stahlmarkt 10.2014 (Oktober)
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Bänder & Bleche - Messe EuroBLECH 2014 / Bauen mit Stahl
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Bänder & Bleche - Messe EuroBLECH 2014 / Bauen mit Stahl
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Editorial K 5<br />
Platz finden – und nehmen<br />
Der Stahlmarkt ist in Bewegung. Wieder einmal<br />
ringen zahlreiche Unternehmen um ihre Plätze. Es wird<br />
gekauft und verkauft, fusioniert oder ausgelagert, restrukturiert<br />
und investiert. Wo aber sollte man sich positionieren?<br />
Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es: »Auf<br />
nach China und Osteuropa.« Und wir haben alle gut<br />
daran verdient. Doch dass der Standort USA für die<br />
Stahlbranche einmal zu den angesagtesten Plätzen<br />
gehören würde, hätten wohl die wenigsten gedacht.<br />
»Neuer Kaufrausch in Übersee« hieß es sogar kürzlich<br />
im Handelsblatt. Auf der diesjährigen Steel Success Strategies<br />
Conference in New York wurde laut für Amerika<br />
geworben.<br />
Den Unternehmen hierzulande bleibt trotz alledem<br />
eine anspruchsvolle Aufgabe: Sie wollen den Standort<br />
sichern und sich im internationalen Wettbewerb be -<br />
haupten. Die Perspektive: Auf einem bunten Markt gibt<br />
es nach wie vor gute Plätze, egal, ob sonnig oder in<br />
lukrativen Nischen. Genau deshalb wird jetzt investiert.<br />
Bestes Beispiel ist der Standort Duisburg – Europas größter<br />
Stahlstandort (s. S. 30 ff.). Mehr noch: Ein Symposium<br />
zur Innovationsfähigkeit der Stahlindustrie brachte<br />
neue Erkenntnisse (S. 22) und auch der Stahl-Innovationspreis<br />
wird wieder ausgelobt (S. 24). Viele Stahldistributeure<br />
gehen ebenfalls den Schritt nach vorn.<br />
Zahlreiche Beispiele finden sich in diesem Heft.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 69936-131<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Wo und wie Unternehmen sich für die Zukunft rüsten<br />
können, zeigt uns die internationale Messe Euro-<br />
BLECH (mehr dazu ab S. 44). Auch unser Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
ist wieder mitten im Geschehen. Wir laden Sie ein<br />
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(Programm, s. S. 33)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
6 K<br />
INHALT <strong>10.2014</strong><br />
SEITENBLICK<br />
8 Vergessene Stärke<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
10 Schock und Freude über ITC-Handelsentscheidungen<br />
12 Die Revolution hinter der Steckdose<br />
13 Nur ein Tropfen auf den heißen Stein<br />
14 Ägyptens Stahlindustrie nimmt Infrastrukturprojekte ins Visier<br />
18 Polnischer Rohrproduzent muss sich behaupten<br />
22 Symposium zur Innovationsfähigkeit<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
30 Investitionen in den Stahlstandort Duisburg<br />
34 Markenstahl für Megamaschinen<br />
BRANCHENBERICHT<br />
38 Werkzeugindustrie auf gutem Weg<br />
42 Neue Firmenschriften<br />
SPECIAL: EuroBLECH<br />
44 EuroBLECH 2014<br />
48 Trends im europäischen Blechmarkt<br />
52 Einzigartig in Effizienz und Mehrwert<br />
58 Alleinstellungsmerkmal in mittelständischer Gruppe<br />
62 Produktion und Logistik<br />
64 Stahllösungen für höchste Energieeffizienz<br />
66 Neuer Automobilstahl<br />
68 Innovative Schleiflösungen<br />
70 Rohre flexibel fixiert<br />
SPECIAL: BAUEN MIT STAHL<br />
88 Deutscher Stahlbautag 2014<br />
90 Korrosionsschutzbeschichtung in verbesserter Formulierung<br />
92 Bauaufsichtliche Zulassung aktualisiert und verlängert<br />
THERMOPROZESSTECHNIK / WÄRMEBEHANDLUNG<br />
98 Energieeffiziente Kühlturmanlage für Stahlverarbeiter<br />
RUBRIKEN<br />
100 Stahltermine<br />
101 Veranstaltungen<br />
102 VIP<br />
104 Inserentenverzeichnis<br />
106 Vorschau/Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
worldsteel K 7<br />
Weltrohstahlproduktion im August 2014<br />
EUROPAS GRÖSSTER STAHL-<br />
STANDORT Die am Stahlstandort<br />
Duisburg ansässigen Unternehmen<br />
investieren auch 2014<br />
und sorgen so dafür, dass ihre<br />
Anlagen wettbewerbsfähig und<br />
der Stahlstandort Duisburg der<br />
größte Europas bleibt.<br />
EUROBLECH 2014 Als internationale<br />
Leitmesse für die Blech<br />
bearbeitende Industrie und<br />
Konjunkturbarometer der Branche<br />
gibt die EuroBLECH einen<br />
umfassenden Überblick über<br />
aktuelle technische Neuerungen<br />
im Bereich der Blechbearbeitung.<br />
30<br />
44<br />
88<br />
BAUEN MIT STAHL Im letzten<br />
Quartal des Jahres sind viele große<br />
Veranstaltungen rund um das<br />
Thema Bauen mit Stahl, wie der<br />
Deutsche Stahlbautag, auf dem<br />
u. a. der Preis des Deutschen<br />
Stahlbaues sowie der Förderpreis<br />
des Deutschen Stahlbaues 2014<br />
verliehen werden.<br />
Fotos: Ingo Schrader Architekt BDA; Mack Brooks Exhibitions, WV Stahl<br />
Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2013 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
August<br />
2014<br />
Juli<br />
2014<br />
August<br />
2013<br />
% Veränd.<br />
August 14/13<br />
8 Monate Veränderung<br />
2014 2013<br />
in %<br />
Belgien 590 617 571 3,4 4.887 4.676 4,5<br />
Bulgarien 60 e 60 e 46 30,4 434 342 27,0<br />
Deutschland 3.133 3.452 3.166 – 1,0 29.070 28.135 3,3<br />
Finnland 317 284 301 5,3 2.568 2.324 10,5<br />
Frankreich 1.055 1.441 1.161 – 9,1 10.801 10.530 2,6<br />
Griechenland 30 e 103 31 – 3,2 643 648 – 0,8<br />
Großbritannien 1.119 979 1.002 11,7 8.245 7.721 6,8<br />
Italien 987 2.075 994 – 0,8 16.183 15.779 2,6<br />
Kroatien 5 e 18 2 103,2 132 87 51,6<br />
Luxemburg 150 e 203 145 3,7 1.475 1.338 10,3<br />
Niederlande 609 579 601 1,3 4.626 4.363 6,0<br />
Österreich 673 625 643 4,7 5.254 5.253 0,0<br />
Polen 660 e 730 729 – 9,4 5.579 5.372 3,9<br />
Schweden 306 234 318 – 3,6 2.973 2.875 3,4<br />
Slowakei 346 398 312 11,0 3.069 2.969 3,4<br />
Slowenien 48 50 54 – 10,8 421 410 2,7<br />
Spanien 1.069 999 1.073 – 0,4 9.607 9.412 2,1<br />
Tschechien 450 449 450 – 0,2 3.625 3.513 3,2<br />
Ungarn 95 71 83 14,5 631 559 12,9<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 368 e 467 e 338 8,9 3.255 3.461 – 6,0<br />
European Union (28) 12.070 13.833 12.020 0,4 113.478 109.765 3,4<br />
Bosnien-Herzegovina 65 e 70 58 11,3 547 497 10,2<br />
Mazedonien 17 18 19 – 9,5 150 67 123,1<br />
Norwegen 52 25 56 – 6,3 380 377 0,7<br />
Serbien 59 52 48 23,1 333 218 52,4<br />
Türkei 2.902 2.823 2.547 13,9 22.827 22.661 0,7<br />
Europa außer EU 3.095 2.988 2.728 13,4 24.236 23.821 1,7<br />
Kasachstan 280 e 315 238 17,7 2.372 2.035 16,6<br />
Moldawien 40 e 38 41 – 2,7 272 41 561,5<br />
Russland 6.169 6.132 5.833 5,8 47.506 46.221 2,8<br />
Ukraine 1.767 2.463 2.804 – 37,0 19.703 22.233 – 11,4<br />
Usbekistan 65 e 68 65 – 0,8 514 514 – 0,1<br />
Weißrussland 225 e 223 154 46,0 1.651 1.649 0,1<br />
C.I.S. (6) 8.546 9.239 9.136 – 6,5 72.018 72.695 – 0,9<br />
El Salvador 10 e 10 e 10 – 3,0 73 72 1,3<br />
Guatemala 30 e 30 e 34 – 10,5 231 233 – 0,9<br />
Kanada 1.130 e 1.130 1.055 7,1 8.459 8.266 2,3<br />
Kuba 30 e 30 e 28 7,2 202 193 4,7<br />
Mexiko 1.580 e 1.528 1.655 – 4,5 12.763 12.078 5,7<br />
Trinidada und Tobago 47 37 51 – 7,6 342 401 – 14,8<br />
USA 7.682 7.691 7.466 2,9 58.984 58.008 1,7<br />
Nordamerika 10.509 10.456 10.299 2,0 81.053 79.251 2,3<br />
Argentinien 467 477 479 – 2,4 3.639 3.343 8,9<br />
Brasilien 2.946 2.929 2.988 – 1,4 22.646 22.855 – 0,9<br />
Chile 100 e 100 e 113 – 11,8 763 911 – 16,3<br />
Ecuador 55 e 55 e 53 3,8 412 374 10,2<br />
Kolumbien 110 e 110 e 101 9,4 822 829 – 0,7<br />
Paraguay 5 e 5 e 4 19,7 29 26 9,1<br />
Peru 105 e 105 e 93 13,3 767 707 8,4<br />
Uruguay 8 e 8 e 9 – 6,7 52 52 0,6<br />
Venezuela 225 e 225 e 214 5,0 1.312 1.676 – 21,7<br />
Südamerika 4.022 4.014 4.054 – 0,8 30.443 30.773 – 1,1<br />
Ägypten 750 e 744 523 43,3 4.961 4.352 14,0<br />
Algerien 35 e 35 e 28 24,1 275 310 – 11,3<br />
Iran 1.332 1.290 1.292 3,1 10.637 9.955 6,9<br />
Katar 270 270 196 37,8 1.987 1.539 29,1<br />
Libyen 80 e 80 e 40 98,3 638 472 35,2<br />
Marokko 60 38 31 91,8 380 388 – 2,2<br />
Saudi-Arabien 543 522 464 17,2 4.176 3.684 13,4<br />
Südafrika 610 e 610 e 619 – 1,5 4.776 4.767 0,2<br />
Vereinigte Arabische Emirate 104 165 254 – 58,9 1.564 1.897 – 17,6<br />
Akfrika / Mittlerer Osten 3.785 3.754 3.449 9,7 29.394 27.364 7,4<br />
China 68.910 68.324 68.228 1,0 550.100 536.160 2,6<br />
Indien 7.027 6.945 6.678 5,2 55.566 54.602 1,8<br />
Japan 9.349 9.292 9.150 2,2 73.880 73.167 1,0<br />
Südkorea 5.285 5.898 4.894 8,0 47.264 43.530 8,6<br />
Taiwan, China 1.940 e 1.940 e 1.975 – 1,8 15.011 15.070 – 0,4<br />
Asien 92.511 92.399 90.925 1,7 741.821 722.528 2,7<br />
Australien 339 436 407 – 16,6 3.027 3.172 – 4,6<br />
Neuseeland 80 77 76 5,8 585 603 – 3,0<br />
Ozeanien 419 514 482 – 13,1 3.611 3.774 – 4,3<br />
Gesamt (65 Länder) 134.956 137.196 133.092 1,4 1.096.054 1.069.970 2,4<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
8 K<br />
SEITENBLICK<br />
Vergessene Stärke<br />
An ihre industriellen Wurzeln wurden viele Städte und Kommunen lange<br />
Zeit nicht gerne erinnert. Viel lieber betonten sie den Strukturwandel und<br />
bemühten sich um die Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen. Doch<br />
inzwischen reift die Erkenntnis: Branchenvielfalt kann Krisen abfedern. Auch<br />
gibt eine starke Industrie Impulse für andere Wirtschaftsbereiche. Aber in<br />
der Bevölkerung finden Industrieprojekte nach wie vor wenig Akzeptanz.<br />
Umzugsunternehmer an Rhein und<br />
Ruhr wittern bereits ein gutes Geschäft: Als<br />
vor Kurzem durchsickerte, dass das Mineralölunternehmen<br />
BP eine neue Bleibe<br />
sucht, weil der Mietvertrag für seine Zentrale<br />
in Bochum im März 2016 ausläuft, horchten<br />
die Logistikspezialisten der Region auf.<br />
Schließlich beschäftigt der Konzern in der<br />
Ruhrgebietsstadt gut 1.000 Mitarbeiter. Da<br />
ist im Falle eines Umzugs eine Menge zu<br />
transportieren. Gut möglich, dass Helfer die<br />
Umzugskisten nur gut 50 km westwärts<br />
befördern müssen – nach Düsseldorf. Denn<br />
im Fall von BP ist es wie zuletzt häufig, wenn<br />
große Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen<br />
mit einem Umzug liebäugeln: Die Landeshauptstadt<br />
gehört zu den favorisierten<br />
Standorten. So war es beim Maschinenbauer<br />
GEA, der 2011 seinen Unternehmenssitz<br />
ebenfalls von Bochum nach Düsseldorf verlegte.<br />
Im selben Jahr wechselte auch der<br />
Baustoffhersteller Cemex vom nahen Ratingen<br />
in die Rheinmetropole.<br />
In Düsseldorf freut man sich über Neuzugänge<br />
dieser Art besonders. Denn Industrieunternehmen<br />
wie GEA, Cemex und möglicherweise<br />
BP vergrößern den Branchenmix<br />
der heimischen Wirtschaft. Sie sorgen dafür,<br />
dass Düsseldorf auch abseits der Wirtschaftszweige<br />
Profil gewinnt, für die die<br />
Rheinmetropole gemeinhin bekannt ist –<br />
Werbung, Mode, Finanzwirtschaft sowie<br />
Unternehmens- und Rechtsberatung.<br />
In vielen deutschen Städten denken Wirtschaftsförderer<br />
derzeit ähnlich wie ihre Kollegen<br />
in Düsseldorf. Sie besinnen sich darauf,<br />
dass es gefährlich sein kann, in der<br />
Ansiedlungspolitik nur auf die lange favorisierten<br />
Dienstleister zu setzen, und werben<br />
neuerdings verstärkt um Industrieunternehmen.<br />
Denn sie wissen: Branchenvielfalt<br />
macht eine Stadt weniger anfällig für Krisen<br />
und konjunkturelle Schwankungen. Und sie<br />
»<br />
In der Ansiedlungspolitik kann es<br />
gefährlich sein, nur auf lange<br />
favorisierte Dienstleister zu setzen.<br />
gibt Impulse für andere Wirtschaftsbereiche.<br />
So zieht eine wachstumsstarke Industrie<br />
häufig auch zukunftsorientierte Dienstleister<br />
an, insbesondere Großhandel, Logistik<br />
sowie Beratungs- und Serviceleistungen.<br />
Nach einer Studie der rheinischen Industrieund<br />
Handelskammern kaufen Industriebetriebe<br />
Dienstleistungen innerhalb eines<br />
Radius von 50 km um ihren eigenen Standort<br />
ein. Umgekehrt haben 40 % der Dienstleister,<br />
die ihr Geschäft mit Unternehmen<br />
machen, mindestens die Hälfte ihrer Kunden<br />
in maximal 50 km Entfernung zur eigenen<br />
Adresse.<br />
Städte wie Düsseldorf und Essen, aber<br />
auch kleinere Kommunen mit starker industrieller<br />
Vergangenheit, wurden lange Zeit<br />
nicht so gerne auf ihre Wurzeln angesprochen.<br />
Viel lieber definierten sie sich durch<br />
Branchen, die der folgende Strukturwandel<br />
in ihrer Region befördert hatte und die vermeintlich<br />
mehr Glamour, Chic und Internationalität<br />
versprühten. Eben Consulting,<br />
Mode, Telekommunikation oder Internetunternehmen<br />
jeglicher Couleur. Das ist verständlich,<br />
schließlich waren es diese Branchen,<br />
die vielen Städten in den vergangenen<br />
Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze be -<br />
scherten. In Düsseldorf beispielsweise waren<br />
es in der Zeit von 2004 bis Ende 2013 gut<br />
zusätzliche 40.000 Jobs. Gleichzeitig fielen in<br />
der Industrie viele »Blaumann«-Stellen weg.<br />
Inzwischen aber ist die langjährige Gleichgültigkeit<br />
gegenüber der Industrie einem<br />
neuen Interesse gewichen. »Ohne Industrie<br />
hat die deutsche Wirtschaft keine Zukunft«,<br />
betont Ulrich Lehner, der Präsident der Düsseldorfer<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
und frühere Chef des Henkel-Konzerns,<br />
immer wieder.<br />
Was aber ist nötig, damit die Industrie<br />
eine gute Zukunft in Deutschland hat? In<br />
erster Linie benötigt sie eine größere Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung. Diese Stimmung zu<br />
drehen ist nicht einfach. Aber es gibt vielversprechende<br />
Ansätze. Etwa die Initiative<br />
»Zukunft durch Industrie« im traditionellen<br />
Industrieland Nordrhein-Westfalen. Sie bündelt<br />
unterschiedlichste gesellschaftliche<br />
Akteure wie Unternehmensvertreter, Unternehmer-<br />
und Arbeitgeberverbände, Ge -<br />
werkschaften, die Industrie- und Handelskammern<br />
sowie Privatpersonen. Ihr Ziel: den<br />
Nutzen einer modernen Industrie für die<br />
Gesellschaft verständlich aufzeigen und<br />
bestehende Chancen sowie Risiken zu diskutieren.<br />
Gelingen soll das durch Veranstaltungen,<br />
Ausstellungen und die stets ausgebuchte<br />
»Lange Nacht der Industrie«. In der<br />
haben Bürger die Möglichkeit, Industrie live<br />
zu erleben und hinter die Kulissen von Mittelständlern<br />
und Weltkonzernen zu schauen.<br />
Viele Besucher finden das spannend und<br />
sind fasziniert. Wenn dann aber in ihrer<br />
erweiterten Nachbarschaft z. B. eine neue<br />
Industrieanlage gebaut werden soll, schwindet<br />
die Begeisterung sehr schnell. ber<br />
(sm 141001298)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
10 K Steel International<br />
Schock und Freude über<br />
ITC-Handelsentscheidungen<br />
Die Aktien von AK Steel und U.S. Steel legten zu<br />
New York (bln). Die jüngste Entscheidung der International Trade<br />
Commission (ITC), eine Behörde der US-Regierung, verschlug den<br />
führenden Personen im amerikanischen Stahlsektor schier die Sprache.<br />
Nach einer ungewöhnlichen Entscheidung gegen die klagenden<br />
Stahlunternehmen und für die deutschen, japanischen und polnischen<br />
Importeure von kornorientiertem Elektroband gab es nicht einen einzigen<br />
öffentlichen Kommentar aus der Stahlbranche.<br />
Gewöhnt daran, dass die ITC und das<br />
US-Handelsministerium solche Handelsbeschwerden<br />
letztendlich für die einheimischen<br />
Stahlunternehmen entscheiden und<br />
Strafzölle gegen angebliche Dumpings oder<br />
subventionierte Stahleinfuhren verhängen,<br />
brauchten die Stahllobbyisten, die Be -<br />
schwerde führenden Unternehmensleiter<br />
und die Führer der mitklagenden Stahlarbeitergewerkschaft<br />
offensichtlich Zeit, sich von<br />
dieser seltenen Niederlage im ewigen Handelsstreit<br />
mit ausländischen Konkurrenten<br />
zu erholen.<br />
Das war ganz anders fünf Tage vor diesem<br />
Schock, als sich die ITC für Strafzölle gegen<br />
Stahlrohrprodukte aus Südkorea, Taiwan,<br />
Indien, Vietnam, der Türkei und Ukraine entschied,<br />
nicht jedoch gegen solche Importe<br />
aus Thailand und den Philippinen. Ausschlaggebend<br />
für die Beschwerdeführer<br />
war, dass gegen Südkoreas einschlägige<br />
Importe Strafzölle verhängt wurden. Südkorea<br />
ist der bei Weitem wichtigste Player hier.<br />
Im vergangenen Jahr kamen OCTG (Oil<br />
Country Tubular Goods) im Wert von 818<br />
Mill. USD aus Südkorea, mehr als die gesamten<br />
Einfuhren aus allen anderen Ländern in<br />
diesem Streit.<br />
Das American Iron and Steel Institute<br />
(AISI), Dachverband der großen Stahlunternehmen,<br />
und die United-Steelworkers- Gewerkschaft<br />
reagierten postwendend mit<br />
Presseerklärungen, die die ITC-Entscheidung<br />
als notwendigen Schutz vor unfairen Importen<br />
feierten. Auch U.S.-Steel-Präsident und<br />
CEO Mario Longhi, dessen Unternehmen<br />
zusammen mit AK Steel Beschwerdeführer<br />
war, lobte die Washingtoner Behörden. Die<br />
OCTG-Einfuhren hätten dem amerikanischen<br />
Stahlmarkt und dem amerikanischen Arbeiter<br />
Schaden zugefügt, erklärte er. »Bestellungen<br />
gingen zurück, Hütten wurden stillgelegt,<br />
Arbeitsplätze gingen verloren.«<br />
In einem beißenden Kommentar erinnerte<br />
die Zeitung »Pittsburgh Tribune Review«,<br />
dass U.S. Steel die dauerhafte Schließung<br />
seiner Werke in McKeesport, Pennsylvania,<br />
und Bellville, Texas, mit preisdrückenden<br />
Billigeinfuhren von OCTG-Produkten begründete.<br />
Das Blatt stellte die rhetorische<br />
Frage, ob nach der positiven ITC-Entscheidung<br />
nun die beiden Werke doch weiterproduzieren<br />
und 280 Stahlarbeiter ihre Jobs<br />
nicht verlieren werden. »Rechnet nicht<br />
damit!« warnte der Kommentar mit der<br />
Überschrift »Pyrrhus-Sieg«.<br />
Mit Blick auf den letzthin stark ansteigenden<br />
Bedarf von Rohrprodukten aus der einheimischen<br />
Erdöl- und Erdgasindustrie<br />
reagierte die Wall Street überschwänglich<br />
auf den Ausgang im OCTG-Streit. Die Ak -<br />
tien von U.S. Steel stiegen unmittelbar nach<br />
der ITC-Entscheidung um 2,7 % und er -<br />
reichten mit über 38 USD mehr als den doppelten<br />
Kurswert als am Tiefstand der letzten<br />
12 Monate; die AK-Steel-Aktie legte sogar<br />
6,7 % zu und erreichte mit ca. 11 USD mehr<br />
als den dreifachen Wert ihres niedrigsten<br />
Jahreswertes. Die beiden integrierten Stahlunternehmen,<br />
die von Analysten noch vor<br />
wenigen Monaten negativ bewertet wurden,<br />
stiegen in der Bewertung zahlreicher<br />
Investmentbanken, die ihnen die begehrte<br />
Kaufempfehlung gaben. (sm 141001305)<br />
L STEEL TICKER<br />
STAHLEXPORTEURE LIEBÄUGELN<br />
MIT DEN USA<br />
London. Regionale Stahlpreise haben sich in<br />
den vergangenen zwölf Monaten sehr unterschiedlich<br />
entwickelt. Während die Verkaufspreise<br />
in den USA auf einem hohen Niveau lagen, gerieten<br />
die Verkäufer in der EU und in Asien unter<br />
Druck. Das internationale Marktforschungsunternehmen<br />
MEPS führt diese gegenläufige Entwicklung<br />
auf außergewöhnliche Umstände in Nordamerika<br />
zurück.<br />
Ungeplante Betriebsunterbrechungen und wetterbedingte<br />
Produktionsausfälle haben dort die<br />
Verfügbarkeit von Rohstoffen und Stahl beeinträchtigt.<br />
So konnten US-Stahlerzeuger diverse<br />
Preiserhöhungen im Markt durchsetzen. Europäischen<br />
und asiatischen Produzenten gelang es<br />
indes nicht, ihre Absätze zu steigern. Sie mussten<br />
gegen eine nachlassende regionale Nachfrage<br />
und steigenden Wettbewerb kämpfen.<br />
Viele Exporteure haben die unterschiedliche<br />
Preisentwicklung zum Anlass genommen und ihre<br />
Stähle vermehrt in den USA angeboten. Nach<br />
Berechnungen des International Steel Statistics<br />
Bureau kletterten die Importe in die USA im ersten<br />
Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um<br />
rd. 30 %. Heimische Stahlerzeuger haben die<br />
Regierung bereits um Hilfe gebeten. Mögliche<br />
Schutzmaßnahmen verbreiten bei Händlern und<br />
Kunden gegenwärtig eine große Unsicherheit.<br />
(sm 141001302)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
12 K Steel International<br />
Die Revolution hinter der Steckdose<br />
Boomende US-Energiemärkte brauchen innovative Stähle<br />
Washington. Die Energiewende in den USA rettet nicht nur die marode<br />
Wirtschaft des Landes. Sie kurbelt auch das Geschäft der Metallerzeuger<br />
kräftig an. Energieunternehmen verlangen in immer kürzeren Abständen<br />
Neuentwicklungen, die allen technischen Anforderungen genügen und<br />
umweltbedingten Widrigkeiten Stand halten.<br />
Der Energiesektor der Vereinigten Staaten<br />
von Amerika brummt. Zum einen er -<br />
schließen Unternehmen mit neuen Fördertechniken,<br />
dem Fracking, bislang unerreichbare<br />
beziehungsweise nur sehr schwer zugängliche<br />
Erdgas- und Ölvorkommen. Zum<br />
anderen findet die Energiegewinnung aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen immer mehr<br />
Anklang. Mittlerweile werden fast 13 % des<br />
in den USA eingesetzten Stroms aus Wind-,<br />
Sonnen- und Wasserkraft sowie Biomasse<br />
erzeugt.<br />
Von dieser Entwicklung profitieren auch<br />
die Stahlerzeuger. Vorausgesetzt, sie gehen<br />
auf die individuellen Wünsche ihrer Kunden<br />
ein und entwickeln neuartige Stähle, die<br />
passgenau auf den Einsatz im gewünschten<br />
Umfeld zugeschnitten sind. So benötigen<br />
Unternehmen für die Ölgewinnung aus<br />
Schiefer und Teersanden sehr unterschiedliche<br />
Materialien. Gleiches gilt für die Energiegewinnung<br />
aus Wind, Wasser, Sonne<br />
und Biomasse. Abgesehen davon werden<br />
auch weiterhin viele Stahlprodukte für die<br />
konventionelle Erdgasförderung und die<br />
Ölgewinnung an Land und auf dem Meer<br />
benötigt.<br />
In der jüngsten Vergangenheit entwickelte<br />
sich vor allem die Windenergie prächtig. Ihr<br />
Anteil an der nachhaltigen Stromerzeugung<br />
in den USA liegt gegenwärtig bei 4,1 %.<br />
Angaben des US-Windverbands AWEA zu -<br />
folge ist die Kapazität innerhalb von 5 Jahren<br />
von 25.000 MW auf mehr als 61.000 MW<br />
gestiegen. Mitverantwortlich hierfür ist die<br />
verbesserte Ausrüstung. Gab es in den ersten<br />
Jahren der Windenergienutzung nur wenige<br />
Turbinenhersteller mit einem sehr kleinen<br />
Anlagenangebot, existieren inzwischen viele<br />
Anbieter, die sehr unterschiedliche Turbinen<br />
für starke und schwache Winde entwickelt<br />
haben. Die Türme der Windkraftanlagen werden<br />
immer höher, die Rotorblätter länger und<br />
leichter. Aktuell sind Rotorblätter mit einem<br />
Durchmesser von mehr als 100 m einsetzbar.<br />
Das übertrifft die Spannbreite der A380, dem<br />
größten kommerziellen Flugzeug der Welt.<br />
Auch die Solarindustrie wächst im Gleichklang<br />
mit der technischen Weiterentwicklung.<br />
Die in der solaren Wertschöpfungskette<br />
tätigen Unternehmen liefern nicht nur<br />
Standarderzeugnisse. Sie weiten ihr Angebot<br />
aus und bieten innovative Produkte, die<br />
für die Massenherstellung von Solarmodulen<br />
eingesetzt werden.<br />
So hat die boomende Energiebranche<br />
nicht nur generell die Nachfrage nach Me -<br />
tallerzeugnissen erhöht. Sie hat auch die<br />
Notwendigkeit für die Entwicklung von sehr<br />
spezifischen Produkten deutlich gemacht.<br />
Vor allem in rauen Umgebungen, in denen<br />
Hitze, Druck und Korrosion zusammenwirken,<br />
müssen neuartige Materialien eingesetzt<br />
werden.<br />
Nähe zum Kunden<br />
ist ausschlaggebend<br />
Der Stahlgigant ArcelorMittal hat die Chancen<br />
erkannt und bietet spezifische Produkte<br />
für die Ölindustrie, wie Ölfeldrohre, Rohrleitungen,<br />
Schienen, Kesselwagen, und für die<br />
Windindustrie. Die Gewinnung von Öl aus<br />
Schiefer generiert nach Angaben des Lu -<br />
xemburger Unternehmens gegenwärtig<br />
einen besonderen Nachfrageboom. Vor<br />
allem der Bedarf von Bohrgestängen und<br />
Bohrrohren sei immens. Aber auch neu entstehende<br />
Anlagen zur Produktion von Flüssiggas,<br />
in denen besondere Grobbleche<br />
eingesetzt werden, verhelfen ArcelorMittal<br />
zu weiterem Wachstum.<br />
»Wir arbeiten eng mit Energieunternehmen<br />
zusammen, um ihre ständig steigenden<br />
Ansprüche zu verstehen«, hieß es kürzlich.<br />
Das Unternehmen in vestiere viel Geld in die<br />
Entwicklung neuartiger Pipelinerohre mit<br />
dickeren Wänden und höheren Festigkeiten.<br />
Kleinere Stahlunternehmen gehen ebenfalls<br />
nicht leer aus. »In den vergangenen<br />
fünf Jahren haben wir von dem emsigen<br />
Treiben der Öl- und Gasindustrie profitiert«,<br />
sagte Matt Danis, COO und CFO der American<br />
Piping Products aus Illinois. Vor allem<br />
neue Techniken, wie Fracking und Bohrspülen,<br />
haben die Nachfrage nach den Produkten<br />
des Unternehmens erhöht. Seitdem die<br />
Regierung die Energiegewinnung aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen fördert, gehören<br />
immer mehr Solarenergieerzeuger zu den<br />
Abnehmern. »Als Stahlhändler kaufen und<br />
lagern wir nur Produkte, die den spezifischen<br />
Wünschen unserer Kunden entsprechen«,<br />
sagte Danis. Außerdem würden in<br />
enger Zusammenarbeit mit Auftraggebern<br />
Innovationen mit besonderen physischen<br />
und chemischen Eigenschaften entwickelt.<br />
Die nicht enden wollende Suche nach<br />
weiteren Energielagerstätten beschleunigt<br />
gegenwärtig die Entwicklung von noch härteren<br />
Metallen. So hat die JFE Steel Corp erst<br />
kürzlich ein 1 inch dickes geschweißtes<br />
Stahlrohr entwickelt, das den API-Grad X80<br />
aufweist. Dieses Rohr kann sowohl als Bohrrohr<br />
oder als Teil einer Offshore-Pipeline<br />
eingesetzt werden. Da Unternehmen immer<br />
öfter Öl aus sehr tief liegenden Meeresböden<br />
heraufpumpen, müssen sie Stahlrohre<br />
mit sehr dicken Wänden und hoher Steifigkeit<br />
einsetzen, die dem extrem hohen Druck<br />
standhalten. (sm 141001098)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Steel International K 13<br />
Nur ein Tropfen<br />
auf den heißen Stein<br />
US-Infrastruktur leidet Not<br />
New York (bln). Obwohl für eine dringend notwendige Erneuerung von<br />
Straßen, Brücken, Dämmen, Kanälen und Wasser- und Gasleitungen enorme<br />
Mengen von Stahl benötigt würden, steckt die Stahllobby weitaus weniger<br />
Energien in ihre Kampagne für eine umfassende Erneuerung der<br />
inländischen Infrastruktur als in den Kampf gegen die ausländischen<br />
Konkurrenten.<br />
Die Obama-Administration stellte mit<br />
dem »Grow America Act« einen 302-Mrd.-<br />
USD-Vierjahresplan vor, mit dem Ziel, das<br />
verfallende Verkehrssystem zu erneuern und<br />
zu erweitern. Ein von führenden Wirtschaftlern<br />
erstellter Report zeichnet ein alarmierendes<br />
Bild vom Verfall und von der Alterung<br />
der Infrastruktur sowie den damit<br />
verbundenen Kosten:<br />
• 65 % der amerikanischen Straßen befinden<br />
sich in einem »schlechten Zustand«,<br />
25 % der Straßenbrücken verlangen entweder<br />
maßgebliche Reparaturen oder<br />
genügen den heutigen Verkehrsbedingungen<br />
nicht mehr. 45 % der Amerikaner<br />
haben keinen Zugang zu öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln.<br />
• In den letzten zwei Dekaden fielen Investitionen<br />
für Infrastruktur der Kommunen,<br />
Länder und des Bundes gemessen am<br />
Bruttosozialprodukt in einem Zeitraum, in<br />
dem die Bevölkerung wuchs.<br />
• Im globalen Wettbewerb um effiziente<br />
Infrastruktur verlieren die Vereinigten<br />
Staaten an Boden. Im Ranking des World<br />
Economic Forums rutschten die USA in<br />
der letzten Dekade in Bezug auf die Qualität<br />
der Straßen von der siebten Stelle auf<br />
Platz 18 ab.<br />
• Straßenstaus kosten Familien ca. 120<br />
Mrd. USD pro Jahr in Form von extra<br />
Treibstoffkosten und verlorener Arbeitszeit,<br />
während der Verlust für Geschäftsleute<br />
auf 27 Mrd. USD pro Jahr geschätzt<br />
wird.<br />
Dennoch entschieden Washingtons Gesetzgeber<br />
gegen ein umfassendes Programm<br />
und verpassten dem vor dem Bankrott stehenden<br />
öffentlichen »Highway Trust Fund«<br />
ein Pflaster anstelle eines heilenden Eingriffs.<br />
Unter dem Druck der lautstarken<br />
Tea-Party-Fraktion, die Bundesausgaben<br />
prinzipiell ablehnt, genehmigte der Kongress<br />
die Finanzierung des Fonds für weitere<br />
zehn Monate bis Ende Mai 2015. Traditionell<br />
wird der »Highway Trust Fund« von<br />
einer vom Bund erhobenen Benzinsteuer<br />
finanziert. Aber die ist bei Weitem nicht<br />
hoch genug, um die steigenden Kosten für<br />
einschlägige Projekte zu decken. Die Kongressmehrheit<br />
lehnte eine Erhöhung der<br />
Benzinsteuer ab, obwohl die seit 21 Jahren<br />
nicht erhöht wurde, sondern seitdem 0,184<br />
USD pro Gallone (3,87 l) Treibstoff beträgt.<br />
Mit dem Auslaufen der Übergangslösung in<br />
Sicht und der damit verbundenen Ungewissheit<br />
über Mittel aus dem »Highway Trust<br />
Fund« können weder Gemeinden noch<br />
Bundesstaaten größere Infrastrukturprojekte<br />
planen.<br />
Nicht die Stahlindustrie, nicht die Straßenund<br />
Brückenbauer drängen auf eine dauerhafte<br />
Finanzierung des Verkehrsnetzes,<br />
sondern »The American Society of Civil<br />
Engineering«, die Bauingenieure vertritt.<br />
Der Berufsverband hat auf seiner »FixThe-<br />
TrustFund«-Internetseite einen Ticker, der<br />
die Tage, Stunden, Minuten und Sekunden<br />
bis Ende Mai nächsten Jahres runterzählt.<br />
Der Countdown soll Amerikas Entscheidungsträger<br />
überzeugen, vor der neuen<br />
Deadline effektiv zu handeln. Aber ohne das<br />
anhaltende Engagement wohlfinanzierter<br />
und entsprechend einflussreicher Lobbys hat<br />
ein langfristiges öffentliches Infrastrukturprogramm<br />
keine Chance. (sm 141001306)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
14 K Steel International<br />
Ägyptens Stahlindustrie nimmt<br />
Infrastrukturprojekte ins Visier<br />
von Manik Mehta<br />
New York. Auf der Konferenz »Steel Success Strategies (SSS-XXIX)«<br />
in New York waren Stahlunternehmer aus der ganzen Welt erschienen.<br />
Auffällig war dabei auch die Präsenz einiger Vertreter aus der<br />
nordafrikanischen und arabischen Stahlindustrie, die neue Märkte<br />
erschließen wollen.<br />
»<br />
Der Suez-Kanal, eine der<br />
wichtigsten Einnahmequellen<br />
Ägyptens, soll ausgebaut werden.<br />
Das Interesse der Konferenzteilnehmer<br />
galt auch einigen Vertretern aus Ägypten,<br />
gerade weil das Land nach den politischen<br />
Unruhen eine neue, als geschäftsfreundlich<br />
zu bezeichnende Machtkonstellation hat.<br />
U. a. war der in Kairo ansässige Stahlkonzern<br />
Ezzsteel auf der Konferenz vertreten;<br />
Ezzsteel sei »der größte unabhängige Stahlkonzern<br />
im Nahen Osten und in Nord afrika«<br />
mit einer Jahresproduktion von 5,8 Mill. t<br />
Stahl, meinte George N. Matta, Marketingdirektor<br />
bei Ezzsteel, in einem Gespräch mit<br />
dem <strong>stahlmarkt</strong>. »Wir produzieren Walzdrahtbetonstahl<br />
und heißgewälzte Produkte.<br />
Wir verkaufen ca. 80 % unserer Produktion<br />
auf dem einheimischen Markt in Ägypten;<br />
der Rest wird exportiert. Der Bausektor<br />
ist ein Hauptabnehmer unserer Produkte«,<br />
so Matta.<br />
Ein Großteil der Stahlnachfrage in Ägypten<br />
ist auf den Bedarf in der einheimischen<br />
Baubranche zurückzuführen. Infrastrukturprojekte<br />
haben die Nachfrage angeregt.<br />
Der Ausbau des Suez-Kanals sowie eines<br />
Kraftwerkes in der Hafenstadt Alexandria,<br />
der Bau von sogenannten Bevölkerungszentren<br />
– also neuen Städten – und die Ausdehnung<br />
der städtischen Region auf die Wüste<br />
sind einige Großprojekte, die für die Stahlindustrie<br />
des Landes vielversprechend sind.<br />
Darüber hinaus wird die jetzt auf 88 Mill.<br />
George Matta (Foto: Ezzsteel)<br />
eingeschätzte ägyptische Bevölkerung jährlich<br />
um 2 % in den nächsten fünf Jahren<br />
wachsen. Diese Faktoren werden die Stahlnachfrage<br />
weiterhin stark anregen.<br />
Zur politischen Situation in Ägypten, die<br />
das Geschäftsklima in der Vergangenheit<br />
beeinträchtigt hat, stellte Matta fest: »Zum<br />
ersten Mal weltweit hat ein Volk zwei Regierungen<br />
hintereinander innerhalb von drei<br />
Jahren verdrängt. Nach dem Umsturz des<br />
Mubarak-Regimes war das Volk auch mit<br />
dem Nachfolgerregime nicht zufrieden und<br />
hat es ebenfalls ersetzt. Das Volk will Demokratie<br />
und Bürgerrechte. Wir werden stabile<br />
Verhältnisse langsam aber sicher in Ägypten<br />
sehen. Die vom neuen Präsidenten ergriffenen<br />
Maßnahmen, um die Wirtschaft anzukurbeln,<br />
sind in Ägypten sowie im Nahen<br />
Osten auf positive Resonanz gestoßen.«<br />
Das Unternehmen Ezzsteel importiert die<br />
zur Stahlherstellung benötigten Rohstoffe<br />
wie Eisenerz aus Brasilien. »Wir kaufen Stahlschrott<br />
in der Ukraine sowie in anderen europäischen<br />
Ländern. Im vergangenen Jahr ist<br />
die Nachfrage jedoch um 15 % oder 1 Mill. t<br />
zurückgegangen. Die Stahlnachfrage in<br />
Ägypten ist von 7 auf 6 Mill. t gesunken.<br />
Aber wir erwarten einen Anstieg der Stahlnachfrage<br />
auf 6,5 Mill. t in diesem Jahr. Zwischen<br />
2015 und 2017 wird die Nachfrage<br />
stark ansteigen; diese Erwartung verbindet<br />
man mit der Realisierung einiger Megaprojekte<br />
wie des Ausbaus des Suez-Kanals und<br />
der Einrichtung von Servicezentren für Schiffe<br />
und deren Bedarf wie Einlagerung, Treibstoff,<br />
Logistik, usw.«, meinte Matta.<br />
Der Suez-Kanal gilt als eine der wichtigsten<br />
Einnahmequellen Ägyptens. Die Wasserstraße<br />
soll nun ausgebaut werden. Der in<br />
Zusammenhang mit dem Ausbau des Kanals<br />
anfallende Kostenaufwand wird auf auf ca.<br />
4 Mrd. USD geschätzt, meinen Experten.<br />
Mit den Geldern soll ein neuer 72 km langer<br />
Kanal gebaut werden. Der ägyptische Präsident<br />
Abdel Fattah al-Sisi war jüngst persönlich<br />
vor Journalisten erschienen, um dieses<br />
Megaprojekt vorzustellen. Nach Angaben<br />
von Al-Sisi sollte die Finanzierung des Projektes<br />
aus eigenen Mitteln erfolgen. An diesem<br />
Projekt seien bisher 17 Firmen beteiligt,<br />
die unter Aufsicht des ägyptischen Militärs<br />
koordiniert werden.<br />
Die kommerzielle Bedeutung des Suez-Kanals<br />
wird dadurch unterstrichen, dass diese<br />
163 km lange Wasserstraße die Umschiffung<br />
Afrikas auf der Route zwischen Nordatlantik<br />
und Asien erspart. Der Kanal, der<br />
das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet,<br />
wurde vor 145 Jahren eröffnet. Er wird<br />
zurzeit einspurig befahren; auf einer Strecke<br />
von 35 km soll der Kanal erweitert und vertieft<br />
werden. Das Projekt wird durch Entwicklungsprogramme<br />
wie den Bau und<br />
Ausbau von Tunneln, Infrastruktur und Tourismuszonen<br />
begleitet. Nach unbestätigten<br />
Angaben ägyptischer Industriekreise stün-<br />
(141001250/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Steel International K 15<br />
den diese Vorhaben auch ausländischen<br />
Investoren offen. Dadurch werden insgesamt<br />
1 Mill. neue Arbeitsplätze geschaffen,<br />
heißt es laut der für das Ausbauprojekt<br />
zuständigen Kanalbehörde.<br />
Außerdem plant Ägypten, eine Million Unterkunftseinheiten<br />
in den nächsten fünf Jahren<br />
ab 2014 zu bauen. Für dieses Projekt ist eine<br />
Summe von 40 Mrd. USD vorgesehen. Darüber<br />
hinaus wird auch das erste Atomkraftwerk<br />
in Dabba im westlichen Teil von<br />
Alexandria gebaut. Zu den anderen Großprojekten<br />
mit enormem Stahleinsatz gehört die<br />
Urbanisierung der Wüste zur Schaffung<br />
sogenannter Bevölkerungszen tren, die we -<br />
gen des zu erwartenden Bevölkerungswachstums<br />
vor allem in der Nähe des Nil-Ufers<br />
gedacht sind. Außerdem werden solche Projekte<br />
der Stahlindustrie auch Chancen im<br />
Landwirtschaftssektor bescheren.<br />
Es gibt ca. 20 Stahl produzierende Unternehmen<br />
in Ägypten; aber laut Matta macht<br />
Ezzsteel ca. 45 % der Produktionskapazität<br />
des Landes aus. Die anderen wichtigen Stahlunternehmen<br />
des Landes sind die Beshai-<br />
Gruppe und Suez Steel in Sadat City bzw.<br />
Suez City. Die beiden letzteren Unternehmen<br />
»<br />
Pläne zur Urbanisierung<br />
der Wüste lassen Großprojekte mit<br />
hohem Stahl einsatz erwarten.<br />
haben auch Kapazitäten zur Herstellung auf<br />
DRI-Basis (Direktreduktionsverfahren) aufgebaut.<br />
Der Markt im Nahen Osten bleibt weiterhin<br />
von Stahlimporten abhängig; dies hat<br />
auch zu einer wachsenden Präsenz von<br />
Stahlproduzenten und -lieferanten geführt,<br />
die es auf die Großprojekte im Infrastrukturbereich<br />
abgesehen haben. Saudi-Arabien<br />
will eine große Summe in Höhe von vielen<br />
Milliarden USD zur Finanzierung der Entwicklungs-<br />
und Infrastrukturprojekte investieren.<br />
Stahlproduzenten in Ägypten, aber<br />
auch im Nahen Osten, haben diese Projekte<br />
im Visier. Saudi Arabien baut acht neue<br />
sogenannte »Wirtschaftsstädte«, d. h. Industrieparks<br />
samt der damit zusammenhängenden<br />
Infrastruktur. Dafür werden große<br />
Stahlmengen nötig. »Diese Region bietet<br />
Infrastrukturprojekte im Gesamtwert von<br />
1 Bill. USD an. Zwei große Veranstaltungen,<br />
die die Stahlnachfrage stark stimulieren werden,<br />
sind die Fußballweltmeisterschaft 2022<br />
in Doha, der Hauptstadt von Katar, sowie<br />
die Weltexpo-Ausstellung 2020 in Dubai.<br />
Für diese Veranstaltungen müssen nicht nur<br />
neue Stadien und Anlagen gebaut werden,<br />
sondern auch eine Vielzahl von Hotels, Fußballfeldern,<br />
Ausstellungsräumen usw. Dies<br />
ist auf jeden Fall vielversprechend für das<br />
Stahlgeschäft«, meinte Matta.<br />
(sm 141001250)
16 K Steel International<br />
Lateinamerika saugt Chinas Fertigstähle auf<br />
Santiago. Lateinamerikanische Staaten haben in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 65 % mehr Fertigstähle<br />
