LayoutHeft 25-1.pmd - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design
LayoutHeft 25-1.pmd - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design
LayoutHeft 25-1.pmd - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MAGAZIN FÜR KUNST | ARCHITEKTUR | DESIGN<br />
HAMBURG | KULTURREGION NORD<br />
KUNST 4 | 15<br />
15<br />
zum Saisonstart | Malerei <strong>und</strong> Aktion<br />
Was läuft an der Weser<br />
ARCHITEKTUR 15<br />
15<br />
Reisetipp: Metz<br />
<strong>Architektur</strong> macht Schule<br />
DESIGN 18<br />
18<br />
50 Jahre Sitzen<br />
Visitenkarten im Zeitalter des Internet<br />
SERVICE 22<br />
22<br />
o.T. ium <strong>und</strong> Termine<br />
Saisonstart Saisonstart Saisonstart Saisonstart Saisonstart Saisonstart Saisonstart Saisonstart<br />
Saisonstart Saisonstart<br />
15| 17<br />
17<br />
18| 20 20<br />
20<br />
22| 23<br />
23<br />
Herbst 10 | No <strong>25</strong><br />
TITELBILD:<br />
Poul Gernes: Treppenhaus in einer Schule<br />
in Gentofte, Dänemark;<br />
© Finn Thybo Andersen
2 o.T. Editorial | Thema<br />
MAGAZIN FÜR KUNST | ARCHITEKTUR | DESIGN Hamburger<br />
<strong>Architektur</strong> Sommer<br />
HAMBURG | | KULTURREGION NORD<br />
AKTUELL ||||| 3<br />
o.T. neu<br />
ARCHITEKTUR 4 ||||| 10<br />
10<br />
Hamburger <strong>Architektur</strong> Sommer<br />
KUNST 11 11 11|||||<br />
20<br />
20<br />
Ausstellungen, Kritik<br />
<strong>Kunst</strong> zur B<strong>und</strong>esgartenschau<br />
Biennale Venedig<br />
DESIGN 21 21|||||<br />
22<br />
22<br />
Triennale des <strong>Kunst</strong>handwerks<br />
SERVICE 23 23 23|||||<br />
27<br />
27<br />
Termine <strong>Architektur</strong> Sommer<br />
Termine Ausstellungen<br />
MAN<br />
9196<br />
SON<br />
Vom Schrecken<br />
der Situation<br />
Juni | Juli | August 09 | No 19<br />
Mit<br />
Mit<br />
Extra-Kalender<br />
Extra-Kalender<br />
<strong>Architektur</strong> <strong>Architektur</strong> Sommer<br />
Sommer<br />
2009<br />
2009<br />
TITELBILD:<br />
Alpenwiese auf der Elbe<br />
geplant (siehe S. 8)<br />
© Bjarke Ingels Group<br />
Drucken ist eine <strong>Kunst</strong> ...<br />
Wir drucken <strong>Kunst</strong> - z. B. ...<br />
MAGAZIN FÜR KUNST | ARCHITEKTUR | DESIGN<br />
HAMBURG | KULTURREGION NORD<br />
KUNST 4 ||||| 14<br />
14<br />
Frischer Wind im Norden<br />
Perlenschwein in Reithalle<br />
DESIGN + ARCHITEKTUR 14 14 ||||| 16 16<br />
16<br />
kologisches Bauen in der Hafencity Hamburg<br />
SERVICE 18 18 ||||| 19<br />
19<br />
Termine Ausstellungen<br />
September | Oktober| November 09 | No 20<br />
Frischer Wind<br />
im Norden<br />
TITELBILD:<br />
Paul Klee<br />
Monsieur Monsieur Perlenschwein<br />
Perlenschwein<br />
Perlenschwein, 19<strong>25</strong><br />
Aquarell, teilweise gespritzt, auf Papier auf Karton,<br />
51,5 x 35,5 cm,<br />
<strong>Kunst</strong>sammlung Nordrhein-Westfalen, D sseldorf<br />
© VG Bild-<strong>Kunst</strong>, Bonn 2009<br />
MAGAZIN FÜR KUNST | ARCHITEKTUR | DESIGN<br />
HAMBURG | KULTURREGION NORD<br />
KUNST 4 ||||| 13<br />
13<br />
James Turrell: The Wolfsburg Project<br />
DESIGN 14 14 ||||| 16<br />
16<br />
<strong>Das</strong> Ph nomen IKEA<br />
ARCHITEKTUR 17 17 ||||| 18<br />
18<br />
Nachhaltiges Bauen<br />
SERVICE 19 19 ||||| 23<br />
23<br />
Termine Ausstellungen<br />
November | Dezember 09 | Januar 10 | No 21<br />
LICHT !<br />
MAGAZIN FÜR KUNST | ARCHITEKTUR | DESIGN<br />
TITELBILD:<br />
AlexMcQuilkin, Fucked, 2000, Video, 3 Min.,<br />
Farbe, Ton, Ed. 7/9 + 2 AP<br />
Installationsansicht Julia Stoschek Collection,<br />
Düsseldorf, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf<br />
Courtesy of Galerie Adler, Frankfurt am Main/New York<br />
Holstenhofweg 45 · 22043 Hamburg<br />
Telefon 040-65 38 96 76 · Telefax 040-65 38 96 77<br />
E-Mail: post@format-offset.de · www.format-offset.de<br />
... <strong>Kunst</strong> zu drucken ist die höchste <strong>Kunst</strong> des Druckens<br />
TITELBILD:<br />
Ganzfeld Piece (Modell), 2008, begehbare<br />
Installation, © James Turrell<br />
Foto/photo: Zooey Braun, Stuttgart, 2009<br />
MAGAZIN FÜR KUNST | ARCHITEKTUR | DESIGN<br />
HAMBURG | KULTURREGION NORD<br />
KUNST 4 ||||| 17<br />
17<br />
Augent uscherei als Erkenntnis<br />
Schuhtick<br />
Ein doppelter Effekt<br />
DESIGN 18<br />
18<br />
<strong>Design</strong>preis der <strong>Design</strong>erpreise<br />
ARCHITEKTUR 20<br />
20<br />
Denkmalschutz versus Klimaschutz<br />
SERVICE 21 21 ||||| 23<br />
23<br />
o.T. ium <strong>und</strong> Termine<br />
TITELBILD:<br />
| Gerhard Richter (geb. 1932)<br />
Blattecke, 1967<br />
Offsetdruck auf weißem,<br />
granuliertem Halbkarton<br />
23,9 x 18 cm<br />
Museum Kurhaus Kleve,<br />
Fre<strong>und</strong>eskreis Museum<br />
Kurhaus <strong>und</strong> Koekkoek-Haus<br />
Kleve e. V.<br />
o.T. <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> | <strong>Architektur</strong> | <strong>Design</strong><br />
Februar | M rz 10 | No 22<br />
April | Mai | Juni 10 | No 23<br />
HAMBURG | KULTURREGION NORD<br />
KUNST 4 ||||| 14<br />
14<br />
<strong>Das</strong> Sehen betrachten<br />
Ein Himmel auf Zeit<br />
Liebesgeschichten<br />
ARCHITEKTUR 16 16 ||||| 17<br />
17<br />
Bilbao in Ostwestfalen-Lippe<br />
DESIGN 20<br />
20<br />
Denkmalschutz versus Klimaschutz<br />
SERVICE 21 21 ||||| 23<br />
23<br />
o.T. ium <strong>und</strong> Termine<br />
Katalog „Manson“ Kleine Reihe Katalog M. van Eeden Katalog M. van Eeden<br />
<strong>Kunst</strong>halle <strong>Kunst</strong>halle <strong>Kunst</strong>halle Wetering Galerie,<br />
Hamburg Hamburg Hamburg Amsterdam
EDITORIAL<br />
Liebe Liebe Leserinnen Leserinnen Leserinnen <strong>und</strong> <strong>und</strong> Leser,<br />
Leser,<br />
o.T., das <strong>Magazin</strong> ohne Titel feiert Jubiläum!<br />
Sie halten gerade unsere <strong>25</strong>. Ausgabe in Händen - was uns sehr freut.<br />
Editorial<br />
o.T. 3<br />
Auch diese Jubiläumsausgabe möchte Sie einladen, die <strong>Kunst</strong> zu Ihrem steten Begleiter zu machen. Schon das feuerwerksfarbige<br />
Cover sollte die Herbstdepressionen hinweg zaubern, die besprochene <strong>Kunst</strong> noch viel mehr. <strong>Das</strong> gilt besonders <strong>für</strong> die noch viel zu<br />
wenig bekannte, mitunter quietschbunte Pop-Art des dänischen Künstlers Poul Gernes. Doch auch in den Farbkonstruktionen von<br />
David Tremlett kommt gute Laune auf, <strong>für</strong> manche überhaupt erstmals in der so schwierig quadratischen Ungers-<strong>Architektur</strong> der<br />
Galerie der Gegenwart. Oder Sie lassen sich von gutem <strong>Design</strong> zum besseren Sitzen verführen <strong>und</strong> träumen sich über den herbstlichen<br />
Regen hinweg – vielleicht gar mittels der Bilder Chagalls, die haben schon frühere Generationen in poetische Fernen entführt.<br />
Doch sollte Sie die sporadisch noch warme Herbstsonne zu realen Reisen locken: Wie wäre es mit einem Besuch in Lothringen beim<br />
neuen Ableger des Pariser Centre Pompidou in Metz?<br />
Mit teils besonderen Aktionen wurde aller Sparmaßnahmen zum Trotz die neue <strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> Kultursaison begonnen. Wir hoffen <strong>für</strong><br />
Sie <strong>und</strong> uns, dass das umfangreiche Angebot so manche Überraschung bereit hält. Ein paar Hinweise dazu finden Sie wie immer auf<br />
den nächsten Seiten.<br />
Bleiben Sie uns gewogen!<br />
Herzlich<br />
Ihr o.T.-Team<br />
Die Die Die nächste nächste o.T. o.T.<br />
o.T.<br />
erscheint erscheint in in der der 47. 47. Kalenderwoche Kalenderwoche 2010<br />
2010<br />
Redaktionsschluss: Redaktionsschluss: 12. 12. November November 2010 2010<br />
2010<br />
Anzeigenschluss: Anzeigenschluss: 5. 5. November November 2010<br />
2010<br />
Marc Chagall: Über Witebsk (Detail), <strong>und</strong>atiert, Israel Museum, Jerusalem, © VG Bild-<strong>Kunst</strong>, Bonn 2010<br />
Sie Sie möchten möchten sich sich Ihr Ihr Exemplar Exemplar<br />
Exemplar<br />
o. o. T. T. <strong>Magazin</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>Kunst</strong> | | <strong>Architektur</strong> <strong>Architektur</strong> | | <strong>Design</strong><br />
<strong>Design</strong><br />
5x 5x im im Jahr Jahr <strong>für</strong> <strong>für</strong> <strong>für</strong> nur nur 18,- 18,- 18,- € sichern? sichern?<br />
sichern?<br />
Abonnieren Abonnieren Abonnieren Sie Sie per per email: email: verlag@ot-nord.net<br />
verlag@ot-nord.net<br />
BUCERIUS<br />
KUNST<br />
FORUM<br />
Marc Chagall<br />
Lebenslinien<br />
8.10.2010 – 16.1.2011<br />
Rathausmarkt, Hamburg<br />
<strong>Das</strong> Bucerius <strong>Kunst</strong> Forum<br />
ist eine Einrichtung der
4 o.T. Thema<br />
Zum Saisonstart<br />
Malerei <strong>und</strong> Aktion,<br />
Ein R<strong>und</strong>blick von Hajo Schiff<br />
Mit gemeinsamen Eröffnungen <strong>und</strong> besonderen<br />
Aktionen feiern im September<br />
die Galerien den Saisonstart. Welche Saison,<br />
mag mancher da verw<strong>und</strong>ert fragen,<br />
hatte die <strong>Kunst</strong> denn Urlaub? Hatten wir<br />
nicht im letzten o.T. von besonderen<br />
Sommerausstellungen berichtet, sind die<br />
durch Festivals <strong>und</strong> open-air-Ausstellungen<br />
überbrückten Schließzeiten vieler Galerien<br />
<strong>und</strong> mancher<br />
Off-Orte nicht auf<br />
wenige Wochen in<br />
den Schulferien be-<br />
grenzt? Auch im<br />
Sommer schläft die<br />
<strong>Kunst</strong> nicht, sie arbeitet<br />
<strong>und</strong> vergnügt<br />
sich fröhlich weiter.<br />
Und wenn doch gerade<br />
alle im Urlaub<br />
sind, kann ja auch<br />
der Wind zeichnen,<br />
wie uns der Japaner<br />
Rikuo Ueda mit seinen<br />
fragilen Installationen<br />
in der Galerie<br />
Mikiko Sato lehrt. Was aber an solchen<br />
Setzungen wie „Saisoneröffnung“<br />
deutlich wird, ist die weite Auffächerung<br />
des <strong>Kunst</strong>betriebes. Auktionen <strong>und</strong><br />
Galeriehandel, Kulturpolitik, trunkfreudige<br />
Events <strong>und</strong> Kinderbespaßung: all dies<br />
passt kaum mehr unter den engen Mantel<br />
des kurzen Wortes <strong>Kunst</strong>.<br />
In den durchaus seriösen Hamburger<br />
Deichtorhallen testet eine Megahüpfburg<br />
die Grenzen zur Choreographie <strong>und</strong> zur<br />
Albernheit, ein Verein wie der niedersächsische<br />
<strong>Kunst</strong>raum Tosterglope kämpft<br />
mit pädagogischen Initiativen um Akzeptanz<br />
in der Region, in Elmshorn, Pinneberg<br />
<strong>und</strong> Barmstedt wird aktuelle <strong>Kunst</strong><br />
aus Beijing gezeigt <strong>und</strong> manche Galerien<br />
wollen dem Kenner erotische Zeichnungen<br />
verkaufen. In Hannover firmiert die<br />
Saisoneröffnung unter dem schönen Wort<br />
„<strong>Kunst</strong>volkslauf“. Überall ist <strong>Kunst</strong>, aber<br />
„<strong>Kunst</strong> <strong>für</strong> alle“ ist es trotzdem nicht.<br />
Der Zugang zur <strong>Kunst</strong> in den Museen ist<br />
teuer geworden <strong>und</strong> staatliche <strong>Kunst</strong>-<br />
Bier <strong>und</strong> Pädagogik.<br />
förderung wird immer weniger selbstverständlich.<br />
In Sonntagsreden wird die gesellschaftliche<br />
Notwendigkeit der <strong>Kunst</strong><br />
beschworen, im Alltag übrig bleibt davon<br />
meist nur ein verschärftes Sparprogramm<br />
oder privatistischer Spaß. Längst muss die<br />
<strong>Kunst</strong> nicht mehr um Anerkennung kämpfen,<br />
sie ist anerkannt, geradezu beliebt,<br />
vor allem als amüsante Freizeitgestaltung.<br />
„Ich weiß genau, dass die<br />
<strong>Kunst</strong> unentbehrlich ist …<br />
aber ich weiß nicht genau,<br />
wobei.“ (Jean Cocteau)<br />
Massen von Individualisten nutzen die verschieden<br />
Spielarten der <strong>Kunst</strong> als Ambiente.<br />
Mit ihrem je speziellem Verständnis suchen<br />
sehr unterschiedliche Gruppen in der<br />
<strong>Kunst</strong> ihr Forum. Der kennerschaftliche<br />
Sammler <strong>und</strong> der Aktivist der Stadtteilkultur<br />
haben andere Interessen <strong>und</strong> andere<br />
Sprachen, treffen sich aber im <strong>Kunst</strong>raum.<br />
Mehr noch als Theater <strong>und</strong> Musik<br />
scheint die bildende <strong>Kunst</strong> eine attraktive<br />
Folie der Begegnung zu sein. So stellt die<br />
IBA (Internationale Bauausstellung<br />
Hamburg) im Interesse einer erfolgreichen<br />
Gentrifizierung den Gegnern eben dieses<br />
Vorhabens kreativen Spielraum zur Verfügung.<br />
<strong>Das</strong> schafft in aller Paradoxie<br />
immerhin ein sublimes Forum zur Vergegenständlichung<br />
von Konflikten, öffnet im<br />
besten Fall die Horizonte aller Beteiligten.<br />
Noch bis Anfang Oktober bietet die<br />
„Akademie einer Anderen Stadt“ entlang<br />
der S-Bahn-Linie 3 von Altona bis Harburg<br />
an fünf Stationen von Künstlerinnen <strong>und</strong><br />
anderen Bürgern in verschiedenen Medi-<br />
en gestaltete Erfahrungsräume unter dem<br />
mehrdeutigem Titel „Aussicht auf Veränderungen“.<br />
Weniger mit raumgreifenden Fernsichten<br />
als mit Nahsichten handeln die Galerien.<br />
Ihr Anliegen sind im wörtlichen <strong>und</strong> übertragenen<br />
Sinne die Ansichten <strong>und</strong> was die<br />
im Kopf bewirken. So sind die Räume von<br />
Alexandra Ranner bei Artfinder<br />
in der Admiralitätstraße<br />
in Modell <strong>und</strong><br />
Video so notwendig vir-<br />
tuell wie die Zeichnungen,<br />
mit denen die Galerie<br />
Dörrie*Priess die <strong>Architektur</strong><br />
der Wandeinfärbungen<br />
von David<br />
Tremlett in der Galerie der<br />
Gegenwart der <strong>Kunst</strong>halle<br />
Hamburg flankiert. Und<br />
Poesie, wie sie beispielsweise<br />
Kyung-hwa Choiahoi<br />
in Wort <strong>und</strong> Zeichnung<br />
in den Zwischenräumen<br />
des Alltags aufspürt,<br />
braucht geradezu den Schutzraum<br />
der Galerie.<br />
<strong>Das</strong> breite <strong>Kunst</strong>-Spektrum das die Galerien<br />
bieten, der kontinuierliche Einsatz <strong>für</strong><br />
die Karrieren <strong>und</strong> die ökonomische Basis<br />
der Künstlerinnen, wird allzu oft zugunsten<br />
spektakulär getunter Einzelevents unterschätzt.<br />
Während die Galerien kaufmännisch<br />
arbeiten <strong>und</strong> Steuern zahlen, erhält<br />
die unkonventionelle, mit vielen Projektionen<br />
belegte Off-Szene nur sporadisch<br />
Geldzuwendungen <strong>und</strong> verkauft statt<br />
<strong>Kunst</strong> vorwiegend Bier. Selbst zur Feier des<br />
einjährigen Jubiläums im von über 200<br />
Künstlern besetzten Hamburger Gängeviertel<br />
dominiert Bier <strong>und</strong> Bratwurst, Musik<br />
<strong>und</strong> gute Stimmung. <strong>Das</strong> schmälert<br />
zwar nicht die Leistungen in diesem so bew<strong>und</strong>erungswürdig<br />
in Künstlereigenregie<br />
organisierten, künstlerisch in die Stadtentwicklung<br />
eingreifenden Großprojekt,<br />
aber auch die Feiern alternativer Lebensentwürfe<br />
unterscheiden sich eben nur<br />
noch minimal von kommerziellen<br />
Alstervergnügungen.
