11.12.2012 Aufrufe

Das Sandspiel in der Gestalttherapie mit Kindern und Erwachsenen

Das Sandspiel in der Gestalttherapie mit Kindern und Erwachsenen

Das Sandspiel in der Gestalttherapie mit Kindern und Erwachsenen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Auswahl an Figuren s<strong>in</strong>nvoll ist, da<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>e differenzierte Aussage gemacht werden<br />

kann <strong>und</strong> auch ausgefallene archetypische Inhalte sich manifestieren können.“ 16<br />

Wichtig sche<strong>in</strong>t mir, dass im Therapieraum e<strong>in</strong> Gleichgewicht besteht zwischen<br />

den kreativen Kräften <strong>und</strong> Möglichkeiten des Klienten <strong>und</strong> dem E<strong>in</strong>fluss des Therapeu-<br />

ten. Über die von ihm persönlich gesammelten M<strong>in</strong>iaturen besteht zweifellos e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>-<br />

fluss auf den Klienten, <strong>und</strong> daher will <strong>der</strong> Aufbau e<strong>in</strong>er solchen Sammlung gut durch-<br />

dacht se<strong>in</strong>. Ob die Zusammenstellung <strong>in</strong>sgesamt passt, entscheidet am besten das Ge-<br />

fühl des Therapeuten. Se<strong>in</strong>e Aufgabe ist es, e<strong>in</strong>e eigene Figurensammlung für sich zu<br />

entdecken. Er muss sich da<strong>mit</strong> wohl fühlen.<br />

Daher gibt es auch ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>en Regeln für die Zusammenstellung <strong>der</strong><br />

Sammlung, so wie es ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>en Regeln für die Bekleidung e<strong>in</strong>es Therapeuten<br />

gibt. Es hat ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, wenn e<strong>in</strong> Therapeut Gegenstände sammelt, nur weil er sie bei<br />

jemand an<strong>der</strong>em gesehen hat. Gretchen Hegemann weist ausdrücklich darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

die Figurensammlung für das <strong>Sandspiel</strong> nicht e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e Zusammenstellung von<br />

Symbolen ist. „Sie ist e<strong>in</strong> Spiegelbild <strong>der</strong> Beziehung des e<strong>in</strong>zelnen Therapeuten zu diesen<br />

Symbolen.“ 17<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> muss e<strong>in</strong> Therapeut se<strong>in</strong>e Figuren kennen <strong>und</strong> wertschätzen.<br />

Die Sammlung stellt e<strong>in</strong>e Brücke her zwischen se<strong>in</strong>er <strong>in</strong>neren <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er äußeren Welt,<br />

so wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie e<strong>in</strong>e Brücke herstellt zwischen <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren <strong>und</strong> <strong>der</strong> äußeren<br />

Welt des Klienten.<br />

Aber bereits wenn e<strong>in</strong> Klient den Therapieraum betritt, stellt die M<strong>in</strong>iaturen-<br />

sammlung e<strong>in</strong>e Brücke her zwischen <strong>der</strong> Welt des Therapeuten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Welt des Klien-<br />

ten. Und wenn e<strong>in</strong> Klient die M<strong>in</strong>iaturensammlung betrachtet, sieht er auch etwas von<br />

<strong>der</strong> Seele des Therapeuten. Deshalb ist es wichtig, sorgfältig <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Sammlung umzu-<br />

gehen. Sie muss gere<strong>in</strong>igt <strong>und</strong> gepflegt werden. Dann kann sie sich auch positiv auf die<br />

Atmosphäre im Therapieraum auswirken.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass die Sammlung lebendig bleibt. <strong>Das</strong> kann sie nur,<br />

wenn sich <strong>der</strong> Therapeut regelmäßig darum kümmert. Er sorgt dafür, dass sie sich wie<br />

e<strong>in</strong> leben<strong>der</strong> Organismus ständig verän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> weiterentwickelt. Wo immer <strong>Sandspiel</strong>-<br />

therapeuten unterwegs s<strong>in</strong>d, werden sie von Flohmärkten <strong>und</strong> Ramschläden angezogen.<br />

16 Sigg, Eva, Initialbil<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sandspiel</strong>-Therapie, <strong>in</strong>: <strong>Sandspiel</strong>therapie Heft 7 1997, 9. Mitchell <strong>und</strong><br />

Friedman stellen generell e<strong>in</strong>e Tendenz zu e<strong>in</strong>er größeren Sammlung von über 300 Figuren fest (vgl.<br />

Mitchell, Rie Rogers / Friedman, Harriet S., Konzepte <strong>und</strong> Anwendungen des <strong>Sandspiel</strong>s, München -<br />

Basel 1997, 126).<br />

17 Hegemann, Gretchen, Die Figurensammlung für das <strong>Sandspiel</strong>, <strong>in</strong>: <strong>Sandspiel</strong>therapie Heft 2 1993 59.<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!