aus China importiert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.<br />
Etwa 4 Mill. t Lang- und Flachstähle<br />
sowie nahtlose Rohre kamen nach Berechnungen<br />
des heimischen Stahlverbands Alacero<br />
in der Region an. Lateinamerika bleibt<br />
für China zweitwichtigster Auslandsmarkt<br />
nach Südkorea.<br />
Chinas Stahlunternehmen steigerten ihre<br />
weltweiten Fertigstahlexporte von Januar<br />
bis Ende Juni um 39 % auf 36,9 Mill. t. Auf<br />
Lateinamerika entfielen rd.11 % nach nur<br />
9 % im Vorjahr. Südkorea importierte im<br />
Berichtzeitraum mit rd. 623.000 t 17 % aller<br />
Fertigstähle aus China und reduzierte ihren<br />
Anteil um einen Prozentpunkt. Wenn sich<br />
Lateinamerika: Importe aus China<br />
Januar Februar März April Mai Juni<br />
diese Trends fortsetzen, könnte Lateinamerika<br />
nach Einschätzung des Stahlverbands<br />
bald die wichtigste Fertigstahl-Exportdestination<br />
für China werden.<br />
Im Juni 2014 erweiterte Lateinamerika die<br />
Fertigstahlimporte aus China auf Jahressicht<br />
um 4 % auf 647.080 t. Im Vergleich zum<br />
Mai 2014 ging das Volumen indes um 25 %<br />
zurück. Lateinamerikas Fertigstahleinsatz<br />
entspricht 5 % der global nachgefragten<br />
Menge.<br />
Brasilien erhielt mit 1,1 Mill. t im ersten<br />
Halbjahr 2014 den Löwenanteil aller Fertigstahlimporte<br />
aus China. Es folgen Chile mit<br />
Stahlfertigerzeugnisse<br />
Kumuliert<br />
2013 2014<br />
1.000<br />
4.500<br />
+117% +55% +126% +43% +90% +14%<br />
900<br />
4.000<br />
+65%<br />
800<br />
3.500<br />
700<br />
3.000<br />
600<br />
2.500<br />
500<br />
2.000<br />
400<br />
300<br />
1.500<br />
200<br />
1.000<br />
100<br />
500<br />
0<br />
0<br />
in Tausend t<br />
288<br />
624<br />
378<br />
588<br />
286<br />
646<br />
457<br />
662<br />
452<br />
(140901162/1) Quelle: Alacero - GTIS - WTA (China customes)<br />
858<br />
569<br />
647<br />
2.431<br />
1. HJ<br />
2013<br />
4.014<br />
1. HJ<br />
2014<br />
614.698 t und die zentralamerikanischen<br />
Staaten Guatemala, Belize, Honduras, El Salvador,<br />
Nicaragua, Costa Rica und Panama<br />
mit 506.213 t. Die größten Importsprünge<br />
verzeichnete Paraguay mit einem Plus von<br />
242 %, gefolgt von Mexiko (+ 155 %),<br />
Kolumbien (+ 121 %), Argentinien (+ 120 %)<br />
und Brasilien (+ 84 %).<br />
67 % aller importierten Fertigstähle aus<br />
China waren Flachprodukte. Von diesen<br />
2,7 Mill. t entfielen 37 % auf beschichtete<br />
Feinbleche und Bänder, 21 % auf kaltgewalzte<br />
Bänder und 21 % auf feuerverzinkte<br />
Stähle. Die 1 Mill. t gelieferten Langprodukte,<br />
die einen Anteil von 27 % ausmachen,<br />
verteilten sich zu 56 % auf Walzdraht und<br />
zu 35 % auf Brammen. Die nahtlosen Rohre<br />
nahmen einen Importanteil von 6 % ein.<br />
Zum Download<br />
/<br />
(sm 140901162)<br />
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crossmedia<br />
L STEEL TICKER<br />
ENGAGEMENT IN RUSSLAND<br />
AUSGEWEITET<br />
Ekaterinburg/Hannover. Hannover Fairs<br />
International GmbH, Tochtergesellschaft der Deutschen<br />
Messe AG, Hannover, hat eine Kooperationsvereinbarung<br />
mit der Sverdlovsk-Region in<br />
Russland getroffen. Ziel ist die internationale<br />
Förderung des Messewesens in der Region und<br />
speziell in Ekaterinburg. Dabei bezieht sich die<br />
Zusammenarbeit auf die Messen und Kongresse<br />
u.a. in den Bereichen Metallurgie, Metallverarbeitung,<br />
Werkzeugmaschinen und Maschinenbau<br />
sowie Informationstechnologie. (sm 141001143)<br />
JOINT VENTURE VON<br />
NIPPON STEEL UND<br />
PT KRAKATAU STEEL STEHT<br />
Cilegon. Nach zwanzigmonatigen Verhandlungen<br />
füllen die japanische Nippon Steel & Sumitomo<br />
Metal Corporation und die indonesische<br />
PT Krakatau Steel ihr geplantes Joint Venture zur<br />
Produktion von automobilen Flachstählen mit<br />
Leben. Die beiden Unternehmen, die 80 % beziehungsweise<br />
20 % an PT Krakatau Nippon Steel<br />
Sumikin halten, wollen rd. 300 Mill. USD in das<br />
indonesische Werk investieren. Herzstück wird<br />
eine kombinierte kontinuierliche Glüh- und Verzinkungsanlage.<br />
Ab Mitte 2017 ist eine Jahreskapazität<br />
von 480.000 t Stahl geplant.<br />
(sm 141001226)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Steel International K 17<br />
Brasilien punktet mit Öl und Gas<br />
São Paulo. Brasilien plant, mithilfe eines Subsea-Clusters internationale Technologie für die gesamte<br />
Wertschöpfungskette der Öl- und Gasindustrie ins Land zu holen.<br />
Wie Germany Trade and Invest (gtai)<br />
vermeldete, fokussiert sich Petrobras, ein<br />
halbstaatlicher Erdölkonzern, mit etwa<br />
60 % der Investitionen auf die Produktion<br />
aus den Pre-Sal-Quellen (Offshoreölvorkommen,<br />
die unter einer Salzschicht liegen) und<br />
streicht Investitionen in anderen Bereichen.<br />
So wurden zwei geplante Premiumraffinerien<br />
vorerst aufgeschoben. Brasilien verfügt<br />
mit Pre-Sal über eine der größten neuen<br />
Quellen für Erdöl weltweit: Im Juni dieses<br />
Jahres überschritt die Förderung erstmalig<br />
die 500.000 bpd-Marke (Barrel pro Tag) –<br />
22 % der nationalen Produktion. Im Jahr<br />
2017 werden mehr als eine Million bpd<br />
erwartet.<br />
Förderkapazität sowie Produktion werden<br />
ab 2016/2017 deutlich steigen, denn da<br />
nehmen zwölf derzeit noch im Bau befindliche<br />
Produktionsplattformen ihren Betrieb<br />
auf. Petrobras will den Erdöl- und Flüssiggas-Output<br />
bis 2018 von jetzt 2,1 Mill. auf<br />
3,2 Mill. Barrel pro Tag anheben; bis 2020<br />
sollen dann 4,2 Mill. Barrel pro Tag erreicht<br />
werden.<br />
Allerdings besteht insbesondere bei den<br />
Pre-Sal-Quellen ein sehr hoher Innovations-<br />
und Technologiebedarf, der – entgegen den<br />
Vorstellungen der Regierung – nicht ohne<br />
ausländische Unternehmen gedeckt werden<br />
kann.<br />
Der Bundesstaat Rio de Janeiro will daher<br />
ein integriertes Subsea-Cluster ins Leben<br />
rufen, das Erdölunternehmen und Zulieferer<br />
umfasst, aber auch wissenschaftlich-technische<br />
Forschungsinstitute sowie Branchenverbände.<br />
Als Partner stehen der Industrieverband<br />
von Rio de Janeiro, der KMU-Verband<br />
Sebrae, Organisationen und Firmen<br />
sowie ein Technologiepark und das Erdölzentrum<br />
Macaé bereit. In Rio de Janeiro<br />
intensiviert die AHK den Branchenservice<br />
L STEEL TICKER<br />
NEUE CHINAKARTE<br />
VON WORLDSTEEL<br />
mit der Plattform Rio Oil&Gas Forum, die<br />
dem Netzwerken dient.<br />
Zudem wollen die Erdölländer im deutschen<br />
Auslandshandelskammernetz stärker<br />
zusammenarbeiten. Die deutsche Öl- und<br />
Gasindustrie soll intensiver unterstützt werden,<br />
da sich die Dienstleistungen für die<br />
Unternehmen ähneln.<br />
Petrobras selbst konzentriert sich stark auf<br />
Pre-Sal und hält sich bei anderen Projekten<br />
zurück. Daher bestehen, Branchenkennern<br />
zufolge, bei konventionellen Erdölprojekten<br />
gute Möglichkeiten. Hier läuft die Kooperation<br />
mit unabhängigen privaten Anbietern<br />
oft unbürokratischer ab. (sm 141001116)<br />
Brüssel. Die World Steel Association (worldsteel)<br />
hat eine aktuelle Landkarte der wichtigsten chinesischen<br />
Stahlwerke veröffentlicht, die über das<br />
Internet entweder als großformatiges Poster oder<br />
als PDF-Datei bestellt werden kann. Die Karte gibt<br />
einen umfassenden Überblick über die Rohstahlproduktion<br />
einzelner Unternehmen und Provinzen<br />
sowie die unterschiedlichen Stahlprodukte der<br />
Erzeuger. Außerdem sind Rohstahlproduktion,<br />
Rohstahlnachfrage und Entwicklung des Pro-<br />
Kopf-Stahleinsatzes seit 2001 gelistet. Ergänzt<br />
wird die Zusammenfassung mit Informationen<br />
über Angebot und Nachfrage von Eisenerz und<br />
Kokskohle in den einzelnen Provinzen.<br />
www.worldsteel.org<br />
/<br />
(sm 141001289)
18 K Steel International<br />
Polnischer Rohrproduzent muss<br />
sich behaupten<br />
Der Billigkonkurrenz aus China die Stirn bieten<br />
Warschau (Be). Das erste Quartal hat dem polnischen Rohrhersteller<br />
Alchemia wieder Verluste gebracht. Grund: Die Polen mussten sich der<br />
schwierigen Konkurrenz aus China stellen, die mit Dumpingpreisen den<br />
Markt überschwemmt hat. Jetzt setzt der Vorstand verstärkt auf Kunden<br />
aus der Öl- und Gasförderindustrie.<br />
»<br />
In den Geschäftsfeldern<br />
der Öl- und Gasförderindustrie<br />
suchen wir jetzt<br />
verstärkt nach Aufträgen.<br />
<br />
<br />
Der polnische Rohr- und Stahlgusshersteller<br />
Alchemia geht nach den Rückgängen<br />
aus der Vergangenheit in die Offensive und<br />
setzt auf die Öl- und Gasförderindustrie: »In<br />
diesen Geschäftsfeldern suchen wir jetzt<br />
verstärkt nach Aufträgen«, sagte die Vor-<br />
<br />
im Gespräch mit der polnischen Fachpubli-<br />
<br />
für den Wertverlust unseres Unternehmens<br />
war die unverändert schwierige Lage an den<br />
polnischen und an den europäischen Märkten,«<br />
erklärte die Managerin die Hintergründe<br />
für die neue Marschroute. Die Preiskonkurrenz<br />
sei einfach zu hoch gewesen. »Besonders<br />
die Chinesen mit ihren niedrigen<br />
Produktionskosten stellen die EU-Hersteller<br />
vor schwierige Herausforderungen«, so<br />
<br />
Hintergrund: Der polnische Produzent,<br />
der einen spürbaren Teil seiner Rohre, Blöcke<br />
aus Stahlguss und Langprodukte auch in<br />
Deutschland absetzt, hat nach den ersten<br />
drei Monaten des laufenden Jahres einen<br />
Verlust von 2,8 Mill. Zloty (- 670.000 €) hinnehmen<br />
müssen. Zwölf Monate hatten die<br />
Bücher noch einen Nettogewinn von knapp<br />
1,8 Mill. Zloty (430.000 €) ausgewiesen.<br />
Und auch die Erlöse hatten gelitten. Die<br />
Bücher wiesen nur noch 251 Mill. Zloty aus<br />
(fast 60 Mill. €) aus. Im Vorjahreszeitraum<br />
waren es hingegen noch etwa 270 Mill. Zloty<br />
(64,3 Mill. €) gewesen. Und diese Rückgänge<br />
zwingen nun den Vorstand zum Handeln.<br />
»Deswegen haben wir uns auch um neue<br />
Lieferzertifikate beworben«, sagte die Vorstandsvorsitzende.<br />
»Wir dürfen jetzt beispielsweise<br />
der rumänischen Tochter des<br />
österreichischen Ölkonzerns OMV Petrom<br />
nahtlose Rohre liefern«, machte die Managerin<br />
klar. »Darüber hinaus haben wir gerade<br />
die erste Etappe für eine Zertifizierung in<br />
Kuwait und in Saudi-Arabien beendet«,<br />
<br />
ihrem Amt bestätigt worden war.<br />
Sie führt seit mehr als zehn Jahren den<br />
Konzern und steht jetzt vor wichtigen Restrukturierungen.<br />
»Wir haben bereits im ersten<br />
Quartal mit der Rationalisierung begonnen«,<br />
sagte die Alchemia-Chefin. »Dabei<br />
konzentrieren wir uns auf die Produkte, die<br />
hohe Gewinnspannen versprechen, während<br />
wir die unrentablen Waren aus dem<br />
Portfolio entfernt haben«, erklärte die<br />
Managerin.<br />
Das Resultat dieses ersten Umbaus ist<br />
bereits zu sehen. Der Verkaufsanteil von<br />
Rohren, die in der Förderindustrie für Öl und<br />
Gas verwendet werden, ist um 10 % gestiegen.<br />
Es gibt bereits neue Aufträge. Zu den<br />
Kunden zählen die polnischen Förderfirmen<br />
G-Drilling und Lotos Petrobaltic. Darüber<br />
hinaus gehören dazu einige US-Unternehmen,<br />
die in Polen nach Schiefergas suchen.<br />
Polen hat vor einigen Jahren ein riesiges<br />
Schiefergasprojekt in Milliarden-Euro-Höhe<br />
in Angriff genommen. Experten schätzen,<br />
dass sich dort rentable Vorkommen dieses<br />
Rohstoffes befinden. Warschau hofft, dass<br />
das Land dadurch weniger abhängig von<br />
russischen Gaslieferungen wird. Die staatlichen<br />
Investitionen bedeuten auch lukrative<br />
Order für Stahlunternehmen wie Alchemia,<br />
das auch etwas von diesem Kuchen abhaben<br />
will.<br />
Dabei sind die Restrukturierungen, die der<br />
Vorstand eingeleitet hat, bereits in der Auslastung<br />
der Fabriken bemerkbar. Die Töchter<br />
Huta Batory und Rurexpol erreichen derzeit<br />
ein Volumen von 85 %. Das Walzwerk WAR<br />
läuft sogar auf Höchsttouren. »Bei der WAR<br />
hat sich der Verkauf sogar im ersten Quartal<br />
etwas verbessert«, sagte die Managerin.<br />
»Das haben wir durch Restrukturierungen<br />
im Vertrieb sowie dadurch erreicht, indem<br />
wir an die Endverbraucher höherwertige<br />
Produkte verkauft haben«, fügte die Alchemia-Chefin<br />
hinzu.<br />
Fazit: Das Management hat sofort auf die<br />
schwierige Lage reagiert und Restrukturierungen<br />
eingeleitet. Letztlich dürfte es aber<br />
auch kein größeres Problem sein, wenn<br />
Alchemia selbst für längere Zeit keine<br />
schwarzen Zahlen schreiben sollte. Denn das<br />
Unternehmen ist zu 80 % in den Händen<br />
von Roman Karkosik – einem der vermögendsten<br />
Großindustriellen in Polen. Ihm<br />
gehört ein ganzes Netzwerk von Firmen. Für<br />
finanzielle Unterstützung dürfte dadurch<br />
auch immer gesorgt sein. Alchemia wird<br />
wohl nie Gefahr laufen, irgendwann einmal<br />
zahlungsunfähig zu sein.<br />
(sm 141001277)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
20 K Steel International<br />
Bremsklotz Autobahn<br />
Der Straßenbau in Polen ist schleppend<br />
Warschau (Be). Polen verschleppt den notwendigen Bau von Straßen<br />
schon seit fast einer Generation. Ein Grund sind ineffektive<br />
Ausschreibungen staatlicher Bauaufträge, die nur nach dem niedrigsten<br />
Preis vergeben werden. Darunter leiden auch viele Stahlfirmen.<br />
Im Prinzip verfügt Polen über eine Top-<br />
Lage: Das Land gehört flächenmäßig zu den<br />
größten in der EU, liegt mitten im Zentrum<br />
des Kontinents und ist ein sehr wichtiges<br />
Transitland nach Osteuropa. Außerdem ver-<br />
<br />
<br />
denen aus die Investoren mit ihren Lagern<br />
ganz hervorragend die osteuropäischen und<br />
südosteuropäischen Märkte bedienen können.<br />
Internationale Logistiker bezeichnen<br />
diese Gebiete sogar als »die Sahnestücke<br />
von Europa«.<br />
Doch fehlt es immer noch an einem leistungsfähigen<br />
Autobahn-Schnellstraßennetz.<br />
Seit einer Generation ist das Land nicht in<br />
der Lage, eine Infrastruktur zu errichten, die<br />
westlichem Standard entspricht. Derzeit be -<br />
treibt es gerade einmal 1.500 km Autobahn.<br />
Zum Vergleich: Der große Nachbar Deutschland<br />
verfügt über fast 13.000 km.<br />
»Polen könnte schon eine Schlüsselrolle<br />
in Europa spielen, weil es an der Peripherie<br />
der EU gegenüber den ehemaligen Staaten<br />
der UdSSR liegt«, erklärte Adrian Furgalski,<br />
ein polnischer Infrastrukturexperte. Sein Be -<br />
ratungsunternehmen TOR analysiert Straßen-,<br />
Bahn- und Flughafenprojekte. »Nur<br />
leider nutzen wir diese Lage nicht«, so der<br />
Fachmann.<br />
Ein wichtiger Grund, warum es nicht vo -<br />
rangeht, sind die staatlichen Ausschreibungen,<br />
bei denen nur der niedrigste Preis über<br />
die Vergabe entscheidet. Viele Projekte werden<br />
deswegen nicht rechtzeitig umgesetzt,<br />
weil sich die Baufirmen finanziell verheben.<br />
Das ist auch eine spürbare Belastung für die<br />
Stahlunternehmen, die in deren Auftrag<br />
arbeiten. Sie warten oft vergeblich auf ihr<br />
Geld.<br />
Darüber hinaus ist die ständige Verschleppung<br />
des Autobahnbaus auch schon deswegen<br />
für die Stahlunternehmen mehr als<br />
ärgerlich, weil hier der polnische Staat ex -<br />
trem attraktive Order verteilen könnte. Denn<br />
der Aufbau einer Infrastruktur ist ein Jahrhundertprojekt<br />
in einer gigantischen Größenordnung,<br />
der nur dann gelingen kann,<br />
wenn viele Firmen miteinbezogen werden.<br />
Polen muss sich unbedingt damit beeilen,<br />
weil dadurch Schäden entstehen, die in die<br />
Milliarden-Euro-Höhe gehen. Einheimischen<br />
Experten zufolge liegt der Verlust für die<br />
<br />
– also umgerechnet etwa 4,3 Mrd. €. Darüber<br />
hinaus verursachen die Staus spürbare<br />
<br />
professionelle Schwerverkehr kommt im<br />
gesamten Land nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 50 km/h voran, wie die<br />
einheimische Fachzeitung für die Industrie<br />
Damit fahren<br />
die Lkw weitaus langsamer als im Westen.<br />
Doch sieht es derzeit nicht danach aus,<br />
dass es Riesenfortschritte geben wird. Die<br />
Regierung hat im vergangenen Jahr gerade<br />
einmal 130 km Autobahn in Betrieb genommen.<br />
Das waren 80 km weniger als noch im<br />
Vorjahr. Im laufenden Jahr sollen es sogar<br />
nur 62 km Autobahntrasse sein.<br />
»Polen will für den Straßenbau bis 2020<br />
insgesamt 62,8 Mrd. Zloty ausgeben«, sagte<br />
Jan Krynicki, der Sprecher der polnischen<br />
Straßenverkehrsbehörde GDDKiA, die mit<br />
der Aufsicht des Verkehrsnetzes beauftragt<br />
ist. Seinen Aussagen zufolge soll ein Großteil<br />
dieser finanziellen Mittel aus EU-Töpfen<br />
stammen.<br />
Bisher sind dies aber nur Pläne, die sehr<br />
langsam umgesetzt werden. Die Verspätung<br />
aus dem vergangenen Jahr ist ein ernster<br />
Fingerzeig dafür, dass es grundlegende Probleme<br />
beim Straßenbau gibt. Die Schwierigkeiten<br />
bei den Ausschreibungen lassen sich<br />
auch nicht mit Geldern aus Brüssel lösen.<br />
Dies ist zum Nachteil Polens, das Milliarden<br />
an Euro dadurch verliert, aber auch zum<br />
Nachteil der Stahlunternehmen, denen lukrative<br />
Aufträge verloren gehen.<br />
(sm 141001231)<br />
L STEEL TICKER<br />
MEPS: CHINA EXPORTIERT 2014<br />
MEHR STAHL ALS GEDACHT<br />
London. Im laufenden Jahr werden Chinas Stahlerzeuger<br />
aller Voraussicht nach mehr Fertigstähle<br />
exportieren als je zuvor und bislang ver mutet. Mit<br />
mindestens 80 Mill. t dürften die Ausfuhren nach<br />
aktueller Berechnung des internationalen Marktforschungsunternehmens<br />
MEPS das fünfte Mal in<br />
Folge kräftig wachsen. Grundlage bilde eine von<br />
783,5 auf 810 Mill. t steigende Rohstahlerzeugung.<br />
Damit stünden zusätzlich 24 Mill. t Fertigstähle<br />
zum Verkauf, von denen lediglich 27 % auf<br />
dem Inlandsmarkt abgesetzt werden dürften.<br />
MEPS geht davon aus, dass China 2014 rd.740<br />
Mill. t Fertigstahl einsetzen wird. Die heimischen<br />
Stahlerzeuger lindern zwar mit ihren verschärften<br />
Exportbemühungen den Druck, den das Überangebot<br />
an Fertigstählen im eigenen Land auslöst.<br />
Allerdings geht dies nicht ohne finanzielle Einbußen.<br />
Seit Beginn des Jahres hat sich der durchschnittliche<br />
Verkaufspreis um 5 % oder 200 RMB/t<br />
reduziert. (sm 141001194)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Steel International K 21<br />
BEPRO hat investiert<br />
Gelsenkirchen. BEPRO hat die Bauarbeiten für die Einrichtung des neuen Bürogebäudes und weiterer<br />
Lagerhallen jetzt abgeschlossen. Damit verfügt der mittelständische private Stahlhändler über 30.000 m²<br />
Lagerfläche und 900 m² Bürofläche.<br />
L STEEL TICKER<br />
DEUTSCHLAND STEIGERT EXPORTE<br />
DANK EUROPAGESCHÄFT<br />
Berlin. Die deutschen Ausfuhren haben sich im<br />
Mai dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um<br />
4,3 % auf 92 Mrd. € erhöht, wie das Statistische<br />
Bundesamt mitteilt. Laut dem Bundesverband<br />
Alle Lagereinrichtungen sind mit<br />
modernster Kran-, Maschinen- und Sägetechnik<br />
ausgestattet. Mit dieser Investition<br />
ist der Weg für einen effizienten Lagerumschlag<br />
sowie für zukünftiges Wachstum<br />
bereitet worden.<br />
BEPRO wird wie schon in der Vergangenheit<br />
sein Liefer- und Lagerprogramm durch<br />
Vertiefungen und Ergänzungen den jeweiligen<br />
Marktbedingungen und Perspektiven<br />
anpassen und damit neue Kunden gewinnen.<br />
Mit dieser Erweiterung wird das Unternehmen<br />
seinem Ruf als flexibler Spezialist<br />
für Spezialitäten gerecht. Kunden sollen bei<br />
BEPRO das finden, was sie woanders nur<br />
schwer oder gar nicht bekommen können.<br />
In nahezu 45 Jahren Handelstätigkeit hat<br />
sich das Unternehmen als zuverlässiger,<br />
kompetenter und starker Partner erwiesen.<br />
Die in Jahrzehnten gewonnenen Fähigkeiten<br />
garantieren eine sorgfältige und präzise<br />
Auftragsabwicklung. »Qualität und Zuverlässigkeit<br />
haben bei uns oberste Priorität«,<br />
so die beiden Geschäftsführer Peter Schorr<br />
und Sören Filipczak. »Service und verlässliche<br />
Logistik gehören ebenso dazu. Wir sind<br />
gut aufgestellt, international aktiv und mit<br />
Stahl kennen wir uns aus. In den vielen Jahren<br />
des Bestehens haben wir lernen können,<br />
wie man mit Stahl umgeht und wie man<br />
Stahl bewegt.«<br />
Besondere Kundenanforderungen betreffend<br />
Auftragsgröße, Komplexität, Dokumentation,<br />
Entfernung und geografische<br />
Lage werden professionell erledigt. Der<br />
Nachweis der Güteeigenschaften durch<br />
anerkannte Abnahmegesellschaften sowie<br />
die zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfungen<br />
gehören zum Tagesgeschäft. Auch<br />
Ultraschallprüfungen und Sandstrahlen sind<br />
im vielseitigen Leistungsangebot. BEPRO<br />
blickt mit Zuversicht auf die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der nächsten Jahre und wird<br />
mit hohem Engagement seine Kundenbeziehungen<br />
pflegen.<br />
/<br />
BEPRO Blech und Profilstahl<br />
Handelsges. mbH & Co. KG<br />
Consolstraße 11<br />
45889 Gelsenkirchen<br />
Tel. +49 209 98251-10<br />
www.bepro.de<br />
(sm 141001275)<br />
Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />
(BGA) ist die Exportsteigerung Ausdruck der starken<br />
Nachfrage aus Europa, das seine Stellung als<br />
bedeutendster deutscher Absatzmarkt behauptete.<br />
Der Handel mit außereuropäischen Ländern,<br />
insbesondere China, zeigte in dem Zeitraum hingegen<br />
nur eine schwache Dynamik.<br />
(sm 140901089)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
22 K Steel International<br />
Symposium zur Innovationsfähigkeit<br />
Deutsche Stahlindustrie rüstet sich<br />
Berlin / Düsseldorf. Wie kann die Innovationsfähigkeit der Stahlindustrie<br />
weiter gesteigert werden? Diese Frage war das Kernthema des Symposiums<br />
am 10. September in Berlin, das von der Wirtschaftsvereinigung Stahl und<br />
dem VDI Verein Deutscher Ingenieure ausgerichtet wurde.<br />
Rd. 150 Teilnehmer aus Politik, Verbänden<br />
und Industrie führten einen intensiven<br />
Dialog darüber, wie Unternehmen, Ingenieure,<br />
Wissenschaft und Politik Innovationsprozesse<br />
im Bereich Stahl verbessern können,<br />
um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Branche und der deutschen Volkswirtschaft<br />
insgesamt weiter zu stärken.<br />
Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Präsident<br />
des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI),<br />
machte in seiner Begrüßung deutlich, dass<br />
Innovationen in der Stahlindustrie in einem<br />
engen Verbund von Forschungsinstitutionen,<br />
Stahlanwendern und -produzenten<br />
entstehen. »Die Entwicklung hochfester<br />
Stähle für den Automobilbau ist ein Beispiel<br />
»<br />
Hightech ist ohne leistungsfähige<br />
und zuverlässige Werkstoffe<br />
nicht möglich.<br />
<br />
<br />
dafür, wie Unternehmen verschiedener<br />
Branchen zusammenarbeiten. Ingenieure<br />
tragen entscheidend zu diesem Kompetenztransfer<br />
bei«, so Ungeheuer. Thomas<br />
Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung,<br />
betonte, dass »Made in Germany«<br />
weltweit einen ausgezeichneten Ruf ge -<br />
nießt. Dies gelte auch für die Stahlindustrie,<br />
die sich jedoch dem steigenden Innovationsdruck<br />
sowie dem Druck, Innovationszyklen<br />
zu verkürzen, stellen muss. Mit den Forschungsprogrammen<br />
»Innovationen für die<br />
Produktion, Dienstleistungen und Arbeit von<br />
morgen« im Rahmen der Hightech-Strategie<br />
sowie »WING – Werkstoffinnovationen für<br />
Industrie und Gesellschaft« wolle die Bundesregierung<br />
erreichen, dass Deutschland<br />
Produktionsstandort mit hoher Materialkompetenz<br />
bleibt, so Rachel. »In der Tat, wir<br />
brauchen Förderung, die Grundlagen- und<br />
Anwendungsforschung gleichermaßen be -<br />
rücksichtigt und eine langfristige Perspektive<br />
bietet«, argumentierte Dr. Peter Dahlmann,<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des Stahlinstituts VDEh. Dahlmann<br />
wies darauf hin, dass das Forschungsnetzwerk<br />
Stahl sowohl im internationalen Vergleich<br />
als auch im Vergleich der verschiedenen<br />
Werkstoffe einzigartig ist. Die Kooperation<br />
zwischen den verschiedenen Gliedern<br />
der Wertschöpfungskette war das zentrale<br />
Thema der Paneldiskussion. Dr. Gerald Eckstein<br />
von der Robert Bosch GmbH betonte,<br />
dass kurze Wege kosteneffizient seien und<br />
darüber hinaus sicherstellen, dass alle Partner<br />
der Produktentwicklung in der Wissenstiefe<br />
mithalten.<br />
Prof. Dr. Hans Ferkel von ThyssenKrupp<br />
Steel Europe berichtete, dass sein Unternehmen<br />
»Innovationsbörsen« mit Beteiligung<br />
der Kunden organisiert, um die aussichtsreichsten<br />
Ideen für neue Lösungen zu identifizieren.<br />
Dr. Karl Lichtblau vom Institut der<br />
deutschen Wirtschaft Consult erläuterte,<br />
dass Materialinnovation eine enorme wirtschaftliche<br />
Relevanz hat, auch wenn sie<br />
nicht direkt wahrnehmbar ist. »Ingenieure<br />
müssen noch bessere Innovationsmanager<br />
werden«, forderte Ralph Appel, geschäftsführendes<br />
Präsidiumsmitglied und Direktor<br />
des VDI. Detlef Dauke, Abteilungsleiter für<br />
Innovations-, IT- und Kommunikationspolitik<br />
im Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Energie, ging auf die Zukunftsherausforderungen<br />
der Stahlindustrie in Deutschland<br />
ein: »Die Branche muss die Innovationsdynamik<br />
aufrechterhalten, die sie in den<br />
letzten 20 Jahren bewiesen hat. Sie muss<br />
neue Wege in der Produktion gehen, neue<br />
Geschäftsmodelle suchen und das veränderte<br />
gesellschaftliche und politische Umfeld<br />
»<br />
Deutschland braucht<br />
auch in Zukunft seine<br />
eigene Stahlherstellung.<br />
<br />
<br />
dabei berücksichtigen«. In seinem Schlussstatement<br />
betonte Dr. Peter Dahlmann, dass<br />
die Innovationskraft der Stahlindustrie in<br />
Deutschland und das Potenzial des Werkstoffs<br />
Stahl noch nicht ausgeschöpft sein.<br />
Hightech sei ohne leistungsfähige und zu -<br />
verlässige Werkstoffe nicht möglich. Deutschland<br />
brauche auch künftig seine eigene Stahlherstellung,<br />
da diese eine Hebelwirkung auf<br />
verarbeitende Branchen habe.<br />
Die Politik sei aufgefordert, dafür die Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen. Zudem wies<br />
Dahlmann auf das Vorhaben des Stahlinstituts<br />
VDEh hin, die Leistungen junger In genieure<br />
und Ingenieurinnen im Bereich<br />
Metallurgie auf besondere Weise zu würdigen.<br />
(sm 141001335)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />
Steel International K 23
24 K Steel International<br />
Stahl-Innovationspreis wird wieder ausgelobt<br />
Düsseldorf. Seit 1989 werden alle drei Jahre neue Stahlprodukte, Ideen und Entwicklungen für<br />
Stahlanwendungen mit dem Stahl-Innovationspreis der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl ausgezeichnet,<br />
der 2015 wieder ausgelobt wird.<br />
Stahl ist ein hochmoderner, zu 100 %<br />
recyclingfähiger Werkstoff für überaus vielfältige<br />
Anwendungen. Um dem gerecht zu<br />
werden, wird der Stahl-Innovationspreis in<br />
vier Kategorien ausgelobt – »Produkte aus<br />
Stahl«, »Stahl in Forschung und Entwicklung«,<br />
»Stahl im Bauwesen« sowie »Stahl-<br />
Design«. Ein Sonderpreis wird für die Stahlinnovation<br />
vergeben, die durch den Einsatz<br />
von Stahl dazu beiträgt, Material und Energie<br />
einzusparen und CO 2<br />
-Emissionen zu<br />
senken.<br />
Eine gute Idee benötigt Kommunikation,<br />
wofür der Stahl-Innovationspreis eine gute<br />
Plattform bietet. Viele Unternehmen konnten<br />
ihre Innovationen durch die Teilnahme<br />
an diesem Wettbewerb am Markt platzieren.<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei, teilnahmeberechtigt<br />
sind Personen, Institutionen und<br />
Unternehmen mit Sitz in Deutschland, wobei<br />
jeder Teilnehmer beliebig viele Projekte<br />
einreichen kann. Diese müssen in den vergangenen<br />
fünf Jahren in Deutschland entwickelt<br />
worden sein. Stahl erzeugende Un -<br />
ternehmen sowie Mitarbeiter sind von einer<br />
Teilnahme ausgeschlossen.<br />
Die Jury besteht aus Persönlichkeiten aus<br />
Wirtschaft, Wissenschaft, Bauwesen und<br />
Design. Der Stahl-Innovationspreis 2015<br />
umfasst Preisgelder in Höhe von insgesamt<br />
70.000 €, zudem werden die prämierten<br />
Projekte in einer Dokumentation und in<br />
einer Ausstellung sowie im Rahmen der<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl präsentiert. Einsendeschluss<br />
ist der 15. Januar 2015.<br />
www.stahl-innovationspreis.de<br />
/<br />
(sm 141001172)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Steel International K 25<br />
EUROFER befürchtet steigenden Importdruck<br />
Brüssel. Der sich langsam erholende europäische Stahlmarkt wird in den kommenden Monaten<br />
unter anhaltend hohen Importen aus Drittländern leiden.<br />
»Im laufenden Jahr sind die Einfuhren<br />
bereits schneller als der Binnenmarktabsatz<br />
gestiegen«, klagte Gordon Moffat, Generaldirektor<br />
des europäischen Stahlverbands<br />
EUROFER. Ihr Marktanteil sei entsprechend<br />
gestiegen. Sollten Drittländer mit ihren überschüssigen<br />
Produktionsmengen weiterhin<br />
die internationalen Märkte überschwemmen,<br />
befürchtet Moffat noch bis Ende 2015<br />
hohe Einfuhren auch in die EU. »Das ist eine<br />
schlechte Nachricht für die europäische<br />
Stahlindustrie, die schon jetzt unter einem<br />
extremen Margendruck leidet«.<br />
Der Stahlverband rechnet 2014 und 2015<br />
in der Union mit einem Anstieg des Stahleinsatzes<br />
um 3,7 % beziehungsweise 3 %. Die<br />
Erholung der Industrie setzt sich fort, wenn<br />
auch nur mit kleinen Schritten. Grundlage<br />
der steigenden Nachfrage sind höhere Investitionen.<br />
Sie reduzieren die Abhängigkeit<br />
der Branche von Exporten als Taktgeber des<br />
wirtschaftlichen Wachstums. Die Erholung<br />
fußt nun auf einer breiteren Grundlage und<br />
entwickelt sich aus eigener Kraft.<br />
Es gibt zudem Anzeichen dafür, dass auch<br />
regionale Aspekte den Aufschwung untermauern.<br />
Immer mehr fragile europäische<br />
Staaten sehen Licht am Ende des Tunnels,<br />
verursacht durch Reformen, die vor allem<br />
den Export begünstigen. Nur Frankreich und<br />
Italien treten noch auf der Stelle.<br />
EUROFER verzeichnete bereits im ersten<br />
Quartal 2014 eine stärker als erwartete<br />
Nachfrage nach Stahlprodukten. Vor allem<br />
die Automobil- und die Bauindustrie bewegten<br />
sich in einigen Ländern innerhalb besserer<br />
Rahmenbedingungen. In den kommenden<br />
Quartalen dürften nach Einschätzung<br />
des Stahlverbands vor allem steigende Investitionen<br />
im Maschinenbau und in der Ausrüstungsindustrie<br />
die Nachfrage nach Stahlerzeugnissen<br />
ankurbeln.<br />
www.eurofer.eu (sm 140901145)<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
26 K Steel International<br />
Österreichs Wirtschaft<br />
wächst moderat<br />
Außenhandel kommt in Schwung<br />
Wien. Die österreichische Wirtschaft erlebt derzeit dank der wachsenden<br />
Auslandsnachfrage einen gemäßigten Aufschwung. Sowohl auf der<br />
Einfuhr- als auch auf der Ausfuhrseite geht der Trend nach oben, davon<br />
profitiert auch der wichtigste Handelspartner Deutschland.<br />
Stahlmarkt Österreich<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/branchentreff<br />
Österreich steht laut Germany Trade<br />
and Invest (gtai) – Gesellschaft für Außenwirtschaft<br />
und Standortmarketing mbH vor<br />
einer wirtschaftlichen Aufschwungphase.<br />
So soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in<br />
diesem Jahr um 1,5 % und im nächsten<br />
Jahr um 1,8 % steigen. 2013 war das BIP<br />
gerade einmal um 0,3 % gewachsen. In<br />
den ersten drei Monaten dieses Jahres<br />
erhöhte sich die gesamtwirtschaftliche Leistung<br />
lediglich um real 0,2 % gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal, da die Bruttoanlageinvestitionen<br />
und der private Konsum noch<br />
auf einem schwachen Niveau verharrten. Im<br />
Laufe des Jahres dürfte der dynamische<br />
Außenhandel die wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Landes allerdings günstig beeinflussen.<br />
Bereits im ersten Quartal dieses<br />
Jahres stieg der Wert der Ein- und Ausfuhren<br />
um 2,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />
Für das Gesamtjahr gehen Konjunkturexperten<br />
davon aus, dass Warenimport<br />
und -export jeweils um deutliche<br />
4,8 % wachsen.<br />
Wie sich der Stahlmarkt in Österreich entwickelt<br />
erfahren Sie auf unserem <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
am 21. <strong>Oktober</strong> ab 17:30 Uhr. Referent ist<br />
dann u. a. Magister Norbert<br />
Thumfart, Vorsitzender der<br />
Arbeitsgemeinschaft Stahlund<br />
Metall distribution (ARGE<br />
SMD) der Wirtschaftskammer<br />
Österreich (WKOÖ).<br />
Der Außenhandel ist für die Alpenrepublik<br />
von enormer Bedeutung, da der Binnenmarkt<br />
für die meisten industriellen Branchen<br />
keinen ausreichenden Absatzmarkt darstellt.<br />
Daher stehen und fallen die wirtschaftlichen<br />
Prognosen mit der internationalen Entwicklung,<br />
vor allem in den europäischen Nachbarländern.<br />
Diese sind die wichtigsten Handelspartner,<br />
wobei Deutschland noch einmal<br />
eine Ausnahmestellung einnimmt. So kam<br />
mit rd. 37 % der Großteil der österreichischen<br />
Einfuhren im vergangenen Jahr aus<br />
Deutschland.<br />
Unternehmen erhöhen<br />
Investitionen<br />
Nachdem sich die österreichischen Unternehmen<br />
im vergangenen Jahr bei Investitionen<br />
zurückgehalten haben, werden die<br />
Ausrüstungsinvestitionen 2014 infolge der<br />
verbesserten Auftragslage wieder steigen,<br />
voraussichtlich um rd. 4 %. Auch die Produktion<br />
von Waren dürfte laut dem Österreichischen<br />
Institut für Wirtschaftsforschung<br />
(Wifo) zunehmen, 2014 real um 3,5 %.<br />
Die österreichischen Maschinenbauer<br />
rechnen dem Fachverband Maschinen &<br />
Metallwaren Industrie (FMMI) zufolge in diesem<br />
Jahr zwar mit keinem großen Aufschwung,<br />
doch im Zuge der steigenden<br />
Industrieproduktion zeichnet sich eine dynamische<br />
Inlandsnachfrage nach Maschinen<br />
ab. 2012 betrug der Wert der Maschinenimporte<br />
11,2 Mrd. €, Deutschland bestreitet<br />
rd. die Hälfte der österreichischen Einfuhren<br />
in diesem Industriesektor. Auch die österreichische<br />
Kfz-Industrie ist stark mit dem Nachbarn<br />
aus Deutschland verbunden. So produzieren<br />
die österreichischen Automobilzulieferer<br />
fast ausschließlich für den Export,<br />
dabei hängt ihre Auftragslage zu einem<br />
großen Teil an dem Erfolg deutscher Hersteller.<br />
(sm 141001115)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Steel International K 27<br />
L STEEL TICKER<br />
INTERNATIONALER STAHL PREIS<br />
FÜR THYSSENKRUPP-<br />
MITARBEITER<br />
Düsseldorf. Für die Forschungen im Rahmen<br />
seiner Dissertation hat Dr. Michael Skorianz, Mitarbeiter<br />
der ThyssenKrupp Steel Europe AG, den<br />
diesjährigen »Korf Award for Young Excellence«<br />
erhalten. Die Auszeichnung wird an herausragende<br />
Nachwuchswissenschaftler im Bereich der<br />
Eisen- und Stahlherstellung verliehen. Die Preisverleihung<br />
fand am 17. Juni während der Konferenz<br />
»Steel Success Strategies« in New York statt.<br />
»Es ist nicht alltäglich und macht uns daher umso<br />
stolzer, dass einer unserer jungen, hoch qualifizierten<br />
Mitarbeiter mit einem solch renommierten<br />
internationalen Preis geehrt wird«, so Dr. Arnd<br />
Köfler, Leiter Rohstahl bei ThyssenKrupp Steel<br />
Europe. »Wir freuen uns, dass Dr. Skorianz sein<br />
Potenzial jetzt in unserem Unternehmen weiter<br />
entwickeln kann.«<br />
Wie lässt sich die Leistung bei der Eisenerzeugung<br />
steigern – und dabei gleichzeitig noch Energie<br />
einsparen? Das untersuchte Dr. Skorianz während<br />
seiner Doktorarbeit an der Montanuniversität<br />
Leoben in Österreich in einem gemeinsamen<br />
Projekt mit einem Anlagenbauer und einem asiatischen<br />
Stahlhersteller. Dass dies generell möglich<br />
ist, hat der junge Österreicher in seiner Doktorarbeit<br />
erstmals wissenschaftlich belegt – und<br />
damit die Grundlage gelegt für eine Technik, die<br />
bereits bei der Entwicklung und Errichtung einer<br />
neuartigen Wirbelschichtanlage berücksichtigt<br />
worden ist.<br />
www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />
/<br />
(sm 14080959)<br />
VOESTALPINE VERKAUFT<br />
FLAMCO-GRUPPE<br />
Linz. Die voestalpine hat Anfang Juli mit dem<br />
Indus trieunternehmen Aalberts Industries N.V. mit<br />
Hauptsitz in Langbroek (NL) den Verkauf sämtlicher<br />
Anteile (100 %) an der Flamco Holding B.V.<br />
und der Flamco Stag Behälterbau GmbH mit<br />
Hauptsitz in Bunschoten (NL) vereinbart. Ausschlaggebend<br />
für die Veräußerung war die zu -<br />
sehends stärker werdende Abweichung vom strategischen<br />
Kerngeschäft des Technologie- und<br />
Industriegüterkonzerns voestalpine.<br />
(sm 140901111)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
28 K Steel International<br />
Fahrzeugleichtbau mit Stahl – sicher und kostengünstig<br />
Düsseldorf. Über 100 Referenten und mehr als 340 Besucher aus aller Welt haben sich vom 15. bis 19. Juni 2014<br />
zur internationalen Konferenz Steels in Cars and Trucks 2014 (SCT) in Braunschweig getroffen.<br />
Den Kongress richtete das Düsseldorfer<br />
Stahlinstitut VDEh aus. Fahrzeugleichtbau ist<br />
eine der größten Herausforderungen für<br />
Automobilhersteller, Zulieferer und Entwicklungsdienstleister,<br />
deshalb standen neue<br />
Entwicklungen und Anwendungen von Stahl<br />
zu diesem Thema im Mittelpunkt der Veranstaltung.<br />
Stahl ist nach wie vor der wichtigste<br />
Werkstoff für den Automobilbau.<br />
