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DeSS orientiert - Demenz Support Stuttgart

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die Yogaschüler an 78% der Kursstunden teil,<br />

64% übten täglich zuhause. Die positiven Effekte<br />

von Yoga auf die erlebte Lebensqualität<br />

steigerten offensichtlich die Motivation für<br />

eine regelmäßige Teilnahme.<br />

Trainingsempfehlungen<br />

Daten dazu, dass physische Aktivität das<br />

Risiko, eine <strong>Demenz</strong> zu entwickeln, senken<br />

kann, verdichten sich mehr und mehr. Die<br />

aktuell vorliegenden Studien betrachten jedoch<br />

meist einzelne Aspekte und Variablen<br />

des Themas, ihre Ergebnisse sind kaum vergleichbar.<br />

Daher können laut Jedrziewski et<br />

al. (2007) bisher keine eindeutigen Empfehlungen<br />

dazu abgeleitet werden, wie präventiv<br />

wirksame Bewegungsinterventionen gestaltet<br />

werden sollten. Ebenso unklar ist, mit welcher<br />

Frequenz, Intensität und Dauer Bewegung<br />

sinnvoll ist (Studenski et al. 2006). Einzelne<br />

Autoren geben lediglich Hinweise dazu,<br />

welche Ansätze vielversprechend wirken und<br />

in welche Richtung weiter geforscht werden<br />

sollte.<br />

Rolland et al. (2008) vermuten, dass der<br />

Energieverbrauch pro Tag, also sehr regelmäßige<br />

Aktivität, wichtiger ist, als eine bestimmte<br />

Sportart in bestimmter Art und Weise<br />

auszuführen. Die meisten Studien weisen<br />

darauf hin, dass ein leichtes bis moderates<br />

Training sowie Bewegung im Alltag bereits einen<br />

großen Effekt haben (Rolland et al. 2008;<br />

Andel et al. 2008); andere dagegen stellen<br />

eine umso deutlichere Risikosenkung fest, je<br />

intensiver trainiert wird (Dose-Response-Relationship)<br />

(Scherder et al. 2007). Einige Autoren<br />

addieren schlicht die Summe aller Phasen,<br />

in denen physische Aktivität stattfi ndet,<br />

andere befürworten eine Mindestdauer von<br />

30 Minuten pro Trainingseinheit oder vermuten<br />

einen stärkeren Risiko senkenden Effekt,<br />

je länger die einzelne Trainingseinheit dauert<br />

(Rockwood & Middleton 2007).<br />

Auch zu idealen präventiv wirkenden Bewegungsformen<br />

gibt es unterschiedliche Positionen.<br />

Einige Studien favorisieren konditionell<br />

ausgerichtetes Training, während andere<br />

- 21 -<br />

Prävention<br />

eher koordinative Interventionen empfehlen<br />

(Jedrziewski et al. 2007).<br />

Relativ große Einigkeit besteht darin, dass<br />

Abwechslung in der Wahl der Aktivitäten gute<br />

Effekte erzielt. Das befürwortet auch Arkin<br />

(2007), der die Kombination mehrerer Aktivitäten,<br />

zum Beispiel aus einer Bewegungsintervention<br />

und einer ehrenamtlichen sozialen<br />

Aufgabe für sinnvoll hält. Rolland et al. (2008)<br />

betonen, dass soziale Interaktion und geistige<br />

Anregung während der Teilnahme am Bewegungsprogramm<br />

zusammen mit der eigentlichen<br />

Intervention wirksam werden, und<br />

auch Studenski (2006) beschreibt, dass allein<br />

schon der regelmäßige „Tapetenwechsel“,<br />

das Erschließen neuer und komplexer Umwelten<br />

positive Auswirkungen auf die kognitive<br />

Leistungsfähigkeit hat.<br />

Fakt scheint auch zu sein, dass Freude und<br />

Spaß an der Bewegung deren positive Wirkung<br />

steigern. In Versuchen mit Nagetieren<br />

wurde festgestellt, dass die Tiere, die Bewegungsmöglichkeiten<br />

zur freiwilligen Nutzung<br />

angeboten bekamen, deutlich stärker<br />

profi tierten, als Nager, die zum Training im<br />

Laufrad gezwungen wurden (vgl. Rolland et<br />

al. 2008). Während die meisten Studien das<br />

Bewegungsverhalten von Menschen in der<br />

Freizeit analysieren, untersuchten Rovio et al.<br />

(2007) physische Aktivität in berufl ichen Zusammenhängen<br />

(z.B. Handwerksberufe) und<br />

konnten in diesem Rahmen keinen präventiven<br />

Effekt von Bewegung nachweisen. Es<br />

scheint also ebenfalls von Bedeutung zu sein,<br />

der einzelnen Person Bewegungsangebote<br />

zu machen, die sie bewusst als etwas Positives,<br />

ihr Wohltuendes wahrnimmt.<br />

Den größten Profi t aus körperlicher Aktivität<br />

ziehen offensichtlich Personen, die sehr inaktiv<br />

leben, körperlich nicht besonders fi t sind<br />

und dann auf ein sanftes Bewegungsprogramm<br />

umsteigen (Larson et al. 2006; Taaffe<br />

et al. 2008).

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