Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis<br />
unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm<br />
sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch bis<br />
zum Tag der Ewigkeit! Amen.<br />
2. Petrus 3,18<br />
„WAS MENSCHEN<br />
WACHSEN LÄSST“<br />
DAS WUNDER<br />
"INNERER MENSCH."<br />
REGISSEUR WIM WENDERS<br />
„GEBET VERÄNDERT“<br />
JÜRGEN KLOPP<br />
„ICH MAG LUTHER“
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Rüdiger und ich haben uns in letzter Zeit häufig<br />
gefragt, wie wir gemeindliches Wachstum<br />
definieren. Sind steigende Besucherzahlen in<br />
den Gottesdiensten ein Zeichen von<br />
Wachstum, oder neue Veranstaltungsformen,<br />
wo wir viele, neue Gäste begrüßen dürfen?<br />
Oder sind es die neuen Geschwister aus dem<br />
Iran in unserer Gemeinde? Ja, wir sind dem<br />
HERRN sehr dankbar für dieses sichtbare<br />
Wachstum. Ja, es ist auch zulässig, sich über dieses<br />
Wachstum zu freuen.<br />
In Apostelgeschichte 2, 41 lesen wir:<br />
Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage<br />
wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.<br />
Dem Schreiber (Lukas) war es offensichtlich wichtig, diese gewaltige<br />
Zahl von Bekehrungen zu nennen.<br />
Jetzt kommt das große ABER. – Und da würde ich gerne Watchman Nee<br />
zitieren. Er schreibt:<br />
„Wir möchten, dass Menschen vor dem Verderben bewahrt und für die<br />
Herrlichkeit Gottes gewonnen werden. Aber bleiben wir dabei stehen?<br />
Wenn wir auf drei- oder viertausend Bekehrte blicken - oder auch nur<br />
auf drei oder vier! -,alle errettet und im Glauben einigermaßen<br />
fortschreitend, meinen wir, unser Auftrag sei dann erfüllt? Stehen wir<br />
dann nicht erst an seinem Anfang? Müssten wir uns nicht fragen, wie<br />
viele jener Drei- oder Viertausend eine Ahnung haben von dem einen<br />
Leib, in welchen sie Gott hineingefügt hat? Sind sie bloß »Fische im<br />
Netz«, Ziffern in der Liste, »Evangelisationsergebnisse«, Isolierte, die<br />
weiter aneinander vorbeileben - oder herrscht in ihnen das Bewusstsein<br />
der großen Einheit? Das kann nur geschehen, wenn dieses Bewusstsein<br />
zunächst einmal in uns Verkündigern lebt. Deshalb frage ich: Liegt es<br />
uns - wie den Aposteln - am Herzen, dass die Bekehrten in allen Stücken<br />
hineinwachsen in Christus, das Haupt, das alles vereint?“<br />
In diesem Zitat werden gleich mehrere Aspekte angesprochen. Z.B.<br />
„Einheit im Leib Christi“ oder „hineinwachsen in Christus“. Sind diese<br />
Aspekte nur ein Thema für „Neubekehrte“ oder sind sie auch für die<br />
(Stamm)Gemeinde relevant? Die Monatslosung <strong>Mai</strong> finden wir in<br />
Kolosser 4,6: (Übersetzung „Gute Nachricht“)<br />
Wenn ihr Außenstehenden über euren Glauben Auskunft gebt, so tut es<br />
immer freundlich und in ansprechender Weise. Bemüht euch, für jeden<br />
und jede die treffende Antwort zu finden.<br />
Entdecken wir hier auch für uns Wachstumsbedarf?<br />
In dieser Inkontakt Ausgabe werden wir unter anderem das<br />
Thema „Wachstum“ behandeln und wünschen viel Segen beim Lesen.<br />
Ich wünsche einen gesegneten Monat<br />
Heinz Hepp<br />
RAND<br />
NOTIZ<br />
Sage Gott nicht, wie<br />
er etwas machen soll.<br />
Denn deine Pläne<br />
und Vorschläge<br />
werden zwangsläufig<br />
immer viel schlechter<br />
sein als das sein,<br />
was der Allmächtige<br />
für dich tun kann<br />
und für dich tun<br />
will. Sage Gott, was<br />
du möchtest; aber<br />
sage ihm nicht, wie<br />
er es bewerkstelligen<br />
soll. Vertraue<br />
darauf, daß Gott am<br />
besten weiß, was er<br />
wie für dich macht.<br />
Will sagen: Statt<br />
mit Gott darüber zu<br />
reden, wie er dein<br />
augenblickliches<br />
Problem lösen soll,<br />
lass dein Problem<br />
unbeachtet in Gottes<br />
wohlwollendem<br />
Wirken für dich<br />
liegen und<br />
konzentriere dich<br />
stattdessen auf deine<br />
Freude darüber, daß<br />
der Schöpfer von<br />
Himmel und Erde<br />
und dem gesamten<br />
Universum für dich<br />
alles zum Besten<br />
führen wird.<br />
2
Seite 16<br />
INHALT<br />
Seite 15<br />
Seite 7<br />
Seite 19 Bericht<br />
Autor<br />
Seite<br />
Editorial Heinz Hepp 2<br />
Inhalt / Impressum 3<br />
Wort zur Monatslosung Rüdiger Puchta 4<br />
System-Check für die Swen Schönheit 5<br />
Gemeinde<br />
Fragen an die (wachsende) Swen Schönheit 6<br />
Gemeinde<br />
Das Wunder "innerer Mensch." Joachim Pomrehn 7<br />
Was Menschen wachsen lässt Meinrad Schicker 12<br />
Gebet verändert Miriam Hinrichs 14<br />
Wim Wenders<br />
Warum Nationalismus Sünde Heinrich Bedford- 15<br />
ist Strohm<br />
"Ich mag Luther"<br />
16<br />
Jürgen Klopp<br />
Bibelausstellung Rüdiger Puchta 19<br />
Definition, Wichtigkeit und Heinz Hepp 21<br />
Merkmale des geistlichen<br />
Wachstums<br />
"Wie kann ich Christus aus: „Got Questions 22<br />
ähnlicher werden?" Ministries“<br />
Gottesdienste <strong>Mai</strong> der<br />
EFGG Erkelenz<br />
24<br />
IMPRESSUM<br />
EFGG Erkelenz, Am Schneller 8-10, 41812 Erkelenz<br />
EFGG Erkelenz ist vereinsrechtlich organisiert im GiFBGG (Gemeinden im Freikirchlichen Bund der Gemeinde Gottes e.V.). Der<br />
GiFGG gehört zum FBGG (Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes e.V.) als Dachverband. Beide Vereine sind als<br />
gemeinnützig anerkannt –<br />
Redaktion und Layout: Heinz Hepp <strong>inkontakt</strong>@efgg-erkelenz.de<br />
Bildnachweis: freie Bilder Pixabay<br />
Alle Artikel von externen Quellen sind entsprechend .gekennzeichnet<br />
Anschrift: Am Schneller 8-10, 41812 Erkelenz Internet: www.efgg-erkelenz.de<br />
Gemeindepastor: Rüdiger Puchta, Am Schneller 10 * Telefon: 02431 / 5310 Email: Pastor@efgg-erkelenz.de<br />
Seelsorger / Ältester: Heinz Hepp * Telefon: 02433 / 3079264 Email: heinz.hepp@efgg-erkelenz.de<br />
Bankverbindung:<br />
Gemeinden im Freikirchlichen Bund der Gemeinde Gottes e.V. Hamburger Volksbank<br />
IBAN: DE30 2019 0003 0000 1910 35 * BIC: GENODEF1HH2
Monatsspruch<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2017</strong>:<br />
Eure Rede sei<br />
allezeit freundlich<br />
und mit Salz<br />
gewürzt, dass ihr<br />
wisst, wie ihr<br />
einem jeden<br />
antworten sollt.<br />
(Kolosser 4,6)<br />
Wie reden wir<br />
eigentlich miteinander? Allezeit freundlich?<br />
Und dann noch mit Salz gewürzt? Dazu rät<br />
uns der Kolosserbrief der Bibel. Es ist eben<br />
nicht egal, wie wir miteinander sprechen –<br />
Jemanden ansprechen und antworten,<br />
besonders als Christen! Oft reicht schon ein<br />
unbedachtes Wort und eine Beziehung<br />
steht auf der Kippe oder ist zerstört. Und<br />
gleichzeitig reicht ein freundliches,<br />
versöhnliches Wort aus und eine verfahrene<br />
Situation erfährt Klärung und sogar einen<br />
Neuanfang für alle Beteiligten.<br />
Mich erinnert dieser Monatsspruch an die<br />
„Macht und Kraft unserer Worte“! Übrigens,<br />
dies ist ein großes Thema in der Bibel, das<br />
weit über den Text aus Kolosser 4<br />
hinausragt. Eine „kurze biblische“ Schau<br />
dazu – exemplarisch und als kleiner<br />
Ausschnitt aus dem Buch „Sprüche“:<br />
Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt<br />
(18,21)<br />
Ein freundliches Wort erfreut den Menschen<br />
(12,25)<br />
Eine linde Zunge ist ein Baum des Lebens<br />
(15,4)<br />
Freundliche Reden sind Honigseim, trösten<br />
die Seele und erfrischen die Seele (16,24)<br />
Ein Wort zu rechter Zeit, ist wie goldene<br />
Äpfel auf silbernen Schalen (25,11)<br />
Das „freundliche Wort (zur rechten Zeit) und<br />
mit Salz gewürzt“ kann zum großen<br />
„Herzenstüröffner“ werden! Davon geht der<br />
Apostel Paulus hier im Text aus. Oft<br />
vergessen wir, dass wir mit unseren Worten<br />
sowohl Ermunterung als auch Verderben<br />
anrichten können. Deshalb ist gerade der<br />
Gleichklang von „beständiger<br />
Freundlichkeit und Würze“ so bedeutsam.<br />
Salz steht in der Bibel immer auch für<br />
„Reinheit und positiver Nachhaltigkeit“.<br />
Findet sich das in unserem Reden wieder?<br />
Paulus spricht einer anderen<br />
neutestamentlichen Gemeinde deshalb<br />
einen ähnlich klingenden Rat zu: Lasst kein<br />
faules Geschwätz aus eurem Mund gehen,<br />
sondern redet, was gut ist, was erbaut und<br />
was notwendig ist, damit es Segen bringe<br />
denen, die es hören (Eph. 4,29). Ein paar<br />
„freundliche Worte der Ermutigung“ oder<br />
„würzige Worte der Korrektur“ - in Liebe<br />
gesagt, haben in aller Regel eine große<br />
Langzeitwirkung! Sie tragen mit dazu bei,<br />
dass Menschen weiterkommen, weiter<br />
reifen und wachsen – gerade auch im<br />
geistlichen Leben.<br />
In einem schon älteren Seelsorgebuch<br />
habe ich folgende Begebenheit gelesen:<br />
Larry Crabb, ein amerikanischer Seelsorger,<br />
Psychotherapeut und Buchautor hatte in<br />
seiner Jugendzeit eine Phase, in der er heftig<br />
stottern musste. In der Schule wurde er<br />
deswegen meist von Schülern und Lehrern<br />
verlacht. So scheute er jede Möglichkeit, in<br />
der Öffentlichkeit Reden zu müssen.<br />
In seiner Gemeinde wurde an einem<br />
Sonntagmorgen ein Abendmahlgottesdienst<br />
gefeiert. Und es war üblich, dass junge<br />
Männer in diesen Gottesdiensten sich<br />
besonders am <strong>öffentlich</strong>en Gebet<br />