Aktuelle Fahrzeuge bestehen im Durchschnitt<br />
zu mehr als 50 % aus Stahl, da dieser<br />
für viele Anwendungen die besten technologischen<br />
Eigenschaften bietet und zudem<br />
für herausragende Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung<br />
und Umweltverträglichkeit<br />
steht. Heute werden für den Leichtbau<br />
vor allem moderne hoch-, höher- und<br />
höchstfeste Stähle eingesetzt, deren Verwendung<br />
in hohem Maße Designfreiheit,<br />
Crashsicherheit und niedriges Fahrzeuggewicht<br />
ermöglicht. Wenn es darum geht,<br />
leistungsfähige Bauteile und Systeme zu<br />
vergleichsweise niedrigen Kosten zu verwirklichen,<br />
führt am Werkstoff Stahl kein<br />
Weg vorbei. Auch ökologisch punktet Stahl:<br />
Nach einer langen Nutzungszeit lässt er sich<br />
immer wieder und ohne Qualitätsverlust<br />
vollständig recyceln.<br />
»Future trends in steel development, processing<br />
technologies and applications« war<br />
das Motto der SCT 2014. Themen wie das<br />
Crashverhalten von Bauteilen aus modernsten<br />
Stählen, neue Fügetechnologien auch<br />
im Zusammenhang mit »Multi-Material-Design«<br />
sowie Ergebnisse der aktuellen Werkstoffforschung<br />
wurden diskutiert. Die Vorträge<br />
beschäftigten sich unter anderem mit<br />
den spezifischen Eigenschaften von innovativen<br />
Stählen für den Einsatz in Karosserie,<br />
Antrieb und Fahrwerk. Neben dem Leichtbaupotenzial<br />
von Bauteilen aus Stahlblech<br />
wurden insbesondere auch die Möglichkeiten<br />
vorgestellt, durch neue Konstruktionen<br />
und optimiertes Bauteildesign Gewichtseinsparpotenziale<br />
bei massiv umgeformten<br />
Komponenten zu generieren. Neue Umformmethoden<br />
und Simulationsverfahren,<br />
wie sie bei der Herstellung leichter Fahrzeuge<br />
eingesetzt werden, wurden ebenfalls<br />
betrachtet.<br />
Namhafte Fachleute aus 22 Staaten, u. a.<br />
aus Deutschland, China sowie Japan und<br />
den USA, präsentierten ihre Erfahrungen in<br />
mehr als 100 Vorträgen. »Die Veranstaltung<br />
war ein voller Erfolg, ebenso wie die ersten<br />
drei SCTs in den Jahren 2005, 2008 und<br />
2011. Das große Engagement der Hauptsponsoren<br />
Salzgitter AG und Volkswagen<br />
AG sowie die Einreichung von über 140 Vortragsvorschlägen<br />
zeigen die hohe Bedeutung<br />
von Stahl im Fahrzeugbau«, so Dr.<br />
Peter Dahlmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des Stahlinstituts VDEh. Be -<br />
triebsbesichtigungen rundeten das Programm<br />
ab. So erhielten die Teilnehmer Einblicke<br />
in die Stahlherstellung bei der Georgsmarienhütte<br />
GmbH und der Salzgitter AG<br />
sowie in die Automobilfertigung in Wolfsburg.<br />
www.sct2014.com<br />
/<br />
(sm 140901014)<br />
L STEEL TICKER<br />
ARCELORMITTAL VERLÄSST<br />
VERLUSTZONE<br />
Luxembourg. Der Stahlerzeuger ArcelorMittal<br />
hat im zweiten Quartal des laufenden Jahres 20,7<br />
Mrd. USD umgesetzt und 0,03 USD je Aktie verdient.<br />
Während es den Luxemburgern gelang,<br />
mehr Stahlprodukte zu höheren Preisen zu verkaufen,<br />
konnten sie den Eisenerzabsatz nur durch<br />
Preiszugeständnisse steigern. Diese unerwartete<br />
Entwicklung wirkt sich auf die Ganzjahresprognose<br />
aus. Der Stahlgigant rechnet nun 2014 nur<br />
noch mit einem Eisenerz-Durchschnittspreis von<br />
105 USD pro t nach zuvor erhofften 120 USD.<br />
Damit sinkt auch die Prognose für das erwartete<br />
operative Ergebnis (EBITDA) auf mehr als 7 Mrd.<br />
USD nach ursprünglich rd. 8 Mrd. USD. In Europa<br />
profitierte ArcelorMittal von einer verbesserten<br />
Kostenstruktur und steigenden Verkäufen. Negativ<br />
wirkten sich geringere Stahlpreise aus.<br />
(sm 140901156)<br />
NIEDERLÄNDISCHE INDUSTRIE<br />
KEHRT ZU ALTER STÄRKE ZURÜCK<br />
Den Haag. Die Industrie in den Niederlanden<br />
schwenkt wieder auf Vorkrisenniveau ein. In diesem<br />
Jahr erwartet die ING Bank einen Produktionsanstieg<br />
um 2,5 %, zuletzt konnte das produzierende<br />
Gewerbe solche Zahlen 2007 vermelden.<br />
Das erste Quartal dieses Jahres startete bereits<br />
mit einem Anstieg der Produktion um 3 % gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal. Vor allem das verarbeitende<br />
Gewerbe im Land profitiert von der<br />
wachsenden Weltwirtschaft sowie einer verbesserten<br />
inländischen Nachfrage. Eine Vorreiterrolle<br />
nimmt die niederländische Industrie derzeit bei<br />
der Entwicklung von »Smart Factories« ein. Mit<br />
dem Aufbau intelligenter Fabriken will die niederländische<br />
Fertigungsindustrie ihre Produktivität<br />
und globale Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern.<br />
(sm 140901095)<br />
WIRTSCHAFT IN DEN<br />
NIEDERLANDEN FASST TRITT<br />
Amsterdam. Nach zwei schwachen Jahren in<br />
Folge mit sinkender Wirtschaftsleistung springt<br />
die Konjunktur in den Niederlanden wieder an. In<br />
diesem Jahr soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />
laut Germany Trade & Invest um 0,8 % steigen,<br />
2015 dann um 1,3 %. Den größten Anteil an der<br />
Erholung der niederländischen Wirtschaft hat<br />
dabei der Export, der in diesem und im nächsten<br />
Jahr mit Wachstumsraten von 2,3 % bzw. 4,3 %<br />
als Antriebsmotor fungieren wird. Darüber hinaus<br />
kommt auch die inländische Nachfrage langsam<br />
wieder in Fahrt. Zudem haben die Unternehmen<br />
ihre Investitionszurückhaltung aufgegeben. So<br />
werden sich die Unternehmensinvestitionen in<br />
diesem Jahr laut Germany Trade & Invest um etwa<br />
5,0 % erhöhen. 2013 waren sie um 3,9 % zurückgeschraubt<br />
worden. (sm 14080922)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
30 Stahlstandort Deutschland<br />
Investitionen in den<br />
Stahlstandort Duisburg<br />
Stahlhersteller verbreitern Sortiment<br />
und erhöhen Qualität<br />
Duisburg. Die am Stahlstandort Duisburg sitzenden Unternehmen<br />
investieren auch 2014 und sorgen so dafür, dass ihre Anlagen<br />
wettbewerbsfähig und der Stahlstandort in Duisburg der größte Europas<br />
bleibt. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist der Erweiterungsbau der<br />
Kokerei bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann, doch auch<br />
ArcelorMittal und ThyssenKrupp nehmen viel Geld in die Hand.<br />
(Foto: ThyssenKrupp Steel Europe)<br />
Der Erweiterungsbau der Kokerei bei<br />
den Hüttenwerken Krupp Mannesmann<br />
(HKM) wurde nach einer Bauzeit von rd. drei<br />
Jahren Ende März 2014 in Betrieb genommen.<br />
400 Mill. € wurden investiert, um so<br />
eine komplette Eigenversorgung mit qualitativ<br />
hochwertigem und preisgünstigem<br />
Koks sicherzustellen, wie Dr. Rolf Höffken,<br />
Geschäftsführer Technik des Unternehmens,<br />
ausführte.<br />
»Nie wurde in unseren Standort Duisburg-Huckingen<br />
mehr investiert als in den<br />
letzten fünf Jahren«, machte Höffken deutlich.<br />
Schwerpunkte seien dabei in erster<br />
Linie Projekte gewesen, auf die lange hingearbeitet<br />
wurde. So war die Erweiterung der<br />
vorhandenen Kokerei um eine zweite Batterie<br />
schon bei den Planungen zu Beginn der<br />
1980er-Jahre berücksichtigt worden.<br />
HKM richtet Blick in die Zukunft<br />
»Unsere Stahlerzeugung ist die Wurzel eines<br />
großen Wertschöpfungsbaumes in Deutschland<br />
und dementsprechend sind die Investitionen<br />
in unseren Standort Duisburg keineswegs<br />
abgeschlossen«, so Höffken. Zukünftige<br />
Großinvestitionsmaßnahmen betreffen<br />
schwerpunktmäßig die Weiterentwicklung<br />
bestehender Brammenstranggießanlagen<br />
sowie die Ergänzung der vorhandenen Filtertechnik.<br />
»<br />
Unsere Investitionen in den<br />
Standort Duisburg sind<br />
keineswegs abgeschlossen.<br />
Rolf Höffken, Geschäftsführer Technik bei den<br />
Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM)<br />
Die Modernisierung der leistungsstärksten<br />
Brammenstranggießanlage des Stahlwerkes<br />
steht für Ende 2014 an. Sowohl die elektrische<br />
Ausrüstung und Steuerung als auch die<br />
Strangkühlung werden dabei weitgehend<br />
ausgetauscht und verbessert. Ziel ist die<br />
Optimierung der Erstarrungsbedingungen<br />
des Stahls und daraus folgend eine Verbesserung<br />
der Qualität.<br />
ThyssenKrupp stärkt<br />
Produktionsstandorte<br />
Ein weiteres Thema ist die Neuzustellung des<br />
Hochofens 2 von ThyssenKrupp Steel Europe<br />
in Duisburg-Schwelgern, wobei sich die<br />
Kosten der Modernisierung auf mehr als<br />
(141001307/2)<br />
Die neue Kokerei von HKM<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Stahlstandort Deutschland 31<br />
(141001307/4)<br />
v.l.n.r.: Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Dr. Rolf Höffken, Geschäftsführer Technik der<br />
Hüttenwerke Krupp Mannesmann, Dr. Herbert Eichelkraut, Vorstand Produktion von ThyssenKrupp Steel<br />
Europe, Thorsten Brand, bis September Sprecher der Geschäftsführung ArcelorMittal Duisburg, und<br />
Dr. Nicola Hirsch, Arbeitsdirektorin und Mitglied der Geschäftsführung ArcelorMittal Duisburg (Fotos:<br />
WV Stahl)<br />
(141001307/3)<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
der WV Stahl<br />
200 Mill. € belaufen. Neben Investitionen in<br />
Großprojekte führt der Stahlhersteller verschiedene<br />
Verbesserungsmaßnahmen durch,<br />
für die die Business Area Steel Europe jährlich<br />
400 bis 500 Mill. € aufwendet. In den vergangenen<br />
drei Geschäftsjahren beliefen sich<br />
die Investitionsauszahlungen auf rd. 1,35<br />
Mrd. €. Allein die seit vergangenem Jahr laufenden<br />
Großprojekte am Standort Duisburg<br />
haben einen Gesamtumfang von rd. 600<br />
Mill. €. »Das sind Aufwendungen, die wir<br />
»<br />
Die Maßnahmen zeigen einmal<br />
mehr, dass wir auf die Zukunftsfähigkeit<br />
der Standorte setzen.<br />
Dr. Herbert Eichelkraut, Vorstand Produktion<br />
von ThyssenKrupp Steel Europe<br />
leisten müssen, um unsere Anlagen auf dem<br />
neuesten technischen Stand zu halten. So<br />
können wir im Wettbewerb unsere Position<br />
als einer der führenden Flachstahlhersteller<br />
behaupten. Wir sichern dadurch Arbeitsplätze<br />
und ganze Werkstandorte«, sagte Dr. Herbert<br />
Eichelkraut, Vorstand Produktion von<br />
ThyssenKrupp Steel Europe. Das Unternehmen<br />
diene zudem als wichtiger Werkstofflieferant<br />
für andere deutsche Industriebranchen,<br />
wie er betonte. Auch Zu lieferer und<br />
Anlagenbauer profitieren von den Aufträgen.<br />
»<br />
Die hohen Investitionen<br />
am Standort Duisburg sichern<br />
nicht nur Arbeitsplätze, sondern<br />
auch die Zukunft unserer Stadt.<br />
Sören Link, Oberbürgermeister von Duisburg<br />
Mit den Modernisierungsmaßnahmen er -<br />
höht das Unternehmen weiter die Qualität<br />
der Produkte, um mit den stark ansteigenden<br />
Qualitätsansprüchen, wie bei höherfesten<br />
Stählen für die Automobilindustrie,<br />
Schritt zu halten. Eine schwerpunktmäßige<br />
Investition der vergangenen Monate war die<br />
Neuzustellung des Hochofens 2 in Duisburg-Schwelgern,<br />
der nach einer Ofenreise<br />
von 21 Jahren modernisiert wurde und Ende<br />
September 2014 wieder in Betrieb gehen<br />
sollte. Parallel zur Neuzustellung wurde die<br />
Stranggießanlage im Oxygenstahlwerk Duisburg-Beeckerwerth<br />
modernisiert.<br />
ArcelorMittal: Hochwertige<br />
Schmiedeteile für Autoindustrie<br />
ArcelorMittal investierte in den Duisburger<br />
Neubau der weltweit modernsten Drahtstraße<br />
rd. 135 Mill. €. Thorsten Brand, bis<br />
September Chef des Unternehmensstandortes,<br />
sagte, dass so je nach Aggregat 20 bis<br />
Es handelt sich hier um eine der<br />
»<br />
größten Einzelinvestitionen<br />
im Segment Langprodukte, die<br />
ArcelorMittal je vorgenommen hat.<br />
Thorsten Brand, bis September Sprecher<br />
der Geschäfts führung von ArcelorMittal<br />
Duisburg<br />
70 % an Energie gespart werde. Im <strong>Oktober</strong><br />
2013 erfolgte die Inbetriebnahme.<br />
»Mit der neuen Drahtstraße in Ruhrort<br />
haben wir Arcelor Mittal Duisburg für die<br />
Zukunft ausgerichtet und weltweit die modernste<br />
Produktionslinie dieser Art geschaffen«,<br />
so Brand. »Außerdem investieren wir<br />
kontinuierlich in unsere Anlagen, die Mitarbeiter<br />
und den Standort. Allein in den vergangenen<br />
fünf Jahren haben wir mehr als<br />
200 Mill. € in Duisburg aufgewandt. Wir<br />
sind fest davon überzeugt, dass Stahlproduktion<br />
in Duisburg auch in Zukunft<br />
einen bedeutenden Platz im lokalen Wirtschaftsleben<br />
und darüber hi naus einnehmen<br />
wird. Mit unserem Werk schaffen wir<br />
Arbeit und sichern Jobs.«<br />
Zurzeit investiert das Unternehmen weiter<br />
am Standort Ruhrort, wobei die Umstellung<br />
auf ein symmetrisches Format der Stranggießanlage<br />
2 den Kunden im Automobil-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
32 Stahlstandort Deutschland<br />
(141001307/5)<br />
Im neuen Drahtwerk von ArcelorMittal können hochfeste und ultrahochfeste Stähle verarbeitet werden, da moderne Technologien<br />
thermomechanische Walzverfahren ermöglichen (Foto: ArcelorMittal).<br />
zulieferbereich fortan hochwertige Stahlblöcke<br />
zur Herstellung von Schmiedeteilen<br />
bietet. »Wir investieren 6,5 Mill. € in die<br />
Formatumstellung, um die Anlage auf die<br />
Anforderungen der Zukunft auszurichten, in<br />
»<br />
Wir müssen aktiv für Nachwuchs<br />
werben und früh damit beginnen.<br />
Dr. phil. Nicola Hirsch, Arbeitsdirektorin und<br />
Mitglied der Geschäftsführung ArcelorMittal<br />
mehr Produktsegmenten flexibel zu sein und<br />
unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.<br />
Nach dem Bau der neuen Drahtstraße ist<br />
dies ein weiterer konsequenter Schritt, um<br />
Arbeitsplätze und Stahlproduktion in Duisburg<br />
zu sichern«, so Brand. Mit der geplanten<br />
Investition soll das Kokillenformat der<br />
Weitere Infos auf dem iPad<br />
Weitere Fotos zum Artikel finden Sie in einer iPad-Galerie in unserer kostenlosen<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-App.<br />
Stranggießanlage 2 von rechteckig (265 mm<br />
x 385 mm) auf quadratisch (320 mm x<br />
320 mm) geändert werden.<br />
Dr. phil. Nicola Hirsch, seit 2006 Arbeitsdirektorin<br />
und Mitglied der Geschäftsführung<br />
ArcelorMittal, Duisburg, sprach das<br />
Thema Frauen in der Stahlindustrie an, das<br />
für den Stahlstandort Duisburg ebenfalls<br />
wichtig ist. Ein ausführlicher Bericht zu diesem<br />
Thema findet sich im »<strong>stahlmarkt</strong>«,<br />
Heft 11.2014.<br />
Im Westen viel Neues<br />
»Grundstoffindustrien wie die Stahlindustrie<br />
sind die Basis starker industrieller Wertschöpfungsnetzwerke«,<br />
betont Hans Jürgen<br />
Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
(WV) Stahl. Die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen den Stahlunternehmen und ihren<br />
Kunden sei hierzulande einzigartig und<br />
bringe fortlaufend Innovationen hervor. Auf<br />
diesen Wertschöpfungsnetzwerken basiert<br />
das industrielle Geschäftsmodell, das<br />
Deutschland stärkt und durch die Krise<br />
geführt hat.<br />
»<br />
Wir brauchen Verlässlichkeit bei den<br />
politischen Rahmenbedingungen,<br />
damit solche Investitionen<br />
wie in Duisburg möglich sind und<br />
wir unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />
erhalten können.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
»Die Investitionen der Stahlunternehmen in<br />
Deutschland, die zum Teil vor Jahren be reits<br />
beschlossen wurden, sind immer noch auf<br />
einem hohen Niveau«, kommentiert der<br />
Verbandspräsident die Summen, die durchschnittlich<br />
bei 1,2 Mrd. € jährlich liegen, und<br />
mahnt eine höhere Planungssicherheit an:<br />
»Wir benötigen verlässliche politische Rahmenbedingungen,<br />
damit Großinvestitionen<br />
wie die in Duisburg auch weiterhin hierzulande<br />
möglich sind.« (sm 141001307)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
34 Stahlstandort Deutschland<br />
Markenstahl für Megamaschinen:<br />
Paraderolle für große Größen<br />
Grobbleche der Dillinger Hütte kennen keine Grenzen<br />
Dillingen / Saar. Ein wortwörtlich gewichtiges Erfolgsprodukt treibt<br />
die Dillinger Hütte seit über 325 Jahren an: Stahl vom Erz bis zum<br />
maßgeschneiderten Grobblech und einbaufertigen Element. Dieses<br />
einzigartige Erfahrungsspektrum macht den Traditionsbetrieb zum<br />
international aufgestellten Qualitäts- und Technologieführer, dessen<br />
Stahlgüten mehrheitlich jünger als zehn Jahre sind.<br />
Durch ihre Spitzenposition bei Dicke<br />
und Eigenschaften der Grobbleche wird die<br />
Dillinger Hütte zum echten Schwergewicht<br />
im Bereich Baumaschinen / Bergbau sowie<br />
im hochanspruchsvollen Maschinen- und<br />
Anlagebau. Diese Hochleistungswerkstoffe<br />
für Einsatzgebiete mit widrigsten Bedingungen<br />
sind durch ihre extreme Belastbarkeit<br />
die Gewähr für sichere Investitionen. Beste<br />
Voraussetzungen, sie überall dort einzusetzen,<br />
wo Leistungsfähigkeit, Sicherheit und<br />
Lebensdauer von Werkstoffen existenziell<br />
(140901137/1)<br />
Stahl vom Erz bis<br />
zum<br />
maßgeschneiderten<br />
Grobblech und<br />
einbaufertigen<br />
Element ist seit über<br />
35 Jahren das<br />
Erfolgsprodukt der<br />
Dillinger Hütte<br />
(Foto: Dillinger<br />
Hütte).<br />
sind: bei den weltweit größten Offshore-<br />
Projekten, in architektonischen Megakonstruktionen<br />
und gigantischen Trag- und<br />
Hebewerkzeugen. Der Geschäftsbereich für<br />
Baumaschinen, Bergbau und Maschinenbau<br />
ist ein wichtiger Motor des Fortschritts in<br />
diesem Anwendungsfeld und deshalb be -<br />
vorzugter Partner der Branchenbesten.<br />
Die Dillinger Hütte produziert jedes Jahr<br />
rd. 2 Mill. t Grobblech für hochbeanspruchte<br />
Konstruktionen in Schlüsselindustrien – in<br />
unerreichter Dicke und Abmessungsvielfalt.<br />
Zusammen mit ihren Tochtergesellschaften<br />
ist sie als größter europäischer Hersteller<br />
dieser Bleche weltweit etabliert und aktiv.<br />
Dank ihrer Präzision und Qualität gelten die<br />
Produkte als Synonym für absolute Zuverlässigkeit.<br />
Das paart die Dillinger Hütte mit<br />
einem integrierten Leistungsspektrum von<br />
Dienstleistungen, komplexen Weiterverarbeitungsschritten<br />
und Services. Spitzentechnologie<br />
neuester Generation, effiziente Prozesse<br />
entlang der gesamten Fertigungskette<br />
und optimale Produkteigenschaften sind die<br />
Basis, um zukunftsweisende Ideen gemeinsam<br />
mit den Kunden in aller Welt in die Tat<br />
umzusetzen. Gefragt ist dies insbesondere<br />
dort, wo Konstruktionen bestehende Leistungsgrenzen<br />
in puncto Festigkeit, Abrasions-<br />
und Korrosionsbeständigkeit in Frage<br />
stellen. Ob schwere Baumaschinen wie Bagger,<br />
Raupen, Kräne, Betonpumpen, Kipper<br />
und Raupenkräne, Gerätschaften im Bergbau<br />
wie Abbauwerkzeuge und Stützen für<br />
unter Tage oder auch Baustoffmaschinen<br />
wie Mühlen, Brecher, Tunnelbohrer und Förderanlagen:<br />
Gefertigt aus Normstählen,<br />
Stählen nach Kundenspezifikation oder<br />
hochfesten und hochverschleißfähigen Stählen<br />
der Marken DILLIMAX und DILLIDUR<br />
widerstehen sie härtesten Einsatzbedingungen.<br />
Gleichzeitig steigen Stand- und Lebenszeiten<br />
der Anlagen, während sinkende Ausfall-<br />
und Reparaturkosten zu deutlich verbesserter<br />
Wirtschaftlichkeit beitragen. Viele der<br />
größten und besten Baumaschinen werden<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Stahlstandort Deutschland 35<br />
deshalb serienmäßig aus diesen besonders<br />
vielseitigen und leistungsstarken Markenstählen<br />
gefertigt.<br />
Feste Größe<br />
Streckgrenzen bis 1.100 MPa, Blechdicken<br />
bis zu 250 mm und Zähigkeitswerte bis zu<br />
– 60 °C kennzeichnen die hochfesten Feinkornbaustähle<br />
der Marke DILLIMAX. Dieses<br />
außergewöhnliche Eigenschaftsspektrum<br />
entspricht dem Trend zu materialsparenden,<br />
aber hochgradig stabilen und sicheren Konstruktionen<br />
für immer größere und leistungsfähigere<br />
Hebezeuge. Mit DILLIMAX<br />
können so beispielsweise die Kosten der<br />
Tragkonstruktion von Kränen im hohen<br />
zweistelligen Prozentbereich gesenkt werden.<br />
Sehr gute Verarbeitungseigenschaften<br />
tragen zu weiterer Kostenersparnis bei.<br />
Gegenüber abrasiven Bedingungen bleiben<br />
verschleißfeste, bis zu 150 mm dicke Stähle<br />
der Marke DILLIDUR hart. Mit einer abgestuften<br />
Härteskala bis 500 Brinell und sehr<br />
guter Zähigkeit überzeugen sie insbesondere<br />
an Schaufeln, Messern oder Brechern<br />
durch ihre Beständigkeit gegen Abrasion<br />
und Prallverschleiß. Basis für die hochfesten<br />
und verschleißbeständigen Bleche ist der in<br />
der Dillinger Hütte hergestellte Stahl höchster<br />
Reinheit. Vergossen in die dicksten Brammen<br />
und Blöcke der Welt, wird er beim<br />
anschließenden Walzen mit 11.000 t Walzkraft<br />
bis in den Kern homogenisiert. Ihre<br />
besondere Festigkeit verdanken die Hightechstähle<br />
jedoch der Wasservergütung, bei<br />
DILLIMAX und anderen Sondergüten mit<br />
anschließender Anlassbehandlung. Durch<br />
diese Festigkeit, kombiniert mit der Zähigkeit<br />
konventioneller Baustähle, bieten sie für<br />
schlag- und stoßbeanspruchte Baumaschinen<br />
unverzichtbaren Schutz. Für den Einsatz<br />
bei tiefen Temperaturen und besonderen<br />
Sicherheitsanforderungen in den Bereichen<br />
Offshore oder Mining stehen Sondergüten<br />
mit analogen Fähigkeiten zur Verfügung.<br />
Starker Partner<br />
Für den Geschäftsbereich Baumaschinen,<br />
Bergbau und Maschinenbau ist die zunehmende<br />
Nachfrage großer Blechdicken mit<br />
diesem herausfordernden Eigenschaftsprofil<br />
eine Paradeaufgabe. Die nur von der Dillinger<br />
Hütte in diesen Dimensionen lieferbaren<br />
Bleche bedeuten entscheidende Fertigungsund<br />
Kostenvorteile. Weit über 400 mm dick<br />
– bei den hochfesten Markenstählen bis zu<br />
250 mm –, bis zu 5.200 mm breit, 36 m<br />
lang und mit Stückgewichten von über 40 t<br />
haben sie auch für anspruchsvollste Aufgaben<br />
das notwendige Format. Ein weltweites<br />
Netz von Vertriebsbüros ermöglicht standortnahen<br />
Zugriff auf kompetente Beratung<br />
»made by Dillinger«. Mit maßgeschneiderter<br />
Beratung und praxisnahen Serviceleistungen<br />
entstehen innovative und nicht selten<br />
unkonventionelle Lösungen für Aufgaben,<br />
die kein anderer Anbieter erfüllen<br />
kann. Von dem globalen Überblick zu Trends<br />
und Technologien profitieren alle Kunden in<br />
daraus abgeleiteten Verbesserungen für Produkte<br />
und Prozesse. Einen entscheidenden<br />
Beitrag zur wirtschaftlich und anwendungsbezogen<br />
besten Lösung leistet die vom Projektgeschäft<br />
geprägte Unternehmenskultur.<br />
Durch eine bis auf das Einzelblech ausgelegte<br />
Produktion und Logistik ist die Dillinger<br />
Hütte für Maschinenbauer ein hochflexibler<br />
Lösungspartner, der – bei Bedarf auch mit<br />
Sonderspezifikationen – in kürzester Zeit<br />
Ideen Wirklichkeit werden lässt. Über Jahre<br />
gewachsenes Verständnis für die Herausforderungen<br />
der Kunden und deren Vertrauen<br />
in die praxisnahe Lösungskompetenz kennzeichnen<br />
die langjährigen Erfolgspartnerschaften<br />
mit den führenden Baumaschinenherstellern.<br />
/<br />
www.dillinger.biz<br />
EuroBLECH: Halle 16, Stand F71<br />
(sm 140901137)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
38 K Branchenbericht<br />
Werkzeugindustrie auf gutem Weg<br />
Doch die Dynamik lässt langsam nach<br />
Remscheid (kv). Die ganz überwiegend mittelständischen Unternehmen<br />
der Werkzeugindustrie können mit dem Jahr 2014 recht zufrieden sein.<br />
Nach Stagnation im vergangenen Jahr rechnen sie für 2014 mit einem<br />
Umsatzplus von durchschnittlich 3 bis 3,5 %. Angesichts der weltweiten<br />
Unsicherheiten ist eine exakte Prognose für 2015 zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt kaum möglich.<br />
»In den meisten unserer Unternehmen<br />
überwiegt die Zuversicht und es herrscht<br />
noch eine recht gute Stimmung«, sagt Rainer<br />
Langelüddecke, Geschäftsführer des<br />
Fachverbands Werkzeugindustrie (FWI) in<br />
Remscheid. Wie aus der Branche zu hören<br />
sei, kämen von wichtigen Kunden erfreuliche<br />
Signale. Dazu zähle insbesondere das<br />
Handwerk, das von einem gestiegenen privaten<br />
Konsum, aber auch von Investitionen<br />
der Industrie und der Logistikbranche profitiere.<br />
Auch die deutsche Bauindustrie sei<br />
offenbar gut beschäftigt und meldete für<br />
die ersten fünf Monate einen um 6,5 %<br />
gestiegenen Auftragseingang. Der Maschinenbau,<br />
das »Rückgrat der deutschen<br />
Werkzeugindustrie«, ist nach den Worten<br />
des FWI-Geschäftsführers nach wie vor auf<br />
Erfolgskurs: »Allerdings macht die Ukrainekrise<br />
der Branche möglicherweise zu schaffen,<br />
da Russland der viertgrößte Exportpartner<br />
des deutschen Maschinenbaus ist. Der<br />
deutsche Maschinenbau hatte seine Produktionsprognose<br />
für 2014 erst kürzlich von 3<br />
auf 1 % Wachstum gesenkt.«<br />
Insgesamt aber zeigten die gegenüber<br />
dem Vorjahr zum Teil deutlich gestiegenen<br />
Auftragseingänge der Werkzeugindustrie,<br />
die allerdings im Laufe des Jahres etwas an<br />
Dynamik verloren hätten, dass der Optimismus<br />
trotz der allgemeinen Zweifel am Fortbestand<br />
der stabilen Gesamtkonjunktur<br />
wohl berechtigt sei. So zogen die Bestellungen<br />
im ersten Quartal gegenüber dem allerdings<br />
sehr mageren Vorjahreszeitraum noch<br />
um 10 % an, darunter aus dem Inland um<br />
gut 10 % und aus dem Ausland um knapp<br />
10 %. Im zweiten Vierteljahr halbierten sich<br />
»<br />
Für die Werkzeugindustrie ist trotz<br />
aller möglichen Widrigkeiten für<br />
das laufende Jahr ein Umsatzplus<br />
von 3 bis 3,5 % realistisch.<br />
Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer<br />
des Fachverbands Werkzeugindustrie<br />
dann die Wachstumsraten, womit sich im<br />
gesamten ersten Halbjahr noch ein Plus von<br />
7 % errechnet, das sich gleichermaßen auf<br />
das Inlands- und Auslandsgeschäft aufteilt.<br />
Beim Umsatz war die Entwicklung ähnlich.<br />
Einem Zuwachs von 13% im ersten Quartal<br />
folgte ein Anstieg von 5 %, sodass die Hersteller<br />
in der ersten Jahreshälfte ein Wachstum<br />
von knapp 9 % erreichten. Auch hier<br />
unterscheiden sich Inland und Ausland nur<br />
wenig. Langelüddecke: »Laut der aktuellen<br />
FWI-Umfrage stuften zwei Drittel der<br />
Befragten im August die wirtschaftliche<br />
Situation als befriedigend und mehr als<br />
30 % als günstig ein. Die meisten der<br />
befragten Werkzeughersteller erwarten bis<br />
Anfang 2015 keine großen Veränderungen,<br />
wobei der Anteil der günstigeren Erwartungen<br />
von 40 % im Februar auf 20 % im<br />
August abgenommen hat.«<br />
Export entwickelt sich erfreulich<br />
Der Export entwickle sich ebenfalls erfreulich.<br />
So stiegen die Ausfuhren von Januar bis<br />
Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um<br />
rd. 3 %. Die Zahlen im Werkzeugaußenhandel<br />
sind allerdings mit den genannten<br />
Umsatzangaben nicht voll vergleichbar, weil<br />
es durchaus auch mehrmaligen Transitverkehr<br />
geben kann, auch unfertige Teile eine<br />
nicht unwesentliche Rolle spielen und die<br />
Transaktionen der Händler erfasst sind.<br />
Wichtigster Auslandsmarkt bleibt die EU mit<br />
einem Anteil von 55 %. Hier sind sogar teilweise<br />
zweistellige Zuwachsraten zu melden.<br />
Indessen macht sich die Ukrainekrise<br />
bemerkbar. Die deutschen Werkzeugausfuhren<br />
nach Russland unterschritten im ersten<br />
Halbjahr das Vorjahresniveau um 10 %.<br />
In die Ukraine wurden sogar 42 % weniger<br />
deutsche Werkzeuge verkauft. Allerdings<br />
gilt es zu relativieren. Der Anteil der Ukraine<br />
an den deutschen Exporten liegt nach Angaben<br />
Langelüddeckes bei lediglich 0,6 %.<br />
Russland komme immerhin auf 6 %. Deshalb<br />
hält sich die Besorgnis, was die Lieferungen<br />
angeht, bisher noch in Grenzen. Von<br />
Exportbeschränkungen seien so gut wie<br />
keine Werkzeuge betroffen. Wohl aber, so<br />
gesteht Langelüddecke zu, drücke die Krise<br />
nicht unbeträchtlich auf das Geschäftsklima.<br />
Das mache auch eine Prognose für 2015<br />
zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur schwer<br />
möglich.<br />
Ukrainekrise drückt auf<br />
die Stimmung<br />
Die Werkzeugindustrie, in der überwiegend<br />
Klein- und Kleinstbetriebe zu finden sind,<br />
blickt naturgemäß besonders auf ihr wirtschaftliches<br />
Umfeld. Deshalb stoßen Umfragen<br />
zum Befinden des Mittelstandes auf<br />
reges Interesse. Die renommierte Unternehmensberatung<br />
Ernst & Young legte Ende<br />
August ihr regelmäßig erscheinendes Mittelstandsbarometer<br />
vor. In der Erhebung, für<br />
die im Juli deutschlandweit 700 mittelständische<br />
Unternehmen befragt wurden,<br />
gaben 22 % der mittelständischen Industrie-<br />
und 19 % der Handelsunternehmen an,<br />
sie spürten negative Auswirkungen der<br />
Spannungen mit Russland auf ihr Geschäft.<br />
Die Spannungen zwischen Russland und<br />
dem Westen stellten für jedes sechste mittelständische<br />
Unternehmen in Deutschland<br />
eine – wie es heißt – »große Gefahr für die<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Branchenbericht K 39<br />
»<br />
Immer öfter werden erfolgreiche Produkte<br />
im direkten Auftrag der bisherigen deutschen<br />
oder europäischen Abnehmer kopiert mit dem<br />
Argument, der bisherige Hersteller sei zu teuer.<br />
Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer<br />
des Fachverbands Werkzeugindustrie<br />
eigene Geschäftsentwicklung« dar. Zudem drohe die aktuelle Zuspitzung<br />
der Krise auch Unternehmen zu belasten, die nicht vor Ort<br />
engagiert sind. Peter Englisch, Leiter Familienunternehmen und<br />
Mittelstand bei Ernst & Young, sieht eine solche Gefahr indessen<br />
nicht durchgehend: »Der deutsche Mittelstand registriert die<br />
Geschäftsbeeinträchtigungen in den Geschäftsbeziehungen zu<br />
Russland und der Ukraine, ist aber bei Weitem nicht davon abhängig.«<br />
Es handele sich bei den Geschäften um einen Randbereich und<br />
deshalb spielten sie, selbst wenn sie komplett ausfallen würden,<br />
nicht die große Rolle. Englisch wies auch Befürchtungen zurück, der<br />
deutschen Wirtschaft drohe allgemein wegen der Krise eine Rezession.<br />
Damit würden die Erlöse auf knapp 4 Mrd. € steigen. Auch die<br />
Werkzeugindustrie hatte die internationale Krise des Jahres 2009<br />
empfindlich gespürt. Der Umsatz, der 2008 noch 3,65 Mrd. €<br />
erreicht hatte, schrumpfte um gut 25 % auf 2,72 Mrd. €. 2010<br />
gelang dann ein Sprung auf 3,40 Mrd. und 2011 auf 3,79 Mrd. €.<br />
Im Folgejahr konnte der Umsatz um 1,4 % auf 3,84 Mrd. € gesteigert<br />
werden. 2013 sank der Umsatz ganz leicht auf 3,83 Mrd. €.<br />
Fit für die Bewältigung der Zukunft<br />
Für die Bewältigung der Zukunft fühlt sich die Branche durchaus fit.<br />
»Die Unternehmen haben nach der großen Krise ihre Hausaufgaben<br />
auf breiter Basis gemacht. Sie haben reichlich investiert und die<br />
Eigenkapitalausstattung ist in Ordnung. Es gibt praktisch keine<br />
Abhängigkeiten von den Banken. Die Unternehmen können flexibel<br />
auf Kundenwünsche eingehen. Durch hohe Lieferbereitschaft profitieren<br />
sie von dem Trend auf Handels- und Abnehmerseite zu verringerter<br />
Lagerhaltung und dem erhöhten Bedarf an Spezialwerkzeugen<br />
und Sonderlösungen. Beide Anforderungen sind durch<br />
Importe nur schwer zu erfüllen, da insbesondere aus Asien nur<br />
größere Mengen importiert werden können. Auch verringert sich<br />
der Kostenvorteil der asiatischen Anbieter«, so Langelüddecke.<br />
Und beim Thema »Asiatische Anbieter« kommt der FWI-Geschäftsführer<br />
fast zwangsläufig auf das Problem der Plagiate und<br />
Produktpiraterie zu sprechen: »Schon immer wurden erfolgreiche<br />
Produkte und Marken von Wettbewerbern kopiert und vermeintlich<br />
preiswerter angeboten als die qualitativ hochwertigen Originale.<br />
Doch erst die Globalisierung brachte eine neue Dimension des Problems.<br />
In den 1980er-Jahren stieg der Import von Werkzeugen aus<br />
Billiglohnländern – darunter in erster Linie China – sprunghaft an.<br />
Unter den importierten Werkzeugen waren auch viele Kopien von<br />
Originalwerkzeugen, die auf den deutschen und europäischen<br />
Märkten bereits erfolgreich eingeführt waren.« Die diesjährige Sonderausstellung<br />
im Remscheider Werkzeugmuseum, die bereits unter<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
40 K Branchenbericht<br />
Selbstverständnis und Ziele des FWI<br />
dem Titel »Sag Nein zur Kopie – vertrau dem<br />
Original« auf der Internationalen Eisenwarenmesse<br />
2014 präsentiert wurde, gibt wieder<br />
einen guten Überblick über typische<br />
Fallkonstellationen aus der Werkzeug- und<br />
Dübelindustrie. Und das Erstaunliche für<br />
Außenstehende ist, dass auch die bisherigen<br />
Kunden zielgerichtet handeln.<br />
Rd. 120 Werkzeughersteller mit Produktion in<br />
Deutschland sind im Fachverband Werkzeugindustrie<br />
(FWI) in Remscheid organisiert. Führende<br />
deutsche Hersteller aus den Bereichen Handwerkzeug,<br />
Maschinenwerkzeug sowie Dübel- und Baubefestigungstechnik<br />
sind Mitglieder im Fachverband.<br />
Die Erhaltung der Vielfalt von deutschen<br />
Werkzeugherstellern, die Gestaltung eines fairen<br />
Wettbewerbs sowie die Stärkung des Produktionsstandortes<br />
Deutschland sind vorrangige Ziele des<br />
Verbands. Hersteller von Technischen Bürsten und<br />
von Holzschrauben sind ebenfalls Mitglieder im<br />
FWI. Darüber hinaus gibt es 45 außerordentliche<br />
Mitglieder im Verband. Sie sind zum Teil Industrieunternehmen<br />
mit Nähe zum Werkzeug, aber auch<br />
Dienstleister und ausländische Unternehmen zählen<br />
hierzu. Der FWI hat zudem Kooperationen mit<br />
weiteren Fachverbänden geschmiedet.<br />
Vermehrte Fälschung<br />
von Prüfzeichen<br />
Besonders problematisch seien zunehmende<br />
Fälschungen von Prüfzeichen. Ein Beispiel<br />
sei die Prüfmarke für Dübelbohrer der Prüfgemeinschaft<br />
Mauerbohrer e.V. Diese Organisation<br />
gehe konsequent gegen solche<br />
Fälschungen ihrer fast weltweit geschützten<br />
Prüfmarke vor, um Sicherheitsprobleme bei<br />
Gebäuden zu verhindern und das Vertrauen<br />
der Anwender in die Prüfzeichen nicht zu<br />
gefährden. So wurden durch Razzien bei<br />
chinesischen Herstellern in den letzten Jahren<br />
mehrere zehntausend gefälschte Bohrer<br />
und Verpackungen beschlagnahmt und zerstört.<br />
Diese Razzien wurden vorbereitet<br />
durch verdeckte Ermittlungen direkt in verdächtigen<br />
Unternehmen. Wie erfindungsreich<br />
die Kopierer vorgehen, zeigt Langelüddecke<br />
auch auf: »Immer verbreiteter ist auch<br />
die Praxis, vor der Produktion von Produktfälschungen<br />
zunächst Bilder und Beschreibungen<br />
der zu kopierenden Produkte aus<br />
den Katalogen der Originalhersteller in<br />
einen eigenen Katalog zu übernehmen, um<br />
so Bestellungen für die Fälschungen zu<br />
erhalten und diese erst dann zu produzieren.«<br />
Den deutschen Produzenten entgehe<br />
nicht nur der unmittelbar verlorene Umsatz,<br />
wenn Fälschungen anstelle von Originalen<br />
gekauft werden. Weitaus problematischer<br />
sei, dass durch die schlechtere Qualität der<br />
Fälschungen das teilweise über Jahrzehnte<br />
sorgsam aufgebaute Image des Herstellers<br />
eines Originals leide. Auch die Bereitschaft<br />
zur Entwicklung neuer Produkte mit einem<br />
höheren Anwendernutzen sinke, wenn die<br />
Hersteller befürchten müssten, durch Fälscher<br />
um die Früchte ihrer Arbeit gebracht<br />
zu werden. Die Anwender seien ebenfalls<br />
Verlierer dieser Entwicklung, da die Plagiate<br />
oft nicht den gleichen Nutzen böten wie die<br />
Originalprodukte oder sogar ein Sicherheitsrisiko<br />
darstellten.<br />
Zunehmende Zusammenarbeit<br />
mit anderen Verbänden<br />
Anders als die meisten Industrieverbände<br />
arbeitet der FWI nicht unterhalb eines Dachverbands<br />
– meist eines Wirtschaftsverbands,<br />
der wiederum Mitglied des Bundesverbands<br />
der Deutschen Industrie (BDI) ist. Vor mehr<br />
als zehn Jahren ist der Werkzeugverband –<br />
wie auch andere Fachverbände – aus dem<br />
Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung<br />
(WSM) nach dessen Neuordnung<br />
ausgetreten. Zuweilen wird vermutet, dass<br />
der FWI wieder Anschluss an einen Dachverband<br />
sucht, was Langelüddecke strikt<br />
bestreitet. Er betont vielmehr, dass der FWI<br />
als eigenständiger Verband sehr gut gedeihe.<br />
Das schließe indessen die Zusammenarbeit<br />
mit ähnlichen Verbänden nicht aus:<br />
»Unser Verband hat binnen 15 Monaten<br />
sechs Industrie- und Herstellerverbände<br />
sowie einen Dienstleistungsverband für<br />
Kooperationen um sich geschart.« Er nennt<br />
dabei die Fachverbände der Schleifmittelindustrie,<br />
der Schloss- und Beschlagindustrie,<br />
der Deutschen Pinsel- und Bürstenhersteller,<br />
der Baumarktlieferanten sowie der Deutschen<br />
Werkzeug- und Formenbauer. Ebenfalls<br />
kooperieren inzwischen der FWI und<br />
der BME, der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik. »Der Nutzen<br />
dieser bilateralen Zusammenarbeit mit diesen<br />
Verbänden«, so Langelüddecke, »liegt<br />
in der wechselseitigen, oftmals gleich gearteten<br />
Betroffenheit von Themen und Fragestellungen<br />
des unternehmerischen Wirkens<br />
in den Mitgliedsfirmen dieser Verbände.« So<br />
würden Veranstaltungen wechselseitig<br />
organisiert und von den Mitgliedern wahrgenommen,<br />
gemeinsame Gesprächskreise<br />
eingerichtet und Sachfragen zwischen den<br />
Verbandsgeschäftsstellen erörtert. Sachkompetenz<br />
werde aufgeteilt und gleichermaßen<br />
in den Verbänden zugänglich<br />
gemacht. Zudem erleichterten derartige<br />
Kooperationen die Abstimmung von Positionen<br />
gegenüber der EU, dem Bund und<br />
Behörden sowie Institutionen, so die ersten<br />