Um den ohnehin weiten <strong>Kunst</strong>begriff noch<br />
zu verbreiten, nutzt der <strong>Kunst</strong>raum<br />
Tosterglope ein altes Vorurteil, wendet es<br />
in Kreative <strong>und</strong> stellt seinen Mitmachwettbewerb<br />
unter das Motto „<strong>Das</strong> ist doch<br />
keine <strong>Kunst</strong>! <strong>Das</strong> kann ich auch.“ Doch mit<br />
„Jeder Mensch ein Künstler“ hatte Joseph<br />
Beuys ein gr<strong>und</strong>legendes kreatives Potential<br />
gemeint, nicht die Teilnahme am<br />
Freizeitzirkus. Ist denn nirgends mehr etwas<br />
von der Kraft utopischer Konzepte zu<br />
finden? Mangelt es vielleicht deshalb an<br />
ihnen, weil sie als zu autoritär erkannt<br />
wurden <strong>und</strong> angesichts einer immensen<br />
Konkurrenz verfügbarer Ideen keine einzelne<br />
mehr als alleinig verpflichtend gesehen<br />
werden kann?<br />
Wie leicht sich die schöne Utopie in ihr<br />
Gegenteil verkehrt, zeigen die Collagen,<br />
Skulpturen <strong>und</strong> Filme von Ulu Braun auf<br />
dem Springhornhof. Seine Landschaftspanoramen<br />
sind vergiftete künstliche Paradiese,<br />
in denen sich tanzende Derwische<br />
<strong>und</strong> spirituelle Prediger, fröhliche Landkommunarden<br />
<strong>und</strong> beseelte Esoteriker,<br />
Weltverbesserer <strong>und</strong> Mittelalternostalgiker<br />
an idyllischen Küsten unter ewig blauem<br />
Himmel tummeln.<br />
Artifizieller Leerlauf lässt sich am besten<br />
durch den Blick auf die Vergangenheit erden.<br />
In der schönen Kaiserstadt Goslar wird<br />
im Mönchehaus-Museum <strong>Kunst</strong> aus der<br />
Istanbuler Privatsammlung Huma Kabakci<br />
gezeigt. <strong>Das</strong> gibt einen in dieser Dichte<br />
selten erfahrbaren Einblick in die letzten<br />
60 Jahre der türkischen <strong>Kunst</strong>. Und die<br />
stimmungssatten Schwarz-Weiß-Bilder<br />
des Magnum-Photographen Ara Güler aus<br />
den Fünfziger <strong>und</strong> Sechziger Jahren sind<br />
eine w<strong>und</strong>erbare Liebeserklärung an die<br />
Stadt am Bosporus. Ist hier die <strong>Kunst</strong> als<br />
Hintergr<strong>und</strong>verständnis hilfreich, hat eines<br />
der Museen <strong>für</strong> moderne <strong>Kunst</strong> sich<br />
noch bis weit in den Herbst hinein einer<br />
historischen künstlerischen Weltverbesserung<br />
verschrieben: Im Doppelpack<br />
zweier Ausstellungen versucht das <strong>Kunst</strong>museum<br />
Wolfsburg die Ideen Rudolf<br />
Steiners darzustellen <strong>und</strong> auf ihre aktuelle<br />
Gültigkeit zu überprüfen.<br />
<strong>Das</strong> betörend schöne Objekt in guter Form<br />
auf der Basis eines wahrhaftigen Engagements:<br />
Solche Verdichtungen wurden<br />
immer schon gesucht. Für die, die mit<br />
neugierigem Blick <strong>und</strong> wachem Geist in<br />
Galerien, Museen <strong>und</strong> andern <strong>Kunst</strong>orten<br />
nach Überraschungen, Anregungen <strong>und</strong><br />
fast perfekten Offenbarungen suchen,<br />
braucht es kein Startsignal. Um mit allen<br />
Sinnen <strong>Kunst</strong> zu genießen, die künstlerischen<br />
Konzepte zu bedenken <strong>und</strong> die Artefakte<br />
zu erwerben, ist immer Saison.<br />
Adressen <strong>und</strong> Daten der Ausstellungen in<br />
der Reihenfolge ihrer Erwähnung:<br />
| Rikuo Ueda – Wind Drawing: Mikiko Sato<br />
Gallery – Japanese Contemporary Art,<br />
Klosterwall 13, 20095 Hamburg.<br />
www.mikikosatogallery.com<br />
| Mel Ramos: Galerie Levy, Osterfeldstr. 6,<br />
2<strong>25</strong>29 Hamburg. Bis 15. Oktober.<br />
www.levy-galerie.de<br />
| Aussicht auf Veränderungen – <strong>Kunst</strong>-Parcours<br />
quer durch Hamburg entlang der S-<br />
Bahn Linie 3. Bis 03. Oktober.<br />
www.mitwisser.net<br />
| Alexandra Ranner – Nebenmeer: Artfinder,<br />
Galerie Mathias Güntner,<br />
Admiralitätstr.71, 20459 Hamburg.<br />
Bis 23. Oktober.<br />
www.artfinder.de<br />
| David Tremlett – Ideas on Paper:<br />
Dörrie*Priess, Admiralitätstr.71,<br />
20459 Hamburg. Bis 16. Oktober.<br />
www.doerrie-priess.de<br />
| Kyung-hwa Choi-ahoi: Galerie Kramer<br />
Fine Art, Altstädter Str. 13,<br />
20095 Hamburg. Bis 21. Oktober.<br />
www.kramer-fine-art.de<br />
| Gängeviertel :<br />
http:das-gaengeviertel.info.<br />
| Foto- <strong>und</strong> Kurzfilmwettbewerb: „<strong>Das</strong> ist<br />
doch keine <strong>Kunst</strong>! <strong>Das</strong> kann ich auch.“<br />
<strong>Kunst</strong>raum Tosterglope, Im Alten Dorfe7,<br />
21371 Tosterglope. Einsendeschluss: 30.<br />
September. Bedingungen unter:<br />
www.kunstraum-tosterglope.de<br />
| Ulu Braun – Fiebergärten: <strong>Kunst</strong>verein<br />
& Stiftung Springhornhof, Tiefe Str. 4,<br />
29643 Neuenkirchen (bei Soltau), Di – So<br />
14 – 18 Uhr. Bis 26. September.<br />
www.springhornhof.de<br />
| Istanbul. Sammlung Huma Kabakci. 60<br />
Jahre türkische <strong>Kunst</strong>. Zwischen Tradition<br />
<strong>und</strong> Provokation: Mönchehaus Museum<br />
Goslar, Mönchestr.1, 38640 Goslar, Di<br />
– So 10 – 17 Uhr. Bis 26. September.<br />
www.moenchehaus.de<br />
| <strong>Kunst</strong>museum Wolfburg: Rudolf Steiner<br />
<strong>und</strong> die <strong>Kunst</strong> der Gegenwart:<br />
Bis 03. Oktober<br />
| <strong>Kunst</strong>museum Wolfsburg: Rudolf Steiner<br />
– die Alchemie des Alltags:<br />
Bis 21. November<br />
Thema<br />
5·OKT·2010 | 9·JAN·2011<br />
o.T. 5<br />
<strong>Kunst</strong>haus Stade<br />
Wasser West 7 · 21682 Stade<br />
Di, Do, Fr 10 – 17 h<br />
Mi 10 – 19 h · Sa, So 10 – 18 h<br />
Metronom- <strong>und</strong> S 3 -Verbindung<br />
www.kunsthaus-stade.de<br />
KUNSTHAUS STADE<br />
PAINTERS<br />
]a[ akademie der bildenden künste wien<br />
on the run<br />
Daniel<br />
Richter<br />
Anne Cathrin<br />
Ulikowski<br />
Kalu<br />
Obasi<br />
Nazim Ünal<br />
Yilmaz
6 o.T. Ausstellungen<br />
Bremen<br />
Ein Tor zur Welt<br />
30 Jahre Bremer Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle <strong>Kunst</strong> (GAK)<br />
| Walead Beshty, FedEx ® LargeKraftBox©2005FEDEX 330510, International Priority, Los Angeles-Bremen trk#793556184627, May19–May <strong>25</strong>, 2010, 2010
Die Ausstellung in den Räumen der Bremer<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle <strong>Kunst</strong> (GAK)<br />
trägt den Titel An einem schönen Morgen<br />
des Monats Mai… Die Ausstellung, die vom<br />
30. Mai bis zum 8. August 2010 dauerte,<br />
erinnert zugleich an die wechselvolle, gelegentlich<br />
dramatische Vereinsgeschichte.<br />
Sie begann mit der Gründungsversammlung<br />
am 30. Juli 1980: Künstler,<br />
Sammler, Galeristen <strong>und</strong> Professoren hatten<br />
sich damals zusammengef<strong>und</strong>en, um<br />
durch die Gründung der GAK die Hansestadt<br />
Bremen wieder an internationale<br />
Entwicklungen in der bildende <strong>Kunst</strong> anzuschließen.<br />
Insgeheim hegten <strong>und</strong> pflegten<br />
professionelle <strong>Kunst</strong>sammler die Idee,<br />
<strong>für</strong> ihre beharrlich wachsenden Sammlungen<br />
preisgünstige Aufbewahrungsorte finden<br />
zu können.<br />
Für jegliche Arten von Jubiläumsveranstaltungen<br />
gibt es häufig wiederholte<br />
Standards <strong>und</strong> tausendfach erprobte Vorgaben.<br />
Ein Jubilar <strong>und</strong> seine Festredner<br />
suggerieren einheitlich den Eindruck einer<br />
perfekten Gradlinigkeit aller Schritte<br />
vom Start bis zum Tag der Feierlichkeit.<br />
Rückschritte <strong>und</strong> Fehlentscheidungen verlieren<br />
an Mächtigkeit anlässlich des Jubels.<br />
Um an das Jubiläum der GAK zu erinnern,<br />
wählten GAK-Direktorin Janneke de Vries<br />
<strong>und</strong> ihre Kollegin Imke Itzen als Kuratorinnen<br />
einen anderen Weg: Sie ließen den<br />
Zufall eines Zusammentreffens von Ereignissen<br />
spielen, denn schon lange war von<br />
ihnen eine Ausstellung zum Thema Scheitern<br />
<strong>für</strong> die Sommermonate 2010 geplant.<br />
Die Gruppenausstellung erlaubt nun – eher<br />
charmant zufällig – den Bezug zur dreißigjährigen<br />
Geschichte der Gesellschaft <strong>für</strong><br />
Aktuelle <strong>Kunst</strong>.<br />
Generell erfahren das Scheitern, aber auch<br />
Fehler, Krisen <strong>und</strong> Enttäuschungen in unserem<br />
Gesellschaftssystem ausgesprochen<br />
negative Bewertungen. Eine auf permanentes<br />
Wachstum getrimmte Wirtschaft<br />
mag ein Scheitern nicht; schon allein das<br />
Wort erzeugt Unbehagen <strong>und</strong> fordert zum<br />
eiligen Gegensteuern heraus. Dann sind<br />
Abwrackprämien <strong>und</strong> Bad Banks <strong>für</strong><br />
Ramschpapiere die regierungsamtlichen,<br />
die globale Wirtschaftskrise überdeckenden<br />
Begriffe.<br />
Die Kuratorinnen lösen sich von ökonomischen<br />
Vorgaben <strong>und</strong> bringen eine philosophische<br />
Argumentation ins Spiel, indem<br />
sie Scheitern <strong>und</strong> Kreativität eng<br />
miteinander verknüpfen. In ihrer Pressemitteilung<br />
werfen sie ausdrücklich die Frage<br />
zur künstlerischen Arbeitsweise auf,<br />
wenn gerade das Wissen um Restriktionen,<br />
Fehlerhaftigkeit oder ein vorprogrammier-<br />
tes Scheitern zum produktiven Antrieb<br />
wird?<br />
In ihrem Motto berufen sich Janneke de<br />
Vries <strong>und</strong> Imke Itzen auf den Roman Die<br />
Pest des französischen Schriftstellers Albert<br />
Camus: Der Rathausangestellte<br />
Joseph Grand schuf eine Vielzahl von Variationen<br />
in seinem Bemühen um den einzig<br />
richtigen Satz. Im Französischen lautet<br />
die letzter Fassung so: Par une belle<br />
matinée de mai. Nach einem Vorlesen dieser<br />
Mai-Variationen muss sein Arzt<br />
Bernard Rieux das Manuskript auf Anordnung<br />
des kranken Grand verbrennen. Angesichts<br />
der Asche gibt Grand nicht auf,<br />
sondern sagt: Aber ich werde neu anfangen.<br />
| Carol Bove, Meditation On Violence, 2008<br />
Foto: Tobias Hübel<br />
Diesen Satz wird sich auch John Baldessari<br />
(*1931) gesagt haben, als er versuchte, einer<br />
Topfpflanze das Alphabet lehren zu<br />
wollen. Der Film Teaching a Plant the Alphabet<br />
aus dem Jahr 1972 zeigt von A bis<br />
Z sein Bemühen eines Wissenstransfers<br />
mittels Buchstabentafeln. Seinerzeit<br />
konnte Baldessari als vierzigjähriger<br />
Künstler nicht ahnen, dass seine Dokumentation<br />
eines Scheiterns zu einer Ikone<br />
der Konzeptkunst werden würde. Als vorbildlicher<br />
Künstler nachfolgender Generationen<br />
betont er sein Credo: Art comes out<br />
of failure.<br />
Seine Botschaft erinnert an die ursprüngliche<br />
Absicht, die Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle<br />
<strong>Kunst</strong> zu einer Heimstatt <strong>für</strong> Sammlung<br />
werden zu lassen. Ein einsamer Meilenstein<br />
des Irrtums ist die legendäre Ausstellung<br />
Roxys and other Works. Gezeigt<br />
wurden Werke des amerikanischen Künst-<br />
Ausstellungen<br />
o.T. 7<br />
lers Edward Kienholz (1927–1994) aus<br />
der Sammlung Reinhard Onnasch. Im Rückblick<br />
analysiert hat die GAK viel Glück gehabt,<br />
dass ihr die ambivalente, wenn nicht<br />
sogar zweifelhafte Konstruktion eines<br />
Sammlermuseums erspart geblieben ist.<br />
Ihre heutige stabile Souveränität gründet<br />
– neben anderen Begründungen – auf der<br />
damaligen politischen Entscheidung gegen<br />
die GAK <strong>und</strong> <strong>für</strong> die benachbarte<br />
Weserburg.<br />
Souveränität bedeutet, über die volle<br />
Kraft zu einem maßgeblichen Konzept zu<br />
verfügen, in der Auswahl der <strong>Kunst</strong>werke<br />
frei <strong>und</strong> sicher zu sein. Ein weiterer Bestandteil<br />
künstlerischer Souveränität sind<br />
detaillierte Fachkenntnisse. Aus ihrer Zeit<br />
im <strong>Kunst</strong>verein in Hamburg hat Janneke<br />
de Vries die Werkkenntnisse der<br />
amerikanischen Künstlerin Carol Bove<br />
(*1971) mitgebracht. Ihr Werk Meditation<br />
On Violence aus dem Jahr 2008 ist nicht<br />
nur raumgreifend, sondern ebenso eine<br />
mehrschichtige Metapher: <strong>Das</strong> F<strong>und</strong>stück,<br />
eine ehemalige Kühlschranktür, war der<br />
Gewalt des Meeres ausgesetzt. Die gewaltsamen<br />
Einwirkungen haben Spuren hinterlassen.<br />
<strong>Das</strong> Objekt eines Aktes der Spurensicherung<br />
erfährt eine sichtbare Aufwertung<br />
durch seine Präsentation auf einem<br />
präzise angefertigten Sockel – <strong>und</strong><br />
schon produziert die Carol Bove eine<br />
grosse Zahl von Referenzen zu einer<br />
Künstlergeneration der sechziger <strong>und</strong><br />
siebziger Jahre, die mittlerweile die weltweit<br />
anerkannte <strong>Kunst</strong>geschichte formten.<br />
Eine zusätzliche Referenz in die vierziger<br />
Jahre erhält das Objekt durch den Titel:<br />
Er ist der Originaltitel eines Films, den<br />
Boves Landsmännin Maya Deren (1917–<br />
1961) im Jahr 1948 gedreht hatte. In dem<br />
zwölfminütigen Schwarzweißfilm tanzt<br />
der chinesische Schauspieler Chao-Li Chie<br />
(*1929) eine Tai-Chi-Choreografie.<br />
In einem Kampf um Ausstellungsprivilegien<br />
in der GAK gab es Blessuren:<br />
Ein paar Lokalmatadore unternahmen<br />
Anfang der neunziger Jahre in einem Akt<br />
von Torschlusspanik den Versuch, partikulare<br />