beteiligten. Der junge Larry war so bewegt<br />
worden durch die Predigt, dass er sich<br />
vornahm, diesmal auch laut zu beten. Etwas<br />
unsicher stand er von seinem Platz auf und<br />
begann stotternd, viel zu leise, viel zu<br />
undeutlich sein Gebet. Er war so nervös,<br />
dass er den himmlischen Vater dafür<br />
dankte, dass er am Kreuz hing und Jesus<br />
pries er dafür, dass er seinen Geist zu Ostern<br />
siegreich aus dem Grabe auferstehen ließ.<br />
Mühsam stotterte er sich durch sein Gebet<br />
bis zum erlösenden „Amen“. Danach setzte<br />
er sich wieder und traute sich nicht mehr<br />
seinen Kopf zu heben und den anderen<br />
Gottesdienstbesuchern in die Augen zu<br />
sehen.<br />
Als der Gottesdienst zu Ende war, stürzte er<br />
zum Ausgang, um bloß keinem in die Arme<br />
4
zu laufen. Aber er war nicht schnell genug.<br />
Ein Gemeindeleiter stand bereits an der Tür<br />
und sah ihn freundlich an. Er legte seine<br />
Hand auf seine Schultern und Larry dachte<br />
sich: O nein, jetzt kommt´s. Bloß ruhig bleiben<br />
und dann nichts wie weg. Der<br />
Gemeindeleiter sagte: Larry, eines sollst du<br />
wissen. Ganz gleich, was du einmal für Gott<br />
tun willst, ich stehe auf jeden Fall<br />
hundertprozentig hinter dir. Ich hoffe, wir<br />
sehen uns bald wieder! Später erinnerte sich<br />
Larry daran, dass er diesen Worten große<br />
Bedeutung beimaß. Für ihn waren das Worte<br />
des Lebens. Sie hatten Kraft und erreichten<br />
den wunden Punkt im Leben eines jungen,<br />
verunsicherten Menschen. Sie berührten ihn<br />
und trugen zur Heilung und zum mutigen<br />
Weitermachen bei.<br />
Wir wünschen allen Lesern für die<br />
kommende Zeit „ein gutes Gespür für das<br />
freundliche, mit Salz gewürzte Wort“!<br />
Rüdiger Puchta, Gemeindepastor<br />
Ich glaube, dass der Schlüsselgedanke für<br />
Gemeinden im 21. Jahrhundert die<br />
Gesundheit der Gemeinde sein wird, nicht<br />
das Wachstum der Gemeinde“, schreibt<br />
Rick Warren in seinem bekannten Buch<br />
„Kirche mit Vision“.<br />
Während in den 1980er Jahren nach<br />
Rezepten für Gemeindewachstum gesucht<br />
wurde und MegaGemeinden als Vorbild<br />
galten, kam es in den 1990ern zur<br />
Entdeckung von „Qualitätsmerkmalen“.<br />
Lebendige Gemeinden, welcher Konfession<br />
auch immer, haben offenbar eine<br />
vergleichbare Genetik. Ausgehend von<br />
den Reich-Gottes-Gleichnissen im Neuen<br />
Testament betonte Christian Schwarz: „Weg<br />
von menschlich ausgedachten<br />
Erfolgsprogrammen, hin zu<br />
Wachstumsprinzipien, die Gott selbst seiner<br />
Schöpfung gegeben hat!“ Aufgrund<br />
empirischer Untersuchungen konnte<br />
Schwarz in seinem Buch „Natürliche<br />
Gemeindeentwicklung“ nachweisen:<br />
„Wachsende Gemeinden haben also eine<br />
messbar höhere Qualität.“ Entscheidend ist<br />
die Qualität einer Gemeinde Mit diesem<br />
Paradigmenwechsel kommt es zu einer<br />
deutlichen Entlastung vom Erfolgszwang.<br />
Nicht wir müssen unsere Gemeinde auf<br />
Wachstumskurs bringen. Wir werden auch<br />
frei vom Zwang, die Leute mit allen<br />
möglichen Tricks in unsere Kirche zu kriegen.<br />
Vielmehr konzentrieren wir uns auf die<br />
wichtigsten Merkmale der am Neuen<br />
Testament orientierten Ekklesia (Kirche,<br />
Gemeinde, Versammlung). Jesus selbst hat<br />
darauf hingewiesen, dass die Wurzel<br />
gesund sein muss, damit ein fruchtbarer<br />
Baum wachsen kann (Mt 7,17-18; 12,33).<br />
Die ersten Christen „hielten beharrlich fest“<br />
an den wichtigsten Qualitätsmerkmale der<br />
Kirche – und Gott selbst fügte täglich<br />
Menschen „ihrer Gemeinschaft hinzu“ (Apg<br />
2,42-47). Vereinfacht gesagt: „Qualität<br />
bewirkt Quantität. … Qualität zieht<br />
Quantität an“ (Warren in „Kirche mit<br />
Vision“). Die Frage nach den Merkmalen<br />
der Kirche Die Frage nach den<br />
wesentlichen Merkmalen der Kirche wird<br />
bereits seit ihren Anfängen gestellt. Was ist<br />
unverzichtbar, was ist austauschbar? Was<br />
gilt für alle Zeiten an allen Orten, was ist<br />
kulturell und konfessionell bedingt? In der<br />
römisch-katholischen Kirchentradition<br />
werden die Grundvollzüge der Kirche mit<br />
den Begriffen Martyria (Zeugnis,<br />
Verkündung), Leiturgia (Gottesdienst,<br />
Gebet) und Diakonia (Dienst) beschrieben.<br />
Seit dem Vatikanischen Konzil in den 1960er<br />
Jahren wird als vierte Dimension auch die<br />
5
Koinonia (Gemeinschaft der Gläubigen)<br />
betont. Die Reformatoren betonten als<br />
Grundkonsens für „die Versammlung aller<br />
Gläubigen“ die reine Lehre des<br />
Evangeliums und die schriftgemäße<br />
Verwaltung der Sakramente<br />
(Augsburgisches Bekenntnis 1530, Artikel 7).<br />
In ihrer „Theologie des Gemeindeaufbaus“<br />
(1984) definierten Schwarz/ Schwarz die<br />
Ekklesia als „eine personale Gemeinschaft<br />
mit Jesus und mit Schwestern und Brüdern,<br />
deren Glaube in der Liebe tätig wird.“<br />
Heute ist der Dreiklang „Glaube –<br />
Gemeinschaft – Dienst“ ökumenisch<br />
anerkannt.<br />
Begeisterung<br />
Wir rechnen mit der verändernden und<br />
erneuernden Kraft des Heiligen Geistes –<br />
heute. (Sach 4,6; Apg 1,8)<br />
Fragen:<br />
1. Wie empfinden wir die „geistliche<br />
Raumtemperatur“ in unserer Gemeinde?<br />
2. Welchen Stellenwert hat Gebet? Sind wir<br />
offen für Gottes Wort und seine Weisung?<br />
3. Wo zeigt sich die Präsenz des Heiligen<br />
Check-Liste für die<br />
wachsende Gemeinde<br />
Geistes konkret im Gemeindealltag? Ist<br />
Gottes Führung und Leitung in unserem<br />
Kirchenvorstand spürbar?<br />
4. Welche Ausstrahlung haben unsere<br />
Gottesdienste? Wie wirken sie auf<br />
Außenstehende? Ist Gottes Gegenwart<br />
erfahrbar?<br />
Beziehung<br />
Wir suchen Einheit mit allen, die an Jesus<br />
Christus glauben und gehen Wege der<br />
Versöhnung. (Jes 58,12; Eph 4,3-6)<br />
Fragen:<br />
1. Wie erleben wir die Qualität unserer<br />
Beziehungen innerhalb der Gemeinde?<br />
Gibt es Spannungen oder Brüche? Hindern<br />
uns Geschichten aus der Vergangenheit?<br />
2. Welche Mittel und Wege haben wir<br />
gefunden, um die interne Kommunikation<br />
zu stärken? Wo zeigt sich, dass wir als<br />
Gemeinde „eines Geistes“ sind?<br />
3. Wie gehen wir mit kulturellen und sozialen<br />
Unterschieden um?<br />
4. Wie gestalten wir die Beziehungen zu<br />
Christen anderer Konfessionen vor Ort<br />
Bekehrung<br />
Wir erfahren Vergebung, Heilung und neue<br />
Freude durch Umkehr zu Jesus Christus. (2.<br />
Chr 7,14; Mk 1,15)<br />
Fragen:<br />
1. Wo bieten wir Menschen in unserer<br />
Gemeinde die Möglichkeit, ihren Glauben<br />
an Jesus Christus festzumachen? Wie<br />
geschieht „Bekehrung“ bei uns?<br />
2. Welchen Stellenwert haben Mission und<br />
Evangelisation in unserem<br />
Gemeindeprogramm?<br />
3. Wie unterstützen wir Christen, die ihr<br />
Leben konsequent als Jesusjünger im Alltag<br />
leben wollen?<br />
4. Welche Ausrichtung haben<br />
Verkündigung, Unterricht und Seelsorge bei<br />
uns?<br />
Bevollmächtigung<br />
Wir dienen mit den vielfältigen Gaben, die<br />
der Heilige Geist der Gemeinde schenkt.<br />
(Joel 3,1-2; Lk 11,13)<br />
Fragen:<br />
1. Wie weit ist die gesamte Breite der<br />
neutestamentlichen Gaben in unserer<br />
Gemeinde bekannt? Welche Gaben<br />
werden in überzeugender Weise praktiziert?<br />
2. Was tun wir, um Menschen zur<br />
Entdeckung und Entfaltung ihrer Gaben zu<br />
verhelfen?<br />
3. Wie steht es um die Balance von „Geben<br />
und Nehmen“ bei unseren<br />
Gemeindegliedern? Bleiben die stark<br />
Engagierten gesund in ihrem Dienst?<br />
6
THEMA: DAS WUNDER "INNERER<br />
MENSCH."<br />
Autor: Joachim Pomrehn<br />
Epheser 3, 14‐20<br />
wir leben in einer Zeit, in der uns vieles<br />
entmutigen kann. Größere politische<br />
Veränderungen kündigen sich an und<br />
werden oft als Bedrohung interpretiert. Die<br />
Nachrichten sind voller Ereignisse, die<br />
verunsichern. Diffuse Ängste wachsen.<br />
Hilflosigkeit und Enttäuschungen nehmen<br />
zu. Moralische und ethische Festigkeit<br />
verlieren an Stärke und Einfluss. Dagegen<br />
gewinnen Rücksichtslosigkeit und rohe<br />
Gewalt an Stärke und Einfluss. Das sichtbar<br />
äußere Gefüge von Sicherheit, Wachstum<br />
und Stabilität in Wirtschaft, Gesellschaft und<br />
Kultur, mit dem meine Generation groß<br />
geworden ist und an das wir uns so<br />
gewöhnt haben, offenbart eine<br />
bedrohliche Instabilität.<br />
Es ist gar nicht mehr so sicher, ob das immer<br />
so weitergeht mit dem Frieden, mit dem<br />
Wohlstand, mit der weitgehend<br />
ungestörten Ruhe, in der wir leben. Wie oft<br />
kommt es vor, dass in dieser Lage<br />
Führungspersönlichkeiten, denen wir<br />
vertrauen und in deren Gegenwart wir uns<br />
sicher fühlen, versagen und eine<br />
erschreckende Instabilität offenbaren. Wir<br />
spüren, wir sind nicht unantastbar, nicht<br />
unverwundbar. Aber es kann auch ganz<br />
persönliche Widerfahrnisse geben, die uns<br />
von jetzt auf gleich allen äußeren Halt und<br />
alle äußere Sicherheit zerschlagen. Da<br />
zerbricht eine Beziehung, die doch so stabil<br />
und tragfähig ausgesehen hat über eine<br />
lange Zeit. Das zieht zwei Menschen den<br />
Boden unter den Füßen weg. Da sind die<br />
vielen kleinen Ungerechtigkeiten,<br />
