängigen<br />

Wärmebehandlungsunternehmen in<br />

den Niederlanden erarbeitet. Menzing ist auf dem<br />

Markt für seinen hervorragenden Kundenservice<br />

bekannt. Die Übernahme spiegelt die Bedeutung<br />

der niederländischen und norddeutschen Märkte<br />

für Bodycote.<br />

www.bodycote.com (sm 141001314)<br />

/<br />

DEUTSCHE EDELSTAHLWERKE<br />

BESTELLT KÜHLBETT<br />

Mönchengladbach. Deutsche Edelstahlwerke<br />

hat für den Standort Siegen ein neues Rechenkühlbett<br />

bei SMS Meer bestellt. Damit modernisiert<br />

der Stahlhersteller seine Stabstahlstraße.<br />

Das neue Kühlbett ermöglicht ein kontrolliertes<br />

Abkühlen der Stäbe, einen oberflächenschonenden<br />

Transport und äußerst gerade Endprodukte.<br />

So werden alle Anforderungen für Qualitätsstahl<br />

erfüllt. Neben Stabstahl im Rundabmessungsbereich<br />

von 21,5 bis 90 mm können zukünftig<br />

auch Sechskantprofile auf dem Kühlbett abgelegt<br />

werden. »Das Ziel der Modernisierung ist, eine<br />

homogene Temperaturverteilung der Stablage zu<br />

erreichen«, sagt Walzwerkleiter Jens Eisbach.<br />

»Dadurch können wir Ungenauigkeiten beim<br />

Schneiden der Stäbe verhindern und unsere Produktivität<br />

und Qualität in der Adjustage verbessern.«<br />

Die Inbetriebnahme des neuen Kühlbetts<br />

erfolgt im dritten Quartal 2015. (sm 140901180)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


100 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

9.<strong>10.2014</strong><br />

Antwerpen<br />

4. Steel Supply Chain Conference Platts, Port of Antwerp +44 20 71766300<br />

www.platts.com/steelsupplychain<br />

15.-16.<strong>10.2014</strong><br />

Stuttgart<br />

Qualitätssicherung und Recht<br />

beim Einkauf in China<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />

www.bme-akademie.de<br />

16.<strong>10.2014</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

16.<strong>10.2014</strong><br />

Ulm<br />

21.-23.<strong>10.2014</strong><br />

München<br />

Kostenoptimierung Schmiedeteile BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />

www.bme-akademie.de<br />

Testing for life Zwick GmbH & Co KG +49 7305 10-100<br />

www.zwick.de<br />

Materialica 2014 MunichExpo Veranstaltungs GmbH +49 89 322991-0<br />

www.materialica.de<br />

21.-25.<strong>10.2014</strong><br />

Hannover<br />

24.<strong>10.2014</strong><br />

Hannover<br />

EuroBLECH 2014 –<br />

23. Internationale Technologiemesse<br />

für Blechbearbeitung<br />

International Steel Plate<br />

Conference<br />

Mack Brooks Exhibitions +44 1727 814 400<br />

www.euroblech.de<br />

Metal Expert Group AG +38 056 376-79-11<br />

www.europesteeltrade.com<br />

27.-30.<strong>10.2014</strong><br />

Xanten<br />

Focus Rostfrei-Juniorenseminar Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />

www.edelstahl-juniorenseminar.de<br />

28.-29.<strong>10.2014</strong><br />

Dubai<br />

Energy Tubes and<br />

Pipes Masterclass<br />

Kallanish +44 208 735 6520<br />

www.kallanish.com<br />

28.-30.<strong>10.2014</strong><br />

Mumbai<br />

INDIA ESSEN WELDING & CUTTING<br />

Messe Essen, Messe Düsseldorf<br />

India, DVS, IWS<br />

+49 201 7244-649<br />

www.india-essen-weldingcutting.com<br />

29.-30.<strong>10.2014</strong><br />

Hannover<br />

Deutscher Stahlbautag 2014 bauforumstahl e.V. (BFS) +49 211 6707-812<br />

www.deutscher-stahlbautag.com<br />

29.-30.<strong>10.2014</strong><br />

Düsseldorf<br />

30.-31.<strong>10.2014</strong><br />

Düsseldorf<br />

30.-31.<strong>10.2014</strong><br />

Köln<br />

3.11.2014<br />

Frankfurt<br />

Strategische Stahl- und<br />

Rohstoffbeschaffung<br />

Technisches Grundwissen<br />

für Einkäufer, Teil1<br />

Energieeffizienz in der Industrieofentechnik<br />

Einkauf von werkzeuggebundenen<br />

Metall- und Kunststoffkomponenten<br />

in Asien<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />

www.bme-akademie.de<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />

www.bme-akademie.de<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />

www.bme-akademie.de<br />

4.11.2014<br />

Ratingen<br />

10. Stahlgesprächsrunde Stahlhandels-Institut +49 2159 911473<br />

www.stahlhandels-institut.de<br />

6.11.2014<br />

Düsseldorf<br />

STAHL 2014<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-533<br />

www.stahl-online.de<br />

6.-7.11.2014<br />

Düsseldorf<br />

11. Union Stahl-Forum Einkaufsbüro Deutscher<br />

Eisenhändler GmbH (E/D/E)<br />

+49 202 6096-0<br />

www.ede.de<br />

7.11.2014<br />

Leipzig<br />

10.-11.12.2014<br />

Düsseldorf<br />

11.-13.11.2014<br />

Darmstadt<br />

Modernisieren und Weiterbauen mit<br />

Stahl<br />

Technisches Grundwissen<br />

für Einkäufer, Teil 2<br />

Kontaktstudium:<br />

Werkstofftechnik Stahl<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/veranstaltung/409<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />

www.bme-akademie.de<br />

Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

12.-14.11.2014<br />

Berlin<br />

49. Symposium Einkauf<br />

und Logistik<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V.<br />

+49 69 30838-215<br />

www.bme-symposium.de<br />

18.11.2014<br />

Essen<br />

Korrosionsschutz<br />

im Stahlwasserbau<br />

Haus der Technik +49 201 1803-211<br />

www.hdt-nord.de<br />

18.-19.11.2014<br />

Düsseldorf<br />

Fachtagung Gebäude<br />

in Stahl-Leichtbauweise<br />

Stahl-Zentrum,<br />

Institut für Trocken- und Leichtbau<br />

(ITL)<br />

+49 6151 59949-0<br />

www.stahl-online.de<br />

www.itl-darmstadt.de<br />

18.-19.11.2014<br />

Stuttgart<br />

Massiver Leichtbau<br />

im Automobil 2014<br />

Industrieverband Massivumformung<br />

e.V.<br />

+49 2331 958830<br />

www.massiverLEICHTBAU.de<br />

18.-21.11.2014<br />

Basel<br />

20.-21.11.2014<br />

Düsseldorf<br />

Swisstech Exhibit & More AG +41 44 806 3355<br />

www.swisstech-messe.de<br />

Reinheitsgradnorm EN 10247 Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


Veranstaltungen K 101<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

ITC-INFRAROTKONFERENZ<br />

Frankfurt. Das Infrared Training Center (ITC)<br />

und FLIR Systems laden Thermografen sowie alle,<br />

die sich mit Wärmebildtechnologie beschäftigen,<br />

zur ITC-Anwenderkonferenz am 29. und 30. <strong>Oktober</strong><br />

2014 nach Stockholm in Schweden ein.<br />

Diese Konferenz versteht sich als Plattform für<br />

Weiterbildung und Austausch von Technikern,<br />

Ingenieuren, Wissenschaftlern und Anwendern<br />

infraroter Messausrüstung. Die teilweise in<br />

Deutsch gehaltenen Vorträge decken die Infrarotphysik<br />

und Anwendungen aus verschiedensten<br />

Bereichen ab.<br />

www.infraredforum.eu (sm 140901050)<br />

/<br />

TEIL 2 DES KONTAKT STUDIUMS<br />

WERKSTOFF TECHNIK STAHL<br />

Darmstadt. Die Stahl-Akademie bietet gemeinsam<br />

mit den Ausschüssen des Stahlinstituts VDEh<br />

sowie Hochschulen und Forschungsinstituten den<br />

zweiten Teil des Kontaktstudiums (Industrie trifft<br />

Forschung) Werkstofftechnik Stahl an. Dieses findet<br />

vom 11. bis 13. November 2014 statt, be -<br />

handelt die mechanischen Eigenschaften und<br />

wendet sich an Fachleute. Studienort ist die Technische<br />

Universität Darmstadt, Staatliche Materialprüfungsanstalt<br />

Darmstadt, Fachgebiet und<br />

Institut für Werkstoffkunde (MPA-IfW).<br />

www.stahl-akademie.de<br />

/<br />

(sm 14080847)<br />

TAGUNG ZUM MASSIVEN<br />

LEICHTBAU IM AUTOMOBIL<br />

Hagen. Der Industrieverband Massivumformung<br />

e.V. lädt am 18. und 19. November 2014 zur<br />

Kundentagung »Massiver Leichtbau im Automobil«<br />

nach Stuttgart. Im Mövenpick Hotel Stuttgart<br />

stehen dann die Ergebnisse einer neuen Leichtbaupotenzialstudie<br />

im Vordergrund, der zufolge<br />

42 kg am Gesamtgewicht eines Pkw eingespart<br />

werden können. Dazu gibt es Gespräche mit<br />

Experten und Ausstellern mit Leichtbau-Knowhow<br />

in Antriebs- und Fahrwerktechnik.<br />

Dabei geht es um Themen wie »Stahl – der<br />

Leichtbauwerkstoff der Zukunft« oder »Massivumformung<br />

für den Leichtbau«. Unter dem Titel<br />

»Werkstoffe« geht es da nach um hochfeste Langprodukte<br />

aus Stahl, Entwicklungstrends bei hochfesten<br />

Werkstoffen sowie Hochleistungsbauteile<br />

für den Leichtbau.<br />

Am zweiten Tag stehen u. a. Leichtbaupotenziale<br />

mit massivumgeformten Komponenten,<br />

Leichtbau mit Kaltfließpressen, höchstfeste<br />

Verbindungselemente und mehr im Vordergrund.<br />

www.massiver-LEICHTBAU.de<br />

/<br />

(sm 140901092)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


102 Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Kjellberg-Stiftung trauert<br />