Interessen durchsetzen zu wollen<br />
<strong>und</strong> bedienten sich dabei rechtlicher<br />
Zwangsmittel. Ihr Versuch scheiterte. An<br />
die Vereinspiraterie, an die existenzielle<br />
Krise der GAK erinnert sich der Autor<br />
durch folgendes <strong>Kunst</strong>werk:<br />
Gewollte Blessuren demonstriert ein Werk<br />
des Künstlers Walead Beshty (*1976): Er<br />
brachte am 19. Mai 2010 zwei Kuben<br />
(60x60x60 cm), angefertigt aus Sicherheitsglas<br />
<strong>und</strong> in Versandkarton verpackt,<br />
in Los Angeles zum internationalen<br />
Expressversand FedEx ® . Die Sendungen<br />
adressierte Beshty an die Gesellschaft <strong>für</strong>
8 o.T. Ausstellungen<br />
Aktuelle <strong>Kunst</strong> in Bremen, wo sie am <strong>25</strong>.<br />
Mai 2010 eintrafen. Beide Glaskörper tragen<br />
starke Beschädigungen, die während<br />
des Transports durch Stoßeinwirkungen<br />
entstanden sind <strong>und</strong> ihren Ursprung an<br />
den jeweiligen Ecken haben. Der Sprung<br />
im Glas verläuft wie ein Spinnengewebe.<br />
Im Nachhinein läßt sich überhaupt nicht<br />
mehr feststellen, wo <strong>und</strong> wann die<br />
Transportschäden entstanden sind. Die<br />
<strong>Kunst</strong>werke <strong>und</strong> ihre Titel bezeugen kreative<br />
Prozesse, die dem Alltag <strong>und</strong> dem<br />
Zufall einen weltumspannenden Raum<br />
geben: Die Sendung aus Los Angeles ist<br />
zur Jubiläumsausstellung mit ausreichender<br />
Stabilität in Bremen angekommen.<br />
Auch die Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle <strong>Kunst</strong><br />
ist nach dreißig Jahren angekommen: Sie<br />
hat einen Status erzielt, den die Gründer<br />
im Jahr 1980 mit einer internationalen<br />
Hamburg<br />
Die am Rande stehen.<br />
Paul Graham: Fotografien 1981 - 2006<br />
| Aus der Serie „End of an Age“, #21, 1997,<br />
177,8 x 135,9 cm, ©Paul Graham<br />
Paul Graham, 1956 in Stafford geborener<br />
britischer Fotograf, war in Deutschland<br />
bisher kaum im großen Rahmen zu sehen.<br />
<strong>Das</strong> ändert sich nun erstmals mit einer<br />
Retrospektive, die im Haus der Photographie<br />
in Hamburg präsentiert wird.<br />
Graham steht sehr deutlich in der typisch<br />
britischen Tradition der Dokumentation<br />
des Sozialen, wie wir sie auch im englischen<br />
Film so oft finden. Er wendet sich<br />
Ausrichtung postulierten. Jedoch ging die<br />
angestrebte Richtung auf dem Weg von<br />
damals bis heute nicht selten verloren: Irrtümer,<br />
Scheitern, Konkurrenzen, Enttäuschungen,<br />
Krisen <strong>und</strong> Grenzen kennzeichnen<br />
die drei Jahrzehnte. Diese Phänomene<br />
zeigen Janneke de Vries <strong>und</strong> Imke Itzen<br />
als Kuratorinnen in ihrer Ausstellung An<br />
einem schönen Morgen des Monats Mai…<br />
Und sie setzen mit den ausgewählten internationalen<br />
Künstlerpositionen sehr präzise<br />
einen Akzent, der immer wieder zur<br />
Diskussion steht: <strong>Kunst</strong> machen heißt, die<br />
Frage nach dem Nutzen außer acht zu lassen<br />
<strong>und</strong> das Scheitern willkommen zu heißen.<br />
Partikulare Interessen sind nutzenorientiert,<br />
<strong>und</strong> sie verstellen den offenen<br />
Blick. Die bildende <strong>und</strong> vor allem die aktuelle<br />
<strong>Kunst</strong> lebt von der Offenheit – trotz<br />
knapper Finanzmittel. Offenheit schließt<br />
heimatliche Beziehungen keinesfalls aus.<br />
wie andere englische Bildautoren man<br />
denke an Martin Parr, Richard Billingham,<br />
Tom Wood oder Paul Seawright stets <strong>und</strong><br />
voller Sympathie jenen zu, die am Rande<br />
stehen: Die unverstellte soziale Wirklichkeit<br />
der Arbeitslosen, die Tristesse der<br />
Arbeitsämter des Thatcher-England, war<br />
in der 1984 bis 1985 entstandenen Serie<br />
Beyond Caring ein Thema des seit einigen<br />
Jahren in New York lebenden Briten.<br />
Oder das Leben der Menschen entlang der<br />
A 1 The Great North Road, die quer durch<br />
England führt entstanden 1981 bis 1982.<br />
Hier zeigt Graham die Welt entlang der<br />
Fernstraße: Tankstellen, Parkplätze, Raststätten,<br />
LKW-Fahrer. Doch auch seine<br />
bereits in den USA fotografierten Serien<br />
American Night, End Of An Age <strong>und</strong> A<br />
Shimmer Of Possibilities atmen diesen<br />
sozial-dokumentarischen Geist.<br />
Seine Vorbilder: Gary Winogrand, Lee<br />
Friedlander, Diane Arbus. Aber auch die<br />
Farbfotografen, die New Topographics:<br />
Stephen Shore <strong>und</strong> William Eggleston. Es<br />
ist stets <strong>und</strong> immer der Alltag, der Graham<br />
interessiert: Trostlos sind viele dieser Bilder<br />
vor allem auch jene, die im Bürgerkriegs-Nordirland<br />
entstanden sind , doch<br />
von betörender Kraft.<br />
| MARC PESCHKE<br />
Sie geben einem Tor zur Welt einen verlässlichen<br />
Standort: Hanseaten fahren in<br />
die Welt hinaus <strong>und</strong> kehren in ihre Freie<br />
Hansestadt Bremen wieder zurück.<br />
Freiheit fordert Albert Camus im Mythos<br />
von Sisyphos, wenn er schreibt: So verlange<br />
ich von dem absurden <strong>Kunst</strong>werk<br />
das, was ich vom Denken verlangte: Auflehnung,<br />
Freiheit <strong>und</strong> Mannigfaltigkeit.<br />
Dieses philosophische Verlangen bekräftigt<br />
souverän die Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle<br />
<strong>Kunst</strong> in ihrer Jubiläumsausstellung An<br />
einem schönen Morgen des Monats Mai…<br />
| JÜRGEN ENGEL<br />
| GAK Gesellschaft <strong>für</strong> Aktuelle <strong>Kunst</strong><br />
Teerhof 21, 28199 Bremen<br />
T. 0421-50 08 97<br />
www.gak-bremen.de<br />
| Bis 9. Januar<br />
Haus der Photographie in den Deichtorhallen<br />
Hamburg,Deichtorstraße 1,<br />
20095 Hamburg, T. 040 32103-0<br />
www.deichtorhallen.de<br />
Buch:<br />
Paul Graham: Paul Graham. Mit Essays von<br />
David Chandler, Michael Almereyda <strong>und</strong><br />
Russell Ferguson. 376 Seiten. Geb<strong>und</strong>en.<br />
<strong>25</strong>0 Farbabbildungen. Steidl Verlag.<br />
Göttingen 2009. 45 Euro<br />
| Fotografie aus der Serie Television Portraits,1990<br />
© Paul Graham, 2008
Ausstellungen<br />
Hamburg<br />
Surreal, phantastisch, märchenhaft<br />
Marc Chagall im Bucerius <strong>Kunst</strong> Forum<br />
| Marc Chagall, Über Witebsk, o. J., Bleistift, Tusche, Gouache,<br />
Aquarell <strong>und</strong> Graphit auf Karton, 51,5 x 64,3 cm, Israel Museum, Jerusalem<br />
© VG Bild-<strong>Kunst</strong>, Bonn 2010<br />
Marc Chagall, am 7. Juli 1887 in der Nähe der heute weißrussischen<br />
Stadt Witebsk geboren, der Maler der fliegenden Pferde<br />
<strong>und</strong> schwebenden Brautpaare, der Maler des Lichts <strong>und</strong> der Farbe,<br />
der Maler der Akrobaten <strong>und</strong> Blumensträuße. Seine <strong>Kunst</strong>:<br />
surreal, phantastisch, märchenhaft. Einer, der sich in vielen künstlerischen<br />
Techniken ausdrücken konnte: in der Malerei, Druckgrafik,<br />
Keramik <strong>und</strong> Glaskunst. Marc Chagall ist heute einer der<br />
populärsten Künstler unserer Zeit, ein verehrter Großmeister der<br />
Moderne, dessen Lebensweg auch die Geschichte einer langen,<br />
wechselvollen Beziehung zu Deutschland war.<br />
Diese Geschichte des Lebens Marc Chagalls erzählt nun die Ausstellung<br />
„Marc Chagall. Lebenslinien“ im Bucerius <strong>Kunst</strong> Forum<br />
in Hamburg mit r<strong>und</strong> 150 Arbeiten aus der Sammlung des 1965<br />
gegründeten Israel Museums in Jerusalem, dem israelischen<br />
Nationalmuseum, ergänzt um Werke aus deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />
Sammlungen: Gemälde, Zeichnungen <strong>und</strong> Grafiken aus<br />
einer Schenkung von Ida Chagall, der Tochter des Künstlers. Arbeiten,<br />
die zum Teil noch nie in Deutschland zu sehen waren.<br />
Zum 5. Mal Ausstattung<br />
der Ausstellung<br />
des Bucerius<br />
<strong>Kunst</strong>forums mit<br />
Folienschriften <strong>für</strong><br />
die Exponate sowie<br />
mit grossformatigen Digitaldrucken.<br />
Für Architekten: Beklebungen in <strong>und</strong> an Gebäuden (zur Verschönerung,<br />
zur Info, als Sichtschutz), Bauschilder. Für Museen <strong>und</strong> Galerien: Folienschriften<br />
<strong>und</strong> Digitaldruck-Großformat - z.B. Planen, Bildtafeln, Infoboards.<br />
Sowie Folienaufkleber, Schilder jeder Art <strong>und</strong> Grösse, Fahrzeugbeschriftung,<br />
Druckveredelung <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
„Wir bedanken uns<br />
<strong>für</strong> eine gute Beratung<br />
sowie eine<br />
serviceorientierte<br />
<strong>und</strong> professionelle<br />
Umsetzung des<br />
Auftrags. <strong>Das</strong> Resultat ist ein wahrer<br />
Blickfänger <strong>für</strong> die Passanten <strong>und</strong><br />
Besucher unseres KLANG!-Containers!“<br />
www.klang-hamburg.de<br />
o.T. 9<br />
Die Ausstellung hat die Idee, Chagall als einen Künstler der Moderne<br />
vorzustellen, dessen Werk deutlich von persönlichen Begegnungen<br />
geprägt war. Viele dieser wichtigen Begegnungen<br />
seines Lebens hatte Chagall in Deutschland: Schon früh hat der<br />
junge Avantgardist in Berlin Erfolg, zu seinen Förderern zählten<br />
die wichtigsten Galeristen, Verleger <strong>und</strong> Museumsleute der Weimarer<br />
Republik. Mehr als 200 Werke Chagalls befanden sich bis<br />
1933 in deutschem Besitz. Hier lernte er 1922 bei Hermann<br />
Struck <strong>und</strong> Joseph Budko die grafischen Techniken kennen, die<br />
seiner <strong>Kunst</strong> entscheidende neue Perspektiven eröffneten. Im<br />
Auftrag Paul Cassirers entsteht in Berlin der berühmte<br />
Radierungs-Zyklus „Mein Leben“.<br />
Die Hamburger Ausstellung gruppiert sich nach biografischen<br />
Schwerpunkten: Die Liebe zu Chagalls Frau Bella ist ein wichtiges<br />
Thema der Schau; immer wieder hat Chagall Liebespaare gemalt,<br />
gezeichnet oder aquarelliert. Ein anderer Schwerpunkt sind<br />
Chagalls berühmte Darstellungen aus dem jüdischen Shtetl, seine<br />
Arbeiten zu jüdischer Religion <strong>und</strong> Historie, seine Bilder des<br />
Holocaust; auch Selbstbildnisse in der Rolle des Künstlers <strong>und</strong><br />
Portraits sind zu sehen.<br />
Erst 1985 starb Marc Chagall, im Alter von 97 Jahren, in der<br />
Nähe von Nizza. Nun kann man in Hamburg sein großes, vielfältiges<br />
Lebenswerk wiederentdecken, ein Werk, in dem die Traditionen<br />
der russischen Ikonenmalerei <strong>und</strong> der Lubki, der populären,<br />
volkstümlichen Druckgrafiken, genauso ihren Platz haben<br />
wie der kühne Geist der Avantgardekunst des frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
Eine Wiederentdeckung mit einem Jahrh<strong>und</strong>ertkünstler,<br />
die große Freude macht.<br />
| 8. Oktober bis 16. Januar 2011<br />
Bucerius <strong>Kunst</strong> Forum, Rathausmarkt 2,<br />
20095 Hamburg, T. 040 360996-0<br />
www.buceriuskunstforum.de<br />
| MARC PESCHKE<br />
Zur Ausstellung ist im Münchner Hirmer Verlag ein Katalog erschienen.<br />
Emil Frey KG in Hamburg Stellingen - 65 Jahre im Service <strong>für</strong> unsere K<strong>und</strong>en<br />
„Vielen Dank <strong>für</strong><br />
die jahrelange erfolgreicheZusammenarbeit.<br />
An Ihrer<br />
Firma schätzen wir<br />
insbesondere die<br />
selbstständige Abwicklung. Ich freue<br />
mich auf viele gemeinsame Baustellen.“<br />
Firma Strähle Raumsysteme<br />
Emil Frey KG • Kleine Bahnstraße 7 • 2<strong>25</strong><strong>25</strong> Hamburg • Telefon (0 40) 850 40 21 • www.frey-siebdruck.de
10 o.T. Ausstellungen<br />
Hamburg<br />
Kammerspiel der Farben<br />
David Tremlett: Wandzeichnungen <strong>für</strong> die Galerie der Gegenwart der Hamburger <strong>Kunst</strong>halle<br />
| David Tremlett (*1945), links: Drawing 11/rechts: Drawing 12, 2010, Pastell auf Wand, © Hamburger <strong>Kunst</strong>halle/David Tremlett, Photo: Kay Riechers<br />
Kann man mit Pastellkreiden Räume bauen? <strong>Das</strong> klingt absurd,<br />
<strong>und</strong> doch haben die Wandzeichnungen in der Galerie der Gegenwart<br />
der Hamburger <strong>Kunst</strong>halle, die von dem britischen<br />
Künstler David Tremlett (*1945) speziell <strong>für</strong> das lichtdurchflutete,<br />
dritte Obergeschoss konzipiert <strong>und</strong> realisiert wurden, etwas sehr<br />
robustes <strong>und</strong> f<strong>und</strong>amentales. Obwohl man sich in dem ansonsten<br />
gespenstisch leeren Museumsgebäude – seit Wochen ist wegen<br />
Einsparungsmaßnahmen der Rest des Neubaus geschlossen –<br />
eigentlich verloren fühlt, sind durch die Intensität der Farben,<br />
die Tremlett <strong>für</strong> seine mit den Händen aufgetragenen, raumgreifenden<br />
Flächenbemalungen verwendet hat, sofort Assoziationen<br />
zu Baumaterialien oder exotischen <strong>Architektur</strong>en vorhanden:<br />
neben erdigen Tönen sind durchaus kräftige Farben wie<br />
Rot, Gelb, Türkis <strong>und</strong> Blau vertreten. Tremlett reist viel, lässt<br />
sich - wie die Titel verraten - von Farben <strong>und</strong> Formen der besuchten<br />
Orte inspirieren („Budejovice “ oder „West Australia“)<br />
<strong>und</strong> hinterlässt vergängliche <strong>Kunst</strong>werke an Ruinen, Kirchen, privaten<br />
oder öffentlichen Gebäuden. Auch die Hamburger Behörde<br />
