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PDF-Version - Berliner Mieterverein e.V.

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werke schaffen.“ Dem Bundesdirektor<br />

schwebt eine baldige flächendeckende<br />

Absicherung von Mindeststandards<br />

vor, die „von einer Qualitätsmarke<br />

wie dem DMB schließlich<br />

erwartet wird“.<br />

In der vielfältigen und autonom organisierten<br />

Vereinslandschaft des<br />

DMB ist dies keine ganz einfache<br />

Aufgabe. Nicht nur die Erreichbarkeit,<br />

auch die Palette der Beratungsangebote<br />

und ­formen reicht von<br />

Anbietern, die Telefon­, persönliche<br />

und E­Mail­Beratung gleichmäßig<br />

mischen bis hin zu Vereinen, die nur<br />

persönlich oder überwiegend tele­<br />

Die Angebotspalette bestimmt jeder<br />

<strong>Mieterverein</strong> für sich: Hoch im Kurs<br />

steht nach wie vor die persönliche<br />

Beratung durch Mietrechtsexperten<br />

fonisch beraten. Nicht nur Siebenkotten<br />

bezweifelt, dass das jeweilige<br />

Beratungsangebot ausnahmslos<br />

sämt liche Kundenwünsche berücksichtigt.<br />

Aber: „Nicht die Mitglieder<br />

haben sich nach uns, sondern wir<br />

haben uns nach den Mitgliedern zu<br />

richten.“ Die im DMB organisierten<br />

Vereine haben die Botschaft mehrheitlich<br />

gehört und befinden sich, so<br />

Siebenkotten, auf einem guten Weg<br />

und bei schnellen Fortschritten. Das<br />

müssen sie auch, denn gute Dienstleistung<br />

stärkt auch das politische<br />

Selbstbewusstsein und die Durchsetzungsfähigkeit<br />

der Mieterbewegung.<br />

Und die wird zurzeit wieder dringend<br />

benötigt. Armin Hentschel<br />

Foto: Maik Jespersen<br />

„Die Ungeduld ist geblieben“<br />

Der <strong>Berliner</strong> <strong>Mieterverein</strong>s-Geschäftsführer Reiner Wild über<br />

30 Jahre Engagement in einem „Traditionsunternehmen“<br />

ben Sie sich gefühlt, als Sie vor rund<br />

30 Jahren an Ihrem ersten Deutschen<br />

Mietertag teilnahmen? War das eine<br />

vertraute Umgebung?<br />

Wild: Nein, es war wie in einer anderen<br />

Welt. Durch die Hausbesetzungen<br />

in vielen deutschen Städten<br />

waren drängende Fragen der Wohnungsversorgung<br />

aufgeworfen. Die<br />

<strong>Berliner</strong> Delegierten waren mit großer<br />

Ungeduld 1981 zum Deutschen<br />

Mietertag nach Freiburg gefahren.<br />

Ich war vom autoritären Führungsstil<br />

des Präsidenten überrascht und<br />

spürte bei den meisten Delegierten<br />

viel Selbstgenügsamkeit und wenig<br />

Verständnis für Neues und Andersartigkeit.<br />

Vielleicht war das die typische<br />

Gemütslage nach dem Wirtschaftswunder.<br />

MieterMagazin: Die Mehrzahl der<br />

<strong>Mieterverein</strong>saktivisten aus Berlin<br />

trug damals Bart und lange Haare.<br />

Können Sie verstehen, dass es einen<br />

Kulturschock bei den alten Aktivisten<br />

gab, als diese wilden <strong>Berliner</strong><br />

erstmals im Mieterbund auftraten?<br />

Wild: Ja, das kann ich inzwischen<br />

gut nachvollziehen. Ich habe selbst<br />

Kinder und bin manchmal geschockt<br />

über die kulturellen Werte jüngerer<br />

Generationen. Eigentlich haben wir<br />

es dank Medien und Internet viel<br />

leichter, das Spektrum verschiedener<br />

Lebenswelten wahrzunehmen<br />

Foto: Christian Muhrbeck MieterMagazin: Herr Wild, Wie ha­<br />

„Männer mit Bärten“ anno 1985: der<br />

Geschäftsführer des <strong>Berliner</strong> <strong>Mieterverein</strong>s<br />

Reiner Wild (rechts) mit seinem<br />

Vorgänger Vetter (Mitte) und dem<br />

damaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />

des BMV, Hentschel (links)<br />

Der Bart ist ab,<br />

ein mit Herzblut<br />

betriebenes<br />

Engagement ist<br />

geblieben: BMV-<br />

Geschäftsführer<br />

Wild (rechts) im<br />

MieterMagazin-<br />

Interview mit<br />

Armin Hentschel<br />

MieterMagazin 6/2011 33<br />

Foto: Michael Hughes<br />

als unsere Vorgänger. Hinzu kommt,<br />

dass wir damals zum Rechtsstaat ein<br />

unklares Verhältnis hatten. Ich vermute,<br />

dass wir damit Ängste ausgelöst<br />

haben, weil nicht klar war, wo<br />

der Zug hinfahren soll.<br />

MieterMagazin: Auch Ihr Bart ist<br />

heute ab. Was hat sich bei den Beteiligten,<br />

und vor allem aber auch<br />

bei Ihnen verändert?<br />

Wild: Wer sich in Institutionen begibt,<br />

vor allem solche mit langer Tradition,<br />

wird selbst auch verändert.

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