Demütigungen, Missverständnisse, die nie<br />
geklärt werden können in der Schule, am<br />
Arbeitsplatz, aber die uns langsam bitter<br />
machen können. Da bricht eine<br />
Arbeitslosigkeit herein und verängstigt eine<br />
Familie. Da kann ein Kredit nicht mehr<br />
bedient werden und Schulden häufen sich<br />
auf. Und da schlägt eine gefährliche und<br />
bedrohliche Krankheit zu und zerstört Pläne,<br />
Hoffnungen und die Aussicht auf ein stilles<br />
und friedliches Weiterleben. Wiederum kurz<br />
gesagt, das äußere sichtbare Gefüge von<br />
Sicherheit, Wachstum und Stabilität, das wir<br />
uns selbst geschaffen haben, an dem wir so<br />
hart gearbeitet haben und auf das wir uns<br />
so sehr verlassen, offenbart dann ebenfalls<br />
eine bedrohliche Instabilität. Das kann<br />
Angst hervorrufen und wie eine Depression<br />
einen grauen Schleier der Lähmung und<br />
Hoffnungslosigkeit über das Gemüt legen.<br />
Das führt zu Mutlosigkeit. So ein ähnliches<br />
Empfinden muss auch die erste Gemeinde<br />
in Ephesus ergriffen haben, als ihr geliebter<br />
und starker Apostel Paulus, anstatt<br />
äußerlich von Sieg zu Sieg eilend, nun in<br />
Rom hilflos im Gefängnis eingesperrt ist. Eine<br />
sichtbar schwere Niederlage. Die<br />
Nachrichten aus Rom sind nicht gut. Die<br />
Aussicht auf einen sieghaften<br />
Gerichtsprozess mit anschließender<br />
Freilassung und triumphaler Rückkehr zu<br />
den Gemeinden geht gegen Null. Dabei ist<br />
dieser Gerichtsprozess eine Farce. Eine<br />
ungeheuerliche Ungerechtigkeit. Dieser<br />
Prozess gegen Paulus ist im Grunde<br />
genommen der Anfang, mit den<br />
rechtsstaatlichen Mitteln Roms jeden<br />
Widerspruch, jeden Widerstand gegen<br />
kaiserliches Gott‐gleiches Diktat, jedes freie<br />
Wort gegen Unterdrückung und<br />
Machtmissbrauch aus dem Munde der<br />
7
Jünger Jesu zu ersticken. Die Christen sollen<br />
mundtot gemacht werden in der römischen<br />
Gesellschaft. Und es sieht ganz so aus, als<br />
ob das gelingt. Die hoffnungsvollen<br />
Aufbrüche, eine gottlose Gesellschaft<br />
durch das christliche Zeugnis zu erneuern,<br />
drohen früh zu scheitern. Wo bleibt der<br />
sichtbare Sieg des Glaubens über alle<br />
Widerstände? Das mag sich die Gemeinde<br />
in Ephesus gefragt haben und das fragen<br />
wir uns doch oftmals auch, oder nicht? Wo<br />
ist Gott? Wo bleibt die Erweckung? Wo sind<br />
die Heilungen? Wo sind die sichtbaren<br />
Erfolge, die die Welt dazu bringen würde,<br />
unseren Glauben ernst zu nehmen? Warum<br />
wird das Böse in der Welt nicht endlich<br />
bestraft? Wo bleibt die Umkehr der Völker<br />
zu Gott? Auch damals schon müssen<br />
solche Fragen zu Paulus bis nach Rom zu<br />
ihm in seine Zelle vorgedrungen sein. Wir<br />
wissen, dass er Besuch bekommen durfte.<br />
Und so werden sich so manche Mitarbeiter<br />
aus den Gemeinden zu ihm auf den Weg<br />
gemacht haben und ihm vom Frust und der<br />
drohenden Mutlosigkeit in der Gemeinde in<br />
Ephesus erzählt haben. Als Paulus davon<br />
erfährt, dass seine Leute mutlos werden,<br />
weil das Sichtbare, das, was ihnen vor<br />
Augen ist, wenn sie sich und ihre Lage<br />
betrachten, nämlich seine augenblickliche<br />
Ohnmacht, dass er einfach nicht befreit<br />
wird, dass der Glaube anscheinend doch<br />
keine Berge versetzen kann, dass<br />
offensichtlich doch nicht alles möglich ist<br />
dem der glaubt, da geht er ins Gebet. Und<br />
er schreibt ihnen einen Brief: „Darum bitte<br />
ich, nicht mutlos zu werden […] Deshalb<br />
beuge ich meine Knie vor dem Vater, von<br />
dem jede Vaterschaft in den Himmeln und<br />
auf Erden benannt wird: er gebe euch<br />
nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit<br />
Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist<br />
an dem inneren Menschen; dass der<br />
Christus durch den Glauben in euren<br />
Herzen wohne und ihr in Liebe gewurzelt<br />
und gegründet seid, damit ihr imstande<br />
seid, mit allen Heiligen völlig zu erfassen,<br />
was die Breite und Länge und Höhe und<br />
Tiefe ist, und zu erkennen die die Erkenntnis<br />
übersteigende Liebe des Christus, damit ihr<br />
erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes“ (Eph<br />
3,14‐20). Dieses Wort spricht heute zu uns.<br />
Sind wir nicht auch in der Gefahr, mutlos zu<br />
werden? Verschieben wir nicht auch ganz<br />
langsam unseren Schwerpunkt der<br />
Erkenntnis, des Glaubens, der Hoffnung, der<br />
Liebe auf das Äußere, auf das, was sichtbar<br />
ist? Was sich im Äußeren abspielt, ist uns so<br />
wichtig. Wir seien „augenlastig“, hat mal<br />
ein Dichter gesagt. Alles, worauf unsere<br />
Augen Zugriff haben, kann uns steuern und<br />
bestimmen und das oft nicht zum Guten. In<br />
den Spiegeln unserer Badezimmer<br />
erkennen wir uns als zu groß, zu klein, zu<br />
dick, zu dünn, zu jung, zu alt, nicht schön<br />
genug? Oder wir erkennen uns in den<br />
Augen der anderen als anerkannt, geliebt,<br />
respektiert oder abgelehnt, missverstanden,<br />
verkannt? Oder wir betrachten uns selber<br />
und unsere Augen sehen in uns<br />
Selbstzweifel, Unzulänglichkeit, Versagen?<br />
Oder auch: Ich bin ok! Ich bin erfolgreich<br />
und bin stark. Es geht hier weder um eine<br />
negative noch eine positive Sicht auf uns<br />
und die Welt. Gottes Wort öffnet uns hier<br />
stattdessen eine ganz neue Dimension von<br />
uns! Und das ist der innere Mensch. Von ihm<br />
her soll Stärke, eine tiefe Verwurzelung des<br />
Glaubens, die Liebe zu Jesus und<br />
zueinander und die ganze Fülle Gottes<br />
kommen. Wie kann das geschehen? Gibt<br />
es dafür ein Bildungsprogramm an der<br />
AWM, eine Predigtreihe in Korntal, eine<br />
Seelsorgemaßnahme, eine Therapie, einen<br />
Glaubenskurs, Einzelgespräche, Vorträge<br />
von Experten, oder irgendetwas, was wir<br />
tun können? Was ist der innere Mensch<br />
überhaupt für ein Gebilde? Kein<br />
8
anthropologisches Lehrbuch, sei es<br />
medizinisch, psychologisch oder gar<br />
theologisch, weiß auch nur irgendetwas<br />
Bedeutsames dazu zu sagen, außer der<br />
Bibel. Der einzige Hinweis, den wir<br />
bekommen aus dem, was Menschen dazu<br />
sagen können und geschrieben haben, ist,<br />
dass es sich beim inneren Menschen<br />
anscheinend um eine Art Innerlichkeit<br />
handeln muss. Aber das ist schon zu kurz,<br />
denn Innerlichkeit ist in unserer Kultur nur<br />
etwas seelisch Tiefgehendes und hat mit<br />
Gemüt zu tun. Damit drohen wir wieder, nur<br />
bei dem stecken zu bleiben, was wir in uns<br />
sehen und erkennen können. Und es geht<br />
auch nicht um irgendwelche mystischen<br />
Erfahrungen. Der innere Mensch ist die<br />
Neuschöpfung des Heiligen Geistes in uns.<br />
Den haben wir nicht gemacht! Den haben<br />
auch andere Menschen in uns nicht<br />
herausgebildet oder erschaffen. Der innere<br />
Mensch, das sind die erleuchteten Augen<br />
deines Herzens (Eph 1,18). Der innere<br />
Mensch, das ist der, der nach Dunkelheit,<br />
Ängsten, Leiden, Krankheit und<br />
Todesgefahr doch plötzlich wieder in<br />
deinen Augen aufleuchtet und trotz<br />
alledem von Hoffnung und Zukunft spricht.<br />
Der innere Mensch, das ist der, der in dir im<br />
tiefsten Grunde doch Freude hat am Wort<br />
Gottes, Freude an den Zielen Gottes für<br />
diese Welt und dein Leben, eine tiefe<br />
Freude am Evangelium, am Wort der<br />
Gnade, auch wenn die Gefühle oft trotzig<br />
und sperrig dagegen stehen.<br />
Der innere Mensch, das ist der in dir, der<br />
barmherzig mit dem Sünder ist, weil er den<br />
Menschen liebt, aber die Sünde hasst. Der<br />
innere Mensch, das ist der in dir, der weiß,<br />
dass sein Erlöser lebt. Der innere Mensch,<br />
das ist der in dir, der die Kraft hat, sogar<br />
den Feind zu lieben und der gerne vergibt.<br />
Was? So ein Mensch soll in mir sein? Ja!<br />
Wenn du zu Jesus gehörst, dann hast du<br />
seinen Geist. Und sein Geist, das ist der<br />
Heilige Geist, der hat in dir diesen<br />
Menschen geschaffen. Den hast du nicht<br />
aus deiner Kultur, aus deiner Erziehung oder<br />
aus deinen Glaubenstaten bekommen. Er<br />
ist das direkte Werk des Geistes Gottes in<br />
dir. Und er ist da. Egal wie du dich fühlst,<br />
egal wie du dir in deinen Augen<br />
vorkommst, ganz gleich was andere von dir<br />
denken und wie sie dich sehen, egal ob du<br />
erfolgreich bist oder nicht, ob groß, ob<br />
klein, ob schwach oder stark, ob schön<br />
oder hässlich, dick oder dünn, arm oder<br />
reich, egal welche Hautfarbe du hast, egal<br />
welches Erbe in dir wirkt: wenn du zu Jesus<br />
gehörst, dann hast du einen inneren neuen<br />
Menschen bekommen. Von ihm geht das<br />
Leben aus, das weltweit alle, die zu Jesus<br />
gehören, miteinander verbindet und zu<br />
einem lebendigen Organismus<br />
zusammenfasst, der in dieser Welt wirkt.<br />
Glaubst du das? Alles geistliche Leben<br />
beginnt für uns Christen damit, dass wir<br />
anfangen zu glauben und zu tun, was<br />
geschrieben steht und dass wir uns von<br />
dem bestimmen lassen, was in Gottes<br />
Augen wichtig ist. Und erst wenn wir<br />
entdecken, wozu es uns gibt, dann können<br />
wir uns segensreich mit dem beschäftigen,<br />
was andere von uns erwarten. Wir<br />
brauchen in unseren Tagen starke innere<br />
