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ESYSPRO Energieberatung Systematisch Professionalisieren

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ESysPro – <strong>Energieberatung</strong>sleistung systematisch professionalisieren 10<br />

angeboten für die Ausbildung zum Energieberater (GEBÄUDEENERGIEBERATER 2006; EnEV 2007). Dabei<br />

ergibt sich für Kunden wie auch Energieberater das Problem, dass sich hinter einer identischen<br />

Berufsbezeichnung unterschiedliche Kompetenzen bzw. Fertigkeiten und Fähigkeiten verbergen können.<br />

Dieses Problem unterstreicht die Dringlichkeit, die Weiterbildungsmöglichkeiten für <strong>Energieberatung</strong>sleistungen<br />

zu systematisieren.<br />

Methoden und Werkzeuge zur Qualifizierung von Personen im Dienstleistungssektor in Verbindung<br />

mit der Messung von Dienstleistungsqualität wurden bereits im Rahmen anderer Forschungsvorhaben<br />

entwickelt (TÖPFER 1995; FREYER 2001; GRÖNROSS 1984; HENTSCHEL & BRUHN 1995). Allerdings existieren<br />

keine Erfahrungen bei der Anwendung dieser Methoden auf dem Markt für <strong>Energieberatung</strong>sleistungen.<br />

Im folgenden wird daher der Stand der Forschung für die wesentlichen Forschungsfelder<br />

Beruflichkeit, Professionalisierung und Kompetenzen, Erfassung und Bewertung von Dienstleistungsqualität<br />

und Facility Management aufgezeigt.<br />

2.1.1 Beruflichkeit und Kompetenz<br />

Der für das deutsche System der beruflichen Aus- und Weiterbildung zentrale Begriff der Beruflichkeit<br />

erhält durch eine nicht mehr aufzuhaltenden Entwicklung auf europäischer Ebene ein neue Bedeutung.<br />

Die Entwicklung in Europa ist geprägt durch die Diskussion über einen Entwurf eines Europäischen<br />

Qualifikationsrahmens (EQR). Auch in Deutschland besteht ein breiter Konsens darüber, einen<br />

Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zu entwickeln (HANF UND REIN 2007).<br />

Ziel dieser Aktivitäten ist es, Niveaustufen deutscher Bildungsabschlüsse so zu beschreiben, dass sie<br />

im europäischen Bildungsraum anerkannt werden. Im deutschen Qualifikationsrahmen soll Bildung im<br />

Sinne des lebensbegleitenden Lernens verstanden werden, und damit wird der Begriff der Beruflichkeit<br />

für die deutsche berufliche Aus- und Weiterbildung durch den der Beschäftigungsfähigkeit der<br />

Bürger ersetzt.<br />

Makroziele dieses Qualifikationsrahmens sind Transparenz und die Kompetenzorientierung von Qualifikationen<br />

(formales Ergebnis des Evaluierungs-/ Validierungsprozesses). Damit wird der Qualifikationsbegriff<br />

anders genutzt als in Deutschland üblich. Dieser schließt - neben Fertigkeiten und Wissen -<br />

Kompetenzen als zentrale, gestuft zu bewertende und auf europäischer Ebene zu vergleichende Kategorie<br />

ein.<br />

Es sollen damit mit diesem Qualifikationsrahmen nicht lediglich Wissen und Bildungsabschlüsse –<br />

dies entspricht einer starken Input- und Prozessorientierung – abgebildet werden. Vielmehr orientiert<br />

sich der Qualifikationsrahmen an den Kompetenzen beruflicher Handlungsfähigkeit (Nutzen von Fähigkeiten,<br />

Kenntnissen und Fertigkeiten in beruflichen Situationen; Ergebnis-/ Outputorientierung).<br />

Dabei interessiert nicht die Frage, wo und wie diese Kompetenzen entwickelt worden sind. Daher ist<br />

der Ausgangspunkt für die Umsetzung des Deutschen Qualifikationsrahmens die valide Erfassung der<br />

Ergebnisse von Lernprozessen (Outcome/Output), d.h. die Frage nach Instrumenten und Möglichkeiten<br />

der Erfassung von Kompetenzen in ausgewählten Domänen.

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