moments - Ausgabe März 3/17

LIFE & MORE
Der nackte Wahnsinn im
Tiefschnee. Hader friert –
das Publikum zittert.
Wie schaffen Sie es, in all dem
Rummel und Stress so ruhig und
freundlich zu bleiben?
Jetzt zum Beispiel - bei dieser Kinotour
- bemühe ich mich, wenn es
so richtig hektisch ist, dass ich selber
die Ruhe bewahre. So wie der
gesunde Widerstand, denn die Kühe
leisten, wenn man sie in den Stall
treiben will. Also beim Stress und
in der Hektik extra langsam werden,
ist meine Strategie und ohne Stress
braucht man eh keine Strategie zu
entwickeln. So alle paar Monate,
wenn mich was richtig nervt, schrei‘
ich dann einmal laut, womit ich dann
immer alle recht irritiere, weil sie es
ja von mir nicht gewohnt sind.
Sie haben den tiefen Fall eines Menschen
mit all den dazugehörigen
Facetten des Lebens als Thema für
den Film gewählt. Als selbstmitleidiger
Mann machen Sie eigentlich
recht schreckliche Dinge – wie mit
dem Schlüssel die Autotür vom Exchef
zerkratzen. Warum?
Autotüren zerkratzen, einen toten
Fisch in den Swimmingpool werfen,
die Wand der Luxusvilla besprühen,
das sind doch lauter kleine Gewaltakte,
die den Täter letztendlich doch
recht armselig dastehen lassen. Im
Lichte der trüben Weltnachrichten, die
wie nebenher aus Radio und Fernsehen
tönen, relativiert es sich aber auch.
In die „Wilde Maus“ wird Pia Hierzegger
als Teil vom künstlerischen
Team angeführt. Im Film spielt sie
auch Ihre Frau. Wie ist die künstlerische
Zusammenarbeit mit Ihrer
Lebensgefährtin?
Pia und ich haben schon bei den Filmen
„Der Knochenmann“ und „Aufschneider“
zusammengearbeitet.
Das hängt immer von den jeweiligen
Projekten ab, aber es funktioniert
recht gut mit uns im Team. •
Mit Georg Friedrich als sensiblen
Prater-Kumpel hat Hader
einen kongenialen Partner.
moments 3/2017 111