<strong>für</strong> Stadtentwicklung <strong>und</strong> Umwelt besitzt seit 20 Jahren eine<br />
Deckenzeichnung von Tremlett im Eingang Neuer Wall 88. In<br />
der aktuellen Ausstellung in der <strong>Kunst</strong>halle könnte man die Buchstaben,<br />
„gebrochene Linien“ <strong>und</strong> geometrische Formen als Platzhalter<br />
von <strong>Kunst</strong>werken verstehen, als städtebauliche Gr<strong>und</strong>risse<br />
oder verschlüsselte Botschaften. Vergisst man Interpretationsversuche<br />
<strong>und</strong> schreitet langsam durch die Räume (die Richtung<br />
bestimmt das Crescendo), erhalten die „Drawings“ die Qualität<br />
von Instrumental-Esembles, <strong>und</strong> jeder Raum klingt anders.<br />
| CHARLOTTE BRINKMANN<br />
| David Tremlett (*1945), links: Drawing 5/rechts: Drawing 4 (Bruce Chatwin, What<br />
am I doing here), 2010, Pastell auf Wand, © Hamburger <strong>Kunst</strong>halle/David Tremlett<br />
Photo: Kay Riechers<br />
| Bis 9. Januar 2011<br />
David Tremlett. Drawing Rooms:<br />
Wandzeichnungen <strong>für</strong> die Galerie der Gegenwart<br />
Hamburger <strong>Kunst</strong>halle , Glockengießerwall, 20095 Hamburg<br />
T.040 - 428 131 200, www.hamburger-kunsthalle.de
Bremen<br />
Licht <strong>und</strong> Unruhe.<br />
Was läuft an der Weser?<br />
Mit energiereichen Geistesblitzen starten die Bremer Galerien<br />
die Saison. Die neugegründete Interessengemeinschaft der Galerien<br />
hatte ein Eröffnungswochenende organisiert: Sieben Galerien<br />
<strong>und</strong> die Weserburg zeigen frische <strong>Kunst</strong> – wortwörtlich<br />
überstrahlt durch die Lichtobjekte von Jan van Munster. Für den<br />
1939 geborenen niederländischen Bildhauer sind Licht <strong>und</strong> Energie<br />
fester Bestandteil seines Werkes. Die persönliche Energie<br />
des Künstlers steht Im Zentrum seiner Ausstellung in der Galerie<br />
08: Er ließ ein EEG seiner eigenen Gehirnströme aufzeichnen.<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser mäandernden Linien entstehen dann<br />
facettenreichen Objekte, die Orte im städtischen Raum künstlerisch<br />
erleuchten <strong>und</strong> an Brücken <strong>und</strong> Pools, in Häusern <strong>und</strong> Foyers<br />
Zeichen setzen. Diese Lichtgebilde haben nicht nur optischen<br />
Reiz, sie vermögen vielleicht sogar, die eigenen Gehirnströme<br />
anzuregen.<br />
Ein anderer Künstlerkopf sucht das Unbekannte <strong>und</strong> das Experiment<br />
seit 30 Jahren in der Malerei.<br />
Der 1950 geborene, in Berlin lebende <strong>und</strong> in Nürnberg lehrende<br />
Thomas Hartmann hat in permanenter Metamorphose seines<br />
Werkes ein weites Panorama geheimnisvoller Motivwelten erschlossen.<br />
Und die sind gleich im Doppelpack zu erleben: Unter<br />
dem Titel „Landschaften wie gemalt“ zeigt die Galerie Beim Steinernen<br />
Kreuz Ölbilder <strong>und</strong> Zeichnungen, vor allem aber präsentiert<br />
die Weserburg den Künstler, der in den 70er-Jahren an der<br />
damaligen Bremer Hochschule <strong>für</strong> Gestaltung studiert hatte, mit<br />
über 30 Gemälden von 1979 bis heute.<br />
| Thomas Hartmann, Schlick am Schuh, Malerei, ©Thomas Hartmann<br />
Ausstellungen o.T. 11<br />
| Jan van Munster, Brainwaves, Licht-Installation, ©Jan van Munster<br />
Allein auf die Sprache der Farben, Formen <strong>und</strong> Lineaturen vertrauend,<br />
zeigt diese <strong>Kunst</strong> eine solche experimentelle<br />
Vielschichtigkeit, dass als Titel der Schau „Unruhe“ gewählt wurde.<br />
Die Vielfalt der Stile dieser vorwiegend großformatigen Malerei<br />
verleitet den Villa Massimo Stipendiaten zu der Aussage:<br />
„Ich könnte meine eigene Gruppenausstellung machen“. So reicht<br />
der Themenkanon von Akten zu Abstraktionen, aber auch dem<br />
Realismus nahe Landschaften <strong>und</strong> Städtebilder gibt es. Dabei<br />
entsteht diese Vielfalt nicht hektisch suchend, sondern aus konzentrierter<br />
Leere: Thomas Hartmann verteilt leere Leinwände in<br />
seinem Atelier <strong>und</strong> wartet, bis er aus der vollkommenen inneren<br />
Ruhe zu geistiger <strong>und</strong> malerischer Fülle findet.<br />
| NAUJOK/SCHIFF<br />
| Bis 17. Oktober<br />
Jan van Munster – Brainwaves 1970-2010: Galerie 08 – Hermann<br />
Jacobs, Richard Wagner Straße 32, 28209 Bremen<br />
| Bis 30. Oktober<br />
Thomas Hartmann – Landschaften wie gemalt: Galerie Beim Steinernen<br />
Kreuz – Brigitte Seinsoth, Beim Steinernen Kreuz 1,<br />
28203 Bremen<br />
| Bis 31. Oktober<br />
Thomas Hartmann – Unruhe. Bilder 1979 – 2010: Weserburg,<br />
Museum <strong>für</strong> moderne <strong>Kunst</strong>, Teerhof 20, 28199 Bremen<br />
Weitere Ausstellungen:<br />
| Bis 24. Oktober<br />
Eberhard Szejstecki (neue Skulpturen), <strong>und</strong> Peter Wirth (neue<br />
Bilder): Galerie Mönch, Oberneulander Landstraße 153,<br />
28355 Bremen<br />
| Bis 31. Oktober<br />
Cécile B. Evans – Von Fünf bis Sieben, Gegenwärtige Intimität<br />
in den Medien. (Video, Lichtinstallationen, Papierarbeiten): Galerie<br />
Gavriel, Fedelhören 99, 28203 Bremen<br />
| Bis 31. Oktober<br />
„Was wollen die denn?“ – Sonja Alhäuser, Harald Falkenhagen,<br />
Paula Mueller <strong>und</strong> Christian Orendt (Zeichnungen): Galerie<br />
Kramer, Vor dem Steintor 46, 28203 Bremen<br />
Bis 31.10. 2010.<br />
| Bis 5. November<br />
Toma Babovic – Northern Lines, (großformatige Farbfotos aus<br />
der nordischen Region): Galerie im Medienhaven, Humboldtstraße<br />
6, 28203 Bremen<br />
www.bremer-galerien.de
12 o.T. Ausstellungen<br />
Spiekeroog<br />
Bauhausfotografien<br />
Auf der Insel Perspektiven verschieben<br />
Alle künstlerischen <strong>und</strong><br />
handwerklichen Bereiche<br />
wollte das Bauhaus zusammenbringen,<br />
das Endziel aller<br />
bildnerischen Tätigkeiten<br />
sei der Bau, fordert das Bauhaus<br />
Manifest von 1919.<br />
Dabei lag das Augenmerk<br />
zuerst nicht gerade auf der<br />
Fotografie. Doch im Laufe<br />
der Zwanziger Jahre wurde<br />
sie bedeutungsvoller, heute<br />
ist die Bauhaus-Fotografie<br />
mit ihren gekippten Perspektiven,<br />
starken Hell-Dunkel-<br />
Kontrasten <strong>und</strong> technischen<br />
Manipulationen ein fester<br />
Begriff.<br />
Mehr als vierzig Fotokünstler<br />
umfasst die vom Direktor<br />
der Bremer <strong>Kunst</strong>halle<br />
Wulf Herzogenrath<br />
kuratierte Bilderschau im<br />
Künstlerhaus Spiekeroog.<br />
Lehrer <strong>und</strong> Schüler des Bauhauses<br />
spiegeln in unkonventionellen<br />
Perspektiven<br />
<strong>und</strong> Bildkompositionen eine<br />
neue, sachliche <strong>und</strong> dynamische<br />
Sicht der Welt im industriellen<br />
Zeitalter <strong>und</strong> entdecken<br />
in Fotogrammen,<br />
Mehrfachbelichtungen <strong>und</strong><br />
Collagen die erweiterten<br />
Möglichkeiten des Mediums.<br />
Vielleicht faszinieren heute<br />
eher manche Schnappschüsse<br />
<strong>und</strong> Versuche, aber das<br />
Bauhaus zielte auch darauf,<br />
die kommerzielle Werbung<br />
zu erneuern.<br />
Aber nicht eine solche Ausstellung<br />
allein soll Besucher<br />
nach Spiekeroog locken. Es<br />
gehört zum Konzept des<br />
Künstlerhauses, die aktuellen<br />
Ausstellungen in ein umfangreiches<br />
Angebot von Kursen zu eigenschöpferischen Aktivitäten<br />
einzubetten. Und diese sind in diesem Herbst auch weiteren<br />
Aspekten des Bauhauses gewidmet.<br />
| Edm<strong>und</strong> Collein, sw-Doppelbelichtung, 1927/28, ©IfA Stuttgart<br />
So bietet Martin Koroscha prismatisches Aquarellieren zu Lyonel<br />
Feininger, Igor Oster praktische Übungen zur Farbentheorie nach<br />
Johannes Itten, Ida Oelke eine Auseinandersetzung mit den Holzschnitten<br />
aus der Bauhaus-Zeit <strong>und</strong> Jörg Schoppen führt in die<br />
Luminografie ein, das von Lászlo Moholy-Nagy etablierte Fotografieren<br />
ohne Kamera.<br />
| NAUJOK/SCHIFF<br />
| Bis 28. Oktober<br />
Galerie <strong>und</strong> Künstlerhaus Spiekeroog, Achter d’ Diek 3,<br />
26474 Spiekeroog, Tel. 0421/ 460 44 440<br />
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
Hamburg<br />
Bunt <strong>und</strong> sozial<br />
Der dänische <strong>Kunst</strong>gestalter Poul Gernes wird in den Deichtorhallen gewürdigt.<br />
| Poul Gernes: Neonblomst, 80er-Jahre, Foto: Sören Möller, Courtesy: Deichtorhallen.<br />
Bunt – beim Sprechen über <strong>Kunst</strong> ist das<br />
eigentlich kein positives Wort. Doch bei<br />
Poul Gernes ist alles kunterbunt. Starke<br />
Farben prägen sein umfangreiches Werk<br />
in Malerei, <strong>Design</strong> <strong>und</strong> <strong>Architektur</strong>. Gut –<br />
aber wer ist Poul Gernes? Außerhalb Dänemarks<br />
ist der 19<strong>25</strong> in Kopenhagen geborene<br />
Künstler-<strong>Design</strong>er, Filmer <strong>und</strong> Lehrer<br />
kaum bekannt, trotz Einzelausstellung<br />
auf der Biennale di Venezia 1988 im Dänischen<br />
Pavillon <strong>und</strong> trotz Teilnahme an<br />
der documenta XII 2007.<br />
Cosima von Bonnin nahm 2001 einige<br />
Arbeiten von Gernes als Hommage in ihre<br />
Ausstellungsinstallation „Bruder Poul<br />
sticht in See“ im <strong>Kunst</strong>verein zu Hamburg<br />
auf, ein Jahr später waren Arbeiten von<br />
ihm in Braunschweig zu sehen.<br />
Jetzt wollen die Deichtorhallen den hier<br />
immer noch relativ unbekannten Künstler<br />
durch eine große Retrospektive mit 400<br />
Arbeiten in eigens entworfener Ausstellungsarchitektur<br />
in neues Licht stellen.<br />
<strong>Kunst</strong>markt <strong>und</strong> Museen beachteten Poul<br />
Gernes kaum – <strong>und</strong> umgekehrt. Ihn interessierte<br />
es, öffentlich gestaltend wirksam<br />
zu werden – <strong>und</strong> kunstintern lehrend.<br />
1961 gründete er mit dem <strong>Kunst</strong>historiker<br />
Troels Andersen gegen die damals<br />
noch sehr konservative Kopenhagener<br />
Königliche <strong>Kunst</strong>akademie die von Pop<br />
<strong>und</strong> Fluxus beeinflusste „Eksperimentierende<br />
<strong>Kunst</strong>skole“ (oder Eks-skolen), an der<br />
kollektiv <strong>und</strong> medienübergreifend gearbeitet<br />
wurde. So beeinflusste er viele der<br />
wichtigsten dänischen Künstler wie<br />
Henning Christiansen, Arthur Köpcke, Per<br />
Kirkeby oder Bjørn Nørgaard. Poul Gernes<br />
selbst produzierte serielle, signethafte<br />
Farb-Bilder, ohne künstlerische Handschrift<br />
<strong>und</strong> ohne Signatur mit Industrielacken<br />
auf Masonitplatten erstellt. Es sind<br />
in Streifen oder wie Zielscheiben geformte,<br />
später auch wie Flaggen angeordnete<br />
oder in Pflanzenform stilisierte Farbornamente,<br />
die über das Einzelbild hinaus<br />
zu einer situationsspezifischen Raumdekoration<br />
werden. Um direkt auf die Öf-<br />
Ausstellungen o.T. 13<br />
fentlichkeit zu wirken, wandte er sich<br />
immer mehr vom <strong>Kunst</strong>betrieb ab <strong>und</strong><br />
gestaltet bis zu seinem Tode 1996 die<br />
Farbkonzepte <strong>und</strong> die Inneneinrichtung<br />
von mehr als 80 Gebäuden in Dänemark.<br />
<strong>Das</strong> eher handwerkliche, sich dem sozialen<br />
Nutzen unterstellende <strong>Kunst</strong>verständnis<br />
von Poul Gernes müsste in<br />
Deutschland eigentlich auf starkes Interesse<br />
stoßen, nicht nur wegen der ungelösten<br />
Frage nach dem Ornament in der<br />
Moderne, auch wegen der Bezüge dieses<br />
Gesamtkunstwerks in Pop-Variante zum<br />
Bauhaus mit seiner Betonung des Praktischen<br />
<strong>und</strong> Sozialen.<br />
| 8. Oktober bis 16. Januar 2011<br />
Deichtorhallen Hamburg<br />
Deichtorstraße 1-2<br />
20095 Hamburg<br />
Tel. ++49-40-321030<br />
www.deichtorhallen.de<br />
| HAJO SCHIFF
14 o.T. Ausstellungen<br />
+++ kurz <strong>und</strong> gut +++ kurz <strong>und</strong> gut +++ kurz <strong>und</strong> gut +++ kurz <strong>und</strong> gut +++ kurz <strong>und</strong> gut +++<br />
Stade<br />
Painters on the run<br />
| Nazim Ünal Yilmaz, Horseman, Öl auf Leinwand,<br />
60 x 140 cm, 2006 © N.Ü. Yilmaz<br />
„Was ich kann, können die schon lange!“<br />
So der Malerstar Daniel Richter (*1962)<br />
über drei seiner ehemaligen Schüler an der<br />
Akademie der bildenden Künste Wien. Um<br />
das zu beweisen, stellt er frühe Bilder aus<br />
seinem dritten Studienjahr zusammen mit<br />
Arbeiten von Anne Cathrin Ulikowski<br />
(*1980), Nazim Ünal Yilmaz (*1981) <strong>und</strong><br />
Kalu Obasi (*1983) im <strong>Kunst</strong>haus Stade<br />
aus. Die frischen Absolventen haben alle<br />
einen so genannten „Migrationshintergr<strong>und</strong>“,<br />
worauf Richters Ausstellungstitel<br />
mit einem gewissen Zynismus<br />
hinweist. Zu sehen ist zumeist figurative<br />
Malerei, die zwischen beißender<br />
Selbstironie <strong>und</strong> persönlichem Reflexionsvermögen<br />
zur Auseinandersetzung mit<br />
gesellschaftlichen Konflikten anregt. Zur<br />
Ausstellung erscheint ein Katalog.<br />
| Bis 9. Januar<br />
„Painters on the run - Malklasse Daniel<br />
Richter”<br />
<strong>Kunst</strong>haus Stade, Wasser West 7<br />
21682 Stade, T. 04141 44824<br />
www.kunsthaus-stade.de<br />
Garding<br />
<strong>Architektur</strong>en<br />
Schatten von Möbeln sind die Gr<strong>und</strong>lage<br />
geometrisch strukturierter Reliefs, die<br />
Skulpturen in ihrer architektonischen Ordnung<br />