Menschen. Was geschieht denn, wenn der<br />
innere Mensch schwach und verkümmert<br />
ist? Dann übernimmt der äußere, durch<br />
Kultur, Volkszugehörigkeit, Bildung, Position<br />
und Charakter gewachsene Mensch die<br />
volle Kontrolle und es kann dazu führen,<br />
dass sich der christliche Glaube so stark<br />
verbindet mit der jeweiligen Kultur, mit<br />
völkischem Denken, sogar mit Ideologien,<br />
dass er davon nicht mehr zu trennen ist.<br />
Dann gehen am Ende Christen auf Christen<br />
los, wie in Ruanda. Aber so weit in die Ferne<br />
brauchen wir nicht zu blicken. Unsere<br />
europäische Geschichte ist davon<br />
gekennzeichnet, dass Christen nicht aus<br />
dem inneren Menschen gelebt haben,<br />
sondern nur aus ihrem Äußeren, ihrem<br />
kulturellen, nationalen Menschen. Unser<br />
persönliches, geistliches und inneres Leben<br />
ist zu oft davon bestimmt, dass wir dem<br />
vertrauen, was wir über uns selbst zu<br />
glauben wissen. Wir müssten schon viel<br />
länger darauf achtgeben, dass wir als<br />
Christen unsere christliche Identität und<br />
Stärke und Handlungsfähigkeit, die uns ja<br />
9
schließlich bestimmen soll, tatsächlich auch<br />
im Geiste Gottes finden. Soll jetzt etwa der<br />
innere Mensch die Lösung aller Probleme<br />
sein? Ja! Wenn wir uns klar machen, dass<br />
wir entweder immer Teil des Problems oder<br />
Teil der Lösung sind im ganz großen Gefüge<br />
dieser Welt oder im ganz kleinen meines<br />
eigenen persönlichen Lebens, dann wird<br />
deutlich, dass der innere Mensch mit<br />
Sicherheit ein Teil der Lösung ist und niemals<br />
ein Teil des Problems sein kann. Deshalb ist<br />
es gut und wichtig ihn zu stärken. Ja, und<br />
wie kann dann der innere Mensch<br />
erstarken? Es beginnt mit der Bitte des<br />
Wortes Gottes an uns, nicht mutlos zu<br />
werden. Werde bitte nicht mutlos! Denn es<br />
gibt einen Grund, nicht mutlos zu werden.<br />
Unser himmlischer Vater möchte durch<br />
seinen Geist deinen inneren Menschen<br />
stärken. Er möchte, dass Christus durch<br />
deinen Glauben in deinem Herzen wohnt.<br />
Er möchte, dass du in der Liebe gewurzelt<br />
und gegründet bist. Er möchte, dass du mit<br />
allen Gläubigen auf der ganzen Welt<br />
begreifen kannst, welche tiefen<br />
Dimensionen unser Glaube hat. Er möchte,<br />
dass wir gemeinsam erkennen, wie<br />
großartig die Liebe Christi ist. Er möchte,<br />
dass wir erfüllt werden, mit dem, was<br />
unseren himmlischen Vater erfüllt. Und<br />
Gottes Wort sagt uns, dass unser<br />
himmlischer Vater das tun kann über alles<br />
das hinaus, was wir bitten und verstehen<br />
können. Lasst uns deshalb unsere Knie<br />
beugen. Die Knie beugen ist ein Zeichen.<br />
Gemeint ist damit, dass wir bescheiden und<br />
angemessen klein und hilfsbedürftig, eben<br />
bittend aber doch mit Zuversicht und<br />
Vertrauen und Freimut unseren himmlischen<br />
Vater fragen, dass er unseren inneren<br />
Menschen stärkt. Und wir dürfen und sollen<br />
das auch füreinander tun. Ich glaube, wir<br />
tun das viel zu wenig. Wir verlassen uns zu<br />
sehr auf das Äußere, auf das, was wir<br />
können und von dem wir glauben, dass es<br />
richtig und hilfreich ist. Das mag ja für vieles<br />
gelten. Aber für das entscheidende<br />
Wachstum und die Stärke des inneren<br />
Menschen gilt es eben nicht. Es ist in der Tat<br />
nicht so einfach, über den inneren<br />
Menschen zu reden. Den finden wir nicht<br />
einfach mitten in unseren Gefühlen und<br />
Stimmungen und inneren Befindlichkeiten.<br />
Aber es lohnt sich, ihn dahinter zu<br />
entdecken und dieses gesunde geistliche<br />
innere Leben zu stärken. Die Apostel<br />
jedenfalls sprechen öfter davon: Deshalb<br />
ermatten wir nicht, sondern wenn auch<br />
unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so<br />
wird doch der innere Tag für Tag erneuert<br />
(2Kor 4,16). Sondern der verborgene<br />
Mensch des Herzens im unvergänglichen<br />
Schmuck des sanften und stillen Geistes,<br />
der vor Gott sehr köstlich ist (1Petr 3,4).<br />
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er<br />
eine neue Schöpfung; das Alte ist<br />
vergangen, siehe, Neues ist geworden (2<br />
Kor 5,17). Denn ich habe nach dem inneren<br />
Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes<br />
(Röm 7,22). In der Christenheit hat es immer<br />
wieder bewegende Zeugnisse über den<br />
inneren Menschen gegeben. Gerade im<br />
Pietismus gab es feine Beispiele, wie etwa in<br />
dem alten Lied: „Es glänzet der Christen<br />
inwendiges Leben.“ Der Dichter besingt<br />
darin die Schönheit des inneren Menschen<br />
und wie sie erst im Himmel vollends sichtbar<br />
werden wird. Wenn wir darüber<br />
nachdenken, wie stark und nachhaltig<br />
Christen in dieser Welt gewirkt haben, dann<br />
waren die Quellen ihrer Kraft nicht in Kultur,<br />
Bildung und menschlicher Stärke zu finden,<br />
sondern im inneren Menschen, der in<br />
Gemeinschaft mit dem Geiste Gottes die<br />
tauglichen Werkzeuge von Bildung,<br />
Charakter und Kultur für Gott gebrauchen<br />
konnte. Gottes Wort ermutigt uns heute, uns<br />
auf eine gesunde Innerlichkeit einzulassen.<br />
Aus ihr kommt unsere Kraft. In neuerer Zeit<br />
hat Walter Nigg, ein Schweizer Theologe,<br />
davon geschrieben. Er fand in der<br />
Schublade seines Schreibtisches, den er<br />
von seinen Vätern ererbt hatte, neben<br />
etlichen anderen Papieren auch einen<br />
Brief. Der war wie ein Vermächtnis verfasst.<br />
Jemand versuchte darin, das Leben seines<br />
inneren Menschen mit folgenden Worten zu<br />
beschreiben: Ich bin tief überzeugt davon,<br />
dass vor mir ungezählte Menschen das<br />
gleiche erlebt haben: die Erfahrung von der<br />
10
immer währenden Anwesenheit Gottes,<br />
welche der innerste Kern der<br />
Gottesfreundschaft ist. Bedauert habe ich<br />
zuweilen einzig, dass die Gelehrten, die<br />
doch so viele Bücher geschrieben haben,<br />
noch nie die Gottesfreundschaft zu<br />
erforschen versuchten.<br />
Wahrscheinlichhätten sie aber mit ihrem<br />
allzu klugen Verstand das unergründliche<br />
Geheimnis doch verfehlt. Die<br />
Gottesfreundschaft lehrte mich, das innere<br />
Leben immer besser zu verstehen und es<br />
braucht von diesem Leben nichts weiter<br />
bekannt zu werden, als nur das eine, dass<br />
es real, dringend und erfüllend vorhanden<br />
war und dass die Gewissheit leuchtend in<br />
mir lebte, „ich werde mit euch wohnen in<br />
eurem Hause“. Es ist mir nur darum zu tun,<br />
ein Zeugnis abzulegen über die unendliche<br />
Freude, welche die Freundschaft mit dem<br />
Ewigen in sich schließt. Aller Ratlosigkeit<br />
bereitet sie ein Ende. Wenn einst mein<br />
armer Lazarus in Abrahams Schoß ist, wird<br />
die Gottesfreundschaft noch eine viel<br />
intensivere Steigerung erfahren. Es wird<br />
nach mir wieder Menschen geben, die<br />
diese bewusst pflegen, und es wird die<br />
wahrhaft freundschaftliche Beziehung zum<br />
höchsten Gut der Güter gar nie<br />
aufhören,. dieweil gestern, heute und<br />
morgen das glückselige Wort Christi aus<br />
dem Johannesevangelium die Jünger<br />
mitten ins Herz treffen wird: „Ihr seid meine<br />
Freunde.“ Hier hat jemand das Leben<br />
seines inneren Menschen entdeckt. Ich will<br />
es auch noch viel mehr bei mir und<br />
anderen entdecken, und deshalb will ich<br />
lernen, für die Stärkung unseres inneren<br />
Menschen zu beten. Wir wollen doch nicht<br />
mutlos werden! Soll es so sein? Amen.<br />
Herausgeber: Evang. Brüdergemeinde Korntal,<br />
Saalplatz 2, 70825 Korntal‐Münchingen,<br />
11
ASPEKTE DER LIEBE<br />
Was Menschen wachsen lässt<br />
Wir leben alle in unzähligen Beziehungen,<br />
aber nicht alle diese Beziehungen lassen<br />
uns gleichermaßen blühen. Wir nehmen an<br />
einer Kleingruppe teil, aber nichts verändert<br />
sich. Warum? Erst die vier Aspekte der Liebe<br />
ermöglichen Wachstum und blühendes<br />
Leben.<br />
Wenn Jesus die Liebe zu Gott und zum<br />
Nächsten zum Dreh- und Angelpunkt eines<br />
gläubigen Menschen macht (vgl.<br />
Matthäus, Kapitel 22, Vers 37), dann gilt das<br />
mit Sicherheit auch im Blick auf unsere<br />
Beziehungen: Wo Liebe erlebt wird, blühen<br />
Menschen auf. Aber was ist mit Liebe<br />
eigentlich gemeint? Die vier Dimensionen<br />
der Liebe helfen, die eigenen Beziehungen<br />
mal genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />
Liebe ist bedingungslose Annahme<br />
Die erste «Liebes»-Erfahrung im Leben eines<br />
Menschen ist – oder sollte es wenigstens<br />
sein – die bedingungslose Annahme durch<br />
Mutter und Vater (Psalm 22, Vers 10).<br />
Annahme brauchen wir aber das ganze<br />
Leben hindurch wie die Luft zum Atmen. So<br />
wie die physische Unterernährung auch<br />
Mangelkrankheiten wie massiven<br />
Muskelabbau, Hirn- und<br />
Organschädigungen, Kleinwuchs und ein<br />
geschwächtes Immunsystem auslöst, kann<br />
uns auch der Mangel an Annahme auf<br />
verschiedenen Ebenen an der Entfaltung<br />
hindern: Bindungs- und<br />
Beziehungsunsicherheit, Mühe mit<br />
authentischer Intimität, Angst vor Nähe,<br />
Rückzug bei Beziehungsunsicherheiten,<br />
mangelnde Konfliktfähigkeit.<br />
Aber wir brauchen nicht Gefangene<br />
unserer defizitären Vergangenheit zu<br />
