Journalistenpreis Bürgerschaftliches Engagement Marion-Dönhoff ...
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3. Preis<br />
Antonie Rietzschel, Peter Stawowy<br />
Themenseite „Engagiert gegen dumpfe Parolen“<br />
Spiesser – Die Jugendzeitschrift, Dezemberauflage 2004<br />
Im Alter von 14 Jahren bereits<br />
startete Antonie Rietzschel,<br />
Jahrgang 1986, ihre journalistische<br />
Laufbahn bei der Sächsischen<br />
Zeitung. Seit drei Jahren<br />
arbeitet sie bei der Jugendzeitschrift<br />
Spiesser als freie Redakteurin.<br />
Ihr Abitur hat sie dieses<br />
Jahr in Heidenau abgelegt und absolviert seit September<br />
ein freiwilliges politisches Jahr im Jugendbildungsverein<br />
Sachsen. Für Spiesser.de ist sie außerdem<br />
als Chefredakteurin tätig.<br />
Was tun, wenn mancherorts bis zu 18 % der Wähler<br />
und Wählerinnen rechte Parteien wählen?<br />
So geschehen als Ergebnis der Europawahlen 1998 in<br />
der Sächsischen Schweiz. Wer zeigt Zivilcourage, wer<br />
traut sich, öffentlich dagegen anzugehen?<br />
Der „Spiesser“ – Ostdeutschlands größte Jugendzeitschrift<br />
hat dieses Thema im Dezember 2004<br />
mutig aufgespießt (um gleich die ethymologischen<br />
Spielebenen des Namens zu variieren). „Engagiert<br />
gegen dumpfe Parolen“ titelt der Beitrag von Antonie<br />
Rietzschel, und er berichtet von der Geschichte<br />
von vier Jugendlichen, die nichts Geringeres als<br />
eine bürgerschaftliche Initiative, inzwischen sogar<br />
einen Verein mit dem Namen „Aktion Zivilcourage“<br />
in Pirna über die Zeit von sechs Jahren<br />
aufgebaut haben. Sie wollten ursprünglich nur<br />
eine Demonstration gegen Rechts und gegen die<br />
Peter Stawowy ist Chefredakteur von<br />
Spiesser und arbeitet gleichzeitig als Redaktionsleiter<br />
der Zeitschrift Prinz Dresden.<br />
Vor diesen Tätigkeiten koordinierte<br />
er als wissenschaftlich-pädagogischer Mitarbeiter<br />
beim Adolf Grimme Institut das<br />
Projekt „Jugenddialog Hörfunk und Umwelt“<br />
und war dann, im Anschluß an ein<br />
Volontariat, Redakteur beim Kressreport.<br />
Die Preisträger 2005<br />
Laudatio von Carola Schaaf-Derichs, Geschäftsführerin, Treffpunkt Hilfsbereitschaft e.V., Berlin<br />
Resignation gegenüber rechten Tendenzen in der<br />
Gesellschaft veranstalten, aber heute betreiben sie<br />
Lesungen, Konzerte, Gedenkstättenfahrten, Workshops<br />
und vieles mehr, um Vorurteile erst gar nicht<br />
aufkommen zu lassen.<br />
Die Jury hat während ihrer Sitzung intensiv über<br />
diesen Artikel diskutiert, der ihr in so vielerlei<br />
Hinsicht als preiswürdig erscheint: die so allseits<br />
präsenten, doch schwer greifbaren Themen Fremdenfeindlichkeit,<br />
Rassismus, Mobbing couragiert<br />
aufzugreifen und aus der Perspektive fast Gleichaltriger<br />
hautnah und unprätentiös zu beschreiben,<br />
das hat auch unser Gespräch beflügelt. Zu zeigen,<br />
was Jugendliche vor Ort inspiriert hat und was<br />
sie initiieren konnten – ein wunderbares Beispiel<br />
für die Entwicklungsdynamik eines bürgerschaftlichen<br />
Initialfunkens. Und journalistisch: mal weg<br />
vom „Mainstream“ hin zu subkulturell geformten<br />
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