könnten Hausmodelle sein oder<br />
Ideen einer himmelstrebenden Stadt, wie<br />
das Objekt mit den neun Basaltsäulen. Der<br />
konstruktive Klang dieser Schau ist kein<br />
Zufall, haben doch beide Ausstellende<br />
auch neben der <strong>Kunst</strong> Erfahrung mit<br />
genauen Konstruktionen: Frauke Petersen<br />
macht ihre Sandreliefs als gelernte<br />
Landschaftsarchitektin, Frido Röhrs baut<br />
seine Steinobjekte als Architekt. <strong>Das</strong>s es<br />
hier im alten Rathaus überhaupt <strong>Kunst</strong> zu<br />
sehen gibt, geht auf eine Initiative von<br />
„<strong>Kunst</strong>-Klima“ zurück: Die im Rahmen des<br />
seit 17 Jahren bestehenden Vereins „<strong>Kunst</strong><br />
<strong>und</strong> Kultur in Garding“ arbeitende Gruppe<br />
fördert vor allem Künstler aus<br />
Eiderstedt .<br />
| Bis 30. Oktober<br />
| <strong>Kunst</strong> wie <strong>Architektur</strong><br />
| Bis 30. Oktober<br />
„<strong>Architektur</strong>en“, Altes Rathaus Garding<br />
Enge Straße 5, <strong>25</strong>836 Garding<br />
T. 04862-103040, www.kunstkultur-nf.de<br />
Nordhorn<br />
<strong>Kunst</strong>preis<br />
| Susanne M. Winterling, suntrust and the suncatchers,<br />
ortsspezifische Installation bestehend aus Plexiglas,<br />
Holz, Stoff, (Installationsansicht GAK Bremen 2010) ©<br />
S.M. Winterling<br />
Der jährlich ausgelobte <strong>Kunst</strong>preis der<br />
Stadt Nordhorn geht dieses Jahr an die in<br />
Berlin lebende Künstlerin Susanne M. Winterling<br />
(*1970 in Oberfranken), die bis 7.<br />
November in der Städtischen Galerie mit<br />
einer Soloschau zu sehen ist. Nach einem<br />
Magister in Philosophie <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>geschichte<br />
studierte sie in Hamburg <strong>und</strong><br />
Braunschweig bildende <strong>Kunst</strong>, dort zuletzt<br />
als Meisterschülerin bei der engagierten<br />
Performance-Künstlerin Marina Abramovic.<br />
So überrascht es kaum, dass Winterling<br />
<strong>für</strong> ihre ortsbezogenen Rauminstallationen<br />
nicht nur eine Vielzahl von<br />
Medien (Fotografie, Film, Collagen, Objekte)<br />
einsetzt, sondern sich dabei höchst<br />
feinsinnig <strong>und</strong> raffiniert mit Machtstrukturen<br />
<strong>und</strong> persönlichen Biografien<br />
berühmter Frauenpersönlichkeiten befasst.<br />
Immer wieder entstehen so überraschende<br />
Konstellationen <strong>und</strong> entlarvende<br />
Verknüpfungen.<br />
| Bis 7. November<br />
Susanne M. Winterling<br />
<strong>Kunst</strong>preis der Stadt Nordhorn 2010<br />
Vechteaue 2 (Alte Weberei),<br />
48529 Nordhorn T. 05921 971 100<br />
www.staedtische-galerie.nordhorn.de<br />
Kiel<br />
Schließung droht<br />
Die Blätter könnten nicht das einzige sein,<br />
was diesen Herbst fällt. Während die Besucher<br />
sich auf den Saisoneröffnungen<br />
amüsieren, sitzen die Politiker in Sparklausuren<br />
<strong>und</strong> überlegen, was geschlossen<br />
werden kann. Ein prominentes Opfer<br />
ist die 1979 gegründete Stadtgalerie in<br />
Kiel. Seit 2000 bespielt sie etwa 1000 m²,<br />
ausgerechnet im Erdgeschoss des neuen<br />
Rathauses. Aber hier werden nicht irgendwelche<br />
regionalen Bilder gezeigt, die<br />
Stadtgalerie ist im ganzen Ostseeraum<br />
bekannt, richtet sie doch unter anderem<br />
die „ars baltica“ aus. Die zum Jahresende<br />
verfügte Schließung spart etwa 80.000<br />
Euro – im Jahr. Die Stadt mag das anders<br />
darstellen, aber so rechnet jedenfalls der<br />
Förderkreis. Und dessen Vorsitzender freut<br />
sich über jede Zustimmung oder Protestnote<br />
(r.take@take-maracke.de).<br />
Wer nicht protestieren mag, sollte mit den<br />
Füßen abstimmen <strong>und</strong> die aktuelle Ausstellung<br />
besuchen: Es ist eine Retrospektive<br />
des 1941 in Kiel geborenen Peter Nagel.<br />
Der Mitbegründer der Gruppe ZEBRA<br />
gilt als einer wichtigsten Maler des „Neuen<br />
Realismus“ in Deutschland.<br />
| Bis 21.November<br />
Peter Nagel – 50 Jahre Malerei<br />
Stadtgalerie Kiel<br />
Andreas-Gayk-Str. 31<br />
24103 Kiel, T. 0431-9013411<br />
www.stadtgalerie-kiel.de
Metz | Lothringen<br />
Meisterwerke?<br />
Hochkarätige <strong>Kunst</strong> in kühner <strong>Architektur</strong> - das neue Centre Pompidou-Metz<br />
| Centre Pompidou-Metz, Nachtansicht, März 2010 © Shigeru Ban Architects Europe<br />
<strong>und</strong> Jean de Gastines Architekten, mit Philip Gumuchdjian Architekten <strong>für</strong> die<br />
Projektkonzeption des preisgekrönten Wettbewerbs / Metz Métropole / Centre<br />
Pompidou-Metz / Foto Roland Halbe<br />
Zugegeben, um die Ecke ist es nicht, das neue Centre Pompidou<br />
in Metz (Frankreich). Aber auf jeden Fall eine Reise wert. Denn<br />
der Plan scheint aufzugehen, die Stadt an der Mosel mit seinem<br />
Ballungsraum Lothringen über französische Grenzen hinweg als<br />
eine der bedeutendsten europäischen Kulturzentren zu positionieren.<br />
Seit der fulminanten Eröffnung im Mai diesen Jahres ist<br />
der Besucherstrom zu dem autonomen Ableger der renomierten<br />
Pariser Institution nicht abgerissen. Geschuldet ist dieser Andrang<br />
- auch aus den Nachbarländern Belgien, Luxemburg,<br />
Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz - sicher vor allem dem Aufsehen<br />
erregendem Museumsbau, einem Werk der Architekten Shigeru<br />
Ban (Japan), Jean de Gastines (Frankreich) <strong>und</strong> Philip<br />
Gumuchdjian (England): Mit seinen drei übereinander gelegten<br />
Betonquadern <strong>und</strong> der darüber schwebenden, netzartigen Dachkonstruktion<br />
aus Holz <strong>und</strong> Textilmembran wirkt es mächtig <strong>und</strong><br />
leicht zugleich.<br />
Neben dieser architektonischen Leistung will man in Metz aber<br />
auch inhaltlich glänzen: Zusätzlich zu einem multidisziplinär<br />
geprägten Kulturprogramm setzt das Centre Pompidou auch in<br />
Metz seinen Anspruch der „kulturellen Demokratisierung“ fort.<br />
Die innovativen Eröffnungsausstellung ist noch bis zum <strong>25</strong>. Oktober<br />
komplett zu sehen, danach wird sie sukzessive umgebaut.<br />
„CHEFS-D’ŒUVRE ? (MEISTERWERKE ?)“ ist auf der gesamten<br />
Ausstellungsfläche (5.000 m²) zu sehen <strong>und</strong> vereint nicht nur<br />
die wichtigsten Künstler des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts von A (Arp) bis Z<br />
(Zaugg), sondern wagt mit ungewöhnlichen Inszenierungen die<br />
Annäherung an einen zentralen Begriff der <strong>Kunst</strong>welt. So wird<br />
in vier getrennten Sektionen ein neuer Blick auf „das Beste, was<br />
diese unvergleichliche Sammlung zu bieten hat“ versucht. Im<br />
Erdgeschoss, dem Grand Nef (Hauptschiff), ist es ein noch eher<br />
konventioneller, chronologischer Blick auf die Entwicklung des<br />
Begriffs <strong>und</strong> seines Bedeutungswandels, der dort beispielhaft<br />
an einzelnen Werken gegeben wird, während im ersten Geschoss<br />
die „Meisterwerke <strong>und</strong> ihre Geschichten“ im Zentrum stehen.<br />
Dabei werden rückblickend die großen Strömungen der malerischen<br />
Avantgarde (Fauvismus, Kubismus etc.) den Anfängen der<br />
konkreten <strong>und</strong> Konzept-<strong>Kunst</strong> gegenübergestellt.<br />
Reisetipp Ausstellungen | <strong>Architektur</strong> o.T. 15<br />
Doch erst das zweite Geschoss – „Ein Traum von Meisterwerken“<br />
- erreicht mittels Ausstellungsarchitektur einen veränderten Blick<br />
auf einzelne „berühmte <strong>Kunst</strong>werke“ der Klassischen Moderne,<br />
indem der Gemälde- <strong>und</strong> Skulptur-Parade erhellendes Zusatzwissen<br />
in Form von Text, Foto <strong>und</strong> Video gegenübergestellt<br />
werden, untergebracht in einem abgetrennten Parcours mit Sichtschlitzen.<br />
Mehr wie eine Demonstration nationaler Erfolge wirkt<br />
der angefügte Raum mit der Geschichte französischer Museumsarchitektur.<br />
In der dritten Etage „Meisterwerke auf ewig“ wird<br />
der Aktualität des Begriffs nachgegangen: Ist in Zeiten der medialen<br />
Reproduzierbarkeit <strong>und</strong> der konzeptuellen Herangehensweise<br />
vieler Gegenwartskünstler der Glaube an die Einzigartigkeit<br />
der <strong>Kunst</strong>werke nicht obsolet?, fragen die Kuratoren ihre<br />
Besucher. Tatsächlich wird hier in der Präsentation volksk<strong>und</strong>licher<br />
Arrangements (Georges-Henri Rivières „Almabtrieb“) <strong>und</strong><br />
ethnographischer Objekte im Kontext zeitgenössischer <strong>Kunst</strong> das<br />
Dilemma der <strong>Kunst</strong>museen überdeutlich: statt den westlichen<br />
Mythos von Genie <strong>und</strong> Meisterwerk aufzulösen, wird er – trotz<br />
Reflexion <strong>und</strong> Erweiterung – gerade dort manifestiert.<br />
| Galerie 2, «Ein Traum von Meisterwerken», Ansicht „Große Kartell-Galerie“, Links<br />
„Parade der Meisterwerke“, Foto Rémi Villagi<br />
Wer sich nun entweder dem flanierenden Genuss oder der vertiefenden<br />
Auseinandersetzung – beides ist möglich - hingegeben<br />
hat, sollte sich nach einer erholsamen Pause im Museumscafé<br />
oder Museumsgarten noch unbedingt das FRAC (Fonds régional<br />
d’art contemporain) Lorraine im hübschen Städtchen ansehen.<br />
In der regionalen Stiftung (<strong>und</strong> Sammlung) <strong>für</strong> Gegenwartskunst<br />
erwarten ihn Ausstellungen mit international bedeutenden Positionen,<br />
die nicht nur fre<strong>und</strong>lichst betreut, sondern weit weniger<br />
pompös viel näher dran sind an der Reflexion des Begriffs<br />
<strong>und</strong> den Fragestellungen der Zeit.<br />
| CHARLOTTE BRINKMANN<br />
| Centre Pompidou-Metz<br />
1, parvis des Droits de l’Homme, F-57020 Metz Cedex 1,<br />
T. 0033 - 3 87 153 939, www.centrepompidou-metz.fr<br />
48 NORD 6 EST - Frac Lorraine<br />
Fonds régional d’art contemporain<br />
1 bis rue des Trinitaires, F-57000 Metz<br />
T. 0033 - 387 742 002, http://www.fraclorraine.org
16 o.T. <strong>Architektur</strong><br />
Bremen | Niedersachsen | Schleswig-Holstein<br />
Baukultur nach St<strong>und</strong>enplan<br />
<strong>Das</strong> Projekt „<strong>Architektur</strong> macht Schule“ soll die baukulturelle Bildung an Schulen fördern. In Bremen,<br />
Niedersachsen <strong>und</strong> Schleswig-Holstein wird es auf vielfältige Weise umgesetzt. Doch es gibt auch Probleme.<br />
„<strong>Architektur</strong> ist kein eingeengter Bereich,<br />
der nur bauhistorische Themen umfasst“,<br />
sagt Ute Maasberg, die <strong>für</strong> die Architektenkammer<br />
Niedersachsen das Projekt „<strong>Architektur</strong><br />
macht Schule“ koordiniert, eine<br />
Initiative, die 2002 b<strong>und</strong>esweit ins Leben<br />
gerufen wurde, um baukulturelle Bildung<br />
an Schulen zu fördern. Entsprechend vielfältig<br />
sind die Veranstaltungen, die in diesem<br />
Rahmen in Niedersachsen angeboten<br />
werden. So beschäftigten sich vor den<br />
Sommerferien im Projekt „Urbanauten“<br />
zehn Schüler – unterstützt von Architekten<br />
<strong>und</strong> Stadtplanern - mit der Neugestaltung<br />
des Köbelinger Marktes in Hannover<br />
<strong>und</strong> erhielten dabei Einblicke in moderne<br />
Stadtplanung. Im vergangenen Jahr beteiligten<br />
sich 18 Schulen an dem Wettbewerb<br />
„Garten macht Schule“, dessen Ziel<br />
es war, neue Konzepte <strong>für</strong> den schulischen<br />
Außenraum zu entwickeln.<br />
Auch in Schleswig-Holstein stellt die Architekten-<br />
<strong>und</strong> Ingenieurkammer unter der<br />
Projektleitung von Kathy Tullney ein breitgefächertes<br />
Programm auf die Beine. Regelmäßig<br />
stattfindende Wettbewerbe sollen<br />
Schüler anregen, den Blick <strong>für</strong> Bauten<br />
ihrer Umgebung zu schärfen. Der diesjährige<br />
Fotowettbewerb steht unter dem<br />
Motto „außen-innen – innen-außen“. Beteiligen<br />
können sich Schüler der Klassenstufen<br />
9-13 noch bis zum 1. November<br />
2010 mit zwei Fotos, die das Äußere <strong>und</strong><br />
Innere eines Gebäudes miteinander in Beziehung<br />
setzen. Am jährlich stattfindenden<br />
„Tag der <strong>Architektur</strong>“ werden Workshops<br />
<strong>für</strong> Kinder im Gr<strong>und</strong>schulalter angeboten.<br />
Dieses Jahr konnten sich Mädchen<br />
als junge Architektinnen erproben<br />
Max Pechstein, Morgen bei Purwin – Kurische Nehrung, 1939<br />
Privatsammlung Norddeutschland, © Pechstein – Hamburg/Tökendorf<br />
MAX PECHSTEIN<br />
EIN EXPRESSIONIST AUS LEIDENSCHAFT. RETROSPEKTIVE<br />
19.09.2010–09.01.2011<br />
DI–SO: 10–18 UHR MI: 10–20 UHR MO: GESCHLOSSEN WWW.KUNSTHALLE-KIEL.DE<br />
<strong>und</strong> Modelle ihrer Traumhäuser nach eigenen<br />
Entwürfen bauen.<br />
Gerade außerhalb der Schule stattfindende<br />
Projekte lassen sich mithilfe interessierter<br />
Architekten <strong>und</strong> Stadtplaner umsetzen.<br />
Doch um das Thema im Unterricht<br />
zu verankern, sind auch engagierte Lehrer<br />
vonnöten. „Es ist sinnvoll, eine größere<br />
Anzahl von Multiplikatoren <strong>für</strong> unsere<br />
Idee zu haben“, sagt Maasberg. Tullney<br />
hat die Erfahrung gemacht, dass vor allem<br />
„die Zusammenarbeit mit Referendaren<br />
sehr fruchtbar“ ist, da diese<br />
besonders motiviert seien. Sowohl die<br />
Architektenkammer Niedersachsen als<br />
auch die Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurkammer<br />