bleiben. Wir vertrauen auf zwei Quellen der<br />
heilenden Kraft der Liebe: In der<br />
umarmenden Annahme des Vaters, wie sie
auch der heimkehrende Sohn erleben<br />
durfte (vgl. Lukas, Kapitel 15, Vers 20),<br />
liegen Heilung und Wiederherstellung. Diese<br />
Ankunft in den Armen Gottes bildet den<br />
Ausgangspunkt zu einem veränderten<br />
Leben. Hier haben die Festfreude und wohl<br />
auch die Lebensfreude ihren Anfang. Aber<br />
auch die zwischenmenschliche<br />
Gemeinschaft kann heilen. Die christliche<br />
Gemeinde darf und soll Familie sein (vgl.<br />
Matthäus, Kapitel 12, Verse 47-50), wo unter<br />
Brüdern, Schwestern und geistlichen Eltern<br />
diese Annahme konkret erlebt wird. Wo<br />
Menschen sich zuerst mal bedingungslos<br />
geliebt und angenommen fühlen, kann<br />
Überraschendes passieren.<br />
Liebe ist Mut zur Wahrheit<br />
Wer liebt, will und muss auch ehrlich sein.<br />
Die liebende Wahrheit hat Jesus das Leben<br />
gekostet: Er ist am Kreuz den Tod für uns<br />
Sünder gestorben. Wer liebt, ohne die<br />
Konfrontation zu wagen, will eine Erlösung<br />
ohne das Kreuz. Liebende Wahrheit schliesst<br />
den Mut ein, das Krumme und Kranke im<br />
eigenen Leben und im Leben des anderen<br />
nicht einfach «stehen zu lassen»: Weil wir<br />
vertrauen, dass Jesus heute noch vergibt,<br />
hilft und verändert, sprechen wir auch das<br />
Schwierige und Schmerzhafte an (1.<br />
Thessalonicher, Kapitel 5, Vers 11). Aber nur<br />
wer liebt, darf dem anderen als ehrlicher<br />
Spiegel dienen. Wer wirklich liebt, will und<br />
kann dem anderen seine ehrliche<br />
Wahrnehmung nicht verschweigen.<br />
Liebende Gemeinschaft ist darum immer<br />
auch der Ort, wo mir Wahrheit begegnet.<br />
Wichtig zu wissen, dass allein Jesus «die»<br />
Wahrheit (vgl. Johannes, Kapitel 14, Vers 6)<br />
ist. Gut zu wissen, dass wir einander nur<br />
«meine» Wahrheit und «meine»<br />
Wahrnehmung schenken können. Aber<br />
immerhin: Wenn wir einander lieben, wird in<br />
unserer Wahrheit etwas von der Wahrheit<br />
Jesu sichtbar.<br />
Liebe führt in die Freiheit<br />
Wer ehrlich und selbstlos liebt, will dem<br />
anderen helfen, seine in ihm schlummernde<br />
Berufung und Farbe zu entdecken und zur<br />
Entfaltung zu bringen. Was verborgen ist,<br />
darf sichtbar werden. Darum können<br />
Wahrheit und Freiheit nicht voneinander<br />
getrennt werden (Johannes, Kapitel 8, Vers<br />
32). Jeder ist ein Original, und dieses Wissen<br />
ist wiederum Ausdruck der Ehrfurcht vor<br />
Gott, der mit jedem von uns einen<br />
einzigartigen Weg geht.<br />
Christliche Freiheit meint natürlich nie, dass<br />
wir einfach tun und lassen, wie es uns<br />
gerade so dünkt. Unser Ziel soll immer sein,<br />
dass «Christus in euch Gestalt annimmt»<br />
(Galater, Kapitel 4, Vers 19). Hier hat Freiheit<br />
ihr eigentliches Fundament: in der<br />
Ausrichtung auf Jesus! Christliche Freiheit<br />
darf nicht mit einer oberflächlichen<br />
«Selbstverwirklichung» verwechselt werden:<br />
Freiheit macht Christus in uns sichtbar, ohne<br />
dass wir dabei unsere Individualität<br />
verlieren.<br />
Liebe macht verbindlich<br />
Ohne Verbindlichkeit ufert Freiheit aus: Wer<br />
liebt, setzt sich und seiner Freiheit Grenzen.<br />
Darum sagt die Bibel auch: «Denn die Liebe<br />
zu Gott besteht darin, dass wir seine<br />
Gebote halten» (1. Johannes, Kapitel 5,<br />
Vers 3). Aber es geht im Tiefsten nicht um<br />
eine Bindung an Gebote oder Verbote,<br />
sondern um eine Bindung an Jesus: Weil ich<br />
mich durch den Glauben an Jesus<br />
gebunden habe, nehme ich auch die<br />
Worte von Jesus und der Bibel ernst.<br />
Diese beziehungsmässige Bindung an Jesus<br />
ist auch das Vorbild unserer<br />
zwischenmenschlichen Verbindlichkeit: Wer<br />
Jesus liebt, wird auch die Menschen zu<br />
lieben beginnen und sich gesund an sie zu<br />
binden wagen. Gleichzeitig steht über jeder<br />
menschlichen Bindung die Bindung an<br />
Jesus, ansonsten werden wir schnell von<br />
Menschen abhängig. Wenn die Forderung<br />
nach Verbindlichkeit, Unterordnung und<br />
Gehorsam aber einfach Teil eines Konzepts<br />
von Jüngerschaft ist und nicht Ausdruck<br />
von Liebe und Treue, dann werden in einer<br />
solchen Gruppe nicht Originale<br />
heranreifen, sondern nur Kopien produziert.<br />
Annahme, Wahrheit, Freiheit und<br />
Verbindlichkeit – diese vier Dimensionen der<br />
Liebe machen unsere Beziehungen zu<br />
Orten blühenden Lebens. Garantiert.<br />
Autor: Meinrad Schicker<br />
13
REGISSEUR WIM WENDERS<br />
GEBET<br />
VERÄNDERT<br />
Ohne Zweifel, Regisseur Wim Wenders kennt<br />
die Welt. Doch «daheim» fühlt er sich bei<br />
Gott. Dieses Urvertrauen besaß er allerdings<br />
nicht immer. Wim Wenders über seinen<br />
Weg zum Glauben.<br />
Eine lange Zeit meines Lebens war ich fern<br />
von Gott, deshalb erinnere ich mich an<br />
seine Abwesenheit. Nein, es so zu sagen ist<br />
verkehrt. Er war nicht abwesend, ich war es.<br />
Ich war in das Exil meines eigenen freien<br />
Willens gegangen. Ich irrte durch alle Arten<br />
von Philosophien, Ersatzaufklärungen,<br />
geistigen Abenteuern, Sozialismus und<br />
Psychoanalyse (ebenfalls eine<br />
Ersatzreligion). Einige von ihnen werde ich<br />
nicht verleugnen oder schlecht reden. Ich<br />
bin froh, dass ich dort war – und zurück bin.<br />
Wie Gott ist<br />
Ich glaube an den Gott, der sich im Neuen<br />
Testament auf unglaublich grosszügige,<br />
grenzenlos liebevolle Weise zeigt. Ich finde<br />
das Neue Testament so atemberaubend,<br />
weil es nur Möglichkeiten eröffnet und<br />
keinerlei Einengungen. Das ist kein<br />
abstrakter Gott. Sein Wesen kann ich heute<br />
spüren. Nicht nur beim Beten.<br />
Auch das Licht erlebe ich oft als eine Nähe<br />
Gottes und jeden Akt von Freundlichkeit<br />
oder Brüderlichkeit unter Menschen! Gott<br />
spüren zu können ist ja eine kindliche<br />
Fähigkeit, die viele Menschen im Lauf der<br />
Jahre verlernt zu haben glauben. Ich meine<br />
nicht das naive «14 Englein um mich<br />
stehen», sondern dieses Grundvertrauen in<br />
ein Gehörtwerden, sich von Gott gesehen<br />
und erkannt zu wissen. Ich habe in meinem<br />
Leben Antworten auf Gebete bekommen,<br />
gerade dann, wenn ich niemand anderen<br />
mehr fragen konnte.<br />
Man kann das von den Psalmen lernen, von<br />
der Unmittelbarkeit und Unbedingtheit, mit<br />
der David da Gott ruft und sagt: «Hey! Ich<br />
brauche deine Hilfe, lass mich jetzt nicht<br />
hängen!» Man muss sich nur trauen! Ich<br />
habe dadurch oft in mir Gewissheit<br />
erfahren oder Frieden mit etwas schliessen<br />
können.<br />
Autor: Miriam Hinrichs<br />
Quelle: Chrismon.de / zeitzubeten.de<br />
Beten – ein Selbstversuch<br />
Ich erinnere mich, wie ich versuchsweise<br />
wieder zu beten begann. Und ich erinnere<br />
mich, wie es mich langsam veränderte. Wie<br />
ich weinte, als ich merkte, dass ich endlich<br />
heimgekommen war. Als ich fühlte,<br />
wiedergefunden zu sein. Und wie sich<br />
dieses Gefühl langsam in eine Gewissheit<br />
verwandelte.<br />
14
Heinrich Bedford-Strohm* warnt vor<br />
Rechtspopulisten und Nationalismus<br />
WARUM<br />
NATIONALISMUS<br />
SÜNDE IST<br />
WER SEIN EIGENES LAND<br />
ODER SEINE VOLKSGRUPPE<br />
ÜBERHÖHT, PRODUZIERT<br />
HASS UND GEWALT.<br />
DAGEGEN ERHEBT DIE<br />
KIRCHE IHRE STIMME<br />
Ein Gespenst geht um in Europa – mit -<br />
diesen Worten begann das 1848 ver<strong>öffentlich</strong>te<br />
Kommunistische Manifest von Karl<br />
Marx und Friedrich Engels. Mit dem<br />
Gespenst war der Kommunismus gemeint.<br />
169 Jahre und zahlreiche kommunistische<br />
Unrechtsregime später ist von dem<br />
„Gespenst“ nicht viel mehr übriggeblieben<br />
als zerstobene Visionen.<br />
Das Gespenst, das heute in Europa<br />
umgeht, ist der Rechtspopulismus.<br />
Jedenfalls beschäftigt er Medien und Politik<br />
in Europa in einem Maße wie kaum ein<br />
anderes Phänomen in Politik und<br />
Gesellschaft. Insbesondere im Hinblick auf<br />
die Themen Flüchtlingspolitik und Islam -<br />
haben sich unter diesem Stichwort Parteien<br />
gesammelt, die den bisherigen Konsens<br />
über die grundlegenden Werte, die Europa<br />
ausmachen, lautstark infrage stellen.<br />
Superwahljahr <strong>2017</strong>. Am 23. April ist<br />
Präsidentschaftswahl in Frankreich, im Juni<br />
Parlamentswahl. In Deutschland gibt es in<br />
diesem Jahr drei Landtagswahlen und<br />
dann im September die Wahl zum<br />
Deutschen Bundestag. Bulgarien, Türkei,<br />
Serbien, Tschechien: Überall werden<br />
Wahlurnen aufgestellt.<br />
DEUTSCHLAND ERWACHE?<br />
EIN GEFÄHRLICHER TON<br />
SCHLEICHT SICH IN DIE<br />
WAHLKÄMPFE EIN<br />
In Koblenz haben sich kürzlich führende<br />
Vertreter des Rechtspopulismus getroffen.<br />
Nach der britischen Brexit-Entscheidung<br />
und der Wahl von Donald Trump zum -<br />
amerikanischen Präsidenten – so hieß es da<br />
– wolle man <strong>2017</strong> zum „Jahr des Erwachens<br />
der Völker von Zentraleuropa“ machen.<br />
Deutschland erwache? Ein neuer und<br />
gefährlicher Ton schleicht sich europaweit<br />
in die Wahlkämpfe unserer Tage ein.<br />
„Sprache dichtet und denkt nicht nur für<br />
mich, sie lenkt auch mein Gefühl, sie steuert<br />
mein ganzes seelisches Wesen [...]. Worte<br />