um Gründungskurator<br />

Nach langer schwerer<br />

Krankheit ist am 18. August<br />

Prof. Dr.-Ing. habil.<br />

Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Friedrich-Wilhelm<br />

Bach verstorben.<br />

Als Inhaber der<br />

Niedersachsenprofessur<br />

für Werkstoffkunde-Rückbautechnologie<br />

am Institut für Werkstoffkunde<br />

der Leibniz Universität Hannover und<br />

zweier Ehrentitel galt Prof. Friedrich-Wilhelm<br />

Bach als Visionär der Wissenschaft und<br />

Technik. Seine Forschungsarbeiten zum Beispiel<br />

im Bereich der Schneid- und Schweißtechnik<br />

sowie des Rückbaus kerntechnischer<br />

Anlagen haben ihm zahlreiche Auszeichnungen<br />

und Preise eingebracht.<br />

(sm 141001279)<br />

Nach der Übernahme des finnischen<br />

Stahlerzeugers Rautaruukki hat SSAB die<br />

Führung neu geregelt. Zum 1. September<br />

2014 ist Olavi Huhtala, Executive Vice President<br />

von SSAB Europe, zusätzlich zu seinen<br />

bisherigen Aufgaben zum neuen Chief<br />

Executive Officer von Rautaruukki ernannt<br />

worden. Sein Vorgänger Sakari Tamminen<br />

kümmert sich noch bis Jahresende um die<br />

Zusammenführung der beiden Stahlerzeuger<br />

und geht anschließend in Rente.<br />

(sm 141001293)<br />

Der Stahlerzeuger SSAB hat Maria<br />

Långberg zum 1. September die gruppenweite<br />

Verantwortung für Nachhaltigkeitsthemen<br />

übertragen. Zusätzlich übernimmt<br />

die bisherige Leiterin der Unternehmenskommunikation<br />

vom 1. November an die<br />

Position als President der Tochter Merox AB.<br />

Sie berichtet direkt an Martin Lindqvist, President<br />

und CEO von SSAB. (sm 141001300)<br />

Der Aufsichtsrat der BENTELER International<br />

AG hat mit Wirkung zum 1. <strong>Oktober</strong><br />

2014 Dr. Peter Laier in den Vorstand berufen.<br />

Dr. Peter Laier wird in der neu geschaffenen<br />

Funktion als Chief Operating Officer<br />

(COO) Führungsaufgaben vom CEO der<br />

BENTELER-Gruppe, Hubertus Benteler, übernehmen.<br />

Zusätzlich wird er gemeinsam mit<br />

dem Gesamtvorstand die strategische Weiterentwicklung<br />

der Unternehmensgruppe<br />

steuern. (sm 141001344)<br />

Am 12. <strong>Oktober</strong> wird Dr. Rolf Hengstenberg,<br />

ehemals Geschäftsführer der Mu -<br />

bea Fahrwerksfeder GmbH, 60 Jahre alt.<br />

(sm 141001203)<br />

Sein 65. Lebensjahr vollendet am 14. <strong>Oktober</strong><br />

Prof. Dr. Wolfgang Bauer, Gießerei-<br />

Institut der Universität Duisburg-Essen.<br />

(sm 141001204)<br />

Dr. Jörg Falk, Geschäftsführer, Bochumer<br />

Verein Verkehrstechnik GmbH, feiert<br />

am 17. <strong>Oktober</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />

(sm 141001205)<br />

50 Jahre alt wird am 24. <strong>Oktober</strong> Christian<br />

Schrade, Geschäftsführer der Technometal<br />

GmbH. (sm 141001206)<br />

Dr. Traugott Schumacher, ehemals<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Böhler AG<br />

und Vorstand der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, wird am 24. <strong>Oktober</strong> 85 Jahre alt.<br />

(sm 141001207)<br />

Am 30. <strong>Oktober</strong> feiert Dr. Hellmut Longin,<br />

früher Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Radex-Heraklin Industriebeteiligungs AG<br />

und Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

RHI AG, seinen 80. Geburtstag.<br />

(sm 141001208)<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert am 2. November<br />

Dr. Franz-Josef Floßdorf, ehemals<br />

Geschäftsführer der Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung e.V. (FOSTA) und Hauptabteilungsleiter<br />

des Fachbereichs Werkstofftechnik<br />

des Stahlinstituts VDEh.<br />

(sm 141001318)<br />

70 Jahre alt wird am 2. November Bernhard<br />

Karbach, ehemals Geschäftsführer<br />

der GE Sensing & Inspection Technologies<br />

GmbH. (sm 141001319)<br />

Sein 60. Lebensjahr vollendet am 3. November<br />

Norbert Steiner, Vorsitzender des<br />

Vorstands der K+S AG. (sm 141001320)<br />

Rohstahlproduktion<br />

im August 2014<br />

Düsseldorf. Im August wurden in Deutschland 3,1 Mill. t Rohstahl und<br />

damit 1 % weniger erzeugt als im Vorjahresmonat. Der Rückgang ist<br />

teilweise auf die diesjährige Terminierung der Sommerferien zurückzuführen.<br />

Hinzu kamen größere Produktionsunterbrechungen als Folge von<br />

Anlagenreparaturen. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Produktion weiter<br />

aufwärtsgerichtet (+ 3 %). (Quelle: Stahl-Zentrum) (sm 141001329)<br />

Bitte unbedingt beachten<br />

Anzeigenschluss für Heft 11.2014<br />

ist Mittwoch, der 15. 10. 2014<br />

Erscheinungstermin ist der<br />

7. 11. 2014<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />

103


104 Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS GmbH 67<br />

Ametras Oboe GmbH 92<br />

AVESKA-Edelstahl GmbH 95<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH 4<br />

Brunn-Stahl GmbH 72<br />

Bucher Stahlhandel GmbH 93<br />

Bürger + Althoff GmbH & Co. KG 27<br />

Business Control Software GmbH 76<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 40<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 105<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 79<br />

