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BTGA-Almanach 2017

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<strong>BTGA</strong> aktuell<br />

Zum Geleit<br />

Ing. Josef Oswald<br />

Präsident des <strong>BTGA</strong><br />

Am 24. September <strong>2017</strong> wird ein neuer Bundestag<br />

gewählt – fast genau ein halbes Jahr<br />

nach dem Erscheinen des <strong>BTGA</strong>-<strong>Almanach</strong>s<br />

<strong>2017</strong>. Ein guter Anlass, um einen Blick auf<br />

die dann endende 18. Legislaturperiode zu<br />

werfen: Die Bundesregierung hat 2014 und<br />

2015 mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz<br />

(NAPE) und der Effizienzstrategie<br />

Gebäude (ESG) wichtige Meilensteine gesetzt.<br />

Innerhalb der letzten zwölf Monate der<br />

Wahlperiode legte sie weitere Papiere vor,<br />

die für die Technische Gebäudeausrüstung<br />

(TGA-Branche) von großer Bedeutung sind:<br />

der Klimaschutzplan 2050, das Grünbuch<br />

Energieeffizienz, die Novelle des KWK-Gesetzes<br />

und der Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes<br />

(GEG). Das Fachwissen der Verbände<br />

wurde von den zuständigen Bundesministerien<br />

sehr unterschiedlich in die Arbeit<br />

an den Entwürfen einbezogen – Fristen für<br />

schriftliche Stellungnahmen variierten von<br />

eineinhalb Monaten bis zu sieben Arbeitstagen.<br />

Eines kann aber festgestellt werden:<br />

Das Gebäude steht im Fokus der Energiewende.<br />

Zu Recht: Rund 40 Prozent des gesamten<br />

Energiebedarfs entfallen in Deutschland und<br />

Europa auf den Gebäudesektor.<br />

Die vielen politischen Maßnahmen haben<br />

aber bisher nicht dazu geführt, den enormen<br />

Modernisierungsstau im Gebäudebereich<br />

auch nur annähernd aufzulösen. Einen unverzichtbaren<br />

Baustein der Energiewende<br />

stellt die Energieeffizienz von Nichtwohngebäuden<br />

dar. Dieser fand bisher gegenüber<br />

der Energieeffizienz von Wohngebäuden in<br />

der Öffentlichkeit und auf politischer Ebene<br />

nicht genug Aufmerksamkeit. Im Bereich der<br />

Günther Mertz M. A.<br />

Hauptgeschäftsführer des <strong>BTGA</strong><br />

Nichtwohngebäude muss der Vollzug des<br />

Energieeinsparrechts durch intensive begleitende<br />

Qualitätssicherung gewährleistet<br />

werden. Das betrifft insbesondere die konsequente<br />

Durchführung der energetischen<br />

Inspektion von Klimaanlagen nach dem bisherigen<br />

§ 12 EnEV, die erhebliche Optimierungs-<br />

und Einsparpotenziale birgt. In der<br />

zukünftigen Weiterentwicklung des Energieeinsparrechts<br />

sollte die Betriebsüberwachung<br />

energetisch relevanter gebäudetechnischer<br />

Anlagen weiter gestärkt werden.<br />

Dazu sollte die energetische Inspektion auch<br />

auf große Lüftungsanlagen ausgedehnt werden,<br />

beispielsweise ab einer Luftmenge von<br />

10.000 m³/h. Der <strong>BTGA</strong> fordert außerdem<br />

einen bedarfsorientierten Energieausweis,<br />

der bei Vermietung, Verkauf und Verpachtung<br />

vorgeschrieben ist. Das Berechnungsverfahren<br />

der bisherigen EnEV ist gerade bei<br />

Nichtwohngebäuden sehr komplex und muss<br />

einfacher, nachvollziehbar, verständlich und<br />

übersichtlich sein. Insbesondere für Nichtwohngebäude<br />

ist es wichtig, kontinuierliche<br />

Prozesse zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

zu etablieren, bei denen gleichzeitig<br />

die spezifischen Anforderungen an Behaglichkeit<br />

und Innenraumluftqualität sichergestellt<br />

sind. Eine Energieberatung ist ein<br />

wichtiger erster Schritt zur systematischen<br />

Erschließung von Einsparpotenzialen. Als<br />

zweiter Schritt sollte die Einführung eines<br />

Energiemanagementsystems folgen, das für<br />

größere Gebäudeportfolios auch die Erstellung<br />

eines Sanierungsfahrplans umfasst.<br />

Für den Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

ist eine langfristig angelegte und verlässliche<br />

Wirtschafts- und Energiepolitik wichtig.<br />

Technologieoffenheit, Energieträgerneutralität<br />

und der Grundsatz „Anreize statt Verbote“<br />

sind notwendig, um die Innovationsfähigkeit<br />

der deutschen Unternehmen zu erhalten.<br />

Nur so kann es gelingen, europäische<br />

und nationale Energieeffizienzziele zu erreichen<br />

und die Energiewende zu meistern. Der<br />

<strong>BTGA</strong> steht schon lange der Politik auf Landes-<br />

und auf Bundesebene für einen zielorientierten<br />

Dialog zur Verfügung. In direkten<br />

Gesprächen, in Positionspapieren, in mündlichen<br />

und in schriftlichen Stellungnahmen<br />

benennt er konkrete Punkte und bietet substanzielle<br />

Lösungsvorschläge.<br />

Auch der <strong>BTGA</strong>-<strong>Almanach</strong> <strong>2017</strong> dient<br />

diesem Dialog: In ihm werden Technologien<br />

und Lösungen präsentiert, die in hohem<br />

Maße dazu geeignet sind, die Energiewende<br />

im Gebäudebereich effizient und praxisorientiert<br />

zu unterstützen. Denn nur mit mehr<br />

Gebäude-Energieeffizienz lässt sich die Energiewende<br />

erfolgreich gestalten. <br />

<strong>BTGA</strong>-<strong>Almanach</strong> <strong>2017</strong> 3

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