Albmagazin_Muensingen_2_2016
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Ein weitgereister Künstler schlägt Wurzeln<br />
Alb-Magazin Ausgabe 2/<strong>2016</strong><br />
Künstler Dieter Roos betreibt in Gundelfingen Atelier und Galerie<br />
Dieter Roos ist ein Künstler – sowohl was die Kunst selbst, aber auch was das Leben anbelangt. So ist seine Galerie „Wosiwasiwusi“<br />
mit eigenen Werken ein Streifzug durch sein Leben als Vagabund und Entwicklungshelfer, das ihn in die<br />
halbe Welt gebracht hat.<br />
Ein unerschöpflicher Arbeiter: Der Künstler Dieter Roos<br />
Viele Menschen wandern durchs Leben,<br />
ohne von der Stelle zu kommen. Bei Dieter<br />
Roos ist das anders. Er hat sich schon<br />
immer gerne bewegt, um Land und Leute,<br />
um das Leben an sich und die Kunst einer<br />
jeweiligen Lebensart kennen zu lernen und<br />
damit sein eigenes Dasein zu bereichern.<br />
Er ist kein Poet im eigentlichen Sinn, aber<br />
er ist ein Philosoph, dem der Zugang zur<br />
Dichtung auf Portugiesisch erschlossen<br />
wurde. Doch seine Philosophie beschränkt<br />
sich nicht allein auf Worte. Sie ist von einer<br />
Kunst geprägt, die Malerei, Zeichnung,<br />
Dichtung und Philosophie zu einer untrennbaren<br />
Einheit verbindet, so dass eine neue<br />
Kunstform entsteht, in der starke Einflüsse<br />
der afrikanischen und der indianischen<br />
Kunst des Amazonasbeckens zu finden<br />
sind. Dies kommt nicht von ungefähr. Den<br />
heute 74-jährigen Maschinenbauer aus<br />
Ebersbach zog es schon immer in fremde<br />
Kulturen, 1963 reiste er zu Fuß, per Anhalter<br />
und mit Kamelkarawanen durch die<br />
Sahara und wanderte vier Jahre lang von<br />
Dorf zu Dorf durch Nord- und Westafrika.<br />
Schon in Deutschland hatte er im Ersatzdienst<br />
als Kriegsdienstverweigerer gemalt<br />
und geschrieben und verschiedene Reisen<br />
durch Europa unternommen. Doch das<br />
hier war anders. Die afrikanische Natur,<br />
die Farben und die menschliche Wärme<br />
ließen seine Kunst aufblühen: „Afrika war<br />
für mich der große Lehrmeister“, sagt er.<br />
Auszüge aus afrikanischen Liedern finden<br />
sich deshalb heute noch in seinen Gedichten,<br />
das afrikanische Leben hat seine Malerei<br />
dahingehend beeinflusst, dass er sich<br />
nur auf das Wesentliche beschränkt. „Firlefanz<br />
brauche ich nicht“. Seine frühere<br />
Tätigkeit als technischer Zeichner kommt<br />
ihm da natürlich entgegen. Sie bestärkt<br />
den Künstler noch im Grundprinzip, mit<br />
möglichst einfachen und klaren Linien,<br />
Formen und Farben das Notwendige auszudrücken<br />
und das Nebensächliche wegzulassen.<br />
Dem Künstler geht es darum,<br />
nach Schönheit, Harmonie und Wahrheit<br />
zu suchen, nach dem Göttlichen, das auch<br />
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