Erfahrungen des Werkzeugverbands. Langelüddecke<br />
ist sich sicher: »Die Akzeptanz<br />
dieser Kooperationen steigt und wird sich<br />
weiter erhöhen.« (sm 141001296)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
42 K Firmenschriften<br />
Gräbener Maschinentechnik<br />
Kräfte bewegen,<br />
Walzen-Biegemaschinen<br />
6 Seiten, deutsch<br />
Windturmfertigung, SAW-Rohrherstellung,<br />
Automobilproduktion und Zulieferer<br />
stehen im Fokus der Gräbener<br />
Maschinentechnik, die sich als Anlagenaus<br />
rüster etabliert hat. Sie arbeitet mit<br />
4-Walzen-Biegemaschinen für die Serienfertigung<br />
von dickwandigen Mantelschüssen,<br />
mit 3-Walzen-Biegemaschinen<br />
für die Spezialschussfertigung und<br />
mit Rohrformpressen.<br />
Gräbener Maschinentechnik GmbH & Co. KG<br />
Am Heller 1, 57250 Netphen-Werthenbach<br />
Tel. +49 2737 989-120, Fax +49 2737 989-110<br />
E-Mail: graebmasch@graebener-group.com<br />
www.graebener-maschinentechnik.de (sm 141001257)<br />
PIEL<br />
Wir liefern Zukunft<br />
12 Seiten, deutsch<br />
Das inhabergeführte mittelständische<br />
Unternehmen Piel ist mit rd. 410.000<br />
Artikeln ein Vollsortimenter des technischen<br />
Handels und verbindet Produkte<br />
mit Dienstleistungen – individuelle PSA-<br />
(Persönliche Schutzausrüstungen)-Konzepte,<br />
C-Teile-Management oder eProcurement.<br />
Piel erarbeitet mit umfangreichem<br />
Dienstleistungsangebot individuelle<br />
Lösungen für die Kunden, beispielsweise<br />
über Analyse der Gefährdungsbereiche<br />
und passgenaue Sicherheits- und Schutzkonzepte.<br />
PIEL Die Technische Großhandlung GmbH<br />
Boleweg 4, 59494 Soest<br />
Tel. +49 2921 687-0, Fax +49 2921 687-26<br />
E-Mail: info@piel.de, www.piel.de (sm 141001256)<br />
BGH<br />
Freiformschmiedestücke / Flanschen,<br />
Ringe, Scheiben / Kaltwalzen<br />
15 Seiten, deutsch und englisch<br />
Die BGH-Gruppe verfügt über Werke in<br />
Siegen und Lippendorf. Sie entwickelte<br />
das Freiformschmieden in einer über<br />
500-jährigen Tradition auf ein hohes<br />
technologisches Niveau. BGH verarbeitet<br />
Blockguss aus eigenen Schmelzkapazitäten<br />
und formt ihn mit hydraulischen<br />
Pressen. Die Basis bilden zwei<br />
Stahlwerke mit Hochleistungselektrolichtbogenöfen,<br />
die metallurgische Be -<br />
handlung folgt in Pfannenofen, Vakuumanlage oder nach AOD- sowie<br />
VOD-Verfahren.<br />
BGH Edelstahl Siegen GmbH<br />
Industriestraße 9, 57076 Siegen<br />
Tel. +49 271 701-0, Fax +49 271 701-300<br />
E-Mail: info.werke@bgh.de, www.bgh.de (sm 141001258)<br />
Lukas<br />
Alles für die Schweißnahtbearbeitung<br />
20 Seiten, deutsch<br />
Effiziente, leistungsstarke Werkzeuge<br />
werden nicht für das Schweißen, sondern<br />
auch für die Schweißnahtvorbereitung<br />
und die anschließende Bearbeitung<br />
der Nähte benötigt. Diese liefert<br />
das Unternehmen Lukas. Mit den speziellen<br />
Werkzeugen werden Werkstücke<br />
von Rost und Farbe gereinigt, Fehlerstellen<br />
ausgeschliffen sowie meterlange<br />
Fasen an Schweißkanten angebracht.<br />
Zudem ebnen sie Schweiß- und<br />
Kehlnähte auf Stahl und Edelstahl und erzielen beste Ergebnisse bei<br />
der Endbearbeitung.<br />
Lukas-Erzett Vereinigte Schleif- und Fräswerkzeugfabriken GmbH & Co. KG<br />
Gebrüder-Lukas-Straße 1, 51766 Engelskirchen<br />
Tel. +49 2263 84-0, Fax +49 2263 84-300<br />
E-Mail: le@lukas-erzett.de, www.lukas-erzett.com (sm 141001260)<br />
Preziehs<br />
Blechbearbeitung in Perfektion<br />
8 Seiten, deutsch, englisch und französisch<br />
Seit Jahren ist die Preziehs GmbH, hundertprozentige<br />
Tochter der Dillinger<br />
Fabrik Gelochter Bleche GmbH, ein führender<br />
Hersteller von Behältern, Bauteilen<br />
sowie Gehäusen aus Blech und<br />
Lochblech. Der hochmoderne Maschinenpark<br />
ist auf nahezu alle Anforderungen<br />
vom Prototypen bis zum Serienbau<br />
ausgerichtet. Preziehs lasert, stanzt,<br />
nibbelt, prägt, biegt, kantet, schweißt,<br />
formt um und nimmt Oberflächenbehandlungen vor.<br />
Preziehs GmbH (Dillinger Fabrik Gelochter Bleche GmbH)<br />
Franz-Méguin-Straße 20, 66763 Dillingen<br />
Tel. +49 6831 7003-300, Fax +49 6831 7003-350<br />
E-Mail: info@preziehs.de, www.preziehs.de (sm 141001259)<br />
SSAB<br />
Kosteneffiziente Lösungen<br />
mit Hardox und Domex<br />
8 Seiten, deutsch<br />
SSAB verwendet ausschließlich schwedisches<br />
Eisenerz und ist ein Weltmarktführer<br />
in extra- und ultrahochfesten Stählen<br />
(AHSS) und Verschleißblechen für anspruchsvolle<br />
Anwendungen. Spezialprodukte<br />
sind Hardox-Verschleißblech mit<br />
einer konstant hohen Qualität, Oberflächenbeschaffenheit<br />
und Verschleißfestigkeit;<br />
Domex extra- und hochfester<br />
Stahl vereinfacht die Produktion durch<br />
gute Formbarkeit, Schweiß- und Biegeeigenschaften und mechanische<br />
Bearbeitbarkeit.<br />
SSAB Swedish Steel GmbH<br />
Hamborner Straße 53, 40472 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 9125-0, Fax +49 211 9125-129<br />
E-Mail: lager.de@ssab.com, www.ssab.com/de (sm 141001255)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
44 K Special: EuroBLECH<br />
EuroBLECH 2014<br />
Innovation und Internationalität<br />
Hannover. Vom 21.-25. <strong>Oktober</strong> 2014 findet in Hannover die<br />
23. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung statt.<br />
Als internationale Leitmesse für die Blech bearbeitende Industrie und<br />
Konjunkturbarometer der Branche gibt die EuroBLECH einen<br />
umfassenden Überblick über aktuelle technische Neuerungen im Bereich<br />
der Blechbearbeitung.<br />
Über 1.500 Aussteller aus mehr als 40<br />
Ländern zeigen verteilt auf acht Messehallen<br />
Livevorführungen von einer beeindruckenden<br />
Bandbreite an Maschinen, Werkzeugen<br />
und Systemen. Die Vorgängerveranstaltung<br />
besuchten mehr als 60.000 Personen aus 98<br />
Ländern. Klar strukturiert in 15 Technologiebereiche,<br />
deckt die EuroBLECH die gesamte<br />
Prozesskette der Blechbearbeitung ab, von<br />
Blechen über Rohre und Profile (FE und NE)<br />
bis hin zu Halbzeugen, Zulieferteilen, Fertigprodukten<br />
und Baugruppen. Die gezeigten<br />
Arbeitsschritte umfassen Handling, Trennen,<br />
Umformen, flexible Blechbearbeitung,<br />
Fügen, Schweißen, Verarbeitung hybrider<br />
Strukturen und Oberflächenbehandlung.<br />
Auf der IT-Systemseite finden sich Steuerungs-<br />
und Regeltechnik, CAD / CAM-Syste-<br />
(141001123/1)<br />
Fotos/Grafik: Mack Brooks Exhibitions Ltd<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche K 45<br />
(141001123/2)<br />
(141001123/2)<br />
me und Lagereinrichtungen, außerdem gibt<br />
es Wissenswertes zu Qualitätssicherung und<br />
F & E.<br />
Ein internationales<br />
Spitzenpublikum<br />
Als weltweit größte Messe dieses Industriezweiges<br />
zieht die EuroBLECH ein hochkarätiges<br />
Fachpublikum aus aller Welt an. Da -<br />
runter finden sich Spezialisten der Blechbearbeitung<br />
aus allen Managementebenen<br />
sowohl aus kleinen und mittleren Betrieben<br />
als auch von Großunternehmen. Besucher<br />
sind u. a. Konstrukteure, Produktions- und<br />
Fertigungsleiter, Qualitätsmanager, Einkäufer,<br />
Handwerker, technische Direktoren<br />
sowie Experten aus Verbänden und der Forschung.<br />
Zu den vertretenen Industrien zählen<br />
alle relevanten Schlüsselbranchen wie<br />
Maschinenbau, Stahl- und Leichtmetallbau,<br />
Walzwerke, Eisen- und Stahlerzeugung,<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« Branchentreff<br />
Die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« wird im Rahmen der<br />
EuroBLECH am 21.10. ihren achten Branchentreff<br />
veranstalten. Los geht es um 17:30 Uhr, und zwar<br />
in Raum 1B des Convention Centers (CC) auf dem<br />
Gelände der Hannover Messe. Herausragende<br />
Industrievertreter werden in ihren Vorträgen<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />
Schiffbau, Luft- und Raumfahrttechnik,<br />
Automobilindustrie und viele mehr.<br />
Bei der letzten Veranstaltung 2012 kamen<br />
fast die Hälfte der Aussteller (48 %) und<br />
36 % aller Besucher aus dem Ausland. Rund<br />
70 % der damaligen Aussteller wollen auch<br />
dieses Jahr wieder dabei sein. Viele haben<br />
wichtige Branchenthemen behandeln. Nach den<br />
Vorträgen gibt es Gelegenheit zum Meinungsaustausch<br />
und zum Networking. Die Herausgeber<br />
von »<strong>stahlmarkt</strong>« und »steel market Europe« sind<br />
auf der Euro BLECH auch mit einem eigenen Stand<br />
vertreten, nämlich in Halle 11, Stand B75.<br />
ihren Stand schon vor über einem Jahr<br />
gebucht. Die gesamte Ausstellungsfläche<br />
wird rd. 86.500 m² umfassen und zieht sich<br />
über alle acht Hallen des Messegeländes in<br />
Hannover. Das ist ein Anstieg von 3 %<br />
gegenüber der vorherigen Veranstaltung.<br />
Hauptausstellungsländer sind abgesehen<br />
Mack Brooks Exhibitions erweitert Vorstand<br />
St. Albans, Herts. Messeveranstalter Mack<br />
Brooks Exhibitions hat seine Geschäftsleitung<br />
ausgebaut. Nicola Hamann wurde zur geschäftsführenden<br />
Direktorin für Mack Brooks Exhibitions‘<br />
umfassendes Geschäft in Deutschland ernannt.<br />
Mike Cooke erweitert den Vorstand in beratender<br />
Funktion.<br />
Nicola Hamann ist seit zehn Jahren Messedirektorin<br />
verschiedener internationaler Fachmessen,<br />
die Mack Brooks Exhibitions in Deutschland<br />
veranstaltet, darunter bekannte Leitmessen wie<br />
die EuroBLECH, die inter airport Europe und die<br />
ICE Europe International Converting Exhibition.<br />
Nicola Hamann verantwortet ab sofort das vollständige<br />
Portfolio der in Deutschland stattfindenden<br />
Messen bei Mack Brooks Exhibitions. Der<br />
Messeveranstalter hat sein Deutschlandgeschäft<br />
in den vergangenen Jahren stark ausgebaut.<br />
Mike Cooke war vormals CEO von DMG World<br />
Media, dem Eventzweig der Daily Mail und des<br />
General Trust Plc. Er lebt in San Francisco und wird<br />
Mack Brooks Exhibitions beim Ausbau seiner<br />
Geschäfte in den Vereinigten Staaten als strategischer<br />
Berater unterstützen.<br />
Die anderen Vorstandspositionen in der Ge -<br />
schäftsleitung von Mack Brooks Exhibitions bleiben<br />
unverändert, mit Simon Adkins als geschäftsführendem<br />
Finanzdirektor, David Tellett als geschäftsführendem<br />
Direktor und Hakan Gershagen<br />
als Berater. Vorstandsvorsitzender ist Inhaber<br />
Stephen Brooks. (sm 141001186)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
46 Special: EuroBLECH<br />
von Deutschland auch Italien, China, die<br />
Türkei, die Niederlande, Spanien, die<br />
Schweiz, Österreich und die USA.<br />
Neuer Onlinewettbewerb<br />
In diesem Jahr präsentiert die EuroBLECH<br />
erstmals einen Onlinewettbewerb, um he -<br />
rausragende Leistungen in der Blechbearbeitung<br />
zu würdigen, die für hohe Qualität,<br />
Best Practice, Innovation und Exzellenz stehen.<br />
Der Wettbewerb »Champions in der<br />
Blechbearbeitung« kürt insgesamt fünf<br />
Preisträger, einen Gewinner für jede der fünf<br />
Kategorien: Produktion in Rekordzeit,<br />
Lösung für ein komplexes Problem, herausragender<br />
Kundenservice, Herstellung eines<br />
außergewöhnlichen Produkts aus Blech und<br />
ausgezeichnete Teamarbeit. Die Gewinner<br />
erhalten eine Auszeichnung im Rahmen<br />
einer feierlichen Preisverleihung auf der<br />
EuroBLECH 2014. Weitere Informationen<br />
über die Messe finden sich auf der unten<br />
angegebenen Webseite.<br />
www.euroblech.com<br />
/<br />
(sm 141001123)<br />
AGTOS – Neues Werk in Konin<br />
Emsdetten. Die AGTOS Gesellschaft für technische Oberflächensysteme GmbH hat die Modernisierung<br />
in ihrem polnischen Werk in Konin abgeschlossen.<br />
Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums<br />
des Herstellers von Schleuderradstrahlanlagen<br />
in Deutschland und Polen wurde<br />
die Produktionsfläche nahezu verdoppelt,<br />
und ein repräsentatives Bürogebäude ersetzt<br />
den bisherigen Anbau. Kürzlich wurde die<br />
knapp 2.700 m² große Halle zur Nutzung<br />
übergeben und auch das Bürogebäude wurde<br />
eingerichtet und bezogen.<br />
Für die Investition in das polnische Werk gab<br />
es mehrere Gründe. Einerseits war es die<br />
kontinuierlich gestiegene Zahl der ge bauten<br />
Maschinen und Anlagen. Neben der Menge<br />
änderte sich auch die Art der Ma schinen.<br />
Außerdem verlassen zunehmend große<br />
Schleuderradstrahlmaschinen das Werk. Der<br />
Bedarf an Fertigungs- und Bereitstellungsfläche<br />
stieg deutlich. Zudem fehlte im polnischen<br />
Werk der Platz für Vorführmaschinen,<br />
um Kunden die Technik zu de monstrieren<br />
und Strahlversuche durchzuführen.<br />
Gleichzeitig stieg die Zahl der Mitarbeiter<br />
in der Fertigung wie auch in der Arbeitsvorbereitung<br />
und in sonstigen Abteilungen.<br />
Dies führte zu der Entscheidung, nicht nur<br />
die Fertigungskapazität nahezu zu verdoppeln,<br />
sondern auch angemessene Büro- und<br />
Besprechungsräume zu bauen. »Unser Werk<br />
in Konin hat mit dieser Investition ein komplett<br />
neues Gesicht bekommen«, so Ge -<br />
schäftsführer Antonius Heitmann. »Die Resonanz<br />
bei Mitarbeitern und Kunden ist sehr<br />
positiv. Als mittelständisches Unternehmen<br />
sehen wir ein großes Potenzial für unsere<br />
Weiterentwicklung. Neue Maschinen- und<br />
Anlagentypen kommen hinzu.« Die ständig<br />
wachsende Vertriebsorganisation ermöglicht<br />
es AGTOS, neue Märkte zu erschließen.<br />
AGTOS ist dieses Jahr auf der Messe Euro-<br />
BLECH präsent. Als Exponat wird eine Rollbahn-Strahlanlage<br />
RT-15 für Bleche und<br />
Profile zu sehen sein. Sie steht exemplarisch<br />
für eine ganze Reihe von Baugrößen und<br />
Ausführungen.<br />
Seitenansicht des neuen AGTOS-Werkes in Konin (Foto: AGTOS)<br />
(141001133/1)<br />
/<br />
AGTOS Gesellschaft für technische<br />
Oberflächensysteme GmbH<br />
Gutenbergstraße 14<br />
48282 Emsdetten<br />
Tel. +49 2572 96026-0<br />
www.agtos.de<br />
EuroBLECH: Halle 13, Stand B 63<br />
(sm 141001133)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 47
48 Special: EuroBLECH<br />
Trends im europäischen Blechmarkt<br />
Diskussions- und Vortragsergebnisse vom EUROMETAL Steel Net Forum<br />
Stockholm (us). Ende Mai traf sich die europäische Stahlbranche zum<br />
»EUROMETAL Steel Net Forum« in Stockholm. Ein Schwerpunkt war dem<br />
europäischen Flach<strong>stahlmarkt</strong> gewidmet. Während eine Podiumsdiskussion<br />
den gegenwärtigen Stand des Marktes für Stahlbleche von Produzentenseite<br />
abzubilden versuchte, erläuterte Dr. Jens Lauber von Tata Steel Europe<br />
neue Mehrwertkonzepte für Blech verarbeitende Stahl-Service-Center.<br />
Georges Kirps, Managing Director von<br />
EUROMETAL, begrüßte als Teilnehmer der<br />
Podiumsdiskussion Dr. Günter Luxenburger<br />
(Verkaufsvorstand Dillinger Hütte), Lars Olsson<br />
(Sales Director SSAB) und Abhijit Sanyal<br />
(CMO Southeast – Flat Products, Arcelor<br />
Mittal Europe). »Damit sind die Vertreter<br />
von drei ganz verschiedenen Geschäftsmodellen<br />
an der Diskussion beteiligt«, stellte<br />
Kirps einleitend fest. Die Diskussion bewegte<br />
sich entlang von fünf Hauptpunkten und<br />
beleuchtete dabei die Situation im Blechmarkt<br />
sowie das Thema Überkapazitäten,<br />
die Export- und Importflüsse, die Entwicklung<br />
der Abnehmerbranchen und die Rolle<br />
der Stahldistribution. Den Abschluss bildete<br />
ein kurzfristiger Marktausblick für den<br />
Flach<strong>stahlmarkt</strong>.<br />
Verschiedene Geschäftsmodelle<br />
Jeder der Diskussionsteilnehmer erläuterte<br />
zunächst das jeweilige Geschäftsmodell seines<br />
Unternehmens. Wie Luxenburger ausführte,<br />
liegt der Fokus der Dillinger Hütte<br />
auf schweren und großformatigen Blechen<br />
und auf dem Projektgeschäft. Ziel sei es,<br />
dem Kunden die gewünschte Qualität und<br />
spezifische Größe in kurzer Frist zur Verfügung<br />
stellen zu können. ArcelorMittal wiederum<br />
verfügt unter anderem über zwei<br />
Stahlwerke in Spanien und Rumänien. »Die<br />
Schwarzmeerregion ist dabei einer der wettbewerbsintensivsten<br />
Märkte der Welt«,<br />
erläuterte dazu Sanyal. SSAB hingegen ist<br />
z. B. auf dem lokalen schwedischen Markt<br />
präsent und konzentriert sich dort besonders<br />
auf hochwertige Produkte, wie Lars<br />
Olsson ausführte.<br />
Strukturelle und politische<br />
Herausforderungen<br />
Auch wenn sich alle Beteiligten über das<br />
prinzipielle Problem der Überkapazitäten in<br />
mehreren europäischen Teilmärkten einig<br />
waren, gab es unterschiedliche Ansichten,<br />
wie diese zurückgeführt werden können.<br />
»Ich denke es ist wichtig, dass wir eine<br />
Anpassung auf Seiten der Stahlwerke<br />
sehen«, sagte Olsson mit Blick auf den nordischen<br />
Stahlmarkt. Hier gebe es bereits<br />
entsprechende Bemühungen.<br />
In Bezug auf die Importsituation bei Quartoblechen<br />
stellte Luxenburger einen großen<br />
Einfluss durch die Krise in der Ukraine fest.<br />
»Sollten die Ukrainer irgendwann nicht<br />
mehr nach Russland liefern können, dann<br />
würde das zu Verschiebungen auf dem<br />
gesamten europäischen Markt führen«,<br />
erklärte er. Hier gebe es ein schwer zu kalkulierendes<br />
Risiko und Luxenburger gab<br />
seiner Hoffnung nach einer besonnenen<br />
politischen Lösung durch die EU Ausdruck.<br />
Als generelle Maßnahme für die Unternehmen<br />
empfahl er, sich nur in Märkten zu<br />
engagieren, die auch einen entsprechenden<br />
Mehrwert bieten können.<br />
Die Talsohle scheint erreicht<br />
Mit Blick auf die Abnehmermärkte nannte<br />
Sanyal für seinen Bereich die Schiffsbaubranche<br />
als positives Beispiel. Die Nachfrage<br />
habe sich stabilisiert, allerdings hätten<br />
sich die Produktzyklen verändert; gebaut<br />
würden nun eher kleinere Schiffe in<br />
kürzerer Zeit. »Das erfordert auch auf Seiten<br />
des Stahlwerks größere Flexibilität«,<br />
sagte er.<br />
(14100934/1)<br />
Günter Luxenburger, Dillinger Hütte, Abhijit Sanyal, ArcelorMittal Europe, und Lars Olsson, SSAB (Fotos: us)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 49<br />
Lieferkette Stahl in der EU<br />
Lieferanten<br />
EU-Werke<br />
Importe<br />
85%<br />
15%<br />
Distribution/Stahl-Service-Center (SSC)<br />
stahlwerkgebundene<br />
SSC<br />
unabhängige<br />
SSC<br />
Lagerhaltender<br />
Stahlhandel<br />
~35% ~40% ~25%<br />
45% 55%<br />
(14100934/2)<br />
Dr. Jens Lauber, Tata Steel Europe<br />
Stahlverwendung<br />
OEM-Hersteller<br />
Zulieferer<br />
Mittelständische<br />
Endabnehmer<br />
(14100934/3) Quelle: EUROMETAL<br />
»Im Projektgeschäft gibt es derzeit immer<br />
wieder Verschiebungen«, ergänzte Luxenburger<br />
seine Sicht der Dinge, »aber wenn<br />
dann eine Entscheidung kommt, kann es<br />
mit der Produktion gar nicht schnell genug<br />
gehen.« Auch er bestätigte den Trend zu<br />
mehr Flexibilität: »Wer schnell liefern kann,<br />
ist klar im Vorteil. Darin liegt aber wirklich<br />
eine Chance.« Olsson wiederum argumentierte,<br />
er sehe momentan in Skandinavien<br />
zwar keine Abnehmerbranche wirklich in<br />
einer Boomsituation. »Aber man könnte<br />
sagen, wir haben die Talsohle durchschritten«,<br />
gab er sich zuversichtlich. Die größten<br />
Zukunftschancen sahen die Diskussionsteilnehmer<br />
vor allem im Anlagengeschäft für<br />
erneuerbare Energien sowie in der Öl- und<br />
Gasbranche.<br />
»Die Auslastung unserer Stahlwerke ist<br />
wieder besser geworden«, sagte Sanyal<br />
gegen Ende der Diskussion mit Blick auf die<br />
Zukunft. »Wir sind für den Rest des Jahres<br />
positiv gestimmt«, pflichtete ihm Olsson bei<br />
und auch Luxenburger betonte: »Die Richtung<br />
stimmt, aber es hängt natürlich sehr<br />
davon ab, welchen Sektor man beliefert.«<br />
Neue Konzepte für<br />
Flachstahl-Service-Center<br />
Nach der Podiumsdiskussion ergänzte Dr.<br />
Jens Lauber, CEO von Tata Steel Distribution<br />
Mainland Europe, die Marktübersicht mit<br />
Hinblick auf die Rolle der Flachstahl-Service-Center<br />
(SSC). Dabei stellte er heraus,<br />
dass für unterschiedliche Märkte auch verschiedene<br />
Ansätze für die SSC Erfolg versprechend<br />
seien. Neben einer klaren Trennung<br />
von SSC und Stahlwerk wie in den<br />
USA gebe es Modelle, in denen der direkte<br />
Kontakt mit den Endkunden besonders<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
50 Special: EuroBLECH<br />
wichtig sei oder die verschiedene Arten der<br />
Integration von Stahlwerk und Service-Center<br />
beinhalteten, wie man sie in europäischen<br />
Märkten finde.<br />
Aber auch innerhalb der europäischen<br />
Märkte gebe es starke Unterschiede, so Lauber,<br />
und zwar vor allem hinsichtlich der<br />
Marktstruktur. Während in Deutschland und<br />
Frankreich die Automobilhersteller bedeutende<br />
Abnehmerbranchen seien, existiere in<br />
Italien ein größerer Anteil an kleinen und<br />
mittleren Endkunden. Letztlich komme es<br />
darauf an, für jeden Markt das passende<br />
Modell für die Wertschöpfungskette zu finden,<br />
so Lauber.<br />
Für Veränderungen gebe es hierbei vor<br />
allem drei Ansätze: Erstens eine vollständige<br />
Trennung von Stahlwerken und SSC, wie es<br />
in den USA der Fall sei; zweitens eine stärkere<br />
Vorwärtsintegration der SSC in den<br />
Bereich der Anarbeitung hinein – die Service-Center<br />
werden sozusagen zur verlängerten<br />
Werkbank des Endkunden – und<br />
drittens eine stärkere Reintegration des SSC<br />
in das Stahlwerk. Alle Ansätze hätten ihre<br />
spezifischen Vor- und Nachteile. Anhand<br />
von Tata Steel zeigte Lauber auf, dass je<br />
nach Produktart unterschiedliche Strategien<br />
zur besseren Marktpositionierung zum Einsatz<br />
kommen. »Es gibt keine Einheitslösung,<br />
die für jeden passt«, schloss Lauber seine<br />
Präsentation.<br />
www.eurometal.net<br />
/<br />
(sm 14100934)<br />
L VERANSTALTUNGEN WERFEN IHRE SCHATTEN VORAUS<br />
PRODUKTE SUCHEN<br />
PRODUZENTEN<br />
Villingen-Schwenningen. Das Steinbeis-Innovationszentrum<br />
Wissen + Transfer richtet am<br />
24. <strong>Oktober</strong> 2014 zum zweiten Mal die Ideenverwertungsmesse<br />
»Produkte suchen Produzenten«<br />
aus. Diese wird in der IHK Nordschwarzwald<br />
in Pforzheim gehalten und fokussiert diesmal<br />
patentierte Ideen aus dem Technologiebereich<br />
Präzisionstechnik, die Kooperationspartner, Produzenten<br />
sowie Vertriebspartner suchen. Dabei ist<br />
der schnelle Technologietransfer das erklärte Ziel.<br />
Aussteller sind Hochschulen, Unternehmer und<br />
Erfinder, die ein auf der Präzisionstechnik basierendes<br />
neues Produkt oder auch eine innovative<br />
Technologie vorweisen können. Besucher interessieren<br />
sich für Kooperationspartner beispielsweise<br />
aus dem FuE-Bereich. Die Ausstellung wird<br />
begleitet von einem Programm aus Fachvorträgen<br />
zur Präzisionstechnik sowie zu Fördermöglichkeiten.<br />
Steinbeis Innovationszentrum<br />
Wissen + Transfer<br />
+49 7721 87865-40 (sm 141001246)<br />
/<br />
MADE IN STEEL 2015<br />
(ESTAD), Europas führende Konferenz für die<br />
Stahlindustrie, begleitend zur METEC, der weltweit<br />
führenden Messe für Hüttentechnologie.<br />
Das Stahlinstitut VDEh hält damit an der Tradition<br />
der begleitenden technischen Konferenzen<br />
zur METEC als Europas führende Konferenzen der<br />
Stahlindustrie fest.<br />
Dabei werden alle technischen Themen zur<br />
Erzeugung von Stahl, des Werkstoffes Stahl sowie<br />
seiner Anwendungen im Mittelpunkt stehen. Das<br />
Stahlinstitut VDEh veranstaltet die 2nd ESTAD in<br />
Kooperation mit seinen Partnern Austrian Society<br />
for Metallurgy and Materials, Fédération Française<br />
de l´Acier, Jernkontoret (Schweden) und der Associazione<br />
Italiana di Metallurgia. Auch 2015 wird<br />
der Besuch der 2nd ESTAD wieder ein Pflichttermin<br />
auf der Agenda der Stahlhersteller, Zulieferer<br />
und Anwender sein.<br />
www.metec-estad2015.com<br />
/<br />
(sm 141001235)<br />
Mailand / Brescia. Vom 20. bis 22. Mai 2015<br />
wird zum mittlerweile sechsten Mal die Fachmesse<br />
Made In Steel gehalten. Fand diese Messe<br />
2013 noch in der Fieramilanocity statt, wird sie im<br />
kommenden Jahr neben der EXPO – Fiera Overpass<br />
direkt in den Hallen der Fieramilano stattfinden.<br />
Organisiert vom Unternehmen Siderweb, das<br />
im Februar 2014 die Made In Steel s.r.l. übernommen<br />
hat, werden auf der Messe sowie begleitenden<br />
Konferenzen wichtige Themen und Entwicklungen<br />
rund um Stahlerzeugung, -markt, -distribution<br />
und Stahlverwendung behandelt.<br />
www.madeinsteel.it<br />
/<br />
(sm 140901058)<br />
METEC & 2ND ESTAD 2015<br />
Düsseldorf. Das Stahlinstitut VDEh veranstaltet<br />
vom 15. bis 19. Juni 2015 in Düsseldorf die 2nd<br />
European Steel Technology and Application Days<br />
»TESTING FOR LIFE« BEI ZWICK<br />
Ulm. Auf der 23. testXpo – internationale Fachmesse<br />
für Prüftechnik in Ulm präsentiert das<br />
Unternehmen Zwick zusammen mit 30 weiteren<br />
Firmen auf über 2.500 m 2 Standfläche innovative<br />
Prüflösungen live und »in Farbe«.<br />
»Testing for life« heißt das Motto der Veranstaltung<br />
am 16. <strong>Oktober</strong> ab 12 Uhr auf dem<br />
Werksgelände von Zwick. Denn: zuverlässig<br />
geprüfte Produkte sichern unser Leben. Ob ein<br />
Fahrradhelm, das Führungsseil einer Seilbahn,<br />
Kaffeepads oder die Kräfte, die ein Katheder in<br />
der Aorta ausübt – Zwick sichert unseren Alltag.<br />
Zu den vielen neuen Prüflösungen werden in diesem<br />
Jahr zahlreiche Anwendungen aus den Bereichen<br />
Metall, Kunststoff, Composites und Automotive<br />
gezeigt.<br />
www.zwick.de<br />
(sm 141001317) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
(141001303/3)<br />
Einzigartig in Effizienz und Mehrwert<br />
NLMK Europe setzt auf Produkte mit hoher Wertschöpfung<br />
Ratingen. Produkte und Dienstleistungen mit hohem Mehrwert<br />
anzubieten und dabei gleichzeitig hochgradig effizient zu produzieren –<br />
das beides kombiniert ist wohl eines der großen Erfolgsgeheimnisse der<br />
NLMK Group in Europa. Mit sechs Produktionsstätten kann NLMK Europe<br />
auf einen Schatz von langer Tradition und umfangreicher Erfahrung<br />
zurückgreifen. Und die Ziele sind weiterhin ehrgeizig: Man investiert und<br />
konzentriert sich auf Märkte mit Zukunftsperspektiven.<br />
Die Geschäftsbereiche in Europa heißen<br />
»Strip Products« (Bandstähle) und »Plate«<br />
(Bleche). Beide haben ihren Marktanteil ausgedehnt<br />
und sich auf hochwertige Qualitätsprodukte<br />
mit »added value« – Mehrwert<br />
– konzentriert. Resultat ist eine sich stetig<br />
vergrößernde Liste an Kunden aus dem<br />
Automotivesektor, der Bau-, Maschinenbauund<br />
Schiffbauindustrie, dem Bereich »Yellow<br />
Goods«, der traditionellen & grünen<br />
Energie, dem Rohrleitungsbau und weiteren<br />
Industriebereichen.<br />
Zugleich bezieht die Gruppe NLMK Europe<br />
einen seiner Wettbewerbsvorteile aus den<br />
qualitativ sehr hochwertigen Brammen<br />
seiner russischen Muttergesellschaft, der<br />
NLMK Group mit Hauptsitz in Lipetsk. Der<br />
Stahl- und Bergbaukonzern ist vertikal integriert<br />
und deckt seinen Eisenerz- und Koksbedarf<br />
zu 100 % aus eigenen Quellen. Bei<br />
Schrott ist NLMK zu 85 % und beim Energieverbrauch<br />
zu 53 % Selbstversorger.<br />
Durch den direkten Zugang zu Rohstoffen<br />
hat die russische Gruppe die Möglichkeit,<br />
Brammen höchster Qualität und einzigartiger<br />
Maße bzw. Charakteristika herzustellen.<br />
»Im Verlaufe der letzten fünf Jahre haben<br />
wir rd. 8 Mrd. USD in Technologie, Sicherheits-<br />
und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />
sowie Umweltschutzmaßnahmen<br />
investiert«, berichtet Oleg Bagrin, Präsident<br />
und CEO der NLMK Group. Ziel ist es u. a.,<br />
die Produktqualität noch weiter zu verbessern<br />
und die Fertigungsbreite zu erhöhen.<br />
»Durch die effiziente Produktion der Brammen<br />
in höchster Qualität – durch den direkten<br />
Zugang zu Rohstoffen – und aufgrund<br />
der flexiblen Produktions- und Fertigungslinien<br />
für Qualitätsstähle in der Nähe unserer<br />
Kunden ist unser Geschäftsmodell für Europa<br />
einzigartig«, sagt Bagrin.<br />
Es gibt zwei wesentliche Schritte der<br />
Wachstumsstrategie bei NLMK: Erstens wird<br />
das sogenannte Upstreamgeschäft ausgebaut,<br />
also die Stahlproduktion in rohstoffreichen<br />
Ländern. Zweitens ist man bestrebt,<br />
die Weiter- und Endverarbeitung in der<br />
Nähe westeuropäischer Kunden bzw. Abnehmerbranchen<br />
vorwärts zu treiben und<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 53<br />
Coillager –<br />
NLMK Strasbourg<br />
Ben De Vos, CEO NLMK Europe –<br />
Strip Products<br />
(141001303/4)<br />
Ganz links: Die neue<br />
Fertigungslinie bei<br />
NLMK DanSteel<br />
(Fotos: NLMK Europe)<br />
profitiert dabei vom langjährigen Knowhow<br />
der dort ansässigen, konzerneigenen<br />
Produktionsstandorte. NLMK Europe hat<br />
sich in Europa bereits ein dementsprechend<br />
weit gefächertes Netzwerk sowie eigene<br />
höchst professionelle Verkaufsstrukturen<br />
aufgebaut, die auf die Produktion und<br />
Weiterverarbeitung hochwertiger Stahlprodukte<br />
sowie deren Distribution ausgerichtet<br />
sind.<br />
Der Geschäftsbereich »Strip Products«<br />
umfasst Werke in La Louvière (Belgien) und<br />
Beautor sowie Straßburg (beide in Frankreich),<br />
außerdem zwei Stahl-Service-Center<br />
in Belgien. Der Geschäftsbereich »Plate«<br />
beinhaltet die Standorte NLMK Clabecq<br />
(Belgien), NLMK DanSteel (Dänemark) und<br />
NLMK Verona (Italien).<br />
Breites Lieferprogramm<br />
an Bandmaterial<br />
Im belgischen La Louvière bestehen Kapazitäten<br />
für jährlich rd. 1,8 Mill. t warmgewalzte<br />
Coils. »Nach dem sehr schnellen Aufbau<br />
der neuen Beizanlage Nr. 1 sind wir nun in<br />
der Lage, unsere Kunden mit Beizkapazitäten<br />
von mehr als 1 Mill. t zu unterstützen«,<br />
sagt Ben De Vos, CEO NLMK Europe, Strip<br />
Products. Etwa die Hälfte davon sind Produkte<br />
mit hoher Wertschöpfung. Geliefert<br />
werden außerdem Baustähle, Walzstähle<br />
und Umformstähle. Anlagen für die Oberflächenbehandlung<br />
und Service-Center<br />
runden das Angebot ab. Die Mitarbeiter in<br />
La Louvière arbeiten ständig daran, das Portfolio<br />
sowohl im Hinblick auf die Produkte als<br />
auch auf die Stahlsorten zu erweitern. Dazu<br />
zählen z. B. hochfeste und anspruchsvolle<br />
Stahlsorten (beschichtet wie unbeschichtet),<br />
besondere Tiefziehgüten, Dualphasenstähle<br />
sowie feuerverzinkte und elektrolytisch verzinkte<br />
Bleche.<br />
Die beiden französischen Werke in Beautor<br />
und Straßburg bilden NLMK Coating<br />
und sind auf beschichtete Stähle – sowohl<br />
metallisch als auch organisch – spezialisiert.<br />
In Beautor können jährlich rd. 280.000 t<br />
kaltgewalzt und 200.000 t elektrolytisch<br />
verzinkt, in Straßburg rd. 400.000 t feuerverzinkt<br />
und 120.000 t vorlackiert werden.<br />
Geliefert wird in Form von Coils, Tafeln und<br />
Spaltband. Beide Unternehmen sind bekannte<br />
und etablierte Lieferanten für anspruchsvolle<br />
Kunden aus der Automotive-<br />
Industrie, wobei jedes Werk über sein eigenes<br />
integriertes Service-Center verfügt.<br />
Aufgrund ihrer Flexibilität und Kundenorientierung<br />
sind sie geschätzte Anbieter von<br />
maßgeschneiderten Dienstleistungen.<br />
Zurückgreifen kann die Gruppe aber auch<br />
auf ein Netzwerk von Stahl-Service-Centern<br />
in Frankreich und Belgien. Damit verfügt sie<br />
über eine große Vielfalt von Anarbeitungsmöglichkeiten.<br />
Von dort aus können Band-<br />
Igor Sarkits, CEO NLMK Europe – Plate<br />
NLMK Europe in Zahlen<br />
Mitarbeiter ca. 2.500<br />
Geschäftsfelder<br />
Werke<br />
Jahresproduktionskapazität:<br />
Bandstähle<br />
Grobbleche<br />
Kundensektoren:<br />
2 (Bandstähle / STRIP PRO-<br />
DUCTS und Bleche / PLATE)<br />
6 (NLMK La Louvière, NLMK<br />
Beautor, NLMK Strasbourg,<br />
NLMK Clabecq, NLMK<br />
DanSteel, NLMK Verona)<br />
ca. 1,8 Mill. t<br />
ca. 1,3 Mill. t<br />
Automotive, Bau-, Maschinenbau-<br />
und Schiffbauindustrie,<br />
Yellow Goods,<br />
traditionelle & grüne Energie,<br />
Rohr- sowie allgemeine<br />
weiterverarbeitende Metallindustrie<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
54 Special: EuroBLECH<br />
Fertigwarenlager des Stahl-Service-Centers in Manage<br />
produkte wie Tafeln und Spaltbänder just in<br />
time geliefert werden.<br />
Drei Spezialisten für Quartobleche<br />
Der Geschäftsbereich »Plate« besteht aus<br />
drei Unternehmen, die sich auf Grobbleche,<br />
Rohblöcke sowie geschmiedete Produkte<br />
spezialisiert haben: NLMK Clabecq, NLMK<br />
DanSteel und NLMK Verona.<br />
NLMK Clabecq produziert Grobbleche in<br />
Dicken von 3 bis 120 mm. Das Werk im belgischen<br />
Ittre kann auf eine über 200-jährige<br />
Geschichte zurückblicken. Auf effizienten<br />
Anlangen für produktives Walzen und<br />
moderne Wärmebehandlung entstehen<br />
Stahlprodukte mit besonders hoher Oberflächenqualität,<br />
Ebenheit und engsten<br />
Dickentoleranzen. Dank der Investitionen<br />
der letzten Jahre, insbesondere in eine sehr<br />
moderne Vergütungslinie, ist das Werk auf<br />
dem neuesten Stand und kann als wichtiger<br />
Akteur auf anspruchsvollen Nischenmärkten<br />
gelten, z. B. bei Leitungsrohren, verschleißfesten<br />
Stählen (Marke Quard ® ) und Stählen<br />
mit besonders hoher Streckgrenze (Marke<br />
Quend ® ). Das Werk liegt nahe dem Hafen<br />
Antwerpen und am Knotenpunkt mehrerer<br />
größerer Autobahnen, wobei ein Drittel des<br />
Umsatzes sogar mit Kunden außerhalb<br />
Europas generiert wird.<br />
DanSteel verfügt über ein neues Quartoblechwalzwerk<br />
und hat seine Produktion auf<br />
Bleche bis 4.050 mm Breite und Dicken von<br />
5 bis 200 mm ausgedehnt. Dies macht<br />
NLMK DanSteel zu einem der wenigen europäischen<br />
Hersteller solch breiter Bleche in<br />
hochwertigen Qualitäten. Das Werk liefert<br />
Qualitätsstähle für den Schiff- und Kesselbau,<br />
den Transportsektor und den Windenergiebereich.<br />
Im Energiesektor hat das<br />
Unternehmen eine Benchmarkposition er -<br />
reicht und sich in diesem Jahr dem europäischen<br />
Forschungs- und Entwicklungsprogramm<br />
für Fundamente von Offshore-Windturbinen<br />
angeschlossen. DanSteel stellt in<br />
diesem Projekt Grobbleche von speziellen<br />
Abmessungen aus hochfesten Stählen zur<br />
Verfügung, wie sie für Pfähle von Gründungen<br />
der Turbinen der neuesten Generation<br />
benötigt werden. Dazu sagt Igor Sarkits,<br />
CEO von NLMK Europe, Geschäftsbereich<br />
Plate: »NLMK DanSteel ist ein führender<br />
Lieferant von Grobblech für die Windindustrie<br />
in Nordeuropa. Wir sehen dieses Segment<br />
als besonders vielversprechend und<br />
strategisch bedeutend an. Das gilt nicht nur<br />
für die Geschäftsaussichten. Es ist auch im<br />
Sinne unserer Strategie, fortschrittliche Um -<br />
welttechnologien voranzutreiben.«<br />
Drittes Werk im Bunde ist NLMK Verona,<br />
das geschmiedete Blöcke und geschmiedete<br />
sowie gewalzte Brammen und Bleche in<br />
Dicken von 20 bis 1.500 mm herstellt. Das<br />
auf legierte Stähle spezialisierte Unternehmen<br />
zählt dank seiner Möglichkeiten in sehr<br />
starken Abmessungen und engen Toleranzen<br />
zu den Marktführern für Werkzeugstähle.<br />
Es hat gerade erst Investitionen in ein<br />
Upgrade der Wärmebehandlungsanlage<br />
abgeschlossen. Außerdem werden zurzeit<br />
Modernisierungsmaßnahmen an der Stranggussanlage<br />
vorgenommen. Es läuft darüber<br />
hinaus ein Programm zur Optimierung des<br />
Schmiedebereichs.<br />
(141001303/6)<br />
Die Menschen hinter<br />
dem Vertriebsnetzwerk<br />
Die Gruppe hat in allen industriellen Schlüsselmärkten<br />
Verkaufsagenturen eröffnet, um<br />
den Kunden unmittelbar in dessen Region<br />
besser und individueller mit der kompletten<br />
Produktpalette bedienen zu können. Die<br />
Nähe zum Endverbraucher ermöglicht einen<br />
professionellen Service. Die größte Vertriebsgesellschaft<br />
befindet sich in Deutschland<br />
und widmet sich dem aktiven Verkauf<br />
der in den Produktionsstätten beider Geschäftsbereiche<br />
hergestellten Stahlerzeugnisse.<br />
Von Ratingen aus steht die 15-köpfige<br />
Mannschaft im täglichen Kontakt mit ihren<br />
Kollegen der europäischen Produktionsstandorte<br />
und bildet so eine effiziente und<br />
kundenorientierte Verbindung zwischen<br />
den Fertigungseinheiten und den vielfältigen<br />
Kundenspezifikationen. Weitere Büros<br />
bestehen in Frankreich, Spanien, den USA,<br />
Brasilien, Singapur, China und Indien.<br />
Investitionen in Europa<br />
NLMK Europe hat auch für die Zukunft weitere<br />
Investitionen geplant. Ziel ist es u. a., die<br />
Qualität der Produkte und des Services noch<br />
weiter zu verbessern, die Flexibilität in der<br />
Produktion zu steigern und den Anteil an<br />
Produkten mit hoher Wertschöpfung weiter<br />
zu erhöhen. Die europäischen Werke sind<br />
nach den gängigen Normen zertifiziert, so<br />
z. B. nach ISO 9001, ISO 14001, ISO TS<br />
16949 und OHSAS 18001. Die Erfolgsstrategie<br />
setzt sich also fort, wie Ben De Vos<br />
erklärt: »In einer schnelllebigen Welt mit<br />
hartem Wettbewerb reicht es nicht mehr,<br />
Nischenanbieter zu sein und Kostenführerschaft<br />
zu haben«, heißt es bei NLMK Europe.<br />
»Die Erfolgsfaktoren liegen heute darin, eine<br />
lernende Organisation aus dem Unternehmen<br />
zu machen, wo die Kultur der kontinuierlichen<br />
Verbesserung und des exzellenten<br />
Services in allen Bereichen gelebt wird.« Bei<br />
NLMK geht man diesen Weg Schritt für<br />
Schritt vorwärts. (sm 141001303)<br />
« KONTAKT<br />
NLMK Deutschland GmbH<br />
Eutelis-Platz 2<br />
40878 Ratingen<br />
Tel. +49 2102 5513-600<br />
www.eu.nlmk.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand C78<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 55<br />