Schleswig-Holstein bieten Lehrerfortbildungen<br />
zu baukulturellen Themen<br />
an. Auch Katrin Höpker vom Bremer Zentrum<br />
<strong>für</strong> Baukultur (b.zb), das mit dem<br />
Projekt „<strong>Architektur</strong> macht Schule“ betraut<br />
ist, hofft auf mehr Resonanz von schulischer<br />
Seite. Jüngst hat das b.zb einen Flyer<br />
entwickelt, mit dem man Lehrer aller<br />
Jahrgangsstufen <strong>für</strong> das Thema<br />
Gefördert durch:<br />
| Unter dem Motto ‚Ich habe einen<br />
(T)Raum!‘ führte die Architektin D.Yrsa<br />
Möller am Tag der <strong>Architektur</strong> 2010<br />
einen Modellbauworkshop <strong>für</strong> Kinder<br />
durch. © D.Yrsa Möller<br />
„<strong>Architektur</strong>vermittlung im Unterricht“<br />
gewinnen will.<br />
Als fester Bestandteil des Lehrplanes haben<br />
baukulturelle Themen bislang noch<br />
keinen Eingang in die Schulen gef<strong>und</strong>en.<br />
„In Bremen wird in der Oberstufe im Fach<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>Architektur</strong> oder Bildende <strong>Kunst</strong><br />
gelehrt“, sagt Höpker. Dies könne der Lehrer<br />
entscheiden. In Niedersachsen stünde<br />
derzeit das Thema <strong>Design</strong> im Fach <strong>Kunst</strong><br />
auf dem St<strong>und</strong>enplan, von dort ließen sich<br />
aber viele Brücken zur <strong>Architektur</strong> schlagen,<br />
so Maasberg. Sie engagiert sich da<strong>für</strong>,<br />
das Thema <strong>Architektur</strong> übergreifender<br />
anzugehen. Auch Tullney plädiert <strong>für</strong> einen<br />
interdisziplinären Ansatz. „<strong>Das</strong> Ziel<br />
ist ein fächerverbindender Unterricht, da<br />
zahlreiche Lerninhalte <strong>und</strong> -ziele sich mit<br />
dem Themenbereich Baukultur sehr gut<br />
abdecken lassen.“ Sie verweist auf die<br />
Wüstenrot Stiftung, die kürzlich „Curriculare<br />
Bausteine <strong>für</strong> den Unterricht“ entwickelt<br />
habe, die das Thema nicht nur in den<br />
künstlerischen, sondern auch in den Natur-<br />
<strong>und</strong> Gesellschaftswissenschaften behandelten.<br />
Ein Problem sieht Maasberg in<br />
der mangelnden Zeit. Gerade durch die<br />
Umstellung auf G8 sei es bei aller Bereitschaft<br />
der Lehrer schwierig, noch mehr<br />
Stoff zu vermitteln. Und auch finanzielle<br />
Unterstützung sei notwendig. „Was fehlt,<br />
ist ganz klar das Geld“, sagt Höpker, damit<br />
man beispielsweise Honorarkräfte bezahlen<br />
könne, die in den Schulen Projekte<br />
durchführten.<br />
In einer Zeit, in der Abiturienten ihre<br />
Sportprüfung auf dem Golfplatz bestehen<br />
können, müsste es doch möglich sein,<br />
dem Thema Baukultur zu mehr Gewicht<br />
an den Schulen zu verhelfen.<br />
| CHRISTIN SPRINGER
Hausgeschichten<br />
Die Steine zum Sprechen bringen<br />
Wie alt ist mein Haus? Hat es ein bekannter<br />
Architekt gebaut <strong>und</strong> wer war der Bauherr?<br />
Was befand sich auf dem Gr<strong>und</strong>stück<br />
vor dem Bau? Gab es in dem Haus<br />
vielleicht früher ein Geschäft oder eine<br />
Kneipe? Wenn es ein Mietshaus ist, wann<br />
erhielten die Wohnungen Bäder? Und wer<br />
wohnte in dem Haus, Arbeiter, Handwerker,<br />
Kaufleute oder gar prominente Zeitgenossen?<br />
Antworten auf diese <strong>und</strong> weitere Fragen<br />
finden sich in den Hauschroniken, die von<br />
der Historikergenossenschaft Geschichtswerk<br />
eG <strong>für</strong> private <strong>und</strong> öffentliche Auftraggeber<br />
erstellt werden. Fündig werden<br />
die Historiker in den Bauakten, die das<br />
Baupolizeigesetz in Hamburg seit 1872<br />
vorschreibt zu archivieren. In diesen lassen<br />
sich – je nachdem wie sorgfältig sie<br />
geführt wurden - Informationen u.a. über<br />
Gr<strong>und</strong>steinlegung, Architekten, Umbaumaßnahmen<br />
<strong>und</strong> Nutzung finden, außerdem<br />
Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Aufrisse. Auskunft über<br />
frühere Bewohner geben die Adressbücher,<br />
die seit 1789 beinahe lückenlos vorhanden<br />
sind. Als weitere Quellen dienen<br />
Hypotheken- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>bücher, Handelsregister<br />
sowie Rente- <strong>und</strong> Erbebücher.<br />
Die Historiker von Geschichtswerk eG verarbeiten<br />
die Fakten zu einer lebendigen<br />
Geschichte des Hauses, die auf Wunsch<br />
auch mit der Geschichte der Straße oder<br />
des Stadtteils verknüpft <strong>und</strong> – wenn vorhanden<br />
– mit Bauplänen <strong>und</strong> alten Hausansichten<br />
illustriert wird. Der Preis hängt<br />
vom Aufwand <strong>und</strong> vom Umfang des Buches<br />
ab. In den letzten zwei Jahren sind<br />
bereits 15 Hauschroniken entstanden. Und<br />
welche Geschichte hat Ihr Haus zu erzählen?<br />
www.historyoffice.de<br />
| CHRISTIN SPRINGER<br />
19. 9. 2010 - 16. 1. 2011<br />
THOMAS WREDE<br />
Anywhere<br />
| Hamburg. Jedes Haus hat eine Geschichte. ©H. Brinckmann<br />
<strong>Architektur</strong><br />
Hauptstraße 1 · D-<strong>25</strong>938 Alkersum/Föhr<br />
+49(0)4681 747400 · www.mkdw.de<br />
o.T. 17
18 o.T. <strong>Design</strong><br />
Hamburg<br />
50 Jahre Sitzen<br />
<strong>Das</strong> Museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Gewerbe zeigt die jüngste <strong>Design</strong>geschichte des Stuhls<br />
| „Multicao“ gibt´s nur auf Bestellung. Die Brüder Fernando <strong>und</strong> Huberto Campana lassen ihr Ideen in ihrem Barrio in Sao Paulo, Brasilien fertigen. Foto: Maria Thrun
„Man kann den Stuhl nicht neu erfinden!“ <strong>Das</strong> sagt jeder <strong>Design</strong>er,<br />
auch wenn sich fast alle an neuen Stuhlideen versucht haben.<br />
Die ernsthaften <strong>Design</strong>er forschen, wie sich Sitzkomfort<br />
optimieren lässt. Sie arbeiten mit den Errungenschaften der Industrie,<br />
die durch neue Materialenwicklungen <strong>und</strong> Herstellungsmethoden<br />
immer wieder Impulse gibt, die <strong>Design</strong>er zu neuen<br />
Formen inspirieren. In der ersten Hälfte des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
revolutionierten Bugholz-, Formholz- <strong>und</strong> Stahlrohrbiegen<br />
sowie erste Spritzgusstechnik das Stuhldesign. In den letzten 50<br />
Jahren haben hochkomplexe Verfahren im Spritzguss <strong>und</strong> die<br />
Entwicklung der Lasertechnologie zu Innovationen im <strong>Design</strong><br />
geführt. Im Gegensatz dazu haben sich künstlerisch ambitionierte<br />
Gestalter genau um das Gegenteil bemüht <strong>und</strong> fantasievolle<br />
Sitzskulpturen geschaffen, die meist per Hand Arbeit gefertigt<br />
werden.<br />
<strong>Das</strong> Spannungsfeld zwischen künstlerisch-handwerklicher Arbeit<br />
<strong>und</strong> industrieller Innovation inspirierte Rüdiger Joppien, Leiter<br />
der Abteilung europäisches <strong>Kunst</strong>handwerk <strong>und</strong> Kurator der<br />
Ausstellung. Zudem konnte das Museum seine Sammlung im<br />
| „Well Tempered Chair“ – Ron Arad lässt auf schwingendem Stahlblech wippen<br />
Foto: Maria Thrun<br />
Hamburg<br />
<strong>Design</strong> <strong>und</strong> Marketing<br />
Zum Sommer hat sich Babette Peters, Hamburgs Direktorin<br />
hamburg<strong>und</strong>design, einen Relaunch ihrer Website<br />
hamburg<strong>und</strong>design° geleistet. Jan Müller-Wiefel, der auch<br />
Peters´ regelmäßigen digitalen Newsletter gestaltet, zeichnet<br />
da<strong>für</strong> verantwortlich <strong>und</strong> hat hamburgischen Vorgaben Folge<br />
geleistet. Der Hamburger Gestalter, dessen Name <strong>für</strong> die unorthodoxe<br />
<strong>Kunst</strong>-, <strong>Design</strong>- <strong>und</strong> Grafik-Zeitschrift „Gudberg“ <strong>und</strong><br />
trendige grafische Ideen <strong>für</strong> den FC St.Pauli steht, musste ein<br />
obligatorisches Element einbauen: einen roten Balken, der wie<br />
ein Bug wirken soll. Diese Corporate Identity hat sich Hamburg<br />
als Markenzeichen vor einiger Zeit verordnet. Penetrant dominiert<br />
sie seitdem hanseatische Aktivitäten – von der Behörden<br />
Website bis zu geringfügig öffentlich geförderten Projekten. Der<br />
Balken scheint die hamburg<strong>und</strong>design°-Website von Müller-<br />
<strong>Design</strong><br />
| Der chinesische Documenta-Künstler Ai Wei Wei machte traditionelle,<br />
zeitgenössische Stuhlformen zum <strong>Kunst</strong>gegenstand. Foto: Dennis Conrad<br />
o.T. 19<br />
letzten Jahr um 20 Schlüsselwerke aus den letzten Jahrzehnten<br />
bereichern. Anlass genug, einen Überblick auf die jüngste Stuhl-<br />
Geschichte zu inszenieren.<br />
R<strong>und</strong> 100 Beispiele aus dem Grenzgebiet zwischen <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Design</strong> werden zu sehen sein. Verspielte Geniestreiche <strong>und</strong> technische<br />
Innovationen. Zu den Exponaten zählen die schwingende<br />
Stahlskulptur „Well Tempered Chair“ des Documenta-Künstlers<br />
<strong>und</strong> <strong>Design</strong>er Ron Arad, der Stahlblech-Sessel „Very Ro<strong>und</strong>“ von<br />
Luise Campbell, der mit unzähligen traditionellen Stoffpüppchen<br />
gepolsterte Sessel „Multidao“ der Brüder Humberto <strong>und</strong> Fernando<br />
Campana <strong>und</strong> auch einige der traditionellen zeitgenössischen<br />
Holzstühle, die der chinesische Künstler Ai Wei Wei auf der Documenta<br />
12 zeigte.<br />
| PETRA SCHWAB<br />
| Bis 13. März 2011<br />
Ideen sitzen. 50 Jahre Stuhldesign<br />
Museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Gewerbe<br />
Steintordamm 1, 20099 Hamburg, T. 040 428134-2732,<br />
www.mkg-hamburg.de<br />
| hamburg<strong>und</strong>desiggn°: Neue Website, neue Farben, klöternde Klötzchen<br />
Wiefel irritiert zu haben: Neben dem roten Bug geht der Schriftzug<br />
„<strong>Design</strong>“, bauklötzchenartig hingeworfen, im Gewirr aus rosarot-blauen<br />
Flaggen <strong>und</strong> Wellen (?) unter. Was will<br />
hamburg<strong>und</strong>design° damit sagen?<br />
www.gudberg.de, www.hamburg<strong>und</strong>design.de<br />
| PETRA SCHWAB
20 o.T. <strong>Design</strong><br />
Wer bin ich ?<br />
Die Visitenkarte im Zeitalter von Website-Visiten<br />
| „Caller-ID“ Visitenkarte: Vertrauliche Botschaft <strong>und</strong> haptisches Erlebnis aus einer Traditionellen Papiermühle<br />
Wer im Großbürgertum eine „Visite“ machte,<br />
gab zunächst beim Dienstpersonal zwei<br />
Karten ab – eine <strong>für</strong> die Dame, eine <strong>für</strong><br />
den Herrn des Hauses – um zu zeigen, dass<br />
er empfangswürdig war. Die Abgabe der<br />
Karte galt als Visite. Eine Art Türöffner,<br />
schon vor h<strong>und</strong>ert Jahren. Aus dieser Geste<br />
entwickelte sich die Visitenkarte <strong>und</strong><br />
wurde Standard in der Businesswelt. Ein<br />
Synonym <strong>für</strong> Corporate Identity <strong>und</strong> Sujet<br />
von <strong>Design</strong>ern, die Farben, Formen <strong>und</strong><br />
Typografie symbolhaft auf ihr sprechen<br />
lassen. Mittlerweile hat jeder, der zeigen<br />
will, wer er ist <strong>und</strong> was er kann, eine<br />
Website, auf der dieses viel ausführlicher<br />
zu sehen ist. Wozu also noch Karten ?<br />
Zumal sich fast alle welche leisten – günstig<br />
digital gedruckt.<br />
Für <strong>Design</strong>er heißt die Herausforderung,<br />
Visitenkarten neu zu erfinden, um Werte<br />
im digitalen Kosmos zu verteidigen. „Bei<br />
der Suche nach markanten, perfekt gearbeiteten<br />
Begleitern aus Papier stellt sich<br />
schnell heraus: Die gibt es einfach nicht<br />
mehr“, sagt der Hamburger <strong>Design</strong>er Olaf<br />
Stein (Factor <strong>Design</strong>), der kürzlich mit einer<br />
Gruppe von Papierliebhabern die Firma<br />
„Papiermeister“ gründete<br />
(www.papiermeister.de ). Sie sieht in ökologischen<br />
Papieren, hergestellt in einer<br />
traditionellen Papiermühle, bedruckt im<br />
hochwertigen Buchdruck- <strong>und</strong> Stahlstich-<br />
Verfahren eine neue Chance. Ihre „caller<br />
ID“-Visitenkarten etwa transportieren eine<br />
vertrauliche Botschaft. Sie sind ganz<br />
schlicht nur mit Namen <strong>und</strong> Mobil-Telefonnummer<br />
bedruckt – <strong>und</strong> fassen sich<br />
unglaublich gut an.<br />
Aus zerknittertem Altpapier mit einem<br />
Stempel bedruckt, hat der Hamburger <strong>Design</strong>er<br />
Jens Detmering eine Visitenkarte <strong>für</strong><br />
die Müllabfuhr entworfen <strong>und</strong> sagt: „Man<br />
muss unterscheiden, <strong>für</strong> wen man etwas<br />
gestaltet.“ Er präsentierte seine Idee auf<br />
www.designmadeingermany.de <strong>und</strong> erntete<br />
viel Lob aus der Fachwelt. Die Website<br />
haben <strong>25</strong> namhafte Grafikdesigner initiiert<br />
<strong>und</strong> sie zu einer Plattform mit Ranking<br />
System entwickelt. Hier soll potenziellen<br />
K<strong>und</strong>en die Auswahl eines <strong>Design</strong>ers erleichtert<br />
werden. Auch wenn Detmerings<br />
Idee nicht realisiert wurde, so steht sie<br />
auch <strong>für</strong> die Bedeutung von haptischen<br />
Qualitäten. Da kommt die beste Website<br />
nicht mit.<br />
| PETRA SCHWAB<br />
| Jens Detmering macht der Hamburger Müllabfuhr einen – inhaltlich – passenden Vorschlag <strong>für</strong> Visitenkarten.