können sein wie winzige Arsendosen: Sie<br />
werden unbemerkt verschluckt, sie<br />
scheinen keine Wirkung zu tun, und nach<br />
einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“<br />
Das hat Victor Klemperer formuliert, als er<br />
die Sprache des „Dritten Reiches“<br />
analysierte.<br />
Die stark gestiegene Zahl rechter Straftaten<br />
erfüllt mich mit größter Sorge. Wer sein<br />
eigenes Land oder seine eigene<br />
Volksgruppe überhöht und gegen die<br />
anderen in Stellung bringt, produziert Hass,<br />
irgendwann Gewalt und am Ende vielleicht<br />
sogar wieder unzählige Tote. Deswegen<br />
sage ich: Nationalismus ist eine<br />
Erscheinungsform von Sünde. Nationalismus<br />
vergiftet das Klima zwischen Menschen. Wo<br />
er mit dem christlichen Mäntelchen<br />
15
umgeben wird, ist klarer Widerspruch<br />
angesagt, denn er tritt all das mit Füßen,<br />
was die christliche Tradition ausmacht.<br />
LIBERALE UND<br />
KONSERVATIVE<br />
POSITIONEN HABEN IHREN<br />
PLATZ IN DER KIRCHE<br />
Die Kirche steht für das genaue Gegenteil:<br />
für die Versöhnung der Völker, für die<br />
Anerkennung der Würde eines jeden<br />
Menschen, unabhängig von seiner<br />
Nationalität oder Volksgruppe. Das ist ganz<br />
im Einklang mit dem Reformator Martin<br />
Luther. Er illustriert die Sünde mit dem Bild<br />
eines Menschen, der „in sich selbst<br />
verkrümmt“ und daher von Gott und<br />
seinem Mitmenschen abgeschnitten ist. Ich<br />
zuerst, meine Partei zuerst, Deutsche zuerst,<br />
Amerika zuerst? Auch Gemeinschaften<br />
können „in sich verkrümmt“ sein.<br />
Gott lieben und den Nächsten lieben – das<br />
ist der Kern der Orientierungen, die das<br />
Christentum ausmachen. Was das für die<br />
Politik bedeutet, ist nicht direkt abzuleiten.<br />
Liberale und konservative Positionen haben<br />
gleichermaßen ihren Platz in der Kirche.<br />
Nationalismus aber nicht, so wenig wie<br />
Rassismus, Antisemitismus oder andere -<br />
Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.<br />
Parteipolitische Auseinandersetzungen sind<br />
keine Bühne für uns Kirchen. Aber die<br />
Grundlinien ethisch verantwortlichen<br />
Handelns werden wir deutlich aufzeigen.<br />
Auch und gerade in Wahlkampfzeiten.<br />
*Heinrich Bedford-Strohm (* 30. März 1960 in<br />
Memmingen als Heinrich Strohm) ist ein deutscher<br />
evangelisch-lutherischer systematischer Theologe mit<br />
dem Schwerpunkt Sozialethik.<br />
Seit dem 30. Oktober 2011 ist er Landesbischof der<br />
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und seit<br />
dem 11. November 2014 Ratsvorsitzender der<br />
Evangelischen Kirche in Deutschland.<br />
Jürgen Klopp über Martin Luther als Vorbild<br />
von Torsten Zimmermann „chrismon spezial 2016“<br />
"ICH MAG<br />
LUTHER"<br />
Was wir von ihm kennen, sind Titel,<br />
Trophäen und witzige Kommentare. Jetzt<br />
hat der Fußballtrainer noch einen Titel – er<br />
ist einer der Botschafter fürs<br />
Reformationsjubiläum<br />
REFORMATIONSJUBILÄUM<br />
Am 31.10.<strong>2017</strong> soll es der Legende nach<br />
500 Jahre her sein, dass Martin Luther mit<br />
dem Anschlag seiner 95 Thesen an der<br />
Schlosskirche zu Wittenberg den Stein der<br />
Reformation endgültig ins Rollen brachte.<br />
REFORMATIONSBOTSCHAFTER<br />
In diesem Jahr feiern die Protestanten 500<br />
Jahre Reformation. Prominente erklären,<br />
warum sie mitfeiern und was ihnen an der<br />
Reformation wichtig ist<br />
Jürgen Klopp ist einer der populärsten<br />
Fußballtrainer in Europa. Was ihn von vielen<br />
Kollegen unterscheidet, ist die Fähigkeit,<br />
16
über Fußball fast wissenschaftlich zu<br />
dozieren und sich gleichzeitig wie ein Kind<br />
zu freuen oder zu ärgern. Klopp steht für<br />
Erfolge, für Emotionen und Entertainment.<br />
Grundlage dafür ist seine <strong>öffentlich</strong> kaum<br />
bekannte, ernste und nachdenkliche Seite.<br />
Und der Glaube. Für viele Spitzensportler<br />
bedeutet „Glaube“ der unbedingte<br />
Glaube an die eigene Stärke. Für Jürgen<br />
Klopp steht das Wort für den Glauben an<br />
Gott. Dabei geht es nicht um Unterstützung<br />
in einem wichtigen Spiel, sondern darum,<br />
sich bei all dem extremen Leistungsdruck<br />
selbst wiederzufinden. „Der Glaube an<br />
Gott“, sagt der gebürtige Stuttgarter, „ist<br />
wie ein Fixstern, der immer da ist.“<br />
Klopp kennt alle Seiten des Profifußballs. Als<br />
Trainer hat er mit Borussia Dortmund das<br />
Champions-League-Finale in London<br />
erreicht. Er war Meister, Pokalsieger und hat<br />
deshalb die freie Auswahl auf beinahe<br />
jeden prominenten Trainerjob. Aber er hat<br />
auch den staubigen Alltag in der zweiten<br />
Liga erlebt. In <strong>Mai</strong>nz, bei den 05ern. Erst als<br />
Spieler, danach, mit nur 34 Jahren, als<br />
Trainer. Der FSV <strong>Mai</strong>nz 05 war ein<br />
vergleichsweise armer Club, für den es zu<br />
dieser Zeit schon ein Riesenerfolg war,<br />
nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.<br />
Was selten genug vorkam.<br />
"MEIN GLAUBE IST MEINE<br />
GRUNDFESTE"<br />
Klopp, Jahrgang 1967, war früh klar, dass er<br />
seinen eigenen, einen für die Branche<br />
untypischen Weg gehen muss. Er selbst war<br />
ein durchschnittlich begabter Spieler, der<br />
nie in der ersten Bundesliga gespielt hat.<br />
Sein Fazit: „Ich hatte das Talent für die<br />
Landesliga und den Kopf für die<br />
Bundesliga. Herausgekommen ist die zweite<br />
Liga.“ Ein Mann mit einem Diplom als<br />
Sportwissenschaftler, anfangs jedoch ohne<br />
gültige Trainerlizenz. Aber Klopp hat<br />
Visionen und bewundert Menschen, die<br />
den ihren auch gegen größte Widerstände<br />
treu bleiben. Und das gilt auch jenseits des<br />
Fußballplatzes.<br />
Martin Luther etwa nennt er „ein Vorbild“.<br />
Und wie Jürgen Klopp eben so spricht: „Ich<br />
mag Luther, weil er für die<br />
Unterprivilegierten und Ausgeschlossenen<br />
gekämpft hat.“ Das kommt ihm locker und<br />
zugleich ernsthaft über die Lippen. Ein<br />
Fußballtrainer, der sich nicht scheut, über<br />
Religion und Glauben zu sprechen. Er<br />
ergänzt: „Der Glaube war nicht von<br />
Kindheit an gewiss, er ist irgendwann<br />
zu mir gekommen.“<br />
Klopp fällt dies leicht, weil er niemanden<br />
überzeugen will und muss. Es sind seine<br />
persönlichen Gedanken. Er weiß, worüber<br />
er redet. Seine Art, religiös zu sein, am<br />
kirchlichen Angebot teilzuhaben, spielt sich<br />
fernab der TV-Kameras im Privatleben ab.<br />
Wer ihn aber nach dessen Bedeutung für<br />
seine Persönlichkeit fragt, bekommt eine<br />
klare Antwort: „Der Glaube führt mich<br />
durchs Leben, ist meine Leitlinie und<br />
Reißleine.“<br />
ERNSTHAFTE ARBEIT,<br />
LOCKERE ATMOSPHÄRE<br />
Jürgen Klopp ist seinen Weg mutig und<br />
entschlossen gegangen. In die Köpfe und<br />
die Herzen fast aller Fußballfans gelangte<br />
der Schwabe als 05-Trainer jedoch<br />
ausgerechnet in den Momenten der<br />
größten sportlichen Enttäuschungen.<br />
Zweimal in Folge verpasste der FSV denkbar<br />
knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Der<br />
Coach ließ seinen Emotionen freien Lauf.<br />
Klopp perfektionierte seinen Stil – ernsthafte<br />
Arbeit in lockerer Atmosphäre – und führte<br />
<strong>Mai</strong>nz in die höchste deutsche Spielklasse.<br />
Er wurde zum Kandidaten für die<br />
Branchenführer. Borussia Dortmund<br />
17
engagierte ihn. Und er machte den BVB<br />
zum Hauptkonkurrenten des schier<br />
übermächtigen FC Bayern. Bis heute hält<br />
sich die Geschichte, dass die Münchner<br />
selbst an einer Verpflichtung des<br />
aufstrebenden, positiv verrückten Trainers<br />
interessiert waren. Ein Chefcoach mit<br />
Dreitagebart, der so redet wie ein<br />
Fußballfan, war dem Rekordmeister aber<br />
angeblich nicht ganz geheuer.<br />
OHNE ERHOBENEN<br />
ZEIGEFINGER<br />
Der Job des Fußballlehrers geht heutzutage<br />
weit über die Arbeit mit einer Mannschaft<br />
hinaus. Fans, Medien, Verein, Berater – ein<br />
Leben in der totalen Öffentlichkeit. Fußball<br />
immer und überall? Nicht für den<br />
Familienvater Jürgen Klopp. Die enormen<br />
Sympathiewerte hat er sich mit seiner<br />
kommunikativen Art und den sportlichen<br />
Erfolgen erarbeitet. Zuletzt stand Klopp im<br />
<strong>Mai</strong> 2016 mit dem FC Liverpool im Finale der<br />
Europa League.<br />
Was ihn jedoch in besonderer Weise<br />
auszeichnet, ist seine Fähigkeit, die wirklich<br />
wichtigen Dinge nicht aus den Augen zu<br />
verlieren und klar Stellung zu beziehen.<br />
Klopp macht dies ohne erhobenen<br />
Zeigefinger und mit passendem<br />
Querverweis: „Martin Luther wieder in unser<br />
Bewusstsein zu rufen, passt gerade jetzt<br />
sehr gut in unsere Zeit, in der wir viel<br />
darüber diskutieren, ob wir Menschen<br />
Zuflucht bieten oder sie ausschließen<br />
sollten.“<br />
Weder als Trainer noch als Privatmensch<br />
hält der Schwabe wortgewaltige Reden<br />
gegen Diskriminierung und für<br />
Gleichberechtigung. Er lebt es einfach.<br />
Ganz im Sinne der großen Vorkämpfer. Als<br />
evangelischer Christ weiß er sehr genau,<br />
wie viel Martin Luther unter anderem „dafür<br />
riskiert hat, damit wir ein positives Gottesbild<br />
haben können und damit Menschen ihren<br />