Unschlagbare Fehlererkennung<br />
Aachen/Avilés. Der weltweit größte Stahlproduzent ArcelorMittal und ISRA VISION PARSYTEC haben ihre<br />
gemeinsame Erfolgsgeschichte um ein weiteres Kapitel erweitert: Zwei Linien des ArcelorMittal-Werks in Avilés<br />
wurden mit neuester Technologie vom global führenden Anbieter von Oberflächeninspektionssystemen für die<br />
Metallindustrie ausgestattet.<br />
Die Integration neuer, hochentwickelter<br />
Komponenten verbessert die Inspektionsperformance<br />
der installierten ISRA-PARSY-<br />
TEC-Systeme nochmals. Mit dem Upgrade<br />
gewinnt ArcelorMittal Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Sicherheit für die Zukunft. In Avilés<br />
produziert der Stahlgigant jährlich etwa<br />
400.000 t Material, hauptsächlich oberflächenveredelte<br />
Produkte.<br />
An der Feuerverzinkung hat ISRA VISION<br />
PARSYTEC einen neuartigen optischen Inspektionskanal<br />
mit hoher Auflösung implementiert.<br />
Design, Entwicklung und Integration<br />
der technologischen Innovation erfolgten<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Kunden. ArcelorMittal stellte wichtige<br />
Erkenntnisse aus einem internen Forschungsprojekt<br />
zur Verfügung. Das innovative<br />
System bietet eine zuverlässige Lösung<br />
für die Erkennung winziger Zinkrückstände.<br />
Die Partikel mit einer Größe von deutlich<br />
unter 1 mm können nach der Verzinkung<br />
auf der gesamten Oberfläche auftauchen<br />
und mit dem fortschrittlichen Kanal zu<br />
100 % identifiziert werden. So kann Arcelor-<br />
Mittal verzinkte Bleche in makelloser Qualität<br />
an wichtige Kunden aus der Automobilindustrie<br />
liefern.<br />
An der Warmwalzstraße inspiziert Arcelor-<br />
Mittal nun mit optimierter LED-Lichttechnologie<br />
der neuesten Generation. ISRA VISION<br />
PARSYTEC hat die leistungsfähige, unter<br />
allen Bedingungen ideale Beleuchtung speziell<br />
für diese Anwendung konzipiert. Da -<br />
raus resultieren eine deutlich verbesserte<br />
Fehlerdetektion und eine Qualitätssteigerung<br />
der Coils, die im eigenen Kaltwalzwerk<br />
weiterverarbeitet werden.<br />
Darüber hinaus geben ArcelorMittal und<br />
ISRA VISION PARSYTEC den Start eines<br />
gemeinsamen Forschungsprojekts bekannt.<br />
Ziel ist eine verbesserte Erkennung sehr<br />
schwachkontrastiger und periodisch auftretender<br />
Defekte. Die beiden Unternehmen<br />
bündeln ihre Expertise, um die neue Installation<br />
an der Warmwalzstraße zu beobachten<br />
und zu analysieren. Die im engen Austausch<br />
gewonnenen Erkenntnisse fließen<br />
direkt in die Entwicklung der nächsten Produktgeneration<br />
ein.<br />
www.parsytec.com<br />
www.isravision.com<br />
/<br />
(sm 141001148)
58 Special: EuroBLECH<br />
Alleinstellungsmerkmal<br />
in mittelständischer Gruppe<br />
Heitmann investiert nachhaltig am Standort Köln<br />
Köln (LS / WS). Mit einem breiten und tiefen Produktportfolio nicht nur in<br />
Stahl, sondern auch in NE-Metallen spielt der Unternehmensstandort Köln<br />
innerhalb der Heitmann-Gruppe eine besondere Rolle. Im Sinne von<br />
Langfristigkeit, Nachhaltigkeit und Innovation wurde zuletzt auch in Köln<br />
investiert. Und: Als i-Tüpfelchen haben die Kölner mit einer Fassadensanierung<br />
nun auch nach außen ein deutlich sichtbares Zeichen gesetzt.<br />
(141001278/1)<br />
Ralf Panhey<br />
Heitmann Köln ist aufgegliedert in die<br />
Heitmann Stahlhandel Rheinland GmbH<br />
und die Heitmann Metallhandel GmbH und<br />
verfährt nach dem Slogan »Was immer Sie<br />
brauchen«. Die vier Standbeine des Unternehmens<br />
sind Bleche, Qualitäts- und Edelbaustahl,<br />
Rohr- und Rohrzubehör und als<br />
einziger Standort in der Heitmann-Gruppe<br />
auch NE-Metalle (Kupfer, Messing und Aluminium).<br />
Am Standort Köln sind ca. 70 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Seit September 2014 bildet<br />
das Unternehmen drei junge Menschen als<br />
Groß- und Außenhandelskaufleute sowie als<br />
Fachkraft für Lagerlogistik aus. »Die Nachwuchsförderung<br />
ist uns ein zentrales Anliegen.<br />
Wenn wir ausbilden, dann bieten wir<br />
auch eine Perspektive. Nach einer erfolgreichen<br />
Abschlussprüfung ist die Übernahme<br />
das erklärte Ziel«, wie Niederlassungsleiter<br />
Ralf Panhey verdeutlicht.<br />
Heitmann Köln greift auf einen umfangreichen<br />
Bestand von insgesamt 12.500 t<br />
Material zurück: Aufgeteilt in die einzelnen<br />
Produktgruppen bedeutet das 5.000 t Qualitätsstahl,<br />
5.000 t Bleche, 1.500 t Metalle<br />
und 1.000 t Rohre. Das Lager erstreckt sich<br />
auf eine überdachte Fläche von rd.<br />
14.000 m 2 , in dem zwei KASTO-Hochregallager<br />
zusätzlich integriert sind.<br />
»Wir kaufen unseren Stahl bei namhaften<br />
europäischen Herstellern und werden so<br />
dem hohen Qualitätsanspruch gerecht, den<br />
wir an uns selber und den unsere Kunden<br />
an uns haben. Dabei können wir uns auf<br />
unsere Partner verlassen«, führt Panhey aus.<br />
Auch die Metalle kommen größtenteils aus<br />
Deutschland oder Europa.<br />
Unabhängig und flexibel<br />
Ab Mai 2013 wurde das Blechsortiment<br />
erweitert und vertieft. Durch die Produktoptimierung<br />
in diesem Bereich sind bis jetzt<br />
über 100 Neukunden generiert worden.<br />
Aktuell kann der Standort Köln auf die komplette<br />
Produktpalette der Flachprodukte<br />
zurückgreifen: Quartobleche, Bandbleche<br />
(schwarz und gebeizt), Tränenbleche, Feinbleche<br />
in den Ausführungen kaltgewalzt<br />
sowie feuer- und elektrolytisch verzinkt. Seit<br />
Jahren legt der Standort großen Wert da -<br />
rauf, das Blech auch in konfektionierter Ausführung<br />
dem Kunden zur Verfügung zu<br />
stellen. Als zusätzlichen Service bietet man<br />
bei Heitmann Köln die Blechbearbeitung an.<br />
Auf zwei autogenen Brennanlagen können<br />
Bleche bis 120 mm gebrannt werden. Zwei<br />
Laseranlagen (3 und 4 kW) im Schneidbereich<br />
2.000 mm x 4.000 mm und eine<br />
Strahlanlage bis 2.000 mm Breite runden<br />
hier das Spektrum ab. Panhey betont ausdrücklich:<br />
»Wir akquirieren und fertigen in<br />
diesem Bereich nicht in Serienproduktion<br />
und stellen uns somit nicht in den Wettbewerb<br />
mit unseren Kunden.«<br />
Heitmann bietet auch das Wasserstrahlschneiden<br />
von Stahl, Messing und Kupfer an<br />
(im Lohn auch von Kunststoffen). Insbesondere<br />
die Wasserstrahlschneidanlage, wie sie<br />
nur wenige Stahlhändler haben, ist eine<br />
Besonderheit von Heitmann: »Wir sehen<br />
Marktchancen in diesem Bereich. Die Maschine<br />
ist eine wertvolle Stärkung unserer<br />
Innovationskraft.«<br />
Für die Anarbeitung von Metallen hält<br />
Heitmann u. a. drei Plattensägen für Werkstücke<br />
bis zu einer Dicke von 300 mm und<br />
eine KASTO-Rondensäge für Werkstücke bis<br />
zu einer Dicke von 260 mm bereit. Der Kunde<br />
profitiert zudem davon, dass Anarbeitungsleistungen<br />
der anderen Heitmann-<br />
Standorte in Anspruch genommen werden<br />
können. Drei Bandsägen, die ausschließlich<br />
NE-Halbzeuge im Querschnitt von 2 mm bis<br />
508 mm sägen, runden die Anarbeitungsmöglichkeiten<br />
für Metalle in Köln ab.<br />
Innerhalb der Heitmann-Gruppe bietet<br />
nur Köln NE-Metalle an. »Das unterscheidet<br />
uns von allen weiteren Standorten«, unterstreicht<br />
Panhey. Aus dem Lagersortiment für<br />
Kupfer, Messing und Aluminium mit mehr<br />
als 1.500 Lagerartikeln und verschiedensten<br />
Legierungen sind Bleche, Platten und Profile<br />
sofort verfügbar.<br />
Ein weiteres wichtiges Standbein ist der<br />
Bereich Rohre und Rohrzubehör. Ob nahtlose,<br />
normal- und dickwandige Stahlrohre,<br />
Hydraulikrohre, geschweißte Gewinde- und<br />
Stahlrohre, Stahlrohrbögen, Flansche oder<br />
Fittings – auch in diesen Produktgruppen ist<br />
Heitmann Köln auf die Anforderungen des<br />
Markts und Wünsche seiner Kunden sehr<br />
gut eingestellt.<br />
Doch nicht nur dank des umfangreichen<br />
Angebots ist Heitmann Köln so erfolgreich,<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
(141001278/6)<br />
(141001278/2)<br />
(141001278/2-1)<br />
Heitmann Köln greift auf einen umfangreichen Bestand von insgesamt 12.500 t Material zurück.<br />
weiß der Kölner Niederlassungsleiter: »Wir<br />
von der Heitmann-Gruppe sind Mittelständler<br />
und ein konzernunabhängiges Unternehmen.<br />
Diese Unabhängigkeit und Flexibilität<br />
setzen wir zum Nutzen unserer Kunden ein.<br />
Innerhalb der Stahlhandelsbranche haben<br />
wir uns fest etabliert. Wir sind breit und tief<br />
aufgestellt, schnelle Lieferung und guter<br />
Service – das sind unsere Stärken.«<br />
EN 1090 wird gelebt<br />
»Flexibilität ist für uns kein Fremdwort.<br />
Unser eigener Fuhrpark umfasst 10 Lkws.<br />
Durch die eigene Fuhrparkleistung können<br />
kurzfristige Liefertermine realisiert und verbindlich<br />
dem Kunden zugesagt werden«,<br />
betont Panhey. Vom Kölner Standort aus<br />
werden Unternehmen in einem Lieferradius<br />
von rd. 250 km beliefert. »Wir haben ein<br />
großes Stammgebiet, jedoch keine Gebietsgrenzen.<br />
Wir haben die Möglichkeit, auch<br />
innerhalb Deutschlands jeden Kunden zu<br />
bedienen«, so Panhey. Aber auch im be -<br />
nachbarten Ausland, wie Belgien, Niederlande,<br />
Luxemburg, hat Heitmann Köln Kunden.<br />
»Hervorzuheben ist unser individuelles<br />
Barcodesystem, mit dem wir die Möglichkeit<br />
haben, zu jedem Zeitpunkt den Ursprung<br />
bzw. den Lieferanten nachzuvollziehen. Insbesondere<br />
durch die neue EN 1090 ist eine<br />
lückenlose Dokumentation erforderlich. Die<br />
Auditierung nach EN 1090 erfolgt gerade in<br />
verschiedenen Niederlassungen durch die<br />
SLV Duisburg. Die Anforderungen durch die<br />
EN 1090 werden in der Heitmann-Gruppe<br />
gelebt.« Kundenbezogene Materialbeschaffung,<br />
Sondereinlagerungen, Just-in-time-<br />
Belieferungen, individuelle Verpackungen<br />
für den reibungslosen Ablauf am Fertigungsstandort,<br />
termingerechte Zustellung der<br />
bestellten Werkszeugnisse durch elektronischen<br />
Versand sowie diverse Werkstoffprüfungen<br />
und Umstempelungen nach RW<br />
TÜV sind weitere Liefer- und Logistikleistungen.<br />
Auch der Kundenstamm des Unternehmens<br />
ist vielseitig. So finden sich Heitmann-<br />
Kunden in der Automobil- und Fahrzeugbauindustrie,<br />
im Maschinenbau und Anlagenbau,<br />
Stahlbau, Laden- & Displaybau, in<br />
der Fördertechnik, Blechverarbeitung sowie<br />
in den Drehereien. Bei den Metallen wird<br />
der Kundenstamm durch die Medizintechnik,<br />
die Elektroindustrie sowie den Armaturenbereich<br />
vervollständigt.<br />
Investitionen mit Weitblick<br />
Seit den Sommermonaten zeigt der Standort<br />
Köln auch nach außen ein deutlich sichtbares<br />
Zeichen für nachhaltiges Handeln bei<br />
Heitmann. Das Meppener Partnerunternehmen<br />
Schone & Bruns Objekt- und Gewerbebau<br />
GmbH führt eine Dach- und Fassadensanierung<br />
durch, bei der ein siebenstelliger<br />
Betrag eingesetzt wurde. Verbaut wurden<br />
14.000 m 2 Stahltrapezbleche, die zusätzlich<br />
mit einer Dachdämmung und Folienabdichtung<br />
versehen wurden. Stahlsandwichelemente<br />
lassen die Außenfassade in einem<br />
neuen Licht erscheinen. »Wir sind glücklich,<br />
dass die Familie Heitmann unseren Standort<br />
stärkt und langfristig investiert«, sagt Panhey.<br />
Panhey sieht den aktuellen Herausforderungen<br />
des Markts optimistisch entgegen:<br />
»Wir glauben an den nachhaltigen Erfolg<br />
unserer Produkte und Serviceleistung.« Um<br />
den zu sichern, wurde u. a. eine sechsstellige<br />
Eurosumme in neue Maschinen investiert.<br />
Auf drei neuen Sägen vom Typ KASTOwin<br />
4.6, die drei ältere der insgesamt 16 Bandsägen<br />
ersetzen, wird Qualitätsstahl und Edelbaustahl<br />
geschnitten. Weitere Investi tionen<br />
(141001278/3)<br />
Mit einem breiten und tiefen Produktportfolio<br />
nicht nur in Stahl, sondern auch in<br />
Nichteisen(NE)-Metallen spielt der<br />
Unternehmensstandort Köln innerhalb der<br />
Heitmann-Gruppe eine besondere Rolle<br />
(Fotos: Heitmann).<br />
iPad-Galerie<br />
Weitere Fotos von Heitmann Köln (u. a. zum Messestand<br />
auf der wire & Tube 2014) finden sich in<br />
der Galerie zum Bericht auf dem iPad. Wollen Sie<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« auch auf dem iPad lesen? Hier<br />
geht‘s zum AppStore: bit.ly/1sa6H0X<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
60 Special: EuroBLECH<br />
in den Sägepark sind bereits angedacht und<br />
in der Umsetzung. »Dies wird unsere Position<br />
am Markt im Bereich der Qualitätsstähle festigen.<br />
Scheiben, Fixlängen und Sonderlängen<br />
sind Anarbeitungsstärken des Standorts.<br />
Auch Zusatzleistungen wie Drehen, Bohren<br />
und Zentrieren werden täglich angeboten.<br />
Zum Lieferprogramm gehören u. a. unlegierte<br />
Bau-, Einsatz-, Vergütungs- und Nitrierstähle.<br />
Diese sind in gewalzter, geschälter, geschmiedeter<br />
und vorgedrehter Ausführung verfügbar«,<br />
so Panhey.<br />
Erfolgreiches Marketingkonzept<br />
Auf der wire & Tube 2014 war die Unternehmensgruppe<br />
Heitmann zum ersten Mal mit<br />
einem Messestand vertreten, wobei sich alle<br />
Standorte (Heitmann Oberhausen und<br />
Münster, Gusstahl Unna und die Wärmebehandlung<br />
Düsseldorf) gemeinsam im einheitlichen<br />
Marktauftritt präsentierten. In<br />
Zusammenarbeit mit Peter Stark, dem Inhaber<br />
der Wattenscheider Agentur STARK-<br />
DESIGN ® , wurde intensiv die Werbetrommel<br />
gerührt, so auch in der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
Heitmann arbeitet u. a. auf Broschüren,<br />
in Visitenkarten und bei Messeständen<br />
mit veredelten Oberflächendrucken,<br />
sodass das Papier nach Metall aussieht.<br />
Zu erklären ist der metallische Glanz<br />
der Motive damit, dass unter Lack-, Farbund<br />
Deckweißschichten eine Silberbeschichtung<br />
liegt. Verantwortlich für diese innovative<br />
Drucktechnik ist das Gelsenkirchener<br />
Veredelungsdruckunternehmen GT Trendhouse42<br />
– der »<strong>stahlmarkt</strong>« berichtete da -<br />
rüber u. a. in Heft 06.2011.<br />
Mehrere dieser Produkte hat Stark beim<br />
diesjährigen Innovationspreis der Deutschen<br />
Druckindustrie in Stuttgart, »PrintStars<br />
2014«, eingereicht und hat mit dem Heitmann-Messestand<br />
auf der wire & Tube 2014<br />
als »Großformatiges Foto im Digitaldruck<br />
mit Verchromung und Formatfräsung«<br />
Bronze gewonnen. Die Kategorie war<br />
»Druckprodukte: Large Format Printing«.<br />
Auch bei den Lkw-Planen des Heitmann-<br />
Fuhrparks wurde das Konzept umgesetzt.<br />
Das Gesamtpaket entspricht dem Corporate<br />
Design der Heitmann-Gruppe und stößt bei<br />
Panhey auf Begeisterung: »Mit der neuen<br />
Broschüre für unseren Standort kann man<br />
Stahl und Metall fühlen, ihn in die Hand<br />
nehmen und ertasten. Wir zeigen damit,<br />
was wir alles können und dass Stahl und<br />
Metall wirklich Spaß machen.«<br />
(sm 141001278)<br />
« KONTAKT<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
Rheinland GmbH<br />
Heitmann Metallhandel GmbH<br />
Hansekai 3<br />
50735 Köln<br />
Tel. +49 221 7772-0<br />
www.heitmann-stahl.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 61<br />
INKREMENTELLE<br />
ROHRUMFORMUNG<br />
Schmallenberg. Es ist die schrittweise Umformung<br />
an einem Rohrende oder eines Rohres, mit<br />
dem dieses neuentwickelte Verfahren die Bearbeitung<br />
von hochfesten und höchstfesten Werkstoffen<br />
ermöglicht. Dies revolutioniert die Fertigung<br />
speziell dort, wo in industriellen Bereichen immer<br />
höhere Anforderungen gestellt werden. Und gerade<br />
Rohre werden immer extremer umgeformt.<br />
So lässt sich jetzt beispielsweise eine Gewichtsreduzierung<br />
im Automobilbau umsetzen. Vielfältige<br />
Produkte, die mit dem neuartigen Verfahren<br />
hergestellt werden, sind stärker belastbar und<br />
leichter.<br />
Entstanden ist die weltweite Innovation der<br />
inkrementellen Rohrumformung aus der intensiven<br />
Zusammenarbeit der Transfluid Maschinenbau<br />
GmbH und dem Institut für Umformtechnik<br />
und Leichtbau der Technischen Universität Dortmund.<br />
»Herkömmliche Umformverfahren sind bei den<br />
meisten hochfesten Werkstoffen überfordert«, so<br />
Gerd Nöker. »Unsere Maschine kann Rohre aus<br />
solchem Material rotationssymmetrisch partiell<br />
umformen, um sie für nachfolgende Prozesse vor-<br />
zubereiten.« Solch ein<br />
nachfolgender Prozess<br />
ist zum Beispiel das<br />
Hydroformen. Hierfür<br />
wird dann mittels der<br />
inkrementellen Um -<br />
formung ein Rohr mit<br />
verschiedenen Durchmessern<br />
und unterschiedlichem<br />
Wanddickenverlauf<br />
vorgeformt.<br />
Besonders<br />
wichtig für das Hydroformen:<br />
Im lokal reduzierten<br />
Rohrbereich<br />
gibt es keine Veränderung<br />
der Wanddicke.<br />
Zusätzlich erlaubt der rollierende Prozess auch<br />
eine definierte Einstellung der Oberfläche. Außerdem<br />
verbessern sich unter Umständen sogar die<br />
Werkstoffeigenschaften.<br />
Mit seiner neuen Technologie der inkrementellen<br />
Rohrumformung bietet Transfluid die Option<br />
zur Bearbeitung solcher bedarfsgerecht hergestellter<br />
Rohre (tailor tubes) bis zu einem Durchmesser<br />
von 90 mm. Diese Lösung für Rohre eröffnet<br />
so völlig neue Dimensionen der Rohrbearbei-<br />
(141001247/1)<br />
Die inkrementelle<br />
Rohrumformung eröffnet<br />
völlig neue Produktmöglichkeiten<br />
(Foto: transfluid, IUL).<br />
tung und treibt gleichzeitig den Fortschritt der<br />
Produktgestaltung weiter voran. Auf die Zukunft<br />
darf man also gespannt sein.<br />
/<br />
transfluid Maschinenbau GmbH<br />
Hünegräben 20-22<br />
57392 Schmallenberg<br />
Tel. +49 2972 9715-0<br />
www.transfluid.de<br />
EuroBLECH: Halle 11, Stand E02<br />
(sm 141001247)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
62 Special: EuroBLECH<br />
Produktion und Logistik<br />
Zwei Aspekte der Strategie von Marcegaglia<br />
Gazoldo degli Ippoliti/I. Die Fähigkeit, Markttrends vorherzusehen<br />
und schnell und positiv auf Marktveränderungen zu reagieren, sind<br />
Schlüsselqualitäten jedes Unternehmers, der sich auf globaler Ebene in der<br />
Stahlbranche betätigen möchte. Was wirklich den Unterschied macht, ist<br />
die Strategie bzw. die Vision, die den Weg vorgibt.<br />
Produktion, Qualität und Logistik gehören<br />
zu den Schlüsselwörtern für die Zukunft<br />
von Marcegaglia. Die gleichen Schlüsselwörter<br />
haben auch in der Vergangenheit die<br />
Entwicklung des in Italien ansässigen Konzerns<br />
gekennzeichnet. Heute bringen sie<br />
neue Perspektiven in den Bereich Flachprodukte.<br />
Dort begab sich Marcegaglia vor rd.<br />
15 Jahren auf einen Expansionskurs und<br />
verfolgte die erfolgreiche Strategie des<br />
Rohrsektors, in dem Marcegaglia auf eine<br />
äußerst breite Produktpalette zählen kann<br />
sowie Weltmarktführer im Bereich der<br />
geschweißten Rohre aus Edelstahl ist. So<br />
entstand ein diversifiziertes Netzwerk für<br />
Beschaffung, Produktion und Vertrieb, das<br />
stetig größer wird. So kann der Konzern<br />
heute als ein weltweit erfolgreiches Unternehmen<br />
der europäischen Stahlindustrie<br />
betrachtet werden, das sich von Schlüsselwerten<br />
wie Synergien (Rohstoffeinkauf, Verarbeitung,<br />
Logistik, Markt), Massenproduktionsvorteilen,<br />
Flexibilität in der Produktion<br />
und Diversifikation der Produkte und Märkte<br />
leiten lässt.<br />
Flachprodukte<br />
All diese Werte werden in der Flachproduktherstellung<br />
umgesetzt, einem Bereich, in<br />
dem der Konzern sowohl C-Stahl- als auch<br />
Edelstahlcoils, Platten und schmale Blechstreifen<br />
herstellt, aber auch in der Produktion<br />
von farbbeschichtetem Stahl und schweren<br />
Platten (Quartobleche) tätig ist. Marcegaglia<br />
ist ein unabhängiges Unternehmen, das sowohl<br />
andere Service-Center als auch spezialisierte<br />
Kunden beliefert und dabei eine<br />
immer größere Produktpalette im Hinblick<br />
auf die Stahlsorten und typischen Anwendungen<br />
anbietet – eine einzigartige Kombination<br />
aus Serviceleistungen und schnellen<br />
Reaktionszeiten mit Lagerbestand in Standardgrößen.<br />
Produktion und Qualität<br />
Diese Strategie hat den in Italien ansässigen<br />
Konzern dazu gebracht, neue qualitativ<br />
hochwertige Produkte und Nischenprodukte<br />
zu entwickeln, bei denen von den neuen<br />
Möglichkeiten der Werke in Ravenna und S.<br />
Giorgio di Nogaro (Italien) profitiert werden<br />
»<br />
Ein Netzwerk von mehr als zehn<br />
Logistikzentren besteht in ganz<br />
Europa, um die Flexibilität und den<br />
Just-in-time-Service zu verbessern.<br />
kann: Der Aufbau und die Umgestaltung<br />
neuer Linien haben die Produktionskapazität<br />
gesteigert, insbesondere im Hinblick auf<br />
Sortiment und Güte mit einer besseren Kontrolle<br />
über die Produktionsprozesse und mit<br />
der Fähigkeit, immer mehr spezialisierte Produkte<br />
zu liefern.<br />
Das wiederum hat die Konsolidierung traditioneller<br />
Märkte ermöglicht, während man<br />
sich auch Zugang zu neuen Anwendungsbereichen<br />
verschaffte: Unter anderem kann<br />
warmgewalzter Stahl mit hoher Streckgrenze<br />
zum Kaltumformen jetzt bis zu S600MC<br />
(EN 10149-2) geliefert werden, wie auch<br />
kaltgewalzte Produkte mit hoher Streckgrenze<br />
zum Kaltumformen in den Güteklassen<br />
HC420LA, HC180Y, HC220Y, HC260Y<br />
(u. a. nach EN 10268). Sonderstähle für<br />
Heizkörper und für Trommelverpackungen<br />
als Produktionsstandards werden beibehalten.<br />
Dank der neuesten Prozessaktualisierung<br />
auf den verschiedenen Verzinkungslinien<br />
hat Marcegaglia auch seine Flexibilität<br />
beim Verzinken gesteigert, sodass das Beschichtungsgewicht<br />
zwischen Z50 und Z800<br />
festgelegt wird. Auch eine unterschiedliche<br />
Beschichtung auf den verschiedenen Seiten<br />
ist dabei möglich. Zudem können neue<br />
Güteklassen wie die Dualphasen DP600,<br />
DP800 und DP1000 entwickelt werden. Im<br />
Bereich der Oberflächen ist der innovative,<br />
organisch beschichtete Stahl »Anti-Fingerprint-Ecorsteel«<br />
eine permanente, umweltfreundliche<br />
und antioxidative, transparente<br />
oder farbig beschichtete Lösung, die ästhetische<br />
Oberflächen mit einer hohen Formbarkeit<br />
und Pressbarkeit für die Anwendung<br />
in den Bereichen Bauwesen, Haushaltsgeräte<br />
und Metallmöbel kombiniert.<br />
Die Coilfarbbeschichtungseinheiten steigern<br />
fortlaufend ihre Effizienz und Leistung<br />
mit mehr als 20 Standardlackierzyklen, die<br />
für bestimmte Oberflächenanforderungen<br />
vereinbart werden können. Auch das Produktionsprogramm<br />
von schweren Blechen<br />
wurde ausgebaut und eine extrem breite<br />
Palette von Endanwendungen ist nun mit<br />
u.a. spezifischen Zertifizierungen für Kessel,<br />
Druckbehälter und Schiffbaukomponenten<br />
abgedeckt.<br />
Logistik<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Expansionsstrategie<br />
ist die Logistik: Die Effizienz des<br />
Vertriebsnetzes, die Produktionsstätten untereinander<br />
und mit den Kunden verbindet,<br />
war immer eine der obersten Prioritäten von<br />
Marcegaglia. Der Konzern hat Aktivitäten<br />
unterstützt, um die Leistungen in diesem<br />
Punkt weiter zu steigern. Dabei ist es Marcegaglia<br />
vor allem im Bereich der Flachprodukte<br />
gelungen, seine Präsenz auf neuen<br />
Gebieten durch den Einsatz von intermodalen<br />
Terminals (Hubs) an strategisch gelegenen<br />
Standorten in Mittelmeerhäfen wie<br />
auch am Atlantik, an der Nord- und Ostsee<br />
sowie an Lagerflächen in der Nähe von<br />
wichtigen Eisenbahnverbindungen mit<br />
deutlich geringeren Lieferzeiten und Kohlendioxidemissionen<br />
zu etablieren. Ein Netzwerk<br />
von mehr als zehn Logistikzentren<br />
besteht in ganz Europa, um die Flexibilität<br />
und den Just-in-time-Service zu verbessern.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 63<br />
Im Herzen des Netzwerkes befindet sich das<br />
Werk in Ravenna (Italien) als Hauptproduktions-<br />
und Versand-Hub für die gesamte<br />
Flachproduktkette des Konzerns mit seiner<br />
deutlich gesteigerten Handlingleistung (500<br />
Lkws pro Tag), auch dank der Fertigstellung<br />
neuer interner Bahngleise und des Ausbaus<br />
der Hafendocks (220 m mehr auf einer Gesamtlänge<br />
von 800 m, bei einem Tiefgang<br />
von 9,5 m) für die Zufahrt von Schiffen. Das<br />
Werk in San Giorgio di Nogaro, spezialisiert<br />
auf die Produktion von schweren Platten, ist<br />
mit unkompliziertem Zugang zum Meer und<br />
zum Schienengüterverkehr entlang der Ostküste<br />
Italiens günstig gelegen.<br />
Stärkung der Herausforderung<br />
im Edelstahlgeschäft<br />
Auf der anderen Seite wurde das Edelstahlgeschäft<br />
von Marcegaglia um die Produktion<br />
von Flachmaterialien (Coils und auf<br />
Länge zugeschnittene Bleche) im Werk von<br />
Gazoldo degli Ippoliti erweitert, das jetzt voll<br />
ausgelastet ist. Der Aufbau neuer Upgrades<br />
auf der ersten Beizlinie wird hingegen weiterhin<br />
darauf abzielen, eine zusätzliche qualitative<br />
und quantitative Steigerung vor<br />
allem mit Schwerpunkt auf ferritische Stähle<br />
zu erreichen.<br />
Das Werk am Hauptsitz ist heute mit zwei<br />
Lösungsglüh- und Beizlinien und zwei Kaltwalz-<br />
und Skinpass-Behandlungslinien zur<br />
Verarbeitung von warmgewalztem Stahl<br />
(1-D-Oberfläche) von 2 bis 6 mm Dicke und<br />
kaltgewalztem Stahl (2-B-Oberfläche) ausgerüstet.<br />
Diese Coilverarbeitungslinien liefern<br />
auch Inlinekantenzuschnitt. Stromabwärts<br />
kann Marcegaglia auf die integrierte<br />
Produktion von nichtrostenden Blechen und<br />
Bändern, aber auch von flachen und eckigen<br />
Stangen zählen. Die brandneue Längenzuschnittlinie<br />
kann sowohl warmgewalzte<br />
als auch kaltgewalzte Materialien mit<br />
optionalem Polieren (220-240-320 Körnung),<br />
Scotch-Brite-Bürsten und Papieroder<br />
Laserfolienschutz auf jedem Blech be -<br />
arbeiten. Das automatische Verpackungssystem<br />
fügt Standardverpackungen von<br />
1.500 kg Gewicht zusammen. Die gesamte<br />
Produktion ist konform mit den Hauptfertigungsstandards<br />
wie EN 10088-4 für das<br />
Bauwesen mit CE-Kennzeichnung und EN<br />
10028-7 für alle Druckanwendungen mit<br />
TÜV-Zertifizierung: AD 2000-W2 (Druckgeräte)<br />
und W10 (Druckgeräte für tiefe Temperaturen).<br />
Marcegaglia stellt sein Flachproduktsortiment<br />
auf der EuroBLECH in<br />
Hannover aus. (sm 141001347)<br />
« KONTAKT<br />
Marcegaglia<br />
via Bresciani 16<br />
46040 Gazoldo Ippoliti, Mantua<br />
Italien<br />
Tel. +39 0376 685-1<br />
www.marcegaglia.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand B34
64 Special: EuroBLECH<br />
Stahllösungen für höchste Energieeffizienz<br />
Elektroband von ThyssenKrupp Steel Europe für Elektromobilität<br />
Duisburg. Auf der CWIEME, der internationalen Leitmesse für<br />
Spulenwicklung, Isolierung und Elektrofertigung, stellte ThyssenKrupp Steel<br />
Europe nichtkornorientiertes Elektroband in den Mittelpunkt. Der<br />
weichmagnetische Werkstoff gilt als Basis für die Erzeugung und Nutzung<br />
elektrischer Energie. Dass in Elektroband u. a. großes Potenzial für<br />
Elektromobilität steckt, stellte das Unternehmen mit dem Motor eines<br />
Solarautos unter Beweis.<br />
Der Einsatz von Elektroband ermöglicht<br />
es, natürliche Energieangebote effektiv zu<br />
nutzen. Ohne große Ummagnetisierungsverluste<br />
sorgt der Bandstahl aus Eisen-Silizium-Legierung<br />
für eine zuverlässige Übertragung<br />
von Energie. Der Motor des in Zu -<br />
sammenarbeit zwischen der Hochschule<br />
Bochum und ThyssenKrupp entwickelten<br />
solarbe triebenen PowerCore Sun Cruisers<br />
wurde erstmalig mit nichtkornorientiertem<br />
Elektroband ausgestattet. Der wahlweise in<br />
die Vorder- oder Hinterräder eingebaute<br />
Motor trägt speziell auf das Fahrzeug und<br />
dessen Leistung angepasstes Blech in einer<br />
Dicke von 0,30 mm. Mithilfe des Elektrobands<br />
fließt die Sonnenenergie über auf<br />
dem Dach installierte Solarzellen direkt in<br />
den Radnabenmotor. Bei starkem Sonnenschein<br />
wird die Batterie als Reserve für<br />
schlechtes Wetter aufgeladen. Eine Lösung<br />
mit Erfolg: Auf der härtesten Solarauto-Rallye<br />
der Welt – der »World Solar Challenge«<br />
in Australien – fuhr das Solar mobil im vergangenen<br />
Jahr auf den zweiten Platz.<br />
Forschung für effiziente<br />
Elektromobilität<br />
Im eigens dafür eingerichteten »E-Mobility<br />
Center Drives« am Standort Bochum testen<br />
die Mobilitätsspezialisten, wie Elektromotoren<br />
mit Elektroband noch effizienter und<br />
leistungsstärker konstruiert werden können.<br />
In einem modernen Labor mit Elektromotorprüfstand,<br />
Werkstatt und Laserschneidanlage<br />
wird Elektromobilität weitergedacht. Der<br />
Elektromotorprüfstand ist das Herz der Forschung,<br />
er gibt wichtige Hinweise bei der<br />
Entwicklung hochmoderner Antriebe und<br />
hilft, Lösungen für weniger Energieverlust<br />
und höhere Drehzahlen zu erarbeiten.<br />
Schon heute werden dort Materialien für<br />
Prototypen künftiger Elektro- und Hybridautos<br />
gefertigt. »Wir begleiten, beraten und<br />
unterstützen Zulieferer und OEMs beim Einsatz<br />
unseres nichtkornorientierten Elektrobands«,<br />
erklärt der zuständige Leiter der<br />
Anwendungstechnik, Marco Tietz. Elektroband<br />
mit hoher Festigkeit und geringstmöglichem<br />
Energieverlust zu entwickeln, ist<br />
eines der zentralen Themen der Bochumer<br />
Forscher. Sie haben ein Elektroband entwickelt,<br />
dessen Ummagnetisierungsverlust<br />
schon jetzt knapp 30 % unter den Werten<br />
der Standardsorten liegt. Die optimierten<br />
Elektrobandsorten werden bereits beim Aufbau<br />
von Prototypen für künftige Elektround<br />
Hybridautos verbaut.<br />
ThyssenKrupp Steel Europe ist auch auf<br />
der EuroBLECH präsent mit zahlreichen<br />
Innovationen.<br />
/<br />
www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand E33<br />
(sm 14090999)<br />
Der Motor des PowerCore SunCruisers. Nichtkornorientiertes Elektroband von ThyssenKrupp<br />
Steel Europe bildet den Kern des Radnabenmotors (Foto: ThyssenKrupp Steel Europe).<br />
(14090999/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
Innovationstreiber Auto<br />
Über den »Innovationstreiber Automobilindustrie<br />
– mit Stahl Mobilität nachhaltig gestalten« referiert<br />
Bernhard Ostburg, Leiter Sales Automotive<br />
von ThyssenKrupp Steel<br />
Europe auf unserem<br />
<strong>stahlmarkt</strong> « Branchentreff<br />
am 21. <strong>Oktober</strong><br />
auf der EuroBLECH. »Branchentreff<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
Anmeldung<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 65<br />
Spezialanforderungen begegnen<br />
Löhne. Standard war gestern. Heute sind in der Materialbevorratung Lösungen für Spezialanforderungen gefragt.<br />
Auf der EuroBLECH 2014 stellt die<br />
Friedrich Remmert GmbH deshalb geringe<br />
Lagermengen in den Fokus. Denn gerade in<br />
diesem Bereich steigt der Bedarf an Lagersystemen,<br />
die ein effektives Handling und eine<br />
reibungslose Produktion ermöglichen. Mit<br />
seinen BASIC Towern für Blech und Langgut<br />
bietet Remmert die ideale Lösung. Kompakt,<br />
schnell und effizient – das sind die wesentlichen<br />
Merkmale der Systeme. Außerdem<br />
lassen sie sich flexibel an individu elle Kundenanforderungen<br />
anpassen. Aufgrund steigenden<br />
Wettbewerbs und zunehmenden<br />
Kostendrucks sind kleine und mittelständische<br />
Produktionsunternehmen mehr denn je auf<br />
optimal aufeinander abgestimmte Prozessabläufe<br />
in Lager und Fertigung angewiesen.<br />
Die Herausforderung: Sie haben meist nur<br />
geringe Lagervolumina und sind daher bei<br />
der Wahl eines Lagersystems sehr eingeschränkt.<br />
Die Remmert BASIC Tower Blech<br />
und Langgut wurden speziell für diese Anforderungen<br />
entwickelt. So sind die Automatiklager<br />
mit einer variablen An zahl an Lagerebenen<br />
erhältlich. Dank der hochverdichteten<br />
Bauweise können Anwender auf einer<br />
Grundfläche von 25 m² je nach Bauart bis zu<br />
120 t Material bevorraten. Damit eignen sich<br />
die Lagertürme auch optimal für die Integration<br />
ins direkte Produk tionsumfeld. Der<br />
BASIC Tower Langgut wurde außerdem so<br />
konzipiert, dass neben Langgütern gleichzeitig<br />
auch Flachgüter wie Paletten und<br />
Zuschnitte bevorratet werden können. Das<br />
Materialhandling der BASIC Tower erfolgt<br />
schnell und effizient. Dank der eigens entwickelten<br />
Antriebs- und Hubtechnologie<br />
werden die Zugriffszeiten auf die Werkstoffe<br />
deutlich verkürzt. Das verbesserte Handling<br />
erhöht zudem die Produktivzeit der indirekt<br />
angeschlossenen Bearbeitungsmaschinen.<br />
Die Bedienung der Türme erfolgt über ein<br />
intuitives Touch terminal. Darüber hinaus sind<br />
die Lager bereits innerhalb kurzer Zeit lieferbar<br />
und können nach einer maximal zweitägigen<br />
Montage in Betrieb genommen werden.<br />
www.remmert.de<br />
EuroBLECH: Halle 12, Stand D42<br />
/<br />
(sm 141001219)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
66 Special: EuroBLECH<br />
Neuer Automobilstahl<br />
Crashbauteile werden dadurch deutlich leichter<br />
London. Tata Steel, Europas zweitgrößter Stahlhersteller, hat mit<br />
DP1000HY-GI* einen neuen Dual-Phasen-Stahl auf den Markt gebracht, der<br />
den steigenden Bedarf der Automobilindustrie nach festeren und leichteren<br />
Stählen bedient. Als einer der ersten seiner Art vereint der innovative,<br />
ultrahochfeste Stahl hohe Festigkeit mit guter Umformbarkeit und erreicht<br />
dabei Gewichtseinsparungen von bis zu 15 %, ohne dass dazu der<br />
Verarbeitungsprozess angepasst werden muss.<br />
Durch seine hohe Streckgrenze hält<br />
DP1000HY höheren Belastungen im Um -<br />
formprozess stand und kann so mehr Aufprallenergie<br />
absorbieren. Aufgrund seiner<br />
ausgezeichneten Umformbarkeit können<br />
auch komplexe Formen abgebildet werden.<br />
Damit eignet sich DP1000HY hervorragend<br />
für die Herstellung von Crashbauteilen, wie<br />
A- und B-Säulenverstärkungen, Türschwellen,<br />
Türrahmen und Querträger. Entwickler<br />
benötigen aufgrund seiner hohen Festigkeit<br />
außerdem weniger Material für die Herstellung<br />
eines Bauteils und können so dessen<br />
Gewicht je nach zu ersetzender Stahlgüte<br />
zwischen acht und fünfzehn Prozent verringern.<br />
Zur Steigerung der Festigkeit und Härtbarkeit<br />
enthält DP1000HY Kohlenstoff und<br />
Mangan. Bei der Entwicklung des neuen<br />
Stahls war darüber hinaus entscheidend,<br />
dass Kunden ihre bestehenden Anlagen zur<br />
Verarbeitung des Stahls nicht anpassen<br />
müssen. Um dies zu gewährleisten, arbeitete<br />
Tata Steel eng mit Kunden bei der<br />
Bestimmung einer geeigneten chemischen<br />
Zusammensetzung zusammen.<br />
Um die stringenten Sicherheitsstandards<br />
zu erfüllen, die weltweit von Fahrzeugherstellern<br />
gefordert werden, entwickelte Tata<br />
Steel den DP1000HY speziell nach den<br />
Anforderungen des Verbands der deutschen<br />
Automobilindustrie (VDA). Sander Heinhuis,<br />
European Marketing Manager Automotive<br />
bei Tata Steel, sagte: »Die Sicherheit von<br />
Fahrzeuginsassen hat den wichtigsten Stellenwert<br />
bei der Entwicklung eines Fahrzeugs.<br />
Hersteller stehen gleichzeitig unter<br />
dem steigenden Druck, ihre CO 2<br />
-Emissionen<br />
zu reduzieren. Der Einsatz leichtester Materialien<br />
ist für sie daher von zentraler Bedeutung.<br />
Bei der Entwicklung von DP1000HY<br />
hat Tata Steel hohe Dehnbarkeit mit höchster<br />
Zugfestigkeit und guter Umformbarkeit<br />
vereint. Wir geben Fahrzeugherstellern damit<br />
die Möglichkeit, das Gewicht durch dünnere<br />
Stähle zu verringern, die gleichzeitig<br />
einen eindrucksvollen Crash-Schutz bieten.«<br />
DP1000HY ist in verschiedenen Abmessungen<br />
erhältlich: mit Dicken bis zu 2 mm<br />
und Breiten bis zu 1.400 mm. Durch eine<br />
abschließende feuerverzinkte Beschichtung<br />
bietet das Produkt einen guten Korrosionsschutz<br />
und wird zu einer kostengünstigen<br />
Lösung für die Karosseriestruktur. Tata Steel<br />
hat im Juni mit der Produktion von<br />
DP1000HY begonnen und bedient Anfragen<br />
von neuen und bestehenden Kunden<br />
über sein Werk in IJmuiden in den Niederlanden.<br />
Durch die neue Stahlgüte erweitert<br />
Tata Steel sein Dual-Phasen-Portfolio und<br />
bietet hier Stähle in drei Zugfestigkeitsstufen<br />
mit 600, 800 und 1.000 MPa an.<br />
/<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand G38<br />
(sm 141001200)<br />
* Im Markennamen DP1000HY-GI steht DP für<br />
»Dual-Phase«, d. h. Zweiphasen-Stahl mit einer ferritischen<br />
und martensitischen Gitterstruktur und einer<br />
Zugfestigkeit von 1.000 MPa. HY steht für »High<br />
yield«, hohe Streckgrenze, GI dient als Hinweis auf<br />
die abschließende Zinkbeschichtung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
»Die kundenzentrierte Organisation als Antwort<br />
auf anspruchsvolle Märkte« ist Thema des Referats<br />
von Ludger Kramer, Director Sales & Marketing<br />
Industry Strip, Tata Steel, auf unserem <strong>stahlmarkt</strong><br />
» Branchentreff.<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
Anmeldung<br />
(141001200/1)<br />
Der DP1000HY kommt bei der Herstellung<br />
von Crashbauteilen für Fahrzeuge<br />
zum Einsatz, hier blau hervorgehoben<br />
(Foto: Tata Steel Europe).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 67<br />
Werkstoffkennwerte-CD für die Simulation<br />
Salzgitter. Die Salzgitter Flachstahl und die Salzgitter Mannesmann Forschung unterstützen ihr Kunden mit<br />
Materialdaten für die virtuelle Betrachtung von Bauteilen und Strukturen.<br />
Virtuelle Berechnungsmodelle werden<br />
immer besser und Vorhersagen präziser. Als<br />
wichtigste Voraussetzung gelten dabei die<br />
passenden Materialdaten. Während große<br />