Rainer Unruh<br />
Der Esoteriker<br />
Typologie der Vernissagen-Besucher - Folge 7<br />
Gerade haben Sie sich in die Betrachtung eines schimmernden<br />
<strong>und</strong> schwingenden Farbfeldes eingegroovt <strong>und</strong> denken voller<br />
Sehnsucht an den letzten Urlaub auf Sardinien, als sich eine knochige<br />
Hand in Ihren Arm bohrt <strong>und</strong> Sie ruppig von dem Gemälde<br />
wegstößt. Haben Sie nicht den roten Punkt gesehen, zischt es<br />
neben ihnen. Sie dürfen ruhig danke sagen. Ich habe Ihnen wahrscheinlich<br />
das Leben gerettet. Ein Paar stechender Augen blickt<br />
sie an, als seien Sie ein Selbstmörder, der kurz vor dem Sprung<br />
von der Brücke noch mal die Chancen auf einen Lottogewinn<br />
ausrechnet. Schade, denken Sie <strong>für</strong> einen Moment, dass Sie nicht<br />
James Bond sind <strong>und</strong> ihnen kein Q eine Armbanduhr mit Giftpfeilen<br />
zur sofortigen Lähmung des Sprachzentrums ihres Gegenübers<br />
mitgegeben hat, da bricht auch schon der Wortschwall<br />
wie eine Lawine über Ihnen zusammen. Kennen Sie nicht die<br />
roten Markierungen? Die bringt die Bruderschaft der Auktionatis<br />
neben jedem Gemälde an, dessen geistige Energien die Welt aus<br />
dem Gleichgewicht bringen können. Tatsächlich, Ihr Gegenüber<br />
schwankt. Es liegt der Duft von Picassos blauer Periode in der<br />
Luft. Sie dürfen hier nicht verharren. Sie könnten wahnsinnig<br />
werden. Der Griff an ihrem Arm verstärkt sich. Ich bin da eine<br />
Ausnahme. Ich habe <strong>Kunst</strong> studiert. Damals noch, bei Beuys.<br />
Der Wahnsinn, das sage ich ihnen. Wir sahen überall verborgene<br />
Bedeutungen, sogar auf der Tiefkühlpizza. Sie sollten mich mal<br />
besuchen. Aber rufen Sie vorher an. Dann entferne ich die roten<br />
Punkte. Einer muss ja schließlich den Überblick behalten.<br />
Kleines <strong>Kunst</strong>lexikon<br />
Rainer Unruh erklärt die Begriffe - Folge 24<br />
I wie Ironie<br />
Sigmar Polke, der den Geniekult mit dem Hinweis „Höhere Wesen<br />
befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!“ so genial verspottete,<br />
weilt nicht mehr unter uns. Aber die Ironie, eines seiner<br />
Markenzeichen, gedeiht prächtig. Zdenek Felix, Ex-Direktor<br />
der Hamburger Deichtorhallen, <strong>und</strong> der ebenfalls lange in<br />
Hamburg aktive Kurator <strong>und</strong> Kritiker Ludwig Seyfarth haben in<br />
Düsseldorf unter dem Titel „The Fate of Irony“ eine blitzgescheite<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> den Betrachter höchst vergnügliche Ausstellung organisiert.<br />
Einer der dort gezeigten Künstler ist Christian Jankowski.<br />
Er lässt in „Strip the auctioneer“ einen Auktionator von Christie’s<br />
seine eigenen Kleidungsstücke versteigern, <strong>und</strong> man denkt sich,<br />
unmöglich wäre das nicht. Schließlich ist der <strong>Kunst</strong>markt neben<br />
der Börse <strong>und</strong> dem TV-Programm von RTL der einzige Bereich,<br />
in dem sich der Wahnsinn außerhalb geschlossener Anstalten<br />
ungeniert austoben darf. Als vor einigen Jahren auf der Art Basel<br />
Miami Beach ein Gemälde von Merlin Carpenter angeboten<br />
wurde, das aus wenig mehr als dem Schriftzug „Die Collector<br />
Scum“ bestand, wurde es gleich am ersten Tag von einem der als<br />
Abschaum beschimpften Sammler gekauft. Wer hat da gesiegt:<br />
das Geld, die Ironie oder die Dummheit? Man kann sich auch zu<br />
Tode siegen, <strong>und</strong> im Fall der Ironie träte der Exitus ein, wenn<br />
alle nur noch ironisch sein wollten. Dann gäbe es nichts mehr,<br />
über dessen Haltung sich lustig zu machen lohnte. Da muss man<br />
direkt dankbar <strong>für</strong> die Politik sein.<br />
o.T. ium<br />
| Simon Waßermann, Zeichnung <strong>für</strong> o.T, Esoteriker, 2010<br />
o.T. 21
22 o.T. Kalender<br />
Noch Noch zu zu sehen:<br />
sehen:<br />
Bis Bis 3. 3. Oktober<br />
Oktober<br />
Bremen, Städtische Galerie:<br />
Peter-Jörg Splettstößer – „unterwegs“,<br />
1998-2010. Buntentorsteinweg 112,<br />
28201 Bremen,T. 0421-361 5826,<br />
www.staedtischegalerie-bremen.de<br />
Hamburg, <strong>Kunst</strong>verein Harburger<br />
Bahnhof: »Gefangenes Zimmer II« -<br />
Stefan Panhans, Andrea Winkler.<br />
Hannoversche Str. 85, 21079 Hamburg,<br />
T. 040–7675 3896, www.kvhbf.de<br />
Anzeige<br />
Hamburg, Akademie einer anderen<br />
Stadt:<br />
| © Akademie einer anderen Stadt,<br />
Dorothea Carl<br />
„Aussicht auf Veränderungen“ <strong>Kunst</strong>-<br />
Parcours quer durch Hamburg entlang<br />
der S-Bahn Linie 3: S-Altona, S-<br />
Landungsbrücken, S-Veddel, S-<br />
Wilhelmsburg, S-Harburg. Kontakt:<br />
Veddeler Damm 4, 20539 Hamburg,<br />
T. 040-33 42 11 30,<br />
www.mitwisser.net<br />
Wolfsburg, <strong>Kunst</strong>museum Wolfsburg:<br />
„Rudolf Steiner <strong>und</strong> die <strong>Kunst</strong> der<br />
Gegenwart“. Hollerplatz 1,<br />
38440 Wolfsburg, T. 05361-26690,<br />
www.kunstmuseum-wolfsburg.de<br />
Bis Bis 7. 7. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Galerie Hengevoss-Dürkop: Bea<br />
Emsbach - »Hautsache« - Aquarell.<br />
Klosterwall 13, 20095 Hamburg,<br />
T, 040-30 39 33 82,<br />
www.hengevossduerkop.de<br />
Bis Bis 9. 9. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Galerie Conradi: Philip Gaißer,<br />
Aalam Wassef. Schopenstehl 20,<br />
20095 Hamburg, T. 040-469 666 45,<br />
www.galerie-conradi.de<br />
Hamburg, Galerie Renate Kammer<br />
<strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>: Georg Polke -<br />
»lightning II«, Fotografie.<br />
Münzplatz 11, 20097 Hamburg,<br />
T. 040-23 26 51,<br />
www.galerierenatekammer.de<br />
Hamburg, tinderbox: Henrik Eiben.<br />
Billwerder Neuer Deich 72,<br />
20539 Hamburg, T. 040- 5<strong>25</strong>9 9381,<br />
www.tinderbox-art.com<br />
Bis Bis Bis 10. 10. 10. Oktober<br />
Oktober<br />
Glückstadt, Palais <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong> /<br />
<strong>Kunst</strong>verein Glückstadt: Annette Kisling<br />
- Fotografie <strong>und</strong> Nina Lola Bachhuber -<br />
Zeichnung. Am Hafen 46,<br />
<strong>25</strong>348 Glückstadt, T. 04124-604 776,<br />
www.pak-glueckstadt.de<br />
Hamburg, Der <strong>Kunst</strong>verein, seit 1817:<br />
Peter Sempel - »Unterhaltungspark des<br />
Undergro<strong>und</strong>«. Klosterwall 23,<br />
20095 Hamburg, T. 040-32 21 57,<br />
www.kunstverein.de<br />
Hamburg, <strong>Kunst</strong>haus Hamburg: Heinz<br />
Glüsing – Malerei. Klosterwall 15, 20095<br />
Hamburg, T. 040-33 58 03,<br />
www.kunsthaushamburg.de<br />
Bis Bis Bis 13. 13. Oktober<br />
Oktober<br />
Anzeige<br />
Hamburg, GALERIE IM ELYSEE,<br />
| Kalkschmidt Abendsonne 15 x 13<br />
cm<br />
Kiez-Kieker - Pleinair-Maler unterwegs<br />
in Hamburg mit Arbeiten von Hinnerk<br />
Bodendieck, Sven Kalkschmidt, Silke<br />
Meyer, Lars Möller <strong>und</strong> Susanne Wind,<br />
Rothenbaumchaussee 10, 20148<br />
Hamburg,<br />
T +49 (0)40 / 41 41 2-721,<br />
www.grand-elysee.com<br />
Bis Bis Bis 15. 15. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Levy Galerie: Mel Ramos -<br />
»Zeichnungen (1964—2010).<br />
Osterfeldstrasse 6, 2<strong>25</strong>29 Hamburg,<br />
T. 040-4591 88, www.levy-galerie.de<br />
Bis Bis 16. 16. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Dörrie*Priess: David Tremlett<br />
»ideas on paper«. Admiralitätstrasse 71,<br />
20459 Hamburg, T. 040-364 131,<br />
www.doerrie-priess.de<br />
Bis Bis Bis 17. 17. Oktober<br />
Oktober<br />
Lübeck, Overbeck-Gesellschaft,<br />
<strong>Kunst</strong>verein Lübeck: Michael Hakimi.<br />
Königstraße 11, 23552 Lübeck,<br />
T. 0451-747 60,<br />
www.overbeck-gesellschaft.de<br />
Anzeige<br />
Pinneberg, Drostei, „The Beijing View<br />
- Junge <strong>Kunst</strong> aus dem Reich der Mitte“<br />
| Yao Junzhong, Rotschatten, 2007,<br />
Öl auf Lein<br />
Die Stiftung Landdrostei präsentiert<br />
in Zusammenarbeit mit der <strong>Kunst</strong> in<br />
der Carlshütte GmbH, dem <strong>Kunst</strong>verein<br />
Elmshorn <strong>und</strong> der Galerie Atelier<br />
III zeitgenössische <strong>Kunst</strong> aus China.<br />
Dingstätte 23, <strong>25</strong>421 Pinneberg,<br />
T. 04101-210 30, www.drostei.de<br />
Rostock, <strong>Kunst</strong>halle Rostock: Römer +<br />
Römer - „O tu mir das nicht an“ – Malerei..<br />
Hamburger Str. 40, 18069 Rostock,<br />
Telefon 0381-381-7000,<br />
www.kunsthallerostock.de<br />
Bis Bis Bis 22. 22. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Galerie White Trash<br />
Contemporary: Andrea Ventura - »Rooms<br />
& Nudes«, Malerei. Neue Burg 2,<br />
20457 Hamburg, T. 040-18 03 66 82,<br />
www.whitetrashcontemporary.com<br />
Bis Bis 23. 23. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Galerie Carolyn Heinz: Martin<br />
Meiswinkel - »In lunar horizons«, Malerei.<br />
Klosterwall 13, 20095 Hamburg,<br />
T. 040-2878 2919,<br />
www.galeriecarolynheinz.de<br />
Hamburg, Produzentengalerie: Jonas<br />
Burgert – Malerei. Admiralitätstraße 71,<br />
20459 Hamburg, T. 040-378 232,<br />
www.produzentengalerie.com<br />
Hamburg, Galerie <strong>für</strong> Landschaftskunst:<br />
Bob Braine. Admiralitätstraße 71, 20459<br />
Hamburg, T. 040-3750 3068,<br />
www.gflk.de<br />
Hamburg, Galerie Sfeir-Semler: Taysir<br />
Batniji - »Moving Homes«, Installation,<br />
Fotografie. Fleetinsel,<br />
Admiralitätstraße 71, 20459 Hamburg,<br />
T. 040-37 51 99 40, www.sfeir-semler.de<br />
Bis Bis 24. 24. Oktober<br />
Oktober<br />
Anzeige<br />
Itzehoe, Wenzel-Hablik-Museum,<br />
| Blatt aus einem Bilderbuch,WHM<br />
„Hablik. Druckgrafik „, Reichenstr. 21,<br />
<strong>25</strong>524 Itzehoe<br />
Tel: +49 4821 888 60 20,<br />
www.wenzel-hablik.de<br />
Bis Bis 28. 28. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Gabriele von Loeper: Klaus<br />
Hack - Malerei, Skulptur, Zeichnung.<br />
Eppendorfer Landstraße 44,<br />
20249 Hamburg, T. 040-45 32 92,<br />
www.galerie-vonloeper.de<br />
Bis Bis 30. 30. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, artfinder Galerie Mathias<br />
Güntner: Alexandra Ranner - Fotografie,<br />
Skulptur. Fleetinsel,<br />
Admiralitätstraße 71, 20459 Hamburg,<br />
T. 040-41 91 95 90, www.artfinder.de<br />
Hamburg, Galerie Katharina Bittel:<br />
Øystein Aasan - Collage, Malerei,<br />
Objekte. Fleetinsel, Admiralitätstraße 71,<br />
20459 Hamburg, T. 040- <strong>25</strong> 49 68 83,<br />
www.galeriebittel.de<br />
Bis Bis Bis 31. 31. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Robert Morat | Galerie <strong>für</strong><br />
Photographie: Bernhard Fuchs - »Straßen<br />
<strong>und</strong> Wege« <strong>und</strong> Robert Voit - »New<br />
Trees«. Kleine Reichenstr. 1 (Reichenhof),<br />
20457 Hamburg, T. 040-3287 0890,<br />
www.RobertMorat.de<br />
Bis Bis 7. 7. November<br />
November<br />
Bremen, GAK Gesellschaft <strong>für</strong> aktuelle<br />
<strong>Kunst</strong> e.V.: Kate Newby – „Crawl out your<br />
window“. Teerhof 21, 28199 Bremen,<br />
T. 0421-500 897, www.gak-bremen.de<br />
Hannover, <strong>Kunst</strong>verein Hannover: Charles<br />
Avery – „Onomatopoeia“ – Zeichnungen.<br />
Sophienstraße 2,<br />
30159 Hannover, T. 0511-16 99 278-0,<br />
www.kunstverein-hannover.de<br />
Bis Bis 13. 13. 13. November November<br />
November<br />
Hamburg, Galerie Borchardt: Clemencia<br />
Labin, Lucía Madriz - »TIES«, Objekte,<br />
Installation. Hopfensack 19,<br />
20457 Hamburg, T. 040-38 89 88,<br />
www.galerie-borchardt.de<br />
Bis Bis 14. 14. 14. November November<br />
November<br />
Anzeige<br />