Glauben ohne Angst und mündig leben<br />
können“.<br />
Wie viele andere Prominente hat sich<br />
Jürgen Klopp für einen speziellen, eigenen<br />
Weg entschieden, zu unterstützen und zu<br />
helfen. Manchmal spontan, immer<br />
unbürokratisch. Dabei hat er nicht das<br />
geringste Interesse an <strong>öffentlich</strong>er<br />
Wahrnehmung oder gar an Effekthascherei<br />
vor aller Augen.<br />
GEFÜHLE SPENDEN<br />
Oftmals wissen die Empfänger gar nicht,<br />
dass eine so populäre Person hinter der<br />
Spende steckt. Ja, die anonymen<br />
Aktivitäten sind auch dem Selbstschutz<br />
geschuldet. Bekannte und beliebte Leute<br />
bekommen unzählige Anfragen und sollen<br />
empfinden. In einem Interview mit dem<br />
ZEITmagazin hat er seine Einstellung so<br />
erklärt: „Für mich heißt das, auch wenn das<br />
pathetisch klingt, den Ort, an dem ich bin,<br />
ein wenig besser zu machen. Es ist mir in<br />
ganz vielen Situationen wichtig, dass es den<br />
Menschen um mich herum gut geht.“<br />
sich ständig rechtfertigen, warum sie das<br />
eine getan und das andere gelassen<br />
haben. Jürgen Klopp hat diesen Konflikt auf<br />
seine eigene, kreative Weise gelöst. Er<br />
versucht, Gefühle zu spenden. Jeden Tag.<br />
Ein Star, der mit allen Leuten in seiner<br />
Umgebung so umgeht, dass sie Freude Das<br />
klappt nicht immer. Fans der gegnerischen<br />
Mannschaft wissen: Die 90 Minuten<br />
während eines Fußballspiels sind davon<br />
ausgenommen. Der Trainer Jürgen Klopp ist<br />
schließlich fürs Gewinnen angestellt.<br />
Danach ist er wieder für alle da.<br />
18
ERKELENZ: 06. – 20.10.<strong>2017</strong><br />
DREI KIRCHENGEMEINDEN<br />
ZWEI ORTE<br />
EINE<br />
ERLEBNISAUSSTELLUNG<br />
„BIBELSCHÄTZE AUS 2 JAHRTAUSENDEN:<br />
GUTENBERG, LUTHER & DIE SCHRIFTROLLEN<br />
VOM TOTEN MEER"<br />
Gemeinsames Projekt der EFGG Erkelenz<br />
mit der Evangelischen und Katholischen<br />
Kirchengemeinde zum 500.<br />
Reformationsjubiläum.<br />
Ausstellungsorte sind die Kundenhallen in<br />
den Geschäftsstellen der Volksbank und<br />
Kreissparkasse in Erkelenz.<br />
Ausgestellt werden wertvolle Bibel-<br />
Exponate und Interessantes und<br />
Wissenswertes "rund um die Geschichte der<br />
Bibel". Eine original<br />
Gutenbergdruckerpresse und andere<br />
Aktionen laden ein, die Bibel als Gottes<br />
lebendiges Wort neu zu entdecken und zu<br />
erleben.<br />
Unsere Vision...<br />
Wir wollen das Reformationsjubiläum<br />
erfahrbar in unsere Stadt holen und<br />
Menschen heute wieder neu für die<br />
Einzigartigkeit und Kraft des lebendigen<br />
Wortes Gottes begeistern. Unser Ziel lautet<br />
„Gottes Wort zum Stadtgespräch in Erkelenz<br />
werden zu lassen“. Deshalb gehen wir auch<br />
mit der Bibelkunstausstellung mitten hinein<br />
in unsere Stadt. An zwei Orte, an denen<br />
Menschen jeden Tag ein- und ausgehen.<br />
Manchmal sehr sorgenvoll, manchmal<br />
auch heiter und gelöst. An zwei Orten, an<br />
denen Geld das große Thema ist, soll<br />
Gottes Wort zum Nachdenken darüber<br />
anregen, dass es viel höhere Werte und ein<br />
größeres Kapital für uns Menschen gibt.<br />
Unsere Strategie...<br />
Es war im vergangenen Jahr ein großes<br />
Geschenk Gottes, das wir mit dem<br />
Wissenschaftspublizisten Alexander Schick<br />
einen kompetenten und hilfsbereiten<br />
Ansprechpartner für unsere Vision finden<br />
durften. Für die Zeit vom 06. bis 20. Oktober<br />
stellt er uns die Bibelwanderausstellung<br />
„Bibelschätze aus 2 Jahrtausenden:<br />
Gutenberg, Luther und die Schriftrollen vom<br />
Toten Meer“ zur Verfügung. Im Herzstück<br />
19
esteht diese Ausstellung aus 14<br />
Standvitrinen und 12 Tischvitrinen, in denen<br />
wertvolle Bibelexponate, Wissenswertes aus<br />
der biblischen Geschichte, wie das Modell<br />
der alttestamentlichen Stiftshütte und vieles<br />
andere mehr, ausgestellt werden. Dazu<br />
kommt eine original<br />
Gutenbergdruckerpresse, mit der jeder<br />
Besucher in die Geschichte des Buchdrucks<br />
eintauchen kann. Eine<br />
Erlebniswanderausstellung, speziell für die<br />
Gemeinde am Ort. Freiwillige und<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter aus der<br />
Evangelischen und Katholischen<br />
Kirchengemeinde sowie der EFGG Erkelenz<br />
werden dazu geschult und vorbereitet und<br />
werden für zwei Wochen die Gäste und<br />
Besucher durch die Ausstellung führen.<br />
Mit der Volksbank und der Kreissparkasse in<br />
der Erkelenzer Innenstadt durften wir zwei<br />
freundliche „Mitgastgeber“ finden, die uns<br />
bei der Durchführung der<br />
Bibelkunstausstellung in jeder Hinsicht<br />
großzügig unterstützen wollen – mit ihren<br />
Kundenhallen und Schulungsräumlichkeiten<br />
sowie in allen finanziellen Fragen.<br />
500 Jahre nach der Reformation werden wir<br />
über alle konfessionellen Unterschiede<br />
hinweg sichtbar machen, was uns im<br />
Zentrum am Ende doch verbindet: Gottes<br />
Wort, überliefert im Alten und Neuen<br />
Testament.<br />
Informationstag ins „Martin – Luther –<br />
Gemeindehaus“ in der Mühlenstraße<br />
(Erkelenzer Innenstadt) ein.<br />
Betet für alle noch ausstehenden<br />
Vorbereitungen und Planungen:<br />
Kontaktpflege zur Presse, zur Stadt Erkelenz<br />
und den Schulen unserer Stadt; Klärung von<br />
Versicherungsfragen; Planung des<br />
Transports und des Aufbaus der Ausstellung,<br />
etc.<br />
Betet für Gottes Wirken in der Zeit der<br />
Ausstellung: Für eine segensreiche<br />
Zusammenarbeit in einem guten<br />
ökumenischen Miteinander. Für viele Gäste<br />
und Besucher, die sich neu für Gottes Wort<br />
begeistern und erreichen lassen. Für Gottes<br />
nachhaltiges Wirken – dass sein Wort nicht<br />
leer zurück kommt und Menschen neu auf<br />
den Herrn aller Herren hingewiesen werden.<br />
In Zeiten großer weltpolitscher Umbrüche<br />
und Unsicherheiten wollen wir auf sein ewig<br />
gültiges Fundament hinweisen:<br />
Himmel und Erde werden vergehen;<br />
meine Worte aber werden nicht vergehen.<br />
(Markus 13,31)<br />
Für alle Fragen zur Bibelkunstaustellung<br />
steht Rüdiger Puchta gerne zur Verfügung.<br />
Unser Gebet...<br />
Wir glauben: An Gottes Segen ist alles<br />
gelegen! Wir brauchen daher bei aller<br />
Planung viel Gebetsunterstützung für die<br />
großartige Chance der<br />
Bibelkunstausstellung im Herbst dieses<br />
Jahres:<br />
Betet für unsere Suche nach freiwilligen und<br />
ehrenamtlichen Ausstellungsbegleitern! Wir<br />
brauchen für 14 Tage eine große<br />
Mannschaft, die sich hier einbringt und Zeit<br />
mitbringt. Für Samstag, den 13. <strong>Mai</strong>, laden<br />
wir deshalb Interessierte in der Zeit von 9 bis<br />
13 Uhr zu einem Schulungs- und<br />
20
Definition,<br />
Wichtigkeit und<br />
Merkmale des<br />
geistlichen<br />
Wachstums<br />
Biblische Grundlagen von Heinz Hepp<br />
Das geistliche Wachstum ist der Prozess, der<br />
in der gelebten Beziehung zu Jesus Christus<br />
reift. Jemand, der geistlich wächst, wird<br />
mehr und mehr wie Christus. (Christus<br />
ähnlicher) Die geistlich Reifen werden in der<br />
Lage sein, "Gutes vom Bösen zu unterscheiden"<br />
(Hebräer 5:14). Das geistliche<br />
Wachstum beginnt in dem Augenblick, in<br />
dem ein Mensch zum Glauben an Christus<br />
kommt, nicht stehen bleibt, sondern weiter<br />
geht auf dem Weg mit Ihm, bis er nach<br />
diesem Leben in die Gegenwart Christi<br />
eintritt.<br />
Geistliches Wachstum wird von Jesu<br />
Nachfolgern erwartet. Der Autor des<br />
Hebräerbriefes ermahnt seine Leser für<br />
"nicht mehr versuchen zu verstehen"<br />
(Hebräer 5:11) und "immer noch ein Kind"<br />
(Vers 13). Die Kritik führt zur Ermahnung:<br />
"Darum wollen wir jetzt lassen, was am<br />
Anfang über Christus zu lehren ist, und uns<br />
zum Vollkommenen wenden. Wir wollen<br />
nicht abermals den Grund legen mit der<br />
Umkehr von den toten Werken und dem<br />
Glauben an Gott" (Hebräer 6,1). Der<br />
Apostel Petrus sagt: "Wachset aber in der<br />
Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und<br />
Heilands Jesus Christus."<br />
(2. Petrus 3:18).<br />
Die Bibel bietet wertvolle Einblicke darüber,<br />
wie ein Christ geistlich wachsen kann. Es ist<br />
die Kraft Christi im Gläubigen, die uns die<br />
Fähigkeit gibt, geistlich zu wachsen<br />
(2 Petrus 1: 3, Epheser 3:20).<br />
Wenn wir uns auf die Kraft Jesu verlassen<br />
und in seinen Spuren gehen, wächst in uns<br />
die geistliche Reife.<br />
Petrus wirft einen Blick auf den Wachstumsprozess:<br />
"So wendet allen Fleiß daran und<br />
erweist in eurem Glauben Tugend und in<br />
der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis<br />
Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und<br />
in der Geduld Frömmigkeit und in der<br />
Frömmigkeit Brüderlichkeit und in der<br />
Brüderlichkeit die Liebe. Denn wenn dies<br />
alles reichlich bei euch ist, wird's euch nicht<br />
faul und unfruchtbar sein lassen in der<br />
Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. "<br />
(2. Petrus 1, 5-8).<br />
Die aktive Zugehörigkeit zu einer Gemeinde<br />
und der Einsatz unserer von Gott<br />
gegebenen, geistlichen Gaben sind für die<br />
Entwicklung unserer Reife von unschätzbarem<br />
Wert (Epheser 4: 11-16). „Und er<br />
selbst gab den Heiligen die einen als<br />