Unternehmen wie Automobilhersteller eigene<br />
Kennwerte vom angelieferten Stahl aufnehmen<br />
und ihre Datenbanken gut sortiert<br />
und aktuell halten können, fehlen dem Mittelstand<br />
und besonders kleinen Unternehmen<br />
die Möglichkeiten zur eigenen Kennwertermittlung.<br />
Sie verfügen nicht über das<br />
Netzwerk zu den Prüfstellen und Instituten.<br />
Unterstützung für jene Unternehmen gibt<br />
es nun von der Salzgitter Flachstahl und<br />
Salzgitter Mannesmann Forschung. Die<br />
nach SEP1240 charakterisierten Stahlgüten<br />
haben repräsentativen Charakter für das<br />
Lieferprogramm der Salzgitter Flachstahl.<br />
Ein aktueller Stand der charakterisierten<br />
Materialgüten kann in Form einer Daten-CD<br />
unter der E-Mail-Adresse werkstoffkennwerte@salzgitter-ag.de<br />
angefordert werden.<br />
Die Daten-CD beinhaltet die Ergebnisse von<br />
über 45 charakterisierten Stahlwerkstoffen<br />
aus den Bereichen weiche Tiefziehstähle,<br />
mikrolegierte Stähle, Dualphasenstähle, bainitische<br />
Stähle bis hin zu Vergütungsstählen.<br />
Eine Liste der charakterisierten Werkstoffe<br />
kann neben den Basisinformationen wie der<br />
chemischen Zusammensetzung, den mechanisch<br />
technologischen Kennwerten sowie<br />
Lieferformen auch im Internet eingesehen<br />
werden.<br />
/<br />
www.salzgitter-flachstahl.de<br />
EuroBLECH: Halle 16, Stand F54<br />
(sm 141001138)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
68 Special: EuroBLECH<br />
Innovative Schleiflösungen<br />
Hans Weber Maschinenfabrik mit 100 Jahren Erfolg<br />
Kronach. Die Hans Weber Maschinenfabrik GmbH zeigt auf der<br />
EuroBLECH einen Querschnitt ihrer innovativen Schleifmaschinen.<br />
Schwerpunkt ist die effektive und prozesssichere Bearbeitung von<br />
Feinblech. Das Unternehmen aus dem oberfränkischen Kronach hat<br />
inzwischen 100 Jahre Erfahrung im Schleifen. Ausgestellt werden aber auch<br />
Maschinen für das Entgraten von Feinschneidteilen sowie die Bearbeitung<br />
von Grobblech.<br />
Weber zeigt die Entgratmaschine für<br />
Laser-, Stanz- und Nibbelteile TT-1MRB, das<br />
Multitalent der Weber-Schleifmaschinen. Bis<br />
zu fünf Bearbeitungsstationen ermöglichen<br />
alle Einsatzvarianten zum Entgraten, Verrunden,<br />
Entzundern und Oberflächenschleifen<br />
von Blechen und Blechteilen. Die Maschine<br />
ist mit dem Weber-Bürstsystem MRB als ideale<br />
Ergänzung für die perfekte Kantenbearbeitung<br />
ausgestattet; zudem ist in Hannover<br />
auch die Variante TT-1P(6) zu sehen, die mit<br />
Die Nass-Entgratmaschine<br />
für Feinschneidteile NLCA eignet sich<br />
unter anderem zur Bearbeitung von stark<br />
öligen Blechen (Foto: Weber)<br />
einem doppelreihigen Planetenkopf ausgezeichnete<br />
Schleifergebnisse erzielt.<br />
Weiterhin gehört zum Messeangebot die<br />
Weber-TTSC-1P(2)-600, die kompakte unter<br />
den Weber-Schleifmaschinen, ausgestattet<br />
mit Planetenkopf und variabler Arbeitshöhe<br />
zur Bearbeitung von Laser,- Stanz- und Nibbelteilen.<br />
Darüber hinaus wird die Nass-<br />
Entgratmaschine für Feinschneidteile<br />
NLCA-1P(6)MRB-300 präsentiert. Zu diesem<br />
Maschinenkonzept gehört eine eigene<br />
Waschmaschine zum Entölen der Teile und<br />
eine zum Trocknen nach der Entgratmaschine.<br />
Die Maschineneinheiten können<br />
einzeln oder kombiniert und verbunden<br />
aufgestellt werden.<br />
Die Entgratmaschine für Brenn- und Plasmaschnitte<br />
MKS-1MRB mit einer Arbeitsbreite<br />
von 1.350 mm rundet das Messeangebot<br />
des Schleifspezialisten aus dem oberfränkischen<br />
Kronach ab. Für die kompakte<br />
MKS ist das Entgraten, Verrunden und Entzundern<br />
von dickeren und stärker verzogenen<br />
Blechen kein Problem.<br />
Mit Schiefertafel-Schleifmaschinen<br />
fing alles an<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts begann Firmengründer<br />
Hans Weber, Schleifmaschinen<br />
zu bauen, die er bis zum Jahr 1913 in Eigenregie<br />
vertrieb. Zielgruppe war die damals<br />
noch florierende Schiefertafelindustrie. Ein<br />
Zufall führte Hans Weber mit dem Maschinenbauer<br />
Ernst Christian Carstens zusammen,<br />
woraus sich eine enge Kooperation<br />
ergab.<br />
In der neuen Fabrik mit Gießerei in Kronach<br />
wurden ausschließlich Schleifmaschinen<br />
hergestellt. Was Weber in dieser Zeit<br />
entwickelte und baute, war auf dem Markt<br />
aber nicht als Weber-Produkt gekennzeichnet.<br />
Ein spezieller Vertrag sah vor, dass die<br />
Konstruktionen von Weber unter dem Markennamen<br />
Carstens vertrieben wurden. In<br />
den »Special Maschinen Carstens« steckte<br />
Weber-Technologie. Hans Weber entwickelte<br />
auch stufenlos regelbare Getriebe<br />
weiter, die immer unter eigenem Namen<br />
vertrieben wurden. Für die Firma wurde<br />
daraus ein zweites Standbein.<br />
Kontakt zu anderen Branchen<br />
1955 baute Weber als einer der ersten<br />
Hersteller auf dem Markt Breitbandschleifmaschinen.<br />
Zudem knüpfte man<br />
Anfang der 1960er-Jahre erste Kontakte<br />
mit der damals noch jungen Kunststoffbranche.<br />
Das Unternehmen entschloss<br />
sich, Extruder zu bauen. Und die brauchten<br />
leistungsstarke Getriebe.<br />
Ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte<br />
war 1973<br />
der Bezug des neu errichteten<br />
Firmengeländes im In -<br />
dustriegebiet von Kronach.<br />
Es entstand ein Gebäudekomplex<br />
mit rd. 20.000 m²<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Entgratmaschine für Laser-, Stanz- und<br />
Nibbelteile der Baureihe TT ist das<br />
Multitalent der Schleifmaschinen<br />
(Foto: Weber)<br />
Produktionsfläche<br />
sowie gut ausgestatteten<br />
Vorführund<br />
Technikräumen.<br />
Im Unternehmen<br />
begann Ende der<br />
1970er-Jahre ein<br />
Umdenken. Die<br />
Unternehmensleitung<br />
entschied,<br />
sich mit dem Holzschleifsektor<br />
ein<br />
weiteres Standbein<br />
aufzubauen. Die<br />
Produkte konnten<br />
inzwischen unter<br />
dem Markennamen<br />
Weber vertrieben<br />
werden. Georg<br />
Weber, heute mit seinen Brüdern Dr. Johannes Weber und Michael<br />
Weber gemeinsamer Geschäftsführer des Unternehmens, trat<br />
1980 in das Unternehmen ein. Sein Fokus lag auf der Entwicklung<br />
und dem Bau dieser Schleifmaschinen. »Wir haben den Markt<br />
gründlich sondiert und im Laufe der Zeit einen leistungsstarken<br />
Vertrieb aufgebaut«, schildert er. Zunächst lag der Schwerpunkt<br />
auf der Holzbearbeitung. 1983 kam allmählich der Metallbereich<br />
dazu.<br />
Heute beschäftigt das Unternehmen 350 Mitarbeiter. Der Ausbildungsanteil<br />
liegt mit 13 % deutlich über dem Branchendurchschnitt.<br />
Das Unternehmen bietet darüber hinaus die Möglichkeit<br />
zum dualen Studium.<br />
(141001179/1)<br />
Erfahrung und Innovation als Grundlagen<br />
Auf Grundlage von über 100 Jahren Erfahrung und kontinuierlicher<br />
Innovation entwickelt Weber Schleifautomaten, die höchsten<br />
Ansprüchen genügen. Die Maschinensysteme mit komplexen Funktionen<br />
arbeiten mit präzisen Steuerungen, die intuitiv zu bedienen<br />
sind. Neue Materialien und neues Design verlangen häufig auch neue<br />
Fertigungsverfahren. Weber beschäftigt sich deshalb intensiv mit<br />
ständig wechselnden Anforderungen an die Oberflächenqualität.<br />
Mit den Geschäftsführern Dr.-Ing. Johannes Weber, Dipl.-Ing.<br />
Michael Weber und Dipl.-Ing. (FH) Georg Weber ist das Unternehmen<br />
in dritter Generation in Familienbesitz. Und diese Tradition<br />
wird fortgesetzt: Seit sechs Jahren ist Dr.-Ing. Markus Weber in<br />
vierter Generation im Hause tätig. (sm 141001179)<br />
« KONTAKT<br />
Hans Weber Maschinenfabrik GmbH<br />
Bamberger Straße 20<br />
96317 Kronach<br />
Tel. +49 9261 409-0<br />
www.hansweber.de<br />
EuroBLECH: Halle 12, Stand H58<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
70 Special: EuroBLECH<br />
Rohre flexibel fixiert<br />
Kreissägemaschinen für jede Biegung<br />
Weilheim / Teck. Zur Bearbeitung von Rohren in der mechanischen<br />
Fertigung schaffte ein Fahrzeughersteller zwei spezielle Kreissägemaschinen<br />
PSU 450 GS von Behringer Eisele an. Sie sägen maßgenau und<br />
nachbearbeitungsfrei gebogene Rohre für die A-Säulen von Fahrerkabinen.<br />
»Die A-Säule wird aus 4 m langem<br />
Rundrohrmaterial mit einem Durchmesser<br />
von 70 mm und einer Wanddicke von 4 bis<br />
6 mm hergestellt«, erklärt Thomas Großkopf,<br />
Geschäftsführer des Kreissägenherstellers<br />
Behringer Eisele. Vor dem eigentlichen<br />
Sägeprozess erhält das Rohr seine<br />
typische Biegung, wird über eine variable<br />
Rollenbahn in den Sägebereich der ersten<br />
beiden Rohrkreissägen gegen einen Messanschlag<br />
geschoben und zunächst in der<br />
Mitte getrennt. Entnommen werden die<br />
beiden Rohrstücke manuell und anschließend<br />
nebeneinander in die zweite Kreissäge<br />
gelegt. Eine Lagenspanneinrichtung klemmt<br />
die Abschnitte und sie können gleichzeitig<br />
in der geforderten Länge abgesägt werden.<br />
Versuche, die gebogenen Rohre mit der im<br />
Werk verfügbaren Säge zu trennen, scheiterten,<br />
da sich keine Vorrichtung für ein<br />
spezielles Spannfutter zum Fixieren des<br />
Materials anbringen ließ. »Der Hinweis eines<br />
Lieferanten brachte den Kunden zu uns und<br />
zur PSU 450 GS«, erinnert er sich an die<br />
Kontaktaufnahme, denn die flexible Kreissägemaschine<br />
wird sehr häufig auch zum<br />
Sägen gekrümmter Auspuffrohre angefragt,<br />
weiß man bei Behringer Eisele. Ein Mitarbeiter<br />
prüft abschließend mithilfe einer Schablone,<br />
ob die Biegung der Rohre exakt<br />
stimmt, und lagert sie in einem Gestell zwischen.<br />
In der Schweißerei werden sie mit<br />
anderen Kabinenteilen gefügt, beschichtet,<br />
lackiert und für die Montagelinie fertig<br />
gemacht. In verschiedenen Werken des<br />
Unternehmens werden sie für unterschiedlichste<br />
Fahrzeuge verwendet.<br />
»Für gebogene Rohre oder Hydroforming-<br />
Produkte haben wir mit der PSU 450 GS<br />
einen echten Spezialisten entwickelt. Mit-<br />
Individuell angepasste<br />
Spannfutter ermöglichen<br />
eine optimale Fixierung<br />
des Werkstücks vor dem<br />
Schnitt (Foto:<br />
Behringer<br />
Eisele).<br />
hilfe einer individuellen Vorrichtung können<br />
problemlos gebogene Rohre besäumt werden.<br />
Der Wechsel des Spannfutters ist einfach<br />
möglich. Durch die serienmäßige Zweihandsteuerung<br />
entfällt auch die sonst vorgeschriebene<br />
Schutzhaube. »Das ist ein<br />
entscheidender Vorteil, da sich die Haube<br />
häufig als störend erweist«, ist sich Großkopf<br />
sicher. Auch die Einbindung in den<br />
Produktionsprozess beim Kunden stellte<br />
kein Problem dar, da die Aufstellung der<br />
beiden Maschinen flexibel gelöst ist. Die<br />
kompakte Bauweise macht es möglich, sie<br />
an verschiedenen Stellen im Werk mit anderen<br />
Anlagen zu kombinieren, »so wie es<br />
kundenseitig gewünscht war«, erinnert er<br />
sich. In der Hauptsache stehen sie jedoch in<br />
der mechanischen Fertigung und trennen<br />
die Rohre für die A-Säule. Da die Materialzusammensetzung<br />
bei Behringer Eisele nicht<br />
bekannt war, ermittelten die Geschäftspartner<br />
in Sägeversuchen die Parameter für<br />
einen exakten Schnitt. »Vorschub, Schnittgeschwindigkeit,<br />
richtiges Sägeblatt und<br />
Kühlung für das verwendete Material müssen<br />
zusammenpassen, sonst ist der Werkzeugverschleiß<br />
zu hoch oder der Schnitt<br />
nicht präzise«, so Thomas Großkopf. Verwendet<br />
werden nun HSSE-beschichtete<br />
Sägeblätter und man sägt mit Schwallkühlung<br />
statt Mikrosprühung. Die Werkzeuge<br />
werden täglich gewechselt, um einen sauberen<br />
Schnitt zu gewährleisten. Bei dem<br />
verwendeten Werkstoff und der Beanspruchung<br />
durch den Lagenschnitt in zwei<br />
Schichten sowie der Menge an Material sei<br />
das absolut in Ordnung, heißt es von Seiten<br />
der Arbeitsvorbereitung in der mechanischen<br />
Fertigung. Besonders beeindruckt hat<br />
die Mitarbeiter beim Kunden die einfache<br />
Handhabung der PSU 450 GS. Die Steuerung<br />
sei selbsterklärend und die Bedienung<br />
mache keinerlei Mühe. Mit der herstellerseitigen<br />
Schulung der Bediener sei man sehr<br />
zufrieden gewesen. (sm 141001241)<br />
(141001241/1)<br />
« KONTAKT<br />
Behringer Eisele GmbH<br />
Austraße 29<br />
73235 Weilheim / Teck<br />
Tel. +49 7023 95757-0<br />
www.eisele.behringer.net<br />
EuroBLECH: Halle 12, Stand D34<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
72 Special: EuroBLECH<br />
Hochfeste Stähle sicher fügen<br />
Laser-Hybridschweißprozess fortentwickelt<br />
Hannover. Laser-Metallschutzgas(MSG)-Hybridschweißen ist schnell,<br />
eignet sich für große Nahttiefen und kann große Spaltabstände<br />
überbrücken. Jedoch treten bei hochfesten Feinkornbaustählen im<br />
Dickblechbereich häufig Heißrisse und zu hohe Härtegradienten in der<br />
Schweißnaht auf. Wissenschaftler des Laser Zentrums Hannover e.V. (LZH)<br />
und der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben daher in einem<br />
interdisziplinären Projekt ein Hybridschweißverfahren mit induktiver<br />
Vorwärmung entwickelt.<br />
(14100316/1)<br />
Mit diesem können hochfeste Feinkornbaustähle<br />
bis zu einer Blechdicke von<br />
20 mm einlagig mit hoher Schweißnahtqualität<br />
sicher gefügt werden.<br />
Um die Güte der Schweißnaht beim Laser-<br />
MSG-Hybridschweißen zu verbessern, hat<br />
die Gruppe Fügen und Trennen von Metallen<br />
des LZH das Verfahren um eine integrierte,<br />
induktive Vorwärmung erweitert. Durch<br />
eine Induktionsspule wird direkt vor dem<br />
Schweißen gezielt Energie im Bereich der<br />
Schweißnaht eingebracht. Hiermit kann der<br />
Stahl berührungslos auf die gewünschte<br />
Vorwärmtemperatur gebracht werden. Die<br />
Härte der Schweißnaht wird geringer, die<br />
Bruchdehnung nimmt zu und Heißrisse wer-<br />
Versuchsaufbau des<br />
Laser-MSG-Hybridschweißprozesses<br />
mit<br />
einer Induktionsspule<br />
zum Vorwärmen<br />
(Foto: LHZ)<br />
den vermieden. Mit dem Verfahren können<br />
Stahlbleche einlagig gefügt und so signifikant<br />
Material und Zeit gespart werden.<br />
Entwickelt wurde das Verfahren für hochfeste<br />
Feinkornbaustähle mit Streckgrenzen<br />
von 460 bis 690 N/mm². Anwendung finden<br />
die verwendeten Güten S700MC, X70 und<br />
S690QL im Kran-, Pumpen-, Pipeline- und<br />
Brückenbau sowie im Offshorebereich. Bei<br />
dem Prozess werden je nach Blechdicke Vorschubgeschwindigkeiten<br />
von 0,75 m/min<br />
bis 2,5 m/min erreicht.<br />
Grundlage für das Projekt war die enge<br />
Zusammenarbeit zwischen den Werkstoffund<br />
Prozesstechnikern vom LZH und den<br />
Ingenieuren aus den Bereichen Bauwesen<br />
und Elektrotechnik der LUH. Während die<br />
Ingenieure am LZH Schweißprozesse experimentell<br />
umsetzten, simulierten das Institut<br />
für Elektroprozesstechnik und das Institut<br />
für Stahlbau (beide LUH) den Vorwärmprozess<br />
beziehungsweise den Schweißprozess<br />
und prüften die Schweißnähte.<br />
Das Projekt DOVOR – Prozesssicheres und<br />
leistungsstarkes Fügen von hochfesten Feinkornbaustählen<br />
durch ein Hybridschweißverfahren<br />
mit integrierter Vorwärmung wurde<br />
gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen »Otto<br />
von Guericke« e.V. (AiF), Förderträger war<br />
die Forschungsvereinigung Stahlanwendung<br />
e.V. – FOSTA.<br />
/<br />
www.lzh.de (sm 141001316)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
STAM BIETET NEUE<br />
ANLAGEN FÜR DICKEN<br />
BIS 7 MM AN<br />
Ponzano Veneto (Treviso).<br />
STAM, eines der führenden Unternehmen<br />
in der Profiliertechnik, entwickelt<br />
und fertigt seit 1963 Anlagen für die<br />
Metall verarbeitende Industrie. Seit<br />
Kurzem hat das italienische Unternehmen<br />
eine Profilieranlage, die auch<br />
auf der EuroBLECH 2014 ein Thema<br />
ist. Die neue Anlage kann sogenannte<br />
HSLA- Stähle verarbeiten, d. h. hochfeste,<br />
niedriglegierte Stähle mit<br />
Streckgrenzen von 350 bis 500 MPa<br />
und Blechdicken bis 7 mm. Mit dieser<br />
neuen Anlage lassen sich variable<br />
Materialquerschnitte z. B. in C- oder<br />
Z-Formen profilieren, womit nun auch<br />
der Markt für schwere Nutzfahrzeuge<br />
abgedeckt wird. Bei vielen Herstellern<br />
werden solche Teile nach wie vor<br />
durch aufwendiges Pressen, Biegen,<br />
Schweißen etc. bis hin zum anschließenden<br />
Richten gefertigt. Die STAM-<br />
Anlage hingegen eignet sich für<br />
Träger bis zu einer Länge von 15 m im<br />
automatischen und kontinuierlichen<br />
Walzprofilierbetrieb. So lässt sich flexibler<br />
agieren, zudem können Personal<br />
und Kosten gespart werden. Weitere<br />
Informationen zum Unternehmen<br />
sowie zur Anlage finden sich in unserem<br />
Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>«, Ausgabe<br />
02.2014, S. 60f.<br />
/<br />
www.stam.it<br />
EuroBLECH: Halle 27,<br />
Stand C68<br />
(sm 141001273)<br />
INNOVATION FÜR<br />
LASERSCHNEIDANLAGEN<br />
ELECTRA UND SIRIUS<br />
Gullegem. Die LVD Company nv stellt das Neuste<br />
im Bereich der Automatisierung von Laserschneidanlagen<br />
vor. Mit der jetzt für alle Laserschneidmaschinen<br />
der Serien Sirius Plus und<br />
Electra erhältlichen »Flexiblen Automation für<br />
Laser« (FA-L) kann man Blechgrößen von<br />
1.000 mm x 1.000 mm bis hin zu 3.050 mm x<br />
1.525 mm bearbeiten. Mit Standardfunktionen<br />
und in ausgewählten Optionen verfügbar, ist die<br />
FA-L die bisher flexibelste Automatisierungslösung<br />
von LVD. Die FA-L kann in ein bestehendes<br />
Warenlager integriert werden.<br />
/<br />
www.lvdgroup.com<br />
Euroblech: Halle 12, Stand F50<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />
(sm 14100961)<br />
ESAB VERÖFFENTLICHT NEUE<br />
VERSION VON COLUMBUS III<br />
Karben. ESAB Schweißen & Schneiden hat seine<br />
CAD/CAM-Programmierungs- und Schachtelsoftware<br />
Columbus III optimiert. Die Version 1.2 bietet<br />
viele neue Funktionen und Aktualisierungen,<br />
um die Produktivität beim Plasma-, Autogen-,<br />
Laser- und Wasserstrahlschneiden zu steigern und<br />
den Arbeitsablauf zu rationalisieren. So verfügt<br />
die neueste Version über eine verbesserte<br />
CAD-Funktionalität und kann einfacher in komplexe<br />
ERP-Systeme integriert werden. Zudem<br />
bietet die neue Software optimierte Schneidtechnologien<br />
mit drei neuen Brückenkonfigurationen<br />
und sorgt für eine höhere Schnittqualität, indem<br />
die Schneidwege, selbst für mehrstufige Plasmaschnitte,<br />
verbessert werden. Für Anwender der<br />
Software hat ESAB einen Online-Komplettsupport<br />
eingerichtet, zudem bietet das Unternehmen<br />
Schulungsmöglichkeiten zu Columbus III an.<br />
/<br />
ESAB Cutting Systems GmbH<br />
Robert-Bosch-Straße 20<br />
61184 Karben<br />
Tel. +49 6039 40-0<br />
www.esab-cutting.de<br />
Euroblech: Halle 13, Stand D10<br />
(sm 14100956)
74 Special: EuroBLECH<br />
Wirre Fasern steigern<br />
die Produktivität<br />
JVM-Rollen vermeiden Kratzer<br />
Erkrath. Die Produktionskosten immer weiter senken: So lautet das<br />
Dauerziel in allen Industriebereichen. Überall dort, wo Rollen oder Walzen<br />
zum Einsatz kommen, lässt sich schon durch die Wahl des Materials einiges<br />
tun. Das Unternehmen JVM verwendet ausschließlich Wirrfaserbeschichtungen,<br />
die z. B. eine bis zu 100-fache Standzeit im Vergleich zu<br />
bisher eingesetzten konventionellen Rollenbeschichtungen ermöglichen.<br />
Hergestellt und vertrieben werden<br />
JVM-Rollen ® ausschließlich von der JVM<br />
Industries GmbH in Erkrath, dem weltweit<br />
führenden Hersteller von Rollen und Walzen<br />
mit Wirrfaserbeschichtungen (Foto: JVM).<br />
(141001286/1)<br />
Die Wirrfaserbeschichtungen der JVM-<br />
Rollen und Walzen bestehen aus dünnen,<br />
nicht gewebten Synthetikfasern, die mit<br />
einem flexiblen, speziell für diese Anwendung<br />
entwickelten Bindeharz zusammengefügt<br />
werden. Anders als gummierte oder mit<br />
Polyurethan beschichtete Rollen sind sie<br />
porös. So bleiben sie elastisch und widerstandsfähig,<br />
selbst gegen Einschnitte von<br />
Bandkanten. Der Reibwert ist verglichen mit<br />
gummierten Rollen bei beölten Bändern bis<br />
zu 40-mal höher. Die Beschichtung sorgt für<br />
einen gleichmäßigen Auftrag von Flüssigkeiten<br />
und nimmt diese selbst leicht auf. Gleiches<br />
gilt für abgelöste Partikel oder Schmutzreste.<br />
Auf den Oberflächen von Werkstücken<br />
entstehen keine Kratzer oder Markierungen.<br />
Diese rein technischen Eigenschaften ziehen<br />
zahlreiche wirtschaftliche Vorteile nach<br />
sich. Niedrigere Instandhaltungskosten und<br />
verbesserte Produktionsmöglichkeiten tragen<br />
zur Produktivitätssteigerung bei. Auch<br />
der Umweltschutz profitiert von JVM- Rollen<br />
mit Wirrfaserbeschichtung: So kann z. B. der<br />
Ölverbrauch durch effektivere Abquetschung<br />
um bis zu 50 % reduziert werden.<br />
Die Rollen sind mit Außendurchmessern<br />
zwischen 40 und 1.200 mm in Beschichtungslängen<br />
bis zu 8.000 mm lieferbar. Die<br />
jeweilige Rollen- oder Walzenbeschichtung<br />
kann entsprechend ihrem Einsatz mithilfe<br />
von CNC-Maschinen zylindrisch, konvex<br />
oder konkav geschliffen werden.<br />
« KONTAKT<br />
JVM Industries GmbH<br />
Feldheider Straße 76 – 78<br />
40699 Erkrath<br />
Tel. +49 2104 35678<br />
www.jvm-industries.de<br />
(sm 141001286)
... Bänder & Bleche 75<br />
LVD ZEIGT INNOVATIVE<br />
LÖSUNGEN FÜR DIE FERTIGUNG<br />
Gullegem. Auf der diesjährigen EuroBLECH<br />
stellt LVD seine neuesten Lösungskonzepte zur<br />
Blechbearbeitung, zum Biegen, Laserstrahlschneiden<br />
und Stanzen, zusammen mit der vom Unternehmen<br />
entwickelten Prozessautomatisierung<br />
und Bearbeitungssoftware, vor. Unter dem Motto<br />
»Übernehmen Sie die Führung« ist ein großer Teil<br />
der Messepräsentation auf den Themenbereich<br />
Industrie 4.0 zugeschnitten. So hat das Unternehmen<br />
eine Technologie entwickelt, mit der der Fertigungsbereich<br />
komplett umgestaltet werden<br />
kann und den Entscheidungsträgern die komplette<br />
Einsicht in Produktionsabläufe in Echtzeit<br />
ermöglicht.<br />
Darüber hinaus zeigt LVD die Faserlasermaschine<br />
»Electra«, ausgestattet mit der flexiblen Automatisierung<br />
FA-L, und die »Sirius Plus« CO 2<br />
-Laserschneidanlage,<br />
die mit der adaptiven Laserschneidtechnologie<br />
(ALC) ausgerüstet ist. Auf<br />
dem Gebiet der Biegetechnologie präsentiert das<br />
Unternehmen die kompakte Gesenkbiegepresse<br />
Dyna-Press sowie die neueste Generation des<br />
Easy-Form-Winkelmesssystems für die PPEB-Baureihe.<br />
Des Weiteren informiert LVD über die<br />
Touch-B-Steuerung, die einen reaktionsschnellen<br />
Betrieb ermöglicht, und die ToolCell, eine neuartige<br />
Abkantpresse mit integriertem Werkzeugwechselsystem.<br />
Als repräsentativen Vertreter<br />
seiner Stanzmaschinenmodelle zeigt LVD die neue<br />
Strippit PX, die zur kompletten Werkstückbearbeitung<br />
das Stanzen, Umformen, Biegen und Gewindeformen<br />
in einer einzigen Maschine integriert.<br />
Die Besucher des Messestands können zudem<br />
die neuen Funktionen der aktuellen Version der<br />
CADMAN-Offline-Programmiersoftware für Biege-,<br />
Stanz- und Laserschneidanwendungen kennenlernen.<br />
Außerdem bietet LVD das Modul CAD-<br />
MAN-JOB an, eine Software, die dem Anwender<br />
behilflich ist, den Durchsatz seines Produktionsbetriebs<br />
zu analysieren und zu optimieren.<br />
/<br />
www.lvdgroup.com<br />
EuroBLECH: Halle 12, Stand F50<br />
(sm 141001284)<br />
INVESTITION IN SCHWEDISCHES<br />
QUARTOBLECH WERK<br />
ABGESCHLOSSEN<br />
Outokumpu hat mit ihren Kunden im schwedischen<br />
Degerfors den Abschluss ihres Projekts zur<br />
werk<br />
gefeiert. Die Investition und die damit verbundenen<br />
Verbesserungen werden zu Kosteneinsparungen<br />
im gesamten Produktionsprozess<br />
beitragen und die Position von Outokumpu als<br />
führendem Hersteller von Edelstahlblech weiter<br />
stärken, hieß es.<br />
Die Investitionspläne wurden von der Outokumpu<br />
im Juni 2010 vorgestellt. Das Investitionsprogramm<br />
umfasste Modernisierungen am gesamten<br />
Produktionsprozess in Degerfors sowie<br />
<br />
<br />
in Degerfors flachere Bleche mit noch besserer<br />
Oberflächenqualität herstellen und profitiert von<br />
besseren und effizienteren Produktionsverfahren,<br />
die überdies weniger Emissionen freisetzen.<br />
»Das Projekt zur Expansion des Werks Degerfors<br />
war für Outokumpu eine wichtige Investition,<br />
da wir für Spezialblech ein großes Marktpoten zial<br />
sehen«, erklärt Mika Seitovirta, Vorstandsvorsitzender.<br />
»Zusätzlich zur Steigerung unserer Produktionskapazität<br />
bei Quartoblechen ermöglicht<br />
uns diese Investition eine erheblich höhere Produktionsqualität<br />
und -flexibilität, um noch mehr<br />
den Kundenbedürfnissen zu entsprechen.«<br />
(sm 14080866)<br />
SIC-WOSTOR MARKIERSYSTEME<br />
WIRD SIC MARKING<br />
Remscheid. Über 45 Jahre lang stand der Name<br />
Wostor in Deutschland für Qualität in der Signiertechnik.<br />
Nach der Übernahme der Firma Wostor<br />
durch die international aufgestellte SIC Marking<br />
Group im Jahr 2003 wurde ein allmählicher Prozess<br />
der Eingliederung in die Gruppe begonnen,<br />
der nach einer längeren Phase als SIC-Wostor<br />
Markiersysteme GmbH nun in der endgültigen<br />
Übernahme des Namens und Logos der Gruppe<br />
für Deutschland seinen Abschluss findet. Damit<br />
wird die Zugehörigkeit zur SIC Marking Gruppe<br />
nun vollständig im Auftreten des Unternehmens<br />
verankert.<br />
Der Name SIC Marking habe mittlerweile in<br />
Deutschland den gleichen Stellenwert wie der<br />
Begriff Wostor erlangt und steht für Qualität und<br />
Leistung, heißt es in einer Mitteilung der SIC Marking<br />
GmbH.<br />
/<br />
SIC Marking GmbH<br />
Am Bruch 21 – 23<br />
42857 Remscheid<br />
Tel. +49 2191 46240-0<br />
www.sic-marking.de<br />
EuroBLECH: Halle 11, Stand H48<br />
(sm 141001242)
Juraj Buša (Geschäftsführer MicroStep Group), Dr. Alexander Varga (Geschäftsführer MicroStep Group), Igor Slobodník (Botschafter der<br />
Slowakischen Republik), Hans-Joachim Weirather (Landrat Landkreis Unterallgäu), Igor Mikulina (Geschäftsführer MicroStep Europa),<br />
Paul Gruschka (Bürgermeister Bad Wörishofen), Ján Mikulina (Geschäftsführer MicroStep Europa) (v.l.n.r., Foto: MicroStep).<br />
(141001268/1)<br />
MicroStep feiert Spatenstich für neuen Unternehmenssitz<br />
Bad Wörishofen. Mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hat die MicroStep Europa GmbH den<br />
Beginn der Bauarbeiten für den Neubau des Unternehmenssitzes in Bad Wörishofen gefeiert.<br />
In direkter Nachbarschaft zum aktuellen<br />
Standort entsteht der moderne und energieeffiziente<br />
Bau mit einer Fläche von 1.500 m 2 ,<br />
der Platz für rd. 60 Mitarbeiter bieten wird.<br />
Der Hersteller von CNC-gesteuerten<br />
Schneidsystemen investiert insgesamt mehr<br />
als 2,5 Mill. €. Das neue zweistöckige<br />
Bürocenter soll bis zum 2. Quartal 2015 fertiggestellt<br />
werden und wird in einer ökologischen<br />
und energiesparenden Bauweise<br />
errichtet.<br />
»Der neue Unternehmenssitz schafft nicht<br />
nur Raum für neue Arbeitsplätze im Rahmen<br />
bereits vorhandener Geschäftsbereiche. Das<br />
Gebäude gibt uns darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
unsere Aktivitäten künftig weiter<br />
auszubauen«, sagte Igor Mikulina, Ge -<br />
schäftsführer der MicroStep Europa GmbH,<br />
bei den Feierlichkeiten.<br />
Während des Festakts wurden bereits die<br />
nächsten Investitionen angekündigt: Bis<br />
2016 soll ebenfalls in Bad Wörishofen ein<br />
MicroStep-Technologiezentrum entstehen<br />
mit einer Fläche von mehr als 3.000 m 2 .<br />
Genutzt werden soll das neue Zentrum für<br />
Hausmessen, Tagungen und Technologievorführungen.<br />
Innovationen aus dem Hause<br />
MicroStep sollen so einem noch breiteren<br />
Kundenkreis anschaulich nähergebracht<br />
werden.<br />
Zum Festakt anlässlich des Spatenstichs<br />
waren mehr als 60 Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />
und Wissenschaft geladen. »Für<br />
unsere Region ist die Entscheidung Micro-<br />
Steps, hier zu investieren, ein wichtiges Zeichen,<br />
das den ohnehin starken Wirtschaftsstandort<br />
weiter stärkt«, sagte Hans-Joachim<br />
Weirather, Landrat des Landkreises Unterallgäu,<br />
bei seiner Ansprache.<br />
Europa® /MicroStep GmbH<br />
Karl-Benz-Straße 29<br />
86825 Bad Wörishofen<br />
Tel. +49 8247 96294-0<br />
www.microstep-europa.de<br />
EuroBLECH: Halle 13, Stand D 46<br />
(sm 141001268)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />
... Bänder & Bleche 77
78 Special: EuroBLECH<br />
Software ist von zentraler Bedeutung für Industrie 4.0<br />
Stuttgart. Die softwaregetriebene vierte industrielle Revolution, kurz Industrie 4.0, schlägt sich in einer<br />
veränderten Wertschöpfung nieder und fordert die Werkzeugmaschinenbranche ganz besonders heraus.<br />
Maschinenbauer müssen sich heutzutage<br />
mit einem zunehmenden Softwareanteil<br />
an den Produkten auseinandersetzen.<br />
Doch auch wenn die Mechanik jahrzehntelang<br />
die Domäne der Werkzeugmaschinenbranche<br />
war, birgt die neue Entwicklung<br />
nicht nur Risiken, sondern auch viele Chancen<br />
für die Branche. Daher ist es nicht verwunderlich,<br />
dass Software auch ein gewichtiges<br />
Thema der diesjährigen AMB sein wird.<br />
Zu der internationalen Ausstellung für Me -<br />
tallbearbeitung werden vom 16. bis 20. September<br />
mehr als 90.000 Fachbesucher und<br />
rd. 1.300 Aussteller erwartet. »Software ist<br />
das zentrale Realisierungselement bei Industrie<br />
4.0, sei es als Embedded Software, als<br />
Steuerungssoftware, als ERP-Software oder<br />
als App auf Smart Devices. Viele der Ideen<br />
und Konzepte von Industrie 4.0 werden<br />
letztlich über Software realisiert«, erklärt<br />
Rainer Glatz, Geschäftsführer der Fachverbände<br />
für elektrische Automation und Software<br />
im VDMA Verband Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau, im Vorfeld der Ausstellung.<br />
Um Maschinenbauer stärker für das Thema<br />
zu sensibilisieren, will der VDMA noch in<br />
diesem Jahr ein Forum Industrie 4.0 einrichten,<br />
das mittelständischen Unternehmen<br />
eine geeignete Plattform zum Informationsaustausch<br />
bieten soll. Dem Thema Sicherheit<br />
dürfte dabei eine große Rolle zukommen.<br />
»Bei Industrie 4.0 geht man von hochgradig<br />
vernetzten Systemen aus, die nicht<br />
notwendigerweise nur über Clouds vernetzt<br />
sind. Es wird darum gehen, dass alle miteinander<br />
vernetzten Elemente, seien es<br />
Clouds, Server, Maschinen oder einfache<br />
Sensoren, eigene Schutzmechanismen beinhalten.<br />
Eine VDMA-Umfrage bei Produktionsverantwortlichen<br />
hat deutlich gemacht,<br />
dass heute die Risiken eher beim Faktor<br />
Mensch liegen«, erläutert Rainer Glatz.<br />
Laut dem Fachmann ist es für Unternehmen<br />
daher unerlässlich, die Ausbildung ihrer<br />
Mitarbeiter auf diesem Gebiet zu forcieren.<br />
Besonders vor dem Hintergrund, dass rd.<br />
30 % der Herstellerkosten für ein Maschinenbauprodukt<br />
schon heute auf IT und<br />
Automatisierungstechnik entfallen. »Insbesondere<br />
auf Produktebene sind immer mehr<br />
Standard-IT-Technologien ›industrialisiert‹<br />
und eingebaut worden, diese Entwicklung<br />
wird sich mit Blick auf Industrie 4.0 weiter<br />
fortsetzen. Dabei wird es nicht mehr nur<br />
darum gehen, Hardwarefunktionen durch<br />
Software zu ersetzen, sondern neue produktnahe<br />
Dienste und Services zu entwickeln«,<br />
so Glatz weiter. (sm 140901121)<br />
Web-Kompetenzatlas erleichtert den Einstieg in »Industrie 4.0«<br />
Stuttgart. Der Web-Kompetenzatlas bescheinigt Baden-Württemberg eine gute Ausgangsposition<br />
bei der Entwicklung hin zu »Industrie 4.0« – entwickelt wurde der Atlas, im Auftrag des Ministeriums für Finanzen<br />
und Wirtschaft Baden-Württemberg, von den Fraunhofer-Instituten IAO, IOSB und IPA.<br />
Um im globalen Wettbewerb zu be -<br />
stehen, müssen Unternehmen laufend ihre<br />
Produkte und Fabriken an die aktuelle<br />
Marktsituation anpassen: Das betrifft sowohl<br />
die Produktionsnetzwerke als auch die<br />
Beschäftigten, Maschinen und die technischen<br />
Prozesse. Für eine gelungene Anpassung<br />
ist es notwendig, dass immer und<br />
überall im Lebenslauf eines Produkts die<br />
richtigen und aktuellen Informationen verfügbar<br />
sind.<br />
Wirtschaftlich möglich gemacht wird der<br />
Einsatz von vernetzter Sensorik und Aktorik<br />
in Wertschöpfungsnetzwerken dank des<br />
Fortschritts in der Mechatronik, Mikrosystemtechnik,<br />
der Elektronik und der Kommunikationstechnik.<br />
Die Einführung dieser<br />
Technologien in die Produktion führt zu<br />
einer nachhaltigen Veränderung der Fabriken.<br />
Bekannt ist diese Entwicklung unter<br />
dem Schlagwort »Industrie 4.0«.<br />
Für die Herausforderungen des industriellen<br />
Wandels hin zu »Industrie 4.0« bescheinigt<br />
das Fraunhofer IPA dem Bundesland<br />
Baden- Württemberg eine gute Ausgangsposition.<br />
»Aufgrund seiner tiefen Verwurzelung<br />
im Maschinenbau und seiner hohen<br />
Kompetenz bei den eingebetteten Systemen<br />
und der Software verfügt das Land über alle<br />
nö tigen Voraussetzungen«, urteilt die vom<br />
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft<br />
Baden-Württemberg sowie Fraunhofer IPA<br />
herausgegebene Studie »Industrie 4.0 für<br />
Baden-Württemberg«. Betont wird darin<br />
auch, »dass auch kleine und mittlere Unternehmen<br />
als wichtige Innovationstreiber des<br />
verarbeitenden Gewerbes das Thema aufgreifen<br />
müssen.«<br />
Der öffentlich zugängliche Web-Kompetenzatlas<br />
bietet Hilfestellungen für Unternehmen,<br />
die sich auf den Weg zu einer<br />
intelligenten, wandlungsfähigen Produktion<br />
machen. Er informiert detailliert über Akteure<br />
in Baden-Württemberg.<br />
/<br />
http://mfw.baden-wuerttemberg.de/<br />
de/mensch-wirtschaft/industrie-undinnovation/schluesseltechnologien/<br />
industrie-40/<br />
(sm 140901071)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 79<br />
NEUERÖFFNUNG QUARTO DEUTSCHLAND GMBH<br />
Bochum. Am 1.7.2014 eröffnete<br />
die Quarto Deutschland GmbH in<br />
Bochum. Quarto Deutschland ist<br />
Teil der französischen Gruppe Jacquet<br />
Metal Service. Das Sortiment<br />
des Unterneh mens umfasst Quartobleche<br />
in den Güten 1.4301/<br />
1.4307, 1.4404, 1.4541/1.4878,<br />
1.4571, 1.4462, 1.4845, 1.4410<br />
sowie in den Dicken 8 bis 130 mm.<br />
Es werden Breiten von 1.500, 2.000<br />
und 2.500 mm sowie Längen von<br />
3.000, 4.000, 5.000, 6.000 und<br />
8.000 mm angeboten.<br />
Das neu eröffnete Unternehmen<br />
liefert direkt ab Lager, aus Neueingang<br />
oder aus der Strecke an Kunden<br />
im Anlagenbau, im Maschinenund<br />
Ge rätebau, der Bauindustrie,<br />
dem Schiffbau, dem Brückenbau<br />
und auch an Handelsunternehmen.<br />
/<br />
Quarto Deutschland GmbH<br />
Bahnstraße 38<br />
44793 Bochum<br />
Tel. +49 234 334-730<br />
e.amendinger@quartoglobal.com<br />
(141001321/1)<br />
Ansprechpartner und Verkaufsleiter<br />
bei der neu eröffneten Quarto<br />
Deutschland GmbH ist Elmar<br />
Amendinger (Foto: Quarto).<br />
(sm 141001321)<br />
HYPERTHERM ENTHÜLLT NEUEN BRENNER<br />
Roosendaal / NL. Hypertherm, Hersteller von hochentwickelten Plasma-,<br />
Laser- und Wasserstrahl-Schneidanlagen, wird auf der Messe Euro BLECH<br />
einen neuen Spezialanwendungsbrenner für HPRXD ® -Anlagen vorstellen.<br />
Gezeigt werden u. a. die Hypertherm-HyPrecision-Wasserstrahl-Schneidprodukte.<br />
Außerdem wird Hypertherm dort einige der neuesten verbesserten<br />
Funktionen seiner Produktlinie HyPerformance ® HPRXD vorführen. Hinzu<br />
kommt komplette Produktserie an CAM-Verschachtelungssoftware, Automatisierungsprodukten<br />
sowie Brenner- und Verschleißteiltechnologien.<br />
/<br />
www.hypertherm.com<br />
EuroBLECH: Halle 13, Stand D50<br />
(sm 141001315)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
80 Special: EuroBLECH<br />
Multimatrix-Technologie steigert Produkteffizienz<br />
Mündersbach. Auf der EuroBLECH rückt die EWM AG erneut das Thema Effizienzsteigerung<br />
in den Mittelpunkt ihres Messeauftritts.<br />
(141001227/1)<br />
EWM bietet ein komplettes System für das Lichtbogenschweißen (Foto: EWM).<br />
Als deutscher Top-Hersteller und weltweit<br />
einer der bedeutendsten Anbieter von<br />
Lichtbogenschweißtechnik präsentiert sie in<br />
diesem Kontext die perfektionierte »Multimatrix«-Technologie.<br />
Diese ermögliche bei<br />
einer nochmals gesteigerten Performance<br />
hohe Einsparpotenziale. Durch einen deutlich<br />
gesenkten Energie- und Materialverbrauch<br />
sowie eine erhebliche Verkürzung<br />
der Arbeitszeit sparen die Kunden EWM<br />
zufolge bis zu 60 % der Kosten ein. Damit<br />
trage das Unternehmen aus dem Westerwald<br />
zur Steigerung deren Wettbewerbsfähigkeit<br />
bei, denn mit »Multimatrix« könne<br />
der Anwender Geld sparen, Arbeitsplätze<br />
sichern und zugleich die Umwelt schonen.<br />
Für eine optimale Steuerung der Schweißgeräte<br />
selbst zeigt EWM außerdem die<br />
Steuerung »Expert 2.0«. Im Mittelpunkt des<br />
Messeauftritts stehen darüber hinaus die<br />
EWM-Schweißgeräte und -brenner selbst.<br />
Neben MIG/MAG-Multiprozessgeräten wie<br />
»alpha Q«, »Phoenix« oder »Taurus Synergic«<br />
präsentiert das Unternehmen neue<br />
WIG-Stromquellen aus der »Picotig-« und<br />
»Tetrix«-Reihe mit exzellenten Eigenschaften<br />
beim WIG- und E-Hand-Schweißen.<br />
Auch der »drive 4X«, der nun als Universal-<br />
Drahtvorschub mit allen Multimatrix- MIG/<br />
MAG-Schweißgeräten kombiniert werden<br />
kann, wird das Interesse der Besucher auf<br />
sich ziehen. Für automatisierte Anwendungen<br />
und das Roboterschweißen stellt EWM<br />
außerdem zwei neue Drahtvorschublösungen<br />
