planet toys 2/17
Fachmagazin für den Spielwarenhandel und Industrie
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ZURÜCK AUF DER BÜHNE<br />
Steiff verfolgt ehrgeizige Ziele. Um die zu erreichen, kehrte die Traditionsmarke<br />
auf die Bretter zurück, die für die Spielwarenbranche die<br />
Welt bedeuten. Ein Gespräch mit Steiff-Regisseur Daniel Barth anlässlich<br />
seiner ersten Inszenierung.<br />
Herr Barth, hat der Chianti Classico<br />
dazu beigetragen, dass Sie nicht nur<br />
von der Toskana beeindruckt, sondern<br />
auch anschließend motiviert waren,<br />
ein Comeback in Nürnberg zu versuchen?<br />
Daniel Barth: Er hat mich zumindest<br />
nicht davon abgehalten, nach Nürnberg<br />
auf die Spielwarenmesse zu kommen.<br />
2013 blieb Steiff erstmals der Spielwarenmesse<br />
fern. Zu teuer und zu<br />
wenig lukrativ, hieß es. Was ist anders<br />
geworden, dass Steiff zurückkommt?<br />
D.B.: Die Entscheidung fiel in einer<br />
Zeit, als ich noch nicht Geschäftsführer<br />
von Steiff war, insofern möchte ich<br />
das nicht kommentieren. Allerdings bin<br />
ich der festen Überzeugung, dass es zu<br />
unserem Selbstverständnis zählt, dass<br />
wir als Mitbegründer der Messe und<br />
deutsches Kulturgut bei Spielwaren auf<br />
die Spielwarenmesse gehören.<br />
„AROUND THE WORLD“ lautet das Motto der<br />
neuen Steiff Weltenbummler Serie.<br />
Reicht Tradition allein wirklich aus?<br />
D.B.: In den letzten Jahren haben wir<br />
bei Steiff viel verändert. Nehmen Sie<br />
nur den Markenauftritt. Wir sind nicht<br />
nur auf der Spielwarenmesse präsent,<br />
weil wir Steiff sind, sondern auch, weil<br />
wir ein Signal an die Märkte, die nationalen<br />
wie die internationalen, senden<br />
wollen. Steiff hat immer Spielwaren<br />
hergestellt und auch den Sammlermarkt<br />
bedient, aber das Herz der Marke<br />
sind Spiel- und Babyprodukte.<br />
Das Weihnachtsgeschäft liegt gerade<br />
hinter Ihnen. Die Informationen aus<br />
dem stationären Handel sind widersprüchlich.<br />
Klangen wenigstens bei<br />
Steiff süßer die Glocken denn je?<br />
D.B.: Unser Endspurt war gut und wir<br />
sind zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft.<br />
In allen Kanälen war die Resonanz<br />
positiv.<br />
Und welcher Kanal machte Ihnen die<br />
meiste Freude?<br />
D.B.: Uns machen alle Kanäle Freude.<br />
Das kann ich nicht nur an Zahlen festmachen.<br />
Online wächst aber schon kräftig bei<br />
Steiff?<br />
D.B.: Das ist derzeit ein sehr dynamischer<br />
Kanal, ja.<br />
Für 2016 waren ehrgeizige Ziele formuliert<br />
worden. 14 Prozent sollten<br />
es in der Gruppe werden. Daraus ist<br />
nichts geworden. Woran lag’s?<br />
D.B.: Steiff wuchs 2016 um die 5 Prozent.<br />
Wir liegen ein wenig oberhalb<br />
des Branchendurchschnitts. Dass wir<br />
unsere Ziele nicht ganz erreicht haben,<br />
hängt mit ein paar Sondereffekten<br />
zusammen. Dollar und Pfund haben<br />
dabei eine wichtige Rolle gespielt.<br />
Zudem ließen sich in den USA Projekte<br />
nicht so realisieren, wie wir<br />
es geplant hatten. Der asiatische<br />
Markt, vor allem Japan, verzeichnet<br />
eine gute Entwicklung, aber der<br />
Sonderauftrag des Vorjahres ließ sich<br />
nicht wiederholen. Unsere Strategie ist<br />
aber, in Deutschland wie international<br />
weiter zu wachsen.<br />
Welche Rolle spielt die Steiff Retail<br />
GmbH, unter deren Dach Sie vermutlich<br />
die Concept Stores gebündelt haben?<br />
Einzelhandel heißt ja heute Arbeit im<br />
Steinbruch. Kann Steiff Einzelhandel<br />
einfach besser oder ist das Markenführung<br />
in der analogen Welt?<br />
D.B.: Steiff ist keine Geldwechselmaschine,<br />
sondern die Gesamtgruppe<br />
verdient Geld. Mit der Profitabilität<br />
sind wir noch nicht zufrieden, aber wir<br />
haben uns in den letzten Jahren sehr<br />
deutlich verbessert. Die 10 Concept<br />
Stores einschließlich des Museums in<br />
Giengen tragen wesentlich zum Umsatzwachstum<br />
bei, leisten aber auch<br />
viel für die Marke. Im Sinne von Omnichannel<br />
sind die Stores sicherlich<br />
auch ein Markeninstrument.<br />
Akzeptiert der Einzelhandel das?<br />
D.B.: Das ist eine alte Diskussion. Steiff<br />
ist mit der Wahl seiner Standorte sehr<br />
vorsichtig, weil wir ordentlich mit den<br />
Händlern umgehen wollen. Richtig ist<br />
aber auch, dass die Stores die Marke<br />
stärken und damit auch die Retailumsätze.<br />
»Marken müssen sich genau<br />
daran erinnern,<br />
für was sie stehen und<br />
was sie erfolgreich<br />
gemacht hat.«<br />
DANIEL BARTH, Geschäftsführer Steiff<br />
Auch für Eugen Eule aus der Posh<br />
Pattern Pets Serie scheint klar, dass Reisen bildet.