Schwerin, Staatliches Museum<br />
Schwerin, <strong>Kunst</strong>sammlungen,<br />
Schlösser <strong>und</strong> Gärten:<br />
| Honthorst Singender Zinkspieler,<br />
um 1623<br />
„Scheinbar vertraut“ - Die<br />
holländische Genremalerei in<br />
Schwerin. Alter Garten 3,<br />
19055 Schwerin, T:0385-5958119,<br />
www.museum-schwerin.de<br />
Bis Bis 21. 21. 21. November November<br />
November<br />
Wilhelmshaven, <strong>Kunst</strong>halle Wilhelmshaven:<br />
„Ziel: Wilhelmshaven“ -<br />
Fotografen blicken auf die Nordseestadt.<br />
Adalbertstr. 28,<br />
26382 Wilhelmshaven, T. 04421-41448,<br />
www.kunsthalle-wilhelmshaven.de<br />
Bis Bis 5. 5. Dezember<br />
Dezember<br />
Bremen, Gerhard-Marcks-Haus: Inger<br />
Seemann –„Raumfalten“. Am Wall 208,<br />
28195 Bremen, T.210 30 0421-327200,<br />
www.marcks.de<br />
Bis Bis 31. 31. Dezember<br />
Dezember<br />
Hamburg, Museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />
Gewerbe: »Bilder aus der Zehnbambushalle«<br />
- Chinesische Holzschnitte.<br />
Steintorplatz, 20099 Hamburg,<br />
T. 040-428 134 273 2,<br />
www.mkg-hamburg.de<br />
Bis Bis 9. 9. Januar<br />
Januar<br />
Hamburg, <strong>Kunst</strong>halle,<br />
David Tremlett - Drawing Rooms.<br />
Glockengießerwall, 20095 Hamburg,<br />
T. 040-428 131 200,<br />
www.hamburger-kunsthalle.de<br />
Kiel, <strong>Kunst</strong>halle zu Kiel: Max Pechstein –<br />
„Ein Expressionist aus Leidenschaft“ –<br />
Retrospektive. Düsternbrooker Weg 1,<br />
24105 Kiel, T. 0431-880-5756,<br />
www.kunsthalle-kiel.de<br />
Emden, <strong>Kunst</strong>halle in Emden:<br />
Erich Heckel – vom Aquarell zum<br />
Gemälde. Hinter dem Rahmen 13,<br />
26721 Emden, T. 04921-97 500.<br />
www.kunsthalle-emden.de
Hannover, Sprengel Museum: „Der Blick<br />
auf Fränzi <strong>und</strong> Marzella“ - Zwei Modelle<br />
der Brücke-Künstler. Kurt-Schwitters-<br />
Platz, 30169 Hannover,<br />
T. 0511 168-43875,<br />
www.sprengel-museum.de<br />
Bis Bis 16. 16. 16. Januar<br />
Januar<br />
Hamburg, Museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />
Gewerbe Hamburg: „Body & Soul“ -<br />
Menschenbilder aus vier Jahrtausenden.<br />
Steintorplatz, 20099 Hamburg,<br />
T. 040-428 134 273 2,<br />
www.mkg-hamburg.de<br />
Zu Zu sehen sehen ab<br />
ab<br />
24. 24. September<br />
September<br />
Hamburg, Deichtorhallen Hamburg –<br />
Haus der Photographie: Paul Graham<br />
»Fotografien 1981—2006«, Retrospektive.<br />
Bis 9. Januar. Deichtorstraße 1+2,<br />
20095 Hamburg, T. 040-32 10 30,<br />
www.deichtorhallen.de<br />
26.September<br />
26.September<br />
26.September<br />
Anzeige<br />
Hamburg, Hauptkirche St. Jacobi:<br />
Ammersbek, <strong>Kunst</strong>Haus am Schüberg:<br />
| Kon, Rauchende.<br />
„Traum im Gepäck“<br />
Doppelausstellung, Keramik –<br />
Skulpturen von Annegret Maria Kon<br />
„Traum im Gepäck“ - Doppelausstellung,<br />
mit Keramikskulpturen<br />
von Annegret Maria Kon. Eröffnung:<br />
Sonntag, 26. September, 11.30 Uhr<br />
in Hauptkirche St. Jacobi,<br />
Steinstraße, 20095 Hamburg,<br />
T. 040- 3037 370, www.jacobus.de<br />
Ausstellung im <strong>Kunst</strong>Haus am<br />
Schüberg bis 12. Dezember,<br />
Wulfsdorfer Weg 33,<br />
22949 Ammersbek, T. 040-605 00 20,<br />
www.haus-am-schueberg.de<br />
27. 27. September September<br />
September<br />
Hamburg, <strong>Kunst</strong>haus Hamburg,<br />
Eröffnung 19 Uhr: »druckreif — junge<br />
künstlerinnen <strong>und</strong> künstler erproben die<br />
werkstätten«, Grakpreis 2010.<br />
Bis 31. Oktober. Klosterwall 15,<br />
20095 Hamburg, T. 040-33 58 03,<br />
www.kunsthaushamburg.de<br />
Hamburg, Freie Akademie der Künste,<br />
Eröffnung 18 Uhr: »WOOD WITH A<br />
DIFFERENCE« - Österreichische<br />
Studierende präsentieren nnische<br />
<strong>Architektur</strong>. Bis 24. Oktober.<br />
Klosterwall 23, 20095 Hamburg,<br />
T. 040-32 46 32,<br />
www.akademie-der-kuenste.de<br />
3. 3. 3. Oktober Oktober<br />
Oktober<br />
Hannover, Sprengel Museum: Vom<br />
Firmenerben zum „glücklichen<br />
Fotografen“ - <strong>Das</strong> Archiv Tet Arnold von<br />
Borsig. Bis 30. Januar. Kurt-Schwitters-<br />
Platz, 30169 Hannover,<br />
T. 0511 168-43875,<br />
www.sprengel-museum.de<br />
5. 5. 5. Oktober<br />
Oktober<br />
Stade, <strong>Kunst</strong>haus Stade: „Painters on the<br />
run - Malklasse Daniel Richter“.<br />
Bis 9. Januar. Wasser West 7,<br />
21682 Stade,T. 04141-44824,<br />
www.kunsthaus-stade.de<br />
7. 7. 7. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Hamburger <strong>Kunst</strong>halle: Ernst<br />
Ludwig Kirchner. Bis 16. Januar.<br />
Glockengießerwall, 20095 Hamburg,<br />
T. 040-428 131 200,<br />
www.hamburger-kunsthalle.de<br />
8. 8. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Deichtorhallen Hamburg –<br />
Aktuelle <strong>Kunst</strong>: Poul Gernes - Retrospektive<br />
— Installation, Bildserien.<br />
Bis 16. Januar. Deichtorstraße 1+2,<br />
20095 Hamburg, T. 040-32 10 30,<br />
www.deichtorhallen.de<br />
Hamburg, Bucerius <strong>Kunst</strong> Forum: Marc<br />
Chagall - »Lebenslinien«, Malerei,<br />
Zeichnung. Bis 16. Januar. Rathausmarkt<br />
2, 20095 Hamburg, T. 040-360 996 0,<br />
www.buceriuskunstforum.de<br />
9. 9. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Feinkunst Krüger, Eröffnung<br />
20 Uhr: Lars Hinrichs - Neue Arbeiten,<br />
Zeichnungen. Bis 30. Oktober. Ditmar-<br />
Koel-Straße 22, 20459 Hamburg,<br />
T. 040-31 79 21 58,<br />
www.feinkunst-krueger.de<br />
10. 10. Oktober<br />
Oktober<br />
Bremen, Overbeck-Museum: Karin<br />
Friedrichs - Werkschau der Bremer<br />
Künstlerin. Bis 16. Januar. Altes Packhaus<br />
Vegesack, Alte Hafenstraße 30,<br />
28757 Bremen, T. 0421-663665,<br />
www.overbeck-museum.de<br />
Bremen, Paula Modersohn-Becker<br />
Museum: Elfriede Stegemeyer – Elde<br />
Steeg. Doppelleben einer Avantgardistin.<br />
Bis 9. Januar. Böttcherstraße 6-10,<br />
28195 Bremen, T. 0421-3388222,<br />
www.pmbm.de<br />
13. 13. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Galerie Hafenrand, Eröffnung<br />
19 Uhr: Lena Sadziak - Malerei, Video.<br />
Bis 19. November.<br />
Lange Reihe 88, 20099 Hamburg,<br />
T. 040-51 90 43 56, www.hafenrand.com<br />
16. 16. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Der <strong>Kunst</strong>verein, seit 1817:<br />
»Flipside« - Ein Projekt in Kooperation<br />
mit Ausstellungsräumen aus Glasgow,<br />
Bergen <strong>und</strong> Amsterdam. Bis 28. November<br />
Klosterwall 23, 20095 Hamburg,<br />
T. 040-32 21 57, www.kunstverein.de<br />
19. 19. Oktober Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Galerie Hamburger<br />
<strong>Kunst</strong>projekt: Künstler der Galerie -<br />
»Zeitmaschine«. Bis 20. November.<br />
Gluckstraße 53, 22081 Hamburg,<br />
T. 040-2097 64<strong>25</strong>,<br />
www.hamburgerkunstprojekt.de<br />
Termine <strong>und</strong> Infos 0800 11 949 11 oder www.DRK.de<br />
Gustav<br />
j erwitz<br />
IMPRESSUM<br />
IMPRESSUM<br />
Künstlerbedarf seit 1910<br />
Farben<br />
Künstlerbedarf<br />
Galeriebedarf<br />
Rahmungen<br />
Mo-Fr 9.30-19.00 Uhr<br />
Mi 9.30-20.00 Uhr<br />
Sa 10.00-16.00 Uhr<br />
Parkplätze vorhanden!<br />
Kleiner Schäferkamp 29<br />
20357 Hamburg<br />
Telefon 0 40/ 44 64 54<br />
www.jerwitz.de<br />
21. 21. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Galerie Conradi, Eröffnung 19<br />
Uhr: Nik Christensen, Willem Julius<br />
Müller. Bis 4. Dezember Schopenstehl 20,<br />
20095 Hamburg, T. 040-469 666 45,<br />
www.galerie-conradi.de<br />
22. 22. 22. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Hamburger <strong>Kunst</strong>halle: Rodney<br />
Graham - »Through the Forest«.<br />
Bis 30. Januar. Glockengießerwall,<br />
Herausgeber: format offset. Druck- <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />
o.T. 23<br />
Geschäftsführer: Michael Klaibor, v.i.s.d.P.<br />
Redaktionsteam: Charlotte Brinkmann, Hilde Klaibor, Ruth Sachse,<br />
Hajo Schiff<br />
Autoren dieser Ausgabe: Charlotte Brinkmann, Jürgen Engel,<br />
Ingrid Naujok, Marc Peschke, Hajo Schiff,<br />
Christin Springer, Petra Schwab, Rainer Unruh<br />
Anzeigendisposition: Ruth Sachse<br />
Art Direction: Michael Klaibor<br />
Redaktionsbüro Harzburger Weg 7 b, 22459 Hamburg<br />
Telefon 040 - 55 23 770 | Fax 040 - 55 12 <strong>25</strong>4<br />
info@ot-nord.net<br />
Verlag: Holstenhofweg 45, 22043 Hamburg<br />
Telefon 040 - 65 38 96 76 | Fax 040 - 65 38 96 77<br />
verlag@ot-nord.net<br />
Internet: www.ot-nord.net<br />
Erscheinungsweise: 5 x im Jahr, Auflage zirka 35.000 Exemplare,<br />
Bezugspreis im Abonnement per Post jährlich € 18,-<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Manuskripte werden nicht nur zur Alleinveröffentlichung angenommen. Der Autor versichert, über<br />
die urheberrechtlichen Nutzungsrechte an seinem Beitrag einschließlich aller Abbildungen allein<br />
verfügen zu können <strong>und</strong> keine Rechte Dritter zu verletzen. Mit Annahme des Manuskripts gehen die<br />
einfachen Nutzungsrechte vom Autor auf den Verlag über.<br />
Büroklammern<br />
gibt’s im Laden.<br />
Blut nicht.<br />
Kalender<br />
20095 Hamburg, T. 040-428 131 200,<br />
www.hamburger-kunsthalle.de<br />
Hamburg, Ruth Sachse | <strong>Kunst</strong> der<br />
Gegenwart, Eröffnung 19 Uhr: Künstler<br />
der Galerie - »Süßes <strong>und</strong> Saures«.<br />
Bis 26. November. Sillemstraße 76a,<br />
20<strong>25</strong>7 Hamburg, T. 0171-644 27 03,<br />
www.galerie-ruth-sachse.de<br />
27. 27. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, Galerie Carolyn Heinz,<br />
Eröffnung 19 Uhr: Yin Meng - »Neue<br />
Tuschen«. Bis 27. November.<br />
Klosterwall 13, 20095 Hamburg,<br />
T. 040-2878 2919,<br />
www.galeriecarolynheinz.de<br />
28. 28. Oktober<br />
Oktober<br />
Hamburg, <strong>Kunst</strong>verein Harburger<br />
Bahnhof,<br />
Eröffnung 19 Uhr: Ausstellung im<br />
Rahmen von »Channel TV«: Insert - mit<br />
Katrin Mayer, Eske Schlüters, Heiko Karn.<br />
Bis 19. Dezember. Hannoversche Str. 85,<br />
21079 Hamburg, T. 040–7675 3896,<br />
www.kvhbf.de<br />
5. 5. November<br />
November<br />
Hamburg, <strong>Kunst</strong> im Jenischpark<br />
"Blurb <strong>und</strong> Urga", Bilder, Skulpturen<br />
<strong>und</strong> Klänge. Großformatige Farbarbeiten<br />
<strong>und</strong> Tuschezeichnungen, leuchtend<br />
farbige Skulpturen <strong>und</strong> eine Skulptur, die<br />
singt... Bis 28. November 2010<br />
Eröffnung: 5. November 19 Uhr<br />
Hochrad 75 (Jenischpark),<br />
22605 Hamburg, T. 040 473529,<br />
www.annamandel.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr!
24 o.T.<br />
Die Generali Versicherung AG hat in Hamburg ein<br />
bisher beispielloses <strong>Kunst</strong>projekt realisiert. 50 Künstler<br />
die in der Hansestadt geboren wurden, hier leben oder<br />
studiert haben wurden ausgewählt, <strong>Kunst</strong>werke, exklusiv<br />
<strong>für</strong> das Hotel „Le Royal Méridien“, zu schaffen.<br />
Für die 280 Zimmer, das Restaurant, die Bar <strong>und</strong> den<br />
Wellnessbereich des Hotels an der Alster entstanden<br />
Jedes starke Bild<br />
wird Wirklichkeit.<br />
Antoine de Saint-Exupéry<br />
Sammlung Generali<br />
insgesamt 640 einzigartige <strong>Kunst</strong>werke. Von Malerei<br />
über Bildhauerei, von Fotografi e zu Videoinstallationen<br />
ist jedes künstlerische Medium vertreten.<br />
Führungen durch die <strong>Kunst</strong>sammlung fi nden jeweils<br />
am ersten Sonntag eines Monats statt. Eine Anmeldung<br />
ist erforderlich unter: art@galerie-ruth-sachse.de.