Apostel, andere als Propheten, andere als<br />
Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,<br />
damit die Heiligen zugerüstet werden zum<br />
Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib<br />
Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen<br />
zur Einheit des Glaubens und der<br />
Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten<br />
Menschen, zum vollen Maß der<br />
Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig<br />
seien und uns von jedem Wind einer Lehre<br />
bewegen und umhertreiben lassen durch<br />
das trügerische Würfeln der Menschen, mit<br />
dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns<br />
aber wahrhaftig sein in der Liebe und<br />
21
wachsen in allen Stücken zu dem hin, der<br />
das Haupt ist, Christus. Von ihm aus<br />
gestaltet der ganze Leib sein Wachstum,<br />
sodass er sich selbst aufbaut in der Liebe –<br />
der Leib, der zusammengefügt und<br />
gefestigt ist durch jede Verbindung, die mit<br />
der Kraft nährt, die jedem Glied zugemessen<br />
ist.“<br />
Um das geistliche Wachstum zu bewerten,<br />
können wir unsere Fortschritte in der "Frucht<br />
des Geistes" messen. Der Heilige Geist will<br />
diese Eigenschaften in uns hervorbringen:<br />
"Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit,<br />
Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung"<br />
(Galater 5,22-23).<br />
Wachsen wir in der Liebe? In Freude, in<br />
Geduld? Wenn ja, wachsen wir geistlich.<br />
Wir sollten uns bewusst sein, dass das<br />
Wachstum auch durch unsere Hingabe und<br />
unsere Ausdauer entsteht. Kraft im Sport<br />
entsteht zum Beispiel durch die Fähigkeit<br />
des Nerv- Muskel- Systems Widerstände zu<br />
überwinden (konzentrische Arbeit), ihnen<br />
entgegenzuwirken (exzentrische Arbeit) sie<br />
zu halten (statische Arbeit). Übertragen auf<br />
das Geistliche entsteht in den harten Zeiten<br />
des Lebens geistige Kraft. "Kein Schmerz,<br />
kein Gewinn", wie man sagt. Jakobus<br />
ermutigt: " Meine Brüder und Schwestern,<br />
erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in<br />
mancherlei Anfechtung fallt, und wisst, dass<br />
euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld<br />
wirkt. Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen<br />
Werk führen, damit ihr vollkommen<br />
und unversehrt seid und keinen<br />
Mangel habt "(Jakobus 1: 2-4).<br />
Weil das geistliche Wachstum auch durch<br />
Prüfungen kommt, lehrt die Bibel, dass wir<br />
nicht müde werden sollen. Geistliche<br />
Entwicklungsprozesse sind das Ergebnis der<br />
Beharrlichkeit. "Ihr aber lasst's euch nicht<br />
verdrießen, Gutes zu tun." (2 Thessalonicher<br />
3:13). " Lasst uns aber Gutes tun und nicht<br />
müde werden; denn zu seiner Zeit werden<br />
wir auch ernten, wenn wir nicht<br />
nachlassen." (Galater 6: 9).<br />
Es ist Gottes Wille, dass wir Jesus ähnlicher<br />
werden. Wir haben auch das Versprechen,<br />
dass der Herr selbst unser Wachstum<br />
begleitet und uns zur Reife bringen wird. "<br />
…und ich bin darin guter Zuversicht, dass<br />
der in euch angefangen hat das gute<br />
Werk, der wird's auch vollenden bis an den<br />
Tag Christi Jesu." (Philipper 1: 6).<br />
„Zuletzt, Brüder und Schwestern, freut euch,<br />
lasst euch zurechtbringen, lasst euch<br />
mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden!<br />
So wird der Gott der Liebe und des Friedens<br />
mit euch sein."<br />
(2. Korinther 13:11).<br />
"WIE KANN<br />
ICH CHRISTUS<br />
ÄHNLICHER<br />
WERDEN?"<br />
aus: „Got Questions Ministries“<br />
Mehr wie Christus zu sein, ist der Wunsch<br />
eines jeden Gläubigen und es ist<br />
ermutigend zu wissen, dass auch Gott<br />
diesen Wunsch für uns hat. Die Bibel sagt<br />
tatsächlich, dass Gott wünscht, „dass sie<br />
[Gläubige] gleich sein sollten dem Bild<br />
seines Sohnes“ (Römer 8,29). Uns Christus<br />
ähnlich zu machen, ist das Werk Gottes und<br />
er wird dies bis zum Ende vollenden<br />
(Philipper1, 6).<br />
Die Tatsache allerdings, dass Gott uns nach<br />
dem Bild seines Sohns umgestaltet,<br />
bedeutet nicht, dass wir uns entspannt<br />
zurück lehnen dürfen und uns in den<br />
Himmel tragen lassen. Dieser Prozess<br />
erfordert unsere bereitwillige Kooperation<br />
mit dem Heiligen Geist. Um Christus ähnlich<br />
zu werden, ist beides erforderlich, göttliche<br />
Kraft und die Erfüllung der menschlichen<br />
22
Verantwortung.<br />
Drei Faktoren helfen, damit wir Christusähnlicher<br />
werden: Unterordnung zu Gott,<br />
Freiheit von Sünde und spirituelles<br />
Wachstum.<br />
1) Mehr wie Christus zu werden, ist das<br />
Resultat aus unserer Unterordnung zu Gott.<br />
Römer 12,1-2 sagt, dass Anbetung unsere<br />
völlige Hingabe und Widmung zu Gott<br />
beinhaltet. Wir geben unseren Körper<br />
freiwillig als „lebendiges Opfer“, und unsere<br />
Gedanken werden erneuert und<br />
transformiert.<br />
Als Jesus sagte “Folge mir nach”, verlies Levi<br />
sofort den Tisch und sein Eigentum (Markus<br />
2,14); so sollten wir freiwillig alles, was wir<br />
haben, aufgeben, um dem Herrn zu folgen.<br />
Wie Johannes, der Täufer sagte: “Er [Gott]<br />
muss wachsen, ich aber muss abnehmen”<br />
(Johannes 3,30), so fokussieren wir uns mehr<br />
und mehr auf Jesus und seine Herrlichkeit,<br />
indem wir uns in seinem Willen verlieren.<br />
2) Mehr wie Christus zu werden, ist das<br />
Resultat aus der Freiheit von Sünde. Da<br />
Jesus ein sündenfreies Leben führte,<br />
betrachten wir uns selbst gegenüber “der<br />
Sünde gestorben“ (Römer 6,11) und führen<br />
ein reines Leben, umso mehr werden wir<br />
Christus-ähnlich werden. Wenn wir uns<br />
selbst Gott hingeben, ist die Sünde nicht<br />
mehr unser Herr und wir identifizieren uns<br />
mehr mit Christus(Römer6, 1-14).<br />
des Geistes, der in uns innewohnt (Römer<br />
8,4; Galater5, 16)!<br />
3) Mehr wie Christus zu werden, ist das<br />
Resultat von christlichem Wachstum. Wenn<br />
wir gerade gerettet wurden, sind wir noch<br />
unreif in der Weisheit, im Wissen und<br />
unerfahren in Gnade und Liebe. Aber dann<br />
wachsen wir heran. In all diesen Dingen<br />
werden wir stärker – und mehr wie Christus.<br />
„Wachset aber in der Gnade und<br />
Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus<br />
Christus“ (2.Petrus 3,18). „Euch aber lasse<br />
der Herr wachsen und immer reicher<br />
werden in der Liebe untereinander und zu<br />
jedermann“ (1.Thessalonicher3, 12).<br />
Genau jetzt arbeitet Gott in uns: „Nun aber<br />
schauen wir alle mit aufgedecktem<br />
Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in<br />
einem Spiegel, und wir werden verklärt in<br />
sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern<br />
von dem Herrn, der der Geist ist.“<br />
(2.Korinther 3,18). Eines Tages allerdings wird<br />
dieser Prozess vollkommen sein: „Wir wissen<br />
aber: wenn es offenbar wird, werden wir<br />
ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen,<br />
wie er ist“ (1.Johannes 3,2). Das<br />
Versprechen komplett wie Christus in der<br />
Zukunft zu sein, ist allein schon Motivation,<br />
um mehr wir Christus zu werden: „Und ein<br />
jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der<br />
reinigt sich, wie auch jener rein ist.“<br />
(1.Johannes 3, 3).<br />
Jesus lädt uns ein, ihm zu folgen und wir<br />
haben sein Beispiel des Gehorsams<br />
(Johannes 15,10), aufopfernde Liebe<br />
(Johannes 15,12-13) und geduldiges Leiden<br />
(1.Petrus 2,19-23). Wir haben auch die<br />
Beispiele der Apostel, die sich Christus zum<br />
Vorbild nahmen (1.Korinther11, 1).<br />
Wenn wir Sünde in unserem Leben<br />
unterdrücken müssen, haben wir göttliche<br />
Hilfe: Lobe den Herrn für das Wort Gottes<br />
(Psalm 119,11), die Intervention von Christus<br />
(Römer 8,34; Hebräer 7,25) und die Macht<br />
23
Gottesdienste im <strong>Mai</strong><br />
DATUM<br />
UHRZEIT<br />
GOTTESDIENST /<br />
VERANSTALTUNG<br />
03.05. 19:00 Persischer Hauskreis und<br />
Glaubenskurs<br />
05.05. 17:00 Teenkreis und Biblischer<br />
Unterricht<br />
07.05. 10:00 Gottesdienst,<br />
Kindergottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
08.05. 20:00 Hauskreis „Aufwind“<br />
10.05. 19:00 Bibelgespräch<br />
14.05. 10:00 Gottesdienst,<br />
Kindergottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
17.05. 19:00 Persischer Hauskreis und<br />
Glaubenskurs<br />
19.05. 17:00 Teenkreis und Biblischer<br />
Unterricht<br />
21.05. 10:00 Gottesdienst,<br />
Kindergottesdienst und<br />
Kirchencafé<br />
24.05. Kein Bibelgespräch<br />
ANLASS / THEMA<br />
Glauben und Taufe<br />
Menschen<br />
begegnen Jesus<br />
Familiengottesdienst<br />
zum Muttertag<br />
Abendmahlfeier<br />
PREDIGER<br />
Predigt:<br />
Rüdiger Puchta<br />
Predigt:<br />
Rüdiger Puchta<br />
Predigt:<br />
Rüdiger Puchta<br />
25.05. 10:00 Gottesdienst Himmelfahrtstag Predigt:<br />
Rüdiger Puchta<br />
28.05. 10:00 Gottesdienst,<br />
Menschen<br />
Predigt: Heinz<br />
Kindergottesdienst und begegnen Jesus Hepp<br />
Kirchencafé<br />
anschl.Deutsch lernen und<br />
Gemeinschaft<br />
15:00<br />
Gottesdienst englisch /<br />
persisch<br />
Predigt: Heinz<br />
Hepp<br />
ZU ALLEN GOTTESDIENSTEN UND VERANSTALTUNGEN<br />
LADEN WIR GANZ HERZLICH EIN.