vor: Der »frontDrive« für das MIG/<br />
MAG- und der »tigSpeed Rob« für das WIG-<br />
Schweißen ermöglichen dabei zusätzliche<br />
Qualitätssteigerungen und Effizienzgewinne.<br />
Auch die selbst entwickelten und produzierten<br />
Schweißbrenner »made in Germany«<br />
sind bedeutender Teil des EWM-Auftritts<br />
auf der EuroBLECH. Generell steht für<br />
EWM die technologische Stärke der Produkte<br />
im Vordergrund. Nicht minder wichtig sei<br />
aber auch deren flexible Nutzungsmöglichkeit<br />
für die Kunden. Anders als bei Wettbewerbern<br />
gehören daher in allen »Multimatrix«-Geräten<br />
sämtliche Standard-Schweißverfahren<br />
sowie die je nach Modell enthaltenen<br />
innovativen EWM-Schweißprozesse<br />
zur Basisausstattung. Sollte der Kunde einmal<br />
andere Anwendungen benötigen, müsse<br />
er nicht erneut investieren.<br />
/<br />
EMW AG<br />
Dr. Günter-Henle-Straße 8<br />
56271 Mündersbach<br />
Tel. +49 2680 181-0<br />
www.ewm-group.com<br />
EuroBLECH: Halle 13, Stand D40<br />
(sm 141001227)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Verschleißblech Hardox wird 40 Jahre<br />
Stockholm. Als »biegbares Verschleißblech« führte der schwedische<br />
Stahlkonzern SSAB 1974 den neuen Werkstoff Hardox in den Markt ein.<br />
Dieser zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten Produkten der<br />
Unternehmensgeschichte.<br />
Mit der Einführung von Hardox vor<br />
40 Jahren verfolgte SSAB das Ziel, ein Verschleißblech<br />
zu entwickeln, das stärker und<br />
widerstandsfähiger als alle anderen Stähle<br />
auf dem Markt war. Es musste hart genug<br />
sein, um enormem Verschleiß auch über<br />
einen langen Zeitraum zu widerstehen, und<br />
strapazierfähig genug, um beim Biegen und<br />
intensiven Einsatz nicht zu reißen.<br />
Laut Christer Offerman, Experte für Verschleißbleche<br />
bei SSAB, war Hardox das<br />
erste Verschleißblech der Welt, das einen<br />
hohen Härtegrad mit Widerstandsfähigkeit<br />
vereinte und zudem gut als Konstruktionsstahl<br />
eingesetzt werden konnte. Dem Experten<br />
zufolge erklärt sich der nachhaltige<br />
Erfolg des Werkstoffes vor allem daraus,<br />
dass Hardox ein hervorragender Konstruktionsstahl<br />
ist. Für die Kunden des schwedischen<br />
Stahlkonzerns sei dies von großer<br />
Bedeutung, denn so könnten sie effiziente<br />
Lösungen für dünnwandige und leichte<br />
Lkw-Aufbauten, Container und Baggerschaufeln<br />
entwickeln, die gleichzeitig ho -<br />
hem Verschleiß widerstehen. Aufgrund seiner<br />
Eigenschaften profitiert das Markenprodukt<br />
von SSAB laut Offerman ohnehin von<br />
dem Trend, dass Hersteller immer leichtere<br />
Konstruktionen bevorzugen, da diese mit<br />
einer höheren Nutzlast und besseren Um -<br />
welteigenschaften einhergehen.<br />
Für seine Kunden hat der schwedische<br />
Stahlkonzern das Konzept von Hardox In My<br />
Body entwickelt. Damit können diese den<br />
Markennamen Hardox beim Vertrieb von<br />
Lkw-Aufbauten, Baggerschaufeln und<br />
anderen Endprodukten verwenden und<br />
somit zeigen, dass ihre Produkte bestimmte<br />
Qualitätskriterien erfüllen. Nach Angaben<br />
des Unternehmens wächst die Anzahl der<br />
Kunden, die den Anforderungen von Hardox<br />
In My Body entsprechen, beständig.<br />
/<br />
www.ssab.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand D33<br />
(sm 14090954)<br />
UNIVERSELLE BIEGE-<br />
UND RICHTMASCHINE<br />
FÜR DEN SCHIFFBAU<br />
Sursee. Mit der neu entwickelten horizontalen<br />
Spantenbiege- und -richtmaschine 1200 SE (120 t<br />
Druckkraft) bietet das Unternehmen Stierli Bieger<br />
AG aus der Schweiz eine weitere universelle Presse<br />
für die Schiffsbauindustrie an. Mit dieser leistungsfähigen<br />
Maschine lassen sich Hollandprofile<br />
bis HP 280, Flachstahl bis 300/25 und Rohre bis<br />
G4“ formgenau biegen. Mit der großzügig ausgelegten<br />
Maschinenplatte kann man jede Art von<br />
Werkzeugen oder aber auch bestehende Pressformwerkzeuge<br />
einfach und schnell aufbauen.<br />
Dies erhöht die Flexibilität, reduziert die Rüstzeit<br />
und die Maschine kann zum Biegen, Formen, Prägen<br />
und Richten von Platten und Trägern eingesetzt<br />
werden. Als weiterer großer Vorteil hat sich<br />
auch das Einlegen der Profile von oben erwiesen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />
Die Zuführung der Profile mittels Krananlage<br />
ermöglicht ein einfaches Handling des Werkstücks<br />
während der Bearbeitung. Somit sind horizontale<br />
Spantenbiege- und -richtmaschinen für Groß- und<br />
Kleinserien wie auch für Einzelstücke wirtschaftlich<br />
einsetzbar. Auch die Steuerungsmöglichkeit<br />
lässt sich individuell der Fertigung jedes Kunden<br />
anpassen. Die Maschine kann mit dem bewährten<br />
Stierli-Abschaltsystem oder als CNC-Ausführung<br />
mit »Touch Screen«-Steuerung ausgestattet werden.<br />
Die Stierli Bieger AG ist Hersteller von Horizontalbiegemaschinen,<br />
Wendedrehvorrichtungen<br />
Rotatoren, Roll-Out-Lagergestellen und Richtmaschinen<br />
von 8,5 bis 800 t Leistung und bietet<br />
neben dem Standardprogramm auch CNC-gesteuerte<br />
2-Achsen-Maschinen mit Winkelmessung an.<br />
/<br />
www.stierli-bieger.com<br />
EuroBLECH: Halle 11, Stand A14<br />
(sm 141001313)
82 Special: EuroBLECH<br />
Neue Kjellberg-Produktreihe<br />
Finsterwalde. Kjellberg präsentiert auf der Messe EuroBLECH in Hannover auf 200 m² Ausstellungsfläche<br />
Produkte und Lösungen zum Schneiden, Schweißen und für den Verschleißschutz.<br />
Im Mittelpunkt der Präsentation von<br />
Kjellberg stehen die Vorstellung einer neuen<br />
Anlagenreihe zum Plasmaschneiden sowie<br />
die HiFocus-neo-Plasmaschneidanlagen.<br />
Livevorführungen der HiFocus-neo-Technologie<br />
vermitteln den Besuchern einen<br />
Eindruck von der Präzision und Flexibilität<br />
der Kjellberg-Plasmaschneidtechnik. Mit der<br />
Ein HiFocus-Brenner schneidet Bau- und Edelstahlbleche in laserähnlicher Qualität<br />
(Foto: Kjellberg)<br />
(141001345/1)<br />
Vorstellung einer neuen Faserlaseranlage<br />
wird die Ausstellung leistungsfähiger<br />
Schneidsysteme auf dem Messestand vervollständigt.<br />
Neue Möglichkeiten für das schnelle,<br />
automatisierte Schweißen hochwertiger<br />
Nähte eröffnet die Hochleistungstechnologie<br />
InFocus. Als wirtschaftliche Alternative<br />
zum Laserschweißen sind die InFocus-<br />
Schweißsysteme flexibel einsetzbar bei der<br />
Verarbeitung dünner Bleche und Folien, von<br />
Nichteisenmetallen oder beim Stichlochschweißen.<br />
Zahlreiche Lösungsansätze für das Auftragschweißen<br />
und den Verschleißschutz<br />
stellt Kjellberg unter dem Namen Fidur vor.<br />
Die Vorführungen der Plasmaschneidtechnik<br />
HiFocus neo und des InFocus-Schweißens<br />
runden die Kjellberg-Ausstellung ab und<br />
machen die Qualität der Schneid- und<br />
Schweißergebnisse greifbar.<br />
/<br />
Kjellberg Vertrieb GmbH<br />
Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />
03238 Finsterwalde<br />
Tel. +49 3531 500-0<br />
www.kjellberg.de<br />
EuroBLECH: Halle 13, Stand B46<br />
(sm 141001345)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
... Bänder & Bleche 83<br />
Multitalent für die Reinigung<br />
Reutlingen. Der neue Zinkentferner von MEZ-TECHNIK ermöglicht<br />
eine schnelle Reinigung verschiedenster Komponenten von<br />
Blechbearbeitungsmaschinen. Zugleich kommt der Alleskönner auch<br />
in diversen anderen Bereichen zur Anwendung.<br />
Gerade die in der Blechbearbeitung<br />
tätigen Betriebe kennen störende Zinkablagerungen<br />
an Rollensätzen, Wälzlagern,<br />
Pressmatrizen, Stanzen und sonstigen Me -<br />
talloberflächen von Blechbearbeitungsmaschinen<br />
und Werkzeugen, die durch die<br />
Reibung und den Kontakt mit verzinkten<br />
Blechen entstehen. Abhilfe schafft nun das<br />
neue MEZ-GALV-OFF, ein hochkonzentrierter,<br />
universeller Zinkentferner für alle Wartungs-<br />
und Montagearbeiten. Das Produkt<br />
ist ein echter Allrounder, da es nicht nur zur<br />
Entfernung von Zink, sondern auch für diverse<br />
andere Reinigungsarbeiten verwendet<br />
werden kann. So beseitigt es beispielsweise<br />
Öle, Fette und Harze und kann auch zur Reinigung<br />
von Motorenteilen, Federn, elektrischen<br />
Anlagen, etc. benutzt werden.<br />
Ein Luftkanalproduzent und MEZ-TECH-<br />
NIK-Kunde bestätigte die gewünschten<br />
Ergebnisse: »Die Reinigung der Rollensätze<br />
meiner Falzschließmaschine geht mir mit<br />
MEZ-GALV-OFF besonders leicht von der<br />
Hand. Durch die regelmäßige Reinigung<br />
ergab sich zum einen eine längere Lebensdauer<br />
der einzelnen Maschinenbauteile und<br />
Werkzeuge und zum anderen konnten<br />
Schwankungen in der Qualität der fertigen<br />
Luftkanäle minimiert werden. Außerdem<br />
strahlen die Lager und Rollen meiner Ma -<br />
schinen, als wären sie neu. Des Weiteren<br />
verwende ich sie zur Reinigung meiner<br />
Blechscheren. Eine lohnende Investition.«<br />
/MEZ-TECHNIK GmbH<br />
air system products<br />
Bierwiesenstraße 7<br />
72770 Reutlingen<br />
Tel. +49 7072 60098-0<br />
www.mez-technik.de<br />
Euroblech: Halle 13, Stand F23<br />
(sm 141001245)<br />
Der universell einsetzbare Zinkentferner und<br />
Reiniger MEZ-GALV-OFF (Foto: MEZ-TECHNIK)<br />
(141001245/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
84 Special: EuroBLECH<br />
voestalpine nimmt Kontiglühe 2<br />
für Elektrostahlband in Betrieb<br />
Linz. Die Steel Division der voestalpine AG nahm kürzlich ihre neue<br />
Kontiglühe 2 in Betrieb, die derzeit modernste Anlage für Elektroband<br />
in Europa.<br />
Die Kontiglühe wird jährlich etwa<br />
250.000 t Elektrostahlband für den Transformatoren-,<br />
Generatoren- sowie Elektromotorenbau<br />
produzieren. Dabei sind auch<br />
Spezialbreiten bis zu 1.650 mm und höchste<br />
Güten mit hohen magnetischen Eigenschaften<br />
möglich.<br />
Im Januar war mit dem Bau der eigentlichen<br />
Prozessanlage begonnen worden.<br />
Statt einer vertikalen Bauweise verteilt sich<br />
die Anlage für Elektrobandfertigung horizontal<br />
auf drei Ebenen. Hierbei stechen als<br />
Highlights der horizontale Glühofen und der<br />
Coater samt Trockenofen heraus.<br />
Der Glühofen ist das Herzstück der An -<br />
lage. Er ist 300 m lang, befindet sich in<br />
17,5 m Höhe und erhitzt das Stahlband auf<br />
1.150 °C. Über modernste Brennertechnologie<br />
wird erreicht, dass die Abgaswerte auf<br />
ein Minimum gesenkt werden. Weiterhin<br />
sichert die Wärmerückgewinnung aus dem<br />
Abgas eine nachhaltige Produktion.<br />
Der Coater trägt eine tausendstel mm<br />
dicke Lackschicht auf das fertige Elektroband<br />
auf, die anschließend in einem 80 m<br />
langen Trockenofen getrocknet wird. Dazu<br />
»schwebt« das Elektroband – nur durch<br />
Luftdruck stabilisiert – durch die ganze Länge<br />
des Trockenofens. Auch die Wärme aus<br />
dem Abgas des Glühofens wird genutzt –,<br />
was den Ofen effizient und umweltfreundlich<br />
werden lässt.<br />
Für den Betrieb der Kontiglühe 2 wurde<br />
ein Konsortium aus sechs Projektpartnern<br />
gegründet, wobei jeder Einzelne großes<br />
Know-how mitbringt. Die Prozessanlage für<br />
die Elektrobandfertigung läuft durchgehend<br />
und produziert in einem 4-Schichtbetrieb zu<br />
jeder Zeit, ausgenommen gelegentliche<br />
Reparaturstopps. Die in der Kontiglühe 2<br />
hergestellten Produkte werden weltweit<br />
nachgefragt, vor allen in den Märkten Europas,<br />
Indiens und Brasiliens.<br />
/<br />
www.voestalpine.com<br />
EuroBLECH: Halle 17, Stand H12<br />
(sm 14080985)<br />
SCHULER PRÄSENTIERT NEUE<br />
UMFORMTECHNOLOGIEN<br />
Göppingen. Schuler zeigt auf der EuroBLECH<br />
neue Prozesse und Technologien für die gesamte<br />
Umformtechnik. So wird der Pressenhersteller den<br />
Fachbesuchern einen 200 t schweren Stanzautomaten<br />
für die Zulieferindustrie vorführen, der mit<br />
einer neuen Antriebstechnologie ausgestattet ist.<br />
Darüber hinaus präsentiert Schuler Leichtbauexponate,<br />
wie etwa Carbonteile des BMW i3, Hydroforming-<br />
und Formhärteteile sowie weitere Ka -<br />
rosseriekomponenten aus höherfesten Stählen.<br />
»Unser Topthema für die EuroBLECH 2014 lautet<br />
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit«, sagt Schuler-Vorstandsvorsitzender<br />
Stefan Klebert. So hat<br />
das Unternehmen den Energieverbrauch seiner<br />
Pressen und Automationssysteme deutlich reduziert<br />
und zeigt auf der Fachmesse innovative<br />
Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Im<br />
Schuler-Forum auf dem Messestand sind täglich<br />
bis zu acht Kurzvorträge zu dem Topthema und<br />
weiteren Themen zu hören.<br />
/<br />
www.schulergroup.com<br />
EuroBLECH: Halle 27, Stand D40<br />
(sm 141001189)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
86 Special: EuroBLECH<br />
KOMBIMASCHINE FÜR DIE<br />
BLECHBEARBEITUNG<br />
Siegen. Die Indumasch<br />
GmbH bietet mit der DAV<br />
206 eine Kombimaschine<br />
für die Einzelteil- und<br />
Kleinserienfertigung im<br />
Bereich der Blechbearbeitung.<br />
Die Anlage besteht<br />
aus zwei unterschiedlichen<br />
Maschinenstationen, an -<br />
hand derer die Blechteile<br />
zunächst ausgeklinkt und<br />
anschließend gestanzt,<br />
gepresst, abgekantet oder<br />
mit einer Sonderfunktion<br />
bearbeitet werden können.<br />
Im ersten Schritt ermöglicht<br />
die DAV 206 das stufenlos<br />
winkelverstellbare<br />
Ausklinken im Bereich zwischen<br />
30° und 140°. Sie<br />
verfügt über eine automatische<br />
Schnittspaltverstellung<br />
sowie Maßbänder mit<br />
insgesamt fünf Ablesefunktionen.<br />
In einem zweiten<br />
Arbeitsschritt kann der<br />
Anwender die zusätzlichen<br />
Funktionen nutzen. Zu diesem<br />
Zweck befindet sich an der Rückseite der<br />
Maschine eine weitere Station, die neben einer<br />
digitalen Hubverstellung ein Schnellwechselwerkzeugsystem<br />
zum Stanzen zur Verfügung stellt.<br />
Darüber hinaus ist ein 1 m x 1,62 m großer<br />
Arbeitstisch in die Station integriert. Indumasch<br />
stattet seine Ausklinkmaschinen, die 20 t Druckleistung<br />
aufbringen und über einen Stanzdurchmesser<br />
von max. 90 mm verfügen, sowohl mit<br />
Standard- als auch mit Sonderwerkzeugen aus.<br />
(141001237/1)<br />
Die DAV 206 verfügt über eine automatische Schnittspaltverstellung<br />
sowie Maßbänder mit insgesamt fünf Ablesefunktionen<br />
(Foto: Indumasch GmbH).<br />
Die Ausladung beträgt nahezu 250 mm für zu<br />
stanzende Bleche, die Einbauhöhe liegt bei<br />
rd. 180 mm.<br />
/<br />
Indumasch GmbH<br />
Industriestraße 17<br />
57076 Siegen<br />
Tel. +49 271 25049-0<br />
www.indumasch.de<br />
EuroBLECH: Halle 11, Stand B26<br />
(sm 141001237)<br />
MAGNETSCHLÜSSELANHÄNGER<br />
FÜR DIE METALL- UND<br />
RECYCLINGINDUSTRIE<br />
Waalre. Speziell für die Metall- und Recyclingindustrie<br />
(als Give-away für Messebesucher oder<br />
zu Weihnachten) bringt Goudsmit Magnetic<br />
Design B.V. aus dem niederländischen Waalre<br />
einen neuen Entwurf eines magnetischen Schlüsselanhängers<br />
auf den Markt. Er hat die Form eines<br />
kleinen Hufeisenmagneten und hält nicht nur die<br />
Schlüssel beieinander, sondern kann auch Eisenund<br />
Nichteisenmetalle voneinander unterscheiden.<br />
Praktisch für Fachleute in der Metall- und<br />
Recyclingbranche: Mithilfe der integrierten starken<br />
Neodymmagneten können auch kleine Stahlteilchen,<br />
wie beispielsweise kleine Schrauben und<br />
Nägel, aufgehoben werden. Darüber hinaus können<br />
die Anhänger an Kühlschränken, Planungstafeln<br />
oder Stahlwänden befestigt werden und<br />
halten Notizen und Schlüssel an einer Stelle<br />
zusammen. Der Aufdruck eines Firmennamens<br />
oder einer Reklamebotschaft auf dem Metallschildchen<br />
ist möglich. Auch der Schlüsselring<br />
kann mit einem Text versehen werden, beispielsweise<br />
mit einem Dankeschön für einen Besuch an<br />
einem Messestand. Die Abmessungen für Schildchen<br />
sind 30 mm x 6 mm; der Hufeisenmagnet ist<br />
25 mm groß. Mindestauflage sind 5.000 Stück.<br />
/<br />
Goudsmit Magnet Systems<br />
Petunialaan 19<br />
5582 HA Waalre<br />
Niederlande<br />
Tel. +31 40 2213 283<br />
www.goudsmit-magnetics.nl<br />
EuroBLECH: Halle 12, Stand A16<br />
(sm 141001254)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
88 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Deutscher Stahlbautag 2014<br />
Datum: 29. und 30. <strong>Oktober</strong> 2014<br />
Preis des Deutschen Stahlbaues 2014 / Sonderpreis BMUB 2014 Ovaldach Nord<br />
Messe Frankfurt (Foto: Ingo Schrader Architekt BDA)<br />
Deutscher Stahlbautag 2014<br />
bauforumstahl lädt nach Hannover ein<br />
(141001117/1)<br />
Kongressbüro/Organisation:<br />
bauforumstahl e.V.<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-810<br />
E-Mail: stahlbautag@bauforumstahl.de<br />
www.bauforumstahl.de<br />
Veranstaltungsort:<br />
Hannover Congress Centrum,<br />
Theodor-Heuss-Platz 1-3<br />
30175 Hannover<br />
info@hcc.de<br />
www.hcc.de<br />
Veranstalter:<br />
Stahlbau Verlags- und Service GmbH<br />
www.deutscher-stahlbautag.com<br />
Hannover. Am 29. und 30. <strong>Oktober</strong> 2014 findet im HCC Hannover Congress Centrum in Hannover<br />
der Deutsche Stahlbautag 2014 unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks statt.<br />
Kooperationspartner sind die Ingenieurkammer Niedersachsen und die Architektenkammer Niedersachsen.<br />
Auf der zweitägigen Veranstaltung unter der Organisation von bauforumstahl werden u. a. der<br />
»Preis des Deutschen Stahlbaues 2014« sowie der »Sonderpreis des BMUB 2014« verliehen.<br />
Die Veranstaltung startet am 29. Ok -<br />
tober um 8:30 Uhr mit der Eröffnung der<br />
Fachausstellung. Um 10 Uhr beginnen die<br />
Vorträge parallel in drei Räumen.<br />
Vortragsreihe I. »Neues aus Forschung, Entwicklung<br />
und Normung« unter der Leitung<br />
von Dr. Gerhard Scheuermann. Der behandelt<br />
das Thema »PraxisRegelnBau – Weitere<br />
Aktivitäten« gefolgt von »Herausforderungen<br />
an die Verschraubungstechnologie im<br />
Stahlbau im Hinblick auf die Norm EN 1090<br />
– Beispiele aus der Praxis«. In weiteren Vorträgen<br />
geht es etwa um feuerverzinkten<br />
Stahl im Brückenbau, nachhaltige Bürogebäude<br />
und den optimierten Einsatz reaktiver<br />
Brandschutzsysteme.<br />
Vortragsreihe II. Sie legt unter der Sitzungsleitung<br />
von Oliver Brandt ihren Schwerpunkt<br />
auf die aktuellen Entwicklungen des Stahlbaus.<br />
Vorträge behandeln u. a. »Stahlbauund<br />
Fassadenarbeiten im Bereich des Kernkraftwerksbaues«<br />
sowie den »Neubau der<br />
Rethebrücke Hamburg«.<br />
Vortragsreihe III. Dort geht es um »Aktuelles<br />
aus Wirtschaft und Recht«, geleitet von<br />
Gunther Batzke. Diese Reihe beginnt mit<br />
dem Workshop Marketing und Beratung<br />
unter der Moderation von Dr. Bernhard Hauke,<br />
bau forumstahl e.V. Ein weiterer Vortrag<br />
behandelt »Die Energiewende – (Unternehmerische)<br />
Herausforderungen und Ausblick«.<br />
Zudem wird die Abwicklung von<br />
Stahlbaugroßprojekten aus Auftraggebersicht<br />
am Beispiel des Projektes Medupi / Kusile<br />
in Südafrika dargestellt.<br />
Abendveranstaltung<br />
mit Preisverleihung<br />
Um 18:00 Uhr beginnt das Stahlbauforum<br />
unter der Moderation von Regine Stünkel.<br />
Die Gäste begrüßt Dr. Armin Franke, Präsident<br />
Deutscher Stahlbau-Verband DSTV, der<br />
auch anschließend die Auszeichnung des<br />
Deutschen Stahlbaues 2014 überreicht.<br />
Nach Grußworten von Persönlichkeiten aus<br />
Niedersachsen beginnt um 20:15 Uhr der<br />
Stahlbautreff.<br />
Tag der Stahl.Architektur<br />
Der zweite Veranstaltungstag, der »Tag der<br />
Stahl.Architektur«, beginnt um 9:00 Uhr mit<br />
einer Fachausstellung und einem Gettogether<br />
in der Niedersachsenhalle. Um<br />
10:00 Uhr eröffnen Dr. Roger Schlim, Vorsitzender<br />
bauforumstahl e.V., und Wolfgang<br />
Schneider, Präsident Architektenkammer<br />
Niedersachsen, den Tag.<br />
Um 12:00 Uhr werden die Gewinner des<br />
»Förderpreises des Deutschen Stahlbaues<br />
2014« vorgestellt, die Dr. Hauke anschließend<br />
ehrt.<br />
Nachmittags werden der »Sonderpreis<br />
des BMUB 2014« und der »Preis des Deutschen<br />
Stahlbaues 2014« verliehen.<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
www.deutscher-stahlbautag.com<br />
/<br />
(sm 141001117)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Special: Bauen mit Stahl K 89<br />
BEN VAN BERKEL AUF DEM TAG<br />
DER STAHL.ARCHITEKTUR 2014<br />
Düsseldorf. Für die Architekturszene und alle<br />
an Architektur Interessierten bietet der Tag der<br />
Stahl.Architektur am 30. <strong>Oktober</strong> 2014 im HCC<br />
Hannover ein spannendes Programm. Zu den<br />
Highlights zählt auch ein Vortrag von Ben van<br />
Berkel, UNStudio aus Amsterdam, unter dem Titel<br />
»The Big Detail«. Kooperationspartner der von<br />
bauforumstahl organisierten Veranstaltung sind<br />
die Architekten- und die Ingenieurkammer Niedersachsen.<br />
Der Eintritt ist kostenfrei. Programm<br />
und Anmeldung sind über das Internet möglich.<br />
PREIS DES<br />
DEUTSCHEN STAHLBAUES 2014<br />
STEHT FEST<br />
Düsseldorf. Das junge Büro Glass Kramer Löbbert<br />
bda, Berlin, gemeinsam mit Prof. Uta Graff<br />
Architektin BDA sind die diesjährigen Gewinner<br />
beim Preis des Deutschen Stahlbaues, der von<br />
bauforumstahl (BFS) ausgelobt wurde. Das Projekt<br />
:envihab – Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />
e.V. (DLR) in Köln-Porz überzeugte die Jury<br />
durch seine städtebauliche Qualität mit einem<br />
Kubus von großer Klarheit und einem im Inneren<br />
verborgenen Stahlfachwerk, das kraftvoll den<br />
Grund überspannt und eine große Nutzungsflexibilität<br />
ermöglicht.<br />
Für das Ovaldach am Tor Nord der Messe Frankfurt<br />
erhält das Büro Ingo Schrader, Berlin, den<br />
Sonderpreis des Bundesministeriums für Umwelt,<br />
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).<br />
Die Jury würdigte die Leichtigkeit der Stahlkonstruktion<br />
und die hohe Ressourceneffizienz bei<br />
diesem markanten Orientierungspunkt mit hohem<br />
Wiedererkennungswert. Die Idee wurde mit einer<br />
parametrisierten Entwurfsstrategie von B + G<br />
Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt,<br />
umgesetzt. Von 69 zum Wettbewerb eingereichten<br />
Objekten erhielten neun weitere eine Auszeichnung.<br />
Die Preisverleihung erfolgt auf dem<br />
Tag der Stahl. Architektur am 30. <strong>Oktober</strong> 2014 in<br />
Hannover im Rahmen eines umfangreichen Festprogramms.<br />
Zu diesem Anlass erscheint auch eine<br />
ausführliche Dokumentation des Wettbewerbs.<br />
(sm 14100813)<br />
WUPPERMANN GRÜNDET<br />
KLB INTRALOGISTIK GMBH<br />
Leverkusen / Herbolzheim. Die Wuppermann-Gruppe,<br />
ein Familienunternehmen mit 140<br />
Jahren Erfahrung in der Stahlverarbeitung, verselbstständigt<br />
mit Gründung der KLB Intralogistik<br />
GmbH (KI) am 1. August 2014 ihr Geschäft für<br />
Logistiklösungen. Die KI übernimmt den Vertrieb,<br />
das Marketing und die Konstruktion der Intralogistik-Produkte<br />
von der KLB Blech in Form<br />
GmbH (KLB) mit Sitz in Herbolzheim. Die Produktion<br />
liegt weiterhin in den Händen der KLB, die<br />
seit 2011 zur Wuppermann-Gruppe gehört.<br />
/<br />
www.bauforumstahl.de (sm 141001311)<br />
(sm 141001201)<br />
FÖRDERPREIS DES DEUTSCHEN<br />
STAHLBAUES 2014 ENTSCHIEDEN<br />
Düsseldorf. Studierende der msa münster<br />
school of architecture, der RWTH Aachen und der<br />
Leibniz Universität Hannover errangen beim<br />
»Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2014« die<br />
vorderen drei Plätze. Die Hochschulen in Münster<br />
und Aachen räumten auch bei den Loben ab und<br />
stellten einmal mehr ihre exzellente Ausbildung<br />
unter Beweis. Der von bauforumstahl ausgelobte<br />
Nachwuchswettbewerb für Architekten und<br />
Bauingenieure prämiert alle zwei Jahre fortschrittliche<br />
Ideen und Lösungen für Stahlkonstruktionen.<br />
Bei offener Aufgabenstellung wurden<br />
Entwürfe und Arbeiten zur gesamten Bandbreite<br />
der Einsatzfelder des Baustoffes Stahl eingereicht,<br />
beliebte Themen waren in diesem Jahr Türme und<br />
Brücken. Die Gewinner werden im Rahmen einer<br />
Festveranstaltung am Tag der Stahl.Architektur<br />
am 30. <strong>Oktober</strong> 2014 in Hannover geehrt, ge -<br />
meinsam mit den siegreichen Architekten im<br />
Wettbewerb um den Preis des Deutschen Stahlbaues<br />
2014. (sm 141001015)<br />
BEMESSUNGSHILFE FÜR STÜTZEN<br />
IM STAHLGESCHOSSBAU<br />
Düsseldorf. bauforumstahl bietet in seinem<br />
Online-Portal zum kostenfreien Download eine<br />
neue Bemessungshilfe für Stützen im Stahlgeschossbau.<br />
Sie enthält Tabellen, aus denen Tragwerksplaner<br />
die Beanspruchbarkeiten von Stahlstützen<br />
in Abhängigkeit von der Knicklänge<br />
schnell ablesen können. Grundlage ist das Bemessungskonzept<br />
nach DIN EN 1993-1-1. Die Tabellen<br />
gelten auch für Druckstäbe, z. B. Pfosten, Diagonalen<br />
und Gurte von Fachwerken mit ihren relevanten<br />
Knicklängen.<br />
Für den Brandfall wird ein Nachweisverfahren<br />
für innen liegende ungeschützte bzw. durch<br />
Brandschutzmaterialien geschützte Stahlstützen<br />
auf der Grundlage der einfachen Bemessungsverfahren<br />
nach DIN EN 1993-1-2 beschrieben. Die<br />
Bemessungshilfe liegt derzeit in deutscher Version<br />
vor, eine englische ist in Vorbereitung.<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
bemessungshilfen<br />
/<br />
(sm 141001176)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
90 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Korrosionsschutzbeschichtung in<br />
verbesserter Formulierung<br />
Rio GmbH präsentiert neue BEtONA-Produkte<br />
Biberach. Die Rio GmbH hat für ihr BEtONA-Behandlungsverfahren eine<br />
verbesserte Formulierung entwickelt, die den Korrosionsschutz bei pulverund<br />
2K-Lackbeschichteten Bauteilen deutlich erhöht. Das Verfahren eignet<br />
sich nunmehr nicht nur als Alternative zum Strahlen, sondern auch zur<br />
KTL-Beschichtung.<br />
Beim BEtONA-Behandlungsverfahren<br />
kommt ein Wirkstoff zum Einsatz, der als<br />
Pulver und als Flüssigkeit vorliegt und im<br />
Behandlungsprozess eine wirksame Schutzschicht<br />
sowie eine Grundierung für die folgenden<br />
Prozesse der Lackierung oder Pulverbeschichtung<br />
bildet. Zunder wird abgelöst<br />
und vorhandener Rost in Eisenphosphat<br />
umgewandelt. Zugleich bildet sich eine<br />
schützende Schicht, die das Ansetzen von<br />
neuem Rost zuverlässig verhindert. Das Verfahren<br />
eignet sich für unterschiedlichste<br />
Stahlsorten, die Palette reicht hier von einfachen<br />
Baustählen bis zu hochlegierten<br />
Warmarbeitsstählen.<br />
Die Rio GmbH hat nun eine verbesserte<br />
Formulierung entwickelt, die die Korrosionsschutzwirkung<br />
des BEtONA-Verfahrens<br />
nochmals erhöht. So erreichen die neuen<br />
Produkte BEtONA 100 S in Pulverform und<br />
BEtONA 110 S in flüssiger Form laut dem<br />
Unternehmen im Salzsprühtest nach der<br />
Lackierung oder Pulverbeschichtung der<br />
Bauteile Standzeiten von über 1.100 h.<br />
Damit weisen die derart behandelten Bauteile<br />
der Rio GmbH zufolge eine Korrosionsbeständigkeit<br />
auf, die bislang nur durch eine<br />
zusätzliche Beschichtung im KTL-Verfahren<br />
erzielt werden konnte.<br />
Für Pulverlack und<br />
2K-Einschichtlacke<br />
Im Einzelnen ergaben die Testreihen mit verschiedenen<br />
Systemaufbauten, dass eine<br />
pulverlackierte und KTL-beschichtete Prüffläche<br />
durch eine zusätzliche Vorbehandlung<br />
mit BEtONA 110 S nach mehr als<br />
1.000 h Salzsprühnebeltest eine nochmals<br />
verbesserte Korrosionsfestigkeit aufweist.<br />
Laut der Rio GmbH zeigte sich beim Vergleichstest<br />
an einer Prüffläche mit 2K- High-<br />
Solid-Einschichtlack auf Polyesterbasis bei<br />
dem mit BEtONA 110 S behandelten Bauteil<br />
nach über 1.000 h Beaufschlagung mit Salzsprühnebel<br />
immer noch kein Rost. Bei normal<br />
phosphatiertem Stahl waren dem<br />
Unternehmen zufolge bereits nach 600 h<br />
Testdauer großflächige Unterwanderungen<br />
und Enthaftungen an dem Ritz sichtbar.<br />
Da alle BEtONA-Produkte giftstofffrei<br />
sind, benötigen die Bäder keine Absaugung,<br />
zudem gelten für sie keine MAK-Werte. Die<br />
Korrosionsschutzbeschichtung trocknet<br />
innerhalb von 6 bis 24 h an der Luft bzw. in<br />
20 bis 30 min bei 120 o C im Trocknungsofen.<br />
(sm 141001146)<br />
« KONTAKT<br />
RIO GmbH<br />
Dinglingerstraße 44<br />
88400 Biberach<br />
Tel. +49 7351 829860<br />
www.betona-kristallbeize.de<br />
(141001146/1)<br />
Eisenträger vor und nach dem BEtONA-Behandlungsverfahren: Der vorhandene Rost wird in Eisenphosphat umgewandelt, zugleich bildet sich<br />
eine schützende Schicht, die das Ansetzen von neuem Rost verhindert (Foto: Rio GmbH).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Special: Bauen mit Stahl K 91<br />
Mehr Ästhetik für Stahl<br />
Duisburg. Deutschlands größter Stahlhersteller<br />
ThyssenKrupp Steel Europe entwickelt für organisch<br />
beschichteten Qualitätsstahl lackierte Oberflächen, mit<br />
denen der Werkstoff nicht nur völlig anders aussieht,<br />
sondern sich auch ganz anders anfasst als gewohnt.<br />
Relief iceCrystal, Relief stone und Relief<br />
wood bieten eine besondere Oberflächenstruktur<br />
und wecken mit ihrer Eiskristall-,<br />
Steindekor- oder Holzdekoranmutung das<br />
Interesse von Architekten und Designern.<br />
Der neue Werkstoff PLADUR Relief ice-<br />
Crystal ist ein schillernder Blickfang. Ermöglicht<br />
werden die Effekte durch spezielle<br />
Druck- und Effektlacke sowie Applikationstechniken<br />
beim Auftragen der Schichten<br />
aufs Stahlband. Basissubstrat ist ZM Eco-<br />
Protect.<br />
PLADUR-Relief-Oberflächen werden im<br />
Coil-Coating-Verfahren hergestellt. Als<br />
Grundlage dient Stahl, der mit einer Zink-,<br />
Zink-Aluminiumoder<br />
Zink-Magnesiumschicht<br />
dauerhaft<br />
gegen Korrosion<br />
ge schützt ist.<br />
Beim anschließenden<br />
Beschichten,<br />
Eiskristalle aus Stahl: PLADUR Relief iceCrystal ist als schillernder<br />
Blickfang bei Herstellern für Stahldachpfannen beliebt<br />
(Foto: ThyssenKrupp).<br />
dem Coil Coating, wird auf das Stahlband<br />
Drucklack und farbiger Effektlack aufgetragen.<br />
Auf diese Weise lässt sich eine nahezu<br />
unbegrenzte Zahl an Dessins für vielfältige<br />
Anwendungen erzeugen. Die hochwertigste<br />
unter den bisherigen PLADUR- Relief-<br />
Beschichtungen ist die »stone«- Oberfläche:<br />
Bei dem Multischichtprodukt sorgen mehrere<br />
Druck- und Effektlackschichten nicht<br />
nur für eine besondere optische und haptische<br />
Anmutung, sondern auch für ein<br />
Höchstmaß an Beständigkeit gegen Um -<br />
welt- und Witterungseinflüsse.<br />
www.thyssenkrupp-steeleurope.com<br />
(sm 141001163)<br />
/<br />
(141001163/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
92 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Bauaufsichtliche Zulassung aktualisiert<br />
und verlängert<br />
Gültig für Erzeugnisse, Verbindungsmittel und Bauteile aus nichtrostenden Stählen<br />
Düsseldorf. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-30.3-6<br />
»Erzeugnisse, Verbindungsmittel und Bauteile aus nichtrostenden Stählen«<br />
des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) wurde mit Datum<br />
22. April 2014 aktualisiert und die Geltungsdauer bis 1. Mai 2017<br />
verlängert. Sie schafft für weitere drei Jahre für Architekten, Planer und<br />
Metallbauer die Voraussetzungen, in tragenden Komponenten eine<br />
große Bandbreite von Edelstählen ohne aufwendige Zustimmung im<br />
Einzelfall einzusetzen.<br />
Hintergrund: Die europäischen Regelungen<br />
für Werkstoffauswahl und Bemessung<br />
von Bauteilen oder Tragwerken aus<br />
nichtrostenden Stählen DIN EN 1993-1-4<br />
und für die Ausführung von Bauteilen oder<br />
Tragwerken aus nichtrostenden Stählen DIN<br />
EN 1090-2 sind in Deutschland vorläufig<br />
nicht bauaufsichtlich eingeführt, da die dort<br />
enthaltenen Regelungen nicht den bauaufsichtlichen<br />
Anforderungen genügen. Um<br />
den bauaufsichtlichen Anforderungen besser<br />
gerecht zu werden, werden derzeit von<br />
einer Evaluation Group Änderungsvorschläge<br />
erarbeitet, deren Einführung jedoch erst<br />
mittelfristig zu erwarten ist.<br />
Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
Z-30.3-6 für nichtrostende Stähle ist<br />
ein in sich geschlossenes Werk mit Regelungen<br />
für Erzeugnisse und Bauteile, Werkstoffauswahl,<br />
mechanische Eigenschaften,<br />
Konstruktion, Bemessung, Verarbeitung,<br />
Unterhalt und Wartung sowie Korrosionsschutz.<br />
Sie gilt für statisch und quasi-statisch<br />
beanspruchte Bauteile und Verbindungen<br />
unter atmosphärischen Bedingungen. Bauteile<br />
können die Erzeugnisse selbst sein oder<br />
aus ihnen nach angegebenen Regeln hergestellt<br />
werden. Erzeugnisse müssen eine<br />
Mindestdicke bzw. einen Mindestdurchmesser<br />
von 1,5 mm haben, die Gewindedurchmesser<br />
der Verbindungsmittel müssen mindestens<br />
M 6 sein.<br />
Umfassende Planungssicherheit für<br />
weitere drei Jahre: Die Allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung des<br />
Deutschen Instituts für Bautechnik<br />
Z-30.3-6 wurde auf 21 Edelstahlgüten<br />
und fünf Korrosionswiderstandsklassen<br />
erweitert und bis Mai<br />
2017 verlängert.<br />
Neue Werkstoffgüten und<br />
Korrosionswiderstandsklassen<br />
Neu aufgenommen wurden die Lean-Duplexstähle<br />
1.4062, 1.4162 und 1.4662 für<br />
die Korrosionswiderstandsklasse III. Die insgesamt<br />
erfassten 21 Edelstahlgüten sind im<br />
Hinblick auf die bevorstehenden europäischen<br />
Regelungen jetzt fünf Korrosionswiderstandsklassen<br />
zugeordnet, die verschiedene<br />
Legierungen zusammenfassen,<br />
die unter gleichen Korrosionsbelastungen<br />
eine vergleichbare Korrosionsbeständigkeit<br />
zeigen. Zur Ermittlung der erforderlichen<br />
Korrosionswiderstandsklasse bei atmosphärischer<br />
Exposition wurde Tabelle 1.1 so überarbeitet,<br />
dass sie in Anlehnung an DIN 1045<br />
eine angepasste Festlegung fünf relevanter<br />
Einwirkungen auflistet und die Werkstoffauswahl<br />
daran orientiert. Zu den Einwirkungsarten<br />
gehören Feuchte, Chloridgehalt<br />
der Umgebung, Belastung durch Schwefeldioxid,<br />
pH-Wert an der Oberfläche und Lage<br />
der Bauteile. Durch die praxisnahe Interpretation<br />
der Korrosionswiderstandsklassen ist<br />
dafür gesorgt, dass nichtrostende Stähle<br />
unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen<br />
im Bauwesen wirtschaftlich<br />
optimal eingesetzt werden können.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Special: Bauen mit Stahl K 93<br />
Differenzierte Zuordnung<br />
Neben der Einteilung in Korrosionswiderstandsklassen<br />
werden die Edelstahlgüten in<br />
Anlehnung an die Baustähle den Festigkeitsklassen<br />
S235, S275, S355, S460 und S690<br />
zugeordnet, wobei die Festigkeitsklassen<br />
nach den Dehngrenzen Rp0,2 in N/mm²<br />
bezeichnet sind. Die Festigkeiten, die jeweils<br />
der niedrigsten folgen, sind<br />
durch Kaltverfestigung erzielt.<br />
Die in dieser allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung vorgenommene<br />
Einstufung der kaltverfestigten<br />
Stähle weicht von<br />
der Bezeichnung und vom Umfang<br />
her von den Regelungen in<br />
den Normen der Normenreihe<br />
DIN EN 10088 ab.<br />
Festigkeitsklassen, ggf. aus der Beanspruchungsart<br />
sowie aus der Bauteilgeometrie.<br />
Eine abschließende aktualisierte Auflistung<br />
der Hersteller, die die in der Zulassung<br />
enthaltenen besonderen Bestimmungen<br />
zum Übereinstimmungsnachweis erfüllen,<br />
stellt die Verfügbarkeit der verschiedenen<br />
Erzeugnisse sicher.<br />
Die aktuelle allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung Z-30.3-6 für nichtrostende Stähle<br />
kann als Sonderdruck SD 862 kostenfrei bei<br />
der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
angefordert oder direkt online auf den ISER-<br />
Internetseiten in der Rubrik »Publikationen«<br />
heruntergeladen werden.<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
/<br />
Bemessung von Bauteilen<br />
und Verbindungen<br />
Um Konflikte mit den europäischen<br />
Regelungen, die derzeit<br />
in Überarbeitung sind, zu vermeiden,<br />
gelten für die Bemessung<br />
der Bauteile und Verbindungen<br />
aus nichtros tenden<br />
Stählen weiterhin DIN 18800-1<br />
bis -4:2008-11 in Verbindung<br />
mit den jeweiligen Fachnormen.<br />
Schweißarbeiten an Bauprodukten<br />
aus nichtrostenden Stählen<br />
dürfen nur von Betrieben ausgeführt<br />
werden, die über eine<br />
gültige Qualifikation für die eingesetzten<br />
Schweißverfahren<br />
und die zu verschweißenden<br />
Stahlsorten verfügen. Diese<br />
Qualifikation kann, wie bisher,<br />
eine auf den Anwendungsbereich<br />
der nichtrostenden<br />
Stähle erweiterte Herstellerbescheinigung<br />
nach DIN<br />
18800-7:2008-11 oder ein auf<br />
den Anwendungsbereich der<br />
nichtrostenden Stähle erweitertes<br />
Schweiß zertifikat nach DIN<br />
EN 1090-1:2012-02 in Verbindung<br />
mit DIN EN 1090-2:2011-<br />
10 sein. Die dafür erforderliche<br />
Klasse nach DIN 18800-7 oder<br />
Ausführungsklasse (EXC) nach<br />
DIN EN 1090-1/-2 ergibt sich<br />
aus den zu verarbeitenden<br />
Stahlsorten, den verwendeten<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
94 K Special: Bauen mit Stahl<br />
Träume veredeln seit 40 Jahren<br />
Coatinc Würzburg feiert Jubiläum<br />
Würzburg. Der Full-Service-Oberflächenveredler Coatinc Würzburg feiert<br />
in diesem Jahr sein 40-jähriges Unternehmensjubiläum. Seit der<br />
Geburtstagsstunde der damaligen Verzinkerei Würzburg wurden neue<br />
Verfahren erschlossen und viele Produkte veredelt.<br />
Der Betrieb in Rottendorf in der Nähe<br />
von Würzburg gehört zum über 125 Jahre<br />
alten Familienunternehmen The Coatinc<br />