D<br />

Demag Cranes AG 3<br />

DM-Stahl GmbH 4, 61<br />

Peter Drösser GmbH 21<br />

E<br />

EC Consulting GmbH 104<br />

EEW-CTS GmbH 23<br />

Energietechnik Essen GmbH 27<br />

Exhibit & More AG 87<br />

F<br />

Forming AG 83<br />

G<br />

GIMA 26<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 39<br />

Stahlhandel Gröditz GmbH 56, 57<br />

H<br />

Ha-Beck Inh. Mathias Hasecke e.K. 105<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

U1 – U4<br />

Hoselmann Stahl GmbH 47<br />

hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik GmbH 49<br />

Hyster Germany GmbH 41<br />

I<br />

IB Andresen Industri A/S 63<br />

IKS Klingelnberg GmbH 15<br />

K<br />

KA.BO.FER Sr.l. 105<br />

Klöckner Stahl- und Metallhandel 36, 37<br />

L<br />

Planungsgruppe Lapp 50<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 95<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 99<br />

M<br />

Made in Steel srl 85<br />

Marcegaglia spa 71<br />

MCB Deutschland GmbH 77<br />

MicroStep Europe GmbH 89<br />

MICRO-EPSILON Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG 97<br />

Messerfabrik Neuenkamp GmbH 47<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 24, 33, 91<br />

N<br />

Nissen & Velten Software GmbH 81<br />

O<br />

Ohra-Regalanlagen GmbH 79<br />

P<br />

pauly STAHLHANDEL Ralph Pauly e.K. 104<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 86<br />

Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH 65<br />

R<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH 79<br />

RP Technik GmbH 9<br />

RSA cutting systems GmbH 55<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG 77<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 17<br />

Von Schaewen AG 43<br />

Schages GmbH & Co. KG 13<br />

Schierle Stahlrohre KG 73<br />

Schütz GmbH & Co. KGaA 29<br />

SMS Siemag AG 19<br />

SSAB Swedish Steel GmbH 23<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 105<br />

Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG 74, 75<br />

T<br />

ThyssenKrupp Steel Europe AG 51<br />

ThyssenKrupp Stahl-Service-Center 11<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 25<br />

V<br />

VACOHUB Transportanlagen<br />

GmbH & Co. KG 60<br />

VELOFA Lochbleche GmbH 105<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 69<br />

W<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 80<br />

Hans Weber Maschinenfabrik GmbH 65<br />

Weinmann Aach GmbH 23<br />

Wickeder Westfalenstahl GmbH 82<br />

Woko Magnet- und Anlagenbau<br />

GmbH 84<br />

www.Laserteile4you.de 96<br />

Z<br />

ZP Services GmbH & Co.KG 35<br />

Zwick GmbH & Co. 13<br />

Beilagen:<br />

ChromStahl<br />

The Coatinc Company<br />

Couth Butzbach<br />

RP Technik GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


105<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>


106 Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 11.2014<br />

STAHL 2014<br />

Internationale Jahreskonferenz in Düsseldorf zeigt Perspektiven auf<br />

Steel International<br />

Hierbei u. a.<br />

• Tschechisches Montanrevier im Strukturwandel<br />

• Roland-Berger-Studie: Neuer Ansatz bei Vertriebsstrategien<br />

• Frauen in der Stahlindustrie<br />

• Etablierter Produzent hochwertiger Stähle und Legierungen<br />

Spektrum Werkstoffe<br />

• Lösungen für automobile Effizienz<br />

• Neuer Leichtbaustahl für den Automobilbau<br />

Branchenbericht<br />

• Schmiedeindustrie: Zulieferindustrie unter Druck<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

dazu u. a.:<br />

• Stahlmarkt im Umbruch – Bericht vom MBI Stahl Tag<br />

• Stahldienstleister mit Langfriststrategie<br />

• Neuer V-Profilkran setzt Maßstäbe<br />

• 125 Jahre Krantechnik<br />

Special: Edelstahl<br />

dazu u. a.:<br />

• Charakteristische Merkmale nichtrostender Stähle<br />

• Renommee-Bauten mit Fassaden aus Edelstahl<br />

Veranstaltungen<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung/Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />

Tel. +49 211 69936-135, Fax +49 211 69936-138<br />

E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2014 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

Fotos: ThyssenKrupp<br />

ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>

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