ENGAGEMENT UND ERWERBSARBEIT IN EUROPA - BBE
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hornfeck: grußwort<br />
die Qualifizierung durch das Engagement hervorragende<br />
Chancen für einen besseren Zugang zur<br />
Erwerbstätigkeit.<br />
Ich möchte in diesem Zusammenhang kurz auf<br />
das Beispiel der Freiwilligendienste eingehen: In<br />
den geregelten Freiwilligendiensten Bundesfreiwilligendienst<br />
und Jugendfreiwilligendienste fördert<br />
das informelle Lernen im sozialen Praxisbezug<br />
den Erwerb sozialer, personeller, kultureller<br />
und fachlicher Kompetenzen. Nicht nur jungen,<br />
sondern auch älteren Freiwilligen (beispielsweise<br />
Alleinerziehenden, Wiedereinsteigerinnen und<br />
Wiedereinsteigern oder Langzeitarbeitslosen)<br />
bieten sie so die Möglichkeit, für die Beschäftigungsfähigkeit<br />
ausschlaggebende Kompetenzen<br />
zu erwerben oder zu vertiefen.<br />
Freiwilliges Engagement stellt zum einen für die<br />
Engagierten selbst eine große Bereicherung dar.<br />
So profitieren junge Leute, die dadurch persönliche<br />
und praktische Erfahrungen und Kenntnisse<br />
sammeln, erste Einblicke in die Berufswelt<br />
erhalten und sich dadurch orientieren. Älteren<br />
Menschen bietet es die Möglichkeit, ihre reichhaltige<br />
berufliche und Lebenserfahrung an andere<br />
weiterzugeben und beispielsweise nach dem<br />
Berufsleben weiter mitten im Geschehen zu bleiben<br />
– oder nach der Familienpause den Anschluss<br />
wieder zu bekommen. Aber auch Arbeitgeber<br />
profitieren von den Schlüsselkompetenzen und<br />
fachlichen Kenntnissen, die Freiwillige bei ihrem<br />
Einsatz erwerben; und die Einrichtungen von dem<br />
frischen Wind und dem unvoreingenommenen<br />
Blick von außen, den Ehrenamtliche mit ihrem Engagement<br />
mitbringen.<br />
Und auch Folgendes ist sehr interessant. Eine Erfahrung<br />
aus dem Zivildienst zeigt: In jedem 5. Fall<br />
beeinflusste der Zivildienst die weitere Berufswahl.<br />
Auch die Mehrgenerationenhäuser werden mit<br />
einem von vier neuen Schwerpunktthemen, nämlich<br />
dem „Freiwilligen Engagement“ Berührungspunkte<br />
zu dem Thema haben. Die Mehrgenerationenhäuser<br />
werden auch zukünftig ihre Angebote in<br />
allen Handlungsfeldern am jeweiligen regionalen<br />
Bedarf ausrichten und sich an den konkreten Notwendigkeiten<br />
orientieren. In der Umsetzung hat<br />
diese Ausrichtung der Arbeit in den Mehrgenerationenhäusern<br />
auch eine beschäftigungsfördernde<br />
Dimension: Die freiwillige Mitarbeit bei der Planung<br />
und Umsetzung von Angeboten in den Häu-<br />
18<br />
sern hilft einer Vielzahl von Menschen dabei, sich<br />
neue Perspektiven und (berufliche) Chancen zu erarbeiten.<br />
Das Freiwillige Engagement stärkt die soziale<br />
Kompetenz und vermittelt zugleich fachliche<br />
und beschäftigungsfördernde Fähigkeiten und Fertigkeiten.<br />
Im Interesse einer hohen Fachlichkeit der<br />
Freiwilligenarbeit wird die Qualifizierung und Beratung<br />
ein besonderes Gewicht in der neuen Programmphase<br />
haben.<br />
Es geht weiterhin um die Förderung des Engagements<br />
durch Unternehmen.<br />
Corporate Citizenship – das bürgerschaftliche Engagement<br />
von Unternehmen – hat auch in Deutschland<br />
eine lange Tradition. Das Engagement von Unternehmen<br />
reicht in viele gesellschaftliche Bereiche.<br />
Ein wesentlicher Bereich ist die Unterstützung des<br />
Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
– Corporate Volunteering. Damit werden einerseits<br />
wertvolle Beiträge für das Gemeinwohl geleistet.<br />
Andererseits profitiert auch das Unternehmen<br />
selbst.<br />
Wenn die Beschäftigten von ihrem Unternehmen<br />
darin unterstützt werden, ihren Wunsch nach<br />
Engagement, umzusetzen, hat dies positive Auswirkungen<br />
für Personalbindung und -gewinnung,<br />
die Prägung der Unternehmenskultur und natürlich<br />
auch für die Personalentwicklung z.B. durch<br />
Lernen in fremden Umgebungen, Kompetenzerweiterung,<br />
Erweiterung der Sozialkompetenz,<br />
Teamarbeit und Teamentwicklung. Sogar auf das<br />
Betriebsklima kann diese Förderung einen guten<br />
Einfluss ausüben.<br />
Der dritte Bereich den ich ansprechen möchte, ist<br />
die Gestaltung von Übergängen in der Biografie der<br />
Menschen.<br />
Hier ist vor allem die Frage, welchen Beitrag das<br />
Engagement bei der Bewältigung der Übergänge in<br />
die Erwerbstätigkeit und aus der Erwerbstätigkeit<br />
heraus leisten kann. Ein Beispiel sind wiederum<br />
die Mehrgenerationenhäuser, die niedrigschwellige<br />
Angebote für Jugendliche beim Übergang von<br />
der Schule in den Beruf anbieten sollen, etwa<br />
durch gezielte Aktivitäten zur Verbreiterung des<br />
Berufswahlspektrums von Frauen und Männern,<br />
Unterstützung durch Mentorenprogramme und<br />
Patenschaften sowie konkrete Informationen und<br />
Beratungen.