Company und zeigt auch nach 40 Jahren<br />
noch keine Anzeichen von Stagnation. Ganz<br />
im Gegenteil: Geschäftsbereichsleiterin Susanne<br />
Kolb blickt stolz auf die vergangenen<br />
Jahre zurück. Vom reinen Feuerverzinkungswerk<br />
in den Anfängen hat sich Coatinc<br />
Würzburg zum Full-Service-Oberflächenveredler<br />
mit hohem Serviceanspruch gewandelt.<br />
Umfassendes Leistungsangebot<br />
Das Unternehmen hat laufend investiert, um<br />
seinem Grundsatz »Wir veredeln Träume«<br />
gerecht zu werden.<br />
So wurde etwa im<br />
<strong>Oktober</strong> 2013 die<br />
neue Pulverbeschichtungsanlage<br />
auf dem Werksgelände<br />
in Rottendorf<br />
in Betrieb genommen,<br />
die regional<br />
und international<br />
tätigen Kunden Korrosionsschutz<br />
in<br />
allen Farben anbietet.<br />
Zu den weiteren<br />
Investitionen gehören<br />
u. a. der Neubau<br />
der eingekapselten,<br />
vollautomatischen Vorbehandlung mit Trockenofen,<br />
die Erneuerung und partielle<br />
Automatisierung der Krananlagen mit<br />
Hub-Senk-Stationen, die Sanierung der<br />
Bestandshallen sowie die neue Filteranlage.<br />
Zum Erfolg der vergangenen 40 Jahre<br />
haben auch die höchsten Qualitätsansprüche<br />
im Geschäft beigetragen. Das Unternehmen<br />
ist zertifiziert nach DIN EN ISO<br />
9001:2008, DASt-Richtlinie 022 und nach<br />
EN 1090 im Bereich der Pulverbeschichtung.<br />
Neben unterschiedlichen Korrosionsschutzund<br />
Beschichtungsverfahren beinhalten die<br />
kundenorientierten Rundumservices individuelle<br />
Anarbeitungs- und Transportlösungen.<br />
Der Kundenstamm von Coatinc reicht von<br />
Stahlbauunternehmen, namhaften Herstellern<br />
im Fahrzeug- und Anlagenbau über<br />
Metallbauer, Schlossereien, Kunstschmieden<br />
bis hin zu privaten Kunden, die Geländer<br />
und Gartentüren verzinken oder Duplexbeschichten<br />
(feuerverzinken und pulverbeschichten)<br />
lassen möchten.<br />
Coatinc Würzburg bietet neben einem<br />
großen Leistungsspektrum auch eine umfassende<br />
Verfahrensvielfalt an. Spezialisiert hat<br />
sich das Unternehmen jedoch auf den<br />
Schutz hochwertiger Bauteile wie Schlosserware<br />
und Serienprodukte. Als Beispiel lässt<br />
sich die Toranlage an der Fürstbischöflichen<br />
Residenz Würzburg nennen, mit deren Veredelung<br />
das Unternehmen den Erhalt einer<br />
kostbaren Antiquität der Barockstadt sichergestellt<br />
hat. (sm 141001292)<br />
Blick in die<br />
Pulverbeschichtungsanlage<br />
(Foto: TCC)<br />
« KONTAKT<br />
Coatinc Würzburg GmbH<br />
Edekastraße 5<br />
97228 Rottendorf<br />
Tel. +49 9302 9061-0<br />
www.coatinc.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Special: Bauen mit Stahl K 95<br />
NEUE BFS-SCHNITTSTELLE<br />
FÜR DIE STAHLBAUFERTIGUNG<br />
Düsseldorf. Die Standardisierung von Datenschnittstellen in der Stahlbaufertigung<br />
ist eine Daueraufgabe und gewinnt im Zuge der sukzessiven Einführung<br />
von BIM (Building Information Modeling) zusätzlich an Bedeutung.<br />
Die bereits bestehenden DSTV-Schnittstellen wurden jetzt von bauforumstahl<br />
(BFS) um eine weitere wichtige Schnittstelle – Beschreibung der Lage von<br />
Anbauteilen in Schweißbaugruppen, sog. Anbauschnittstelle – ergänzt.<br />
Die Empfehlungen enthalten Informationen über die relative Lage der<br />
Teile zueinander, optional über die verwendeten Schweißnähte sowie wahlweise<br />
den allgemeinen Bearbeitungszustand. Der Verweis auf die eigentlichen<br />
Teile erfolgt über externe Teilebeschreibungen, meistens die NC-Daten.<br />
Schnittstellendateien werden in der Regel von CAD-Systemen, eventuell auch<br />
von PPS-Systemen, geschrieben. Ihre Verarbeitung ist vorgesehen in Fügeund<br />
Schweißanlagen, Markieranlagen bzw. in PPS-Systemen in der Arbeitsvorbereitung.<br />
Die neue Anbauschnittstelle wurde auf Basis der »Schweißbaugruppenschnittstelle<br />
Stahlbau (WISCON) 1.2 Rev.4« (Stand 05.07.2012)<br />
von AutoCAM festgelegt. Sie formuliert Regeln für die computergestützte<br />
Fertigung von Schweißbaugruppen im Stahlbau.<br />
Stahlbauunternehmen, die die Anschaffung eines Schweißroboters, einer<br />
Fügeanlage, einer Markieranlage o. ä. planen, wird von bauforumstahl empfohlen,<br />
der Maschinensteuerung diese Standardbeschreibung zugrunde zu<br />
legen.<br />
/<br />
bit.ly/1p5nMDr (sm 14100949)<br />
RUUKKI CONSTRUCTION ENTSTEHT AUS FUSION<br />
Stockholm / Helsinki. Im Rahmen der Fusion von SSAB und Rautaruukki<br />
werden die auf den Baubereich ausgerichteten Unternehmensteile beider Konzerne<br />
in einem neuen Unternehmensbereich zusammengeführt. Der neu entstehende<br />
Geschäftsbereich von Rautaruukki und SSAB hat seinen Geschäftssitz<br />
in Helsinki, Finnland, und firmiert unter dem Namen Ruukki Construction.<br />
Ruukki Construction beliefert sowohl Privat- als auch Gewerbekunden.<br />
Der Zusammenschluss hat keine Auswirkungen auf Kunden der Geschäftsbereiche<br />
Bau. Sie werden weiterhin von den gleichen Kontaktpersonen und<br />
Vertriebsstandorten betreut.<br />
»Unser Geschäft und alle zentralen Prozesse laufen reibungslos weiter«,<br />
erklärt Marko Somerma, President Ruukki Construction. »Alle aktu ellen Produkte,<br />
Dienstleistungen, Verträge und Kontaktpersonen bleiben bestehen.<br />
Mit dem neugegründeten Unternehmen können wir unseren Kunden jedoch<br />
ein breiteres Produktportfolio anbieten. Darüber hinaus erlaubt uns die<br />
Fusion, unsere Fachkenntnisse zu bündeln und gemeinsam neue Produkte<br />
und Dienstleistungen zu entwickeln, mit denen wir das Baugeschäft weiter<br />
ausbauen wollen. In erster Linie profitieren davon unsere Kunden«.<br />
/<br />
www.ssab.com (sm 1401001182)<br />
BAUFORUM-KALENDER 2015<br />
Düsseldorf. Der in diesem Jahr zum zweiten Mal herausgegebene bauforum-Kalender<br />
im DIN-A5-Format wird nach dem anhaltend großen Interesse<br />
auch 2015 erscheinen. Illustrationen und Inhalte basieren auf den<br />
Einreichungen, Aus zeichnungen und Preisträgern beim Preis des Deutschen<br />
Stahlbaues 2014 sowie beim Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2013.<br />
Erstmals werden auch erfolgreiche Projekte der Stahlbaupreise aus den Niederlanden,<br />
Österreich, der Schweiz und dem Verzinkerpreis im Kalender<br />
vertreten sein.<br />
/<br />
www.bauforumstahl.de/ bauforum-kalender (sm 141001063)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
96 K Special: Bauen mit Stahl<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 69936-264<br />
Fax +49 211 69936-266<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerd Wagenknecht.<br />
Stahlbau-Praxis nach Eurocode 3 Band 1<br />
– Tragwerksplanung, Grundlagen<br />
Beuth Verlag GmbH, Berlin, 422 S., ISBN: 978-3-410-24089-1,<br />
36,00 €<br />
lich erleichtert eine Auswahl von Tabellen<br />
der Querschnittswerte die Berechnung für<br />
den Stahlbau. Die mitunter komplexen<br />
Inhalte werden komprimiert dargestellt und<br />
nachvollziehbar aufbereitet. (sm 14080883)<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerd Wagenknecht.<br />
Stahlbau-Praxis nach Eurocode 3 Band 3<br />
– Komponentenmethode, mit Berechnungsbeispielen<br />
Beuth Verlag GmbH, Berlin, 330 S.,<br />
ISBN: 978-3-410-23484-5, 36,00 €<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerd Wagenknecht.<br />
Stahlbau-Praxis nach Eurocode 3 Band 2<br />
– Verbindungen und Konstruktionen<br />
Beuth Verlag GmbH, Berlin, 436 S.,<br />
ISBN: 978-3-410-24092-1, 36,00 €<br />
Der Stahlbau unterliegt fortwährend neuen<br />
Entwicklungen. Das überarbeitete Werk<br />
erfasst alle Neuerungen und bietet dem<br />
Leser eine Ergänzung zu den Stahlbauvorlesungen.<br />
Die neue Auflage wurde in drei<br />
Bände unterteilt und präsentiert in Band 1<br />
Grundlagen für die Tragwerksplanung von<br />
Stahltragwerken in Verbindung mit den<br />
Nachweisen nach Eurocode 3. Weitere<br />
Inhalte sind unter anderem die Fließgelenktheorie<br />
als Grundlage für das Nachweisverfahren<br />
Plastisch-Plastisch und die Torsion,<br />
die für das Verständnis des Biegedrillknickens<br />
er forderlich ist. Eine ausführliche<br />
Erläuterung gibt es über die stabilisierende<br />
Wirkung von Drehbettungen und Schubfeldsteifigkeit.<br />
Die Themen werden zunächst<br />
mit Grund lagenwissen der Statik und Festigkeitslehre<br />
aufbereitet, die für das Verständnis<br />
der Nachweise nach der Stahlbaunorm<br />
erforderlich sind.Veranschaulicht wird das<br />
Ganze an ausführlichen Beispielen. Zusätz-<br />
Band 2 des bewährten Standardwerkes<br />
befasst sich ausführlich mit Konstruktionen<br />
und Nachweisen der Konstruktionsdetails.<br />
Weitere Inhalte dieser Auflage sind Schraubenverbindungen<br />
und Schweißverbindungen.<br />
Es werden zudem unter anderem typische<br />
Anschlüsse und Stöße des Stahlbaus<br />
erläutert, wie zum Beispiel Anschlüsse des<br />
Normalkraftstabes, gelenkiger Anschluss<br />
des Biegestabes, Rippen und rippenlose<br />
Krafteinleitung. Ergänzt wird die vierte Auflage<br />
um ein weiteres Kapitel, das sich besonders<br />
mit dem Thema Brandschutz im Stahlbau<br />
auseinandersetzt. (sm 14080884)<br />
Aufgrund ihres Umfangs wird die Komponentenmethode<br />
mit den verformbaren Verbindungen<br />
erstmals ausführlich in einem<br />
gesonderten Band behandelt. Schwerpunkt<br />
ist die Vorspannung bei den biegesteifen<br />
Stirnplattenanschlüssen, da diese großen<br />
Einfluss auf die Rotationsteifigkeit hat. Ferner<br />
werden Stirnplattenverbindungen mit<br />
zwei und mit vier Schrauben in einer Reihe<br />
und der Einfluss der nachgiebigen Verbindungen<br />
auf Tragsysteme untersucht. Abschließend<br />
sind neue Bemessungstabellen<br />
für biegesteife Stirnplattenanschlüsse enthalten.<br />
Diese Bemessungstabellen wurden<br />
auf das neue Bemessungskonzept nach<br />
Eurocode 3 umgestellt. (sm 14100885)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
LOOKBOOK – GITTERROSTE<br />
IN DER ARCHITEKTUR<br />
Hagen. In der neu erschienenen Architekturbroschüre<br />
»LOOKBOOK – Gitterroste in der Architektur«<br />
des Industrieverbands Gitterroste (IGI)<br />
werden verschiedenste<br />
An wendungs<br />
möglichkeiten<br />
aufgezeigt.<br />
Ob bei Fassaden,<br />
Treppen oder<br />
Bodenbelägen, als<br />
Sonnenschutz, im<br />
Brückenbau oder<br />
in der Innenarchitektur:<br />
Hergestellt<br />
aus Stahl, Edelstahl<br />
oder Alumi-<br />
nium zeichnen sie sich durch hervorragende<br />
statische Eigenschaften aus und können zugleich<br />
mit zahlreichen anderen Materialien kombiniert<br />
werden.<br />
www.lookbook.gitterroste-online.de<br />
/<br />
Direkt zum Lookbook<br />
/<br />
Das Lookbook finden Sie<br />
direkt online oder per<br />
QR-Code mit Ihrem mobilen<br />
Endgerät.<br />
www.gitterroste-online.de/<br />
index.php?id=38<br />
(sm 141001062)<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
MODERNISIEREN UND<br />
WEITERBAUEN MIT STAHL<br />
Düsseldorf. Stahlkonstruktionen bieten gute<br />
Möglichkeiten, Bauten des 20. Jahrhunderts wieder<br />
zu revitalisieren oder den Baubestand für eine<br />
neue Nutzung aufzurüsten oder zu ergänzen. Dies<br />
ist Thema des Forums Modernisieren und weiterbauen<br />
mit Stahl am 7. November 2014 im Congress<br />
Center Leipzig (CCL) der Messe Leipzig, das<br />
vom bauforumstahl e.V. organisiert wird. Hier<br />
werden grundlegende Fragestellungen zum Bauen<br />
im Bestand sowie zur Modernisierung behandelt.<br />
Zudem wird parallel eine kleine Ausstellung<br />
gezeigt.<br />
www.bauforumstahl.de (sm 141001232)<br />
/<br />
FACHTAGUNG GEBÄUDE<br />
IN STAHL-LEICHTBAUWEISE<br />
Düsseldorf. Das Institut für Trocken- und<br />
Leichtbau (ITL) veranstaltet vom 18. bis 19. No -<br />
vember 2014 im Düsseldorfer Stahl-Zentrum die<br />
Fachtagung Gebäude in Stahl-Leichtbauweise.<br />
Dafür benötigen Architekten, Ingenieure, bauausführende<br />
Unternehmen und Bauträger genaue<br />
Grundlagen, die diese Veranstaltung vermittelt.<br />
Im Anschluss erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat;<br />
diese Schulung wird von der Architekten- und<br />
Ingenieurkammer NRW sowie der Architektenund<br />
Stadtplanerkammer Hessen als Fortbildung<br />
anerkannt.<br />
www.stahl-online.de<br />
www.itl-darmstadt.de (sm 141001295)<br />
/<br />
PRAXISSEMINAR:<br />
ZUKUNFT BAUEN IN EUROPA<br />
Düsseldorf. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen<br />
Verband für den Metallleichtbau veranstaltet<br />
die Wirtschaftsvereinigung Stahl am<br />
27. November 2014 in Bottrop das Praxisseminar<br />
»Zukunft Bauen in Europa – Architektur und<br />
Technik multifunktionaler Gebäudehüllen aus<br />
Stahl«. Dies wird im Saalbau am Rathaus gehalten<br />
und beschäftigt sich mit bauphysikalischen, energetischen<br />
sowie architektonischen Erfordernissen<br />
bewährter Leichtbausysteme aus Stahl. Die Referenten<br />
sind anerkannte Architekten und Ingenieure.<br />
In einer begleitenden Fachausstellung zeigen<br />
rd. 30 Unternehmen der Branche Produkte und<br />
Dienstleistungen rund um die Gewerke Dach und<br />
Fassade. Außerdem ist im Anschluss an das Seminar<br />
eine Besichtigung des Stahlwerks der Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe AG in Duisburg möglich.<br />
www.stahl-online.de (sm 141001333) K<br />
/<br />
BAU 2015<br />
München. Die BAU, Weltleitmesse für Architektur,<br />
Materialien und Systeme, wird vom 19. bis<br />
24. Januar 2015 auf dem Gelände der Messe<br />
München gehalten. Das Angebot ist nach Baustoffen<br />
sowie nach Produkt- und Themenbereichen<br />
gegliedert. Zukunftsweisende Themen wie nachhaltiges<br />
und generationengerechtes Bauen spielen<br />
quer durch alle Ausstellungsbereiche eine wichtige<br />
Rolle. Zahlreiche attraktive Veranstaltungen, darunter<br />
Foren, runden das Messeangebot ab.<br />
www.bau-muenchen.de (sm 141001234)<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
98 Thermoprozesstechnik / Wärmebehandlung<br />
Energieeffiziente Kühlturmanlage<br />
für Stahlverarbeiter<br />
Präzise Rückkühlung bei der Kaltumformung von Spezialstahl<br />
Sundern-Hachen. Ein Spezialist für die Kaltumformung von Spezialstahl<br />
und Titan hat eine neue Kühlturmanlage in Betrieb genommen. Sie liefert<br />
Kühlwasser für verschiedene Prozessschritte wie das Abkühlen nach dem<br />
Walzen und der Wärmebehandlung. Die neue Anlage zeichnet sich durch<br />
ein hohes Maß an Betriebssicherheit und Energieeffizienz aus.<br />
Ein deutsches Unternehmen, das Halbzeuge<br />
aus derartigen Spezialstählen fertigt,<br />
bildet in seinem Produktionswerk die gesamte<br />
Prozesskette der Kaltumformung ab.<br />
Verschiedene dieser Prozesse finden unter<br />
Temperatureinwirkung statt – zum Beispiel<br />
das Walzen und, als Härteverfahren, das<br />
Glühen. Dabei ist eine exakte Temperaturführung<br />
auch beim nachfolgenden Abkühlen<br />
mitentscheidend für die Qualität der<br />
Endprodukte.<br />
Für dieses Werk projektierte die L & R Kältetechnik<br />
GmbH & Co. KG, die Erfahrungen<br />
mit ähnlichen Projekten mitbringt, eine<br />
maßgeschneiderte Kühlanlage. Sie kühlt das<br />
35 °C warme Wasser, das aus dem Rücklauf<br />
der Plattenwärmetauscher von Walzgerüst<br />
und Glüherei kommt, auf 25 °C herunter<br />
und speist es wieder in den Kühlkreislauf<br />
ein. Dabei sind mehr als 200 m³/h Kühlwasser<br />
im Umlauf.<br />
Hohe Betriebssicherheit,<br />
geringes Geräusch<br />
Die L & R-Kälteanlage besteht aus zwei separaten<br />
Kühlturmzellen, die eine Kühlleistung<br />
von je 1.150 kW erbringen. Beim Ausfall<br />
einer Zelle kann die andere die zentralen<br />
Produktionsanlagen kühlen. Um ein hohes<br />
Maß an Energieeffizienz zu erreichen, kommen<br />
in den Kühltürmen doppelseitig saugende<br />
Niederdruckhochleistungsventilatoren<br />
zum Einsatz, die sich durch hohen Wirkungsgrad<br />
bei geringem Geräuschniveau<br />
auszeichnen. Die Antriebe der Ventilatoren<br />
werden entsprechend dem tatsächlichen<br />
Bedarf geregelt.<br />
Die Versorgung der Wärmetauscherkreisläufe<br />
erfolgt über drei Verbraucherpumpen<br />
mit je 30 kW Leistung. Zwei Pumpen sind als<br />
Grundlastpumpen mit Festdrehzahl ausgelegt<br />
und arbeiten im Wechsel. Eine dritte,<br />
drehzahlgeregelte Pumpe übernimmt die<br />
Spitzenlast und die genaue Regelung. Damit<br />
ist eine exakte, bedarfsgerechte und energieeffiziente<br />
Versorgung der Wärmetauscher<br />
mit rückgekühltem Wasser gewährleistet.<br />
Offenes Kühlsystem<br />
mit Filtertechnik<br />
Da es sich bei einer Kühlturmanlage um ein<br />
offenes Kühlsystem handelt, bei dem das<br />
Wasser direkt mit der Außenluft in Kontakt<br />
kommt, ist die Anlage mit einer Filtergruppe<br />
zur Ausfilterung von groben Partikeln (mit<br />
Differenzdrucküberwachung zur Überwachung<br />
des Verschmutzungsgrades) sowie<br />
mit einer Sandfilteranlage zur Ausfilterung<br />
von Feinpartikeln ausgerüstet. Bei dieser<br />
Anlage entsorgt eine automatische Rückspüleinrichtung<br />
die Schmutzpartikel.<br />
Seit ihrer Installation – die reibungslos verlief<br />
– läuft die Anlage zur vollen Zufriedenheit<br />
des Betreibers. Damit nutzt der Spezialstahlverarbeiter<br />
nun eine zukunftssichere<br />
und energieeffiziente Kälteanlage für die<br />
Produktion hochwertiger Halbzeuge.<br />
(sm 140901165)<br />
Die Pumpen (vor den Kaltwassertanks angeordnet) wurden so ausgelegt, dass ein Höchstmaß<br />
an Energieeffizienz erreicht wird (Foto: L&R Kältetechnik).<br />
(140901165/1)<br />
« KONTAKT<br />
L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />
Hachener Straße 90a<br />
59846 Sundern-Hachen<br />
Tel. +49 2935 96614-0<br />
www.lr-kaelte.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Thermoprozesstechnik / Wärmebehandlung 99<br />
Härtereikongress 2014 fokussiert die Wärmebehandlung<br />
Bremen. Wärmebehandlung, thermochemische Prozesse und Leichtbau stehen im Fokus<br />
des »Härtereikongresses 2014«, den die Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e.V. (AWT)<br />
vom 22. bis 24. <strong>Oktober</strong> 2014 in der Kölnmesse ausrichtet.<br />
Nach einem Grundlagenseminar für<br />
Praktiker, das die bauteilbezogene und Verfahrensauswahl<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
umfasst, geht es mit der Prozessintegration<br />
der Wärmebehandlung in<br />
die Fertigung in medias res. Hier wird die<br />
Integration der Wärmebehandlung in die<br />
mechanische Großserienproduktion am Beispiel<br />
einer Getriebeproduktion verdeutlicht.<br />
Danach folgen der Leichtbau sowie die<br />
thermochemischen Prozesse. Dabei werden<br />
neue Randschichtgefüge carbonitrierter<br />
Bauteile und deren Festigkeitseigenschaften<br />
behandelt, was sich über zwei Teilbereiche<br />
erstreckt.<br />
Dieses Hauptthema setzt sich am Donnerstag<br />
fort. Es folgt die Simulation von<br />
Wärmebehandlungsprozessen, zunächst mit<br />
einem Überblick über den aktuellen Stand<br />
der Simulation beim Einsatzhärten, anschließend<br />
mit weiteren Simulationen und Vorträgen.<br />
Die hochenergetische Wärmebehandlung<br />
rundet den Tag ab. Der Freitag<br />
fokussiert Fertigung und Eigenspannungen<br />
– mit u. a. der mechanischen Oberflächenbearbeitung<br />
durch Mikrostrahlen – sowie<br />
Qualitätssicherung und Gesetzgebung.<br />
www.awt-online.org (sm 141001191)<br />
/<br />
BODYCOTE‘S GNA DIVISION<br />
ÜBERNIMMT MENZING<br />
WARMTEBEHANDELING BV<br />
Düsseldorf. Die GNA Division (Deutschland,<br />
Niederlande, Alpen) des Wärmebehandlungsunternehmens<br />
Bodycote hat das niederländische<br />
Unternehmen Menzing Warmtebehandeling BV<br />
mit Sitz in Haaksbergen von Michel Menzing<br />
übernommen. Menzing Warmtebehandeling BV<br />
wurde 1989 von den Brüdern Harrie und Johan<br />
Menzing gegründet und hatte sich über die Jahre<br />
einen anerkannten Ruf als eines der besten unabhängigen<br />
Wärmebehandlungsunternehmen in<br />
den Niederlanden erarbeitet. Menzing ist auf dem<br />
Markt für seinen hervorragenden Kundenservice<br />
bekannt. Die Übernahme spiegelt die Bedeutung<br />
der niederländischen und norddeutschen Märkte<br />
für Bodycote.<br />
www.bodycote.com (sm 141001314)<br />
/<br />
DEUTSCHE EDELSTAHLWERKE<br />
BESTELLT KÜHLBETT<br />
Mönchengladbach. Deutsche Edelstahlwerke<br />
hat für den Standort Siegen ein neues Rechenkühlbett<br />
bei SMS Meer bestellt. Damit modernisiert<br />
der Stahlhersteller seine Stabstahlstraße.<br />
Das neue Kühlbett ermöglicht ein kontrolliertes<br />
Abkühlen der Stäbe, einen oberflächenschonenden<br />
Transport und äußerst gerade Endprodukte.<br />
So werden alle Anforderungen für Qualitätsstahl<br />
erfüllt. Neben Stabstahl im Rundabmessungsbereich<br />
von 21,5 bis 90 mm können zukünftig<br />
auch Sechskantprofile auf dem Kühlbett abgelegt<br />
werden. »Das Ziel der Modernisierung ist, eine<br />
homogene Temperaturverteilung der Stablage zu<br />
erreichen«, sagt Walzwerkleiter Jens Eisbach.<br />
»Dadurch können wir Ungenauigkeiten beim<br />
Schneiden der Stäbe verhindern und unsere Produktivität<br />
und Qualität in der Adjustage verbessern.«<br />
Die Inbetriebnahme des neuen Kühlbetts<br />
erfolgt im dritten Quartal 2015. (sm 140901180)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
100 K StahlTermine<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
9.<strong>10.2014</strong><br />
Antwerpen<br />
4. Steel Supply Chain Conference Platts, Port of Antwerp +44 20 71766300<br />
www.platts.com/steelsupplychain<br />
15.-16.<strong>10.2014</strong><br />
Stuttgart<br />
Qualitätssicherung und Recht<br />
beim Einkauf in China<br />
BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />
www.bme-akademie.de<br />
16.<strong>10.2014</strong><br />
Frankfurt am Main<br />
16.<strong>10.2014</strong><br />
Ulm<br />
21.-23.<strong>10.2014</strong><br />
München<br />
Kostenoptimierung Schmiedeteile BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />
www.bme-akademie.de<br />
Testing for life Zwick GmbH & Co KG +49 7305 10-100<br />
www.zwick.de<br />
Materialica 2014 MunichExpo Veranstaltungs GmbH +49 89 322991-0<br />
www.materialica.de<br />
21.-25.<strong>10.2014</strong><br />
Hannover<br />
24.<strong>10.2014</strong><br />
Hannover<br />
EuroBLECH 2014 –<br />
23. Internationale Technologiemesse<br />
für Blechbearbeitung<br />
International Steel Plate<br />
Conference<br />
Mack Brooks Exhibitions +44 1727 814 400<br />
www.euroblech.de<br />
Metal Expert Group AG +38 056 376-79-11<br />
www.europesteeltrade.com<br />
27.-30.<strong>10.2014</strong><br />
Xanten<br />
Focus Rostfrei-Juniorenseminar Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />
www.edelstahl-juniorenseminar.de<br />
28.-29.<strong>10.2014</strong><br />
Dubai<br />
Energy Tubes and<br />
Pipes Masterclass<br />
Kallanish +44 208 735 6520<br />
www.kallanish.com<br />
28.-30.<strong>10.2014</strong><br />
Mumbai<br />
INDIA ESSEN WELDING & CUTTING<br />
Messe Essen, Messe Düsseldorf<br />
India, DVS, IWS<br />
+49 201 7244-649<br />
www.india-essen-weldingcutting.com<br />
29.-30.<strong>10.2014</strong><br />
Hannover<br />
Deutscher Stahlbautag 2014 bauforumstahl e.V. (BFS) +49 211 6707-812<br />
www.deutscher-stahlbautag.com<br />
29.-30.<strong>10.2014</strong><br />
Düsseldorf<br />
30.-31.<strong>10.2014</strong><br />
Düsseldorf<br />
30.-31.<strong>10.2014</strong><br />
Köln<br />
3.11.2014<br />
Frankfurt<br />
Strategische Stahl- und<br />
Rohstoffbeschaffung<br />
Technisches Grundwissen<br />
für Einkäufer, Teil1<br />
Energieeffizienz in der Industrieofentechnik<br />
Einkauf von werkzeuggebundenen<br />
Metall- und Kunststoffkomponenten<br />
in Asien<br />
BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />
www.bme-akademie.de<br />
BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />
www.bme-akademie.de<br />
Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />
www.bme-akademie.de<br />
4.11.2014<br />
Ratingen<br />
10. Stahlgesprächsrunde Stahlhandels-Institut +49 2159 911473<br />
www.stahlhandels-institut.de<br />
6.11.2014<br />
Düsseldorf<br />
STAHL 2014<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-533<br />
www.stahl-online.de<br />
6.-7.11.2014<br />
Düsseldorf<br />
11. Union Stahl-Forum Einkaufsbüro Deutscher<br />
Eisenhändler GmbH (E/D/E)<br />
+49 202 6096-0<br />
www.ede.de<br />
7.11.2014<br />
Leipzig<br />
10.-11.12.2014<br />
Düsseldorf<br />
11.-13.11.2014<br />
Darmstadt<br />
Modernisieren und Weiterbauen mit<br />
Stahl<br />
Technisches Grundwissen<br />
für Einkäufer, Teil 2<br />
Kontaktstudium:<br />
Werkstofftechnik Stahl<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/veranstaltung/409<br />
BME Akademie GmbH +49 69 30838-0<br />
www.bme-akademie.de<br />
Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
12.-14.11.2014<br />
Berlin<br />
49. Symposium Einkauf<br />
und Logistik<br />
Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V.<br />
+49 69 30838-215<br />
www.bme-symposium.de<br />
18.11.2014<br />
Essen<br />
Korrosionsschutz<br />
im Stahlwasserbau<br />
Haus der Technik +49 201 1803-211<br />
www.hdt-nord.de<br />
18.-19.11.2014<br />
Düsseldorf<br />
Fachtagung Gebäude<br />
in Stahl-Leichtbauweise<br />
Stahl-Zentrum,<br />
Institut für Trocken- und Leichtbau<br />
(ITL)<br />
+49 6151 59949-0<br />
www.stahl-online.de<br />
www.itl-darmstadt.de<br />
18.-19.11.2014<br />
Stuttgart<br />
Massiver Leichtbau<br />
im Automobil 2014<br />
Industrieverband Massivumformung<br />
e.V.<br />
+49 2331 958830<br />
www.massiverLEICHTBAU.de<br />
18.-21.11.2014<br />
Basel<br />
20.-21.11.2014<br />
Düsseldorf<br />
Swisstech Exhibit & More AG +41 44 806 3355<br />
www.swisstech-messe.de<br />
Reinheitsgradnorm EN 10247 Stahl-Akademie +49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
Veranstaltungen K 101<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
ITC-INFRAROTKONFERENZ<br />
Frankfurt. Das Infrared Training Center (ITC)<br />
und FLIR Systems laden Thermografen sowie alle,<br />
die sich mit Wärmebildtechnologie beschäftigen,<br />
zur ITC-Anwenderkonferenz am 29. und 30. <strong>Oktober</strong><br />
2014 nach Stockholm in Schweden ein.<br />
Diese Konferenz versteht sich als Plattform für<br />
Weiterbildung und Austausch von Technikern,<br />
Ingenieuren, Wissenschaftlern und Anwendern<br />
infraroter Messausrüstung. Die teilweise in<br />
Deutsch gehaltenen Vorträge decken die Infrarotphysik<br />
und Anwendungen aus verschiedensten<br />
Bereichen ab.<br />
www.infraredforum.eu (sm 140901050)<br />
/<br />
TEIL 2 DES KONTAKT STUDIUMS<br />
WERKSTOFF TECHNIK STAHL<br />
Darmstadt. Die Stahl-Akademie bietet gemeinsam<br />
mit den Ausschüssen des Stahlinstituts VDEh<br />
sowie Hochschulen und Forschungsinstituten den<br />
zweiten Teil des Kontaktstudiums (Industrie trifft<br />
Forschung) Werkstofftechnik Stahl an. Dieses findet<br />
vom 11. bis 13. November 2014 statt, be -<br />
handelt die mechanischen Eigenschaften und<br />
wendet sich an Fachleute. Studienort ist die Technische<br />
Universität Darmstadt, Staatliche Materialprüfungsanstalt<br />
Darmstadt, Fachgebiet und<br />
Institut für Werkstoffkunde (MPA-IfW).<br />
www.stahl-akademie.de<br />
/<br />
(sm 14080847)<br />
TAGUNG ZUM MASSIVEN<br />
LEICHTBAU IM AUTOMOBIL<br />
Hagen. Der Industrieverband Massivumformung<br />
e.V. lädt am 18. und 19. November 2014 zur<br />
Kundentagung »Massiver Leichtbau im Automobil«<br />
nach Stuttgart. Im Mövenpick Hotel Stuttgart<br />
stehen dann die Ergebnisse einer neuen Leichtbaupotenzialstudie<br />
im Vordergrund, der zufolge<br />
42 kg am Gesamtgewicht eines Pkw eingespart<br />
werden können. Dazu gibt es Gespräche mit<br />
Experten und Ausstellern mit Leichtbau-Knowhow<br />
in Antriebs- und Fahrwerktechnik.<br />
Dabei geht es um Themen wie »Stahl – der<br />
Leichtbauwerkstoff der Zukunft« oder »Massivumformung<br />
für den Leichtbau«. Unter dem Titel<br />
»Werkstoffe« geht es da nach um hochfeste Langprodukte<br />
aus Stahl, Entwicklungstrends bei hochfesten<br />
Werkstoffen sowie Hochleistungsbauteile<br />
für den Leichtbau.<br />
Am zweiten Tag stehen u. a. Leichtbaupotenziale<br />
mit massivumgeformten Komponenten,<br />
Leichtbau mit Kaltfließpressen, höchstfeste<br />
Verbindungselemente und mehr im Vordergrund.<br />
www.massiver-LEICHTBAU.de<br />
/<br />
(sm 140901092)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
102 Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Kjellberg-Stiftung trauert<br />
um Gründungskurator<br />
Nach langer schwerer<br />
Krankheit ist am 18. August<br />
Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Friedrich-Wilhelm<br />
Bach verstorben.<br />
Als Inhaber der<br />
Niedersachsenprofessur<br />
für Werkstoffkunde-Rückbautechnologie<br />
am Institut für Werkstoffkunde<br />
der Leibniz Universität Hannover und<br />
zweier Ehrentitel galt Prof. Friedrich-Wilhelm<br />
Bach als Visionär der Wissenschaft und<br />
Technik. Seine Forschungsarbeiten zum Beispiel<br />
im Bereich der Schneid- und Schweißtechnik<br />
sowie des Rückbaus kerntechnischer<br />
Anlagen haben ihm zahlreiche Auszeichnungen<br />
und Preise eingebracht.<br />
(sm 141001279)<br />
Nach der Übernahme des finnischen<br />
Stahlerzeugers Rautaruukki hat SSAB die<br />
Führung neu geregelt. Zum 1. September<br />
2014 ist Olavi Huhtala, Executive Vice President<br />
von SSAB Europe, zusätzlich zu seinen<br />
bisherigen Aufgaben zum neuen Chief<br />
Executive Officer von Rautaruukki ernannt<br />
worden. Sein Vorgänger Sakari Tamminen<br />
kümmert sich noch bis Jahresende um die<br />
Zusammenführung der beiden Stahlerzeuger<br />
und geht anschließend in Rente.<br />
(sm 141001293)<br />
Der Stahlerzeuger SSAB hat Maria<br />
Långberg zum 1. September die gruppenweite<br />
Verantwortung für Nachhaltigkeitsthemen<br />
übertragen. Zusätzlich übernimmt<br />
die bisherige Leiterin der Unternehmenskommunikation<br />
vom 1. November an die<br />
Position als President der Tochter Merox AB.<br />
Sie berichtet direkt an Martin Lindqvist, President<br />
und CEO von SSAB. (sm 141001300)<br />
Der Aufsichtsrat der BENTELER International<br />
AG hat mit Wirkung zum 1. <strong>Oktober</strong><br />
2014 Dr. Peter Laier in den Vorstand berufen.<br />
Dr. Peter Laier wird in der neu geschaffenen<br />
Funktion als Chief Operating Officer<br />
(COO) Führungsaufgaben vom CEO der<br />
BENTELER-Gruppe, Hubertus Benteler, übernehmen.<br />
Zusätzlich wird er gemeinsam mit<br />
dem Gesamtvorstand die strategische Weiterentwicklung<br />
der Unternehmensgruppe<br />
steuern. (sm 141001344)<br />
Am 12. <strong>Oktober</strong> wird Dr. Rolf Hengstenberg,<br />
ehemals Geschäftsführer der Mu -<br />
bea Fahrwerksfeder GmbH, 60 Jahre alt.<br />
(sm 141001203)<br />
Sein 65. Lebensjahr vollendet am 14. <strong>Oktober</strong><br />
Prof. Dr. Wolfgang Bauer, Gießerei-<br />
Institut der Universität Duisburg-Essen.<br />
(sm 141001204)<br />
Dr. Jörg Falk, Geschäftsführer, Bochumer<br />
Verein Verkehrstechnik GmbH, feiert<br />
am 17. <strong>Oktober</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />
(sm 141001205)<br />
50 Jahre alt wird am 24. <strong>Oktober</strong> Christian<br />
Schrade, Geschäftsführer der Technometal<br />
GmbH. (sm 141001206)<br />
Dr. Traugott Schumacher, ehemals<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Böhler AG<br />
und Vorstand der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, wird am 24. <strong>Oktober</strong> 85 Jahre alt.<br />
(sm 141001207)<br />
Am 30. <strong>Oktober</strong> feiert Dr. Hellmut Longin,<br />
früher Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Radex-Heraklin Industriebeteiligungs AG<br />
und Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
RHI AG, seinen 80. Geburtstag.<br />
(sm 141001208)<br />
Seinen 75. Geburtstag feiert am 2. November<br />
Dr. Franz-Josef Floßdorf, ehemals<br />
Geschäftsführer der Forschungsvereinigung<br />
Stahlanwendung e.V. (FOSTA) und Hauptabteilungsleiter<br />
des Fachbereichs Werkstofftechnik<br />
des Stahlinstituts VDEh.<br />
(sm 141001318)<br />
70 Jahre alt wird am 2. November Bernhard<br />
Karbach, ehemals Geschäftsführer<br />
der GE Sensing & Inspection Technologies<br />
GmbH. (sm 141001319)<br />
Sein 60. Lebensjahr vollendet am 3. November<br />
Norbert Steiner, Vorsitzender des<br />
Vorstands der K+S AG. (sm 141001320)<br />
Rohstahlproduktion<br />
im August 2014<br />
Düsseldorf. Im August wurden in Deutschland 3,1 Mill. t Rohstahl und<br />
damit 1 % weniger erzeugt als im Vorjahresmonat. Der Rückgang ist<br />
teilweise auf die diesjährige Terminierung der Sommerferien zurückzuführen.<br />
Hinzu kamen größere Produktionsunterbrechungen als Folge von<br />
Anlagenreparaturen. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Produktion weiter<br />
aufwärtsgerichtet (+ 3 %). (Quelle: Stahl-Zentrum) (sm 141001329)<br />
Bitte unbedingt beachten<br />
Anzeigenschluss für Heft 11.2014<br />
ist Mittwoch, der 15. 10. 2014<br />
Erscheinungstermin ist der<br />
7. 11. 2014<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong><br />
103
104 Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AGTOS GmbH 67<br />
Ametras Oboe GmbH 92<br />
AVESKA-Edelstahl GmbH 95<br />
B<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH 4<br />
Brunn-Stahl GmbH 72<br />
Bucher Stahlhandel GmbH 93<br />
Bürger + Althoff GmbH & Co. KG 27<br />
Business Control Software GmbH 76<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 40<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 105<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH 79<br />
D<br />
Demag Cranes AG 3<br />
DM-Stahl GmbH 4, 61<br />
Peter Drösser GmbH 21<br />
E<br />
EC Consulting GmbH 104<br />
EEW-CTS GmbH 23<br />
Energietechnik Essen GmbH 27<br />
Exhibit & More AG 87<br />
F<br />
Forming AG 83<br />
G<br />
GIMA 26<br />
Göcke Umformtechnik GmbH 39<br />
Stahlhandel Gröditz GmbH 56, 57<br />
H<br />
Ha-Beck Inh. Mathias Hasecke e.K. 105<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
GmbH & Co. KG<br />
U1 – U4<br />
Hoselmann Stahl GmbH 47<br />
hpl-Neugnadenfelder<br />
Maschinenfabrik GmbH 49<br />
Hyster Germany GmbH 41<br />
I<br />
IB Andresen Industri A/S 63<br />
IKS Klingelnberg GmbH 15<br />
K<br />
KA.BO.FER Sr.l. 105<br />
Klöckner Stahl- und Metallhandel 36, 37<br />
L<br />
Planungsgruppe Lapp 50<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 95<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 99<br />
M<br />
Made in Steel srl 85<br />
Marcegaglia spa 71<br />
MCB Deutschland GmbH 77<br />
MicroStep Europe GmbH 89<br />
MICRO-EPSILON Messtechnik<br />
GmbH & Co. KG 97<br />
Messerfabrik Neuenkamp GmbH 47<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 24, 33, 91<br />
N<br />
Nissen & Velten Software GmbH 81<br />
O<br />
Ohra-Regalanlagen GmbH 79<br />
P<br />
pauly STAHLHANDEL Ralph Pauly e.K. 104<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 86<br />
Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH 65<br />
R<br />
Rösler Oberflächentechnik GmbH 79<br />
RP Technik GmbH 9<br />
RSA cutting systems GmbH 55<br />
Konrad Rump Oberflächentechnik<br />
GmbH & Co. KG 77<br />
S<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 17<br />
Von Schaewen AG 43<br />
Schages GmbH & Co. KG 13<br />
Schierle Stahlrohre KG 73<br />
Schütz GmbH & Co. KGaA 29<br />
SMS Siemag AG 19<br />
SSAB Swedish Steel GmbH 23<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 105<br />
Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG 74, 75<br />
T<br />
ThyssenKrupp Steel Europe AG 51<br />
ThyssenKrupp Stahl-Service-Center 11<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 25<br />
V<br />
VACOHUB Transportanlagen<br />
GmbH & Co. KG 60<br />
VELOFA Lochbleche GmbH 105<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 69<br />
W<br />
WANKO Informationslogistik GmbH 80<br />
Hans Weber Maschinenfabrik GmbH 65<br />
Weinmann Aach GmbH 23<br />
Wickeder Westfalenstahl GmbH 82<br />
Woko Magnet- und Anlagenbau<br />
GmbH 84<br />
www.Laserteile4you.de 96<br />
Z<br />
ZP Services GmbH & Co.KG 35<br />
Zwick GmbH & Co. 13<br />
Beilagen:<br />
ChromStahl<br />
The Coatinc Company<br />
Couth Butzbach<br />
RP Technik GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
105<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>
106 Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 11.2014<br />
STAHL 2014<br />
Internationale Jahreskonferenz in Düsseldorf zeigt Perspektiven auf<br />
Steel International<br />
Hierbei u. a.<br />
• Tschechisches Montanrevier im Strukturwandel<br />
• Roland-Berger-Studie: Neuer Ansatz bei Vertriebsstrategien<br />
• Frauen in der Stahlindustrie<br />
• Etablierter Produzent hochwertiger Stähle und Legierungen<br />
Spektrum Werkstoffe<br />
• Lösungen für automobile Effizienz<br />
• Neuer Leichtbaustahl für den Automobilbau<br />
Branchenbericht<br />
• Schmiedeindustrie: Zulieferindustrie unter Druck<br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
dazu u. a.:<br />
• Stahlmarkt im Umbruch – Bericht vom MBI Stahl Tag<br />
• Stahldienstleister mit Langfriststrategie<br />
• Neuer V-Profilkran setzt Maßstäbe<br />
• 125 Jahre Krantechnik<br />
Special: Edelstahl<br />
dazu u. a.:<br />
• Charakteristische Merkmale nichtrostender Stähle<br />
• Renommee-Bauten mit Fassaden aus Edelstahl<br />
Veranstaltungen<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung/Geschäftsführung:<br />
Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />
Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />
Tel. +49 211 69936-135, Fax +49 211 69936-138<br />
E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
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Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
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insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
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Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
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eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
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ISSN 0178-6571<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10.2014</strong>