Albmagazin_Muensingen_2_2016
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Münsingen und Beaupréau<br />
Alb-Magazin Ausgabe 2/<strong>2016</strong><br />
Städtepartnerschaft feiert 30-jähriges Jubiläum<br />
Die Städtepartnerschaft zwischen Münsingen und Beaupréau besteht seit 30 Jahren. Aus vielen Begegnungen sind zahlreiche<br />
Freundschaften entstanden, die nach wie vor Bestand haben. Ende August wird in Frankreich das 30-jährige Partnerschaftsjubiläum<br />
gefeiert.<br />
Und auch in Beaupréau wächst ein Baum der<br />
Freundschaft<br />
Auf dem Beutenlay in Münsingen wurde zur Besiegelung der Freundschaft ein Baum gepflanzt<br />
Alles nahm mit einem Schüleraustausch<br />
seinen Anfang. Gerlinde Wenger-Greve<br />
hatte damit bereits an ihrer früheren Schule<br />
in Bad Urach Erfahrungen gesammelt<br />
und sollte nun als Lehrerin am Gymnasium<br />
Münsingen gemeinsam mit Vertretern<br />
des Münsinger Gemeinderates eine französische<br />
Stadt finden, um gegenseitige<br />
Schülerbesuche durchführen zu können.<br />
Also reiste sie zusammen mit dem damaligen<br />
Bürgermeister Rolf Keller, von dem<br />
die Idee einer Partnerschaft mit Frankreich<br />
ausging, samt Albrecht Vatter, Helmut Kaden,<br />
Ulrich Krehl und Heinrich Linder 1984<br />
nach Frankreich, um sich eine regelrechte<br />
„Schlafstadt“ bei Paris sowie die Stadt Beaupréau<br />
anzusehen. „In Beaupréau wurden<br />
wir gleich herzlich empfangen“, erinnert<br />
sich Wenger-Greve. Diese Stadt passte<br />
zu den Münsinger Strukturen und so entschied<br />
man sich sehr schnell, eine Städtepartnerschaft<br />
einzugehen. Beaupréau<br />
liegt inmitten einer landschaftlich schönen<br />
und auch sehr geschichtsträchtigen Gegend.<br />
Noch heute sind Spuren der französischen<br />
Revolution sichtbar und immer<br />
noch ist die wirtschaftliche Blüte aus der<br />
Zeit der industriellen Revolution spürbar.<br />
Die Stadt hat eine hohe Geburtenrate, was<br />
sich auch in der sehr jungen Bevölkerung<br />
wiederspiegelt. 1985 fand der erste Austausch<br />
von Schülern aus Münsingen und<br />
Beaupréau statt, bis heute möchte keine<br />
der beteiligten Schulen die Begegnungen<br />
missen. Natürlich war die Reise nach Frankreich<br />
vor drei Jahrzehnten noch etwas<br />
ganz Besonderes, viele Schüler waren bis<br />
dahin noch nicht allzu viel in der Welt herumgekommen.<br />
Durch gegenseitige Briefe<br />
lernten sie sich vorab ein wenig kennen,<br />
heute ist die Kontaktaufnahme durch Facebook<br />
und Internet deutlich einfacher.<br />
„Es gab sehr viele Unterschiede zwischen<br />
den deutschen und französischen Schülern,<br />
sowohl bei der Kleidung wie auch<br />
beim Essen“, erinnert sich Wenger-Greve.<br />
Ein Schüler ist ihr bis heute im Gedächtnis<br />
geblieben. Er stellte fest: „Bevor die Franzosen<br />
mit ihren Radieschen als Vorspeise<br />
fertig sind, haben wir längst mehrere Teller<br />
Linsen mit Spätzle gegessen“. Viele<br />
langanhaltende Freundschaften sind aus<br />
den gegenseitigen Besuchen entstanden,<br />
trotz einem Abstand von 1.050 Kilometern<br />
bestehen manche bereits seit 30 Jahren.<br />
Nach wie vor ist die Herzlichkeit, mit der<br />
man sich auf deutscher und französischer<br />
Seite begegnet, ungebrochen. Was mit<br />
dem Schüleraustausch begann, hat sich<br />
sehr schnell ausgeweitet. 1986 wurde die<br />
Freundschaftsurkunde von Vertretern aus<br />
Münsingen und Beaupréau in der französischen<br />
Stadt unterzeichnet, ein Jahr<br />
später die Partnerschaft in Münsingen besiegelt.<br />
Gleich von Beginn an belebte das<br />
eigens gegründete Partnerschaftskomitee<br />
die deutsch-französische Freundschaft.<br />
Gerlinde Wenger-Greve ist ein Mitglied seit<br />
der ersten Stunde und auch Birgit Hartwig,<br />
seit 26 Jahren Vorsitzende des Komitees,<br />
kam kurze Zeit später hinzu und setzte<br />
sich für einen regen Austausch ein. Gegenseitige<br />
Besuche zu Stadtfesten oder Vereinsjubiläen<br />
zeichnen die Partnerschaft<br />
ebenso aus wie gemeinsame kulturelle<br />
Projekte oder private Freundschaften. Jedes<br />
Jahr trifft man sich auf halber Strecke<br />
bei einer Champagner-Kellerei in Reims,<br />
um sich mit Champagner fürs Münsinger<br />
Stadtfest einzudecken und gemeinsam<br />
ins Gespräch zu kommen. „Unser Bürgermeister<br />
Mike Münzing ist stets mit dabei.<br />
Denn eine Städtepartnerschaft kann nur<br />
funktionieren, wenn die Oberhäupter auch<br />
dahinter stehen“, weiß Birgit Hartwig. In<br />
Münsingen war dies stets der Fall. Dabei<br />
konnte sich die Kommune immer auf die<br />
Mitarbeit des Komitees verlassen, dem<br />
auch von jeder Gemeinderatsfraktion<br />
ein Vertreter beisitzt. „Diese deutschfranzösische<br />
Freundschaft hat in unserer<br />
Stadt und bei den Bürgern einen großen<br />
Stellenwert. Das zeigt sich immer wieder<br />
dann, wenn Besucher aus Beaupréau da<br />
sind oder wenn eine Fahrt nach Frankreich<br />
ansteht“, so Hartwig. Die nächste findet<br />
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